Beiträge von Flor

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    Ach, ich sehe jetzt erst die Ausfuehrungen von Penta. Ja, wie ich schon erklaert habe, fuer mich ist es wichtig, mit jemandem auch dieses Thema anzusprechen, da ich in den Anden lebe, wo ich keine therapeutische Hilfe habe...
    Nein, ich will diese Normalitaet nicht wieder verlieren! Auf gar keinen Fall!

    Also, dann bis morgen. Doch gut, wieder hier zu sein.

    Flor

    Hallo,
    ich habe nochmal nachgedacht und moechte mich entschuldigen. Ich hatte gedacht, kontrolliertes Trinken waere eines der Themen, ueber die man hier einfach mal reden kann.

    Ich habe nun den ganzen Abend im Internet ueber diese KT-Programme gelesen. und muss zugeben, das es kompletter Schwachsinn ist.

    Ich kann zum einen verstehen, das das hier nicht darueber geredet werden soll. Aber andererseits gehoert auch dieses Verstehen-Lernen zu meinem Lernprozess dazu und dann frage ich mich wieder, warum ich mich nicht mit jemandem darueber unterhalten kann (da ich auch keinen Therapeuten habe). Nun irgendwie ist das auch schade, das ich mir dann nicht hier die Hilfe zum Verstaendnis holen darf...

    Denn die Ausfuehrungen von Juergen haben mir wirklich einen Anstoss verpasst, mich soweit damit zu beschaeftigen und es zu verstehen, statt es auszuprobieren! Ich sehe es nun ein, das es kein kontrolliertes Trinken gibt. Nichts weiter wollte ich hier in diesem Forum.

    So, wir haben nun nach 10 und ich bin muede. Ich fuehle mich gut, wieder einen Tag ohne Alkohol in meinem Leben geschafft zu haben.

    Gute Nacht
    Flor

    Hallo Martin,
    das kann ich verstehen. Denn zu viele wuerden das als Grund nehmen, es auch so zu probieren und dabei zurueck in die Alkohol-Falle tappen. Tatsaechlich bin ich erwachsen genug, um zu entscheiden, ob ich hin und wieder etwas trinken will. Und wenn das funktioniert, was ich oben beschreibe, dann bin ich auf eine andere Art gesuender geworden. Ich will nicht glauben, das die Alkoholkrankheit eine lebenslange Krankheit bedeutet. Warum kann ich nicht einfach wieder lernen so zu leben wie ein "normaler" Mensch, der sich hin und wieder ein Glaeschen Wein erlaubt? Aber wie gesagt, es ist falsch an dieser Stelle darueber zu diskutieren. Das sehe ich ein.

    LG
    Flor

    Hallo Gotti!
    Ich habe Deine Nachfrage heute erst gelesen. Ich habe irgendwie gemerkt, das es mir besser geht, wenn ich hier nicht so viel lese oder schreibe! Ich habe den Gedanken an Alkohol gar nicht mehr so im Kopf und fuehle mich deswegen besser, als staendig daran zu denken! Ja, ich weiss, Ihr seid der Ansicht, man sollte staendig an sich arbeiten und muss therapiert werden. Das Hochgefuehl macht einen zu sicher… , aber kann dieses Hochgefuehl nicht auch therapierende Wirkung haben?

    Ist es eigentlich wirklich ausgeschlossen, kontrolliert zu trinken? Wenn diese Normalitaet des Nichttrinkens, wie ich sie nun habe, eingekehrt ist, im Prinzip wie bei gesunden Menschen, kann ich es wirklich nicht schaffen, einen Abend etwas Wein zu geniessen und es danach wieder zu lassen? Ist es nicht in gewisser Weise auch eine Kopfsache, wenn mans einmal kapiert hat?

