Beiträge von Emma2010

    Liebe Butterblume,

    mein Beileid. Es ist schwer, in dieser Situation die richtigen Worte zu finden.

    Auch wenn eure Mutter-Tochter-Beziehung wahrscheinlich von vielen
    belastenden Momenten geprägt war, hast du dennoch in eurer letzten
    Phase, das richtige Gespür bewiesen und ihr ein friedliches
    Ende ermöglicht.

    Mehr kann sich ein sterbender Mensch nicht wünschen.
    Ich wünsche dir für die Zukunft alles Gute, in Liebe und Vergebung.

    Emma

    Zitat

    Ich brauche keine Beziehung, um in großen Differenzen aufzugehen und um später unter der Erde als Blumendünger über mich hinaus zu wachsen.

    Servus Karl, danke für dein Statement. Schade ist, dass wir uns nicht im
    realen Leben kennen, würde dich glatt in meinen Philosophenkreis
    aufnehmen.

    Nur in einem Punkt, muss ich dir widersprechen.
    Wer so wie ich z.B. unter widrigen Bedingungen aufgewachsen ist, den
    erwarten zwangsläufig immer wieder mehr oder weniger grobe
    Differenzen. Und auch das nennt sich Co-Abhängigkeit.

    Aus heutiger Sicht kann mir allerdings auch kein Leben mehr
    mit einem Säufer vorstellen, dafür bin mir doch zu schade.


    Fazit: Wer sich im Diesseits für ein erfülltes Leben stark macht, hat auch
    gar keine Angst im Jenseits mal als Blumendünger zu enden.
    Und je eher wir es uns wert sind, um so länger ist der Genuss.

    Glück auf! Emma 8)

    Zitat

    Übrigens: als meine Exfrau damals trocken wurde, da war sie scheinbar trocken, aber sonst war alles gleich. Trocken heißt ja nicht, dass damit auch für mich alles so ist, wie ich es brauche, mir vorstelle oder wünsche.

    "
    Trocken", also das, wo ich mich lange drauf konzentriert hatte, der Nabel von allem Guten, war nichts und alles ging trocken weiter wie vorher.

    Hallo Karl,

    ich bin gerade über diesen Satz gestolpert, welcher mich etwas irritiert und
    nachdenklich zurücklässt.

    Um von mir zu sprechen: Es ist mir bisher noch nie in den Sinn gekommen,
    von einem Freund/Freundin, bzw. Ehepartner zu erwarten, nicht mal
    zu wünschen, dass jemand so ist, sein soll, wie ich es brauche, mir
    vorstelle oder wünsche.

    Kann überhaupt jemand dem gerecht werden?
    Ist doch jeder Mensch für sich einzigartig, ein Unikat, also nicht dafür geboren eben meine Mängel auszumerzen.

    In meinen letzten Beziehungen habe immer Partner gefunden oder angezogen, wo ein sich Ergänzen eigentlich gut funktioniert hat, dies Gemeinsamkeiten und Harmonie mit sich brachte, aber auch
    zeitweise große Differenzen.
    Also diese zu überwinden, auch daran kann man wachsen.

    Mittlerweile nach Jahren des sich gegenseitigen Abschleifens, also der steten Arbeit an sich, hat jemand Neuer, der mich noch ergänzen könnte,
    es heute schon schwer.
    Besser ausgedrückt:
    Eigentlich will und brauche ich das gar nicht. Bin mir in gewisser Weise
    selbst genug, auch liegt es mir fern, jemals wieder jemanden
    ergänzen zu wollen.

    Zwar lebe wieder in einem Naheverhältnis, überhaupt sind wir uns
    beide auch vom Charakter sehr ähnlich, der Nachteil allerdings ist, dass der Reiz des Unbekannten oft fehlt.

    Du siehst also, auch wenn man denkt, man ist endlich mal angekommen,
    die Arbeit mit sich, sowie das Überwinden von Grenzen hört nie auf.

    Zu guter Letzt. Kann gut sein, dass ich deine Aussagen irgendwie falsch interpretiert habe,
    dennoch würde mich deine Sichtweise schon nochmal interessieren.
    Lebst ja vermutlich, auch irgendwie im steten Wandel und im Werden.

    Nette Grüße
    Emma

    Schönen Abend, danke dir Sunshine für deine Reflexion.

    Ich finde die Idee schon gut, sofern der persönliche Bedarf besteht,
    einen intensiveren Austausch fortzusetzen, dazu bittet der
    geschützte Bereich eine gute Möglichkeit und man bekommt auch mehr
    Antworten.

