Beiträge von Cidra

    Hallo Clärchen, seit dem mein Freund nicht trinkt ist er verändert und viel selbstbewußter. Ich könnte mich freuen- tue ich nicht, weil er mich garnicht mehr braucht!
    Es gibt soetwas wie Entzugserscheinungen bei mir. Wenn er getrunken hatte konnte ich ihn am nächste Tag zur Schnecke machen und das tat mir so gut. Jetzt streiten wir und ich stelle fest- er hat recht mit dem, was er an mir kritisiert, kann es aber nicht zugeben. Ich möchte schonungslos ehrlich sein, erstmal mir gegenüber, ihm unterstelle ich ja meine Schachpunkte auszunutzen. Lg Cidra

    Danke Rosita und Clärchen, es war für mich"leichter" seine Anteile zu sehen und zu werten und letztendlich zu benutzen. Nach einem Streit letzte Woche hat er auf einen Zettel geschrieben Du behandelst mich schlecht und merkst das garnicht mehr!Ich suche und finde immerwieder Unzulänglichkeiten bei ihm, als ob er perfekt sein müßte und hasse es, wenn er mich kritisiert oder hinterfragt. Ich stelle mich auf den Standpunkt: Ich hab grundsätzlich recht und Du bist und bleibst Alkoholiker und sonst nichts!Ich wollte bisher meine Anteile und meine allein das Wort : Krankheit nicht wahrhaben! Das tut weh so in den Spiegel zu sehen. Lg Cidra

    Hallo mein Tiefpunkt war nicht ihn im betrunkenen Zustand zu erleben, sondern mich zu erleben, wie ich wie ferngesteuert, zwanghaft kontrolliert habe, als ich mit dem Auto nachgesehen habe, ob er auch da ist, wo er sein sollte. Ich bin so abhängig von der Anerkennung im Umfeld und demonstriere geradezu den Perfektionismus. Ich regle alles, organisiere alles und alle finden das toll. Das habe ich auch schon getan bevor ich ihn kannte und es "funktioniert", weil ich tatsächlich viel Anerkennung bekomme.die zwanghaftigkeit, war mir nicht bewußt und das Maß an Selbstaufgabebereitschaft auch nicht. Der Tiefpunkt für mich, es hat garnichts mit ihm zu tun sondern mit mir und sein Trinken lößt mein Muster aus! Cidra

    Hallo Rosita, Nichthilfe ist der Schlüssel . Ich meinte auch damit, daß ich meine Sucht ihm helfen zu müssen spüre und obwohl er seine Dinge völlig allein regeln kann und dies auch macht ich trotzdem kontrolliere. Er hat überhaupt keine finanziellen Probleme, er arbeitet und macht seinen Job gut, er ist zuverlässig, pflichtbewußt und trinkt auch nicht mehr. Ich habe einen Resthof gekauft und er arbeitet nach und nach am Haus, ergeht seinem Hobby nach in Foren- kein Alkoholikerforum- zu schreiben und sich weltpolitisch auf dem Laufenden zu halten, er ist voll sparsam. Er ist nicht körperlich vom Alkohol abhängig. Ich lebe mit ihm seit 17 Jahren und er hat immer in großen Abständen getrunken, dann allerdings heftig viel. Ich kann nicht loslassen und frage mich warum ich aus diesen Mustern nicht rauskomme?Er ist manchmal wütend, weil er sich ärgert über einen Menschen regt sich auf, aber ist am nächsten Morgen wieder entspannt.Ich werfe ihm vor, daß er sich so aufregt, obwohl ich mich genauso aufregen kann. Ich meine damit, daß meine Sucht auch eine eigene Krankheit bist, die ich nicht unter Kontrolle habe. Ich projeziere in ihn, daß mein Vater getrunken hat und der Verlauf soundso war u.s.w. Ich bin grundlos wütend auf ihn und gebe ihm das Gefühl schlecht zu sein. Versteht mich irgentjemand? Ich bin mir gerade auf der Spur und es ist gut, daß er 14 Tage Urlaub macht ohne mich. Cidra

    Hallo habe diese Entscheidung vor einem Jahr getroffen und bin corückfällig,ich ackere an meiner inneren Abgrenzung und ertappe mich immer wieder doch mitzufühlen- seine Gefühlswelt mitzuerleben und seine Gedanken mitzudenken, ätzend nein. Schlimmer noch ich kontrolliere wieder und regle Dinge für ihn.

