Beiträge von CoLibri

    danke frozen tears, das ist ein sehr schöner beitrag.

    ich hatte nach dem tod meines vaters deshalb und aber größtenteils wegen dem verhalten meiner mutter psychische probleme: depressive symptome bis hin zu suizidgedanken. hab selbst ne zeitlang viel geraucht, gekifft, getrunken und tabletten genommen. im nachhinenin gesehen bereue ich das nicht, da ich durch diese "verneblung" wenigstens zeitweise von den depressiven gedanken, dem schmerz und nachts auch von den albträumen (nur leichen oder monster, monatelang nichts anderes) befreit war.
    irgendwann war es so schlimm, dass ich eine therapie anfing. das war einer der besten entscheidungen meines lebens. dieser therapeut hat mir so unglaublich viel geholfen, ich bin ihm noch heute unendlich dankbar dafür.
    habe die therapie dann leider abbrechen müssen weil ich in eien andere stadt gezogen bin, hab es da dann nochmal probiert mit ner thera, war aber schon soweit gefestigt, dass ich die dann doch nciht mehr brauchte und schon nach den probesitzungen nicht mehr hingehen musste.

    ich erzähle das alles deshalb, weil ich mich im moment an einer grenze fühle. ich hab angst davor, wieder in diesen strudel der depression hineingezogen zu werden. mit weinen, traurigsein, all dem schmerz. ich hab mir mein leben so toll aufgebaut und bin eigentlich sehr glücklich und auch stolz auf das, was ich erreicht hab. ich will mir das nicht kaputt machen lassen. und, verdammt nochmal, das werd ich auch nicht! nicht ausgerechnet von ihr, die mich eigentlich unterstützen sollte! aber, du hast wohl recht frozen tears, ich sollte keine ansprüche oder erwartungen mehr stellen. das ist vielleicht ein ganz guter ansatz bzw. vorsatz für dieses jahr :)

    so, ich werde mich nun auf meine prüfung konzentrieren. bald ist der große tag und ich wrde mich gut vorbereiten, das problem problem sein lassen, gedanklich in eine schachtel packen und derweil in eine ecke stellen. jetzt bin erstmal ich dran!!!

    und ps: der arzt meiner mutter ist ihr chef... mein dad hatte ne eigene praxis, die sie zusammen aufgebaut haben. als er gestorben ist mussten die praxis verkaufen und meine mutter arbeitet seitdem immer noch dort als arzthelferin, für 4x2 stunden am nachmittag in der woche. ob ihr das so gut tut, ist eine andere frage.

    ich wünsche euch allen einen tollen start in die woche!!!

    eure colibri - oder co-libri :)

    wow.... !!!!!!!

    eure beiträge sind einfach der hammer. wahnsinn. schicksale, die es so nicht geben sollte, die es doch so gibt, und die jedes einzelne bewunderswert, bemitleidenswert und so sehr einnehmend ist, dass ich schon wieder kurz davor bin, in tränen auszubrechen - das wäre nun schon das zweite mal heute.

    denn:

    meine mutter hat vorhin angerufen. schon als ich ihren namen auf dem display gesehen hab, hatte ich ein komisches gefühl. das gespräch war sehr seltsam. ich würde es spontan als "leer" beschreiben. ich habe kaum gesprochen, weil mir so war, als würden meine akkus sich seit beginn des gespräches mit rasantem tempo entleeren, ich fühlte meine kraft und meine gute laune schwinden, hin zu verzweiflung und depression.

    aus diesem grund - ich war keine antreibende kraft - hat das gespräch ca 3-4 minuten gedauert. sie hat - ich war sehr überrascht darüber - tatsächlich gefragt, wann ich denn mein examen hätte und sich die termine aufgeschrieben. nebenbei hat sie immer wieder an ihrer zigarette gezogen, das hab ich gehört.
    nachdem das mit den terminen erledigt war, meinte sie nur kurz, dass es so blöd wäre dass es so viel schneit und sie so rückenschmerzen vom schneeräumen hätte. ..

    interessant wäre natürlich ob sie das wirklich selbst wissen wollte, oder ob irgendne freundin ihr gesagt hat dass sie mich danach fragen soll. könnte durchaus sein.

    auf jeden fall hab ich nach dem auflegen einen riesen kloß im hals bekommen. meine freundin saß hier bei mir und fragte, was los sei mit mir. ich konnte nichts sagen, und auf einmal flossen die tränen nur so. ich war selbst überrascht, so etwas ist mir schon ewig nicht mehr passiert. nimmt mich alles viel mehr mit als ich erwartet hätte. zum glück war meine freundin dann für mich da, hat mich in den arm genommen und wir haben noch ewig geredet.
    mir fällt nun erst in dieser zeit auf, was für tolle freunde ich mittlerweile habe, sie kennen mi+ch so wie ich bin, mit meinen problemen und ich kann unglaublich offen mit ihnen reden. an dieser stelle, auch wenn sie es wohl nie lesen werden, danke an euch, und damit gleichzeitg danke an jeden menschen, der für seine freunde auch in schlechten zeiten da ist - so etwas ist unersetzlich!!!!

