Beiträge von murmeltier

    Hallo Frank,

    ich erahne langsam auf was du hinauswillst.
    Um bei meinem (Klischee-)Beispiel zu bleiben:
    Würde ich Motorradfahren mit Erinnerungen/Erlebnissen im Zusammenhang mit Saufen verbinden, würde ich auf dieses Hobby verzichten und mein Bike schnellstens verkaufen.

    Wenn mich aber Tätowierungen triggern wirds schwierig, dies kann man nicht einfach abstellen oder aus dem Blickfeld bannen.
    Dazu kommt dass ich meinem Umfeld optisch etwas vermittle das sich mit meiner aktuellen Lebensführung nicht deckt.

    Nun, ehrlich gesagt ist es mir egal wie ich bei anderen rüberkomme, wichtig ist, dass ich trocken bin und ich weiß, dass Alkoholsucht in jedem Milieu vorkommt, auch beim biederen Nachbarn mit Schlips und Bügelfalte ( - ich immer mit meinen klischheehaften Bildern :oops: ).
    Vielleicht kannst du in deiner Therapie diese Assoziationskette für dich umpolen, und deine Tattoos als so ne Art "positive" Bestärkung deiner Trockenheitsarbeit nützen?
    Bin ja nur ein "Hobbypsychologe", aber ich versuche auch Dinge die mich triggern, die ich aber nicht vermeiden kann für mich positiv zu besetzen.
    Ein Beispiel: Stress triggert mich sehr, lässt sich aber nicht immer vermeiden. Ich sehe nun Stress als Weg zum Erfolg, wenn ich etwas geschafft/erreicht habe lässt der Stress ja auch wieder nach, - ohne dass ich ihm mit Alkohol begegnen muss. :wink:

    Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt?
    LG, Manu

    P.S.: Übrigens, ich empfinde meine Tattoos als bildliche Dokumentation meines Lebensweges, und nicht als "Coming-out" meiner Persönlichkeit, nicht mehr und nicht weniger. :D

    Hallo Frank,

    was trigggert dich genau?
    Die Erinnerungen an die "alten" Zeiten - ich komm mal wieder mit nem Klischee :arrow: Bikerfeste mit ausreichend Bier und tätowierten mürrischen Motorradfahrern mit Clubaufnähern und Harley-Logos auf ihren Westen? :D
    (ich mal nur grad Kopfbilder aus meiner "wilden" Jugend - übrigens haben sich viele "böse Buben" wesentlich vernünftiger im Zusammenhang Alkohol/Motorradfahren verhalten als so mancher "seriöse" Wochenendbiker mit Lederslippern und Seidensocken unter der modischen Lederkluft :wink: )

    oder
    die Tätowierungen selbst, für die du dich z.B. im Hallenbad schämst und die die Menschen verleiten können dich in einem "schlechten" Licht sehen zu kennen, gerade jetzt, wo du einen anderen Weg gehen willst? Ein lebenslanges Stigma der allen zeigt, was für ein "wilder" Hund du einmal warst?

    Ich ziele jetzt einfach frei Schnauze ins Blaue, musst natürlich nicht darauf antworten, aber deine Fragestellung und auch deine Antwort haben diese Gedankengänge bei mir ausgelöst - nix für ungut! :oops:
    LG, Manu

    Hallo Frank,

    ich verstehe den Zusammenhang zwischen Alkoholkrankheit/Trinkpausen/Tätowierungen nicht. :?
    Meinst du, du bereust deine Tattoos, weil sie in deiner nassen Zeit entstanden sind, oder bereust du die Entscheidung an und für sich?

