Beiträge von Kaleu

    Hey Tian,

    ja, es geht mir perfekt, der finale Knoten hat sich gelöst. Danke der Nachfrage.

    Ich hab Dir noch was in Jürgens Ehrlichkeitströööt hinterlassen. Karsten hat ihn zum Sonstigen verschoben, falls Du ihn nicht findest.

    Lass es Dir gut gehen :)

    Ich hab mir Hardcore Zen geholt. Ob ich die anderen auch lese, weiss ich noch nicht, irgendwie braucht's erstmal nix Anderes und viel Anderes fliegt jetzt gerade in den Keller.

    Ich müsste zu weit ausholen um alles zu beschreiben, was Warner da bei mir angestossen hat. Ich würde es als - backto the roots bezeichnen.

    Ich hab einen Fehler gemacht, der ihm auch passiert ist. Und dafür dass er das erwähnt bin ich ihm unendlich dankbar.

    Ich hab mich an frühere Erlebnisse geklammert.

    Zwar hab ich tatsächlich viel bewusste Wahrnehmung in meinen Alltag eingebaut, aber im Geiste war eine Menge Unrat der entstand weil ich mich an vergengene Erlebnisse geklammert habe. Ich hab es gar nicht gemerkt. Und wie Warner halt sagt.

    Und was nützt Dir der Scheiss Jetzt und Hier?

    Ausserdem haben mir Erlebnisse mit Zen Angst gemacht, die er im Dämonen Kapitel beschreibt. Ich hab ja schon geschrieben, dass ich deswegen bei Zen arg auf die bremse getreten bin.

    Hier hat mir eindeutig was gefehlt, nämlich, wie geh ich damit um? Ich hatte nämlich Angst verrückt zu werden.

    Dass Zen eben nicht "Das Verrückte" ist - sondern nur die stupide dämliche Realität und verrückte Erlebnisse dabei auftreten können, aber Du dann wieder zurück auf den Boden kommen musst, weil nur das Zen ist, das hat mir irgendwie gefehlt.

    Weil's alleine halt voll schwer ist wenn Dich keiner einfängt. Das Problem ist dann, Du klammerst Dich dann wieder an Zeug was eben nicht stimmt.

    Das Warner genau davon schreibt und wie es ihm passiert ist, das ist schon cool.

    Und was ich merke - ich habe wieder Lust auf's Zazen :)

    Ich mag's nochmal sagen, weil ich wirklich so dankbar bin. Danke dass wir kurz den Abstecher zu diesem Thema gemacht haben und Danke für dieses Buch!

    Ich habe glaube lange nichts wahrhaftigeres gelesen als das.

    Und noch mehr - es führt bereits jetzt zu einem gründlichen Ausmisten, Hinterfragen und Entsorgen!

    Das war bei mir nie so, dass ich Rausch wollte. Rausch war bei mir nur Werkzeug um mal sowas wie Entspannung zu finden. Ich hab mich selbst mein leben lang total unterdrückt. Ich habe mir nichts selbst gestattet, war immer von Selbstzweifeln zerfressen.

    Selbst heute kommen die manchmal wieder.

    Wenn ich nun wirklich richtig lange Sitzmeditation mache, kommt bei mir manchmal zu viel hoch, was mir zu weh tut. Also regulier ich wieder runter und mach langsamer.

    Was ich toll finde ist, dass ich jetzt andere Wege gefunden habe wo ich mich nicht unterdrücken brauche und so über ich auf sanfte Art bewusste Lebensfreude.

    Mag jetzt mal ein paar ganz einfache weltliche Dinge erleben, die ich mir nie gegönnt habe. Zeitgleich aber das mit dem ganz bewussten vollen darauf einlassen in allen Zügen geniessen. Das sind aber ganz alltägliche Dinge.

    Wenn ich von totalem Genuss schreibe, denken viele eben an Rauschzustand, Sex, Drugs und Rock'n Roll halt. Weil das irgendwie als Genuss gilt.

