Beiträge von BinIchMachtlos

    Hi Feeli,

    danke für die Antwort.
    Das ist ja ein anderer erzieherischer Hintergrund wie bei mir und wirft meine Theorie über den Haufen.

    Ich denke manchmal daß es bei meiner Erziehung quasi vorhersehbar war an so einen Mann zu geraten...ein gesundes Ego wäre auf dem Absatz umgedreht.
    Ich wußte aber instinktiv daß es anders laufen sollte.

    Aber Du hattest schon die Erfahrung wie ein harmonisches Zusammenleben funktioniert und trotzdem....

    Genau.

    Mir wurde immer beigebracht ERST und NUR an die anderen zu denken - an mich denken wurde mir ausgetrieben.

    Als Erwachsene mußte neu lernen mich zu lieben und daß es was Gutes.

    Und durch die eigene Zufriedenheit provitiert auf jeden Fall auch mein Umfeld.

    Die anerzogene Selbstkasteiung sehe ich auch als Teil-Ursache meiner Co-Abhängigkeit.

    Geht's Euch auch so?

    Also ehrlich gesagt feier ich schon seit dem Tag an dem ich weg bin :)

    Wenn ich geliebt habe war das immer absolut und ich habe alles gegeben.... bis zur Selbstaufgabe....wie es meine Mutter gemacht hat.

    Jetzt bin ich fast 40 und ...puh...überleg mir ob ich noch ....

    Seit meinem Auszug bin ich so froh und so unbeschwert wie noch nie im Leben.
    Meistens kann ich den Frust über die vergeudete Lebenszeit im Zaum halten und
    ich weiß jeden Tag ohne diesen übelredenden, durchs Mark negativen, alles zerstörenden, mißgünstigen, hoffnungslosen Miesepeter mit seinem schizophrenen Gelaber zu schätzen.

    Ich kann wieder fort gehen ... ich hab so hinter dem Mond gelebt weil ich nur mit seinen Sorgen beschäftig war daß ich noch nicht mal die aktuelle Musik kannte.

    Ich weiß nicht ob ich die Scheidung an sich feiern werde - keine Ahnung.

    Aber mir geht's jetzt schon so gut....
    und am Samstag hab ich mit einer Freundin zum ausgiebigen Brunch getroffen (mein letztes Brunch ist Lichtjahre her) daß ich meine Sachen alle hab und nie mehr hin muß.
    Es war ein herrliches Brunch und wir haben uns gekringelt vor Lachen.

    Das Wissen so lange sitzen zu können wie ich will - NIE MEHR dort hin zu müssen.... und ich muß mich nie mehr beschimpfen lassen....

    Frei bin ich jetzt schon. In jeder Hinsicht.
    Die Scheidung bedeutet für mich nur daß an dem Tag das Finanzielle geklärt ist und mir dann rechtlich nichts mehr passieren kann.
    Jetzt wäre es z.B. blöd wenn er noch schnell ein Pflegefall wird.

    Außerdem fällt mir grad ein daß ich noch beim Notar das gemeinschaftliche Testament und die Versorgungsvollmacht wiederrufen muß.
    Das hätte ich schon längst erledigt aber das kostet wieder ein paar Hundert und ich bin im Moment echt pleite.

    Liebe Grüße Martina

    Hallo Feeli,
    da gibt's schon noch was außer der Scheidung - nämlich finanzielle Forderungen.
    Nur hab ich bis jetzt mit ihm kaum darüber gesprochen.

    Ich habe vor der Hochzeit von ihm Schulden getilgt und 5 Jahre seine Wohnung abgezahlt...
    Zum Glück ist alles notariell in Eisen gegossen und ich habe auch einen Grundbucheintrag.
    Meine Anwältin meint es ist eine klare Sache.
    (ich mag die Anwältin - aber für 1,5 Std Beratungsgespräch hat sie 300€ berechnet - nach was richten sich die Scheidungskosten?).

    Der Ex jammert er würde wegen mir seine Wohnung verlieren. Das stimmt nicht!

    Ich müßte nicht warten und könnte das Geld sofort einfordern.
    Ich habe zugesagt bis Juni zu warten weil sein Kredit dann sowieso ausläuft und er sowieso einen neuen braucht.

    Das habe ich von Anfang an gesagt und dabei bleibts.

    Eigentlich könnte ich die Forderungen selber stellen - Notarurkunde - klare Sache - aber es ist wohl nervenschonender einen Anwält als Puffer zu haben.

    Das ist schließlich seine letzte Chance noch mal Theater zu spielen.

    Davor grauts mir.

    Liebe Grüße
    Martina

    Hallo Ihr Lieben,

    am Freitag ging alles gut.
    Der Ex wollte wieder alles kompliziert machen aber ich hab mich nicht aus der Linie bringen lassen und meine (vorher geschrieben) Liste Punkt für Punkt abgehakt.

