Beiträge von bibo614

    Da bin ich also wieder zu Hause.
    Die Trauerfeier mit allem, was dazu gehört (nochmal anschauen der Leiche) habe ich gut überstanden.
    Sehr schwer ist für mich die "Beziehung" zur Familie meines "Mannes". Beziehung ist in Anführungszeichen gesetzt, weil davon kann gar keine Rede sein. Katastrophe ist eigenlich das bessere Wort.
    Um es für alle ein bisschen verständlicher zu machen: Meine "Schwiegereltern" sind sehr reiche Leute und ich komme aus einem eher ärmlichen Haus. Von dem Moment an, als mein Mann und ich uns im Jahr 1990 kennenlernten, war die Familie seinerseits für mich ein Horror.
    Da gibt es eine (von meinem Mann aus gesehen) 12 Jahre jüngere Schwester und diese macht mir schon immer das Leben dort zur Hölle.
    Das ist eine völlig verwöhnte Göre, die sich alles erlauben darf.
    Mein Alkoholkonsum wurde zur Sucht, als ich vom Januar 1995 bis zum September 1996 dort unten gewohnt habe (in Süddeutschland).
    Aufgrund einer eigenen Firma, die mein Mann mal übernehmen sollte, bin ich dorthin gezogen und habe hier oben meinen guten Job etc. aufgegeben.
    Naja, ich könnte jetzt ewig darüber schreiben: Fakt ist nur, dass das jetzt bei dem Tod der Oma meines Mannes echt der Hammer war: Weder in der Todesanzeige wurde ich erwähnt (aber natürlich meine Kinder; denn das sind ja seine Kinder!!!) noch auf dem Familienkranz. Da standen dann die Eltern meines Mannes, er, seine Schwester und meine Kinder.
    Ich gehöre also gar nicht dazu.
    Nein, wir sind ja auch geschieden!!!
    Aber wieder zusammen!!!
    Damit komme ich zur Zeit gar nicht klar.
    Ich hoffe, dass ich irgendwann einen anderen Umgang mit dieser Familie lerne. Denn ich will mich ja nicht auf eine Stufe mit denen stellen.
    Die haben zwar das Geld, aber ich bin menschlich und einfühlsam.
    Das fehlt denen ganz.
    Muss jetzt für heute Schluss machen; mein Großer Sohn sitzt schon parat und will ins Internet.
    L.G. Bianca

    Will mich heute nur mal kurz melden; bin total müde und erschöpft.
    Irgendwie muß ich meinen Tagesablauf ein wenig verändern, denn bisher habe ich in dieser Woche keine Mittagsruhe gehabt und das fehlt mir.
    Ich werde jetzt noch das Abendessen vorbereiten und mich dann bald hinlegen und lesen und früh schlafen. Morgen wird auch ein anstrengender Tag, da wir so gegen 17.00 Uhr noch zu den Schwiegereltern aufbrechen (400 km. Fahrtstrecke). Am Freitag ist dann die Trauerfeier.
    Soweit geht es mir aber gut. Alles im Lot :)

    L.G. Bianca

    Hallo Karsten,
    ich habe ja vorhin schon erklärt, dass ich völlig unvoreingenommen war.
    Denn wenn ich eine bestimmte Klinik gewollt hätte, dann hätte ich diese doch angegeben. Das habe ich nicht getan.
    Und eines soll bitte auch klar sein:
    Ich freue mich und bin auch dankbar über die Chance, die ich bekommen habe.
    16 Wochen bewilligte LZT!!!
    Nach den mir zugetragenen Meinungen hatte ich halt meine Ängste und Gedanken.
    Ich muss Dir natürlich recht geben. Diese negativen Beurteilungen kommen wahrscheinlich immer von den Menschen, die halt aus der LZT nichts mitgenommen haben bzw. halt weiter trinken.
    Ich auf jeden Fall nehme mir Deine Worte zu Herzen und freue mich jetzt doch wirklich. So eine Chance bekomme ich nicht wieder.
    Und hier zu Hause läuft auch alles gut wenn ich nicht da bin, das beruhigt mich natürlich.
    Natürlich wird es erstmal eine Umstellung werden - aber dafür gibt es ja in der Einrichtung eine Orientierungsphase.