    Nun, im Großen und Ganzen verläuft ja mein Leben in angenehmen,
    harmonischen Bahnen. Themen die mich zurzeit beschäftigen, sind andere,
    meine Aufnahmeprüfung für einen Studienlehrgang, dann mein ewiges
    Thema in Sachen Ernährung, Gesundheit und Fitness, aber auch mein Hang zu noch mehr Selbstfindung, bzw. Selbstbewusstsein.

    Das Dauerthema Abhängigkeit und Sucht berührt nur insofern noch, wenn, wie es immer mal wieder vorkommt, mich etwas triggert und
    dann die Erinnerungen hochkommen.
    Allerdings habe alles was war, alles Negative, denke mal gut verarbeitet, für alles Schöne damals bin ich froh und dankbar.

    Irgendwie kann es gar nicht ganz fassen, wir kennen uns erst 1 Jahr, aber dass es wieder einen Partner in meinem Leben gibt, einen so unerwartet,
    charaktervollen und großartigen Menschen.
    Und gerade dies macht mich zur Zeit ein bisserl unrund, nach außen führe ein selbst bestimmtes, selbstbewusstes Leben, aber innerlich
    verfüge über wenig Selbstwertgefühl.

    Was treibt mich also ins Alkoholiker-Selbsthilfe-Forum?
    Nun, ich wurde vor kurzem an der Hand operiert, so kann grade nicht
    viel machen.
    Ich denke mal, dass man seine Erfahrungen, die man gemacht hat, jetzt in
    Bezug auf die Sucht/Co-Abhängigkeit nicht vergraben muss, es ist
    schön und es tut mir gut, auch helfen zu können.

    Sunshine, du hast ja noch so einiges vor dir, die eine Antwort auf deine Fragen, wird es wohl nicht geben. Und so individuell jede Lebensgeschichte ist, genauso vielfältige Lösungsansätze wird's wohl auch geben.

    Allerdings will ich dir zu guter Letzt, doch auch die Grundbausteine, sie sind
    genauso für alle Co-Süchtigen von Wert, sowie der Austausch und
    Unterstützung von den Erfahrenen ans Herz legen.


    Bin mir sicher, du schaffst das,...
    Grüße von Emma

    Servus, gerne versuche ich auf deine Fragen zu antworten, möchte allerdings im öffentlichen www. nicht zu sehr ausschweifen.

    Sunshine schreibt:

    Zitat

    Angst vor Ungewissheit habe ich - glaube ich zumindest - keine. Ablehnung nein wieso denn ich bin eine super Partnerin, ehrlich, direkt, eigenständig und liebevoll, mit eigener Meinung - eine moderne Frau mit viel Liebe für sich und Andere halt.

    Liebe Sunshine, willkommen im Club. Den jemand von den erfahrenen Userinnen, brachte es mal ungefähr so auf den Punkt.
    Wir Co-Abhängigen halten uns ironischerweise meistens für die Gutmenschen im Abhängigkeitssystem, weil wir unser ganzes Denken, Fühlen und Handeln für eine destruktive Beziehung einsetzen, statt uns mal selbst zu retten.

    Momentan hast du noch keine Angst vor Unsicherheit, die kommt aber angekrochen, wenn sich das Trennungsprozedere einstellen wird.
    Solange der Alki noch säuft, besteht wenig Gefahr verlassen zu werden, zudem sind wir auch zu großartig und wissen doch, dass ein Alkoholiker, auf uns angewiesen ist, uns ein Gefühl des Gebraucht-werden vermittelt.

    Umso schlimmer trifft es uns dann, wenn wir zickig sind, zu sehr aus dem
    Ruder laufen und uns der ungehörige Partner droht zu verlassen.

    Zitat

    Ablehnung nein wieso?


    Stell dir vor, du wärst eine talentierte Komikerin, kämmst auf die Bühne, gibst natürlich dein Bestes, willst ja das Publikum unterhalten, aber niemand lacht mit.
    Vermute mal, dass deine Selbstliebe, so wie bei mir auch noch nicht bis in dein Innerstes vorgedrungen ist, denn sonst würdest du dir eine Beziehung mit einem "Drogenabhängigen" gar nicht zumuten.

    Wann hast du das letzte Mal mit einem attraktiven, erfolgsversprechenden Mann geflirtet? Kannst du dann noch ehrlich, direkt, eigenständig und liebevoll bleiben, oder überkommt dich die Angst vor Ablehnung, sodass dich aus Angst vor Verletzung
    lieber zurückziehen würdest,... so wie ich es
    praktiziere?