    Ich will dort nie wieder hin!

    Sein Gesundheitszustand ist nicht besser.
    Obwohl er Freitag Mittag nüchtern war bin ich mir absolut sicher daß er nie aufgehört hat!!!
    Er bemitleidet sich selber und jammert daß er in's Krankenhaus muß.
    Ich habe sachlich festgestellt daß er nicht wegen mir dort hin muß und ich ihm nie was schlechtes gewünscht hab.
    Mein mangelndes Mitgefühl hat ihn sauer gemacht und er wollte dann nicht mehr sagen warum er ins Krankenhaus muß - ist mir auch egal. Meine Nachfrage war eh nur der Höflichkeit halber und auf das übliche Theater war ich eingestellt.

    Er hat dann weiter gejammert wie schlecht es ihm geht und "daß man da nichts machen kann."
    Da hab ich (wie die letzten 3 Jahre auch) gesagt daß er alles selber in der Hand hat - war wieder nicht das was er hören wollte. Hm!

    Hab ihm gute Besserung gewünscht und bin von Dannen.

    Ich habe jetzt tatsächlich alle Sachen bekommen die ich gefordert habe.

    Trotzdem war's ein steiniger Weg, er hatte ja immer wieder Ausreden daß es ihm aufgrund seines Gesundheitszustandes nicht zumutbar ist ....

    Außerdem weiß er inzwischen in welchem Ort ich wohne...... dabei ist mir gar nicht wohl.
    Hab ihm klar gesagt daß ich ihn dort nicht sehen will! Zum Glück ist der Weg so weit.

    Am Wochenende ging mir viel durch den Kopf und ich hatte mehrfach Redebedürfnis.

    Zu Hause bin ich systematisch am Ausmisten.

    Von dem Wenigen was ich hab wird aller Ballast ausgesondert. Ich will leichtes Gepäck haben auf meinem Weg in's neue Leben.
    Außerdem brauch ich vieles einfach nicht mehr und Bilder nehmen digitalisiert keinen Platz mehr in Anspruch.
    Aber trotzdem werden auch digitale Bilder aussortiert.

    Eine schlechte Erfahrung prägt das Bewußtsein 5 x so stark wie eine positive.
    Also werfe ich so manche Urlaubsbilder mit nachhaltig negativem Nachklang komplett in den Müll.

    Aufräumen in jeder Hinsicht tut so gut.

    Ich merke jetzt langsam daß der Kopf wieder aufgeräumter und freier ist - sowie mein Herz.

    Ich bin jetzt seit 6 Monaten und 3 Wochen draußen.
    Sonst bin ich immer vorsichtig und sehr christlich erzogen, jedem noch mal eine Chance zu geben.
    Aber was meine Ehe betrifft hatte ich nie das Bedürfnis zurück zu schauen und nie Zweifel daran daß es richtig war zu gehen!!!

    Ich umarme Euch
    Martina

    Hallo Ihr Lieben,

    leider kann ich nicht oft schreiben weil ich in meinem kleinen schnuckeligen neuen ZuHause keinen Computer habe.

    Hab überhaupt alles spartanisch eingerichtet, dafür hab ich seit kurzem ein tolles modernes Telefon, das viele andere Anschaffungen überflüssig macht und einem Super-Flatrate Vertrag.

    Tip 1 bevor jemand auszieht: unbedingt als erstes einen soliden Handy-Vertrag!!!!!!
    Ich habe hier einige Fehler gemacht und ein Vermögen an diverse Telefongesellschaften gezahlt....!!!!!!

    In der Zeit als Untermieter und ohne "festen Wohnsitz" ist es nicht einfach einen Telefonvertrag zu bekommen....!
    Außerdem fall ich als Frau mit 38 und aus unerfindlichen Gründen in eine "Risikogruppe" für Telefonverträge und wurde echt böse abgezockt.
    Dazu hatte ich einen kleinen Autounfall - sowas passiert statistisch gesehen häufig Menschen in Trennungsphasen - und einen Motorschaden.
    Mein Finanzpolster ist also aufgefressen.

    Aus diesem Grund habe ich von meinem Ex noch ein paar Sachen gefordert die ich jetzt eben nicht neu kaufen möchte und die bei ihm 3-fach vorhanden sind.
    Er muß also auf gar nichts verzichten.
    Trotzdem erzählt er jedem der's hören will: die hat alles mitgenommen.

    Jeder der mich und meine Wohnung kennt lacht darüber.

    Insgesamt war ich seit meinem Auszug 4 x zu offiziellen Abholungsterminen.
    Jedesmal bekomme ich vorher Magenschmerzen, Atemprobleme .....
    Heute um 13 Uhr ist es wieder soweit.
    Das letzte Mal!
    Wenn das doch endlich rum wäre.

