Beiträge von kimmik

    Hey, vielen Dank für Eure Antworten...
    Mein Gott, ich hätte schon vor Jahren hier herkommen sollen oder in eine SHG gehen, denn nun bin ich bereits 33 Jahre alt und emotional ein völliges Wrack!
    Ich habe diese Strukturen in mir und natürlich wirkt sich soetwas auch auf die eigene Beziehungsfähigkeit aus...mein letzte Freund war dann Spielsüchtig...ich kann euch sagen, das ist der absolute emotionale Tod!
    Eine Sucht, die schwer zu greifen ist, eine Sucht, die den jenigen zu einem menschlichen Arschloch werden läßt, ein riesiger Strudel an Lügen mit sich bringt, eine Sucht die finanziell so vernichtend ist, manipuliert und und und...Heute nach über einem Jahr der Trennung, und aktivem Teilnehmen an einem Spielsuchtforum ist es mir gelungen zu verstehen, loszulassen und zu rennen, sollte mir jemals wieder sojemand begegnen, der dieses Krankheitsbild hat.
    Doch mich regelmäßig mit der Sucht meiner Mutter auseinander zu setzen, dass habe ich nicht für nötig gehalten!
    Skye, Deine Geschichte könnte auch die meine sein...zumindest anfänglich...aber mich irritieren immer wieder die Aussagen von Menschen, Therapeuten etc, die sagen: Ihre Mutter ist Erwachsen und sie muss wissen ob sie trinken will oder nicht"!Aber wenn es sich doch nun mal um eine anerkannte Krankheit handelt, wie kann sie denn da entscheiden? Bzw bis wohin kann diese Entscheidungsfähigkeit denn überhaupt gehen?
    Sie hat für sich, wie auch Deine Mutter doch überhaupt keine andere Handlungskompetenz gelernt oder verlernt anders zu Handeln im Laufe der Suchtentwicklung...Und genau an dieser Stelle drehe ich mich ständig nur im Kreis...Du hast Recht, es ist nicht die mangelde Liebe zu uns Kindern, sonder der Mangel an Selbstliebe...Doch was bleibt sind meine Schuldgefühle, ob angemessen oder nicht!
    Manchmal, wenn ich es in mir gar nicht mehr aushalte und sie wieder extrem am Boden liegt, da kommen mir sogar Gedanken wie: Bitte Gott, nimm sie doch einfach zu Dir..."! Ist das nicht erschütternd? Ich meine wie kann man seiner eigenen Mutter bitte den Tod wünschen? Abartig...und doch fühle ich mich manchmal der gesamten Situation völlig ausgeliefert!
    Klar, ich kann mich zurückziehen, doch es ändert nix an meinen Sorgen die ich mir mache...Immer wenn sie während einer längeren Therapie nüchtern war, dannn war sie wieder meine Mama, sah unglaublich gut aus und wirkte stark, sie sagt auch, dass sie sich da immer sehr wohl gefühlt hat, aber es bleibt einfach nichts aus dieser Therapie übrig, außer das sich ihr Körper mal kurz etwas ausruhen konnte...Ich glaube es ihr jedesmal wenn sie mir versprach ab jetzt bleibe ich clean, versprochen...immer wieder und immer wieder!
    Aber die Enttäuschung hat nie lange auf sich warten gelassen!
    Seit ihrem Suizidversuch vor etwas über einem Jahr, habe ich wahrnsinnige Verlustangst, hinzu kam dann auch noch die Trennung von meinem damaligen spielsüchtigen Freund und das ich meine Katze einschläfern musste alles innerhalb von 6 Wochen! Ich bin damals fast draufgegangen, hatte schon einen konkreten Suizidplan und wünschte mir nichts anderes, als das mein Kopf endlich aufhört zu kreiseln...ich wog gerade noch 45KG und konnte nicht mehr essen, nicht mehr schlafen, nicht mehr arbeiten...nix mehr!Was blieb war eine schwere Depression.
    Bin dann freiwillig in eine Klinik gegangen und war dort auch 14 Wochen in Behandlung meine Lebensversicherung!
