Hallo ihr in dieser Runde,
auch ich bin neu hier und war genauso verblüfft über die Merkmale und wie sie doch passen! Sicherlich hat der eine oder andere seine Eigenheiten, aber das soviel auch auf mich zutreffen würde, hätte ich nie gedacht!
Meine Merkmale würden demzufolge so aussehen:
- das Steh-auf-Männchen( habe immer wieder neu angefangen und immer alles geschafft, was ich schaffen wollte, allein)
das problem bei dem Neuanfang war und ist auch immer noch, dass ich auch alle Kontakte einfach so abbrechen lasse, neues Leben, neue Freunde, so die Devise, was natürlich schlecht ist.
- das sich permanent bis zur Selbstaufgabe Einsetzen bei der Arbeit
(ich wurde so oft ausgenutzt, weil ich immer da war, fast nie krank, immer auch bereit, die Anpacker Jobs zu übernehmen)
- das Perfektionsgehabe
- die klare übersichtliche Ordnung zu Hause, niemals Chaos ausbrechen lassen
- Permanenter Kontrollzwang, auch in Beziehungen
- schlimmste Klammerakte in der Partnerschaft oder das totale Gegenteil:Selbstverletzung durch Zerstören einer guten Beziehung
-Selbstverletzung durch extreme Lebenssituationen, in die ich mich selbst bugsiert habe
- wenn Liebeskummer, dann totale Selbstaufgabe (durchheulte Phasen sind keine Seltenheit)
- ein Draht haben zu Personen aus gestörten Verhältnissen
-generell sehr gutes Einfühlungsvermögen oder die totale Kaltschnäuzigkeit
- die berühmten "zwei Seelen in einer Brust"
- Suchtverhalten durch exzessives Trinken( was mittlerweile nicht mehr stimmt)
-Suchtverlagerung durch exzessiven Sport
-Suchtverlagerung durch promiskuitives Verhalten
-"Weglaufen" vor Problemen oder Erinnerungen
Ach Gott, ja, die Liste ist so lang! Aber es tut so unendlich gut, dass alles sagen und schreiben zu können!
Ich möchte endlich einmal in Balance kommen. So wie mein Körper und mein Kopf sich gut fühlen nach einer Stunde Yoga.
Ich bin im Moment wieder in so einer Phase, ein ganz "normales Leben" führen zu wollen, mit Kind, Mann und einem Job, der mich glücklich macht.
Dieses ganz normale Leben eben, aber das scheint nicht zu funktionieren, ich komme immer wieder an einen Punkt, in dem ich ausbrechen möchte, weglaufen. Aber das ist nicht der Weg!
Es erschreckt mich immer wieder, wie lang doch die Liste meiner "Greueltaten" an mir selbst ist! Wie konnte ich mich derart selbst verletzen? Mein Körper gesundheitlich "ein Wrack" mit 34, ich nehme Tabletten, bin neuronal geschädigt durch Epilepsie und emotional genauso ein "Wrack". Das ist der Punkt, über mich selbst nachzudenken und einfach an mir zu arbeiten.
Ich würde gern zu meinem Arzt gehen und ihm sagen: Hilf mir! Schick mich in eine Therapie! Oder ich möchte gern zu den Anonymen Alkoholikern gehen und mir helfen lassen, aber ich war einmal bei einem Psychologen und es war schrecklich! Ich hatte das Gefühl, er nimmt mich nicht ernst! Schaute auf seine Uhr, ich erzählte ihm damals noch von meiner Magersucht, dem Problem, ernsthaft mit Kritik umzugehen, dem problem, dass ich mir das Leben nehmen wollte mit Tabletten, da einfach meine Lebensumstände zu hart waren. Das war kurz nach dem Tod meines Vaters, der an Leberzirrhose gestorben war, da war ich 18.
Und jetzt immer wieder diese Angst, eine feste Bindung einzugehen. Obwohl ich doch Stabilität so sehr brauche! Ich weiß auch nicht.
Ich habe das Gefühl, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll und das ist die "Spitze des Eisberges".
Ja, sorry das ich mich gerade mal auslassen musste. Es ist einfach zu viel passiert. Aber wie gesagt, danke für die herzliche Aufnahme hier und ich freue mich jeden Tag auf weitere Erfahrungsberichte. Die Zeit nehme ich mir:)
Liebe Grüße
Mond_im_Fisch