    Klingt mir ein wenig nach dem Klischee - :arrow: tätowiert, Harley-Fahrer, Säufer, Kampfhund, gewaltbereit :shock: Einige der aufgezählten Punkte treffen zwar auf mich zu - welche nicht - bleibt deiner Phantasie überlassen. :D

    LG, murmeltier

    Hallo elchtreiber,

    ich muss dir gestehen, dass ich im ersten Ansatz beim Lesen deiner Frage ein wenig gedacht habe, du willst uns hier verschaukeln...
    Nicht böse gemeint, aber ich stelle mir jetzt bildlich einen biergefüllten Kühlschrank vor, mit schweren Ketten und mehreren dicken Schlössern versperrt, die Schlüssel dazu trägt deine Frau ständig um den Hals... :shock:
    Nein, jetzt im Ernst! Ich nehme an, deine Frau ist nicht alkoholkrank? Dann wäre es sicherlich kein Problem zusammen mit dir für ein alkoholfreies zuhause zu sorgen, und auch außerhalb in deiner Gegenwart keinen Alkohol zu trinken?
    Ob weggesperrt oder nicht ist letzlich egal, der Alkohol ist bei dir zuhause und ich brauche nicht viel Phantasie um mir vorzustellen wie dein Blick manchmal dorthin wandert, - oder etwa nicht?
    Wielange trinkst du nicht mehr?
    Was Putzmittel, Parfüm usw. angeht, kann ich nicht viel sagen, weil ich erst in den letzten Tagen darauf gestossen bin, dass Alkoholiker darauf verzichten sollten, habe mir darüber eigentlich noch keine Gedanken gemacht, werde aber in Zukunft auf Alternativen zurückgreifen. :wink:
    LG, murmeltier

    Der wievielte Siedlungstag ist heute eigentlich? 8)

    Habe heute morgen bemerkt, dass ich wieder mit Nägelkauen angefangen habe. (ich weiß - bin derzeit etwas "selbstvergessen" :oops: ). Die ganze Arbeit des prof. Fachpersonals ist total umsonst, schau aus wie eine 10jährige...
    Randnotiz: Ingwerwurzel besorgen und Nägel damit einreiben... :P

    Zigarettenkonsum nach wievor im Grenzbereich, Kaffeekonsum eingestellt und durch Tee (auch morgens ersetzt). Habt ihr gewusst dass es "Schoko-Caramel"-Tee gibt? :D Mit bissi Sahne und Zucker verschwinden alle "schwarzen" Gedanken, bin zwar urmüd aber nicht so "aufgezwirbelt" :wink:

    Bin jetzt im Büro, trinke ein Glas Buttermilch und genieße die Ruhe,
    LG, murmeltier

    Danke Linda,
    du hast recht, und irgendwo in einem anderen thread habe ich geschrieben, dass ich erst trocken bin, seit ich aufgehört habe mein Nichttrinken als Verzicht zu sehen.
    Ich habe im letzten Jahr einige (eher sehr viele) Dinge in meinem Leben verändert, neue Rituale gefunden und nach Alternativen gesucht. :D
    Was mir allerdings in den ersten Monaten wirklich schwer fiel weil das eigene Hirnkastl ganz schön unflexibel sein kann...

    Weiters habe ich mich noch ein wenig mit dem Thema Trigggern befasst und mir sind ein paar Situationen eingefallen die mich anfangs sehr stark getriggert haben, die mich mittlerweile weniger angehen:
    1. Stress. In Situationen die mich überforderten oder die viel Kraft benötigten war Alkohol immer ein verlässiger "Runterholer".
    Tatsache ist aber dass danach garnix mehr weiter ging weil cih betrunken nicht leistungsfähig war bzw. gleich alles bleiben lassen habe.
    Ich bin zum jetztigen Zeitpunkt zwar auch noch recht schnell mit den Nerven am Ende, allerdings hilft mir ein kurzer Spaziergang, Sport oder auch schon eine heisse Dusche zum "runterkommen", und ich bin danach wieder leistungsbereit.
    Im Moment muss ich allerdings zugeben ist die Belastung schon enorm und, wie oben beschrieben, macht mir mein Zigarettenkonsum und meine 5 Minuten Kaffeepausen ein wenig Sorge, besonders weil ich ja auch Magenprobleme habe. :oops:
    2. Langeweile. ich kann mich nicht erinnern, dass ich in den letzen Monaten einen einzigen langweiligen Moment hatte. Ich kann mich bewusst zurücknehmen und z.B. puzzlen, ein Buch lesen oder handarbeiten. Diese innere Ruhe hat mich auch meinem Sohn wieder näher gebracht. In meiner nassen Zeit war Langeweile ein Grund zum Saufen, und nach ein paar Gläsern hab ich Löcher in die Luft gestarrt, viele sinnlose und sinnentleerte Momente meines Lebens :!:

    Habe jetzt in mehreren threads übers "triggern" gelesen, das hat mich nachdenklich gestimmt.
    Was "triggert" mich?
    Als ersters dazu fällt mir
    1. der Lieblingsitaliener ein. Tagliatelle mit Spinat-Sahnesauce mit gegrillten Knoblauchscampi (mein absolutes Lieblingsgericht :P ), dazu gabs im Restaurant immer ital. Rotwein und eine Karaffe Wasser. :?
    Italienische Restaurants besuche ich nicht mehr, aber italienisch Kochen tu ich liebend gerne, habe mir 3 super Kochbücher besorgt, und zuhause "triggern" mich meine heißgeliebten Tagliatelle nicht mehr. Jetzt gibts dazu kaltes Wasser mit einer dünnen Scheibe Zitrone, passt auch wunderbar zu den Scampi :D
    2. Ballkleider :shock: Mit schöner Abendgarderobe verbinde ich sofort Alkohol (Sekt, Prossecco, Cocktails). Ich besuche keine Bälle, keine Empfänge, kein Casino, keine Opernaufführung etc. Das heisst nicht, dass ich jetzt kulturell versumpere, aber alles was "festlich" ist "triggert" mich.
    Hab mir dafür einen orginalen Geisha-Kimono-Dingens gekauft, ist super aufwendig verarbeitet, kann man sich toll dazu zurechtmachen, - allerdings würd ichs nur zuhause tragen und passt überhaupt nicht zu Alkohol. Kimono passst zu Grünem Tee, Ballkleid zu Alkohol, klingt jetzt blöd, ist aber für mich die passende Assoziation :wink:
    3. Spezialitäten-, und Feinkostgeschäfte. :shock: Schaffe es derzeit nicht diese aufzusuchen weil ich allein beim Gedanken schon Panik bekomme! Zum Glück habe ich eine Feinschmeckerfreundin die mir regelmässig Prosciutto, Oliven, Käsespezialitäten mitbringt ohne dass ich mit dem umfangreichen Alkoholangebot konfontriert werde. Übrigens, ein Ort der regelmässig in meinen Träumen vorkommt - das gibt mir schon zu denken.

    Das waren meine ersten spontanen Gedanken zum Thema "Triggern", finde ich jetzt, wo es dasteht schon ganz schön beängstigend, oder?
    Scheinbar harmlose Orte oder gar Kleidungsstücke bilden suchtbedingt Assoziationsketten in meinem Hirn, sowie Zimtgeruch an Weihnachten und Kokosöl sofort an Urlaub am Meer denken lassen... :wink:

    So, werde meine Schreibwut mal unterbrechen, und mich wieder an die Arbeit machen...

    Hallo, bin wieder mal hier unterwegs! :D

    @Matthias, danke für die Umärmelung - kann ich im Moment gut gebrauchen! :lol:
    Nö, Thema Alkohol ist derzeit weit weg, allerdings neige ich bei Stress derzeit zu ungesunder Fastfood-Ernährung zuviel Zigaretten-/ Kaffeekonsum und Energydrinks :? , find ich nicht besonders gut und habe vor daran zu arbeiten. Habe mir jetzt im Büro einen Obstkorb hingestellt und Buttermilch im Kühlschrank eingelagert damit ich ausreichend Nährstoffe zu mir nehme - Laufen hab ich verschoben auf Februar, dafür fehlt mir derzeit echt die Zeit und die Muse - wird schon wieder :lol:
    Allerdings bin ich heute Morgen ca. 35 mal die Treppe rauf und runter inkl. Gewicht der Kisterln, das zählt doch auch zum Ausdauersport...
    @Olaf: Derzeit hab ich eher das Gefühl tonnenweise Steine auf die Seite räumen zu müssen, aber wer weiss was sich aus dem Geröll später noch aufbauen lässt? :wink:
    Geniesse gerade mein 2. Frühstück mit Milchkaffee und Lachsbeagle, und vor allem die Ruhe und Ordnung auf der Arbeit ... wer hätte das gedacht?
    Liebe Grüsse an euch alle, murmeltier