    Wenn ich von Genuss rede, dann meine ich im Regen stehen und jeden Tropfen geniessen der auf meine Haut trifft.

    Barfuss durch's Gras laufen.

    Albern sein.

    Einen Keks knabbern.

    Und alles davon mit allen Sinnen und totalem Glückesmpfinden. Ganz Kind sein.

    Mehr möchte ich zur Zeit nicht. Und das für eine ganz lange Zeit. Erlebtes Empfinden und Spiritualität, Techniken aus dem Buddhismus helfen mir dabei.

    Ob ich irgendwann mal das nochmal ändere - naja, das ist dann.

    Zitat

    Kaleu, sitzt du oder liest du nur? Das interesiert mich nun aber doch

    Mit sitzen meinst Du sazen, oder? Also im Sinne des Zen - nur Fleisch und Knochen.

    Deine Frage möchte ich nicht beantworten, denn so wie sie gestellt ist, engt sie extrem ein.

    Gelebter Buddhismus oder wie immer man'n nun bezeichnen will ist weder darüber lesen noch irgendwo sitzen.

    Wie ich schon sagte - alles ist Mediation, alles. Und darin übe ich mich. Das klappt nicht immer im Alltag, manchmal gut, manchmal so gar nicht, weswegen ich versuche das durch Meditation im Lotussitz zu ergänzen weil das manchmal einfacher ist, ganz besonders wenn es so gar nicht im Alltag funktionieren will, weil ich irgendwie "ganz raus" bin, hilft Sitzmeditation wieder mich zu finden und zu fokussieren.

    Da mach ich aber, zumindest für mich, den Fehler, mir da zu viel zuzumuten, ne Stunde am Tag und dann lass ich's wieder zu lange. Habe gerade einen Thread bei den Co's deswegen laufen, weil ich immer wieder "raus" komme. Da hab ich den Tip bekommen, Sitzmeditation auf weniger Zeit zu reduzieren, dafür regelmässiger. Passt bei meiner Persönlichkeitsstruktur einfach besser.

    Mir geht's aber mehr um das Ganze. Lesen bringt gar nichts. Überhaupt nichts. Lesen kann Dir nur helfen, etwas zu versinnbildlichen was Du schon verstanden, aber noch nicht greifen kannst wenn Du schon hinter die Worte sehen kannst.
    Oder es kann Dir helfen mit Ängsten umzugehen. Das erhoffe ich mir gerade von dem Buch was Du mir empfohlen hast.
    Oder es kann Dir Wegweiser sein, wobei Du da aufpassen musst, dass es wirklich nur Wegweiser ist und Du nicht dem Buch oder dem Wort oder dem Autor folgst sondern statt dessen selbst probierst. Aber lesen lässt Dich nicht verstehen.

    Alles ist immer nur Praxis. Alles.

    Und Meditieren kannst Du ständig. Beim Gehen. Beim Atmen. Beim Essen. Beim Sex. Angeblich sogar beim Schlafen, aber den Dreh hab ich echt noch nicht raus :D

    Wenn Du echt mal meditieren willst, ich meine so richtig echt, nimm eine Blume und schau die an. Mehr nicht. Mach das mal. Ohne der Blume Namen zu geben. Oder zu denken, ah, eine Blume. Oder ohne sie "zu sehen" oder etwas darüber "zu wissen" sondern lass Dich und die Blume einfach sein und lass Dich auf die Blume ein.

    Das ist am Anfang unendlich schwer, ich musste viele Jahre hartarebiten um überhaupt zu lernen wie ich Gedanken stoppen kann. Und selbst heute ist das nicht immer ganz leicht.

    Wenn Du es schaffst, 3 Minuten ohne Denken, Dich auf die Blume einzulassen, fängst Du an zu lachen und bist erleuchtet. sohl wohl todsicher klappen. Wie bei der Legende der Entstehung des Zen.