    Über seinen Gesundheitszustand wage ich kaum eine Prognose.

    Er lebt auf jeden Fall. Hat keinen (von ihm selbst diagnostizierten) Krebs und ist auch nicht an Herzrythmusstörungen und Magengeschwüren verreckt.

    Bei den letzten Telefonaten war er augenscheinlicht nüchtern aber darauf verlaß ich micht nicht.
    Habe grundsätzlich nur vormittags angerufen.

    Wenn ich die Wohnung betrete dann nur mit allen erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen.

    Man mag mich für paranoid halten.
    Aber bevor ich dort rein gehe ziehe ich einen Brustschutz unter den Pullover und steck einen ausfahrbahren Metall-Schlagstock (13€) ein.
    Außerdem gehe ich nicht alleine dort hin.

    Meine persönliche Gesamtsituation ist sehr gut.
    Finanziell wird's schon wieder.
    Ich habe keine Sekunde meinen Auszug bereuht, mach kleine Schreinerprojekte (für meine Bude) und genieße das Leben wie es ist.

    Es ist schön.

    LG
    Martina

    Der nächste Meilenstein ist gesetzt.

    Nach seinem Klinikaufenthalt hatten wir ein paar mal telefoniert zwecks terminvereinbarung wann ich meine Sachen bekomme.
    Er hat mir immer wieder unterstellt irgendwelche Kleinigkeiten (Dübelsortiment, Schraubenzieher) GESTOHLEN zu haben.
    Herrgott nochmal ich hab eine Wohnung einzurichten....!
    Dann hatten wir einen Termin vereinbart... er hat den Termin abgesagt.
    Ich hab schlimme Bauchschmerzen bekommen - massive Streßsymptome - und eine unbändige Wut.
    Er hat mich eiskalt in der Arbeit erwischt.
    Ich hab mich hinreissen lassen und ihn am Telefon angekeift. Mußte ja den Helfern wieder absagen. Meine Kollegen haben das mitbekommen.
    Hatte den Eindruck daß er nüchterner ist und wieder mehr Energie hat.
    Dann bestätigt er den Termin doch noch....
    Vormittags kommt ein Pflegedienst um seine Unfallwunden zu verbinden... also nachmittags.
    Hab also wieder die Helfer organisieren und einen geräumigen Miet-LKW damit das verladen möglichst schnell geht.

    Sein Zustand war erbärmlich.
    Er war voll wie eine Haubize... wollte leidlich mit den Helfern Konversation betreiben... hat geschwankt... ist umgefallen... hat mich beschimpft... geweint....
    Es war furchtbar.
    Ich selber habe mit ihm keine 5 Worte gesprochen.
    Die Helfer waren vorgewarnt...haben ihn abgelenkt... auch für die war das eine Belastung (Zitat: von Tragödie bis Komik war alles dabei)

    Ich habe jetzt einen Kühlschrank ( was für ein Luxus!!! :) ) und mein Sofa.
    Kühlschränke waren zwei da, aber er muß sich selber um ein neues Sofa kümmern.... schrecklich ungerecht...

    Ich habe nur mitgenommen was ich vor der Ehe hatte und davon nur das Nötigste.
    Von den gemeinsamen Anschaffungen nichts.
    Er beißt sich an jedem Pfennigartikel fest.

    Ein paar Kleinigkeiten fehlen mir noch... aber nichts worum es sich zu streiten lohnt.

    Nachts hab ich den LKW abgegeben und schlagartig waren meine Magenschmerzen weg! :o und ich konnte wieder lachen :)

    Die Tage hat mich sein Anwalt angerufen.
    Er (ist ein alter Freund) wußte nichts von dem Alkohol, hat den erbärmlichen Zustand des Ex auf die tragische Trennung geschoben.
    Er hat mir aber sofort geglaubt!!! und gesagt daß er den Fall mit diesem Wissen anders behandeln wird.... keine Ahnung was er damit meint.

    Bald wird's also an's Verhandeln gehen und an die Scheidung.

    Meine Anwältin muß aufpassen daß mein Anspruch nicht verloren geht falls er doch kostenintensive Pflege braucht.

    Liebe Dagmar,

    seit 1. September bin ich auch offiziell umgezogen. Ich hätte zu meiner Zeit als Untermieter auch gar keinen Platz für irgendwelche Sachen gehabt. Hatte nur 2 Koffer mit.
    Er hat gleich nach meinem Auszug im Juni die Schlösser getauscht.
    So lange er im Krankenhaus ist kann ich gar nichts machen. Weder mit noch ohne Polizei.
    Die werden mich nicht in eine Wohnung lassen in der ich nicht mehr gemeldet bin.