    Danke für den netten Austausch. L.G. Bianca

    Irgendwie komme ich mit Dir, Karsten, nicht klar.
    Als wenn wir uns kennen würden und absolut nicht mögen würden.

    Ich habe keinen Kliniknamen genannt!!!!!!!

    Ich habe nur um die Meinung anderer zu meiner momentanen Gedankenlage gebeten.


    Nicht mehr und nicht weniger.

    Wäre nett, wenn Du wenigstens das hier stehen lassen würdest.

    Danke, Bianca

    So, nun habe ich es schwarz auf weiss:
    Am 01.03. beginnt meine LZT. Also noch knapp 6 Wochen Wartezeit, aber das ist ja absehbar. Es gibt auch noch das ein oder andere zu tun und zu organisieren.

    edit Karsten - ich habe die Negertivhinweise zu dieser Klink, welche immer das auch sein mag, rausgenommen. edit

    L.G. Bianca

    Schnief, ich bin gerade ganz traurig.
    Nun hatte ich schon 20 Minuten lang einen Text geschrieben und wollte ich ihn absenden, da war ich schon ausgeloggt.
    Jetzt habe ich für heute keine Lust mehr. Ich bin müde, mein Bett und mein Buch rufen.
    Ansonsten geht`s mir gut und ich bin auch ein bisschen stolz auf mich.
    (Eigenlob stinkt - das stört mich jetzt aber nicht, grins....)

    Euch noch einen schönen Abend und L.G. von Bianca :)

    Puh, soeben ist mein Mann nach Hause gekommen und ich bin gleich erstmal mit einer 1 1/2 ltr. Flasche Wasser runter in den Hobbyraum und an den PC.

    Einmal tief durchatmen.

    Runterkommen. Entspannen.

    Ich war heute Vormittag schwimmen - es war herrlich.
    Danach war leider die Zeit für meinen Mittagsschlaf zu knapp. Das hat sich soeben gerächt.
    Hausaufgabenbetreuung bei dem Kleinen, danach direkt in die Stadt - der Große hatte Kieferorthopädentermin. Vor 20 Minuten nach Hause gekommen und: Suchtgedanken ohne Ende (kein Suchtdruck).
    Gedanken in dem Sinne: Jetzt bloß schnell irgendwie entspannen und ausklinken. Und wie geht das am schnellsten? Was ist im Gehirn abgespeichert? Natürlich das Suchtmittel.

    Mein Mann hat es gleich gemerkt und versucht, auf mich einzuwirken.
    Er hat mir gut zugeredet und sofort die weitere Hausaufgabenbetreuung übernommen. Und nun sitze ich also hier, die Flasche Wasser ist gleich leer und die Suchtgedanken sind weg.

    Entspannt bin ich jetzt auch. Mein großer sitzt gerade neben mir und stellt zum Forum ein paar Fragen. Diese werde ich ihm jetzt mal beantworten. Deshalb verabschiede ich mich erstmal. Vielleicht nochmal bis später.

    L.G. Bianca

    Da bin ich wieder zurück vom Kino und ich muss sagen: der Film hat mir sehr gut gefallen.

    Was mich heute doch sehr wundert ist die Tatsache, dass ich in keinster Weise Suchtdruck hatte. Dabei habe ich nach dem doch eher katastrophalen Vormittag fest damit gerechnet.
    Allerdings habe ich "vorbeugend" vor der Abfahrt ins Kino mal so eben
    1 ltr. Wasser fast auf Ex getrunken. Einfach nur in der Hoffnung, dass dieses was bringt. Denn die Angst sitzt mir ab dem Mittag immer im Nacken. Die Angst, dass der Suchtdruck kommt und wie ich damit in dem Moment umgehen kann. Denn eine wirklich effiziente Gegenmaßnahme habe ich leider noch nicht gefunden.
    Naja, alles in allem war es dann doch noch ein ganz schöner Sonntag und Morgen geht der Alltag wieder los. Morgen vormittag werde ich mich in den Hintern treten und endlich mal wieder schwimmen fahren. Das habe ich mir ganz fest vorgenommen.
    Jetzt werde ich mich gleich mit meinem Buch ins Bett begeben. Ich bin einfach nur müde. Noch ein bisschen lesen und dann schlafen. Das brauche ich. Dank ausreichend Schlaf in den letzten Tagen ist auch meine Erkältung am abklingen.
    Bis Morgen und Euch noch einen schönen Abend. Bianca

