Beiträge von Mond_im_Fisch

    Ach lavandula,

    wenn ich nur mehr zeit hätte :D

    dann könnte ich dir auch von all den dramen erzählen, die sich bei mir so abgespielt haben. So jemanden habe ich auch gerade(was heißt gerade: diese spielchen mit heiß und kalt gehen ungefähr schon ein halbes jahr) kennengelernt und es ist unglaublich, wie sehr sich doch die herren ähneln! :)

    werd gleich zu freunden gehen und essen. wir treffen uns immer einmal die woche und reden und sitzen, aber denen kann ich davon auch nicht mehr erzählen, denn die sagen alle zu mir:"schieb ihn ab. willst du ständig jemanden haben, der dichso behandelt???

    aber wie gesagt, wenn er(in deinem fall) selbst eine therapie machen möchte...
    und man merkt ja, dass du ihn sehr magst, wenn nicht sogar liebst.

    aber du musst immer bedenken: es muss dir dabei immer noch gut gehen. sobald dieses ganze ausartet und du kannst nicht mehr, weil du dich emotional kaputt fühlst, solltest du es überdenken,stoppen und etwas ändern!

    ich habe zu meinem speziellen "freund", da wir den kontakt auch per chat abbrachen, denn es tat zu weh, einen persönlichen blog angelegt, so dass er immer sehen konnte, wie ich mich fühle, was ich ihm gegenüber denke und das ich mein verhalten natürlich auch ändern möchte. denn ich habe definitiv auch fehler gemacht.

    so, also zu dem thema können wir uns gern noch mehr austauschen, denn solche "mr. darcy" typen:), die nie lächeln, sind tatsächlich mehr als nervenaufreibend :D

    liebe grüße
    Mond_im_Fisch

    Hallo Ihr Lieben,

    ich muss es mir einfach von der Seele schreiben. Bis vor kurzem konnte ich nicht mehr. Ich bin ein emotionales Wrack.
    Jetzt wo ich hier jeden Abend lesen und schreiben kann, geht es mir einfach bedeutend besser als vorher.

    Hauptsächlich habe ich mich hier angemeldet, da ich jetzt mit 34 feststellte, dass ich absolut beziehungsgestört bin.

    Ich kann es nicht verstehen, das ich es in all den Jahren nicht hinbekommen habe, eine vernünftige Beziehung auf die Reihe zu bekommen. Die "Guten" habe ich vergrault, die "Schlechten" habe ich bedrängt, also extrem geklammert. Und umso mehr haben mich diese mit Füßen getreten.

    Was läuft falsch? Suche ich immer wieder nach der Enttäuschung? Kann es sein, dass ich immer wieder meinen "Vater" in diesen Männern suche?
    Es geht noch nicht einmal darum, das ich mir Männer suche, die Alkohol trinken, aber ich suche mir wirklich diejenigen aus, die selbst verhaltensgestört sind. Die passiv-aggressiv sind und sich immer wieder zurückziehen, sobald ein Konflikt entsteht. Danach raste ich aus, dann kommt die große Heul und Erschöpfungsphase und danach fühle ich mich betäubt und fang wieder von vorn an.meist bin ich dann auch diejenige, die Kompromisse eingeht.
    Normalerweise müsste ich doch ganz emanzipiert reagieren, so wie meine Mutter es mir beigebracht hat. Aber ich kann es nicht.
    Ist es die unbewusste Aggression gegen meine Mutter? Bin ich immer noch wütend, dass sie ihn verlassen hat, dass sie sich scheiden lassen hat? Danach ist er wirklich unter gegangen,er fand keinen wirklichen Halt mehr in seinem Leben. Und ich konnte die neuen Freunde meiner Mutter nicht mehr ertragen und bin in eine Magersucht abgerutscht, und nach einem missglückten Versuch, mir das Leben zu nehmen, dann mit 17 ausgezogen. Als ich 18 war, ist dann mein Vater gestorben.
    Wir Kinder wollten ihn nach der Scheidung nicht mehr besuchen, da wir uns geschämt haben.
    Ist es Scham? Schuldgefühle? Was ist das, dass mich gute Beziehungen immer wieder abbrechen lässt?