    Trotz meiner finanziellen Unabhängigkeit, meinem sozialem Umfeld, bin ich abhängig geblieben von seinen Stimmungen, versuche ihn zu schützen, mache ihn wieder zu meinem Lebensmittelpunkt- ich will das nicht- ich war da doch schon mal viel weiter? Kennt ihr das auch ? Cidra :cry:

    Hallo hab im September das letzte Mal geschrieben und auch gelesen. Die Zeit läuft so davon mit meinen vielen kleinen und großen Projekten. Ich bin absolut stabil seit Monaten und wundere mich selbst, dass das möglich ist. Ich gehe meinen Weg, fühle mich befreit habe mich befreit und es haut mich nix um. Nehme mir aber wieder Zeit um zu lesen im Forum und zu schreiben.Cidra

    Hallo meine persönliche Erfahrung ist, dass je mehr ich für mich getan habe, jeweniger Zeit ich fürs kontrollieren verwendet habe, desto mehr veränderte sich unsere Beziehung und mein Leben. Mit anderen darüber offen zu sprechen oder auch wieder eine eigene Identität in der Außenwelt zu erleben veränderte die Stagnation in der Beziehung. Mein Partner trinkt nicht zur Zeit, ich habe ihn emotional losgelassen und ihm die Verantwortung für sein Leben wieder überlassen. Er hat sie angenommen, meine Ängste sind kleiner geworden und ich spüre meine Lebensfreude wieder. Lieben Gruß Cidra

    Hallo, bin wieder früh hoch und voller Pläne für den Tag!
    Ja die Kontrollitis, ist erstaunlich wie sehr sie mir plötzlich an anderen auffällt. Puh wie kann ich, die sich ja oft mehr als Opfer fühlte, so bestimmend, vernichtend kritisierend und latent agressiv sein. Ich merke es mittlerweile, wenn ich anfange andere unterdrücken, dominieren zu wollen- war mir nie so bewußt wie heute!Ihn mal machen lassen, ohne mich einzumischen fiel mir soooo schwer und jetzt staune ich wie er das alles ohne mich geregelt bekommt. Ich dachte auch immer er findet ja garkeine Freunde- stimmt nicht mehr er hat gute Außenkontakte und ist viel sympathischer, als ich es ihm zugestanden habe. Mich hat meine Co Abhängigkeit sehr verändert- ich habe in ihm nur noch das gesehen was ich sehen wollte. Leider passiert mir das auch bei Mitarbeitern- arbeite in einem Leitungsteam und erkenne dies jetzt.
    Auf zu neuen Taten heute sttreiche ich mein neues Zimmer! Cidra

    Hallo wüßte sehr gern wie es Barcelona geht!
    Mein guter Weg geht weiter bin erstaunt wieviel Energie frei wird, wenn die Konzentration aufs Kontrollieren wegfällt. Schaffe unglaublich viel zur Zeit und habe einen gutenRythmus gefunden. Früh schlafen, früh aufstehen und den Tag gut planen. Mein Höfchen nimmt Gestalt an, es ist toll wieviel Hilfe da ist und wir Stück für Stück vorankommen. Gestern hat mein Freund aus den alten Kellerbeständen des Höfchens die Alkoholflaschen entsorgt! Er hat seine Lebensaufgabe gefunden und macht das einfach nur gut! Auch ein positiver Verlauf scheint möglich. Cidra

    Hallihalo, wat bin ich wieder fröhlich! Habe in der Zeit für mich Jin shin Jyutsu entdeckt, keine Kampfsportart!
    Es ist eine ungewöhnliche japanische Selbsthilfe, die mir die Möglichkeit gegeben hat mich tief zu entspannen und einen ganz neuen Zugang zu mir, meinen Gefühlen zu bekommen. Ich schlafe so gut und bin ausgesprochen gelassen und sehr veränderungsfreudig geworden. Das Ergebnis ist, ich verwirkliche gerade einen Traum, habe mir einen so schönen Resthof mit einem Obstgarten und Weide direkt am Wald gekauft. Das Höfchen ist Baujahr 1900 und hat so viel Charme!
    Tja und nun kaufe ich Betonmischer, Fenster, gestalte Räume, schleppe Baumaterialen! Mein Freund kommt mit und ist absolut trocken und ausgesprochen tatkräftig! Er ackert den ganzen Tag und schläft abends sehr zufrieden ein. Es ist mein Hof und ich bin finanziell unabhängig, er weiß, daß ich ihn rauswerfe, wenn er trinken würde. Durch meine Veränderung ist vieles leichter, deutlicher und klarer geworden! Ich kontrolliere ihn nicht mehr und er kümmert sich um seine Angelegenheiten zu 100% selbst. Ja und ich mache meine Gefühle nicht mehr von ihm abhängig. Es geht mir sehr gut und nun falle erschöpft und glücklich ins Bett! Gute Nacht Cidra