    Bis jetzt ist der Sonntag doch noch ganz nett verlaufen.
    Um 16.15 Uhr fahren wir nun wirklich ins Kino. Die Kinder wollen zu Hause bleiben und lieber Bundesliga gucken. Ist sowieso eher ein Film für uns (Nanga Parbat).
    Ich freue mich jedenfalls auf den Film, obwohl ich eigentlich kein Kino-Fan bin. Außerdem freue ich mich auf die obligatorische Tüte Popcorn.
    Also, euch auch noch einen schönen Sonntag. Bis dahin, Bianca

    (Ach ja, werde jetzt mal meinen Bruder anrufen, ob das mit der Aufnahme von dem Film (Rückfälle) diese Nacht geklappt hat.

    Hallo Biene,
    ich gebe Dir in allen Punkten vollkommen recht.
    Der Sonntag ist für meinen Mann wahrscheinlich gelaufen. Die Kinder haben von der ganzen Geschichte gar nichts mitbekommen. Die haben Besuch und toben oben im Wohnzimmer rum.
    Wenn es nach mir! ginge, dann wäre schon so einiges an Spielzeug hier weg. Aber ich habe ja schon mehrmals geschrieben: leider hat mein Mann das Messi-Syndrom. Und deswegen darf er den ganzen Mist auch saubermachen!!!
    Ich bin zeitweise so wütend auf ihn. Neulich habe ich gesagt, dass wir bald das Nachbarhaus am Besten dazukaufen - dann ist wieder mehr Platz zum Sammeln da. Immer wieder der Spruch von ihm: es könnten ja mal Enkelkinder kommen. Da ist er echt krank. Er sieht aber nicht, dass das einer der Hauptgründe ist, warum ich mich hier zu Hause nicht wohlfühle. Und dass das alles sehr eng mit meinem Trinken verbunden ist. Eigentlich sollte das zu Hause ja ein Wohlfühlort sein...

    Soviel erstmal zu dem Thema. Ist eigentlich echt traurig, denn so vermiesen wir uns hier zu Hause die Zeit. Aber er sieht es leider ganz anders.
    Bis später, Bianca

    Hallo Pfundi,

    auch ich kenne Panikattacken und habe im Jahr 2001 eine Verhaltenstherapie gemacht. Das schlimme war damals, dass ich zu der Zeit 3 Jahre trocken war und in dieser trockenen Zeit kamen die Angstzustände. Irgendwann konnte ich nicht mehr alleine einkaufen gehen, ich habe das Haus fast nur noch verlassen, um die Kinder zum Kindergarten zu bringen und sie wieder abzuholen. Die Panikattacken nahmen nach und nach immer mehr Besitz von mir. In dieser ganzen Zeit war das Leben echt die Hölle für mich und auch für meine Familie. Mal in die Stadt? - undenkbar. Mal unter Leute? - undenkbar. Dann habe ich die Therapie gemacht und dank dieser (bzw. dank dem super Therapeuten) nach und nach wieder gelernt, diese Situationen zu bewältigen. Irgendwann war alles wirklich weg - als hätte es diese Zeit niemals gegeben. Damals wurde bei mir eine soziale Phobie diagnostiziert.
    Was aber auch schlimm war, das war diese Verknüpfung: Trocken = Panikattacken. Im Jahr 2005 war ich wieder für 6 Monate trocken und da ging der ganze Mist mit den PA wieder los. Da habe ich wieder mit dem Trinken angefangen. So nach dem Motto: Lieber Trinken und einigermaßen Leben können als kein Leben unter den Panikattacken.
    Nun habe ich schon lange keine PA mehr gehabt; ich kann alles das, was ich früher vermieden habe, problemlos machen. Aber ich weiß auch, dass das alles jederzeit wiederkommen kann. Und diese Angst vor der Angst, die macht einem das Leben manchmal so schwer. Bei den Kleinsten Anzeichen in der Vergangenheit war sofort diese Angst da: Oh Gott, jetzt geht doch dieser Mist nicht schon wieder los? Im Gehirn ist das alles halt echt fest verankert. Ach ja, ein Medikament nehme ich bis heute!
    Dir wünsche ich auf jeden Fall alles Gute auf Deinem weiteren trockenen Weg und auch, dass Du lernst, mit den PA umzugehen. Heute vergleiche ich diese immer mit dem Suchtdruck: Der kommt und geht auch wieder; genauso verhalten sich die PA: Sie kommen und gehen auch wieder. Man darf sich nur nicht unterkriegen lassen - kein Vermeidungsverhalten, denn dann hat man verloren. Und verlieren tun wir nicht!!! Wir werden, egal auf welchem Weg, gewinnen. L.G. von Bianca

