Beiträge von tinkerbell0778

    Hi Shirley du 1 ;),
    ja ich musste auch staunen wie viele Gemeinsamkeiten man entdeckt. Hab mich immer für total verrückt gehalten ... ist irgendwie schön zu wissen, dass man nicht alleine ist.
    Das mit der Dunkelheit konnte ich bisher nie ablegen ... hast du versucht daran was zu tun?
    Das mit den Haaren kenn ich auch ... find mich oft zu langweilig ... bin wohl immer auf der Suche nach mir selbst ... weiß auch nicht wirklich wer ich bin ... denke das muss ich auch noch rausfinden ... das geht dann weiter bei Schminke ... Klamotten ...

    LG tinkerbell

    Liebe Tinka :)
    ich verändere so oft mein Aussehen weil ich mich irgendwie immer zu langweilig finde, nicht weil es mir andere Leute sagen. Zufrieden bin ich nie wirklich mit mir. Fühl mich derzeit immer noch zu dick ... obwohl mir viele sagen ich könnte mal wieder was zulegen ... seh zerbrechlich aus ... naja ist sowas mit der Selbstwahrnehmung ...
    Ich habe auch einen besten Freund ... meinen Lebensgefährten. Und das schon fast 12 Jahre ... Er ist der Einzige auf den ich mich immer verlassen kann ... Alle anderen sind nach ner Zeit verschwunden ... haben Kinder bekommen ... andere Interessen ... wie es eben so ist im Leben. Meistens hab ich mehr in solche Freundschaften investiert als zurückbekommen ... denke ich war auch nicht ganz unschuldig am Kontaktabbruch ;) Wenn mich meine Kolleginnen mitschleifen wollen fällt mir immer ne andere Ausrede ein ... irgendwie hab ich da keinen Nerv drauf. Außerdem sehe ich die schon genug auf der Arbeit ... fast neun Stunden am Tag ... muss reichen ...
    Auf Dauer halten Freundschaften eh nie lange bei mir. Wenn mir Leute zu Nahe kommen erdrückt mich das ... fühl mich dann iwie eingeengt.

    LG tinkerbell

    P. S.: War am WE beim Friseur und hab jetzt wieder ein paar mehr farbige Strähnen im Haar (lila und blau) und was stufiger ... mal sehen wie lange das anhält ;) bis ich wieder was verändern muss ... :oops:

    Hallo cailin,
    ja ich denke ein Versuch ist es auf jedenfall wert :) Ich denke auch es würde uns ganz gut tun ... denn irgendwie möchte ich ja schon Kontakt zu ihr und umgekehrt ja auch ...
    Ich musste grinsen über den Satz mit deiner Glaskugel :D Ich war immer die "Erwachsenere" von uns beiden ... was auch mit unserer Situation zu Hause zu tun hatte ... aber was sind schon 1 1/2 Jahre ...
    In gewissen Bereichen hol ich mir das heute zurück ... was ich wohl früher nicht hatte ... bin z. B. ein riesen Hello Kitty Fan :oops::D

    LG tinkerbell

    Liebe cailin,
    ich weiß in erster Linie muss ich egoistisch sein. Deswegen melde ich mich auch nicht so oft bei meiner Schwester. Ich habe immer Angst sie noch mehr runter zu ziehen, auch wenn sie mich Dinge von früher fragt ...

    Sie hat sich nach dem Vorfall von ihrem Freund getrennt (war 12 Jahre mit ihm zusammen) und lebt jetzt mit einer Frau zusammen. Sie fragt öfter ob ich nicht Lust habe mit ihnen etwas zu unternehmen. Das würde ich schon gerne machen ... aber ich lehne dann immer ab, nicht wegen der Freundin, sondern weil ich nicht weiß wie ich mit der Situation umgehen soll ... außerdem hat sie noch Kontakt zu meinen Eltern. Von da möchte ich im Moment nichts hören. Das letzte Mal hab ich sie bei der Beerdigung meiner Oma gesehen ... das hat mir gereicht. Das zieht mich immer runter ...