    Ich kann's eine Weile ganz gut und ich bin zumindest immer unheimlich glücklich und es geht nicht anders, ich muss dann so tief empfunden lächeln und ich bin dann so fokussiert und bewusst, das ist für mich bis heute die anstrengenste und zeigtleich entspannenste und heftigste Meditation.

    Leider mach ich das viel zu selten.

    Wirklich intensive Sitzmeditation wie im Zen von 'ner Stunde am Stück oder mehr mach ich eigentlich nur, wenn ich gerade echt am Schwimmen bin und nichts, echt gar nichts hilft. Denn danach bin ich immer komplett platt.

    Ich bin vorsichtig mit allem und leg's nicht drauf an. Ich hatte meine ersten echt harten Erlebnisse, da hatte ich keinen Dunst von Spiritualität oder so, geschweige den von Zen oder Buddhismus oder sonst irgendwas.

    Dann hab ich die ersten Zen Sprüche gelesen und hab sofort, jeden einzelnen verstanden - aber so wie sie gemeint sind, ich konnte sofort hinter die Worte sehen. Das hat mich umgehauen.

    Ich konnte dann nicht verstehen, warum Andere Menschen Schwierigkeiten mit dem Verstehen von Zen Sprüchen haben. Für mich sind die einfach sonnenklar. Da hab ich gemerkt, ich bin irgendwie total offen dafür.

    Wenn ich wirklich Zen mache, also wirklich Zen, das geht ab mit mir wie durch'n Fleischwolf. Ich hab dann wieder total auf die Bremse getreten.

    Das ist nicht so ganz grundlos, dass ich da 'n bisschen langsamer mache und auch gesagt habe, nööö, ich schau mal nach etwas Sanfterem und hab das dann im Tantra gefunden.

    Mein Leben war bisher nicht sonderlich glücklich. Erst die letzten paar Jahre, seit ich das Saufen aufgehört habe, mein Trauma aufgearbeitet habe, dann war ich 'ne zeitlang latent depressiv, naja, und das mit der Spiritualität und Buddhismus, das ging so ab, mit einem Tempo was mich total erschreckt hat. Das hat dazu geführt dass ich tatsächlich sowas wie Glück und Erfüllung gefunden habe.

    Und im Moment mag ich einfach das geniessen und überhaupt nichts forcieren. Also such ich gerade Wege wie ich die Spiritualität auf sehr sanfte Weise in meinen Alltag integriere und nichts forciere. Da muss ich gerade spielen. Ich neige nämlich dazu mich total zu überfordern.

    Um auf Deine ursprüngliche Frage zurück zu kommen, extrem sitzen, nur Fleisch und Knochen, wie im Zen - Nein, zur zeit nicht. Mit Absicht nicht! Nur lesen? Auch nicht, denn nur lesen bringt nichts. Gelebter Buddhismus im Alltag aber - ja, ständig eigentlich, mit wachsender Freude daran.

    Erleuchtung light ;)

    Schon okay, ich hab ja nun auch wirklich viel geschrieben. Werde nicht oft danach gefragt und hab auch selten das Glück dass sich mal jemand dafür interessiert, da kommt schon mal der geballte Kram einiger Jahre zu Papier.

    Danke nochmal für den Buchtip, ich glaube da hast mir wirklich genau das gezeigt was ich irgendwie gerade suche.

    Dir einen schönen Abend :)

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    Stimmt. Was ich aber machen kann ist, dualistische Positionen zu hinterfragen. Also meine Meinungen. Egal was ich denke, das Gegenteil meiner Auffassung hat immer auch sein Recht. Wenn ich das mitbedenke erweitert sich mein Spielraum. Und daß ist dann Freiheit - jedenfalls von meinen selbstgemachten Einengungen... Klappt manchmal und oft garnicht.

    Das ist ja abgefahren, kenne ich noch gar nicht, macht aber sofort Sinn.

    Freiheit ist für mich eigentlich, das empfunde Offen lassen. Nicht festlegen. Nicht wissen. Nicht glauben. Eben das - gar nicht erst tun. Bis zu einem bestimmten Punkt, kann ich das gut, sehr gut sogar. Nach ein paar Jahren ausmisten klappt das auch.