    genauso wie eure beiträge... es tut so gut sie zu lesen und daraus kraft zu schöpfen. zu wissen, auch wenn es "nur" beiträge sind - da draußen gibt es mesnchen mit dem gleichen schicksal, eine art versteckte zweite (dritte...) familie, die für einen da ist und einen auffängt.

    noch einmal : wow!!!

    ich würde gerne auf eure einzelnen beiträge eingehen, aber dafür herrscht in mir gerade zuviel chaos.

    trotzdem: einfach an dieser stelle ein riesiges, herzliches DANKE!

    jetzt ist sonntag nachmittag, und noch immer kein lebenszeichen von ihr. es ist jetzt eine woche her seit ich gefahren bin. krass!!!! wieso hat sie nur so wenig interesse an mir?
    ich kann mir bildich vorstellen, wie sie bei ihren freunden über mich herzieht, dass ich mich nicht melde, die böse tochter bin, die sich nicht um sie kümmert etc... aber ich kann und will es nicht! es geht soviel von mir aus... unterhaltungen, anrufe, alle besuche, unternehmungen (naja, die kann man in den ganzen jahren an einer hand abzählen).. ich stecke energie und kraft rein ohne ende... udnv on ihr kommt fast nichts. ich bin ihr einziges kind, wieso interessiert sie sich nicht für mich??
    ja, klar, die antwort ist: ihre sucht hält sie davon ab.
    aber man kann nicht alles auf den bösen teufel "die sucht" schieben. denn trotz allem ist sie immer noch ein mensch mit eigenem hirn! und gefühlen... oder auch nicht ?! gleichzeitig hat sie sich so sehr verändert, klar: durch alkoholmissbrauch bedingte wesensänderung. natürlich setzt die irgendwann ein.

    alles so logisch erklärbar und aber (gerade deshalb?) sooo unmenschlich.. und immer wieder die frage "wieso? warum?" fragen, auf die es seit jahren keine oder nur unbefriedigende antworten gibt, und das wird auch bis in alle ewigkeit so bleiben. kein besonders tolles fazit.

    wenn die nur mal checken würden was sie uns mit ihrer schei.. antun!!! wenn man sie doch nur einmal in unsere haut stecken könnte, dass sie mal verstehen, dass ihre "unglaublich großen probleme " oder der "unglaublich große schmerz" oder was auch immer vielleicht genauso groß ist wie unserer auch??
    meine freundni meinte letztesmal am telefon "jetzt hätte einfach nur die tür offen sein müssen, und deine mutter hätte alles hören sollen was du mir eben erzählt hast, vielleicht würde sie dann merken was sie dir eigentlich antut"

    ach, ich renne mit meinen gedanken schon wieder innerlich gegen eine wand.. klong, klong, klong, immer wieder will man hinaus aus diesem eingesperrt-sein, aber man kmmt nicht raus, denn es ändert sich nichts!!
    vielleicht muss man akzeptieren, dass sich diese türen nciht öffnen lassen, außer von außen (von den betroffenen selbst).

    marinajako : danke.. ja ich bin auch echt froh dass ich das forum hier endlich gefunden hab. schreiben erleichtert so vieles. dass ich durch die körperliche nähe keine liebe bekomme weiß ich, aber ich will und kann das auch gar nicht im moment - erstens wegen dem ausbildungsabschluss und zweitens weil ich erstmal mit mir und meinem leben zurechtkmomen muss, bevor ich jemand anderen in mein leben lasse. ich hatte zwar seitdem zwei längere beziehungen die mir beide auch unglaublich bei der verarbeitung vno diesem ganzen mist geholfen haben, aber sie haben ja eben beide auch nicht länger gehalten. und als single kann man sich wenigstens gut auf sich und sein leben und das was man wirklch will konzentrieren.

