Beiträge von fatima

    liebe arv!

    das war sicher hart für deine mutter- und man muss das auch
    anerkennen.

    auch meine mutter hat dinge erlebt, die hart zu ertragen waren.

    und auch bei uns ist das alkoholproblem, wie in so vielen familien,
    schon in vorigen generationen präsent gewesen.

    es ist total anstrengend, sich diesem mitleid zu entziehen. denn leider
    ist es genau diese mitleid, das einen manchmal zum "förderer" der
    sucht macht!

    ich habe das mitleid sogar noch mitgelernt, weil mein vater mich regelrecht
    dazu animiert hat: die arme, sie arbeitet viel, sie tut soviel für dich,
    sie opfert sich auf, sie ist ein so toller mensch...!

    das hat aber zu immensen schuldgefühlen geführt, wenn ich sie bzw.
    ihre verhaltensweisen dann mal kritisiert habe! somit ließ ich viel mehr
    als nötig "durchgehen".

    ich werde das wahrscheinlich nie ganz ablegen können. und du wahrscheinlich
    genausowenig!

    dennoch finde ich, man kann sich kleine techniken angewöhnen, um nicht
    immer im kreis zu wandern. zb einfachmal in sich gehen, und die lage
    (versuchen) objektiv zu bewerten- genau wie das festgefahrene verhalten
    einiger nahen verwandten!

    je öfter man so "innehält", umso klarer wird einem, man ist auf einem
    "erkenntis-weg" und allein das finde ich, macht einen ein stück weit
    stärker!

    hier zu schreiben bestärkt im übrigen auch.

    man hat einfach mit menschen zu tun, die gewisse strukturen kennen
    und einen notfalls auch mal dran erinnern, worum es in unserem leben
    eigentlich geht: und das ist jedenfalls nicht, dass sich das gesamte
    verhalten nur noch um einen (wenn auch noch so bedauernswerten weil
    unfähig zur eigenen heilung) menschen dreht!

    ich finde aber, du hörst dich an, als hättest du bereits viel über dich
    und deine rolle in der ganzen sache nachgedacht- das ist gut!

    liebe grüße

    fatima

    Zitat von Mammi09

    Alle Freunde die mich morgen (da habe ich geburtstag) besuchen wollen habe ich abgesagt. Habe nur gesagt das meine Mutter im KH ist und das es sich um ein Magengeschwür handelt was geplatzt wäre.
    Aber ist das der sinn einer Freundschaft? Die Freunde zu belügen? Wie seit ihr den damit umgegangen?

    hallo liebe mammi09!

    ich gehe -zumindest bei guten freunden- "offensiv" vor. ich habe eingesehen,
    es hat nichts mit mir zu tun. klar, ich empfinde manchmal noch scham,
    da ich mich gut erinnere, was für abwertende gedanken ich selber
    früher gegenüber "alkoholiker-familien" hatte...

    aber verstecken und heimlichtuerei empfinde ich heute als teil der
    co-abhängigkeit. man ist mit drin in diesem teufelskreis.

    dabei könnte man echt ausbrechen!

    und knapp gesagt: wer mich deshalb ablehnt, kann mir eigentlich
    gestohlen bleiben- oder? ein bischen umdenken und dazulernen ist
    von echten freunden eigentlich nicht zuviel verlangt, oder?

    ich hoffe, du schaffst es, das dilemma für dich zu lösen.

    manche dinge an der alkoholkrankheit unserer eltern sind eben auch
    unsere eigenen probleme und vorurteile- die wir selbst lösen könnten
    (auch wenn der elternteil vielleicht nie gesunden wird!)

    die gesellschaft verhält sich manchmal grausam, das stimmt. aber man
    kann auch etwas dagegen tun, indem man mit (vermeintlichen) tabus
    bricht.

    liebe grüße

    fatima

    hallo liebe arv!

    danke für dein vertrauen.

    gar nicht so leicht, ohne schlechtes gewissen über die scheinbar zeitweise
    so perfekte mama zu schreiben!

