Beiträge von barcelona100

    Hallo, Silberkralle (interessanter Name),
    was bedeutet das eigendlich Schuld und Scham. Diese beiden Worte wurden uns nicht angeboren, sie wurden uns anerzogen. Und zum Umgang mit der deutschen Sprache: wir stehen uns mit Worten wie: ich muss, ich will, ich darf, nicht oder doch, selbst im Weg. Ich denke, was in meinem Unterbewusstsein tief verankert ist, lasse ich mir von meinem Ego, weil es ihm gerade passt und es Nahrung braucht, nicht!!! zerstoeren.

    Ich wuensche es Dir von ganzem Herzen. Aber trotz allem, schau zuerst auf Deine eigene kleine Familie, denn Ihr seid noch jung und habt das Leben noch vor Euch. Es ist schoen, eine grosse Familie zu haben, wenn man sich dann versteht. Aber wenn das Problem Alkohol im Spiel ist, wird es schwierig.
    Alles Liebe und Gute und wenn Du einen Mann hast, der hinter Dir steht um so besser.

    Hi Cidra, schoen, dass Du Dich zu diesem leidigen Thema gemeldet hast. Bei dem, was Du schreibst,koennen wahrscheinlich alle Betroffenen zustimmend nicken. Aber warum sich immer und immer wieder zum Selbstvorwurf machen, man sei krank und ebenso abhaengig. Ich bin auch das Kind eines Alkoholikers und lebe nun schon ueber 30 Jahre mit einem Alkoholiker zusammen. Dass die Kindheit tiefe Wunden hinterlassen hat, ist augenscheinlich. Das Leben mit einem Alkoholiker hinterlaesst noch tiefere Wunden, weil wir als Erwachsene alles besser begreifen und die Erfahrung der Kindheit ihre Spuren hinterlassen hat. Aber wenn wir mit einem "Helfersyndrom" behaftet sind?? was ist daran so schlimm?? Die Hilfe, die wir Alkoholkranken geben, geschieht doch nicht aus Eigennutz oder aus Dummheit. Im Gegenteil. Aber sich hierfuer ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen ist fehl am Platz. Mach den ersten Schritt. Du wirst sehen, er ist leichtet als Du denkst. Liebe Gruesse

    Liebe Doro, Du hast es auf den Punkt gebracht. Irgendwann lebt man das Leben des Anderen und man selbst trottet als grauer Schatten vor sich hin ohne, wie Du so treffend sagst: die Welt in ihrer Vielfalt zu sehen. Es ist natuerlich auch nicht immer einfach sich zu trennen. Obwohl, wenn man seine eigene Geschichte Revue passieren laesst, ist es im nachhinein immer die beste Entscheidung. Alles andere ist wieder ein Zugestaendnis.
    Es ist sehr lehrreich und hilft ungemein, die vielen unterschiedlichen Meinungen zu lesen. Aber alle haben eins gemeinsam: wieder zum eigenen Mittelpunkt zu werden.

    Liebes Schneewittchen, Du hast mich nicht erschreckt. Das war eher ein intensives wachruetteln. Aber ohne Selbstkritik gibt es keine Erkenntnis. Und was nutzt die ganze Erkenntnis wenn den Worten keine Taten folgen? Die Phase des totalen Rueckzugs habe ich schon hinter mir. Bin ja auch schon um einiges aelter. Ich lasse es mir gut gehen. Und den letzten Schritt des Loslassens den packe ich auch. Ohne Schmerzen und Leid. Schoene Gruesse

    Hallo Schneewittchen, Du schreibst, dass wir selbst suechtig und krank sind. Das hat mir einen richtigen Stich ins Herz verpasst. Aber in meinem Unterbewusstsein ist es laengst verankert und mein Ego laesst es nicht zu, Selbstkritik zu ueben. Es ist ja auch einfacher andere zu kritisieren als sich selbst. Du bist dabei etwas zu aendern. Sagst Du mir was? Vielleicht kann ich da auch was mit anfangen.

    Hallo, ich bin neu hier. Ich habe in meiner Vorstellung den Titel: BIN ICH VERRUECKT? gewaehlt. Zu dem Zeitpunkt kam ich mir auch so vor. Jetzt nach ein paar Tagen rueckt diese Frage in ein anderes Licht. Ich bin nicht verrueckt und auch nicht all die anderen Co-Abhaengigen. Aber warum unterziehe ich mich (oder wir alle) einem jahrelangen freiwilligen Martyrium? Ich leide, teilweise qualvoll, weiss um die Situation Bescheid, weiss auch, dass ich andere nicht aendern kann usw. usw.. Und trotzdem man haengt oder man klebt an einem Menschen fest,von dem man genau weiss ER AENDERT SICH NIE!! Ist das denn der Preis, der gezahlt werden soll, fuer ein paar schoene Stunden, die man mit dem Partner ohne Alkohol verbringen darf. Im Leben gibt es nichts umsonst. Alles schoene, was mir widerfaehrt, wurde vorher bezahlt. Aber dieser Preis ist einfach zu hoch. Ich bin doch keine Kaffeetasse, die man bei Bedarf aus dem Schrank holt und dann wieder wegstellt. Aber!! ich lasse mich so behandeln. Ich lasse es zu!! Und bei fast allen kann ich lesen "Wenn er nuechtern ist, ist er der beste Mensch auf der Welt". Das scheinen alle Alkoholiker gemeinsam zu haben. Aber die dunkle Seite des Partners ist gravierender, sie mach krank, sie demuetigt. Und trotzdem ich oder wir machen weiter. Warum?? Liebe ist es nicht! Egoismus? Abhaengig? Von was oder wem? Und so gehen die Jahre dahin. Und was bleibt?
    Diese Frage lasse ich jetzt so stehen. Bin gespannt auf die Resonanz.
    Liebe Gruesse