    @pedi: danke für deine worte. ja, distanz ist im moment das einzig wahre. wenn man in sich hineinhorcht, ist das vielleicht im endeffekt das beste, was man tun kann, um herauszufinden, was man wirklich braucht und will. und wenn es in mir schreit, dass ich nur von ihr weg will, und ich mich hier in meinem eigenen reich superwohl fühle, sind das eindeutige zeichen.
    und, wie du schon gesagt hast, trotz allem.. ist es die mutter. *seufz* .... *klong* :)

    wünsch euch allen noch einen schönen, ruhigen sonntag!

    ganz liebe grüße
    colibri

    hallo an alle lieben menschen hier im forum,

    ich bin mittlerweile wieder "zuhause" (in einer anderen stadt), doch ist dies mittlerweile mehr mein zuhause als bei meiner mutter. komisch - obwohl ich hier eine unglaublich glückliche kindheit und jugend verbrachte!!!

    als ich bei mir reinkam hab ich erstmal aufgeatmet - kein schmutz, kein gestank, keine rauchende, hustende mutter die wortlos irgendwo sitzt und ins leere starrt. ich halt das nicht mehr aus. doc hgibt es eine andere lösung außer sich zu distanzieren?

    ich habe mit noch mehr freunden geredet, und ja, sie geben mir halt! sie fangen mich auf (danke an dieser stelle an pedi für deinen beitrag :) ) doch trotz allem muss ich mich am meisten selbst auffangen. hinzu kommt, dass ich gerade mitten in meinem abschluss stecke und eigentlich weder zeit, noch lust, energie und kraft habe, mich mit dieser baustelle zu beschäftigen. oder mich von ihr runterziehen zu lassen.

    jetzt ist freitag auf samstag nacht, sonntag bin ich gefahren, und sie hat sic´h noch kein einziges mal gemeldet. typisch - kein interesse. an ihrer tochter, an mir, an meinem leben, meiner wohnsituation (sie hat mich
    noch nie besucht und ich bin vor 4 jahren ausgezogen), an meiner ausbildung.

    ich melde mich bei ihr nicht mehr. was soll ich denn großartig sagen, ich hasse sie eh unterschwellig. und gleichzeitig liebe ich sie und sie ist trotz allem der wichtgiste mensch in meinem leben. menschliche gefühle sind etwas sehr paradoxes. unerklärbar. und doch habe ich etwas analysiert:

    da ich keine wirkliche liebe von ihr erfahre und mri diese liebe so sehr fehlt, ich aber in meinem leben noch nciht gefestigt genug bin um eine längere beziehung zu führen, habe ich ziemlich oft wechselnde partner. ich lasse mich treiben, nehme das mittlerweile gar nicht mehr ernst, hauptsache ich kriege ab und zu unkomplizierte, unverbindliche (körperliche) nähe.

    wie gesagt, paradox...

    ein neuer tag beginnt, und ich habe sehr schlecht geschlafen. mir fällt es schwer, ins bett zu gehen, bevor sie es tut, und das ist immer irgendwann zwischen 3 und 5 uhr nachts. dann schläft sie bis nachmittags ihren rausch aus.
    dass das niemandem auffällt! wollen ihre freunde es nicht sehen, oder denken sie wirklich, es ist normal? manchmal wird sie drauf angesprochen, dass sie ja immer erst ab mittag erreichbar ist. dann reagiert sie sehr angegriffen und trotzig. überhaupt ist sie sehr trotzig, als ob sie ihren lebensstil verteidigen müsste. naja, vielleicht schlummern ja doch irgendwo schuldgefühle.

    ich bin vollkommen zerschlagen weil ich diese einschlafprobleme hatte wegen dme grübeln. zuhaus hab ich die nicht. und da kann ich die auch nicht brauchen, immerhin mache ich jetzt bald meinen abschluss und muss mich aufs lernen konzentrieren.

    ja, ich brauche wohl wirklich abstand... und das ist leider gottes auch wohl die einzige lösung die sich mir bietet... das tut so weh!!!!

    hallo ihr lieben,

    erstmal vielen dank dass es euch gibt. ich wäre ohne die anderen EKAs niemals aus dem ganzen mist rausgekommen. und auch wenn wahrscheinlich das schicksal eines jeden hier anders - besser - verlaufen hätte können, schweißt es uns doch zusammen und lässt uns uns gegenseitig helfen und füreinander da zu sein, dort wo andere es nicht sind oder an ihre grenzen stoßen.

    um mich vorzustellen, kopiere ich einfach mal den text aus meinem "vorstellungs"-thread:

    "ich bin w, 23 jahre, und bin tochter einer alkoholikerin.
    meine mutter trinkt seit mittlerweile über 4 jahren. auslöser war der plötzliche und unerwartete tod meines vaters. geschwister hab ich keine mehr.

    ich für meinen teil habe damals eine therapie gemacht, sie hat sich in den alkohol geflüchtet. sie trinkt jeden abend 2-3 flaschen wein.
    ich bin einen monat nach dem tod meines vaters ausgezogen weil ich esn icht mehr hier ausgehalten habe.

    nun bin ich über silvester eine woche hier und merke, wie sehr mir ihr verhalten noch immer weh tut. ich war vor 1-2 jahren einige monate regelmäßig in EKA-Meetings, die mir auch unglaublich weitergeholfen haben - an dieser stelle nochmal danke, dass es euch gibt!