    bei mir ist es ähnlich. sie kann eine ganz tolle frau sein, selbstbewusst,
    aktiv, sogar aufopfernd!

    aber sie hat, genau wie deine, eine "dunkle seite"- die sucht.

    diese bewirkt, dass die mama, die sonst nie ohne dusche ihr knäcke
    zu sich nehmen würde, die liebend gern wäsche wäscht, die sich pflegt,
    etwas in schmucke kleidung investiert und "was auf sich hält" plötzlich
    wie ein verknittertes häufchen elend ohne jede selbstachtung vor einem
    sitzt.

    das tut verdammt weh. schließlich hat sie es einem ja eingebleut: eine
    frau hat so zu sein, ein mensch hat sich so zu verhalten, ..."-

    plötzlich scheint sie genau der mensch zu sein, den sie selbst mit
    verachtung strafen würde, wenn er so vor ihr stünde!

    und als tochter kann man es nicht fassen. soweit ist es mit ihr gekommen?
    dass ihr alles egal ist? sie "drauf pfeift", dass die familie das auch noch
    mitbekommt? sie sogar aggressiv wird, und andere beschimpft?

    es ist alles teil der krankheit und sie ist jetzt weiter fortgeschritten.

    meine mutter ist auch sehr stolz- SIE braucht doch keinen therapeuten,
    das brauchen irgendwelche unfähigen menschen, die sich für faulheit/
    unfähigkeit bemitleiden lassen wollen und sich von selbst nicht aufraffen
    könne, ein anständiges leben zu führen.
    SIE hingegen hat ja immer gearbeitet und gehört nicht zu solchen
    versagern.

    das ist kein STOLZ, das ist verleumdung von tatsachen!

    du bist weiter als ich und hast dich weitesgehend ausgeklinkt.

    klar, dass du deshalb nicht vollkommen erleichtert bist!

    man macht sich eben sorgen: kapieren sie es irgendwann? werden sie
    die notbremse ziehen? oder "dürfen" wir dem langsamen verfall (und sei
    es auch aus der ferne) zusehen?

    loslassen ist wohl das zauberwort. ganz glücklich und unbeschwert
    wird man in der hinsicht aber wohl nie sein!

    liebe grüße

    fatima

    hallo ihr alle!

    schon eine weile her- habe mich grad durch dezember-threads von mir
    durchgelesen.

    dabei festgestellt: keine verbesserung!

    und wieder gedacht: meine mutter wird sich nicht ändern. nur DU kannst
    DICH ändern.

    soll ich ihr ihre enkel noch mehr entziehen?

    bis jetzt ist abgemacht: nicht allein betreuen (also nur MIT opa gemeinsam).

    wird sie das anspornen, mehr für ihre gesundheit zu kämpfen? oder
    sollte ich es nur für mich und die kinder tun (auch mit der möglichen
    konsequenz, dass sie sich aus frust darüber dem alkohol vielleicht
    sogar noch mehr hingibt), damit wir mehr abstand haben?

    ich muss sagen, es ist mitunter sehr nervenaufreibend!

    heute hätte ich sie wieder mal gern gerüttelt und geschüttelt: aggressiv
    am telefon, obwohl SIE DOCH GETRUNKEN HAT und insofern sie diejenige
    ist, die "mist am stecken" hat...

    also- wir drehen uns im kreis. ich glaube, ich habe das bedürfnis, die
    dinge klarer zu gestalten. mehr klarheit für mich und die kinder.

    ziemlich ätzend, so mit alki-oma und alki-ehemann (auch wenn wir inzwschen
    getrennt leben).

    himmel auch.

    danke, dass ich mich mal wieder leerschreiben konnte- obwohl das noch
    nicht alle schritte sind, um die probleme echt zu lösen, erleichtert es
    doch sehr!

    liebe grüße

    fatima

    Zitat von Anesa


    Ich bin auch nicht so naiv, mir ist schon klar, dass Männer viele schöne Sachen sagen, um eine Frau rumzukriegen, aber so ein bisschen versuche ich, das genauso zu machen!