    Der Wunsch meiner Schwester zu helfen ist immer da, aber ich weiß eben nicht wie ... erst mal muss ich mit mir selber klar kommen. Nein, ich bin nicht die Ältere, bin 1 1/2 Jahre jünger als meine Schwester :)

    Ich bin jedenfalls froh das Forum hier gefunden zu haben, um mich mit Leuten auszutauschen, die Ähnliches erfahren haben. Es tut gut drüber zu schreiben. Ich überlege auch, eine Selbsthilfegruppe für EKAs aufzusuchen.

    Mein Freund ist seit etwa fünf Wochen in Behandlung ... wegen seiner Alkoholsucht ... hat seither auch nichts mehr getrunken und besucht einmal die Woche abends auch eine Selbsthilfegruppe. Er hat gehört, dass es auch eine solche für EKAs gibt. Ich denke ich werde mir das mal anschauen.

    LG tinkerbell

    Liebe cailin,
    danke für deine lieben Wünsche.
    Ich hatte ja bereits zu anderen Themen in dem Forum geschrieben, dass meine Schwester ritzt. Das hat angefangen nach dem Vorfall auf ihrer Arbeitsstelle. Ihr Chef hatte sie belästigt und zusammen geschlagen. An dem Tag wo das passiert ist, hat sie mich nicht angerufen erst später, als sie einen Anwalt brauchte … manchmal denke ich … hätte sie mir früher Bescheid gesagt … ich hätte sonstwas mit ihm angestellt.
    Warum ich mich gerade für das Thema „Borderline“ interessiere? Naja zunächst weil vieles davon auf mich zutrifft. Aber ich denke da auch an Situationen von früher. Ich habe mit meiner Schwester ein Zimmer geteilt. Wo sie älter wurde hat sie einige Verhaltensweisen entwickelt, die sehr seltsam waren. Sie hat z. B. wenn sie ihre Tage hatte ihre blutigen Unterhosen im Zimmer versteckt. Ich habe sie immer schnell gewaschen, damit das nicht wieder Ärger gibt. Auch hat sie sich angezogen wie ein Junge, Brust versteckt, an BH´s war nicht zu denken. Wenn man sie berührt hat, ist sie sich waschen gegangen … hat so getan als würde sie sich vor einem ekeln. Ich habe immer gedacht da kann doch was nicht stimmen. Habe aber nie mit ihr drüber gesprochen … weil sie dann ziemlich aggressiv reagiert hat.
    Manchmal denke ich, dass sie jemand missbraucht hat. Denke da an eine Situation, wo ich im Badezimmer war und mir die Beine rasiert habe. Mein Vater kam dazu und hat mich beschimpft: „Du Schlampe für welchen Kerl machst du das“, und hat mich verprügelt. Manchmal denke ich, dass er es war … weiß es aber nicht. Dann denke ich ich steigere mich in da irgendwas hinein.
    Wo das jetzt mit ihrem Chef passiert ist, hat sie auch zunächst nichts gesagt. Sie war wohl auch in Behandlung nach dem Vorfall bei einem Traumatherapeuten … hat das aber wohl abgebrochen. Als ich ihr mal gesagt habe, ich würde da am liebsten hinfahren und dem Typen sonst was antun … sagte sie, dass sie sogar Mitleid ihm habe. Typisches Opfer-Täter-Verhältnis eben … was ich iwie gar nicht nachvollziehen kann …
    Ich habe ihr mal gezielt die Frage gestellt, ob unser Vater ihr was angetan hätte … da hat sie mir zur Antwort gegeben, sie könne sich an nichts erinnern …
    Oft schiebe ich die Dinge einfach zur Seite, beschäftige mich mit mir selber … meinem Freund … meine Hunden … naja aber in manchen Situationen denk ich auch drüber nach …

    LG tinkerbell

    Hallo cailin,
    ja bei uns gab es früher Gewalt. Ich denke auch, dass es im Grunde genommen egal ist, wie letztendlich die genaue Diagnose lautet. Ich war bereits in Therapie bei einer Verhaltenstherapeutin. Ein bisschen hat mir das weiter geholfen.
    Ich habe auch schon einmal über eine Traumatherapie nachgedacht ... grade auch weil ich z. B. meine Wutausbrüche nicht unter Kontrolle hab. Manchmal wechselt meine Stimmung von jetzt auf gleich ...