    Hallo zusammen,
    schaue hier kurz im Eiltempo vorbei, bin mitten im Siedlungsstress und laufe bereits am Zahnfleisch.
    Kisten einpacken, putzen, schleppen, den Handwerkern auf die Finger gucken (haben schon mehrfach Mist gebaut :? ), eine wahre Flut an Chaos und Dingen die mich unvorhergesehen überrollen...
    Deswegen habe ich gestern Nachmittag auf alles gepfiffen und bin mit Sohnemann und Hund spazieren gegangen und habe mich anschließend auf der Couch vor dem Fernseher zusammengerollt und mich berieseln lassen.
    Ich war körperlich und psychisch total am Ende, vor allem hatte ich starke Kreuzschmerzen durch die ungewohnte Hebe-/Tragetätigkeit.
    Bin schließlich auch nicht mehr die Jüngste! :lol:
    (Randnotiz: unbedingt auf Zigaretten-/Kaffeekonsum achtgeben!! :!: )
    Hoffentlich nimmt dieser Wahnsinn bald ein Ende und wir können es uns wieder gemütlich machen.
    Wünsche allen einen zufriedenen Wochenanfang und husche schnell wieder in die Arbeit.
    LG, murmeltier

    Hallo, noch einmal ich! :D
    Als weiteres Kommentar (so es die Admins erlauben) möchte ich, vor allem für die "Neuen Mitleser" einen Beitrag aus meinem Trinkertagebuch beisteuern. Privates hab ich durch (...) verändert.
    Wenn ich wieder mal das Thema verfehle - bitte löschen:

    " Tag 35. (...) hat Geburtstag und läd ein zur Fete´ Blanche. Weisses Kleid hab ich ja, hab mir neue Schuhe gekauft. Absatz 12 cm !!! Freu mich schon, werd natürlich nur Alkoholfrei trinken, bin ja auf Diät! :shock:
    Aber (...) weiß eh Bescheid, mussten heute sogar noch lachen über letztes Jahr (...)"

    Höhrt ihr es plätschern?

    Ich bin an diesem Abend zuhause geblieben, weil mir mein "trocken sein"-Stopschild wieder den Verstand zurückgebracht hat, aber ich finde diesen Eintrag signifikant für die "Schwere" der Aufgabe.
    Jedem wird klar sein, dass ich an diesem Abend getrunken hätte, bzw. mit meiner "Trockenheit" ordentlich ins Strudeln gekommen wäre.
    Doch schwer, so pitsche-patsche nass?? :?:
    LG, murmeltier

    Hallo zusammen,
    hab hier interessiert nachgelesen, und möchte kurz meine ersten Gedanken dazu beitragen:
    Für mich gab und gibt es einen Unterschied zwischen "trocken werden" und "trocken sein".
    "trocken werden" bezeichnet in meinem Leben den Weg vom Bewusst werden der Krankheit bis zum ersten trockenen Gedanken. Diese Zeit würde ich für mich als schwer bezeichnen, weil der Wille zwar da war, der Weg dahin aber noch unklar war.
    Schwer deshalb, weil für mich alles nach endgültigem Verzicht schrie
    nie wieder ein gutes Glas Rotwein beim Lieblingsitaliener
    nie wieder beim Lieblingsitaliener
    nie wieder 1 Glas Sekt auf einem festlichen Ball
    nie wieder auf einem festlichen Ball
    nie wieder fruchtige Cocktails in der neuen Inbar
    nie wieder in der neuen Inbar