    Nun, mein Lebensgefaehrte und ich haben uns ehrlich gesagt am Wochenende ein Flaeschchen Wein mit gutem Gewissen gegoennt. Es war auch mal wieder schoen, so ein bisschen zu „schwofen“. Seitdem trinken wir wieder nichts mehr und es geht uns gut dabei. Im November haben wir beide Geburtstag und moechte 2, 3 Tage verreisen. Da moechte ich mal wieder tanzen und auch ein Schlueckchen trinken. Aber bis dahin ist Alkohol verboten, das haben wir ausgemacht.

    Es gibt darueber kontraere Meinungen, ich weiss, hier wird kontrolliertes Trinken total abgelehnt. Ich glaube auch, das es schwere Faelle gibt, die nie wieder einen Tropfen anruehren duerfen, weil es fuer sie immer ein Absturz bedeuten wuerde. Aber ist das bei jedem Alkoholiker so? Ich bin nicht abgestuerzt.

    Vielleicht habe ich auch deswegen nichts mehr hierein geschrieben. Weil ich ja keine Luegengeschichten erfinden will. Ich nehme an, das ich jetzt ganz schoen etwas zu hoeren bekomme...

    Gruss
    Flor

    Hallo Gaby,
    freut mich, Dich kennenzulernen! Vielen Dank fuer Deine aufmunternden Worte! Ja, es ist schon unglaublich, wie sich die Sichtweise doch in relativ kurzer Zeit veraendern kann. Am Anfang hatte ich das Gefuehl, jeden Tag kaempfen zu muessen, doch nun ist umgekehrt eher eine gewisse Normalitaet ohne Alkohol eingekehrt. Wenn man noch im Sumpf sitzt, kann man sich das erst gar nicht vorstellen, aber es geht ohne! Ich bin im Moment oft auch zu beschaeftigt, um dran zu denken und ich staune im Moment selber, das es so gut geht.

    LG
    Flor

    Hallo Charlie,
    danke, das Du nachfragst. Wahrscheinlich gab es gar nichts zu schreiben, weil es mir gut geht! Im Moment habe ich ueberhaupt keine Probleme, denke oft gar nicht an Alkohol. Seit gestern lasse ich auch wieder die Suessigkeiten weg, die ich immer so ein bisschen als Ersatz-Befriedigung benutzt hatte, weil ich nicht zunehmen moechte. Diese fehlen mir zwar etwas, aber es klappt insgesamt auch.

    Ich fuehle mich rundherum fit und viel belastbarer als noch vor ein, zwei Wochen.
    Habe auch endlich mit meinen Kursen begonnen, ich mache mit unseren Angestellten einen Abnehm- und einen Aerobic-Kurs. Das lenkt auch ab und staerkt mein Wohlfuehl-Gefuehl ohne Alkohol. Frueher haette ich das gar nicht gekonnt ohne dabei etwas zu trinken... Am WE habe ich auch wieder viel im Garten gearbeitet...

    Dann gab es in den letzten Tagen hier mehrere "Fiestas" mit Tanz, weil das ganze Dorf eine Woche lang feiert. Die Musik war z. B. gestern die ganze Nacht sehr laut.
    Frueher, wenn ich getrunken hatte, war ich immer gleich in der Laune dorthinzugehen und mitzufeiern, aber heute ist das anders. Erstmal hatte ich nuechtern keine Lust mich zu den Besoffenen zu gesellen, desweiteren wuerde ich mich auch nicht in diese Gefahr begeben. Mich ekelte es sogar vor dem Gedanken, das ich diese Biersaeufer um mich herum haette. Und heute morgen tun mir diese Saeufer, die gestern die ganze Nacht durchgemacht haben und dies fuer das Hoechste halten leid, weil es ihnen bestimmt schlecht vom Alkohol geht.

    Ich habe gerade dermassen Abstand davon, das ist ein Gefuehl, das moechte ich nicht mehr missen...