    LG tinkerbell

    Liebe Tinka :) ,
    irgendwie sprichst du mir aus der Seele. Ich nehme übrigens auch nur negative Dinge an. Wenn mir jemand was Positives sagt kommt das iwie nicht bei mir an.
    Auch ich kam mir neben meiner Schwester vor wie ein Trampel. Sie war früher auch viel schlanker als ich und ich neben ihr der kleine Bauerntrampel. Auch den tollen Kosename, den meine Mutter mir gegeben hatte, bestärkte das: Moppel ... ganz prima!
    Ich habe auch eine Essstörung. Bei mir ist das komisch mal hatte ich Kummerspeck und mal bin ich sehr schlank. Iwie fühl ich mich nie wohl in meiner Haut ... Die meisten meiner Bekannten sagen ich wäre wie ein Kameleon weil ich jedes Jahr iwie anders aussehe. Bin iwie nie zufrieden mit mir.
    Bei mir war es so, dass ich meiner Schwester immer alles hinterher geräumt habe ... ich habe einmal mitbekommen, dass mein Vater sie verprügelt hat, weil sie Bonbonpapiere auf dem Boden hat liegen lassen. Sie saß immer auf dem Boden vor dem Fernseher und hat Bonbons gefuttert. Ich konnte ihr damals nicht helfen, weil ich Angst hatte ... hab dann nur alles getan, damit er nicht ausrasten konnte ... und sie hat mich früher bei jeder Gelegenheit in die Pfanne gehauen, so beispielsweise bei ner Vase, die sie aus versehen umgeschmissen hat. Sie hatte meinen Eltern gesagt ich wäre das gewesen. Klar gab das Ärger :( Wenn ich so drüber nachdenke hatten wir ne komische Beziehung. Einerseits hab ich sie gehasst ... auf der anderen Seite hatte ich Angst, dass sie Ärger kriegt und hab alles auf mich genommen ...

    Wie ich heute zu ihr stehe weiß ich nicht genau. Sorgen mache ich mir ... klar ... Sie sagt oft, dass sie mich lieb hat ... ich weiß es nicht ... fühl mich oft einfach nur leer ...

    LG tinkerbell

    Liebe Tinka,
    soweit ich weiß nicht. Sie hatte panische Angst. Leider war sie früher aus der Tagesklinik raus als ich :(
    Ich denke Sinn und Zweck daran war, sich in die Situation zu begeben ... immer wieder um zu merken eigentlich passiert einem nichts ... also es aushalten zu können ... antrainieren quasi. Habe das mit meiner Verhaltenstherapeutin in anderen Bereichen auch geübt ... so z. B. Essen mit anderen Leuten ... einkaufen usw. Habe gelernt mich durch andere Dinge abzulenken damit ich keine Panik bekomme ... hilft oft ... leider nicht immer :(

    Wie ist das bei dir ... mit der Dunkelheit? Ich fühl mich total bedroht ... weiß nicht mal wovor ... kann mich dann nicht bewegen ... trau mich manchmal nicht mal zu atmen ... am nächsten Morgen denk ich dann immer: Bin ich bekloppt ... aber wenn ich in der Situation bin kann ich es einfach nicht steuern. Mit dem Licht beim Schlafen kenne ich auch. Als Kind hatte ich Glimmerlings und eine kleine Lampe in der Steckdose.