    Heute geht es mir überwiegend wieder gut, aber ich habe mich sehr verändert!
    Die Situation kreist wie ein Schwert über mir und es läßt mich nicht los!
    Sicherlich könnte man nun sagen: Hey Kim, damals hast Du doch auch für Dich selber gehandelt und hast Dir Hilfe gesucht!" ABER: Ich wurde von meiner besten Freundin besucht, sie brachte meine Hausärztin mit und es hieß entweder gehst du freiwillig in die Klinik oder aber wir lassen dich einweisen...Von alleine hätte ich diese Kraft nicht aufgebracht! Woher sollte ein Alkoholiker, ein Mensch der täglich einen gewissen Spiegel im Blut benötigt um überhaupt ausm Bett heraus zu kommen diese Kraft denn aufbringen?
    Also fühle ich mich wieder und wieder in die Verantwortung genommen und das, obwohl ich weiß das ich im Grunde nur selber immer weiter kaputt gehen werde...
    Grrrr...????????????????????????

    Hallo Skye,
    boa, ziemlich anstrengend das alles hier so aufzuschreiben...aber vielen Dank nochmal für deine Antwort!
    Ich werde mal fragen ob jemand diesen Thread verschieben kann...
    Weißt Du, im grunde weiß ich ja auch, dass ich mich um mich und mein Leben kümmern muss, aber es fühlt sich fast unrealisierbar an...wäre meine Mutter früher ein schlechter Mensch gewesen, der uns schlecht behandelt hat etc., dann würde das loslassen heute sicherlich leichter fallen, aber sie war wirklich eine tolle "Mama" und darum ist es emotional auch so verdammt schwer!
    Vielleicht schreibst Du ja auch wenn dieser Thread verschoben ist weiter...?;-) Danke nochmal KIM

    Hallo Skye,
    vielen Dank für deine Antwort!
    Vermutlich muss ich tatsächlich etwas ausholen, damit ihr die grundsätzliche Situation nachvollziehen könnt!
    Also, meine Mutter trinkt seit über 22 Jahren, ich und mein 10 Jahre jüngerer Bruder sind also in diesen Suchtstrukturen groß geworden!
    Mein Vater trennte sich, da war ich gerade 12 Jahre alt und ihr Alkoholkonsum nahm drastisch zu!
    Vor 10 Jahren ging meine Mutter dann eine Beziehung mit einer Frau ein, was für uns auch völlig okay gewesen ist, nur leider änderte sich nichts an ihrem Trinkverhalten!
    Anfänglich schien es eher eine Quatalssache gewesen zu sein, doch über die Jahre wurde daraus es immer extremer, heute muss sie einen gewissen Spiegel halten, um keine Entzugserscheinungen wie Tremor, Übelkeit, Schwindel etc. zu bekommen!
    Sie hat unzählige Langzeittherapien hinter sich und auch schon 100te von Entgiftungen, doch leider erfolglos! Meine Mutter hat 2008 versucht sich das erste Mal das Leben zu nehmen, damals schnitt sie sich die Pulsadern auf und ich bekam einen Anruf von ihrer Lebensgefährtin, diese ging zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass meine Mutter tot sei und genau diese Vermutung schrie sie mir in den Hörer!
    Natürlich bin ich hier total zusammengebrochen, habe mich gleich aufn Weg dort hin gemacht, Notarzt und Polizei waren bereits verständigt.
    Dort angekommen konnte ein Bekannter, der mich begleitete jedoch zum Glück noch Puls fühlen und hat sofort den Arm abgebunden.
    Notarzt traf ein und sie kam ins KH.
    Dort wurde der Arm versorgt und wir sollten sie wieder mitnehmen..unvorstellbar!
    Meine Mutter war wieder recht fit und keifte uns alle nur noch blöd von der Seite an, frei nach dem Motto wir sind eh alle schuld...
    Einige Monate und eine Entgiftung später ging es dann wieder los, nach Dauerstreitereien mit ihrer Lebensgefährtin stieg sie ins Auto und fuhr mit über 2,9 volt gegen einen Baum.
    Nach eigener Aussage um sich das Leben zu nehmen!
