Beiträge von Irgendwie

    Ich muss Dir jetzt doch noch mal schreiben Wolfgang, weil ich Dir auf keinen Fall mit meinem letzten Post zu nahe treten will...

    Du hast schon so unglaublich viel erreicht, geschafft!
    Da kannst Du einfach nur stolz drauf sein.

    Jetzt geht es darum, die Ursachen Deiner Traurigkeit und Niedergeschlagenheit aufzubröseln...
    Aber da hilft es halt nicht, darin stecken zu bleiben und nur zu erkennen, dass man sich selbst im Weg steht.

    Du wirst auch diesen Weg schaffen, denn schließlich bist Du der starke Typ, der das trinken sein lässt!!!

    Ich wünsch Dir einfach die Kraft und Zuversicht Dich so zu nehmen und daran zu glauben, dass Du auch das hin bekommst!

    LG und gute Nacht...

    Irgendwie

    Hallo Wolfgang,

    ich glaube Du hast meine Worte nicht wirklich verstanden!

    Es geht nicht darum, dass Deine Frau sich bemüht, bemühen musst!
    Veränderungen im Leben gehen nur über einen selbst!
    Andere erreichen da herzlich wenig!
    Da wird sich Deine Frau nen Wolf bemühen und Dein Selbstwertgefühl wird sich auch nicht einen Deut verändern!
    Sorry, wenn ich das jetzt mal so schreibe, denn ich kenne diese Stimmung in der Du steckst aus eigener Erfahrung, aber kann es sein, dass Du ein wenig in Selbstmitleid schwelgst?
    Wir kommen hier ja nun alle mehr oder weniger mit uns nicht klar, sonst wären wir ja im Gummibärchendiskussionsforum!
    Aber wir kommen auch nicht weiter, wenn wir einfach nur diese Feststellung treffen "ich komm mit mir selbst nicht klar!"

    Manchmal lese ich mich und denke "Weib, Du hörst Dich an als hättest Du die Weisheit mit Löffeln gefuttert!"
    Indem ich in diesem Forum schreibe, versuche ich vor allem auch mir immer wieder das, was ich mir wirklich schon erarbeitet habe an Erkenntnissen zu verinnerlichen, umzusetzen... ich weiß, Wolfgang, das ist ein total schwerer Weg!
    Wir können uns hier alle stützen, beraten, auffangen vielleicht..
    Aber den A... hochkriegen und gehen... das muss jeder ganz alleine.

    So... grummel...

    Irgendwie...

    Liebe Xenica,

    schön diese Dankbarkeit zu lesen!

    Ich habe für mich auch erfahren, dass über diesen Weg der Dankbarkeit ganz viel zu erreichen ist!

    Danken für das, was einem Gutes und Schönes widerfährt, heißt Frieden zu schließen, mit all dem anderen, ohne sich weiter damit energie verschwendent zu befassen!
    Danken für sein so sein, heißt sich lieben zu lernen und anzunehmen... einfach so wie man ist!

    Danke für Deine schönen Worte....

    Irgendwie...

    Tee am Abend trinken ist gewöhnungsbedürftig... echt!

    Momentan gluckert mein Bauch nach dem Genuß von gaaaaaanz viel "Schlaf-Gut und Nerven" Tee!

    Diese Unruhe ist immer noch in mir!
    Außerdem bin ich vor allem am Abend, zu den Zeiten in denen ich sonst getrunken habe etwas... gereizt!

    Mein Arzt meinte, ich soll es wirklich erst mal ohne Medikamente versuchen, aber wenn ich meine es geht gar nicht, könnte ich ihn jederzeit ansprechen.
    Ich versuch es jetzt mit mir bekannten Naturheilmitteln... bin ja sonst selber die ratgebende Kräuterhexe :wink:

    Wieder ist ein Tag voller klarer Blicke vorbei und ich habe mich tatsächlich heute belohnt und mir eine Maltherapie bei einer Heilpädagogin geschenkt, die die Krankenkasse natürlich nicht bezahlt.
    Erst hab ich ja geschluckt bei dem Preis...
    Aber dann hab ich einfach mal gerechnet, was ich ja spare jeden Tag, den ich nicht trinke!
    Und das vermale ich jetzt erst mal
    Werde Euch von meinen Kunstwerken berichten ....:D

    Zitat von kossi

    ...Ich habe kein Selbstvertrauen, nur bei der Shg, habe ich es. Die Beratungsgruppe, in Agatharied tut mir gut, da bin ich ein anderer Mensch. Weiss nur nicht wie ich dieses Selbstbewustsein in mein anderes Leben bringe.
    Grüße
    Wolfgang

    Hallo???