    LG
    Flor

    Hallo DAU 123,
    Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen! Ich habe das leider geerbt, immer alles 100 %ig machen zu wollen, und ich mag es gar nicht, wenn ich das nicht hinbekomme! Nun, ich habe auch Probleme, mir mal die Ruhe anzutun, die mir gut tut.

    Heute z. B. haette ich so viel arbeiten koennen, aber mein Schatz hat im Garten einen Zaun gebaut. Da bin ich auch in den Garten, aber das fiel mir total schwer, mich da innerlich von den Arbeits-Verpflichtungen zu loesen. Und hinterher tat es mir richtig gut an der frischen Luft. Ich vergesse wirklich oft Pausen zu machen...Wir sind selbstaendig und da schreibt mir keiner die Arbeitszeiten vor, also auch nicht die Pausen...

    LG
    Flor

    ->Gotti
    Danke, Du hast Recht, ich habe keine fachliche Hilfe und das ist sicherlich ein Knackpunkt. Ich wuerde gerne eine Erklaerung und damit Therapiemoeglichkeit fuer meine depressiven Phasen finden, damit bin ich allein und weiss nicht, was ich da machen soll. Ich muss mir da mal etwas ueberlegen. Vielleicht entsprechende Buecher lesen oder Informationen im Internet suchen.
    Uebrigens, als ich mal in Deutschland einen ambulanten Entzug gemacht hatte, war mir das Gespraech beim Arzt ueberhaupt keine Hilfe. Mir wurden Beruhigungsmittel verordnet und das war´s. Eine Therapie in diesem Sinne habe ich noch nie gemacht. Mein Ex-Mann war bei vielen Therapeuten (aus anderen Gruenden) und hatte so viele schlechte Erfahrungen gemacht, das ich ehrlich gesagt keine gute Meinung dazu habe... Was aber nicht heisst, das ich sie nicht nutzen wuerde, wenn es diese Moeglichkeit fuer mich hier gaebe.

    Ganz herzliche Gruesse an alle!

    Flor :)

    ->Charlie
    Ich rede mit meinem Partner ueber alles, auch das Thema Alkohol ist eins dieser Themen. Ich werde es ihm noch sagen. An diesem Tag wollte ich erst einmal fuer mich allein verstehen, was da passiert ist und etwas Abstand gewinnen. Ich selber wusste, es war nur ein Ausrutscher, ich wollte mich nicht von der Enttaeuschung meines Partners herunterziehen lassen, und mir selber wieder vertrauen lernen. Mein Partner trinkt nicht mehr und wir haben ein alkoholfreies Zuhause.
    Ein SOS-Button? Ich haette ihn nicht gedrueckt, weil ich an diesem Nachmittag schon entschieden hatte. Aber es gab vorher einige Momente, die ich auch im Forum hier geschrieben hatte, wo ich widerstanden und mich wieder gefangen hatte. Mich wuerde der erweiterte Bereich schon interessieren, aber ich lebe im Ausland und weiss nicht, wie ich das Geld nach Deutschland bekommen soll (habe keine Kreditkarte).

    Vielleicht hast Du es zuvor nicht gelesen, ich habe keinen Therapeuten, da ich in den Anden lebe. Die allgemeine medizinische Versorgung ist schon problematisch und ich muss erst 2 Stunden reisen, um einen Arzt zu konsultieren. Das Niveau der Therapien dort ist auch ueberhaupt nicht vergleichbar mit dem deutschen System.