    Ich empfind's nur im Alltag schwierig, weil andere Menschen eine Meinung von Dir erwarten und manchmal pissed sind, wenn Du sagst, ich hab keine und will keine haben weil ich mir dann was wegnehme.

    Die wenigsten können das überhaupt nachvollziehen, geschweige denn verstehen.

    Deswegen fällt es mir schwer das immer und überall zu halten.

    Es gibt etliches was ich anderen Menschen gegenüber vollkommen verschweige, auch hier im Forum. Das würde in sinnlosen Diskussionen enden die ich überhaupt nicht auflösen könnte.

    Es ist ja so schon schwierig genug, wenn ich hier und da 'n paar Andeutungen mache.

    Zitat

    Von Erleuchtungserfahrungen halt ich nebenbei wenig. Ist was für Leute die nicht dreißig Jahre versoffen haben, vielleicht. Für mich gilt das nicht. Und wenn man sie gemacht hat fängt die Arbeit ein erst an

    Naja, was willste machen wenn's passiert. Dann kannste nicht anders als weiter gehen.

    Oh ja, die Arbeit geht dann erst los.

    Was denkst Du, wofür es Meister gibt? Eine Scheiss Angst macht das! Und dann bist ganz alleine.

    Was meinst warum ich immer wieder 'n Schritt zurück mache. Ich hab tierische Angst davor.

    Mit Sicherheit. Wer aus Respekt respektlos ist muss was verstanden haben! Ich freu mich sehr drauf.

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    ...wobei ja ein Dualismus der Marke "Entsagung" Vs. "Nicht-Entsagung" eben ein Dualismus und daher aus buddhistischer Sicht eine unreife Haltung ist, da Dualismen nirgendwohin führen als in eine zu simple und daher verkehrte Weltsicht...

    Yoga und Tantra sind ja nicht die Erleuchtung ;)

    Du kannst dem Dualismus nicht entsagen und eine andere Sicht annehmen. Es gibt keine "andere" Sicht. Es gibt dann nur keine Sicht mehr.

    Also wenn Du bewertest mit unreif und verkehrt, fängst hast es aber nisher nur theoretisch erfasst, kann das sein?

    Du kannst es nicht erreichen - nicht intellektuell erfassen, es geht nicht.

    Moin garcia,

    ja, ich komm mal rüber zum fachsimpeln, weil's in Jürgens Thread so lange der nicht da war, vielleicht echt zu viel wird.

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    Ich weiß nicht recht, da gibt es ja einiges dazwischen. Zu einer Ausbildung auf dem Weg des Tantra (wovon ich recht wenig weiß ansonsten) gehören wenigstens Monate in einer Art Einzelklausur, das ist ein hochkomplexes System mit Stufen und direkten Übertragungen von qualifizierten Meistern und und und, das kann (im traditionellen Verständnis jedenfalls) niemand gehen der "Entsagung" nicht kennt - das abgezogen wärs nur wieder die Bespaßungsangelegenheit die der Westen gern draus macht weil er es nicht besser versteht.

    Jein.

    Kann Dir kein klares Ja oder klares Nein als Antwort geben.

    Wovon Du spricht ist Tantrismus.
    Kurioserweise wird jede Lehre irgendwann zur Religion. Gesellschaften neigen wohl dazu, da die eigentliche Lehre Befreiung aus den Zwängen ist zur völligen Freiheit. Da nun Klaus Mustermann aber die Lehre nicht versteht, will er Jemandem oder etwas nachlaufen.

    So entstehen dann wieder komplexe Regelwerke und Religion.

    Die Lehre, die tatsächliche Lehre des Tantra, losgelöst aus dem historischen Kontext ist nicht mehr als - ALLLES ist Mediation. Das ist dem Zen nicht ganz unähnlich. Und alles was Du auslebst - wirklich auslebst - führt zu Transformation.