    Lieber Wolfgang!

    Auch der selbstbewusste Mann in der SHG bist DU!
    Und die SHG ist ja nun ein wichtiger Teil Deines Lebens!
    DU BIST SELBSTBEWUSST! Voll und ganz...
    Allein in dem Du Dein Befinden so für Dich wahrnimmst, uns davon erzählst, bist Du selbstbewußt.

    Versuch Dich doch einfach mal so zu akzeptieren wie Du bist!
    Das ist einfacher und bekömmlicher, als sich selber unter Druck zu setzen mit den eigenen Erwartungen, die man nicht erfüllt und sich so immer wieder aufs Neue in Frage zu stellen!
    Auch in Deiner Depression bist Du ein starker Mann, der diesen Weg bis hierher gegangen ist.
    Und wenn man sich so mag wie man ist, mit all seinen Macken und angenommenen Unzulänglichkeiten, dann kann man auch viel entspannter daran arbeiten.

    Ich weiß.. Depression ist nix, was man von heut auf morgen abstreift wie den Gips vom Arm!
    Ich hab für mich erfahren, das ist wie mit sonem Herpes an der Schnute!
    Wenn Du ihn einmal hattest, kommt er gern immer wieder.
    NUR... Du erkennst die Vorzeichen und kannst schon prophylaktisch was dagegen tun!
    Aber man wächst auch an dieser Erfahrung...
    Und man weiß nach richtig dunklen Seelenwolken den Sonnenschein wieder so richtig zu schätzen!

    Ich kann verstehen, dass Deine Frau nicht mit möchte in die SHG!
    Irgendwie ist das ja auch Dein Kreis!
    Dein Acker, den Du zu pflügen hast...

    Aber hast Du schon mal daran gedacht mit ihr eine Paartherapie zu machen?
    Mit jemand ganz Neutralem?
    Nicht aus der Gruppe, kein Freund...
    Die Lebensberatung von Caritas und Diakonie (gibt bestimmt auch noch andere) bieten so was ja an!
    Nicht im Sinne von totale Krises beseitigen, sondern einfach um eine ganz andere Beziehung zu definieren.
    Schließlich bist Du ja ein sehr veränderter Mensch, mit dem sie lebt und Du erlebst sie sicher auch in Deiner ja nun schon langen, trockenen Zeit anders und neu! Du bist wacher, aufmerksamer...

    Ich schick Dir ein paar gute Gedanken und bewundere Dich ehrlich für Deinen Weg.

    Nicht Irgendwie, sondern ganz bestimmt!!

    *handvordiestirnklatsch*
    Jau... Kaffee und Unruhe... Danke Mario!
    Manchmal sieht man den Wald ja vor lauter Bäumen nicht!

    Wolfgang... das Problem ist, ich habe in meinem realen Umfeld noch mit niemandem außer meinem Arzt gesprochen!

    Meine Schwester ist mir ein sehr nahestehender Mensch und ich habe in den letzten Tagen oft daran gedacht, sie anzurufen und ihr alles zu erzählen.
    Sie hat mich in den letzten Jahren sehr verständnisvoll begleitet und wenn jemand mich versteht, dann sie...

    Just in diesem Moment bekomme ich eine total liebe SMS von ihr... soll jetzt wohl ein Zeichen vom Universum sein
    :wink:

    Gerade gönne ich mir eine kleine Kaffeepause zuhause!