    ->Dorothea
    Ich habe auch etwas Neues festgestellt. Mir tut es nicht gut, mich zu viel mit dem Thema Alkohol zu beschaeftigen. Es ist noetig, sich damit zu befassen, das auf jeden Fall. Aber an diesen Tagen hatte ich mich hier im Forum ueberall eingemischt und war auch ein paar mal mit Hartmut angeeckt. Das hatte mir geschadet. Ich fuehlte mich unverstanden und hatte daraus keinen Nutzen mehr fuer mich ziehen koennen. Im Prinzip war ich sogar enttaeuscht und fuehlte mich alleingelassen. Ich weiss, ich habe einen Teil davon selber fabriziert und ich muss noch lernen, hier mit Euch konstruktiv zu arbeiten. Irgendwie hatte mich das Forum hier genervt. Einmal war ich soooo sauer auf das, was Hartmut geschrieben hatte, das ich ganz klar sagen muss, das es zu meiner Frustration beigetragen hatte. Deswegen habe ich spaeter dann auch nach weiblichen Moderatoren wie Dich gefragt. Mir ist aufgefallen, das seitdem nur noch Carsten und Du antwortet. Mit Euch komme ich zurecht. Ich meine in einer echten Selbsthilfegruppe vor Ort kann sowas ja auch vorkommen, das man sich mit einem Teilnehmer nicht versteht...

    ->Palagia
    Diesen Druck, den Du beschreibst, bekam ich auch immer in den Griff. Dieses eine Mal war es anders. Ich war schon so weit unten mit meiner Depression, das mir alles egal war! Das muss ich in Zukunft verhindern. Wenn sich eine Depression anbahnt, diese schon bekaempfen! Das habe ich nun verstanden. In dem Moment ging es nicht mehr nur um das Gefuehl zu haben, habe einfach gedacht, „ihr koennt mich mal alle“ (entschuldigung), und fuer mich selber hatte ich sowieso schon jegliches Mitgefuehl verloren.

    -> Dau 123
    Ich verstehe genau, was Du meinst, ich haette damals auch niemals aufhoeren koennen, weil ich noch in meiner ersten Ehe steckte. Erst mein Weggang hatte mir die Kraft gegeben etwas zu veraendern, 9 Monate Trockenheit folgten. Der Rueckfall war kein Rueckfall, weil ich damals noch nicht verstanden hatte, das ich ein Leben lang auf Alkohol verzichten muss. Da bin ich erst jetzt angekommen. Nach 3 weiteren Jahren.
    Ich habe ja oben bereits analysiert, was wieder zum Trinken gefuehrt hat, aber ich nenne es kein Rueckfall, denn ich habe danach nichts mehr getrunken und werde es auch nicht nochmal tun. Es war ein *VORfall*

    -> Yvonne,
    natuerlich ist das keine Methode gegen Depressionen. Aber das hier ist auch eine Struktur, die mich fesselt. Seit Jahren, auch mit Alkohol, war ich immer abwechselnd gut und schlecht drauf. Ich leide immer schon unter starken Stimmungsschwankungen. Der Alkohol hat das bestimmt auch eher verschlimmert. Habe deswegen auch mal ein Antidepressivum genommen, wovon ich zum Glueck auch wieder loskam. Mit diesen Schwankungen faellt es mir schwer umzugehen. Da liegt ein Ansatz zur Veraenderung. Ich lasse mich so gerne gehen, wenn ich unten bin, was ja auch in der Natur von Depressionen liegt. Sich am liebsten ins Bett legen und niemanden mehr sehen, sprechen... Genau das habe ich am besagten Nachmittag gemacht. Wie ueberwindet man den inneren Schweinehund, wenn einem alles zu viel ist, sich dennoch auf etwas Gutes zu besinnen?

    -> Number 6
    Ich verstehe es nicht als Punkt 0, fuer mich gilt noch immer das erste Datum. Das hier war ein Teil des Trockenwerdens. Ich behalte diesen Tag als Warnung im Gedaechtnis. Aber ich fange nicht wieder von vorne zu zaehlen an.

    Zitat

    Du solltest ALLES dafür tun um diese Situation zu verhindern, wenn du wieder mal so drauf bist! Bitte!

    Ja, Du hast Recht, aber wie ich es oben schon an Yvonne schrieb, in der Depression ist man so unbeweglich und starr, da kann es schon zu spaet sein. Heisst, ich muss diese Depressionen verhindern lernen, so gut ich es kann. Verstehen lernen, was mich so herunterreisst. Das Problem ist, das es fuer mich oft gar keinen ersichtlichen Grund gibt, einen Tag stehe ich so auf, einen so...