    Oder platt gesprochen - hab ich durch, brauch ich net mehr.

    Ja, ich stimme Dir zu, das eignet sich bestens um sich gerade mal den kram rauszupicken, den man toll findet und hat ein prima Alibi, hey, ich mach da was ganz grosses, während ich aber trotzdem meinem Ego nachrenne.

    Ich kann das für mich nicht aus dem Erleben des Zen trennen, weil ich eben Zen Erlebnisse hatte.

    Ich vermische das durchaus ein bisschen. Was aber sowohl als auch Zen und Tantra eindeutig sagen, mach, probier, tu, hör auf drüber nachzudenken.

    Das Problem was ich mit Zen alleine hatte war, ich hab Niemand. Und Zen alleine ist voll schwer. Selbst mit Literatur.

    Ich fall dann immer wieder auf die Nase.

    Seit ich mich mit dem Tantra auseinandersetze, schaffe ich es länger und öfter, komplett bei mir zu bleiben. Mir hilft das ungemein.

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    Zen ja, weil Zen klar und einfach ist, wenn auch schwierig zu leben. Ich glaube wenn ich dich so lese daß es zwei Leute gibt mit deren Büchern du dich mit Gewinn beschäftigen könntest, ich Habs Gefühl die liegen dir: Brad Warner und Joko Beck.

    Das von Charlotte Joko Beck kenn ich, das andere hab ich eben gegoggelt.

    Das ist natürlich aber sowas von für mich gemacht.

    Danke. Das wird bestellt!

    Da freu ich mich sehr drauf.

    Und pass auch auf wenn Du den Lappen wieder hast, ob sich "Mmmh, ich könnt ja wieder..." Gedanken einnisten wollen.

    Ich kenne einige Fälle wo das Ziel - Führerschein - lange, lange trocken gehalten hat und als dieses Ziel erreicht war, naja...muss ich nicht erklären, oder?

    Sollte sich dann Dein Denken ein bisschen verändern, geh besser irgendwohin drüber quatschen als zu saufen oder zu versuchen das auszusitzen.

    Fühlst Dich in SHG und/oder Forum nicht wohl, schau mal ob Du irgendwo 'ne Suchtberatung hast. Viele grössere Städte bieten das für Umme an. Ich geh bis heute gern mal, da kann ich im geschlossenen Rahmen reden und ich hab das große Glück eine Beraterin zu haben, die zuhört und nicht an mir rumdoktern will.

    So kann ich immer mal was aufarbeiten und selbst entscheiden wann's mal wieder Zeit dafür ist, ohne Druck oder Zwang.

    Ich empfinde das als sehr lohnenswert.

    Huiii, Du steckst ja schwer die Prügel ein weil Du nicht nachplappern willst und Dir selber Denken Spass macht :D

    Macht nix, hab ich auch durch und aus gleichen von Dir genannten Gründen mich aus SHG verabschiedet und setz mich dem Forum nur noch bedingt aus.

    Nun verstehe ich durchaus, den Einen- oder Anderen und vielleicht auch viele, denen das was Dir auffällt nun gerade hilft trocken zu bleiben.

    Bei mir war's umgekehrt, hätte ich mich dem dauernd ausgesetzt, hätte ich aufgrund der Selbstzweifel wieder gesoffen. Irgendwann.

    Als ich gemerkt habe, ich gehe fröhlich und lustig und ohne jeden Gedanken an Alkohol in die Gruppe und komm mies gelaunt und mit Saufdruck raus habe ich gemerkt - nööö, das mag andere trocken halten, ich fang so das Saufen wieder an.

    Viel zu riskant.

    Selbst heute muss ich gut auf mich aufpassen wie oft und wie lange ich mich dem aussetzen kann.

    Nun ist nicht grundsätzliches alles falsch an den Grundbausteinen oder so. Ein Spiel mit dem Feuer sich Alkohol nach Hause zu holen ist es allemal, das hast ja gemerkt.