    Ich bin wirklich erschrocken darüber wie ich mich selbst immer wieder so behandeln konnte! Ich habe mich nie wertgeschätzt. Mittlerweile sehe ich das anders. Ich würde meinem Körper das nie wieder zumuten. All die Exzesse, all diese seelischen Verletzungen.

    Und wie sieht es aus mit Übertragungssüchten? Ich habe das Gefühl, nur mit einem Mann als Bezugsperson kann ich glücklich sein. Dabei muss dieser Mann noch nicht einmal mein Partner sein, es reicht auch aus, wenn ich mir jemanden aussuche, mit dem ich gern zusammen wäre, aber es nie sein werde, weil ich ihn dann schon so sehr bedrängt habe mit meinem Wesen und meinen Gefühlsausbrüchen, dass er das Weite sucht!

    Letztendlich bin ich dann wieder enttäuscht und krempel mein Leben immer gleich komplett um. Neue Arbeit, neues Leben, neue Leute. Ich bin die ewig Suchende wahrscheinlich.
    Vielleicht könnt ihr mir da weiterhelfen?

    Lg
    Mond_im_Fisch

    Gut so!
    Wirklich, das meine ich ernst.
    Ich bin neu hier aber ich musste dir jetzt unbedingt auf deinen eintrag schreiben.

    Es erinnert mich so sehr an mich. Ich sehe Parallelen zu meinem Verhalten in Beziehungen. Gut, nicht jede Beziehung ist gleich, aber wie schon vorher erwähnt, ich habe ein bestimmtes Muster, jetzt heraus gefunden. Alle die, die mich kalt und abwertend behandelten, habe ich sehr geliebt. Komisch, nicht wahr? Dabei hatten diese Männer auch Phasen, in denen sie so sensibel waren wie ich und genau da lag das problem: Ich habe diese Person dann noch mehr geliebt, ich habe gedacht: ich kann sie heilen mit meiner Liebe und Fürsorge. Das man sich aber selbst damit kaputt macht, sieht man erst viel später.

    Auch habe ich gedacht, ich muss das Muster meiner Großeltern und Eltern irgendwie weiterleben, es wurde mir jeden Tag vorgelebt. Da dachte ich, das es normal wäre und ich einfach nur den selben Typ Mann suche wie meine Großmutter oder meine Mama.

    Hast du schon mal etwas von passiver Aggressivität gehört? Ich habe mich da auch ein bißchen belesen und der Autor beschreibt nämlich auch bestimmte Typen von Menschen, die sich passiv-aggressive Partner aussuchen. Da wir selbst psychisch instabil sind, suchen wir uns meist auch instabile Partner aus. Die stabilen Partner sind einfach uninteressant. Ich weiß das klingt lächerlich, aber so ist es.

    Sie einfach das, was du an ihm toll fandst und vielleicht findet ihr ja wieder einen Weg zu einander? Ich meine, dass er eine Therapie machen möchte, zeigt mir, dass er auch etwas ändern möchte.
    Und: Auf grund deiner Emotionen bin ich davon überzeugt, das du wirklich viel für ihn empfindest :wink:

    Und wenn es dann doch vorbei ist, hast du schon einmal gut daran getan, hier zu schreiben :)

    Lg
    Mond_im_Fisch

    vielen Dank für deine schnelle Antwort.

    Vielleicht hast du Recht und ich sollte es vorerst für mich behalten, das ich etwas dagegen tun möchte. das sorgt vielleicht für Unruhe in unserer Familie? Aber früher oder später bekommen sie es mit, jetzt nicht unbedingt hier im Forum, aber spätestens wenn ich zur Therapie gehe.

    Du musst wissen, das wir trotz alledem, was passiert ist, eine "Familienbande" sind, wir hängen sehr aufeinander. wenn sich einmal nicht in der Woche gemeldet wird, dann telefonieren wir.