    Hallo nochmal,
    Nun moechte ich mich mal durch die zahlreichen Antworten arbeiten, denn jede ist es Wert, beantwortet zu werden. Nochmals herzlichen Dank Euch allen!

    -> Maria.
    Ich habe das nicht einfach abgehakt, ich habe eigentlich die ganze Zeit ueber den Vorfall nachgedacht. Und mich auch selber beobachtet und dabei ein paar Dinge bemerkt. Ich war in den letzten Tagen zunehmend unzufrieden und manchmal sogar richtig aggressiv. Diese Aggressivitaet habe ich hauptsaechlich morgens festgestellt.
    Ich kann mir nicht so genau erklaeren, wo das hergekommen ist. Aber ein paar Ideen habe ich schon.


    Eine Frage ist dabei, ob das Weglassen des Alkohols zu Aggressionen fuehren kann? Hat jemand vielleicht etwas aehnliches beobachtet?

    Die Unzufriedenheit kam aus einer gewissen Unorganisiertheit. Ich hatte das Gefuehl, meine Arbeit im Haushalt und beruflich nicht zu schaffen, der Tag war schon wieder herum, und wieder hatte ich die Waesche nicht gemacht, und ich muss noch das und ich muss noch jenes...
    Nun mache ich mir taeglich eine Liste, die ich abhake und siehe da, ich schaffe das meiste und fuehle mich zufriedener.

    Ausserdem ist ein Problem von mir, noch aus meiner ersten Ehe, das ich nicht gut allein sein kann. Die letzten 10 Jahre meiner ersten Beziehung war ich im Grunde genommen sehr einsam und habe mir dieses Gefuehl weggesoffen. Ich kam von de r Arbeit, sass allein vor dem Computer mit einer Flasche Wein dabei.
    Mit meinem neuen Lebenspartner verbringe ich im Grunde genommen vergleichsweise sehr viel Zeit, auch weil wir in unserer Firma zusammen arbeiten. Aber er muss auch mal einen Tag wegfahren und umso oefter das ist, umso gefaehrderter werde ich, in dieses alte Muster wieder zu fallen. Fast immer beherrsche ich dieses Gefuehl, aber an jenem Nachmittag kam beides zusammen – diese Unzufriedenheit und das alte Gefuehl allein zu sein.

    Ich habe auch keine grossen Freundschaften hier. Nur ein paar Angestellte, meine Freundinnen aus Deutschland halten mit mir gelegentlichen Mail-Kontakt. Ich hatte schonmal angeregt, das wir ueber Skype (wie Telefon ueber das Internet) reden koennten, aber von ihrer Seite kam das nicht zustande. Weil es mir einfach mal fehlt mit ner Freundin draufloszuquatschen...

    Endlich habe ich deswegen einen schon lange von mir geplanten Schritt gemacht, ich mache nun 1 bis 2 mal pro Woche mit meinem Personal Aerobic! Und eine andere Idee ist, das wir mal zusammen kochen...

    Zu Deiner und anderer Frage:
    Ich habe mir das Flaeschchen Rum gezielt gekauft an jenem Nachmittag. Hier im Haus gibt es keinen Alkohol.

    Hallo!
    Ich bin noch da! Es geht mir gut und ich habe auch nichts mehr getrunken. Ich bin sehr erfreut ueber Euren zahlreichen Kommentare, die ich heute alle noch beantworten werde. Bin einfach noch nicht dazu gekommen!

    LG
    Flor

    Hallo!
    Es scheint, das ich erst lernen muss, hier mit Euch konstruktiv zu arbeiten. Habe mich wirklich sehr ablenken lassen. Hartmut hatte Recht!