    Ich hoffe jedenfalls, dass ich hier so schnell nicht wieder rumjammern muss! Ich versuche trotz allem an mich und meine Bedürfnisse zu denken!!! Ich war schon immer etwas anders, ich bin eigentlich nicht der Typ, der sich an einen Mann ranhängt oder gerne abhängig sein möchte. Ich hab trotz allem irgendwie mein Ding gemacht. Die Sache mit dem Alkoholiker-Ex habe ich ja glücklicherweise, auch mit Eurer Hilfe, relativ schnell beenden können!

    liebe anesa, ich habe deinen thread bisher nur passiv verfolgt.

    nur so ein kleiner gedanke am rande:

    es ist schön, die "neue, begehrtere" zu sein. ich war das auch mal.
    aber da hockt noch eine andere im hintergrund, und mal ehrlich:

    es läuft doch IMMER auf´s gleiche hinaus.

    die typen trennen sich SELTEN von der "alten"

    WENN sie sich dann trennen, bleiben sie fast nie bei der "überbrückungsfrau",
    sondern suchen sich dann nochmal eine "ganz neue"

    ein typ, der lange zweigleisig gefahren ist: warum sollte er plötzlich
    damit aufhören? weil die eine frau SO toll ist? das war die andere
    wohl auch, und die vorige, und die vorige...

    aber am allerschlimmsten (meine erfahrung): als "affäre" denkt man
    immer, man hätte es unter kontrolle, man würde sich auch nur amüsieren
    wollen, man verlangt ja gar keine verantwortung, man genießt---

    und trotzdem haben alle (inkl.) geheult, wenn der typ plötzlich doch
    den rückzieher gemacht hat!

    kann natürlich sein, dass bei dir alles ganz anders läuft.

    aber die verletzuingsgefahr ist bei lügen, betrügen (auch wenn es anfangs
    nur die "alte" betrifft), welches schon am anfang einer beziehung existent
    ist innerhalb dieser beziehung, wesentlich größer- egal ob man 25 jahre
    jünger ist und meint, im gegensatz zur vorigen frau doch "die bessere
    partie" zu sein.

    es ist auf dauer definitiv anzuraten, sich jemanden zu suchen, der zuhause
    keine schauspielerischen doppelexistenzen führt! (schatz, ich hatte
    überstunden... nein das war so eine parfümprobe die kaputt gegangen
    ist, als ich für DICH ein neues parfüm aussuchen wollte... schatz ich
    hab kopfschmerzen und will keinen sex...-- mal ehrlich: ist das alles
    liebenswert, romantisch oder ERHLICH? sieht er damit GUT aus?)

    "meiner" (der eigentlich ja nicht ganz meiner war) hat mir immer erzählt,
    worin ich alles SOO viel tollr wäre als SIE- wie mies ist das denn? in dem
    momant war ich natürlich komplett geschmeichelt-- dummkopf, ich!

    und die andere person hat diesen typen sogar geheiratet (dessen affäre
    sie war)-- und er sagte, erhabe sie dadurch erst richtig hochgehoben
    und geehrt (orientale eben) und die vorign seien ja alle schl******
    gewesen und zu alt undund... nun, inziwischen ist längst SIE die
    betrogene- wer geld hat und ein bischen charme, zieht immer was
    hübsches junges an land. naja, sie hat dafür ein paar schöne erinnerungen,
    ein haus mit swimmingpool und ist eine "geehrte frau" mit kindern.
    er hat seinen spaß mit den nicht geehrten- und die mit seinem charme-
    und geld!

    ich hoffe, ich bin dir nicht zu nahe getreten. wahrscheinlich habe ich
    grad auch meinen frust über meine damalige eigene dummheit
    runtergeschrieben mit einem alkoholiker-forum hat es vielleicht
    wenig zu tun- obwohl frauen mit hang zu alkis oft auch frauen mit
    hang zur eigenen abhängigkeit von männern sind- will sich natürlich
    keine gern selbst eingestehen!

    man muss vielleicht auch erstmal selbst eine miese erfahrung machen,
    um das lügen-betrügen-ding komplett für sich abzulehnen (heißt:
    es dann auch nicht zu TUN, nicht nur gedanklich dagegen zusein!).

