Beiträge von Bicaje

    Hallo wieder mal.

    Inzwischen hab ich ihm, kurz nachdem ich hier gepostet hatte, tatsächlich alles an den Schädel geschmettert, was mir einfiel. Er wollte mir die Schuld anhängen, daß er nun den Krankentransport in die Psychiatrie selber zahlen muss, da hab ich ihm laut seinen Aussagen ganz schön was angehängt und bla bla bla.... dann hats mich zerrissen. Ich hab ihn so angemault wie ich es noch nie vorher tat! ich hab ihm u.a. auch an den Kopf geworfen, dass er das Allerletzte sei, mein Leben so respektlos kaputt zu machen und bewusst und trotzig wie ein kleines Kind mit dem Schaden weitermacht, den er meiner Familie und mir pausenlos zufügt usw. -- weil er doch laut seinen Aussagen kein Alkoholiker ist und jederzeit aufhören könnte, aber er will nicht. Er ist sich selbst der Nächste und darf sein Leben leben wie er das möchte. ich hab so aus mir raus gesprudelt wie noch nie! und hab mir dann nur gedacht, als ich fertig war: So und jetzt kannst ja ausziehen, wenn Dir das zuviel war.

    Nach diesem Ausbruch hat er 3 - 4 Wochen keinen Tropfen mehr getrunken, zumindest hab ich ihm zu keiner Tages und Uhrzeit was angesehen. Und ich sehe sogar das erste Glas Wein an ihm.
    Ich dachte mir echt, das hats gebraucht, jetzt hat er nachgedacht.
    Und nun säuft er schon wieder. Er ist typischer Quartals-Trinker. Er hat keinerlei Entzugsanzeichen wenn er tagelang nicht trinken kann weil er kein Geld hat oder so. Aber wenn er Geld hat, trinkt er. Er kauft sich immer so nen TetraPak Wein. und letztens hab ich nach seinen Reserven geschaut, als er nicht zuhaus war, und bin auch etwa 30 leere TetraPaks gestoßen, die er sich nicht traut, in den Wertstoff im Keller zu legen. Also schnippelt er sie auf 1 cm große Teile zusammen um sie dann konfettiweise im Hausmüll zu entsorgen :shock: Ich war so platt...!!
    Meine Beziehung leidet inzwischen sehr darunter. Meinen Kindern will ich das auch nicht auf Dauer antun, es als normal zu sehen, daß der Opa ein Alkoholiker ist und bei uns wohnt. Ich hab sogar schon Angst, ins Bett zu gehen, wenn mein Partner mal später heim kommt (Turnierspiele auswärts o.äh.) Ich hab langsam Angst vor ihm. Ich weiß allerdings nicht woher die Angst kommt, er hat noch nie jemanden von uns geschlagen. Aber die Wahnvorstellungen oder einfach ein Amoklauf im Rausch ist ja nie auszuschließen... oder:?:
    Wir trauen uns gar nicht, ihm zu sagen, daß er bitte sich eine eigene Wohnung suchen soll, da ich dann nicht weiß, zu was er fähig wäre, wenn er ja in seinen Augen nichts mehr zu verlieren hätte und ich oder wir ihm sozusagen auch noch den Todesstoß versetzen durch meine Entscheidung.

    Was soll ich tun??

    Mir geht es so schlecht wie noch nie... ich dachte nicht, daß ich meinen Vater mal so hassen könnte wie jetzt... :cry:

    Am Freitag hat uns alles so angekotzt, und mein Cousin H. kam zufällig zu Besuch. Er fragte mich wie es uns so geht mit dem Vater. Ich hab ihm erzälhlt daß ich bald nicht mehr kann und dass er natürlich wieder blau ist. Mein Cousin H. sagte darauf hin er redet mit ihm, es reicht. Er macht sonst mein Leben kaputt. Nach einiger Zeit und lauteren Worten sagte H. es ist soweit, jetzt lass ich ihn holen...!! er will sich umbringen.