    Die Situation hatte sich schon irgendwie angebahnt.Und ich war auf einmal so frustriert und konnte auch nicht mehr gegen dieses Gefuehl, den Druck an. Ich wollte es auch nicht mehr. Ich habe mich nach dem Genuss von 1/4 l Rum mit Saft auf das Sofa gelegt und es auch irgendwie genossen, "zuzumachen". Das Gewissen war schon nicht gut, aber ich habe mir gleich gesagt, zu diesem Patzer stehe ich und mehr war das nicht. Das konnte ich sogar in diesem Moment entscheiden. Auch wenn ich Lust hatte nochmal loszugehen, um mir "Nachschub" zu kaufen, habe ich es gelassen. Mein Partner hat nichts davon mitbekommen.

    Ich hatte heute morgen zwar wieder ein paar uebliche Beschwerden, aber es ging mir irgendwie sogar besser, weil der Druck weg ist. Ja, ich weiss, das ist bestimmt nicht die Methode. Ich muss noch etwas anderes finden, was mich wieder aufmuntert. Ich kann es einfach nicht haben, wenn ich depressiv bin. Und seit 2 Tagen hatte ich mich so gefuehlt.

    Ist das falsch, das ich mich jetzt nicht geissel? Ich will den Tag als geschehen und eine weitere Erfahrung nehmen, aber finde, es bringt nichts, mich jetzt zu quaelen. Andersherum will ich versuchen, daraus zu lernen. Vielleicht koennt Ihr mir dabei helfen.

    Lieben Dank im voraus. Bin froh, wieder hier zu sein!

    Flor

    Hallo Martin.
    Ich habe gerade Deine Frage beantwortet. Warum so eilig? Danach beantworte ich besagte naechste Frage.
    Ich wuerde lieber mit dorothee reden. Oder mit Maria oder kathleen. Gibt es keine weiblichen Moderatoren? Habt Ihr da mal einen Unterschied gesehen?

    Wie es dazu kam?
    Koennt Ihr es mir nicht sagen?
    Ich habe mich gesehnt nach dem Gefuehl, den mir der Alkohol verschafft. Ich kann Euch nicht einmal genau sagen, ob ich mich jetzt so schlecht fuehle, wie ich sollte... Es faellt mir schwer, mich in irgendwelche Formen pressen zu lassen. Ich brauche es, mal abzuheben und keine Lust auf Regeln zu haben, wie Ihr ja schon gemerkt habt. Es gibt Tage, wo ich gut drauf bin, andere sind schlechte. Ich mag die einen Tage, das habt Ihr mit meinen euphorischen Gefuehlen schon gut erkannt, was mache ich mit den anderen? Schulterzuck. Wie gehe ich konstruktiv mit meiner Krankheit um? Jeden Tag auf ein Neues.

    Hallo!
    Karsten, das ist schon klar. Du bist wirklich den ganzen Tag fuer uns da? Weisst Du, ich finde Deine Antwort sehr ehrlich und moechte mich fuer diese Ehrlichkeit bedanken.
    Ich glaube, damit habt Ihr schon vielen geholfen. Aber wiederum habe ich nicht bescheid gesagt, als ich Euch brauchte. Nun, Ihr seid ja auch nicht soetwas wie Hilfegeister. Ich habe Euch gestern geschrieben, das ich mir beinahe etwas gekauft haette. Ist kein Vorwurf, nur eine Feststellung - eine Reaktion darauf habe ich nicht erhalten.