    Hallo war eine zeitlang im geschlossenen Bereich, hatte dann eine weniger schreibfreudige Zeit, weil es mir sehr gut geht und wollte doch zwischendurch jetzt mal reinschauen. Frage mich wie es Barcelona und anderen inzwischen so geht! Cidra

    Hallo Stern bin wie Du mit einem ähnlich trinkenden Freund zusammen und mein Vater starb allerdings schon vor vielen Jahren an den Folgen seines Alkoholismus. Das Gefühl es zerreißt Dich kenne ich gut, weil wir denken wir lieben und durch unsere Liebe wird er geheilt. Funktioniert nur leider nicht, weil das Suchtverhalten stärker ist. Bei mir war es so, dass ich stellvertretend ihn für meinen Vater retten wollte. Ich nehme sein Trinken nicht mehr persönlich,d.h. er macht das nicht um mich zu ärgern sondern weil er süchtig ist und die Kontrolle verliert. Mein Freund trinkt seit Wochen nichtts mehr, ich habe ihm ein Ultimatum gestellt Selbsthilfegruppe oder ich ziehe aus. Er laviert sich und hat die Telefonnummer ruft aber nicht an. Das trügerische bei dieser Form des trinkens ist, daß sie lange nichts trinken können und dann die Sicherung durchbrennt, sie dies aber lange verleugnen.Ich habe mich sehr verändert, weil ich ihn nicht mehr kontrolliere und ihn nicht mehr beschimpfe. Ich übernehme die Verantwortung für mich und mache mein Befinden nicht mehr von ihm abhängig, vielleicht braucht er noch mehr Rückfälle um wirklich trocken bleiben zu können, aber dann ohne mich. LG Cidra

    Hallo Barcelona, das Wetter bei Dir war sogar in der Tagesschau. Bis April wird es hoffentlich schön warm!
    Wie geht es Dir, Du schreibst nur noch im geschlossenen Bereich?Ich vermisse meine Angst nicht, aber sie ist verpufft und ich glaube es garnicht. Lg Anja

    Hallo Melanie,
    bin auch im sozialen Bereich seit 20 Jahren tätig, kein burn out und habe in vielen Bereichen gearbeitet, weil ich helfen wollte und auch kann. In Arbeitsbereichen in denen ich nicht weiterkam, hab ich gekündigt und gut wars, hatte sofort eine neue Arbeitsstelle, die besser war.
    In meiner Beziehung habe ich innerlich oft gekündigt, konnte es aber nicht durchziehen.
    Ich brauchte lange, um zu begreifen, das ich " Vollprofi" nicht helfen kann, meinem Freund! Ich habe mir das nicht eingestehen wollen, weil ich beruflich viel bewege. Aufgegen habe ich mich nie, aber das uns. Ich übernehme gern Verantwortung und das war in der Beziehung der Fehler, so habe ich sein System aufrecht erhalten. Er mußte sich nicht bewegen und ich routierte um ihn herum.Im Grunde lasse ihn momentan bewußt im Stich...erstaunlicherweise begreift er gerade, daß ich ihm das "Lenkrad", was ich ihm aus der Hand genommen habe zurück gebe und sage, fahr das nächste Mal ohne mich gegen den Baum. Er hats übernommen und trinkt nicht, kümmert sich ohne meine Hilfe um seine Angelegenheiten und ist viel gelassener. Er hat keine körperlichen Schäden aufgrund seiner Sucht, da er Monate nicht trinken kann. Ich verändere mich, habe ihn total vergessen, wäre mir früher nie passiert. ( Kontrolle)Meine Gedanken nehmen von ihm Abstand und ich bin so entschlossen für mich gut zu sorgen. Lg Cidra