    Und eins stimmt ebenso, wer sich aufgrund des strikten Einhaltens der Grundbausteine sicher fühlt, naja, muss halt was unvorhergesehenes passieren und es knallt dann eben doch.

    Einen Garantieschein gibt's weder mit noch ohne praktische Prüfung. Letztere hört nie auf.

    Solang Du auf Dich aufpassen kannst, kannst auf Dich aufpassen und dann pass einfach auf Dich auf und dazu gehört nun mal auch, darauf aufzupassen wenn zu viel Prügel einem nicht gut tun - dann schnell zu verschwinden.

    Du bist trocken! Fertig.

    Knoten?

    Erdrutsch. :D

    Ich hab mich schon seit Wochen gewundert, was das ist und wieso ich nicht dran komme. Mir ging es zwar in den letzten Wochen ausgezeichnet, aber da war so'ne latente Unruhe dazwischen, ganz leicht aber doch spürbar und ständig präsent. Und wie so oft - an völlig anderer Stelle als erwartet, tut's dann den Schlag.

    Hartnäckige kleine Biester an Altlasten die sich in den blödesten Ecken verstecken.

    Husch, husch, hinfort, ihr werdet nimmer gebraucht :D

    Danke, Dir auch einen tollen Samstag. :)

    Und jetzt wieder zurück zu mir - warum ist da wohl so'n Druck dahinter?

    Weil ich's immer noch nicht kapiert habe und mich selbst dann doch wieder einsperre und den Mut nicht habe wenn ich zu viel angeeckt bin. :D

    Lebensaufgabe. Wie so oft.

    Danke Maria, Du hast mir gerade sehr viel gegeben.

    Zitat

    Das meinte ich im Übrigen mit der Frage nach der Botschaft oder der Grund, der dich antreibt.

    Ah, okay, jetzt weiss ich was Du meinst. Oh, jetzt schulde ich Dir aber richtig Dank, denn Du hast da was in mir angestossen und wenn ich in mich reinfühle, ja, da ist was, weisst was?

    Ich hab Lust rauszuschreien:

    Verdammte Sch**** - habt doch den Mut unschuldig zu sein!

    Ja, da ist schon 'n Antrieb.

    Danke für's drauf schubsen :)

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    die keinen Anspruch darauf erhebt, dass ich "recht" hab

    Warum sagst Du das?

    Genau das meine ich. Ist es wirklich so schlimm um das Forum oder vielleicht auch um die Gesellschaft bestellt, dass man sowas sagen muss?

    Ich wäre zu keinem Zeitpunkt davon ausgegangen, dass Du diesen Anspruch erhebst und genausowenig hätte ich Dir diesen Anspruch zugestanden.

    Und umgekehrt wünsche ich mir, dass andere Menschen mit mir genau das gleiche tun. Mir weder unterstellen ich würde Recht haben wollen, noch mir einen Anspruch auf irgend eine Art Recht haben zu gewähren.

    Warum ist sowas - gerade in einer Selbsthilfegruppe - nötig?

    Ich stelle die Frage jetzt eher allgemein, vielleicht auch mir selbst, ich hab früher genau sowas geschrieben und das hat viel mit diesem selbst wegsperren zu tun.

    Sind die Menschen denn tatsächlich alle so degneriert, dass ein völlig freier, offener und eherlicher Gedankenaustausch, ohne irgendwelche Unterstellungen zu vermuten, zu erwarten oder abzuwehren nicht möglich ist, ja sogar als wünschenswert geschult wird?

    Und das Forum ist so, so voll davon, dass Menschen die sich einfach nur mitteilen wollen, abgewürgt werden, ihre Worte unterbunden, ihr Mitteilungsbedürfnis bewertet wird. Statt zu respektieren, dass ein anderer Mensch den Mut hat sich zu öffnen. Statt ihn darin zu bestärken und zu sagen - schreib Junge, schreib, hör nicht auf, lass es raus, was immer Dich bedrückt, mach's, tu's, sei total. Hier bist Du Willkommen, angenommen, Niemand bewertet Dich.