    Hab grad mal nachgeprüft ob das überhaupt stimmt. Er ist auf der Chirurgie.
    Er hat jetzt zugesagt (praktisch daß er in der Klinik zwangsweise ziemlich nüchtern ist) daß er mir bescheid gibt wenn er draußen ist damit ich meine Sachen holen kann.
    Vermutl. Ende nächster Woche.
    Das ist für mich die Deadline.
    Danach geht's nur noch über Anwalt, ob ich die Sachen hab oder nicht.

    Ich hab bei meinem Vater schlimme Szenen als Kind erlebt. Der war oft gewalttätig, natürlich mit Alk, wir hatten oft Todesangst.

    Eben dieses: keiner versteht daß ich so ein toller Kerl bin.
    Alle sind gegen mich. Die Anderen haben mich entehrt.... das ganze Gedöns.

    Ich will nicht wieder mit so einer Angst leben.
    Bin eigentlich froh daß er in der Klinik ist, unter Kontrolle, einigermaßen nüchtern, ohne Auto - so bin ich in Sicherheit.
    Aber um so mehr hab ich Angst was er tut wenn er wieder zu Hause ist.
    Allein, wieder zu trinken anfängt.... und nach der Erhohlungszeit wieder Kraft gesammelt hat um Unsinn anzustellen.

    Na prima.
    Eben hat mein Ex angerufen. Er ist wieder im Krankenhaus (mit dem Mountain Bike) gestürzt !!! und wurde schon 2 x operiert (ich glaub kein Wort) und es muß noch Haut verpflanzt werden.
    Ich komme nicht in die Wohnung, ich bekomme keine Sachen bis auf Weiteres.

    Als er angesetzt hat mir Vorwürfe zu machen ich hätte schon zuviel mitgenommen hab ich aufgelegt. Keine Diskussion!

    Mist!

    Hallo Leute,

    letzte Woche sitz ich abends in meiner friedlichen Wohnung und bekomme plötzlich Angst.
    Ich bin ja froh daß meine Wohnung soweit von meinem Ex weg ist und in seiner mutmaßlichen Verfassung die Fahrt gar nicht schaffen würde.
    Außerdem weiß er bislang nicht meine neue Anschrift, was sich aber schnell ändern kann.
    Auf jeden Fall hab ich mich hingesetzt und mein Testament geschrieben, einfach um das erledigt zu haben.
    Durch die handgreiflichen Auseinandersetzungen während der letzten Ehewochen weiß er daß er körperlich gegen mich nicht viel ausrichten kann.
    Eben darum und wegen der Messergeschichte trau ich ihm in seiner Vernebelung einen feigen Anschlag aus der Distanz zu.
    Außerdem hat er einen Revolver (angeblich keine Munition), den ich irgendwann im Winter in der Wohnung versteckt habe. Bei jedem Zusammentreffen hat er gemeint ich habe seinen Rovolver gestohlen und er will ihn wieder haben.
    Ich bin mir nicht mehr sicher wo ich das Ding hingeräumt habe, aber da wo ich meinte war es beim letzten mal nicht mehr.
    Ich trau ihm nicht über den Weg und er lügt wenn er den Mund aufmacht.
    Er hat sich so in der Idee verrannt daß ich ihn betrogen hätte und ihn keine Schuld an der Trennung trifft daß ich ihm alles zutraue.

    Was meint Ihr?

    Die Sache mit den Messern geht mir nicht aus dem Kopf.

    Wenn ich meine restlichen Sachen bekommen sollte dann nehm ich eine Freundin mit die Polizistin ist (und wenn möglich noch ein paar Leute die er in die Wohnung läßt).

    Ich bin nicht feige aber ich trau ihm zu daß er es zumindest in Erwägung gezogen hat mich zu verletzen.
    An dem Tag war er doch (ziemlich) nüchtern. Gerade in dem Fall schockiert mich das.

    Heut früh bin ich an der Ampel auf ein Auto gefahren.
    Meine Stimmung ist nicht schlecht (weil ich ein tolles Wochenende hatte und viel Kraft tanken durfte) aber gebraucht hätt's das nicht.

    LG
    BinIchStark

    Hallo Orphelia,

    ich habe nach seinem letzten Rückfall seinen Absturz für mich dokumentiert.
    Ich habe ihn am Boden liegend und seine abenteuerlichen Alk-Lager fotografiert, oder ihn wie er einen Kasten Bier in's Klo kippt.
    Habe auch sein schizophrenes Gelaber im Schlaf auf Band aufgenommen.