    ich wünsche dir eine tolle liebe, und keinen typen, der dich in seinen
    bann (und den abhang runter-) reißt!

    liebe, unbekannte grüße
    fatima

    hallo!

    genau die frage musste ich mir auch stellen. meine mutter ist alkohol-
    abhängig. als ich es endlich begriff, hatten wir (mein mann und ich)
    bereits über ein jahr mit ihr gelebt (sie trank natürlich heimlich- zb
    vor dem abendlichen wein hatte sie sich schon ein paar bier heimlich
    reingekippt; außerdem konnte sie längere phasen abstinent bleiben,
    zb 3 wochen nix, dann ein wochenende eindeutig mehr als genug).

    genau in der zeit wurde unser sohn geboren. ich hoffte, durch den enkel
    würde sie mit dem trinken aufhören (klappte natürlich nicht- denn so
    funktioniert sucht eben nicht!), so nach dem motto: nun muss ich nicht
    mehr deprimiert sein oder panikattacken haben- ich habe einen neuen
    lebenssinn gefunden! pustekuchen, das problem blieb.

    nun war sie trotzdem hin und weg von meinem sohn, war tolle oma, die
    stundenlang spazieren ging, ihn mit geschenken überhäufte, ihn zu
    ausflügen, zu kindertheaterstücken, zum rummel, zu sehenswürdigkeiten
    schleppte...

    wenn sie was machte, dann immer 150% aufopferung.

    der krasse gegensatz dazu waren tage, an denen sie von morgens bis
    abends im bett lag, schlecht gelaunt, angeblich müde vom job (sie
    hat als krankenschwester ja immer mal schichtdienste)-

    ich schluckte das immer und hatte fast ein schlechtes gewissen, dass
    sie an anderen tagen mehr einsatz als oma zeigte, als ich als mama.

    aber sie ist der typ manisch-depressiv, da ist ein tag "himmelhoch-
    jauchzend-alles-schaffen-alles-können" und die anderen tage eben
    das gegenteil.

    verbunden mit der alkoholsucht (die nur zeitweise eingestanden wird)
    ist das eine explosive mischung.

    ICH musste lernen, mich abzugrenzen, und leider auch mein sohn
    (inzwischen 8jahre alt).

    es war ja so gemütlich, wenn sie an "trockenen tagen", heiter, aktiv und
    unternehmungslustig sich um ihn kümmerte.

    ich hatte sooo ein gutes gefühl, weil sie sich ja immer mit dem trinken
    zurückhielt, wenn er da war...

    bis sie eines tages eben doch die kontrolle verlor! dass es so weit kam,
    ist meine schuld und die meines vaters! wir WOLLTEN einfach nicht
    wahrhaben: die sucht ist stärker als sie!

    sie hatte doch getrunken, und ist mit ihm auf dem rad los. man halte sich fest:
    sie kippte zweimal vom fahrrad. er weiß es noch immer!

    mein vater hatte es vor mir versteckt- natürlich aus angst, ich würde
    konsequenzen ziehen- dann hätte er meine mutter am hals, die (uneinsichtig
    wie sie im bezug auf ihre sucht ist, natürlich bei MIR und IHM bosheit
    gewittert hätte, totaler verfolgungswahn!). das war ihm klar- nur nicht, dass
    mein sohn es mir erzählen würde. da war was los!!

    ABER: auch danach war keine totale kontaktsperre!

    ich hatte zwar streit mit meinem vater, wir einigten uns aber lediglich
    darauf, dass sie nicht mehr ALLEIN betreut, sondern eben nur "unter
    seiner aufsicht".

    und: wenn er sich gegen sie nicht durchsetzen kann, MUSS er mich
    anrufen, so ist die abmachnung. sie darf nicht ohne ihn mit meinem
    sohn losziehen. wie nämlich auch rauskam, konnte sich mein vater
    an besagtem tag einfach nicht durchsetzen! er war da, erkannte ihren
    zustand, kam aber gegen ihre aggressivität nicht an!