    Wie ist dein Kontakt zu deiner Schwester jetzt? Ich hatte seit ich zu Hause ausgezogen bin gar keinen Kontakt zu ihr ... außer mal Weihnachten bei meinen Eltern gesehen. Weiß nicht hab sie wohl iwie als Konkurrenz oder sowas gesehen und wir hatten auch noch ein Zimmer zu Hause zusammen ... klar dass das nicht gut gehen kann :) Seit etwa 1 1/2 Jahren haben wir etwas mehr Kontakt ... sie hatte ihn gesucht weil sie von ihrem Chef belästigt und zusammen geschlagen wurde. Sie brauchte nen Anwalt und da ich beim Anwalt arbeite denke ich war das der erste Gedanke. Wo ich gehört hab was der Typ mit ihr angestellt hat wollte ich dorthin fahren und ihm sonst was antun. Denke da kam so einiges von früher wieder hoch. Auch bei ihr. Seither hat es angefangen, dass sie ritzt. Seither chatten wir im Internet schon mal öfter ... reden auch über zu Hause ... bei ihr ist es aber so, dass sie sich an nichts mehr erinnern kann (sagt sie zumindest). Meistens nur an gute Dinge, die ich verdrängt habe. Ich hatte oft Bedenken mit ihr drüber zu schreiben, weil ich da nichts zurückholen wollte, was sie ja eigentlich nicht mehr weiß. Will ja nicht dass es ihr schlechter geht als ohnehin schon. Aber sie sagt es wäre für sie in Ordnung. Ich halte von meiner Seite den Kontakt in Grenzen, weil ich iwie nicht damit umgehen kann, dass sie ritzt ... mache mir dann nur nen Kopf ... so bin ich eben :oops::)

    LG tinkerbell

    Hallo ! :)
    Ich habe auch schon einiges zum Thema Borderline gelesen. Bevor ich auf das Forum gestoßen bin dachte ich ich hätte Borderline ... zumal ich eine Diagnose auf Persönlichkeitsstörung hatte ... viele Merkmale von Borderline treffen auf mich zu ... Oder bin ich doch "nur" EKA?
    Kennt sich da jemand von euch näher mit aus? Was mich z. B. interessieren würde ist, muss es sein, dass man sich ritzt denn das mache ich z. B. nicht. Habe mal gelesen, dass das eine Begleiterscheinung ist aber nicht sein muss.

    LG tinkerbell

    Liebe Tinka,
    ich weiß nicht ob Verachtung das richtige Wort dafür ist. Ich bin unendlich wütend darüber was die beiden mir angetan haben. Ihn habe ich regelrecht gehasst … mir wie gesagt auch überlegt … wenn er nachts schlief mir ein Messer aus der Küche zu holen um dem ein Ende zu bereiten. Ich hatte Angst dass er wach wird … wie meine Mutter dann reagieren würde … wenn ich es tun würde.
    Derzeit sind sie mir gleichgültig … denke ich … jedenfalls versuche ich nicht über sie nachzudenken … was manchmal einfach nicht geht … schiebe es meist zur Seite. Leider träume ich oft von ihnen … noch Sonntag hab ich von meinem Vater geträumt. Er lag im Krankenhaus … im Sterben und ich hab seine Hand gehalten … ich hab ihn dann gefragt ob er Angst habe und er sagte ja. Ich habe dann gesagt das hatte ich die ganzen Jahre auch. Bin dann aufgewacht … hatte wohl im Traum geweint … schon komisch oder?
    Ich behandle sie so wie mich … denn sie interessieren sich ja auch nicht für mich … Ich habe früher immer wieder den Kontakt gesucht und gemerkt danach geht es mir einfach nicht gut … und meine Mutter hat mich nur angerufen, wenn meine Schwester keine Zeit hatte oder sie wieder jemanden brauchte dem sie mit ihren Problemen in den Ohren liegen kann. Mich hat sie nie gefragt wie es mir geht …
    Wie ist das bei dir/euch eigentlich mit Geschwistern? Ich fühlte mich früher/heute immer wie zweite Wahl … bei meiner Mutter hörte man nur meine Schwester hier und da … ich denke deswegen hab ich auch gehofft, wenn ich ihr zuhöre und ihr beistehe eine gewisse Art von Anerkennung zu bekommen … zu meiner Schwester hab ich wenig Kontakt … manchmal ist sie wie eine Fremde für mich …
    Wie ist das bei dir mit der Dunkelheit? Nur nachts? Ich kann z. B. auch nicht in dunkle Räume reingehen … muss überall Licht an haben. Und wenn ich in den Keller gehe und plötzlich das Licht ausgeht bekomme ich auch Panik. Ist ähnlich wie wenn ich nachts wach werde …. Und wie bekommst du das in den Griff? Ich hatte früher in der Tagesklinik nicht drüber gesprochen, weil mir eine Patientin gesagt hatte sie hätten sie dort in einen dunklen Keller auf einen Stuhl gesetzt … :shock:

    LG tinkerbell

    Hallo
    Auch ich kenne das Problem mit meiner Mutter. Inzwischen melde ich mich gar nicht mehr bei ihr … aus Schutz für mich selber, denn ich habe für mich gemerkt, dass es mir nicht gut tut, wenn ich mit ihr in Kontakt bin. Sie sucht immer mal wieder den Kontakt zu mir … zu meinem Geburtstag … zu Weihnachten … und ja natürlich wenn mal wieder jemand gestorben ist … meistens laufen unsere Gespräche dann so ab, dass sie mir ihre ganzen Probleme runterbetet, ohne dabei einmal zu fragen wie es mir geht. Nach unseren Gesprächen habe ich dann meistens Kopfkino … mache mir Sorgen. Es ist dann eben wie früher … zu Hause … sie hat mit mir über alle Probleme mit meinem Vater gesprochen, finanzielle .. wenn er fremd gegangen ist usw. Ich habe immer zugehört ….
    Ich denke ihr solltet wissen, dass mein Vater Alkoholiker ist. Ich dachte immer meine Mutter wäre nur Co. Inzwischen bin ich mir da nicht mehr so sicher … denn sie hat immer mitgetrunken, es sei denn er war auf Montage. Dann hat sie selten was getrunken, mal eine Flasche Sekt oder so. Wir (meine Schwester und ich) haben die meiste Zeit in der Wirtschaft verbracht. Keine schöne Atmosphäre zum Aufzuwachsen. Wir kannten die Spielautomaten besser als alles andere. Das einzig Positive was ich dem abgewinnen konnte waren die Hunde von dem Wirt, mit denen wir spielen konnten. Meistens fing es dann schon in der Wirtschaft an, dass sie sich wegen irgendetwas gestritten haben … meistens wegen Kleinigkeiten … einfach so. Dann ging es dann nach Hause und sie hat Mittag-/Abendessen gemacht. Er hatte dann immer irgendwas am Essen auszusetzen. Meistens eskalierte der Streit dann, was zunächst mit fliegendem Besteck anfing … und damit endete das die Situation völlig eskaliert ist. Es gab Situationen, wo ich nicht eingegriffen habe … nur auf Dauer konnte ich mir das nicht anschauen … denn wer sieht sich schon gerne an, wie seine Mutter verprügelt wird. Er hat sie quer durch die Wohnung geprügelt, an den Haaren durch die Wohnung gezogen und als sie am Boden lag … nachgetreten, gewürgt, dass ich dachte sie bekommt keine Luft mehr. Im Anfang hatte ich immer Angst einzugreifen … hab am ganzen Körper gezittert und aus Angst fast unter mir weggemacht. Ähnlich wie das Gefühl wenn ich eine Panikattacke bekomme. Irgendwann hab ich nicht mehr drüber nachgedacht und bin einfach dazwischen, egal was passiert.
    Wenn sie abends alleine Weg gewesen sind hab ich so lange im Bett gelegen und gewartet bis sie nach Hause kamen. Noch heute kann ich das Geräusch von Stöckelschuhen nicht ertragen, wie sie im Treppenhaus hochgehen und das Klimpern von Schlüsseln, wie sie sich im Schlüsselloch umdrehen. Ich lag dann im dunklen Zimmer und habe den Lichtspalt unter der Türe beobachtet und gebetet, dass sie nicht reinkommen, den Schatten vor unserer Zimmertüre zu sehen … mir blieb dann immer die Luft weg … wenn die Tür dann doch aufging hab ich mich sozusagen „tot gestellt“, hatte das Gefühl der Raum wird immer enger. Auch heute hab ich noch Angst vor dem Dunkeln. Es kommt auch vor, dass ich nachts wach werde und totale Panik habe und weiß nicht mal wovor, traue mich dann einfach nicht zu bewegen. Kennt ihr das auch?
    Es kam oft vor, wenn er von der Montage kam, dass sie ihm erzählt hat, was wir die Woche/n wo er weg war, alles so angestellt haben. Das hat mir meine Oma (Mutter von meinem Vater) auch mal erzählt. Als er dann nach Hause kam, den Verstand sozusagen weggesoffen, kam er dann natürlich direkt bei uns ins Zimmer und hat ohne vorherige Ankündigung direkt auf meine Schwester eingeschlagen. Wir hatten seinerzeit ein Etagenbett und meine Schwester lag oben. Ich habe mich dann unten im Bett ganz in die Ecke verkrochen. Noch heute mach ich mir Vorwürfe, dass ich ihr nicht helfen konnte.


