Beiträge von heidi13

    Ja. Nun ist alles gut. (Für mich zumindest. Für meine Mutter nicht - ihre Kinder sind alle weit weg und keiner will ihr mit allen Mitteln verteidigtes Haus.)

    Aber ebenso wenig wie bei einem Alkoholiker mit Nicht-Trinken und einem Co-Abhängigen mit Trennung "alles gut" ist, ist es bei einem EKA mit dem Auszug aus dem Elternhaus getan.

    Es hat mich viele viele viele Jahre der Aufarbeitung gekostet. Und manche Schäden sind irreparabel. Aber ich will hier nicht den Thread von Donnalie kapern, ich wollte nur eine andere Sichtweise schildern und den Stellenwert eines Hauses hinterfragen.

    So war und ist das bei meinen Eltern auch. 1000 Argumente, warum man nichts ändern kann. Da wurde auch noch das Geschütz "ich will meinen Kindern ihr Elternhaus nicht wegnehmen" aufgefahren. Als ob eines der Kinder das Haus, das mit einer solch zermürbenden Kindheit verknüpft ist, haben wollen würde ... wir sind alle weg gegangen. Mehrere hundert Kilometer. Weg von dem Elend.

    Tut mir leid - ich verstehe heute noch nicht, warum meiner Mutter das Haus wichtiger war als uns Kinder aus den Umständen raus zu holen.

    Niemand sagt, dass das einfach ist. Ich habe einfach nur die andere Seite erlebt.

    Hallo Jay,

    so ein Haus muss schon toll sein, wenn man dafür solche Umstände akzeptiert....

    Das war auch immer das Hauptargument meiner Mutter: sie hängt ja so an Haus und Garten. Was sie uns Kindern damit angetan hat, war wohl nicht so wichtig...
    BTW: ein Haus ist ersetzbar, eine Menschenseele nicht.

    Mein Vater säuft übrigens nach mehr als 45 Jahren immer noch, meine Mutter jammert immer noch. Er ist unglücklich, sie ist unglücklich und ich kann mich nur distanzieren, wenn ich mich da nicht mit reinziehen lassen will.

    Nicht um alles in der Welt würde ich so ein Leben führen wollen. Aber jeder setzt in seinem Leben halt seine Prioritäten anders.

    Alles Gute!
    Heidi

    Liebe Pingi

    versuche es für euch beide als Chance für einen Start in ein neues, gesunderes Leben zu sehen.

    Was mir bei extremen Liebeskummer geholfen hat, war mir selbst für einen gewissen Zeitraum zu verbieten, von ihm zu reden / an ihn zu denken. Am Anfang für eine Stunde, am nächsten Tag für 2 usw. Jeden Tag länger - dann wurde es besser. Versuch es mal.

    LG
    Heidi

    Liebe Nys,

    überlege Dir bitte gut, ob Du dem Treffen wirklich zustimmen willst.

    Ich denke auch, dass dies der erste Schritt zur Erpressung ist.

    Was Deine Mutter da veranstaltet, ist mehr als unfair - Dir gegenüber und auch ihrer Schwester gegenüber. Überleg Dir bitte gut, ob Du bei diesem fiesen Spiel mitspielen willst. Es ist eben mehr als nur ein Treffen.

    Wenn es Dir hilft, vereinbare mit ihr einen Zeitpunkt in .. Monaten und dann treff ihr euch - ohne Bedingungen und ohne Verwicklungen mit anderen.

    Alles Gute!
    Liebe Grüsse
    Heidi

    P.S.: Mit meiner Mutter habe ich auch vertauschte Mutter-Kind-Rolle und ich finde es sehr schlimm, als Kind die Verantwortung für das Wohlergehen der Mutter aufs Auge gedrückt zu bekommen. Befreie Dich daraus. Sie allein ist für ihr Leben verantwortlich. Nicht Du.

    Hallo CoLibri

    Zitat von CoLibri

    Ich hatte ihr bereits vor Jahren schon einmal einen Brief zu diesem Thema geschrieben. Darin habe ich v.a. meine Gefühle beschrieben.

    Die Reaktion war: keine. [\quote]

    Ja. So war das bei meinem Vater auch. Mir ging es trotzdem besser, weil ich dann einfach besser loslassen konnte.