    Dann bin ich ausgezogen, erst mal nur in ein Zimmer und anschließend auf Reha und habe eine tolle Zeit gehabt: 4 Wochen wurde ich nicht beschimpft, habe viel gelacht und wurde als liebensWERTER Mensch angenommen .... danach gab es keinen Grund mehr zurück zu gehen.

    Jetzt habe ich eine kleine Wohnung ziemlich weit weg.
    Sein schriftliches Gelöbnis nie mehr Alkohol zu trinken hat er ja bald gebrochen.
    Den Zettel schau ich öfter mal an.

    Coabhängigkeit ist tückisch.
    Du glaubst Du bist geheilt und doch gibt es verborgene Knöpfe die immer wieder mal anspringen.

    Ich finde es verblüffend wie sehr sich die Geschichten gleichen.
    Erst dachte ich meine Situation wäre total absonderlich.
    Beim lesen von Literatur oder hier im Forum habe ich gemerkt wie sehr sich die Geschichten gleichen.

    LG BinIchStark

    Hallo Leute,

    gestern war ich in der alten Wohnung im Keller. Abends wollte ich meinem Ex nicht unbedingt begegnen. Er hat wohl das Licht bemerkt und kam runter.
    Bei der Gelegenheit hab ich ihn gleich um die Unterschrift zur Übernahme des Telefonvertrages angehauen.
    Bei der Gelegenheit hab ich gleich noch ein paar Kartons aus der Wohnung gepackt und mitgenommen.
    Dabei hat er mir bei lauter Kleinigkeiten unterstellt ich hätte die geklaut.
    Die vermißte Zahnpasta war im Schrank wo sie hingehört, ebenso der Billigplastikspiegel und das vermißte Fernglas liegt seit Jahren im Kleiderschrank.... seltsam, oder?

    Der Ex hatte eine dicke Lippe mit einer Platzwunde. Angeblich ist er vom Motorrad gefallen. Im Schlafzimmer war der Teppich voller Blut. Angeblich hat er sich dorthin geschleppt um sich umzuziehen für's Krankenhaus.
    Er wurde nicht operiert, wurde aber 10 Tage dabehalten und hat Kreislaufmittel bekommen.
    Augenscheinlich war er auch nüchtern - ich dachte schon er hat's vielleicht gepackt.
    Fehlanzeige - heute früh um 9 Uhr war ich noch mal dort weil ich das Kuvert vergessen hab - die 0,5L Weinschorle war schon eingeschenkt.

    Dann hab ich gestern noch meine Messerblock mitgenommen. Gefehlt haben das Brot- und das große Fleischmesser.
    Er hat gesagt er weiß nicht wo die sind.
    Als ich mich umschaue (er saß mit dem Rücken zu mir) sehe ich die 30 cm-Messer aus seinen Gesäßtaschen ragen.
    Hab die Dinger an mich genommen und gefragt ob er mich abstechen wollte.
    Er hat gesagt er wollte ich ein Käsebrot machen ....
    Ich könnte nachvollziehen daß er sich bewaffnet hat bevor er in den Keller ging falls evtl. Einbrecher da wären.
    Aber erstens hätte er das sagen können, zweitens hätte er sich bei meiner Suche nicht dumm stellen brauchen.
    Es ergibt einfach keinen Sinn.

    Als ich grad einen Karton holen wollte hat er beide Male die Tür zu gemacht und ich mußte abziehen.
    Zum einen paßt es ihm nicht wenn ich vor seiner Nase packe, aber er ist auch nicht bereit mir meine Sachen vor die Tür oder in den Keller zu stellen.
    Er rührt einfach keinen Finger.

    Ich hab jetzt endlich meinen Badschrank!
    Hab bis jetzt mit einem 10x10 cm Spiegel durchgehalten und es ist mir ein tiefes Bedürfnis mal wieder vor einem Spiegel zu stehen - mit Licht. Außerdem hat das Ding Stauraum für alle nötigen Badutensilien und damit ist heute abend mein Bad komplett!

    LG
    BinIchStark

    Meine Beiträge klingen wohl so als würde mir das alles zu leicht fallen.
    Tut es nicht.

    Fakt ist.
    Mein innerlicher Abschied fand VOR meinem Auszug statt.
    Seit meinem Auszug geht es mir GUT!


    Jetzt muß ich mal ein paar persönliche Sachen schreiben.
    Vielleicht kennt das noch jemand....
    Wißt ihr, ich mach manchmal sonderliche Dinge.
    Ich weiß in meiner neuen improvisierten Wohnung gar nicht wo ich anfangen soll... nehme einen Lappen in die eine Hand, was zum Wegschmeißen in die andere, lauf in das nächste Zimmer und weiß nicht mehr was ich wollte.....kram dann in alten Andenken..... schmeiß das vieles weg.....
    Es ist nicht ganz einfach strukturiert zu denken.
    Am Samstag hab ich die alten Holzfenster geputzt ziemlich penibel.... dabei gäb's bestimmt was Wichtigeres zu tun...z.B. eine Steckdose reparieren..