    Zitat

    Darf ich dich fragen was genau mit deinem Partner passiert ist - was meinst mit leidvoll krepiert?

    Kurz gefasst: Ich bin aufgewachsen zwischen einer verbitterten Mutter und
    einem unsensiblen, aggressiven Vater. Von daher war bis Mitte 20 viel zu schüchtern für mein Alter und wurde nicht ernst genommen.
    Mein XY hatte mich halt damals gewollt, gefallen hatte er mir, auch wenn
    er deutlich älter und erfahrener als ich war.
    Er hatte aufgrund seiner Alkoholsucht zu diesem Zeitpunkt bereits,
    auch aufgrund eines betrunkenen Sturzes über die Kellerstiege, ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und erste Ausfallerscheinungen, sodass ich glaubte, helfen zu müssen und es eben gut fand, gebraucht zu werden.
    Den echten Versuch, aus seiner Sucht auszubrechen, hatte es nie
    gegeben, und somit eine die alkoholbedingte Leberzirrhose seinen Lauf
    genommen.

    Ja mei, hoffe, du kannst meinen Erklärungsversuch noch einordnen, kann sein, dass es ein bisschen steril rüberkommt.

    LG Emma

    Hallo, willkommen im Alkoholiker.de Forum.

    Erstmal finde ich deine Geschichte von einer Jugendliebe die wieder
    zusammen gekommen sind, einfach romantisch.

    Die Gefahr dabei ist, denke mal, dass die so schönen Erinnerungen noch immer ungetrübt präsent sind, sodass du eventuell seine Veränderungen nicht mitbekommen hast, oder sie nicht wahrhaben willst.

    Fakt ist, dass man an der Seite eines Alkoholabhängigen nicht gesünder
    werden kann. Bin glaube ich selbst auch ähnlich gestrickt wie du, sehe
    jegliche Stolpersteine, Kränkungen, Streitthemen immer als Chance für persönliches Wachstum.

    Man kann es aber auch so sehen, dass du dich aus Angst vor Ungewissheit, vlt. Ablehnung, dich an einen Mann klammerst, der allerdings aufgrund seiner eigenen Erfahrungen auf seinem eigenen Trip unterwegs ist, es mit
    dir nichts zutun hat.

    Ich nehme mal an, es ist bisher nur deiner eigenen positiven Sichtweise zu verdanken, dass du heute wieder so gut da stehst. Also steckt in dir viel Potenzial.

    Viele Co-Süchtige leben in der Illusion, dass die Liebe, sofern sie echt
    ist, alle Wunden zu heilen vermag. Ehrlich gesagt, halte dies für eine reine
    Märchengeschichte im Abhängigkeitskonstrukt.

    Als ich damals noch mit meinem süchtigen Mann beisammen war, hatte
    nur mein Kampfgeist mich vor möglichen ernsthaften Krankheiten verschont, doch mein Partner, dem ich stets beigestanden bin, ist an der Sucht leidvoll krepiert.

    Heute lebe ich in einer neuen, angstfreien Beziehung. Also man kann sich auch mit über 50 nochmal verlieben.
    Auch ohne das Suchtthema macht man seine Fortschritte und man lernt auch mal was von der Leichtigkeit des Seins.

    Ich wünsche dir mehr Selbstvertrauen, zum Glücklich sein muss man
    nicht zwingend in einer Beziehung leben. Lass dich nicht mehr zu sehr verletzen, es hinterlässt nur viele weitere Narben, welche ein noch so starkes Selbstwertgefühl ruinieren können.

    Liebe Grüße Emma

    Servus Butterblume,

    erstmal möchte ich dich im Forum willkommen heißen, denn so hast
    noch wenigstens ein Ventil für deine Frustration.

    Noch verstehe ich nicht, warum deine Mutter die letzte Phase ihres Lebens nicht noch in einem Pflegeheim verbringen kann, wenn du ihren Anblick, geschweige den, jegliche pflegerischen, sowie unangenehmen Tätigkeiten
    verabscheust?

    (Denn sofern sie nichts besitzt, dann übernimmt eh die Sozialhilfe die
    Kosten. Und wenn`s noch was zu vererben gäbe, so würde ich das Geld,
    wenn ich den Mensch nicht akzeptieren kann, dann auch nicht haben
    wollen.)