    Es gab ein Beschluss für die Geschlossene, nach einer Woche und nach der Anhörung einer Richterin wurde sie wieder entlassen!
    Dann Langzeittherapie, gleich nach Entlassung wieder rückfällig, dann leichte Krampanfälle und ab in die Entgiftung!
    2005 war sie mal in Hamburg Rissen in einer Langzeittherapie, dort wurde durch eine CT Aufnahme festgestellt, dass sie bereits erhebliche Schäden im Gehirn habe, was sie aber nicht davon abhielt auch nach dieser Diagnose abstinent zu bleiben!
    Vor Weihnachten letztes Jahr, hat sie per Anwalt eine Betreuungsvollmacht auf meinen Bruder und mich veranlasst, doch wir sind beide völlig hilflos und auch kaum dazu in der Lage uns um ihre Belange zu kümmern, sie ist mittlerweile hoch verschuldet, da sie nicht mit Geld umgehen kann und sämtlichen papierkram kann sie ebenfalls nicht mehr bewältigen! Ihr fehlt der komplette Duchblick!
    Darum geben wir diese Betreuung nun zurück und beantragen bei Gericht einen Vormund!
    Momentan ist sie von ihrer Lebensgefährtin getrennt und wohnt mal hier mal da...seit 4 Wochen jedoch nüchtern aber nur durch die Anwesenheit anderer Menschen, die sie quasi davon abhalten...Sie hat zur Zeit keine eigene Wohnung mehr und da ich eben nicht sehe, dass sie es ernsthaft schaffen wird nüchtern zu bleiben, bekomme ich natürlich Bauchschmerzen bei dem Gedanken das sie alleine in einer eigenen Wohnung lebt!
    1. weil ich weiß das sie nachwievor starken Suchtdruck hat,
    2. Weil sie zum Beispiel ständig Kerzen an hat und das kommt nicht gut wenn man im Koma liegt.
    3. Weil sie zu depressiven Verstimmungen neigt und ich Angst habe, sie würde weitere Suizidversuche unternehmen...
    Ich weiss das sie erwachsen ist und auch, dass ich sie loslassen muss!
    ich bin selber seit ihrem 1.Suizidversuch in therapeutischer Behandlung, aber leider ist es verdammt schwer den eigenen Kopf auszuschalten! KIM

    Hallo...
    soeben habe ich ein kurzes statemant in dem Bereich Vorstellung geschrieben, mehr dazu folgt!
    Für heute habe ich allerdings eine Frage...
    Wo gibt es die Möglichkeit für Alkoholabhängige Menschen zu wohnen, wenn sie nicht mehr alleine zurecht kommen?
    Es geht um meine Alkoholkranke Mutter, sie trinkt seit über 22 Jahren, mittlerweile ist an ein alleine-leben nicht mehr wirklich zu denken, doch wo könnte sie hin?
    Sie kommt von diesem Teufelszeug einfach nicht los, geht von einer langzeittherapie in die nächste, immer sofortiger Rückfall wenn entlassen, dann 14 Entgiftung in Lüneburg und alles beginnt wieder von vorne!
    Ich halte das alles nicht mehr lange aus, zur Zeit bemühen wir uns um eine gerichtliche Betreuung, aber dennoch scheint es unrealistisch zu sein, dass sie alleine wohnt!
    Während der Therapie geht es ihr gut, sie fühlt sich in derartigen Kliniken offensichtlich sehr wohl und gut aufgehoben und verstanden, dem Thema Alkohol gegenüber wird sie sehr schnell extrem überheblich, frei nach dem Motto ich bin geheilt und werde es auch bleiben...dumm nur das es keine 6 Std anhält, denn gerade entlassen geht es wieder von vorne los!
    Ich würde gerne wissen, wo gibt es Wohngruppen für Alkoholabhängige Menschen im Bereich 21244?
    Wer kann eine Unterbringung in einer dieser Wohngruppen veranlassen?
    Wer übernimmt in solchen Fällen die Kosten?
    Wie lange kann der Betroffene in so einer Wohngruppe leben?
    Okay, das mal fürs erste!
    Lieben Gruß KIM