    Davon abgesehen dass es nie bei einem Glas geblieben ist war das in meiner pitschnassen Gedankenwelt der Abschied von Spass, Gesellschaft und Lebensfreude - und führte mich nach mehreren Trinkpausen doch wieder direkt in den Rückfall. :(

    "trocken sein" bezeichnet ein Leben ohne Alkohol aber ohne Verzicht, so wie es ein zufriedenes Leben vor dem Alkohol gegeben hat, so gibt es nun ein zufriedenes Leben nach dem Alkohol.
    Die oben genannten "schlimmen" Verzichtsgedanken belasten mich heute nicht, weil sie nicht in meine Lebensführung passen, diese "Steine" konnte ich gelassen auf die Seite räumen. Das empfand ich allerdings als einfach sobald ich den Weg erkannt und gegangen bin.
    LG, murmeltier

    Hallo Hiagspiegel,
    auch von mir ein
    herzliches Willkommen!

    Die Müdigkeit und Abgeschlagenheit in der ersten Zeit kommt auch daher, dass regelmässiger Alkoholkonsum deinen Stoffwechsel und Kreislauf belastet hat, für mich ist Alkohol ein regelrechter "Energieräuber"! :?

    Warst du schon beim Arzt? :!::!: Kläre unbedingt mögliche gesundheitliche Schäden ab, mir hat der Arzt auch zu Vitamin-, Mineralien- und Eisenpräperaten geraten, gibts für Kinder als zuckerfreier Saft in der Apotheke, auch Fischöl oder Lebertran ist gut geeignet.
    (Unbedingt darauf achten ob Alkohol enthalten ist!!!! :idea: )
    Aktiviere deinen Stoffwechsel mit ballststoffreicher, gesunder Ernährung und stärke dein Herz-Kreislaufsystem mit Bewegung (Spazierengehen, leichtes Walking etc.)
    Wirst sehen, deine Energien kommen rasch wieder zurück, sodaß du glaubst, Bäume ausreissen zu können! :D
    Ich wünsch dir viele Anregungen hier im Forum und gratuliere dir zum 1. Abstinenzmonat!

    Guten Morgen Matthias,

    ja dieses Fotos ist wirklich - ähm - effizient! :wink: Das Ballkleid hab ich übrigens noch, - habe vor draus Sofakissen zu nähen! :D

    Hatte heute morgen ein kleines Hängerchen weil ich zum xten Mal mein Leben in Kisten verpackt habe. 10 Kartons sind bereits voll und kein Ende abzusehen.
    Am liebsten würde ich das meiste gleich entsorgen, aber das Geld für neues Geschirr, neue Bettwäsche, neue Vorhänge usw. fehlt mir derzeit.
    Naja, alles nacheinander.
    Erstmal freue ich mich auf meine neue bunte Wohnung und versuche den Umzugstress so gering wie möglich zu halten.
    Statt, wie es meiner Art entspricht, planlos von einer Ecke zur anderen zu rennen und langsam wahnsinnig zu werden, arbeite ich mich von Zimmer zu Zimmer vor, heute war das Wohn/Schlafzimmer dran, morgen die Küche.
    Muss auch noch mit meinem Ex vereinbaren dass er mir hilft den gemeinsamen Keller und das Bücherregal zu sortieren, werde mir zur Sicherheit aber meine Freundin mitnehmen weil er ja immer noch trinkt und ich mir sicher bin dass er mir Alkohol anbieten wird. Gegen den Umzugstress, bissi runterholen - ihr wisst schon was ich meine! :x
    So, werd jetzt mal ein wenig arbeiten und später noch Bügeln damit ich alles schön in die Koffer und Kartons einpacken kann!
    Wünsche einen schönen, stressfreien und zufriedenstellenden Tag,
    murmeltier

    Hallo Maria,
    ich finde diese Frage sehr interessant weil ich grade viel darüber nachdenke.
    Was hält mich trocken?
    Neben der Angst vor den gesundheitlichen Konsequenzen von Alkoholkonsum gibt es da für mich einen ganz entscheidenden Grund, den ich erst die letzten Monate für mich erkannt habe:
    Alkohol ist ein schlimmer Energieräuber, er verlangsamt mein Denken, mein Handeln während er mein Leben auf ein Minimum reduziert.