    Andererseits kann ich deine Gefühle schon nachvollziehen. Auch mein Lebensgefährte war am Schluss seiner Krankheit einem ähnlichen
    menschenunwürdigen Dilemma ausgesetzt. Und es wird nicht mehr besser.

    Versuche es mal, dich emphatisch in die Lebensgeschichte deiner
    Mutter einzufühlen. Glaubst du, es würde ihr/dir besser gehen, wenn sie
    dir zuliebe auf den Alkohol verzichtet?
    Da sie wahrscheinlich bereits Jahrzehnte lang abhängig trinkt, ihr ganzer
    Körper, sowie das Gehirn im dementsprechend schlechten Zustand ist,
    so könntest es ihr doch einfach zugestehen?

    Was dich wirklich fertig macht, ist wohl eher gar nicht das Hier und Jetzt, sondern alles was dir deine Mutter aufgrund ihrer Sauferei bisher
    angetan hat.
    Vernachlässigung, Liebesentzug, Streit, Undank, Beleidigungen,....

    Weiß ja nicht, inwieweit du bisher mit ihr schon deinen Frieden gemacht
    hast, damit umzugehen. Da es dich allerdings noch immer belastet, solltest
    vlt. auch für dich nochmal psychologische Unterstützung
    beanspruchen.

    Pflegerische Tätigkeiten sind nicht jedermanns Sache, besonders als
    Tochter eine extreme Herausforderung. Du musst das nicht tun, wenn
    du es nicht willst.

    Liebe Grüße Emma

    Sunshine: Bin ja nicht mehr so viel im Forum unterwegs, aber dich
    lese ich immer wieder gerne, weil du Fakten in Worte zu fassen verstehst, was ja nicht ganz einfach ist. Du bist im wahrsten Sinn des Wortes
    eine große Bereicherung fürs Forum. Das wollte ich dir einfach mal
    sagen.

    Glaube überhaupt, dass der Weg aus einer Sucht, erstmal ein
    Bewusstwerden im Kopf einsetzen muss.

    Lya: Erstaunt lese ich von den vielen Co-Abhängigen immer wieder,
    etwa so in der Art... ja wenn XY doch heute, oder wenigstens heute
    Abend mal nichts trinken würde?

    Jedoch, was würde das (bisschen weniger) schon ändern?
    Stell dir mal vor, du wärst es gewohnt, nach einem harten, langen
    Arbeitstag, freust dich auf einen entspannten Abend mit deiner
    einzigen warmen Mahlzeit, auf die du dich schon richtig freust und
    überhaupt, knurrt dein Magen.
    Du kommst zur Tür rein, dein Freund sitzt bereits grimmig am Küchentisch
    und wartet, um dir klar zu machen,... dass er eigentlich und überhaupt
    gerne lieber eine schlankere Frau an seiner Seite hätte und deshalb
    von dir ab sofort verlangt, dein geliebtes, geliebstes Abendessen zu knicken.

    Was ich damit sagen will! Ein gewohnheitsmäßiger Trinker kann nicht
    einfach mal eben auf sein ... Bier verzichten. Denn sowas geht ans
    Gemüt, macht Stress, Wut, bringt ein Gefühl großer Enttäuschung
    mit sich.

    Ein gewohnheitsmäßiger Trinker muss erstmal seine Gewohnheiten, seinen
    Alltag schon mal anders und frühzeitig umstrukturieren, um überhaupt
    genug Kraft aufzubringen, für sein/ihr geplantes alkoholfreies Vorhaben.

    Lya: Kannst du damit etwas anfangen?
    Erzähle uns doch auch bitte etwas von deinen Baustellen, den keine
    Partnerin eines Süchtigen ist frei von jeglichen Altlasten oder Ängsten.

    Nun, wünsche dir den Mut und die Kraft, dass du es schaffst, dir
    professionelle Hilfe zu genehmigen.

    GLG Emma

    Servus Julchen,

    erstmal schön, dass du den Weg ins Forum geschafft hast, ist doch
    ein Zeichen, dass du deine Sorgen nicht mehr unter den
    Teppich kehren willst und die Bereitschaft besteht für Veränderung.

    Kurz zu mir: Ich war viele Jahre mit einem hochintelligenten, gutsituierten
    Alkoholiker liiert. Interessant finde ich, dass mein Freund bis zu seinem
    Lebensende, niemals zugeben konnte, doch Alkoholiker zu sein, dass
    obwohl seine Befunde, alle Ärzte ihn drauf hingewiesen haben.
    Zu guter Letzt, habe ich selbst auch schon ganz gerne, dass eine oder
    andere Glaserl Wein oder Bier mit konsumiert.

