Liebe so_anders
Ich habe jahrelang alles erfolgreich verdrängt... ich habe mir mein Leben schöngeredet.... meine Ausbildung gemacht, Geld verdient, eine Beziehung gehabt, mir eingeredet, dass ich glücklich bin, mit einem Mann der mir keine Liebe geben konnte, ich hab mich nach Halt gesehnt, wie nach einem Strohhalm..... wurde sitzen gelassen...... eines Tages hatte ich solche Verspannungen, Kopfschmerzen... ich wusste nicht mehr weiter, wollte nur noch meine körperlichen Verspannungen los werden....
Ich habe mich von einer Osteopathin behandeln lassen, sowie Akkupunktur gemacht. Meine Verspannungen verschwanden und ich fühlte mich gelöst.... eines Tages, ich sass am Abend vor dem Fernseher, da hatte ich in meinem Kopf plötzlich einen eigenen Film laufen.... ich sah vor meinem geistigen Auge Bilder über mich, Szenen aus meiner Kindheit, ich konnte mir selbst als Kind zuschauen, wie ich weinte, weil Mutter betrunken war, und alles solche Szenen kamen hoch, wie ein selbständiger Film ohne den "Stecker ziehen zu können". Der Film verselbständigte sich insofern, dass als ich bei den Eltern zu Besuch war, und in meinem ehemaligen Kinderzimmer stand, ich mich selbst sah, wie ich weinte..... irgendwie war ich total hinüber, da ich diese Bilder nun täglich schwallweise hatte, sie erschienen mir einfach so, irgendwann am Tag ohne "Vorwarnung". Ich habe dies dann meiner Osteopathin mitgeteilt und sie hat mir dann nahe gelegt, mir psychologische Hilfe zu suchen.... zu diesem Zeitpunkt war mir alles recht und ich ging dann zu einer Psychiaterin..... ich denke, ich hätte diesen Schritt nie nie getan, wenn ich nicht diese Bilder gehabt hätte..... mir wurden mittelschwere Depressionen diagnostiziert... ich selbst habe mich aber nie depressiv gefühlt irgendwie, gestört haben mich nur meine Schlafstörungen, ich bin ein Mensch, der gerne und viel lacht, es ist etwas, dass ich für mich als überlebensnotwendig erachte.... meine Bilder, die erscheinen mir noch heute vor den Augen, aber mit meinen schlafanstossenden Antidepressiva lassen die mich "abstumpfen"... ich wandle teils wie eine schläfrige Mumie herum und die Bilder machen mich nicht traurig, es ist eher so, dass mir diese Bilder nichts mehr anhaben, sie sind mir egal, ich hab mich daran gewöhnt..... an dem Tag, als mir diese Bilder erschienen, hat sich mein Leben geändert. Meine Scheinwelt ist wie ein Kartenhaus zusammengebrochen und ich musste der Realität ins Auge sehen und mich diesen Bildern "stellen". Dies hat mich unheimlich viel Kraft gekostet, da ich das alles gar nie wollte... ich wollte weiterleben, wie bis anhin, aber ich konnte nicht mehr... ich hatte keine Wahl, denn ich wäre durchgedreht, ich musste handeln, meine Seele hat mich in die Knie gezwungen sozusagen... Heute, 1,5 Jahre später bin ich froh darum, ich weiss nicht, ob ich mich sonst meinem Problem je gestellt hätte oder ob ich jahrelang weiter eine Lüge gelebt hätte....