    Ich habe Sonntags z.B. den ganzen Nachmittag mit meinem Sohn gepuzzelt, wir haben zusammen ein ganzes 2000 Teile Puzzle gemeistert, es waren ruhige, bewusste Stunden die mich mein Leben wahrnehmen ließen. Trinkend wäre das niemals gegangen, die Zeit rinnt einem unter Alkoholeinwirkung aus den Fingern, wie in einer Sanduhr.
    Ich bin trocken weil ich weder Lebensenergie noch Lebenszeit zu verschenken habe! :D

    Ich habe mir für das Neue Jahr vorgenommen, unbedingt an meinem Selbstwertgefühl zu arbeiten und in Folge an meinem Selbstbewusstsein.
    Die ersten Schritte habe ich schon im ersten Jahr getan indem ich
    1. wieder mit Sport begonnen habe. Das stärkt nicht nur mein neues Körpergefühl, sondern ist für mich auch eine große Hilfe gegen schwarze Wolken im Kopf
    2. neue Frisur (typisch Frau :wink: ) und regelmässige Maniküre, weil der übermässige Alkoholkonsum zu Vitamin-, und Kalziummangel geführt haben und mir die Haare büschelweise ausgefallen sind und meine Nägel brüchig waren. Mittlerweile nehme ich auch Kieselerde zur Unterstützung
    3. Sprachkurs. Ich verlor nicht nur jede Menge Hirnzellen, auch mein Sprachvermögen verschlechterte als Folge meiner Totalabstürze.
    Ich habe jetzt bei einer Logopädin einen Moderatorensprachkurs gemacht für ein sicheres Auftreten - ist zwar nicht ganz billig bringt aber unglaublich viel und macht Spass.
    4. Ordnung der Finanzen. Mit Hilfe eines Steuerberaters und einem Bankmitarbeiter habe ich einen umfassenden Finanzplan erstellt denn ich konsequent verfolge und mir jede Menge schlaflose Nächt erspart! :idea:

    Doch bei allem Bemühen um Normalität blickt mir manchmal noch die Fratze der Säuferin ins Gesicht, und ich habe daher meinen Notfallkoffer um ein Foto erweitert, das ich täglich mit mir trage:
    Es zeigt mich bei einer Feier, nach dem Outfit eher ein festlicher, offizieller Anlass, wie ich in einem Ballkleid auf Stufen hocke.
    Die Hochsteckfriseur zersaust, scheinbar habe ich auch gekotzt denn einzelne Strähnen kleben auf meiner Wange, der Blick auf Halbmast und ein dünner Speichelfaden läuft mir aus dem Mund.
    Der Saum des Kleides ist hochgerutscht und die Strümpfe haben eine Laufmasche - ein filmreicher Auftritt! :?
    Der Grund warum ich gerade dieses Foto unter vielen ähnlichen ausgewählt habe ist, dass ich mir sicher bin, dass ich an diesem Abend nicht unkontrolliert trinken wollte. Ich bin mir sicher, dass ich mir sogar vorgenommen habe nix zu trinken, doch irgendwann hatte ich wohl an diesem Abend mein erstes Glas in der Hand und der Wahnsinn nahm seinen Lauf.
    Ich schreibe das hier nicht auf um jemanden zu schockieren (geht wohl eh nicht :roll: ), sondern weil gerade dieses Foto für mich eine persönliche Warnung an mich ist, das erste Glas stehen zu lassen. Der bildgewordene Geist aus der Vergangenheit quasi :evil: .