    Aus meiner Sicht, würde ich sagen, dass wenn dein Freund zwischendurch
    auf nur alkoholfreies Bier umsteigen kann, ist es schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Vorausgesetzt, dass es im gelingt, damit von seinem
    hohen, missbräuchlichen Konsum runter zu kommen.

    Klar hat das auch was mit der Einstellung zu tun, was man sich von dem
    "Limo" erwartet. Viele Rennradfahrer z.B. trinken nach dem Sport
    gerne ein Alkoholfreies, hat eine isotonische Wirkung und wenige
    Kalorien.

    Allerdings wenn dein Partner schon abhängig ist, vielleicht weil er den
    Rausch zum runterkommen braucht, Stress hat, Schulden, sich
    vielleicht schon ausgebrannt fühlt und es nicht wahrhaben will, etc.pp
    dann gäbe es auch noch die Möglichkeit, sich mit Hilfe eines
    guten Therapeuten, sich von den Belastungen mal zu verabschieden. Dies hat auch einen recht positiven Effekt auf sein
    Missbrauchsverhalten.
    (auch Altlasten wie Liebeskummer, Trennungen können Auslöser
    sein,...)

    Und dennoch, was ist dein Part in dieser Angelegenheit, denn seine Probleme kannst ihm ja schlecht abnehmen?

    Auf alle Fälle ist es schon mal gut, dass du über eure Situation
    reden kannst. Und zu Reden ist Goldes Wert. Noch besser wär`s für
    dich, wennst mit einer "Suchtberatungsstelle" Kontakt
    aufnimmst. Die bieten auch regelmäßige Gespräche an. Ist wie
    beim Scheidungsanwalt, es kommen alle Fakten auf den Tisch, damit
    du eine für dich richtige Entscheidung treffen kannst.

    So wünsche dir jetzt nur Mut und viel Glück
    auf dem Weg!

    Emma

    Hallo böse Frau, gute Frau!

    Zitat

    Seit einiger Zeit lasse ich mir aber nicht mehr alles gefallen und es ist mir auch egal wenn es andere mitbekommen.

    Nun, ich kann deine Gefühle gut nachempfinden, ist sicher eine Herausforderung, mit einem Alkoholiker unter einem Dach zu wohnen.

    Dennoch wünsche ich dir vom Herzen, dass du bald in der Lage sein wirst, Hilfe von Beratungsstellen, etc. anzunehmen, so kann es ja nicht mehr weitergehen.

    Wenn mal jeglicher gegenseitige Respekt verloren ist, was spricht denn dann noch gegen eine ehrliche und konsequente Trennung?

    Aus meiner Sicht weiß ich, wie schwer es sein kann, sich vom Alki
    nicht gar provozieren zu lassen.

    Co-Abhängigkeit und Alkoholismus ist nicht desto trotz eine Krankheit. Daher bringt es dir wenig, ihm vlt. provokativ einen Spiegel vorzuhalten. Da eine Suchterkrankung zudem vorrangig von den Emotionen bestimmt ist, hat
    man wenig bis null Chance nur aufs logische Denken zu setzen.

    Daher bitte schau auf dein Kind und auf dich, sorge dich mal um dich, denn um wieder in eine seelische Balance zu kommen, braucht ihr beide
    Unterstützung, Ruhe und Freiheit.


    Viel Glück, alles Gute und Kraft!
    Emma

    Wie aus dem Benutzernamen ersichtlich ist, befasse ich mich mindestens
    schon seit 2010 mit dem Thema Sucht.

    Allerdings, kann das soweit es meine Erinnerung zulässt, haben meine
    Probleme erstmals als Co - Abhängige begonnen, soll heißen schon mit
    dem Beginn meiner Geburt.

    Weiß ja nicht, ob es sowas wie eine Erbschuld gibt. Will ja auch meine
    Eltern gar nicht schlecht reden. Sie haben es doch trotz alle dem
    gut mit mir gemeint.

    Und dennoch: Meine Eltern, eine Nachkriegsgeneration, die hatten halt
    noch nicht das Wissen, dass uns heute allerdings bestens zur
    Verfügung steht.

    Mein Vater hatte seine Traumata ( Gottlob gibt`s heute die Psychologen )
    als Bing eater bezwungen. Kurz um: Ich habe seine Strategie
    geerbt, vom Bing eater zur Co - Abhängigen, und vom Co zur
    Genuss - Alkoholikerin.