    [quote='CoLibri']Heidi, wie hast du es deinen Eltern denn versucht zu erklären? Auch per Brief, oder war ein Gespräch möglich? Und wie hat dein Vater reagiert?

    Mir war ganz lange Zeit nicht bewusst, warum ich so bin wie ich bin. Ich bin super-ehrgeizig, fühle mich nur etwas wert, wenn ich wahnsinnig viel Leistung bringe, bin mir gegenüber sehr ungnädig usw. Erst als meine Mutter vor 4 Jahren Krebs bekommen hatte und ich sehr oft bei ihr war, um sie zu pflegen, sind ganz viele Dinge aus der Kindheit wieder hochgekommen bei mir. Mein Vater ist im Suff auf meine frisch-operierte Mutter losgegangen, ich bin dazwischen. Ich hab ihm auf den Kopf hin zu gesagt, dass er Alkoliker ist und er nüchtern mit mir reden kann, ansonsten nicht. Da er es nicht war, hatte ich mehr als 1 Jahr kein Wort mit ihm gewechselt.

    Meiner Mutter hatte ich ein Buch über Co-Abhängigkeit geschenkt. Inzwischen ist sie immerhin die "Ich bin schuld, dass er trinkt"-Meinung los. Allerdings hängt ihre Platte jetzt bei "Er ist an allem schuld". Auf die Idee, mal zu schauen, was sie mit ihrer Zögerlichkeit uns Kindern angetan hat, kommt sie nicht. Sie ist total in die Beziehung mit meinem Vater verstrickt und todunglücklich dabei. Eine Zeitlang habe ich versucht, sie aufzubauen - aber ganz ehrlich: wenn sie ihr Leben nicht ändern will, muss sie damit halt auch so zurechtkommen wie es ist. Ich hab ja selber genügend Baustellen.

    Bezeichnend übrigens auch ihr Umgang mit meiner eigenen Krebserkrankung vor 2 Jahren. O-Ton von ihr: "Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen, weil ich mir solche Sorgen um Dich machen muss". Vielen Dank - zur Therapie gratis noch ein schlechtes Gewissen gemacht zu bekommen. Sie fühlt sich scheinbar wohl in Ihrer Opferrolle.

    Ich habe mich sehr weit rausgezogen aus meiner Familie, lebe zum Glück mehrere Hundert Kilometer weg und muss sagen: es haben beide ihren Anteil daran. Und ganz ehrlich: ich kann es nicht nachvollziehen, dass meine Mutter uns Kinder nicht geschützt hat und ihren Anteil so gar nicht sieht / sehen will. Es gehören immer 2 dazu.

    Ich kann Dir nur empfehlen, Dich so weit wie möglich zu distanzieren - Dir und auch Deinem Freund zu liebe. Leb Dein Leben, nicht das Deiner Eltern. Und wenn das auch Verdrängung ist mit Weihnachten ... ist doch egal. Wenn es Dir gut geht damit.
    Alternativ feierst Du mit Deinem Freund und sagst ihr nix davon.

    Wie geht es Dir heute?

    Lieben Gruss,
    Heidi

    Hallo Pingi,

    kann es sein, dass Dein Gedanken so sehr um ihn kreisen, damit Du Dich nicht um Deine Probleme kümmern musst?

    Wie alt sind Deine Kinder denn?

    Ich finde es gut, dass Du sie vor ihm schützt. Denke bei allem "der arme Kerl kann ja nix dafür" auch daran, dass Deine Kinder noch weniger dafür können und setze sie nicht einem Alkoholiker aus.

    Liebe Grüsse
    Heidi

    Zitat von Inwen

    Ich weiss ziemlich sicher, dass er in der Früh nicht trinkt. Ich mache mir da keine Sorgen. Aber Nachmittags und Abends würde ich die 2 nicht alleine lassen.

    Aha. Und Du denkst, Dein Kind nimmt wegen Deiner Anwesenheit keinen Schaden ???

    Als EKA ist es manchmal echt harter Tobak bei den Co's zu lesen.

    Hallo Colibri,

    was hältst Du davon, ihr einen Brief zu schreiben statt mit ihr zu sprechen?

    Also nicht, dass ich denke, das würde in ihrem Verhalten etwas verändern - aber Du hättest alles mal los werden können und könntest vielleicht leichter los lassen. Und sie könnte es in "wachen Momenten" nachlesen.

