Beiträge von Torki

    Danke erstmal für die Antworten ... vielleicht ist es ja wirklich meist so, dass man einfach ganz unspektakulär für sich diese Entscheidung trifft: heute nicht, morgen auch nicht - und dann werden da hoffentlich gaaaanz viele alkoholfreie Tage draus. Bisher fühle ich mich sehr wohl mit dieser - jeden Tag neu getroffenen - Entscheidung. Wenn ich in den letzten Tagen abends - meist so zwischen 18.00 und 20.00 Uhr das Bedürfnis auf ein 'Gläschen Sekt' (bei dem es in der Regel nicht geblieben ist) verspürte, habe ich mir gesagt, OK, ich möchte schon was trinken - aber ich will nicht. Und hab's dann gelassen. Es ist also schon (noch) das Bedürfnis da, aber ich versuche, es durch den Verstand zu kontrollieren. Für mich ist es auch hilfreich, mir auszumalen, wie es mir am nächsten Morgen gehen würde, würde ich dem Bedürfnis nachgeben.
    Im Moment bewegen mich zwei Fragen:
    Halte ich mir nicht das berühmte 'Hintertürchen' offen, wenn ich nicht definitiv sage 'nie wieder'?
    Und, vielleicht etwas theoretischer: auf der einen Seite wird hier und anderswo ja immer wieder gesagt, dass Alkoholismus eine (Sucht)Erkrankung, und keine Willensschwäche ist - was ich auch nachvollziehen kann. Auf der anderen Seite ist mein Wille das einzige was mich vor dieser Krankheit schützen kann - also doch alles nur eine Frage des Willens?? Vielleicht sehe ich hier ja einen Widerspruch, wo gar keiner ist - würde mich freuen, wenn mir jemand seine/ihre Gedanken dazu schreiben könnte.
    LG
    Torki

    Hallo an Alle,
    Ich habe mich vor einigen Tagen (zum zweiten Mal) für den offenen Bereich freischalten lassen, und nun will ich auch endlich mal was von mir hier 'hören' lassen. Das erste Mal habe ich mich vor etwa einem Jahr angemeldet ... und dann doch nicht geschrieben - und auch wieder weiter getrunken ... Ich glaube, einer der Gründe, warum ich damals hier nicht geschrieben habe und auch jetzt wieder mehrere Tage nur gelesen habe, war/ist die Tatsache, dass ich nichts 'Spektakuläres' zu berichten habe.
    Kurze Vorstellung: Ich bin 43 Jahre alt, und trinke seit ca. 15 Jahren mal mehr und mal weniger Alkohol - insgesamt aber trotz längerer Pausen und monatelanger Phasen, in denen ich sehr wenig getrunken habe, auf jeden Fall zuviel. Es gab eine Reihe Filmrisse, zusammengerechnet viel zuviele Tage, an denen ich mich wegen vorabendlichen Alkoholgenusses einfach nur mies gefühlt habe (körperlich & seelisch). Ich habe Alkohol in mehreren Abschnitten meines Lebens gezielt als Angstlöser eingesetzt - inzwischen ist vieles von meinem Alkoholkonsum eine Mischung aus vermeintlicher Belohnung und Gewohnheit - in der Regel alleine & zuhause. 'Wirklich schlimme Dinge' habe ich unter Alkoholeinfluss noch nicht angestellt, und auch die ganz heftigen Entzugserscheinungen hatte ich noch nicht - deshalb denke ich auch, dass ist doch 'langweilig' / unwichtig, was ich hier zu schreiben habe.
    Ach ja, das letzte Mal getrunken habe ich vor - rechne, rechne - 10 Tagen. Ich weiß noch nicht, wie mein weiterer Weg aussehen wird - ich kann für mich momentan nicht mit voller Überzeugung sagen, ich werde nie wieder einen Tropfen Alkohol zu mir nehmen - dazu traue ich mir einfach selber noch nicht genug über den Weg und dies ist auch einer der Gründe, warum ich mir noch nicht sicher bin, ob ich hier richtig bin. Ich bin mir im Moment nur darüber klar, dass ich meinem Körper schon 'einiges' zugemutet habe (und evtl. einfach Glück hatte, dass noch nichts schlimmeres passiert ist). Daher genieße ich es momentan einfach, in dem Wissen aufzustehen & schlafen zu gehen, mir jetzt gerade was Gutes zu tun - und das auch noch weiterhin tuen zu wollen - auf mehr kann ich mich momentan eben (noch) nicht einlassen.
    So, ich weiß auch nicht, ob ich hier nur einen 'Zwischenstopp' einlege, ab und zu mal was schreibe, oder vielleicht nach kurzer Zeit in den geschützten Bereich wechseln möchte (bitte nicht böse sein, aber im öffentlichen Bereich wirkt der Austausch in den z.T. sehr langen Threads in denen sich letztlich 'nur' über Alttäglichkeiten ausgetauscht wird, doch manchmal etwas, mhm ... wie eine (meist) freundliche aber auch etwas nichtssagende Gesprächsrunde unter alten Bekannten - ist aber vermutlich auch gar nicht anders möglich, wo doch hier das www mitlesen kann :wink: ) - in jedem Fall erhoffe ich mir, durch das Lesen/Schreiben hier, nicht - wie auch immer - leichtfertig zu werden mit Blick auf den Alkohol.
    Soviel erstmal - bei Fragen & Unklarheiten bitte nachfragen!
    LG
    Torki