    Naja, die Zeit als Untermieter war auf die Dauer nicht prickelnd und ich genieße es jetzt Waschen zu können wann es mir paßt....
    Der gebrauchte Wachtrockner kann doch nicht Trocknen, aber prima Waschen.

    Bin vielleicht ein bißchen durchgeknallt.
    Ihr wißt ja daß an meinem Hintereingang so ein sonniger Raum ist - da hab ich lauter kleine Hexen und Glas-Nippes aufgehängt, was mein Mann nie mochte.
    Meine paar Möbel sind restaurierte Holzschränke aus der Zeit vor der Ehe die mein Mann nie mochte.
    Hatte noch keine Besucher - bin gespannt wer gleich wieder rückwärts raus geht vor Schreck.
    Wenn das die Nachbarskinder merken bin ich bald die Dorfhexe.
    Bin zur Zeit echt absonderlich und total verspielt... komme mir beizeiten durchgeknallt vor...
    Bin manchmal stolz.... manchmal schäme ich mich.....
    Dann meine unvernünftige Wohnungswahl:
    50 km zur Arbeit, hinter'm Misthaufen links abbiegen und nur einen Holzofen...nur um einer Werkstatt wegen.
    Hab heute Holz bestellt und echt Bammel vor'm Winter - der Ofen kommt mir klein vor.

    Hab irgendwie viel nachzuholen und gutzumachen in mir - auweh und das mit 38!!!
    Darüber könnt ich echt heulen.
    Der hat meine besten Jahre verschleudert.

    Ich war immer die graue Maus und wurde kaum beachtet.
    Aber offensichtlich habe ich keinen (Hexen-)Buckel und bekomme täglich Komplimente und Avancen.
    Mein Mann hat mich täglich beschimpft und jetzt sowas.
    Das entschädigt für vieles, schürt aber auch den Frust warum ich es so lange zugelassen habe.....

    Ich habe die Tage die alten Liebesbriefe meines Mannes gefunden. Die zeugen von Intelligenz, Sensibilität und Liebe.
    Viele Bekannte hatten sich gewundert daß ich den Mann geheiratet habe.
    Jetzt fällts mir wieder ein, aber von alledem ist nichts mehr übrig.
    Der letzte Brief war sein schriftliches Versprechen vom November nie mehr Alkohol zu trinken.

    Die werd ich allesamt demnächst in meinem Holzofen in Rauch aufgehen lassen.

    Liebe Nelly,

    Die Ehe war so furchtbar und mein Mann hat mich so schlecht gemacht, daß ich immer wieder dachte es wird schon auch an mir liegen.
    Ich hab mich auch streckenweise nicht leiden können (du schreibst in Deinem Forum daß Du Selbsthaß entwickelst).
    Wie soll sich ein Mensch in so einer Umgebung auch leiden können <- das geht gar nicht.

    Ich weiß nur: seit ich draußen bin erlebe ich so viel positives.
    Du hast geschrieben daß Du mich um meine Kraft beneidest.
    Ich wußte selbst nicht ob ich die habe. Und es gab seit der Trennung auch Momente in denen ich verzweifelt war.
    Zum Beispiel letzten Freitag als meine Dusche auslief, nachts hat's beim Gewitter Wasser durch Fenster und Türen gedrückt (meine Wohnung ist wirklich ein Abenteuer - aber ich wollte ja unbedingt die Werkstatt und den sonnigen Raum).
    Dann kam ein Freund und hat mir einen Wasserhahn aufgedreht und die Wachmaschine angesteckt. Das hätte ich auch gekonnt aber an dem Tag war ich nicht mehr in der Verfassung und habe nicht mal mehr DAS zustande gebracht... und geheult (das 2. Mal seit meinem Auszug).


    Ich nehme mir die Kraft und Energie auch aus anderen.

    Ich hole mir "positiven Response" aus dem Umfeld.
    ***Das muß erlaubt sein***
    auch mal ein bißchen egoistisch sein.
    In unserem Alter spielt das Umfeld auch mit.
    Manche werden aussortiert, aber die meisten wissen daß in so einer Situation andere Regeln gelten.

    Ich habe in den letzten 3 Monaten ein dichtes soziales Umfeld aufgebaut mit Menschen die bereit sind mir ENERGIE zu geben - die gibt's und die kriegen alles zurück!
    Das ist vielleicht nur Selbsterhaltungstrieb, vielleicht das Fließen der Liebe zum neuen Leben.

    Wenn ich aber denke wieviel Kraft in der Ehe verschleudert wurde.
    Jetzt darf ich mir meine Kräfte selber einteilen.
    Wenn ich Überschuß habe geb ich's auch weiter.