    Heute habe ich, da haben es die Engel wohl, mit mir gut gemeint,
    meine Auslöser erkennen dürfen.

    Seitdem hat sich in meinem Leben sehr vieles zum Positiven
    gewandelt. Das Thema Sehnsucht/Sucht hat die Brisant`s
    verloren, im wahrsten Sinn des Wortes.

    Ich wüsste nicht, wass ich täte, wenn ich dich nicht bei mir hätt.
    Du gibst mir Kraft, du hörst mir zu,
    auch wenn ich selbst verzweifelt bin.

    Jeden Tag denke ich nur an dich, sind wir beinand, ja eigentlich will ich
    dich gar nicht, nicht mehr.
    Nur wenn du da bist, bin ich froh, brenn Tag für Tag, das tut mir weh.

    Schon lang glaubt niemand mehr an mich, aber ohne dich packt mich
    die Angst, meine Geister woll`n mich in die Höll rein drucken.
    Nur noch für dich reiß ich mich z`sammen, weil ich doch gar nicht
    bin, was alle von mir glauben.

    Nun wie komm ich raus, aus deiner Gier, ja es war schon schön, so
    mit uns zwei, doch schon längst spür ich in meinem Herzen,
    du bist kein Freund, wie ich ihn brauch.

    Well, wie können wir uns wieder trennen, wenn ich dran denk,
    ist mir schon zum Flennen.
    Wer nur könnt mir dass so geben, des was wir zwei verkraftet ham.

    Es kann kein Mensch, kein Vieh mir geben, einzigartig wie du bist.
    Ich glaube ich muss den Herrgott fragen,
    ganz ohne Hilfe, trau ich mir selbst schon lang nichts mehr zu.
    Du weißt es eh, wie gern ich lebe, ja mei,
    es ist doch schön, so schön auf derer Welt.


    In Gedanken an einen
    Freund von Emma

    Danke dir liebe Oldie und Linde für die Anteilnahme! Konnte leider
    bisher nicht antworten, denn mein momentanes seelisches Durcheinander sowie die pflegerischen Anstrengungen in
    den letzten Tagen, haben mir viel abverlangt.

    Mein liebster Mann hat seine Reise nun bis zum Ende durchgestanden.
    Die Krankheit hatte sich rapide fort entwickelt, doch waren das Loslassen und Akzeptieren dessen was ist, dennoch für uns beide nicht einfach.

    Ich vermisse ihn so und weiß zur Zeit gar nicht, wie ich ohne ihn
    leben soll. Dass aber die nächsten Tage noch einige Arbeit
    auf mich zukommt in Bezug der Wohnungsräumung und des Abschied
    nehmens von allem hier, verhindert es hoffentlich doch noch in eine
    Depression abzurutschen.

    Es gibt mir Kraft zu wissen, dass er letztendlich friedlich
    zu Hause sterben konnte, glaube dass sein turbulententes Leben
    irgendwie zum Ende kommen musste.

    Ich bitte drum, dass der Herrgott noch auf ihn aufpasst, falls
    er nun da wo er jetzt ist, weiterhin so der Wirbler ist.


    Ich weiß, es liegt nun an mir, den Fokus wieder mehr auf mich zu richten und mich wieder um mich zu kümmern.
    Ich hoffe wirklich, dass es mir gelingt.


    Lieben Gruß
    Emma

    Hallo nochmal,


    nachdem mich die derzeitige Situation ziemlich aus der
    Bahn wirft, werde ich nun ehest Hilfe auch durch therapeutische
    Unterstützung in Anspruch nehmen.

    Zwar habe ich über die Jahre hinweg gelernt, gut auf mich acht zu
    geben und meine Ressourcen zu kennen, leider hilft mir das aber
    gerade wenig.

    Das Problem ist, dass ich in Bezug aufs Klinikum Entscheidungen für ihn treffen muss, die er selbst nicht mehr entscheiden kann.

    Ansonsten steht seine Familie voll hinter mir, es tut mir gut, dass
    wir uns alle gut verstehen und ich jederzeit ihre Unterstützung
    bekommen kann.

    Erstaunlicherweise nimmt er, als der eigentlich Betroffene alles
    noch recht gelassen, und gerade das kümmert mich so, dass
    er es nicht wahrhaben kann und will, was mit ihm ist.


    Oder aber Gottlob hat er die Gabe, Gegebenheiten zu verdrängen und
    wieder zu vergessen.


    Emma

    Hallo Karsten,

    danke dür deine Anteilnahme.