    Ebenfalls guten Morgen Jule und allen anderen,

    naja, ob mein Sonntag so gut wird wage ich zu bezweifeln. Heute Morgen habe ich schon mal wieder die Krise gekriegt. War als erste wach und habe erstmal ganz in Ruhe Kaffee getrunken und Zeitung gelesen. Alles im Lot also. Dann habe ich gebügelt. Immer nach dem Motto: Was weg ist ist weg. Doch dann begann das Chaos und meine Nerven lagen mal wieder innerhalb kürzester Zeit blank. Immer wieder scheitern meine Nerven an meinen! hausgemachten Problemen. Während ich also die Wäsche wegsortiere schießen viele Gedanken auf einmal in mein Hirn: Das muss gemacht werden, das, das und das..... Und zwar am besten sofort! Also habe ich den Meerschweinchenkäfig sauber gemacht; Wäsche läuft auch schon wieder; und soeben habe ich meinen Mann in die Kinderzimmer dirigiert. Wenn ich dieses Chaos jedes Mal sehe, da drehe ich fast durch. Nun ist er dabei und entstaubt Spielzeug und sorgt für Ordnung. Mir liefen einfach nur noch die Tränen.
    Wie kann es jedes Mal wieder soweit kommen? Ich weiß ganz genau, dass ich mir die Dinge einteilen muss. Nur habe ich mit dem Alltäglichen meiner Meinung nach schon genug zu tun und habe echt keine Lust, mich auch noch um die Kinderzimmer etc. zu kümmern. Die Kinder und meinen Mann stört dieses Chaos nicht. Warum schaffe ich es nicht, einfach mal die Türen zuzumachen und nicht so genau hinzuschauen?
    Das sind die Dinge, die irgendwann das Fass wieder zum Überlaufen bringen. Ich weiß es genau und habe noch keine relevante Gegenmaßnahme gefunden.
    Naja, vielleicht lerne ich es nochmal, meine Ansprüche ein bisschen herunterzuschrauben....
    So, jetzt habe ich mich hier beim Schreiben erstmal abreagiert. Eines ist auf jeden Fall heute mal ganz nett: Wir sind zum Essen bei meinen Eltern eingeladen - das Kochen fällt also mal aus.
    Mal sehen, was der Tag sonst noch so bringt. Ich melde mich auf jeden Fall später nochmal. L.G. Bianca

    Hallo Ihr Lieben,
    danke für Eure netten Beiträge. Diese machen mir Mut, weiterhin von allen Höhen und Tiefen ehrlich!!! zu berichten. Ich bin in meinem Leben mit Ehrlichkeit immer am weitesten gekommen und diese Ehrlichkeit ist mir auch auf meinem Weg zur Trockenheit am wichtigsten.
    Jetzt wundert Ihr Euch wahrscheinlich, warum ich schon wieder zu Hause bin? Wir haben den Kinobesuch kurzerhand auf Morgen verschoben und waren stattdessen in der Stadt um meinen Mann für die Beerdigung seiner Oma einzukleiden. Wir wissen noch nicht, wann diese stattfindet, aber tendenziell am Ende der nächsten Woche. So haben wir das heute schon mal erledigt, denn nächste Woche hat mein Mann "Spätwoche", d.h. er hat immer um 17.00 Uhr Feierabend und dann wäre das alles zu eng geworden.
    Die ganze Zeit überlege ich schon, wie ich das mit dem Film: "Rückfälle", der heute Nacht auf dem WDR läuft, am besten hinkriege. Ich möchte diesen Film sehr gerne gucken, nur ist das natürlich überhaupt nicht meine Zeit: 1.45 Uhr! Vielleicht finde ich ja noch jemanden, der ihn mir aufnimmt. Aber egal, ich werde mir auf jeden Fall mal den Wecker stellen. Nur muss ich halt auch aufpassen, dass ich Morgen nicht total durchhänge - denn dann ist die Gefahr des übermäßigen Suchtdrucks wieder da. Naja, ich habe ja noch ein bisschen Zeit zum Überlegen.
    Ansonsten werden wie heute Abend Stubbe gucken - das ist mein Lieblingskrimi. Da freue ich mich schon richtig drauf.
    So, nun wünsche ich Euch allen einen schönen Samstag Abend. Bis Morgen, Bianca.