    Danke Wolfgang und Yvonne für Eure lieben Zeilen

    Allein durch mein NichtTrinken hab ich mir in den letzten Tagen ja schon sehr viel Gutes getan und stelle erstaunt fest, was so ein paar Tage Abstinenz schon für Auswirkungen haben.
    Ich bin in der Tat nicht mehr so müde.
    Ich lese wieder mehr, schreibe, male...
    Die Abende mit meinem fünfjährigen Sohn sind wieder viel angefüllter und intensiver und ich genieße unser Zusammensein noch viel mehr!
    Auch bei ihm spüre ich eine Veränderung... Kinder sind ja nun die besten Spiegel ihrer Eltern!!!

    Belohnt habe ich mich bewußt noch nicht, empfinde es aber durchaus als Belohnung wieder viel bewußter zu leben.

    Ich gestehe... es ist auch anstrengend... wirklich.
    Diese Unruhe ist immer noch in mir und ich muss noch Mechanismen entdecken, mir alleine da heraus zu helfen... vielleicht mit Meditation, schöner Musik...
    Mich abzulenken hilft zwar gegen das "Trinken-Wollen" aber es beruhigt mich nicht! Im Gegenteil kratzt mich das Suchen nach Beschäftigung zeitweise auch auf.
    Ich muss auch aufpassen, dass ich mich jetzt nicht wieder völlig mich Arbeit zu verfrachte... eine Art früher von meinen Problemen davon zu laufen.
    Es gibt ja gaaaanz viele Möglichkeiten den Kopf in den Sand zu stecken :roll:

    So... jetzt gehts auch schon weiter!

    Die Sonne scheint so herrlich...
    Ich glaube mein Programm nach Feierabend, wenn mein Sohn mit seinem Freund draußen spielt wird sein, endlich meine Fenster zu putzen....
    Himmel... bei dem Wetter sieht man einfach, dass man nix mehr sieht :?

    Irgendwie :lol:

    Zwei Wochen Borkum mit meinen drei jüngsten Söhnen... der Älteste (21) besucht uns höchstens mal ein Wochenende!

    Ich freu mich riesig.

    Wir waren schon im letzten Jahr dort... zwei Wochen strahlend blauer Himmel... schwimmen, Strandkorb, gute Bücher...
    Und abends kaputte Kinder :D

    Dieses Mal wirds allerdings völlig ohne Alk sein...
    Der war im letzten Jahr zwar sehr eingeschränkt, aber ohne gings doch nicht!!

    Ich hoffe allerdings, dass ich irgendwie auch noch ein paar Tage in diesem Jahr alleine wegfahren kann... wenn es finanziell hinhaut :?

    Der Tag ist fast geschafft...

    Es war ein total anstrengender Tag...
    Aber ich bin tatsächlich stolz, dass ich ihn geschafft habe und sogar die kleine Bewährungsprobe am Abend.

    Nach dem Klönnachmittag musste ich doch noch einkaufen.
    Was man nicht im Kopf hat, muss dann halt noch mal im Einkaufswagen durch den Supermarkt geschoben werden...:roll:

    Und das in meiner KrabbelkäferHummelflugstimmung heute!

    Nach dem Obst und Gemüse die Milchabteilung...
    Dann durchs Brot marschieren...
    Marmeladen hinter sich lassen...
    Und dann durch die Weinregale...

    neinneinneinneinneinneinneinnein!!!!

    Ok.. ich hab vorhin ein Kilo Tomaten gewaschen, die nicht auf meiner Liste der vergessenene Lebensmittel standen und tatsächlich meinem Verlangen nach einer TK Pizza nachgegeben!

    Aber ich werde gleich wieder einmal nüchtern und wach einschlafen!

    Morgen hab ich beruflich viel zu tun!
    Erst die eigene Supervision, dann viele Termine!

    In vier Wochen mein Urlaub, in dem mein Sohn bei seinem Vater sein wird...

    Da denke ich jetzt mal lieber nicht dran...

    Heute hab ich geschafft!


    Irgendwie

    Hallo Frank,

    erst mal muss ich Dir gestehen, ich lese Deine Beiträge total gerne.
    Zum einen entlocken sie mir immer wieder mal ein Schmunzeln, zum anderen finde ich mich dann und wann auch darin wieder.