    Wenn er seine Aggressionen nicht an uns abgelassen hat, hab ich so lange gewartet, bis sie schlafen gegangen sind und gehofft, dass sie sich nicht streiten. Wenn es so war und ich gehört habe, dass er meine Mutter geschlagen hat, bin ich aufgesprungen und sofort raus … hab ihr geholfen.
    Wenn alles ruhig geblieben ist, hab ich gewartet bis sie im Bett waren und bin dann nach einer Zeit auch eingeschlafen.
    Gesprochen wurde am nächsten Tag nach so einem Vorfall nie darüber … war dann so als wäre nichts passiert. Oder mein Vater ist mit uns losgezogen zum Puppenkönig und hat uns Spielzeug gekauft. Hab mich dann immer gekauft gefühlt … (inzwischen weiß ich, dass er das getan hat, um sein eigenes Schuldgefühl wegzubekommen) und lange hatten wir keine „Freude“ daran, denn als Bestrafung hat er uns unser komplettes Spielzeug weggeschmissen.
    Früher hab ich immer meinem Vater nur die Schuld an dem ganzen gegeben. Seit ein paar Wochen habe ich mich mit dem Thema erst richtig beschäftigt. Seitdem ich weiß, dass mein Freund ein Alkoholproblem hat. Er ist in einer Klinik und besucht auch abends Selbsthilfegruppen. So krank das jetzt auch klingt, ich bin froh dass es so gekommen ist, denn sonst hätte ich mich wahrscheinlich nicht mit dem Thema „Alkoholismus“ beschäftigt und wäre auf das Forum gestoßen. Habe mich immer für nicht normal gehalten, war auch in einer Tagesklinik und bei einer Verhaltenstherapeutin eine Zeit lang. Denke ich habe mich auf die Diagnose Sozialphobie, Zwangserkrankung und Persönlichkeitsstörung gestützt und nie drüber nachgedacht, warum das eigentlich so ist. Das hat mich irgendwie nicht wirklich weiter gebracht, sicherlich auch – wie ich nunmehr denke – weil ich mich nicht auf die Therapie eingelassen habe. Habe an mir nicht gearbeitet, nur während der Therapiestunde. Und inzwischen bin ich froh, dass es noch andere gibt, die Ähnliches wie ich erfahren haben. Ich habe auch das Buch „Familienkrankheit Alkoholismus – Im Sog der Abhängigkeit“ gelesen und mich in vielen Bereichen wieder erkannt … musste sogar weinen deswegen … hab ich lange nicht gemacht. Grade als ich erfahren habe, dass auch meine Mutter Fehler gemacht hat … habe sie immer in der Opferrolle gesehen. Habe mir immer ihren ganzen Kummer angehört … aber wann war denn mal für mich da?
    Ich für meinen Teil bin ganz froh darum, dass ich nur wenig von ihr höre. Früher hat sie oft angerufen, auch schon wo ich längst zu Hause ausgezogen war. Insbesondere wenn sie sich gestritten haben und er im Hintergrund am Toben war. Ich wollte ihr dann helfen, sie da rausholen und sie beendete das Telefonat damit, sie komme schon alleine klar. Habe mir dann nen Kopf gemacht, was da wohl passieren würde, ich wäre ja nicht da um ihr zu helfen. Denke damit hatte sie erreicht was sie wollte. Ich habe ihr dann einmal gesagt, wo wir uns getroffen haben, dass – wenn das nochmal so sein sollte – ich kommen würde – egal ob sie es will oder nicht – und das zu Ende bringen würde – was ich mal nicht gemacht habe und da auch keine Türen kennen würde. Er hat früher auch die Türen eingetreten wo wir uns einschlossen haben. Ja ich hasse meinen Vater dermaßen, dass ich schon oft dran gedacht habe ihn umzubringen, grade wenn er eingeschlafen war … damit das alles ein Ende hat. Einmal anlässlich einer Eskalation habe ich ihn mit einem Kerzenständer geschlagen … bis er von ihr abgelassen hat … naja sie wusste jedenfalls was ich gemeint habe … manchmal denke ich … ich hätte es einfach machen sollen …
    Inzwischen weiß ich jedenfalls, dass es besser für mich ist, von beiden nichts … oder nur wenig zu hören …