    Danke Linde für Deinen Beitrag, aber ich komme mir hier oft so minderwertig vor. Durch meine ständigen Rückfälle denke ich, dass ich hier eigentlich gar nichts zu melden habe. Irgendwie lese ich immer nur, wie toll das Leben ohne Alkohol ist und wie alle anderen schon ewig trocken sind. Ich meine, ich finde das ja klasse; aber von so einem geholpere wie bei mir habe ich hier noch nichts gelesen. Deshalb halte ich mich auch mit Beiträgen zu anderen Threads zurück. Weil ich auch immer denke: Von mir kann doch gar keiner was lernen.
    Naja, auf jeden Fall geht es mir zur Zeit ganz gut und das, obwohl wir vor 1/2 Stunde erfahren haben, dass die Oma von meinem Mann heute Mittag verstorben ist. Aber das macht wahrscheinlich die jahrelange berufliche Konfrontation mit dem Tod - da sehe ich den Tod in einem hohen Alter eher als was gutes, erlösendes.
    Ich werde mich jetzt mal so langsam fertig machen, denn wir lassen heute mal die Kinder mit Freunden zu Hause und gehen um 17.00 Uhr ins Kino. Da war ich schon ewig nicht mehr.
    Euch allen wünsche ich noch einen schönen Samstag. Bis dann, Bianca

    Frankyfresh hat gestern zum Thema Saufdruck geschrieben. Am liebsten würde ich was dazu schreiben, aber das will ich mir zur Zeit nicht anmaßen. Aber gerade dieser Suchtdruck lässt mich immer wieder verzweifeln. Ich war auf jeden Fall mal froh, hier zu lesen, das auch andere dieses Problem kennen. Wenn das Gehirn nur noch auf das Suchtmittel fixiert ist und das ganze Vernunftsdenken ausgeschaltet ist. Was habe ich schon alles versucht, in diesen Momenten dagegen zu setzen. Habe Literweise stilles Wasser in mich reingekippt, habe eine Chilichote gegessen, habe den Saft einer gepressten Zitrone getrunken usw. Mittlerweile (bis natürlich auf meinen Rückfall vorgestern) laufe ich wie eine Bekloppte voller Wut durch die Wohnung. Irgendwann ist es dann mit dem Suchtdruck vorbei. Aber das kann es ja auf Dauer auch nicht sein.
    Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich gestern doch gleich in der Suchttagesklinik angerufen habe und mir somit Hilfe geholt habe. Nun habe ich eine Option vor Augen für die Zeit bis zur LZT.
    So, nun werde ich mal duschen gehen und anschließend steht der Wochenendeinkauf auf dem Programm. Bis später. Bianca

    Da bin ich schon mal wieder,
    ich frage mich schon seit gestern die ganze Zeit, warum die von der Rentenversicherung am Telefon keine Auskunft geben dürfen. Der Mann am anderen Ende sagte, dass es bis zu 1 1/2 Wochen dauern kann, bis ich den schriftlichen Bescheid bekomme. Wenigstens hat er mir ja durch die Blume gesagt, dass mein Antrag bewilligt ist. Nun bin ich aber auch sehr gespannt auf den gesamten Bescheid: Wo komme ich hin?, wie lange wurde mir erstmal bewilligt?, etc. Ausserdem kommt, so habe ich das von der Sozialarbeiterin in der Klinik erfahren, ja wohl noch so manches bürokratische auf mich zu (bzgl. Überbrückungsgeld etc.?).
    Natürlich möchte ich auch wissen, wann die LZT in etwa beginnt. Das alles sind Fragen auf die ich am liebsten sofort Antworten hätte. Naja, ich muss das Warten halt so hinnehmen - ändern kann ich eh nichts. Was mich während der Entgiftung ganz schön geschockt hat, war die Tatsache, dass die Langzeitkliniken teilweise auf Monate gar keinen Platz für Neuaufnahmen haben. Da war eine Mitpatienten, die hat schon im November die LZT bewilligt bekommen und kann diese voraussichtlich im Februar beginnen. Das sind 3 Monate Wartezeit. Das finde ich schon heftig. Ja, so sitze ich hier und mache mir Gedanken. Tausend Sachen schwirren in meinem Kopf herum. Ich hoffe jetzt auf den Tagesklinikplatz. Dann wären auch wieder ein paar Wochen ohne weiteren Rückfall überbrückt. Seid gegrüßt von mir und Euch noch einen schönen Abend. Ich habe gar nicht auf die Uhr geguckt, das Fußballspiel (Bundesligastart Bayern - Hoffenheim) hat gerade begonnen. Da will ich mich mal schnell vor den Fernseher begeben. Bianca