    Allerdings kann sich das dann ändern oder- sagen wir mal- ich habe vielleicht mehr Gelegenheit, wenn ich einen Ortswechsel vornehme aus beruflichen Gründen? Das wird demnächst bei mir passieren und man muss ja auch nichts "übers Knie brechen".

    Außerdem ist dieses "An mir selbst arbeiten" ja auch eine langfristige Sache.

    Was hatte ich mir davon erhofft? Naja, zumindest, dass sie jetzt meine Wutausbrüche und meine ständigen Gefühlsausbrüche und Umschwünge verstehen. Manchmal bin ich so kalt wie ein Fisch :) und manchmal raste ich bei jeder Kleinigkeit aus. Und das ist alles eine extreme Belastung, nicht nur für meine Familie.
    Wie gesagt: Sie beschäftigen sich nicht so intensiv mit dem Thema wie ich. Unser Vater war ein Alkoholiker und mit ihm ist dann auch die Vergangenheit gestorben.

    Ja, also vielen Dank vorerst für deinen Tipp auch mit dem Brief :)
    Schreiben war eh immer leichter für mich und ich stehe ja auch erst am Anfang.

    Liebe Grüße
    Mond_im_Fisch

    Hallo,

    hier bin ich wieder.Gestern musste ich unweigerlich einmal aussetzen mit der Schreiberei, da ich bei meinen Eltern zum Essen geladen war, Mittag und Kaffee, zusammen mit meinem Bruder und seiner neuen Freundin.
    Aber ich hab trotzdem hier auf die Seite geschaut, denn ich wollte die Neuigkeiten ja nicht verpassen:)

    Mittlerweile freue ich mich regelrecht, mich hier jeden Abend anmelden zu können. Das gab mir schon in den letzten Tagen sehr viel.

    Also, Essen war toll, Kaffee natürlich auch und wenn die neue Freundin nicht da gewesen wäre, hätte ich meiner Familie gebeichtet, dass ich das EKA Thema jetzt angehen möchte. Wirklich und wahrhaftig mit Therapie und allem drum und dran.Sie soll ja nicht gleich denken, oh mein Gott wo bin ich denn hier gelandet?

    Aber ich merkte schon ,wie ich unterschwellig wieder meinen Unmut nicht verbergen konnte gegenüber meiner Mutter. Ständig sagt sie mir auf ihre nicht diplomatische Art etwas, ohne darüber nachzudenken, ob mich das gerade verletzt was sie sagt oder nicht.
    Wie gesagt, das Verhältnis wäre für Außenstehende sehr gut, aber ich versuche mich eindeutig, von ihr abzugrenzen, in meiner Lebensart, in meinem Verhalten gegenüber Männern, in meinem eigenen Leben. Ich bin doch etwas konservativer als sie. Denke ich zumindest. Ich weiß nicht, was da schief ist. Ich finde nicht den richtigen Partner für mich und dann denke ich, dass ich eigentlich ja alles so mache wie sie! Sie hat auch so lang gebraucht, bis sie wieder jemanden für sich fand, mit dem sie jetzt auch glücklich ist(mein jetziger Stiefvater).

    Davor habe ich Angst, das ich auch so lang brauche, bis ich wieder richtig glücklich bin.

    Mein Bruder ist da auch irgendwie anders. Der sieht das entweder lockerer oder aber auch bei ihm kommt das Thema später zur Sprache.

    Meine Mutter war also Co. abhängig und mein Bruder ist auch ein EKA Kind. Wie wirkt sich das aus auf beide? Gibt es Unterschiede bei EKA Geschwistern?

    Hallo Mokka,

    genau vor dem gleichen Problem stehe ich auch meist. Dass es einfach nicht genug ist, was ich tue, dass ich einfach noch mehr tun muss als andere und wenn das eben nicht klappt, dann muss ich halt länger machen und noch länger und so weiter....
    Doch irgendwann streikt dein körper einfach, er sagt STOP für dich.