    Dann kamen Sanis natürlich als erstes, denen hat mein Vater dann mehrmals nochmal ins Gesicht gesagt, klar bring ich mich um, wenn ich hier nicht bleiben soll. Die haben dann mit polizeilicher Hilfe und viel Geduld ihn mit genommen in die Anstalt.... ein Gespräch telefonisch mit einem Arzt mit mir, er war das Wochenende über "freiwillig" geblieben, da er merkte an meiner Stimme, daß ich ihn nicht sofort wieder zuhaus haben will. Also wurde er am Dienstag entlassen, es gab weder medizinisch noch psychologisch irgendeinen Grund, ihn zwanghaft zu behalten.
    Mein Schwager brachte ihn also am Dienstag gegen 13.30 Uhr zu mir, ich hab beiden einen Caffee angeboten und wir saßen auf der Terrasse und redeten über die Kompromisse, die einfach sein müssen um wieder alles harmonisch zu haben.... Mein Schwager hat ihm vieles erklärt, daß er hier willkommen ist und ein sorgenfreies Leben führen soll, das man ihm durch den Umzug endlich ermöglicht hat. Er hat hier wirklich alles was man braucht. und er sagt selbst, er hat noch nie so sorgenfrei gelebt wie jetzt. Wir haben ihm erklärt, wie schnell der Ruf dahin ist, in so einer kleinen Stadt. Daß er dadurch nachhaltig den ganzen Haushalt UND DIE KINDER deren Zukunft mit Steinen bewirft. Sie werden Freunde und Kontakte verlieren, nur weil er nachmittags angetrunken mit Fahne zum Laden oder zur Tanke wankelt. Alles war ein ruhiges Gespräch, mit viel Hoffnung für einen Neuanfang....

    Mein Schwager war 10 Minuten erst weg, da ging mein Vater Stoff kaufen. Zwei Stunden später ging er angetrunken nochmal Stoff holen.... Als er meinem Freund begnete, da wir grad vor der Tür standen, und mein Freund Hallo sagte,
    schrie mein Vater uns recht saublöd an, wir hätten die Tochter manipuliert, was wir der erzählt hätten, daß sie ihn nicht mehr grüßt....!!! usw. (Sie hat ihn zufälligerweise tatsächlich nicht persönlich begrüßt, mein Gott das ist ein Kind...)

    Und ich dachte mir sofort, was für eine tolle erste Begegnung zwischen ihm meinem Freund... :evil:
    Mittwoch hat er mich missachtet und arrogant weggeschaut und natürlich auch gesoffen...

    Nachdem er ja "Kein Alkoholproblem" hat, sehe ich mein Leben von ihm rücksichtslos und respektlos mit den Füßen getreten. wir tun alles, damit er es hier gut haben kann, und er zerstört vorsätzlich mein großes Glück, das ich hier eigentlich mit ihm teilen wollte....
    In mir wächst ein Hass gegen ihn, wie ich ihn nie kannte. mir kommen oft die Tränen, und obwohl ich soviel im Haus zu tun hätte, glotz ich doof aus dem Fenster und trinke einen Caffee nach dem anderen...

    Er muss gehen.... Er muss weg.... Er zerstört bewusst mein Leben und das meiner Kinder..... Ich habe keinen Vater mehr..... Ich bin leer... :cry:

    Was ich noch dazu sagen möchte, ist auch, daß ich mich total für ihn schäme. Wir leben in einer sehr kleinen Stadt, da kennt man sich, da weiß jeder, wo der andere hingehört. Wir sind jetzt ein Jahr hier wohnhaft, und es ist mir einfach echt peinlich, wenn er angetrunken zum edit Karsten - bitte keine Markennamen, danke - edit torkelt und sich Nachschub holt, oder in die Tankstelle... :roll::(
    Er hat alle Versprechen nicht eingehalten.
    Er ist mit der Aufgabe mit eingezogen, die Hausmeistertätigkeiten zu machen.
    Er ist mit dem Versprechen eingezogen, nicht mehr zu trinken, auch, um für die Kinder da zu sein.
    Soll ich ihn die Konsequenzen tragen lassen? es ist echt schwer, und ich könnte mich hassen dafür, daß ich ihn "retten" wollte...

    Hallo.

    Ich habe vor längerem mal meine Geschichte erzählt, daß ich meinen alkoholkranken Vater mit in das gemeinsame Haus meiner neuen Lebensgemeinschaft genommen habe.

    (Titel: Selbst schuld - und ich hab die Verantwortung eben doch.)