    Mein Vater ist Alkoholiker seit ich denken kann - meine Mama ist eine Co aus dem Bilderbuch. Zur Zeit habe ich keine Bedürfnis nach Kontakt. Ich weiss, dass sie darunter sehr leidet und den Fehler bei sich sucht - dass das ein Schutzmechanismus von mir ist, versteht sie nicht.

    Du bist nicht allein. Schau auf Dich und trag Dir Sorge - sonst tut es keiner!

    Liebe Grüsse
    Heidi

    Wenn ich lese, was Deine Kinder alles erleiden müssen und wie Du das klein redest, geht mir echt die Hutschnur raus. Bitte bring die Kinder sofort aus der Schusslinie, bevor sie noch grösseren Schaden nehmen.

    Ja - ich wäre glücklich gewesen, hätte meine Mutter den Mut gehabt, sich von meinem Vater zu trennen. Statt dessen wurde ein Eiertanz veranstaltet und MIR das Leben zur Hölle gemacht, als ich mit 18 gleich nach dem Abi von dort weg geflohen bin.

    Ich werde das nie verstehen, wie man seine Kinder zugunsten einer vorgegaukelten "heilen Welt" so einer belastenden Situation aussetzen kann. Deine Kinder werden einen Schaden für's Leben haben. Das endet nicht mit dem 18. Lebensjahr. Das darfst Du mir glauben.

    Liebe Ratlos,

    tu Dir selber einen Gefallen und schalte das Handy aus. Du hältst ihm die Flasche nicht an den Hals, oder? Also bist Du auch nicht schuld.

    Halt durch!

    Nimm Dir erst nur kleine Schritte vor: heute nicht reagieren, dann bis morgen abend nicht reagieren und so weiter.

    Alles Gute und lieben Gruss
    Heidi

    Hallo Florena,

    gut, dass Du die Polizei gerufen hast und sie ihn mitgenommen haben.

    Mein Vater ist auch Alkoholiker. Er säuft immer noch und ich habe mir - ich weiss nicht, wie oft - gewünscht, Mama würde ihn endlich verlassen, was leider nie geschehen ist. Du hättest Deinem Kind keinen grösseren Gefallen tun können.

    Jetzt komm erst mal zur Ruhe.

    Liebe Grüsse
    Heidi

    Zitat

    Das Geld zurückzuüberweisen wäre zwar eine Reaktion meinerseits ABER es wäre auch eine unmissverständlich und klare Zurückweisung, Ansage.

    ... und was wäre falsch an einer unmissverständlichen und klaren Zurückweisung. Genau. Nichts.

    An Deiner Stelle würde ich das Geld unkommentiert zurücküberweisen.

    Wenn es nochmals vorkommt, kannst Du das Konto immer noch wechseln.

    Liebe Grüsse
    Heidi

    Hallo Befreiung,

    Zitat

    Warum ich mich nicht trennen, versteht sie zum Beispiel nicht. Wie soll ich ihr erklären, dass fast 20 Jahre zusammen sein, bindet. Das kann sie noch nicht verstehen.

    NOCH nicht? Was meinst Du mit "NOCH" nicht?

    Sie wird es vermutlich ebenso NIE verstehen, so wie ich es nicht verstehen kann, warum sich meine Mutter nach inzwischen 43 Jahren mit einem Alkoholiker nicht trennen kann.

    Deine Wahrheit ist nicht ihre Wahrheit. Kinder bekommen so viel mehr mit, als manch verständnisvolle Mutter meint. Leider reicht das Verständnis meist nur für die saufenden Männer und die Kinder gehen unter dabei ... :(

    Nachdenkliche Grüsse
    Heidi

    Hallo Natalie,

    bei den Aussagen der Beraterin schrillen bei mir auch alle Alarmglocken.

    Ich bin selber EKA und habe jahrzehntelang versucht, irgendwas an der Situation meiner Eltern zu ändern. Einziger Effekt war, dass es MIR schlecht ging und sie Runde um Runde sich weiter umeinander drehten.

    Lass Dir keine Verantwortung zuschieben, kümmer Dich um Dein Leben und lass Dich auf keine Besuche in Deinem Reich ein. Türen kann man abschliessen - auch von innen ;). Schütze Dich!

    Lieben Gruss
    Heidi