    Das mit dem Perfektionismus solltest du lassen. In meinem Beruf kommt es natürlich auch auf die Details an, bisher, ich arbeitete bis vor kurzem in Hotels gehobener Klasse. Da muss auch immer alles sitzen.
    Und auch jetzt ist die Vorbereitung wichtig, aber wenn es nicht perfekt ist, dann ist es eben nicht perfekt.

    Ich habe nach meinem Zusammenbruch einfach für mich beschlossen, meine Arbeitsbedingungen zu ändern, ich wollte und konnte das nicht mehr. Mein Körper sagte einfach NEIN!Und den nehme ich jetzt ernst.

    Du solltest wirklich für dich die "Rahmenbedingungen" ändern.
    Anders wird das nichts. Du solltest nur noch auf deinen Körper hören. Dieses "Ich weiß nicht was ich will" kenne ich auch, das sagt dir deine Psyche, aber dein Körper sagt dir , wenn etwas nicht stimmt. Panik vor der Kündigung solltest du nicht haben. Und das alle nett sind, rettet dich nicht vor einer Überarbeitung!

    Ich arbeite am Mittwoch auf einer Veranstaltung, wo es auf die Betreuung von Gästen ankommt während der Pausen. Ich bin ziemlich nervös, denn ich habe die Leitung übertragen bekommen für den Service und ich arbeite mit nicht ausgebildeten Kräften dort. Am Liebsten würde ich auch fliehen. Ich male schon jetzt wieder alles schwarz. Ich tue das immer, ich rechne immer mit dem schlimmsten Chaos, denn schlimmer kanns nicht kommen! Aber meist sind wir EKAs ja auch Improvisationskünstler. Zurecht finden im tiefsten Chaos und die Kontrolle übernehmen, da sind wir super drin. Vielleicht wird auch alles ja nur halb so schlimm?

    Aber du musst eine Entscheidung treffen.Hör auf deine Gesundheit:)

    Liebe Grüße
    Mond_im_Fisch

    Hallo Linde,

    hab schon in deinen Beiträgen lesen können, das auch du diese positiven Eigenschaften in deinem Leben benutzt, z.B.:

    -Einfühlungsvermögen
    -zwischen den Zeilen lesen
    -super flexibel reagieren können
    -planerisch und organisatorisch zu arbeiten(wenn Plan A nicht funktioniert, dann Plan B oder Plan C zur hand nehmen)

    Das sind die Punkte die ich inzwischen in meinem beruflichen Leben voll anwende und die mir auch immer wieder den Erfolg bringen.
    Allerdings gibt es natürlich dann die anderen Seiten, die es aufzuarbeiten gilt.

    Habe mich übrigens in dem anonymeren Teil des Forums angemeldet und werde das eine oder andere bestimmt nutzen. :wink:

    Hallo,

    habe in den letzten tagen schon viel mitnehmen können aus euren Beiträgen hier und habe auch den festen Willen, an mir und meiner Vergangenheit zu arbeiten, ich grabe es alles aus, von ganz tief unten, aber welcher Schritt mir am meisten Angst macht, ist, dass ich mit meinen Angehörigen und vor allem mit meiner Mutter reden muss.

    Allein schon, dass ich bekunden muss, dass ich daran arbeite, bereitet mir viele Sorgen. Denn meine Familie wird irgendwann mit bekommen, dass ich mich hier angemeldet habe und auch dass ich eventuell eine Therapie beginnen werde.
    Ich reiße sozusagen "alte Wunden" wieder auf. Für mich ist das in jedem Fall in Ordnung, aber ist es das auch für meine Familie?

    Schließlich wurde dieses Thema, das mein Vater eben schwerer Alkoholiker war, totgeschwiegen. Unsere ganze Familie väterlicherseits leidet noch immer darunter( mein Onkel trinkt selbst auch, aber in Phasen) und na klar, meine Mutter, mein Bruder und ich haben dieses "Doppelleben" perfekt aufrecht erhalten damals.