    Er hatte versprochen mit dem Trinken aufzuhören und das Zusammenziehen als Neuanfang zu sehen. Mein Freund und ich haben 2 Töchter, 7 Jahre und 4 Monate.
    Es hilft euch sicher, diesen alten Thread nachzulesen, bevor ich alles nochmal erzähle... Nun ist es locker ein halbes Jahr, wo mein Partner und mein Vater nicht mehr miteinander reden. An Weihnachten sahen wir beide sogar einen Lichtblick, Hl. Abend war sehr schön und der erste Abend wieder mit meinem Vater.
    Doch danach ging es so weiter wie gehabt. Saufen, blöd daher reden, auf Distanz gehen, aneinander vorbei leben wie Fremde. Und das alles unter einem gemeinsamen Dach... Wenn er finanzielle Hilfe braucht, waren wir immer da, aber er ist für uns nicht da, weil wir ihn zb als Babysitter nicht hernehmen können da er ständig säuft. Wir haben nun endlich gelernt, daß er für uns keine Hilfe sein möchte. Einmal hab ich ihn für 20 Min angeheuert, bitte auf das Baby zu schauen, damit ich kurz einkaufen kann. Er war den Vormittag nüchtern, bis eine viertel Stunde bevor ich ihn brauchte. Dann hat er sich einen gekippt und kam angetrunken runter. Was soll das?? :cry::x
    Wir Kinder von ihm im ganzen 4, lieben ihn, und er bekommt es immer wieder zu spüren. Doch ich wollte ihn an meinem Glück teilhaben lassen, als ich ihn mit ins Allgäu nahm, und nicht mir das Glück zerstören lassen von ihm. Ich möchte endlich den Mut haben, ihm klar zu sagen, daß sich die Wohngemeinschaft auflöst, wenn er weiterhin den Alkohol über seine Familie stellt. Ich habe keine Kraft mehr und keine Freude mehr, er belastet die Harmonie meiner Beziehung (wir lieben uns sehr, aber ständig ist Vater Gesprächsthema)
    So will ich nicht weiterleben und warten, bis er stirbt (klingt makaber ich weiß)
    Ich will mein Glück genießen können und nicht von ihm belastet sehen. Dinge, die uns nerven oder ums Haus gehen, traut sich gar keiner mehr von uns an Vater weiterzugeben, die Distanz ist zu groß. Z.B. Bitte Licht aus, wenn du nicht zuhause bist, oder räum doch mal Schnee, oder warum saugst du das Treppenhaus nimmer oder oder oder. Wir nehmen Störfaktoren hin und fressen in uns rein. Ich gehe langsam kaputt....

    Also ich erkenne Lügner oft daran, daß sie einem nicht mehr in die Augen schauen beim Gespräch, es gibt aber auch Menschen die das von je her nicht machen (was mich aufregt).

    Es werden auch die Erzählungen sowieso mager ausfallen, denn in 3 Stunden erlebt er nicht so viel.

    Aber am besten kennt ihr ihn eigentlich immer noch selbst.

    Na mal viel Erfolg :wink:

    Was ich noch hinzufügen möchte:

    Papa fährt grad sehr regelmäßig und oft zu meiner Schwester, um ihr - da sie viel in der Arbeit sind und Kinder haben - in Haus und Garten und Schreibkram zu helfen.
    Da hat sie dann auch mal zu mir gesagt: "Bei mir trinkt er überhaupt nicht, vielleicht mal 2 oder 3 Bier über einen arbeitsreichen Tag verteilt, aber die merkt man ja nicht. Du mußt ihn halt beschäftigen." :shock:

    :?: Muss ich ihn beschäftigen :?:

    Meine Antwort war dann, daß bei uns im Garten genug Arbeit rum liegt, und er sich seit ca einem halben Jahr kaum noch interessiert. Ich muss ihn doch nicht wie ein Kleinkind auf die Arbeit am Haus hinschubsen, er wohnt ja immerhin auch hier, und ich bitte ihn ja nicht um einen Gefallen, der mein Haus betrifft, sondern es geht um UNSER Haus.Da kann ein erwachsener Mensch doch selbst die Arbeit sehen, die gemacht werden muss?... :!: Wie gesagt er macht kaum bin gar nix mehr bzw wenn er was macht im Garten, säuft er nebenher, aber viel mehr als meine Schwester sagt, anscheinend weil er ja zuhause ist, nicht mehr zug fahren muss und hier auch sein "Arsenal" hat.

    LG Bicaje

    Meine eigene Familie und Beziehung ist mir auf jeden Fall das Wichtigste! Ich weiß auch noch nicht damit umzugehen, was den Kontakt meiner 7 jährigen Tochter zum Opa betrifft. Sie ist gern bei ihm in der Wohnung (da darf man fast alles :wink: ) Aber ich weiß nicht inwieweit sie sich schon damit befasst, wann der Opa "mal so und mal so" ist. Hab inzwischen rausgefunden, dass man seine Krankheit Quartals-Trinker nennt. Ich weiß gar nicht, ob ich das möchte, daß es für sie normal ist... :?