    Jetzt hab ich meinen Vermieter endlich erreicht und er soll sich bitte um die Dusche kümmern.
    Heute abend schau ich noch eine Wohnung an.
    Die wäre mit Sicherheit komfortabler aber ich wollte ja ein hübsches Hexenhaus mit Wasser und Holzheizung).
    Danach sind endlich die Würfel gefallen und es wird Holz bestellt.
    Vielleicht ist da ja Trotz dabei. Bei meinem Ex sollte immer alles top modern und picobello sein und ich kam aus dem Putzen nicht mehr heraus. Alles hat geglänzt aber es war nie gut genug.
    Seit ich weg bin hat er gar nix sauber gemacht.
    Außerdem hat er mir die Abholung meiner restlichen Sachen verweigert (Kühlschrank, Badschrank, Sofa, Kleidung) - ihm geht's nicht gut.
    Er hat angeblich 39 Fieber und ich soll in ein paar Wochen wieder kommen.
    Der Trauzeuge hat mir die Unterstützung aus Rücksicht zu meinem ach so armen Ex verweigert.
    Alles Theater - seit Jahren schaut er nicht besser aus und zum Arzt ist er ja nie freiwillig.

    Es fehlt also noch an vielem. Aber ich komme zurecht und hab alles dabei was mir wichtig ist!!!
    Der Rest ist ersetzbar.

    Außerdem bin ich überzeugt daß sich Frauen in Kriesen/Veränderungen besser zurecht finden.
    Hab kürzlich einen wissenschaftlichen Vortrag gesehen wo das bestätigt wurde:
    "Frauen brauchen nur ein paar stabile Eckpunkte. Ansonsten sind sie sich selbst genug"
    Ich hab dafür gesorgt zwei/drei Eckpunkte zu haben.

    ALLES IST BESSER ALS DAS WAS VORHER WAR.

    Und als erstes hab ich lauter kleine Hexen aufgehängt....

    ALLES IST GUT

    Hallo Ihr lieben.

    also meine Reha war prima - 4 Wochen durfte ich mich nur um mich kümmern.
    Ich habe tolle Leute kennen gelernt, intensive Gespräche geführt, liebevolle Begegnungen gehabt, viel Sport gemacht, meinen Körper gepflegt wie noch nie und mich um meine Seele gekümmert - und gestrahlt. Ich hab dermaßen gestrahlt vor lauter Glück und Zufriedenheit daß es vielen komisch vorkam.
    Dort war noch eine Frau mit einem Trinker zu Hause. Wir kamen mal in's Gespräch und sie ist aus allen Wolken gefallen als ich's ihr gesagt hab weil es nicht zu dem Bild paßte.

    Anschließend war ich mit meiner Mutter 3 Tage in den Bergen. So ein Mutter-Tochter Urlaub war schon lange fällig. Und es war gut.
    Sie hatte da auch Gelegenheit sich mit meiner Trennung anzufreunden - na das dauert noch.

    Dann war ich wieder zurück in meinem Zimmer und hab verzweifelt eine Wohnung gesucht. Die Situation als Untermieter wurde mit der Zeit schon belastend für alle Beteiligten.

    Ich war schon recht verzweifelt - aber letzten Freitag hat's geklappt - wieder mal keinen Tag zu früh.

    Ich bin jetzt Mieter von einer sehr einfachen, aber bildhübschen, sonnigen 2 ZiWo mit meiner eigenen Werkstatt und Garten - so richtig auf dem Land.
    Der Arbeitsweg ist wieder 50 KM, aber das ist es wert - und es wird nicht für ewig sein.
    Dort werd ich mich erst mal sortieren können - und das ist jetzt das einzige was zählt.

    Die Vermieter sind 2 alte Herren und ich hab sofort im Bauch und im Herzen gefühlt daß es ein guter Ort ist. :)
    So eine Gewißheit hat man nicht oft im Leben aber zur Zeit bin ich in der Hinsicht recht sensibel.
    Ich könnte heulen vor Freude.

    Heute hat der Umzug begonnen.
    Heute früh hab ich noch vor der Arbeit die erste Fuhre geholt.

    Mein Ex schaut furchtbar aus und hat angekündigt niemanden Fremden in die Wohnung zu lassen.
    Der Trauzeuge hat mich in Punkto Alkohol und Trennung schon immer im Stich gelassen, so auch heute. Er geht erst mit wenn's dem Ex besser geht *Argh* da kann er wohl lange warten.

    Auch egal. Dann mach ich's eben alleine.
    Am Donnerstag hab ich Hilfe (zur Not erst ab der Wohnungstür) und in der Wohnung selber isses nicht so arg viel.
    Ich schaffe das.