    Und mit meiner Mutter hatte ich damals schwere Konflikte, die ich nur lösen konnte auf Grund eines Auszugs aus der gemeinsamen Wohnung.
    Ich habe ihr soviel vorgeworfen, dabei weiß ich ganz genau, dass sie damals den richtigen Schritt getan hat: Sie hat sich die Kinder geschnappt und hat sich scheiden lassen, da kein anderer Weg mehr half.

    Eine Freundin von mir sagte neulich, dass ich mich unweigerlich mit meiner Mutter darüber unterhalten muss, aber ich kann es nicht. Jedenfalls nicht im Moment!
    Ich sollte noch betonen, das sonst das Verhältnis zwischen ihr und mir sehr gut ist, sie unterstützt mich immer bei all meinen Plänen und Vorhaben.
    Manchmal habe ich aber das Gefühl, nur Ihr beweisen zu müssen, dass ich erfolgreich bin. Wenn ich depressive Phasen habe, ziehe ich mich im Allgemeinen zurück und will dann auch meinen engsten Familienkreis nicht belasten.

    Habt ihr vielleicht Tipps wie ich damit umgehen kann? Sollte ich vielleicht einen Brief schreiben? Schreiben kann ich besser als reden.

    Hallo Sonnenstrahl,

    das ist echt alles ziemlich heftig und da ist wahrscheinlich ein Klinikaufenthalt genau das Richtige, um wieder "in Balance" zu kommen und überhaupt einen weiterführenden Weg zu finden.

    Das mit den Beziehungen kenne ich wie schon erwähnt auch.Meist habe ich mir die Männer ausgesucht, die mich wirklich behandelt haben wie den letzten Dreck. Und die guten, wirklich fürsorglichen Männer habe ich mit meinem Kontrollzwang und mit Fremdgeherei verjagt( der Selbstverletzungsmechanismus!)
    Allerdings habe ich das auch bei meinen Großeltern miterleben dürfen väterlicherseits und habe gedacht, dieses Beziehungsmuster weiterführen zu müssen. Jetzt habe ich aber wieder jemanden kennengelernt und er war der erste, dem ich das alles erzählen konnte.
    Er selbst hat auch ein paar Probleme und ich rätsel immer noch, warum er partout keinen Alkohol trinkt. Da steckt auch mehr dahinter. Ich mag ihn sehr gern, obwohl er nicht mein Lebenspartner ist. Er hat meine ganzen ziemlich wilden Gefühlsausbrüche ertragen, mal total euphorisch und dann wieder kalt und abweisend und er ist immer noch da. Das hat mich beeindruckt. Er war sozusagen mit ein Auslöser, warum ich das jetzt alles mache. Natürlich war es zuallererst mein Körper und meine Gesundheit.

    Aber es ist schon unglaublich, wie einfach doch dieses Brücken abbrechen war um nochmal wie in einem Hamsterrad neu anzufangen?!
    Bei dir und bei mir und bei vielen anderen EKAs wahrscheinlich auch.

    Ich bin wirklich davon überzeugt, das eine SHG oder eine Therapie mir auch weiterhelfen würde, allerdings ist da im Moment noch diese Hemmschwelle, hinzugehen, denn es ist alles noch zu frisch.

    Und mich überwältigen bestimmt meine Gefühle, ich bin hochsensibel bei so etwas. Aber es muss eben nochmal durchlebt werden, um daran zu arbeiten, die Vergangenheit muss aufgerollt werden. Ich weiß auch noch nicht, wie meine Familie das aufnehmen wird.