    Aber ich möcht wieder zum Thema zurück, meiner Meinung nach hab ich mir die Verantwortung für ihn freiwillig genommen, als ich ihn mitgenommen hab ins Haus. Jetzt wieder sagen: du musst doch wieder raus " das kann man wohl nicht und das wär ja echt charakterlos von mir, denk ich.
    Wie seht ihr das? Soll ich ihn vor die Entscheidung stellen? wie soll ich damit umgehen, daß er hier wohnt und zwei Persönlichkeiten hat? die nüchterne Person liebe ich. Obwohl ich grad mit keiner der Beiden Kontakt habe... :cry:
    Seit dem Vorfall den ich im Eröffnungstext geschildert hab, sind wir uns nicht mehr über den Weg gelaufen.

    Danke für Deine Antwort, Biene, und daß Du Dir die Zeit genommen hast, diesen langen Text zu lesen.
    natürlich kann ich nichts für sein Verhalten, aber ich hätte wissen müssen, daß es leere Versprechen von ihm sind. :roll:

    Meine Schwester hat sich meiner Mutter angenommen, da diese aus gesundheitlichen Gründen und mangels Intelligenz nicht selbstständig lebensfähig ist. Und auch sie hat schon gesagt, sie könnte sich selbst in den A... beißen, weil sie das angefangen hat.

    Sie sagt deshalb zu mir, klär das mit Papa selber ab, ich hab mit Mama genug Probleme. Versteh ich aber auch... :roll:
    Und nun, nach vielem Flehen und langen Gesprächen und Tränen, muss ich mir einfach eingestehen, daß ich ganz schön naiv war, und dafür schäm ich mich schon ein bissel, vor allem vor meinem Partner, der immerhin auch auf meine Hoffnung vertraut hat und deshalb auch sofort zugestimmt hat, meinen Vater mitzunehmen.
    Er hat ihn vorher kaum gekannt.

    Daß ich bzw wir unserem Vater nicht helfen können, hab ich längst einsehen müssen. Warum berührt das einen Alkoholiker oder zumindest ihn nicht einmal, wenn man als Tochter unter Tränen vor ihm steht, und ihm ins Gesicht sagt, daß er sein Versprechen gebrochen hat und er die Harmonie und das Glück mit Füßen tritt, an dem wir ihn teilhaben lassen wollten aus Liebe zu ihm??

    Ich meine, wenn das meine Tochter mal zu mir sagen müsste, mir würde das Herz rausspringen und in tausend Teile brechen!!
    Wo sind die Emotionen, die diese Menschen eigentlich doch zu genüge haben? warum akzeptieren sie die Selbstzerstörung der Menschen, die sie doch eigentlich lieb haben?

    Lg Bicaje

    Hallo zusammen.

    Erstmal möcht ich auch erwähnen, daß der Thread von Sindri mir den Mut gemacht hat, mich auch mal hier auszuschütten. Denn ich hab mich wohl in ihr ein Stück weit wieder erkannt.
    Auch ich bin Tochter eines Alkoholikers, wie man sein Trinkverhalten im Fachkreis nennt, weiss ich nicht. Auf jeden Fall ist er trotz seiner Vielsauferei nicht körperlich abhängig.
    Bewusst wurde mir das zum ersten Mal wohl etwa mit 13 oder 14, daß er viel trinkt. Ab der Trennung von meiner Mutter, als ich 18 war, ging es noch tiefer bergab mit ihm. Schuld kann man für die Trinkerei nur immer dem Trinker in erster Linie zuschreiben, jedoch muss ich wirklich sagen, daß meine Mutter eine Beißzange bester Klasse ist und immer war. Trotz daß sie keine Alkoholikerin ist, schäme ich mich auch für sie, aber das ist ein anderes Thema...