    Irgendwie wollte ich etwas von Euch, was ich selber schaffen muss. Ich glaube, es liegt in meiner Persoenlichkeit. Ich kann mit Stress-Situationen nicht umgehen, die ich gerade privat wieder verarbeiten muss. Hier moechte ich das nicht alles erzaehlen, die Reaktionen sind ja auch immer, das Euch das nicht interessiert, und im Moment weiss ich nicht, wie und wo ich diese Gefuehle aufarbeiten kann.
    Wahrscheinlich war schon gestern klar, das ich heute trinken wuerde. Als ich heute morgen aufwachte, war ich schlecht drauf. Seitdem wusste ich es. Was ich in den letzten Tagen so herausgelesen hatte und heute morgen auch mein erster Gedanke war, ich war noch nicht weit genug unten. Ich habe gefragt, ob es Euch hier nicht mal nervt, weil ich empfinde, ihr habt die Wahrheit mit Loeffeln gefressen, weil ihr fast gestorben seit, ich bin noch soooo weit davon entfernt und das macht es mir doch irgendwie zu einfach, wieder zum Glas zu greifen.

    Wie machen wir nun weiter, denn ich gebe noch nicht auf! Dieser Patzer ist fuer mich nicht mein Tod, sondern ein Teil des Verstehens. Ich brauche nur einen neuen Thread mit einem anderen Namen.

    Flor

    Hallo!
    Ich moechte mal eine ganz andere Frage in die Runde stellen. Ihr seit schon Jahre trocken. Stellt sich jemals so etwas wie Normalitaet ein? Ihr beschaeftigt Euch nach so langer Zeit immernoch tagtaeglich hier im Forum mit dem Thema. Ist das wirklich gut? Gestern hatte mich das alles dermassen genervt. Die Woche zuvor hatte ich kaum Zeit ueber Alkohol nachzudenken, weil ich mit so vielen anderen Dingen beschaeftigt war. Ich habe nun das Gefuehl, umso mehr ich mich hier mit Euch ueber das Thema unterhalte, umso verrueckter macht mich das. Ist es nicht besser irgendwann auch mal gedanklich davon Abstand zu nehmen?

    LG Flor

    Hallo!
    Hartmut, was meinst Du damit, das kathleen fuer mich spricht? Genauso schriebst Du, das ich fuer allesweg gesprochen haette. Kathleen sagt doch ihre Meinung, nicht meine, sie ist nur eben der gleichen wie ich, ist das das gleiche? Und ich meine, wir sollten zwar alle ein wenig selbstbezogen sein, aber koennen wir uns deswegen nicht mal die Meinung anderer anhoeren oder sie fuer richtig befinden...?

    Zu Deiner Frage.

    Zitat

    Was kann ich denn lernen von anderer Saufgeschichten?

    Das alles noch schlimmer kommen kann, wenn ich nun nicht den Schlussstrich ziehe! Ich bin noch nicht da, wo andere waren und will da auch niemals hin!!! Ist das verkehrt, sich ein Horrorbild zu schaffen, wenn man kein Horrorerlebnis hat, keinen Zusammenbruch erlitten hat, nichts hat was hinter einem liegt, wo man nicht wieder hinwill? Muss ich den Tiefpunkt erst selbst erleben, muss ich erst auf der Strasse schlafen, ins Krankenhaus, weil ein Magengeschwuer blutet oder Darmkrebs bekommen?

    Der Mensch ist doch so!
    solange es ihm gut geht, macht er immer so weiter, das sind besonders gesundheitsschaedigende Faktoren, nicht nur Alkohol, auch jemand der taeglich fett isst, der raucht, etc. muss erst einen Herzinfarkt bekommen.

    Vielleicht braucht auch jeder seinen ganz persoenlichen Horror? Ich hatte zuletzt im Internet ein PDF gefunden, wo die gesundheitlichen Folgen langjaehrigen Alkoholkonsums grausamst beschrieben wurde. Das hat mich geschockt. Und so ist das auch mein individueller Weg!

    Da waeren wir wieder beim Thema "Tiefpunkt bedeutend oder unbedeutend"? Unter diesem Aspekt muss es vielleicht kein Tiefpunkt sein, aber irgendeine Angst muss mit dem Wiedertrinken doch verbunden sein. Es muss doch der Punkt sein, an dem ich beschlossen habe aufzuhoeren.