    Ich wünsche dir auf jeden Fall, das du gesundest, das du den Weg für dich findest und nicht alles, was du bis jetzt erreicht hast, beruflicherseits, wegwirfst. Du solltest es annehmen und es mit in dein neues Leben integrieren. Du solltest wirklich daran glauben, das auch du es wert bist, geliebt zu werden:)
    Ich bin stolz auf meine bisher erbrachten beruflichen Leistungen, ich wandle es demnächst einfach nur um und nutze es als Weg für den Neuanfang:)

    Liebe Grüße
    Mond_im_Fisch

    Hallo ihr in dieser Runde,

    auch ich bin neu hier und war genauso verblüfft über die Merkmale und wie sie doch passen! Sicherlich hat der eine oder andere seine Eigenheiten, aber das soviel auch auf mich zutreffen würde, hätte ich nie gedacht!

    Meine Merkmale würden demzufolge so aussehen:

    - das Steh-auf-Männchen( habe immer wieder neu angefangen und immer alles geschafft, was ich schaffen wollte, allein)
    das problem bei dem Neuanfang war und ist auch immer noch, dass ich auch alle Kontakte einfach so abbrechen lasse, neues Leben, neue Freunde, so die Devise, was natürlich schlecht ist.
    - das sich permanent bis zur Selbstaufgabe Einsetzen bei der Arbeit
    (ich wurde so oft ausgenutzt, weil ich immer da war, fast nie krank, immer auch bereit, die Anpacker Jobs zu übernehmen)
    - das Perfektionsgehabe
    - die klare übersichtliche Ordnung zu Hause, niemals Chaos ausbrechen lassen
    - Permanenter Kontrollzwang, auch in Beziehungen
    - schlimmste Klammerakte in der Partnerschaft oder das totale Gegenteil:Selbstverletzung durch Zerstören einer guten Beziehung
    -Selbstverletzung durch extreme Lebenssituationen, in die ich mich selbst bugsiert habe
    - wenn Liebeskummer, dann totale Selbstaufgabe (durchheulte Phasen sind keine Seltenheit)
    - ein Draht haben zu Personen aus gestörten Verhältnissen
    -generell sehr gutes Einfühlungsvermögen oder die totale Kaltschnäuzigkeit
    - die berühmten "zwei Seelen in einer Brust"
    - Suchtverhalten durch exzessives Trinken( was mittlerweile nicht mehr stimmt)
    -Suchtverlagerung durch exzessiven Sport
    -Suchtverlagerung durch promiskuitives Verhalten
    -"Weglaufen" vor Problemen oder Erinnerungen

    Ach Gott, ja, die Liste ist so lang! Aber es tut so unendlich gut, dass alles sagen und schreiben zu können!
    Ich möchte endlich einmal in Balance kommen. So wie mein Körper und mein Kopf sich gut fühlen nach einer Stunde Yoga.
    Ich bin im Moment wieder in so einer Phase, ein ganz "normales Leben" führen zu wollen, mit Kind, Mann und einem Job, der mich glücklich macht.
    Dieses ganz normale Leben eben, aber das scheint nicht zu funktionieren, ich komme immer wieder an einen Punkt, in dem ich ausbrechen möchte, weglaufen. Aber das ist nicht der Weg!

    Es erschreckt mich immer wieder, wie lang doch die Liste meiner "Greueltaten" an mir selbst ist! Wie konnte ich mich derart selbst verletzen? Mein Körper gesundheitlich "ein Wrack" mit 34, ich nehme Tabletten, bin neuronal geschädigt durch Epilepsie und emotional genauso ein "Wrack". Das ist der Punkt, über mich selbst nachzudenken und einfach an mir zu arbeiten.
    Ich würde gern zu meinem Arzt gehen und ihm sagen: Hilf mir! Schick mich in eine Therapie! Oder ich möchte gern zu den Anonymen Alkoholikern gehen und mir helfen lassen, aber ich war einmal bei einem Psychologen und es war schrecklich! Ich hatte das Gefühl, er nimmt mich nicht ernst! Schaute auf seine Uhr, ich erzählte ihm damals noch von meiner Magersucht, dem Problem, ernsthaft mit Kritik umzugehen, dem problem, dass ich mir das Leben nehmen wollte mit Tabletten, da einfach meine Lebensumstände zu hart waren. Das war kurz nach dem Tod meines Vaters, der an Leberzirrhose gestorben war, da war ich 18.