    Die erste Bestürzung über eine Tumorerkrankung von XY hat sich
    vorerst gelegt. Irgendwie empfinde ich unseren momentanen
    Seinszustand schon fast als surreal, den die Ärzte wollen momentan
    jede Weiterbehandlung hinauszögern, mit den Worten wie...
    soll man ihm das noch antun, wünschten ihm dass er ruhig entschafen
    könne, ... andererseits durfte XY auf Wunsch das
    Krankenhaus nun verlassen, kann jedoch aufgrund des Tumors nicht mehr richtig sitzen und gehen.

    Dennoch seine Stimmungslage ist bisher positiv und seitdem er jetzt
    gar nichts mehr alkoholisches trinkt, zu trinken bekommt, habe ich
    schon das Gefühl, dass es ihm ganz gut bekommt.

    In 2 Wochen wird er wieder zur Weiterbehandlung stationär aufgenommen.

    Ich hoffe, es nimmt mir niemand übel, dass ich meine Anspannung
    versuche ein bisserl auch über das Forum abzureagieren,
    habe zwar das Gefühl, dass ich mit der Situation noch zurecht komme, dennoch sind die Angst um ihn und um mich, denn was ist wenn er plötzlich nicht mehr da ist, doch vielleicht auch ein
    Ausdruck von Co-Abhängigkeit.

    Mir wäre es deshalb fast lieber, wenn man den Thread
    dahingehend wieder verschieben würde.


    Danke und lieben Gruß
    Emma

    Hallo miteinander,


    tief traurig möchte ich euch mitteilen, dass mein langjähriger
    Lebenspartner, in absehbarer Zeit wohl oder übel seiner
    Krankheit, als Auslöser ist fordergründig eine Alkoholabhängigkeit
    zu nennnen, nun bald versterben wird.

    Gerade ist er noch im Krankenhaus, jedoch der Mann der bis vor
    3 Wochen noch temperamentvoll und lebenslustig war, der mit mir
    den Haushalt geschupft, mit seinen Tieren und den Blumen sprach,
    dieser Mensch muss jetzt damit fertig werden, dass er sterben wird,
    nicht weil er über die Jahre hinweg, seiner Leber eben zuviel zugemutet hat, sondern es hat sich als todbringendender Henker heimlich ein stetig wachsender bösartiger Tumor angeschlichen.

    Eigentlich haben wir uns als Paar schon ziemlich gut ergänzt, er
    der Intelligenzler und ich die Emotionale, wenn jedoch der
    Alkohol seine Wirkung gezeigt hatte, schwuppte er in die
    Emotionalität ab und ich wurde zum Strategen.

    Ich bereue kein Jahr, keine Woche und keinen Tag, die Zeit, die
    wir miteinander verbringen durften, er wird mir im Herzen immer
    der wichtigste Mensch in meinen Leben bleiben.

    Eine Erkenntnis die ich aus unserer Geschichte herauslesen kann, ist
    die, dass es doch nicht genug ist, so wie er, die Herrschaft über sein
    Leben, dem alleinigen Denkvermögen zu überlassen.
    Man lebt glaube ich besser und gesünder, genauso auf die Signale
    des Körpers zu hören und sich immer mal wieder den möglichst objektiven Überblick
    zu bewahren.
    Im wesentlichen gesagt die Gabe, immer wieder demütig zu sein vor den eigenen Möglichkeiten, dass wir uns anvertrauen können in Menschen, die eben noch erfahrener und klüger sind als wir.


    In diesem Sinne, mit lieben Grüssen
    Emma

    Hallo Katharsis

    Zitat

    Dann kam ich für mich persönlich zu dem Schluss, dass ich den Alkohol lieber ganz weglassen würde, weil es mir zu anstrengend wäre, mich ständig selbst zu überprüfen und mir quasi mehrere Auflagen zu erteilen vor eventuellem Konsum.

    Ich weiß für mich, dass ich nicht süchtig bin, weil ich auch nicht
    das Verlangen habe zu trinken. Alkohol ist dennoch wie es Karsten
    schreibt, eine bewusstseinsverändernde Droge und betreibe daher
    diese Selbstkontrolle.

    Zitat

    Zuletzt fiel mir dann noch ein, dass ein Forum für Alkoholkranke und Angehörige wohl nicht der richtige Ort ist, um als Nicht-Süchtige/r den eigenen Alkoholkonsum zu analysieren.