    Aber mal was anderes!
    Ich haette mir eben fast Alkohol gekauft. Dieser Tag ist anstrengend. Eigentlich hatte er wunderbar angefangen, meine Katze hat 3 Jungen das Leben geschenkt. Aber dann kam eine Situation, die mich den ganzen Tag belastet hat, wir mussten jemanden von unserem Personal entlassen, ich bin selber in die Sache verwickelt und fuehle mich deswegen erbaermlich. Ich glaube ich habe hier gestern und heute auch deswegen so viel geschrieben, um mich ein wenig davon abzulenken, aber dann hat mich das hier auch noch genervt und als ich gerade zum Gartenwaessern war, waere ich nachher am liebsten geradeaus weiter in den naechsten Laden gelaufen, um mir ein Viertel Rum und Saft zu holen. Keine Sorge, ich hatte mich dann stattdessen bei meinem Lebensgefaehrten ausgeheult und nun sitze ich hier mit einer Tasse Baldrian-Tee und es geht mir wieder besser...

    Aber im Grunde genommen war mir doch eben alles (fast) sch...ss-egal.
    Und was hat dieses fast ausgemacht?
    Ich habe gedacht, wenn ich jetzt das Viertel Rum in mich hereinschuette, werde ich das auch morgen tun und dann waechst meine Leber gleich wieder auf die Groesse wie am Anfang und alles war umsonst. Ich kann Euch nicht mehr unter die Augen treten, mir morgen nicht mehr in die Augen sehen und will nicht erleben, wie mein Lebensgefaehrte gleich mal wieder feststellt: "Du hast was getrunken". Ich will dieses Gefuehl nicht, morgen aufzustehen und mich zu schaemen und mich selbst zu hassen. Deswegen habe ich es nicht getan.

    Bei Euch ist schon nach 1, sagt mal, wann schlaft Ihr eigentlich?

    Also, ich wuensche Euch eine geruhsame Nacht,

    Flor

    Hallo Hartmut!
    Was sind denn CO-Anteile? Was soll ich ueberpruefen?

    Ehrlich gesagt, habe ich das Beduerfnis mich zu unterhalten, hier schreibt mir kaum jemand, auch wenn ich mich im anderen Thread wohl zu weit vorgewagt habe, ist die Diskussion dort doch weiter gegangen und nicht eingeschlafen, so wie hier. Und ich konnte fuer mich etwas dabei lernen. Ich verstehe ja, das ich noch "frisch" hinter den Ohren bin und ich will auch keine falschen Ratschlaege geben. Wir sind hier ja nicht in einem Katzenforum oder sowas, das hier ist ein ernstes Thema, aber ich bekomme den Eindruck, das sich vieles im Sande verlaeuft, weil sich hier nur noch Moderatoren schreiben, die wenig Freiheiten lassen bei der Formulierung von Gedanken und Gefuehlen. Staendig lese ich: "Uns interessiert nicht, was Du erzaehlst, wir wollen nur wissen, was mit dem Alkohol ist." Aber kann man das immer so trennen? Ich weiss bald gar nicht mehr, was ich schreiben soll.

    Was wirklich ist der Sinn dieses Forums, wenn ich mich nicht fuer die Peronen, die da schreiben interessiere? Ich moechte mich gerne ueber verschiedene Erfahrungen mit der Krankheit auseinandersetzen. Ich moechte erfahren, was andere durchgemacht haben, um zu verstehen. Reine Floskeln helfen mir dabei nicht nur. Dann kann ich auch ein Buch lesen. Ich wuensche mir etwas "Lebendiges". Ich habe immer mehr den Eindruck, dies ersetzt mir keine Selbsthilfegruppe, die ich hier wo ich wohne nicht habe und gerne haette. Ich ueberlege nun schon, ob ich gar nicht mehr schreibe, sondern nur noch lese...

    Gruss Flor