    Scheinbar hat mich derzeit die Schreibwut gepackt, aber mit dem Umzug in die neue Wohnung habe ich auch das Bedürfnis in meinem Kopf aufzuräumen und die Dinge beim Namen zu nennen.
    LG, murmeltier

    Hallo zusammen,
    endlich gehts los mit dem Umzug, ich habe das ganze Wochenende damit verbracht Sachen in Umzugskarton zu packen und - was mir am meisten Spass macht :D - zu entrümpeln!
    Was sich da wieder an unnötigem Zeugs angesammelt hat, obwohl ich eigentlich garnicht so ein "Sammeltyp" bin, wieviel Tupperdosen braucht der Mensch wirklich? :shock:
    @Olav: Ich halte das ebenso wie du, ich bereite mich auf Behördenwege und z.B. Elternabende immer schriftlich vor. Da ich immer wieder unter Konzentrationsstörungen leide und auch öfter Details vergesse hilft mir so ein schriftliches Konzept sehr um im entscheidenden Moment bei der Sache bleiben zu können.
    Leider begleitet mich die Unsicherheit "etwas falsch zu machen" bzw. "nicht ernstgenommen zu werden" noch sehr in meinem Alltag, aber ich bin stolz die Dinge trotzdem anzugehen und nicht länger auf die lange Bank zu schieben! :D
    Dass ich überall mit meinen Listen aufkreuze stört mich wenig, man geht ja auch in beruflichen Dinge nicht ohne Konzept in eine Sitzung...
    Zum Thema "Flashbacks": Ich glaube @Fabala hat das gut beschrieben, es fühlt sich tatsächlich so an als würde die Erinnerung an einen betrunkenen Zustand mein reales Bewußtsein überlagern, und das unangenehme daran ist, dass diese Symptome scheinbar völlig plötzlich auftreten.
    Ein Beispiel: Ich war vor einigen Wochen morgens mit meinem Hund Gassi, es war noch dunkel und keine Menschenseele unterwegs als ich plötzlich das Gefühl hatte die Situation nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Mir wurde ganz schwummerig und meine Hände und Beine begannen zu zittern, ich fühlte mich wackelig und wie in Trance. :shock:
    Mein Arzt hat dann einen Zuckertest veranlasst, der negativ ausgefallen bin, meine Blutzuckerwerte sind tadellos.
    Also war das keine Alltagssituation die ich mit Trinken oder Betrunkensein in Verbindung bringen kann, zum Glück ist der Spuk innerhalb einiger Minuten wieder vorbei.

    So, das war mal wieder sehr lang, ich danke allen für die lieben Gratulationen und wünsche euch einen schönen, trockenen Wochenanfang! 8)
    LG, murmeltier

    Ein Dankeschön auch an dich, Hartmut! :D

    Ich habe die letzten Tage wieder viel hier gelesen, vorallem weil ich auf eine wichtige Frage im Zusammenhang mit meiner Alkoholkranheit eine Antwort suche:

    Obwohl ich bereits 1 Jahr Alkohol in jeder Form meide, habe ich manchmal immer noch das Gefühl eines Kontrollverlustes. Das äußerst sich oft in leichtem Schwindel, Schwitzen, Sehschwächen (verschwommene Sicht), Händezittern und Herzklopfen.
    Also eigentlich typische Entzugssymptome! :shock:
    Körperlich ist alles in Ordnung, das habe ich mit meinem Arzt geklärt, und sobald ich mich ablenke, (Spazierengehen, Turmrechnen, Bügeln, stricken) verschwinden diese unangenehmen Attacken wieder. Einen bestimmten Auslöser gibt es dafür nicht.
    In meiner realen SHG, die ja nur aus Frauen besteht, haben das noch zwei andere, sie bezeichnen das als "FlashBack"
    Kennt das jemand von euch Langzeittrockenen, bzw. weiss jemand was sich da genau abspielt? Muss ja eine reine "Kopfsache" sein, obwohl es sich anfühlt als wäre es eine Nervensache, wegen dem Zittern, das bilde ich mir ja nicht ein. :?
    Diese "FlashBacks" ich nenn sie halt mal auch so, machen mich sehr unsicher, besonders wenn es gilt besonders sicher aufzutreten, wie zum Beispiel auf dem Amt oder beim Elternsprechtag.
    Vielleicht findet ihr dafür eine Erklärung.
    LG, murmeltier