    Gerade heute habe ich in einem anderen Thread von Deinen Gedanken gelesen, bezüglich Deiner Ehe, Deinen Gefühlen, Deinen Wünschen...
    Deshalb schreibe ich Dir aber auch hier weiter!

    Ich kann das sooo gut verstehen!

    Mit meinem ersten Mann war ich 18 Jahre zusammen, davon 12 verheiratet.
    Irgendwie haben wir auf diesem Weg diese liebe-vollen Gefühle füreinander verloren, waren noch ein Team, das funktionierte.
    Wir konnten reden, unsere Familie planen und organisieren.
    Wir hatten viele schöne Zeiten, haben viel zusammen geschafft, erreicht...
    Aber irgendwann fragte ich mich auch: "Reicht das für den langen Rest des Lebens?!"

    Wir haben seinerzeit eine Eheberatung aufgesucht, aber es wurde ganz schnell klar, wir werden diese nutzen, um einen guten Weg aus dieser Beziehung zu finden.
    Das ist uns gelungen...
    Weil wir frühzeitig erkannten, die Liebe fehlt!
    Weil wir niemals im Streit respektlos wurden!

    Auch heute noch fühle ich mich ihm tief verbunden!

    Ich habe mich, nachdem meine wirklich traurige Zeit erst nach unserer Trennung begann, oft gefragt, wäre es besser gewesen damals zu bleiben...
    Nein.. wäre es nicht.
    Meine Depression, mein Trinken viele Jahre später haben mit dieser damals guten Entscheidung nichts zu tun und liegen in ganz anderen Dingen begründet... einige davon muss ich tatsächlich noch erschließen.

    Sicher kann Dir in Deiner Situation niemand einen Rat geben...
    Du kannst nur auf Dein Herz hören.

    Ich bin, auch wenn es sich vielleicht nicht immer so liest, ein sehr optimistischer Mensch, dessen Glas immer halb voll ist (natürlich nur noch mit Wasser und Co :wink:)
    Und auch ich glaube an die Liebe und ihre Kraft.

    Zunächst geht es sicherlich darum, dass wir gerade in unseren Situationen wieder lernen uns selber zu lieben... so wie wir sind, mit dem was uns passiert ist, mit dem was wir gemacht haben.
    Für manchen ist diese Form von Liebe eine ganz neue Erfahrung!

    Aber erst wenn wir uns lieben, dann werden wir auch wieder wahre, ehrliche Liebe in einer Beziehung erfahren.
    Vielleicht in einer "alten", vielleicht in einer neuen...

    Ich wünsche Dir die Kraft erst mal bei Dir anzukommen, weiterhin so positiv und "snickersreich" Deinen Weg zu gehen

    Und ich freu mich Dich weiter so zu lesen...

    Irgendwie

    Danke Ihr Lieben...

    Gott sei Dank habe ich heut nachmittag noch meine "Weibergruppe"
    Das ist eine Gruppe alleinzerziehender Mütter, die einfach alle zwei Wochen miteinander über ihre Probleme reden...
    Man kann seinen Müll ja nicht immer nur bei der Familie und guten Freunden ablassen, die sind nach Jahren irgendwann auch genervt... da tut es gut, wenn man in dieser Gruppe, die alle die gleichen Sorgen haben, getragen wird... ist irgendwie ne Art SHG :)

    Leider kann ich aber dort auch nicht über mein jetziges akutes Problem reden...

    Aber es gibt in meinem Leben noch genug andere Baustellen, die ich bearbeiten muss und die dort ihren Platz haben.