    Statt dessen wird bewertet, gelenkt, erzogen, abgewürgt.

    Und das nur logisch folgende Schweigen dann wieder kritisiert.

    Das ist es was mich gerade in einer Selbsthilfegruppe so erschreckt.

    Das sind hier alles Menschen - keine Krankheiten.

    Und jedem einzelnen ob Alkoholiker, EKA, Co, trocken oder nass, gebührt vor allem erstmal Dank und Respekt für jedes einzelne Wort, jede Gefühlsregung, jeden Gedanken indem er versucht sich auszudrücken. Sich zu öffnen. Sich mitzuteilen. Mit Anderen zu teilen. Einen Teil von sich selbt zu teilen.

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    DANKE hierfür.

    So gerne. Danke für Deine Gedanken und Dein Interesse.

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    Aber bei so manchem habe ich mich gefragt, welche Botschaft möchtest du eigentlich verkünden und ist es ein Kampf?

    Kampf? Nein. Ich wüsste nichtmal wo. Und ich hab auch keine Botschaft zu verkünden.

    Trotzdem finde ich es ganz gut, dass Du das Wort Kampf erwähnst, es würde zu einem führen. Einen den ich früher mit mir geführt habe und der dazu geführt hat, dass ich irgendwann gesoffen habe.

    Ich bin ein Mensch der gerade im Bereich der Selbsthilfe Dinge die mir auffallen offen anspricht. Ich weiss aber, dass ich Dinge die mir hier im Forum auffallen verschweigen muss, weil sie nicht erwünscht sind, nicht gehört werden wollen, und schlimmstenfalls zu irgend einer Art sinnlosem Geplänkel führen, bestenfalls noch schlicht und ergreifend gelöscht werden.

    Was mich persönlich betrifft, führt das, wenn ich es über einen längeren Zeitraum praktiziere, zu eben dem inneren kampf, dass ich Dinge die ich gerne ansprechen würde aber immer wieder runterzuschlucken gezwungen bin.

    Das würde mir jetzt nichts weiter ausmachen, wenn ich irgend einen Nutzen hätte der das aufwiegen würde, nur hab ich den nicht.

    Ich merk beim Schreiben gerade wie es innerlich brodelt, weil ich Dir gerne eine Antwort schreiben mag - aber mir jedes Wort überlegen muss. Und genau das möchte ich nicht, es ist mir unangenehm und mir geht's nicht gut damit.

    Genau das meine ich mit meinen inneren Alarmglocken. Ich merke, ich fühl mich beim Schreiben hier und auch während des Lesens enorm unwohl und dem möchte ich mich nicht aussetzen, weil es einfach keinen Gegenwert für mich gibt.

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    Was mir als Summe deiner viele Beiträge auch in Erinnerung kommt ist, dass du mit einer Wucht oder überschwänglichen Energie (?) dabei bist.

    Absolut. Und da bin ich total stolz drauf. Die ist einer ganz enormen Lebensfreude geschuldet. Ich hab in den letzten Jahren all die Ketten um mich herum, mit denen ich mich gezwungen und eingesperrt habe, um so zu sein, wie andere es gerne möchten oder hören möchten oder wie ich sein soll, wie es vermeintlich in Augen anderer richtig ist usw., mühevoll und unter viel Anstrengung entledigt.

    Seitdem merke ich zum ersten mal, dass ich am Leben bin, ich feiere das Leben in all seinen Facetten, feiere jede Gefühlsregung, bin überschwänglich, fröhlich, unschuldig, durchaus wuchtig, leidenschaftlich, dankbar, glücklich, ganz und gar, totales sein.

    Dahinter verbirgt sich aber keinerlei Wut, die ist heute nicht mehr da, sondern die wuchs früher aus dem wegsperren von mir selbst. Und dieses wegsperren, kommt für mich nicht mehr in frage, denn es wachsen Gefühle wie Zorn und Wut die ich heute nicht mehr haben möchte, da ich mich in diesem Forum aber nicht frei fühle, möchte ich mich dem einfach nicht aussetzen. Ich habe keinen Nutzen davon.