    auch wenn ich viele freunde habe mit denen ich über meine mutter reden kann, hab ich in den letzten tagen doch gemerkt, dass ich noch ein ventil brauche, am besten bei "gleichgesinnten".. und bin nun endlich über eure seite gestolpert.

    ich bin auch ein mensch dem schreiben sehr viel hilft und ich hab außerdem das bedürfnis mich auszutauschen - viele haben ja schon geschrieben, dass es hier auf eine andere art möglich ist, als in den meetings. und ich glaube das ist gerade das richtige für mich. "

    ja, wie gesagt sind nun akut die ganzen gefühle wieder hochgekommen, teilweise sogar in einer schlimmeren, auf der anderen seite in einer unwichtigeren form als früher. die gegensätze sind einfach so krass: früher hatte ich hier die perfekte kindheit, uns gings gut, wir haben ein großes haus mit großen garten, alles friedefreude eierkuchen.. und nun komme ich "nach hause" (nein, das ist es nicht mehr...), das ganze haus stinkt bestialisch nach rauch, die tapeten und vorhänge sind vergilbt, die meisten lebensmittel abgelaufen, der schmutz türmt sich in seinen verstecken, es ist kalt und inmitten dieser beginnenden verwahrlosung, was früher einmal mein zuhause war, in dem ich mich geborgen fühlte, sitzt meine rauchende, depressive, unfreundliche mutter und starrt abwechselnd gegen die wand oder in ihren fernseher. zu keiner längeren konversation mehr fähig.

    was mir dieses mal extrem aufgefallen ist: sie bringt auch in nüchternem zustand nur noch selten einen zusammenhängenden deutschen satz raus ohne zu stottern oder wörter zu verwechseln. sie vergisst extrem viel, vor allem was sachen betrifft die ich ihr abends, wenn sie betrunken war, erzählt habe. ihr wesen hat sich so sehr zum negativen verändert. sie hustet und kotzt und raucht und säuft, sie ist faul und zickig und ich kann grad nicht anders als meine traurigkeit und wut in beschimpfungen auszulassen. das mache ihc nachtürlich nicht ihr persönlich gegenüber. ich sage nicht mehr als das notwendigste, weil ich es einfach aufgegbeen hab. ich hab keine lust mehr, mich wegen nichtigkeiten anschnauzen zu lassen. liebe erfahre ich sowieso keine mehr, warum soll ich es dann darauf anlegen, den hass spüren zu müssen. auch wenn ich es wohl selber tue, wie ich gestern beim gedichtschreiben gemerkt habe:

    Es ist dunkel draußen und es schneit
    auf youtube läuft ein lied über einsamkeit
    ich sitze hier und denke an dich
    was du auch tust, ich weiß es nicht
    ich hab dich aufgegeben
    viel später als du dich
    wen es mehr schmerzt? ich denke, mich.
    aus einem grund: du fühlst nichts mehr.
    deine emotionen sind ein heer
    aggressiver mitternachtsfalken,
    sie schweben lautlos durch die nacht
    sie sehen die schönheit des schnees nicht mehr,
    der fällt, um dein erhitztes gemüt abzukühlen -
    sie können nichts mehr fühlen...

    ich dachte mal, die zeit hilft dir
    dein leben zu verbessern
    schaust irgendwan mal auf morgen
    und nicht immer nur noch auf gestern
    doch du willst nicht mehr
    nicht mehr leben, lieben, mich noch dich
    was daraus wird - ich weiß es nicht...

    mit jedem tag, da ich dich sehe
    dich und dein problem
    hätt ich so gern ne lösung
    statt immer nur zu gehen
    vielleicht muss ich das tun!
    mich von dir distanzieren
    und gehe weiterhin
    allein im schnee spazieren.
    würd so gern mit den flocken tanzen
    doch dann seh ich dich
    faule kuh mit deinem fetten ranzen.
    und ich merke:
    mittlerweile hass ich dich.


    das schreiben tut so gut... ich bin so ultra froh wenn ich morgen von hier weg bin und wieder zurück "nach hause" (egal wo, überall herrscht mehr geborgenheit als hier) fahren kann.
    ich fühle mich als ob am todestag meines vaters beide liebenden eltern von mir gestorben wären und ich nun vollkommen allein auf der welt wäre, hätte ich nicht meine lieben freunde, die mittlerweile meine eigentliche familie darstellen und bei denen ich halt, verständnis und geborgenheit finde..

    und trotz allem hass, habe ich natürlich ein schlechtes gewissen... :(

    das wars erstmal von mir, wünsche euch allen eine gute nacht...

    colibri