    In den letzten Jahren ab der Trennung also hatte er sich auch schon mal in der Ausnüchterungszelle ausgeschlafen :roll: wobei er kein Prügler ist. Auch trinkt er nur zu Hause, ganz für sich allein, er geht nie in Kneipen. ich hab mir dann irgendwann angewöhnt, ihn entweder zum Frühstück zu besuchen oder am Monatsende, wenn das Geld für Alk weg ist.
    Das mit dem Frühstück hat auch nicht immer geklappt. Er war oft schon um neun richtig am Lallen. Er wird dann verbal aggressiv und beleidigend, obwohl er nüchtern so ein bescheidener und hoch intelligenter Mann ist. Ich sag immer, das ist wie Dr. Jeckyll und Mr. Hyde.
    Soweit so gut. wir sind vier Geschwister, davon haben meine ältere Schwester und ich den meisten Bezug zu ihm.

    Als meine Schwester erneut heiratete, zog sie ins Allgäu. Somit hatte sie kaum noch Kontakt zu Vater, und man merkte, wie ihn das verletzt hatte.
    zufällig hab ich ein Jahr danach meinen jetztigen Lebensgefährten und Vater meiner zweiten tochter kennengelernt. Zufällig auch aus dem Allgäu. Da ich zu meiner Schwester einen guten Draht habe, war für mich auch sofort klar, daß wenn wir mal zusammenziehen, wir im Allgäu wohnen. :lol: Nur hab ich gewusst, wenn ich auch noch wegziehe, geht mein Vater jämmerlich ein. dann hat er niemanden mehr. Er hat auch keine Freunde, er ist viel zu verschlossen.
    Wir haben ihm von der Erziehung her seeehr viel zu verdanken, ohne ihn möcht ich gar nicht nachdenken, was aus uns Kindern geworden wäre, bei dieser Mutter. Sorry ist nicht übertrieben. :oops:
    Somit war klar, und mit meinem Freund geeinigt, wenn ich wegziehe, nehm ich Papa mit. Er hat damals als ich ihm das gesagt habe, geweint vor Freude, weil er Angst hatte, dass wir nun alle weg sind. Wir haben uns also ein großes Haus mit Einliegerwohnung gesucht, so daß Papa sein eigenes Reich unter dem gleichen Dach hat. Wie genau weiß doch auch jeder von euch, was es an Wahrheit hat, wenn ein Alkoholiker verspricht, mit dem Trinken aufzuhören, weil ein neuer Lebensabschnitt für ihn beginnt und ihm wichtig ist... :roll:
    Das erste halbe Jahr war eigentlich toll, er hat viel im Garten gemacht, Schnee geschippt um sechs in der früh, alles wunderbar. Aber der Rückfall wurde schleichend immer deutlicher. Durch seine verbale Streitsucht und Besserwisserei ist es nun soweit, daß mein Partner und mein Vater sich seit einem Monat aus dem Weg gehen, weil er am Esstisch sehr beleidigend wurde uns gegenüber. Auch hat mein Freund gesagt, er wird nicht zulassen, daß seine Sauferei unser Glück belastet, vorher schmeißt er ihn raus.
    Trotz des fiesen Wortgefechts damals hab ich geschluckt und weiterhin für Papa mitgekocht, mit ihm geredet und versucht, die Lage zu entschärfen.
    Bis gestern glaubte ich, ich kann was retten.... er ist beinahe wieder täglich angetrunken bis ganz besoffen, und gestern ging er mir grundlos aus dem Weg, ich frage was ist denn? und bekam keine Antwort. Er ging wortlos weiter und wieder in seine Wohnung. Am Abend hab ich ihm wie immer seit dem Streit (vorher haben wir gemeinsam gegessen) sein Essen in seine Küche gestellt. Dann hat er es mir wieder runtergestellt. ich schrie ihm nach: Was hab ich dir denn getan? was ist denn?? und er sagte nur: Du bist nicht mein Psychiater!" keine Ahnung was diese Meldung bedeutete, da ich keinerlei Thema in dieser Richtung mit ihm hatte.

    Warum sind diese Menschen so gemein wenn sie getrunken haben? warum werfen sie die Liebe der Familie bewusst weg?? Es hat mir sehr weh getan dass er mein Essen ignoriert hat. das war das erste Mal.. :cry:

    Ich weiß, daß mir meine Beziehung einiges wichtiger ist als alles andere, aber ich hab meinen Vater nunmal "mitgenommen", ich kann ihn nicht einfach rauswerfen oder rauswerfen lassen. Noch leidet unsere Partnerschaft nicht darunter, aber die Luft ist schwer zu Atmen im Haus... Und ich hab es mir selber eingebrockt.

    .... Danke für eure Zeit, ich weiß es ist seeeehr viel zum Lesen...