    Ich würde es nicht als Lernen sondern als Rückschritt, als sehr unangenehmen und schlimmen Rückschritt empfinden, anderen zu Liebe das wegsperren von mir selbst wieder zu erlernen.

    Das hat für mich nichts mit gesundem Miteinander zu tun sondern mit gegenseitiger Erziehung. Ich weiss heute aus eigenem Erleben was Erziehung Menschen schreckliches antut.

    Nun kann ich es durchaus nachvollziehen, wenn Jemand mit der überschwänglichen Wucht von mir nichts anzufangen mag. Ich muss sogar lachen wenn ich mir vorstelle, wie das für den Einen- oder Anderen rüberkommen mag und welche vedutzten Augen da der Ein- oder Andere hatte. Dabei wünsche ich mir überhaupt nicht irgendwen von irgendwas zu überzeugen, sondern alles was ich tue ist mich ausdrücken, mir ist dabei sogar gleich ob's nun jemand liest und davon einen Nutzen hat oder nicht - wenn ja, toll, wenn nein, auch gut, mir macht das Schreiben, das ausdrücken, das Spiel mit Worten Freude, andere Menschen, deren Worte, deren Antworten, deren Ideen, deren Weg sich auszudrücken. Je ungezwungener um so angenehmer. Und ich wünsche mir, dass ich ihn vielleicht mit Energie, Lebensfreude und auch diesem totalen Sein etwas anstecken, ihm dadurch etwas schenken kann und vor allem, dass ich sein Lachen und er mein Lachen teilen kann. Austausch eben.

    Doch für mich kommt nur noch natürlich fliessender Austausch in Frage, keiner der zwangsweise in Korsett und Kanon gesperrt werden muss.

    So wie ich das Leben selbst feiere mag ich die Menschen feiern und ich wünsche mir nicht mehr für jeden einzelnen, dass er genauso ungezwungen und total sein kann - halt mich aber von Orten fern wo das unerwünscht ist.

    Ich müsste mich zu einem Menschen verändern der ich heute nicht mehr sein will oder die Anderen fühlen sich von mir genervt, ich will weder das Eine- noch das Andere. Es passt dann einfach nicht und das ist für mich okay.

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    Also so, als würdest du unheimlich viel hier reinpowern aber auch gleichzeitig gegenhalten irgendwie

    Ich power nicht rein - im Sinne von aktivem reinpowern, ich lass beim Schreiben einfach fliessen. Diese Freude dabei, die Du als reinpowern empfindest, kommt von allein, von innen wenn ich ganz aufmache.

    Das Gegenhalten - stimmt - hab ich auch gemerkt, das hab ich ja oben schon geschrieben, ich merke ich versuch mich wieder einzusperren, anderen zu Liebe. No Go, lieber nicht.
    Mir sehr unangenehm.

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    Na ja... es tauschen sich hier Mädels und Jungs ja auch aus über einen sehr langen Zeitraum teilweise und nicht nur sporadisch. Und unter Umständen kann das passieren, dass sie sich an einem Entwicklungsschritt befinden, den jemand beim sporadischen Mitlesen, nicht so mitbekommen hat... der dann seinerseits mit seinem Geschriebenem reinpoltert...

    Du meinst das jetzt auf mich bezogen mit dem Reinpoltern, gell? :D

    Ich muss gerade lachen. Überall wo ich reingepoltert bin und wo ich Gegenwind bekommen habe, völlig offen, das hat mir nichts ausgemacht, nichtmal ein bisschen. Ich fands toll. Wirklich toll.

    Das was ich unangenehm fand ist das - was verborgen ist. Subtil. Unter dem Deckmantel der Höflichkeit. Und das war zum größten Teil nichtmal in Threads in denen ich geschrieben hab, da hat mir das Lesen schon gereicht, dass ich gemerkt habe, nee, lass mal, hier passt Du nicht her.