    Oh das war jetzt viel aber das musste jetzt einfach mal raus.
    LG tinkerbell

    Hallo bookfriend,
    auch ich kenne das mit den Wutausbrüchen. Bei mir reichen schon Wasserflecken auf dem Besteck oder Wäsche die meiner Meinung nach nicht vernünftig im Schrank zusammengelegt sind. Dann flipp ich total aus. Manchmal weiß ich nicht mal genau warum ... Mein Freund kann es mir oft nicht recht machen. Manchmal denk ich ich kann dann die scheinbare Harmonie nicht ertragen. Bei uns ist das anders ... er kommt und nimmt mich in den Arm und sagt dass er mich liebt (ich kann das gar nicht) ... glaub das erdrückt mich manchmal einfach die Nähe ... kann sie dann nicht ertragen ... und dann genügen so Kleinigkeiten zum ausflippen .... Kann auch sein dass dann mal Sachen zu Bruch gehen ... Er hat mir sogar mal gesagt er hätte dann Angst vor mir. Hinterher wenn ich dann wieder "klar bei Verstand bin" tut mir das dann auch unendlich leid ... mache mir dann Vorwürfe und dann stell ich mir die Frage ... wie er das mit mir aushält. Am meisten hab ich dann Angst vor mir selber ... die Kontrolle zu verlieren ... auch mal handgreiflich zu werden ... so wie ich es von zu Hause kenne ...
    Mir ist aufgefallen, dass ich so Wutausbrüche grade bei Leuten hab, die mir ziemlich Nahe stehen ... manchmal wechselt meine Laune von jetzt auf gleich ... schon komisch ...
    Auf der Arbeit ist es z. B. dann, wenn ich in Stresssituationen komme, soll heißen, wenn Sachen kommen, die ich nicht eingeplant hab (habe dann das Gefühl als ob ich die Kontrolle verliere) ... dann bin ich unzufrieden mit mir selber, weil ich nicht geschafft habe, was ich mir vorgenommen habe ... dann bin ich wütend auf mich selber ... und die anderen müssen dann drunter leiden ... da bin ich inzwischen hinter gestiegen :D Habe einfach zu hohe Anforderungen an mich selber und will immer "perfekt" sein.

    Auch das mit den Eltern kenne ich ... seine rufen fast jeden Tag an und meine melden sich ... wenn es hoch kommt ... jedes halbe Jahr mal. Ich hätte das auch lieber anders ... aber so wie es ist, ist es besser und ich habe mich damit abgefunden (Beide trinken nach wie vor). Immerhin besser als sich nur Negatives anzuhören, Seelenmülleimer meiner Mutter zu sein. Mein Vater interessiert sich gar nicht für mich.

    LG tinkerbell

    Hallo LostSoul,
    ich denke du bist auf dem richtigen Weg. Ich kann nachvollziehen wie schwierig das für dich ist. Ich habe auch immer versucht meiner Mutter zu helfen. Solange deine Mutter nicht erkennt, dass sie krank ist, wird sich nie was an der Situation ändern. So hart das auch klingt, für sie ist der Alkohol wichtiger .... Für mich war es das beste, den Kontakt so weit es geht abzubrechen, so schmerzlich das auch manchmal ist. Ich denke die Energie, die du bei deiner Mutter investierst, solltest du für dich aufbringen ... und deinen Freund ... und lass dir bloß nicht Schuldgefühle einreden ... du siehst das richtig ... sie haben uns krank gemacht ... wir waren Kinder und hatten keine Wahl. Sie hätten für uns da sein müssen ...

    LG und fühl dich gedrückt
    tinkerbell