    Es war auch so gesehen nicht meine Absicht, mein Grund den
    gelöschten Text zu schreiben, war schlichtweg der, dass ( nachdem
    ich eine Doku über Alkoholismus gesehen hatte und jenen
    Tiefpunkt, den es wohl braucht um umzudenken) es mich traurig
    stimmt und es nicht nachvollziehen kann.

    Eine Sucht setzt doch ein gewisses Verlangen voraus, jeder kann doch
    für sich ganz früh erkennen, ob man süchtig ist, ja oder nein.
    Wenn süchtig, müsste da nicht auch die Gegenreaktion/Abstinenz
    folgen, einsetzen?

    Nun, kann gut sein, dass ich eben für diese Problematik
    zu blauäugig bin.

    Werde mich für eine Weile wieder mal anderen Themen widmen
    und mir eine Forumpause gönnen.


    Herzlichen Dank Katha für deine Gedanken.


    Grüsse Emma

    Hallo Hartmut,

    glaube nicht, dass ich dir jemals zu nahe getreten bin.

    Dann frage ich mich, warum du für alle erkennbar, mich indirekt
    als "Trinkende CO" bezeichnest, obwohl du weißt, dass ich definitiv
    nicht süchtig bin.

    Glaube schon, dass es viel gesünder ist, zu meinen Gewohnheiten zu
    stehen und darüber zu reden, als in Heimlichkeiten zu
    versinken.


    Daher sehe meine Zeit im Forum als beendet an und bitte dich
    meinen Accont zu schließen.


    Mit Grüssen
    Emma

    Hallo Hartmut,

    natürlich will ich hier keine Diskussion breittreten.

    Natürlich ist mir klar, dass es bei Alkoholismus keinen gesunden
    Umgang mit Alkohol mehr geben wird.

    Anders jedoch bei Alkoholmissbrauch, wenn man bereit ist,
    sich mit sich selbst auseinander zu setzen und die Ursache und
    Wirkung auf den Körper begreift, ( z.B. bei Alkoholmissbrauch als Therapeutikum)
    ist es möglich wieder zu einen gesunden Umgang mit Alkohol
    zurück zu finden.

    Als Beispiel könnte ich mich auch selbst nennen.
    Zudem wohne in einer typischen Weinregion und kenne einige Leute,
    die ein gesundes Verhältnis mit Alkohol pflegen.


    Natürlich um keine Unruhe im Forum zu verursachen und aus
    Achtung vor den vielen Erfahrungen hier von euch, halte ich mich
    weiterhin gern aus allen differenzierten Themen raus.


    LG Emma

    Hallo Maggy,

    herzlich Willkommen im Forum, finde es schon mal gut, dass du
    bereit bist mit uns über das Thema zu reden.

    Ob dein Lebensgefährte Alkoholiker ist weiß ich nicht, aber es
    liest sich für mich so als würde er vlt. stressbedingt Alkoholmissbrauch
    betreiben, von da an ist es zum Alkoholismus nicht mehr weit.

    Ein guter erster Schritt kann es sein, sich wirklich mal ausführlich über die Krankheit und natürlich über Co-Abhängigkeit zu informieren, auch wenn
    du vlt. noch nicht definitiv betroffen bist, gilt es dennoch schonmal mögliche Verhaltensfehler deinerseit zu vermeiden.

    Falls dein Partner stressbedingt zum Alkohol greift, hilft es zwar normalerweise wenig, als Freundin noch zusätzlich zu stressen.
    Dass du mit ihm Klartext redest ist dennoch richtig, aber musst dann
    gegebenfalls die Konsequenzen auch ernst nehmen.

    Fakt ist: Es braucht für einen Trinker immer einen rationalen Grund, warum er/sie das Saufen sein lassen soll.

    Sicher müsst ihr beide für die Zukunft etwas an eurer Lebensweise
    ändern, vlt. können gemeinsame Entspannungstechniken helfen,
    ein Saunabesuch, Massagen oder Sonstiges, was euch gut tut,
    damit die Abende zum alkoholfreien Erlebniss werden.

    Wie gesagt, sollte er schon die nötige Einsicht, nämlich jene, dass jede
    Form und Phase von Alkoholmissbrauch, immer auch weitere negative Folgen nach sich zieht, mitbringen.

    Man kann auch bei Suchtberatungsstellen sich mal grundlegend
    mit sich selbst auseinander setzen um wieder einen gesunden
    Umgang mit Alkohol zu erlernen.


    Ich wünsche dir alle Kraft und Selbsterkenntnis auf deinen Weg.
    Lieben Gruß Emma