    Hallo murmeltier,
    es tritt mir hier niemand zu Nahe. Damit habe ich wirklich kein Problem. Ich habe keinen Alkohol zu Hause und musste mir erstmal welchen besorgen. Aber leider ist das in unserer Gesellschaft ja kein Problem. In jedem Laden an der Ecke gibt es genug von dem Zeug zu kaufen. Was das Abhalten durch meinen Mann betrifft: Das funktioniert leider nicht. Im Gegenteil: ich war wieder mal so wütend und habe ihm vorgeworfen, dass er denkt, nun war ich in der Entgiftung und bin trocken und alles ist Friede, Freude, Eierkuchen. So läuft das halt nicht. Es hört sich blöd an und ich will auch nicht die Schuld bei anderen suchen, aber um das ich dauerhafte Abstinenz schaffe, muss sich hier auch einiges verändern. Und auch er muss an sich arbeiten. Um diese ganzen Dinge dreht es sich ja: Eventuell doch wieder Auszug aus diesem Haus? Bekommen wir unsere Beziehungsprobleme noch in den Griff oder ist eine erneute Trennung für alle Beteiligten das Beste? Auf all diese Fragen erhoffe ich mir in der LZT eine Antwort zu finden und dann auch handlungsfähig zu sein. Vielleicht gibt es dort ja auch die Möglichkeit von Angehörigengesprächen.
    Ich finde es halt schade, dass mein Mann sich in keinster Weise mit dem Thema Alkoholabhängigkeit auseinandersetzt (wobei das in meinem familiären Umfeld niemand tut). Alle denken immer, wenn man dann mal 3 Wochen trocken ist, dann ist alles überstanden. Das ist aber nicht so. Die wissen gar nicht, was es bedeutet, süchtig zu sein.
    Leider habe ich von der Entgiftungsstation bzgl. einer Tagesklinischen Betreuung nichts gehört. Jetzt am Wochenende passiert sowieso nichts. Somit werde ich am Dienstag wie vereinbart erneut in der Suchttagesklinik anrufen. Vielleicht kann ich da ja reinrutschen. Das wäre für mich wirklich gut. Denn ich will nun wirklich nicht bis zur LZT regelmäßig abstürzen. Aber ich brauche Unterstützung.
    So, nun mache ich erstmal Schluss. Ich melde mich wieder. L.G. Bianca

    Hallo Jule,

    auch in meiner Stadt ist zweimal in der Woche eine offene Sprechstunde. Aber halt erst wieder am Dienstag und Mittwoch. Nun habe ich auch in der Klinik angerufen. Eventuell gibt es ab nächster Woche für mich die Möglichkeit einer Tagesklinischen Betreuung. Ich habe die Tagesklinik ja im Oktober schon einmal gemacht; ich kenne das also. Am Dienstag soll ich dort nochmal anrufen. Eventuell springt ja von den geplanten Neuaufnahmen jemand ab, dann hätte ich Glück und könnte sofort starten. Eine andere Option ist noch die Tagesklinische Betreuung auf der Entgiftungsstation. Da warte ich jetzt noch auf einen Rückruf. Bezüglich der Überbrückungszeit bis zur LZT sieht es also ganz gut aus. Ich schaffe das nicht alleine, das ist mir nun mal wieder schmerzhaft bewusst geworden. Ich melde mich später nochmal. Lege mich jetzt mal ein bisschen hin, bevor in etwas über einer Stunde meine Männer nach und nach wieder nach Hause kommen. Bianca