    Gestern beim Doc fragter der auch nach meinen "Männern"
    Ich war zwei Mal verheiratet und mein zweiter Mann, von dem ich seit vier Jahren getrennt lebe, seit zwei Jahren geschieden bin, war in seiner Jugend drogenabhängig.
    Er hat auch in unserer Beziehung noch viel von diesen Zeiten erzählt, zeitweise sehr verklärt und glorifizierend (die intellektuelle FlowePowerHippiezeit :? ) und bis zur Geburt unseres Sohnes exzessiv gekifft.
    Ich habe unter seinem Jähzorn, seiner Unberechenbarkeit und auch unter seiner psychischen und physischen Gewalt sehr gelitten und einen filmreifen Alptraum erlebt.
    Er hat mir mein Kind weggenommen, mich nächtens im Winter ausgesperrt, mich geschupst, einmal auch verprügelt... ganz zu schweigen von den "liebevollsten" Kosenamen die er für mich hatte...
    Mir ist heute unbegreiflich, wie ich das einfach habe geschehen lassen...
    Und es ist mir immer noch peinlich!

    Mir war bis gestern überhaupt nicht klar, dass ich in einer co-abhängigkeit lebte mit ihm.

    Ironie in unserer Trennungsgeschichte ist, dass er mir im "Kampf" um unseren Sohn vorwarf, Alkoholikerin zu sein!!!
    Und das war ich zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch nicht...
    Ich habe unseren Sohn über ein Jahr gestillt... drei Monate später bin ich "weggelaufen"

    Jetzt gerade in dem ich das hier schreibe, fällt mir auf, wie sehr ich noch in dieser für mich so schlimmen Zeit hänge, obwohl ich wirklich dachte, ich hätte mich davon emotional gut frei gemacht.

    Aber es steht wieder ein Besuch meines Sohnes bei seinem Vater an und damit verbunden die vorhergehenden Schikanen und Anfeindungen seinerseits...

    Sorry, wenn ich gerade ein wenig alles durcheinander schreibe...

    Und ja Anit.. ich muss viel trinken...
    Ich wundere mich gerade, wieso ich so Kopfweh habe..
    Ich hab noch nix getrunken heute... Wasser meine ich natürlich :wink:

    Tut gut mich hier gelesen zu wissen...

    Suchtdruck!

    Jetzt weiß ich was das ist!

    Ich habe heute frei und stehe total unter Strom!
    Mein Termin in der Suchtberatung diente lediglich dazu, einen Termin zu machen mit der Sekretärin :shock:
    Dabei hätt ich heut wirklich irgendwie redebedarf gehabt!!!

    Ich habe Krabbelkäfer im Bauch, bin total nervös, gereizt und versuche mich schon die ganze Zeit zu beschäftigen... aufräumen, Fenster putzen, wieder irgendwas aufräumen, drei Pinselstriche malen...

    Es ist jetzt gar nicht die Zeit, in der ich sonst getrunken habe und dennoch hab ich dieses Gefühl JETZT was trinken zu wollen.
    NEIN.. ich werde es nicht tun, hab eh gar nichts im Haus...

    Das hatte ich sowieso nie... ich hab mir mein Pensum für den Abend immer tagsüber gekauft!

    Das ist schon ziemlich heftig gerade...

    Wenn man mich nach meinem Lebensmotto fragen würde, dann wäre es wohl das!

    Nur muss man halt vor allem selber einiges tun, damit alles auch gut wird!!!

    Und deshalb habe ich mich auf den Weg gemacht, mein Alkoholproblem anzugehen und wie schon so manches mal in der Vergangenheit aus meinen Krisen gestärkt hervorzugehen.

    Ich trinke seit knapp drei Jahren!

    Nach zwei gescheiterten „Familienprojekten“, einer tiefen Depression mit allem Pipapo und kurz vor dem Abgrund, nach Therapie und vielem Aufarbeiten der Vergangenheit, dachte ich, es wäre irgendwie geschafft.
    Ich fand genau den Job, den ich mir wünschte, richtete mich mit meinem kleinen Sohn wirklich schön ein... es gelang, was ich anpackte...
    Und doch fand ich mich in einer, wie soll ich es nennen, dunklen Wolke wieder.

    Abends allein waren es zunächst die Wochenenden mit zwei Gläsern Wein oder Sekt...
    Dann war es am Wochenende auch schon mal ne zweite Flasche!

    Und dann kam auch noch mal ein Tag unter der Woche dazu!