    Ich will ab morgen in meiner neuen Wohnung schlafen, mit meiner Türe, die ich *zu* machen kann wann's mir paßt, oder für Freunde öffnen wann's mir paßt.

    Ach übrigens.
    Seit ich ausgezogen bin - sind ja schon 12 Wochen- ging's mir nur an 3 Tagen schlecht - wenn ich mit dem Ex zu tun hatte.

    Zur Zeit bin ich da erste mal im Leben ein bißchen egoistisch - aber anders geht's nicht.

    Der Auszug wird eine harte Nummer.

    Ich umarme Euch alle
    GehtsMirGut

    Hallo Ihr Lieben,

    bei mir geht es stetig bergauf.
    Ich bereuhe den Weggang keine Sekunde.
    Die erste Woche WEG hat viel bewirkt.

    7 Tage war ich total euphorisch, aufgezogen und voller Adrenalin.
    Seit 3 Tagen hat sich die Aufregung etwas gelegt und ein innerer Frieden kehrt ein.
    Ab und zu werde ich überwältigt von meiner neuen Freiheit - den schlimmen Erinnerungen und ich könnte heulen.
    Wo ich hinschau sind Dinge über die sich mein Ex so schön aufgeregt hätte... bei dem Gedanken schüttelt es mich.

    Stellt Euch vor, meine Grübchen sind wieder da, gleich neben den Lachfalten die sich in den letzten Tagen gebildet haben.

    Mein Umfeld reagiert überwiegend wohlwollend und meine Mutter ist inzw. auch im Bilde. Das hat mich viel Überwindung gekostet, war aber nun überfällig.
    Am Samstag schaut mir eine (eigentlich weitläufige) Bekannte tief in die Augen.
    Von mir hatte sie keine Details, sagt aber:
    Mädchen ich weiß wie Du Dich fühlst - weil ich das selbe durchgemacht habe!

    Mein Mann weiß wo ich mich aufhalte und versucht "dahinter zu kommen" wo denn nun mein angeblicher Lover sitzt.
    Gestern hab ich noch ein paar Sachen geholt und langsam könnte es ihm dämmern daß es niemanden gibt und er mich ganz alleine vergrault hat.
    Er versinkt in seinem Selbstmitleid und prompt stolper ich in einem Schrank über eine Buddel Jägermeister.
    Vor der Hinfahrt hat sich mein Rücken und Kiefer verspannt (wie früher täglich) und nach meinem "30Minuten Besuch" hingen meine Mundwinkel wieder nach unten und meine Haut hat weh getan.

    Nein, das brauch ich nicht mehr.

    Morgen fahre ich zur Kur.
    3 Wochen irgendwo in der Pampa.
    Eigentlich fühle ich mich in meinem Zimmerchen auf dem Land so tierisch wohl daß ich gar keine Kur mehr bräuchte. Aber ein Schaden wird's auch nicht sein.
    Da kann ich noch mehr Abstand gewinnen und bestimmt entspannen... entspannen... durchatmen... LEBEN

    Ich küsse Euch alle

    GehtsMirGut

    Hallo Schnurzpiepe,

    mein Onkel hat immer gut (viel) getrunken und gut (fett) gegessen. Er ist mit 39 Jahren an Leberversagen gestorben. Es ging blitzschnell. Innerhalb von 4 Wochen Krankenhaus - Koma - Exitus.
    Seine Frau hatte eine Hypothek, ein arbeitsintensives Geschäft und 4 kleine Kinder.

    Seine Mutter, meine Oma hat Sekt und Klosterfrau Melissengeist getrunken, dazu Medikamente.
    Mit 60 war sie im Krankenhaus und die Ärzte sagten wir sollen uns von ihr verabschieden.
    Nach 3 Monaten war sie wieder fit.
    Das Spiel hat sich im 3 Jahreszyklus wiederholt - fast 20 Jahre lang.
    Oma mal wieder auf Entzug im Krankenhaus.
    Sie hatte regelmäßig Magengeschwüre und Literweise Blut rausgebrochen.

    Bei meinem (Noch-)Mann hab ich nun nicht mehr abgewartet wie lange es dauert bis er es schafft sich tot zu saufen.
    Da bin ich lieber vorher ausgezogen (vor genau 1 Woche).

    Übrigens zeigt mein (Noch-)Mann liebend gerne mit dem Finger auf andere mit dem Hinweis "der ist nicht normal" und "der ist asozial".
    Dieses Verhalten fand ich ganz furchtbar schlimm.

    Ich weiß nicht ob das eines der Krankheitssymptome ist, aber ich nehme das an.

    Liebe Grüße
    BinIchMachtlos
    (... aber nicht was MEIN Leben betrifft)