    Und jetzt immer wieder diese Angst, eine feste Bindung einzugehen. Obwohl ich doch Stabilität so sehr brauche! Ich weiß auch nicht.
    Ich habe das Gefühl, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll und das ist die "Spitze des Eisberges".

    Ja, sorry das ich mich gerade mal auslassen musste. Es ist einfach zu viel passiert. Aber wie gesagt, danke für die herzliche Aufnahme hier und ich freue mich jeden Tag auf weitere Erfahrungsberichte. Die Zeit nehme ich mir:)

    Liebe Grüße
    Mond_im_Fisch

    hallo sonnenstrahl,

    vielen Dank für die herzliche Aufnahme hier.
    ich bin wirklich glücklich, hier zu sein, denn dieses ganze Thema kann ich mit meiner Familie noch nicht so aufarbeiten. Das wird sicher auch noch dauern.

    Darf ich fragen, weswegen du in die Klinik gehst?Íst es die physische oder die psychische Behandlung.Ich bin noch neu hier, sorry.

    Und das mit einer "Höheren Macht" glaube ich tatsächlich.vielleicht hat es etwas mit Kontrolle abgeben zu tun, weswegen ich den Bhuddismus oder den Daoismus so liebe. "Loslassen" ist das große Thema und ich muss es jeden Tag neu üben.
    Aber es tut mir gut.
    Und Veränderung ist immer gut, solange du nicht davon läufst:)Das habe ich jetzt gelernt.

    viele grüße
    mond_im_fisch

    Hallo,

    mein Name ist Mond_im_Fisch und ich habe mich hier angemeldet, da ich das Gefühl hatte, nicht mehr allein zu sein.

    Du kannst gute, beste oder auch viele Freunde haben aber sie alle verstehen nicht, was ein EKA Kind durchmachen muss.

    Deswegen schreibe ich schon seit vielen Jahren Tagebuch, seit meinem 10. Lebensjahr, um genau zu sein. Wahrscheinlich der Zeitpunkt, in dem meine Mutter beschloss, meinen Vater mit samt Kindern zu verlassen, denn er war schwerer Alkoholiker.

    Ich verlor meinen Vater, als ich 18 war, (er starb an Leberzyrrhose)schon in den jahren zuvor hatte ich sehr viel durch und nicht nur ich, sondern auch mein Bruder und meine Mutter. Immer wieder waren es unzumutbare Situationen, mehrmals umgezogen, die wechselnden Partner meiner Mutter, sie alleinerziehend und im Schichtdienst, um das Geld aufzubringen.

    Ich selbst befand mich mitten in der Pubertät, war magersüchtig, habe versucht mir mit Tabletten das Leben zu nehmen.
    Wem hätte ich all das erzählen sollen??? Wo doch die Scham größer ist als alles andere?Meine damalige beste freundin kam aus einer intakten Familie, sie hätte es nicht verstanden.

    Also schrieb ich Tagebuch, alles schrieb ich mir von der Seele. Alles! Bis heute! Ich schreibe immer noch, natürlich nicht mehr so regelmäßig, aber immer wieder. Meine Bücher stapeln sich unter dem Bett und wenn ich Muster erkenne in meinem Verhalten, dann lese ich sie wieder. Nur so hat es funktioniert. Ich schreibe alles voll, in der Straßenbahn zur Arbeit schreibe ich in ein Schulheft, zu Hause schreibe ich hin und wieder in meinem Blog und ich schreibe für mich selbst natürlich auch.

    Immer, wenn mich etwas belastet, schreibe ich, das tut gut, hilft mir.
    Und jetzt schreibe ich auch hier.
    Auch kann man erkennen: in guten Phasen gibt es nicht so viele Einträge, in schlechten doppelt so viele.
    Die Form ist egal. Große Schriftsteller oder Dichter haben auch nicht immer formvollendete Sätze geschrieben.
    Wichtig ist, das man anfängt, das Schreiben funktioniert dann von allein. Auch habe ich gesehen, das man in diesem Forum auch Tagebuch schreiben kann?