    Im letzten Jahr waren es dann gut vier oder fünf Abende in der Woche, in der ich mich, immer dann wenn mein Sohn schlief, wegbeamte.
    Kurze Nächte, denn morgens begann mein Tag zeitig mit Muttersein und meiner Arbeit!

    Erstaunlicher Weise habe ich bis zum Schluss funktioniert.
    Mein Sohn hat mich nie betrunken erlebt.
    Aber sicher hat er meine Anspannung gemerkt, meine Ungeduld, wenn es Abend wurde...

    Vor allem jedoch habe ich mich am Anschlag erlebt.

    Als ich vor einigen Wochen zum ersten Mal Termine verschieben musste, war es Zeit in den Spiegel zu sehen und mir einzugestehen „Mädel, es läuft unrund!“
    Und es bedurfte noch ein paar Wochen, mir die nackte Wahrheit ins Gesicht zu sagen „Mädel, Du hast ein Alkoholproblem!“

    Ich helfe beruflich Menschen in wirklich schlimmen Krisensituationen... und auch wenn es sich vielleicht paradox anhört, wenn man hier so von meinem Seelenleben liest, ich mache das wirklich gut!

    Jetzt ist es einfach an der Zeit, mir zu helfen!
    Ich eiere seit Jahren um meine latent instabile Psyche und es muss jetzt einfach mal ein Knoten gelöst werden, vor dem ich mich anscheinend bisher erfolgreich gedrückt habe ihn zu lösen.

    Vor genau einer Woche habe ich das letzte Mal etwas getrunken!

    Ich habe mir einen Termin bei der Suchtberatung in einer Nachbarstadt gesucht, da ich in meiner Heimatstadt genau mit diesen Beratungsstellen zusammenarbeite und momentan da einfach noch nicht offen sein kann!

    Heute war ich, nach einem Knuff von Karsten in meinem Vorstellungsthread, nach dem Lesen vieler Beiträge hier und den Erläuterungen über Alkoholismus hier im Forum , beim Arzt!

    Ich hatte wirklich viel Angst davor, mein Problem offen auszusprechen.
    Nicht nur mir einzugestehen, oder hier zu schreiben, sondern es einem anderen Menschen gegenüber laut zu sagen.

    Aber, ich habe es im Vorstellungsbereich schon geschrieben, es tat am Ende einfach nur gut.

    Ich bin bei einem sehr aufmerksamen Hausarzt gelandet, der antroposophisch orientiert arbeitet aber ebenso als substituierender Arzt im hiesigen Methadonprogramm arbeitet. Er kennt sich also mit Sucht gut aus.
    Und stellte genau die richtigen Fragen...
    Medikamente bekomme ich nicht, da meine Entzugssymptome schon im Abklingen sind.
    Ein ausführlicher Checkup steht an!
    Er fragte mich im Verlauf unseres Gesprächs, was ich denn jetzt abends mache, wenn ich nicht trinke und ich konnte ihm erzählen, dass ich nach zwei Jahren wieder meine Malsachen herausgeholt habe und ebenso mein Tagebuch.
    Ich war total begeistert, als er mir, die anderen Maßnahmen begleitend, eine Maltherapie vorschlug...
    Ein paar kleinere Texte und ein Gedicht konnte ich auch schon wieder schreiben... ich fühle mich halt wieder wacher!
    Mein Arzt meinte, mein Suchtproblem läge in dieser noch vorhandenen Depression begründet und glaubt, dass ich mit deren Aufarbeitung auch erfolgreich trocken bleibe.
    Die bekannte Diskussion vom Huhn und vom Ei...
    Einerlei..
    Klar ist, ich will nicht mehr trinken.

    Meine Traurigkeit ist wieder gegenwärtiger!
    Aber sie fühlt sich dennoch viel lebendiger an!
    Sie gehört im Moment einfach noch zu mir!
    Aber ich werde sie auch nur in diesem lebendigen, klaren Zustand angehen und abarbeiten können....

    Und das wird jetzt passieren!

    Schritt für Schritt!

    Und einer dieser Schritte war meine Registrierung hier!

    Ich freue mich wirklich auf den Austausch mit Euch!!!