    Hallo Barcelona,
    es geht mir gut. Auf geradezu magische unausgesprochene Art und Weise verändere ich mich.
    Ich vergesse meinen Freund, wobei ich mich doch immer um alles gekümmert habe. Ich lasse ihn total in Ruhe und plane ohne ihn.Ich übernehme halt keine Verantwortung mehr für ihn und hab so Zeit mich um mich zu kümmern und das macht Spaß. Ich lese gute Bücher, die mich stärken, konzentriere mich auf die schönen Dinge, plane Schönes, gehe früh schlafen und mach mir viel weniger Gedanken. Er trinkt nicht seit drei Wochen, aber ich lasse mich nicht mehr einlullern, er merkt dies und ich habe überhaupt keine Angst mehr.Früher hab ich versucht ihm das Leben angenehm zu gestalten, jetzt muß er das selbst machen und irgentwie macht er das auch, er ist gelassener... und macht mich nicht mehr verantwortlich...ich suche noch nach einer SHG für mich... wohne auf dem Land und da gibts nicht so viel... wie ist das Wetter? Lg Cidra

    Hallo Speedy,
    wie kann der Weg mein Weg sein, um nicht krank zu werden? Ich bin geradezu süchtig ihm helfen zu müssen,
    nicht finanziell sondern emotional,er ist meine Droge und ich versuche immer wieder sein Leben zu kontrollieren.
    Wie schaffe ich es damit aufzuhören? Ich übernehme die Verantwortung für sein Leben, das ist ziemlich co-abhängig und ich halte ihm den Rücken frei, es geht ihm gut in den Monaten, die er nicht trinkt, er hat ein schönes zu hause, eine Frau, die sich um vieles kümmert, verlässlich ist und wenn er trinkt ausrastet verbal, aber sich wieder beruhigt, wenn er wieder normal ist. Diese Spielchen laufen so seit Jahren!
    Ich habe zwar meinen Beruf, meine Hobbys , meine Freunde aber ich ändere nichts, weil ich in den großen Zeitspannen, in denen er nicht trinkt völlig eingelullert bin und ein " normales" Leben führe. Es wird nie normal werden, wenn ich nichts ändere o.k. ich gehe in eine SHG, brauche Unterstützung vor Ort! Danke für Deine Fragen LG Cidra

    Hallo Barcelona und Gotti,
    ich bin in so vielen Bereichen meines Lebens konsequent, aber in dieser Beziehung nicht. Ich habe enorme innere Stärke und jedes Pferd spürt dies sofort.
    Richtig klein fühle ich mich in der Beziehung, wenn er getrunken hat, als ob ich in meine Kindheit zurück falle und hilflos abwarte bis mein alkoholkranker Vater schlafen geht, dieses Gefühl kommt wieder durch und bisher schaffte ich es nicht mir klarzumachen, das ich erwachsen groß und stark bin und es eben nicht mehr aushalten muß. Seit dem ich klarer und deutlicher geworden bin und meine Unabhängigkeit mehr lebe, ist mein Freund allamiert, er weiß es ist nur noch ein kleiner Schritt und ich bin weg in meinem neuen Leben ohne ihn! Im Grunde versuche ich realistisch zu bleiben und hoffe garnicht so sehr auf die SHG, d.h. ich wünsche ihm, daß er seine Probleme angeht, aber ob wir ein Paar bleiben oder uns auseinander entwickeln wird die Zeit zeigen.
    Leider wenig Sonne hier aber das Wochenende ist trotzdem schön! Lg Cidra

    Hallo Barcelona, das Leben rollt aus Dir heraus, klingt gut. Ja diese Opferhaltung ist wirklich tükisch. Die 100
    % tige Verantwortung für sich selbst zu übernehmen ist erstmal ungewohnt und den anderen nicht mehr verantwortlich machen zu können auch. Ich war oft so wütend, hätte ihn schlagen können, tat ich nicht oder so verzweifelt, dass alles auch mein Leben so trostlos erschien. Ich glaubte auch er ist ja krank aber ich doch nicht. Das Gute ist aber das Gefühl endlich etwas verändern zu können, mich und nicht hilflos zu sein. LG Cidra