    Finde ich gut. Alles was dich bedrückt, muss raus, schreibe es auf.

    Ich freue mich sehr, hier sein zu dürfen und auf viele weitere Beiträge:)

    ja und auch hier kann ich etwas dazu sagen.
    Ich bin neu hier und mein Name ist Mond_im_Fisch.
    Mit dem Borderline Syndrom habe ich mich auch auseinandergesetzt, bin aber selbst ein EKA. Aber Parallelen gibt es da wohl.

    Vor allem (und da rede ich aus eigener Erfahrung) dieses ständige sich an Grenzen bringen, in Extremsituationen, wo es doch auch einfacher ginge. Man führt quasi ein Doppelleben, wird in der "Realität" allen gerecht. Doch der andere Teil deiner Seele will etwas anderes und nimmt es sich dann auch.(will sie es tatsächlich?) Und dann kommt irgendwann der Ausbruch.Man ist der oder die "Perfekte" im Berufsleben, oder im "Privatleben" aber dann kommt doch diese andere Seite raus und zerstört alles. Indem man sich nicht "rollenkonform" verhält und sich immer wieder an Grenzen bringt, körperlich und psychisch.

    Im Nachhinein, wenn ich mein Leben überblicke, habe ich viele gute Dinge, ob es nun ein guter Job oder auch eine gute Beziehung waren, immer wieder zerstört, damit ich allen zeigen konnte: Und ich schaffe es wieder allein, ich zeigs euch allen!Ich habe es nicht anders gelernt! Letztendlich habe ich dabei wieder einmal mich selbst zerstört.

    Der wichtigste Punkt wird wohl sein, das deine Freundin versucht, beide Seiten miteinander zu verbinden, das Leben so anzunehmen, wie es ist und eben nicht "perfekt" zu sein.

    Was genau zeigt sie denn für Seiten? Ist sie auch ein Mensch, der immer wieder von einem Extrem ins andere fällt?

    Viele Grüße

    Auch ich bin neu hier und kenne diese Reaktionen des Körpers.
    Ich bin auch ein EKA Kind und habe jahrelang meinem Körper zuviel zugemutet. Auch ich habe Leistungen erbracht bis zur Erschöpfung, habe meinen Körper nie ernst genommen.Bis er mir immer wieder Einhalt geboten hat, indem er einfach zusammenbrach. (Burn out,Krampfanfälle, nervliche Krankheiten)

    Nun haben mehrere Ärzte mir bestätigt, das ich Epilepsie habe und ich muss Tabletten nehmen für mehrere Jahre.
    Davor habe ich mich selbst exzessiv betrunken.
    Das Wichtigste für DICH hast du schon getan: DU und dein Körper sind wichtig. Nichts anderes. Was nützt dir die große Karriere oder ein (scheinbar) ach so tolles Leben, wenn deine Gesundheit im Eimer ist?

    Ich selbst habe nach meinem letzten Zusammenbruch ein halbes Jahr Sabbat gemacht. Es ging nicht anders, ich musste es tun, um ihn erst einmal wieder fit zu machen. Um das Seelische kümmere ich mich jetzt.
    Bei mir hat übrigens Yoga geholfen. Man bekommt ein ganz neues Körpergefühl und spürt sich selbst.
    Da ich ein spiritueller Mensch bin, befasse ich mich natürlich mit traditioneller chinesischer Medizin, den Religionen dieser Welt und weiteren alternativen Heilmethoden.

    Also: Das Wichtigste bist DU selbst und diesen Schritt hast du schon getan. Das du dich von deiner Familie fern hältst, ist klar und nur die logische Konsequenz. Das mit dem Partner und der Familie kannst du erst dann regeln, wenn für DICH alles in Ordnung ist.
    Ich wünsche dir dabei wirklich alles Gute und gehe diesen Weg weiter!