    wie wohl schon jeder erkennen kann, ist er sehr co-abhängig.

    er hat angst vor streit, disharmonie und liebesentzug.

    nun ist mein sohn inwischen 8 jahre alt und er weiß von omas problem.

    ich bringe es nicht übers herz, oma und opa aus meinem leben
    auszuschließen.

    ich bin aber am überlegen, noch mehr konsequenzen zu ziehen,
    beispielsweise, dass ich mitkomme zu allen besuchen...

    mein vater tut mir auch sehr leid.

    es ist schwer und stößt definitiv bei alkoholikern auf unverständnis, wenn
    man kontaktsperre androht. immer wird es verdreht und heißt, nicht der
    alki sei schuld sondern zb ich wäre eine böse, herrschsüchtige person,
    die oma mit solch grausamen verhalten (enkelentzug) erniedrigen
    und unterdrücken will!

    und mein vater? der muss das alles eben ausbaden, weil sie ihm dann
    tagelang die hölle heiß macht, er würde mit mir GEGEN sie sein. aus
    reinem sadismus natürlich- eh klar.

    aber solange sie nichts aktiv gegen ihre sucht tut, muss ich konsequenzen
    setzen, nicht nur androhen. sonst unterstütze ich die sucht von ihr, weil
    ich auf "heile welt" tue, obwohl nichts heil und schon gar nicht schön ist!

    ich hoffe, alle die in diesem dilemma sind, schaffen es, sich da ein bischen
    abzugrenzen um die vorhandenen probleme nicht auch noch zu fördern!

    liebe grüße

    fatima

    Zitat von Mikesch

    Hallo Fatima,

    in den anderen Postings habe ich gelesen, dass deine Mutter im
    Krankenaus arbeitet. Wie geht der Arbeitgeber mit der offensichtlichen
    Sucht um?

    hallo mikesch!

    wenn´s ganz schlimm war, war sie immer krank geschrieben. sonst hat sie
    sich immer nur, wenn sie mehrere freie tage hatte, total gehen lassen.
    wenn sie wenig frei hatte, hat sie eher pillen genommen (manchmal
    zusammen mit alk).

    pillen nehmen leider sehr viele von der arbeit mit. nur bei den ganz
    harten opiaten wird kontrolliert (giftschrank oder so), alle anderen
    medikamente (die man draußen aber nur mit verschreibung erhält)
    kann das personal "mitgehen" lassen.

    da jeder mal etwas mitnimmt, kann eigentlich niemand den anderen
    verpetzen. ich gehe davon aus, dass die tablettensucht unter dem
    personal im krankenhaus (inkl. ärzte) besonders hoch ist- einfach
    aus dem grund, dass so vieles so leicht zu "beschaffen" ist und sich
    demnach für jegliches leiden ein mittel anbietet.

    die mutter meiner freundin war oberärztin in einer der größeren berliner
    kliniken und ist "ganz normal" in rente gegangen- obwohl sie davor bereits
    jehrelang alkoholikerin (und wahrscheinlich auch tablettensüchtig) war.

    ärzte und krankenschwestern/-pfleger arbeiten unter recht großem druck
    und meist unterbesetzt. neulich hatten sie auf der intensiv wieder nur 3 statt
    6 leute. durch die wechselschichten greifen viele zu schlaftabletten oder
    eben zu aufputschern.

    ich glaube ehrlich gesagt dem arbeitgeber wird das solange wurscht
    sein, bis der erste skandal kommt (irgendein patient stirbt und ein arzt/
    eine schwester/ein pfleger wird verantwortlich gemacht und es kommt
    raus, dass er unter medikamenten und/oder alk steht).

    früher hatte ich meiner mutter manchmal gedroht, es der station zu sagen-
    wenn sie nicht aktiv etwas gegen die sucht unternehmen würde!

    ich habe es nie getan. ich glaube, es hat bisher noch keiner so richtig
    mitbekommen. ich hatte dann immer angst, dass sie dann komplett ausflippen
    und mir erst recht die schuld an ihrer sucht zuschieben würde!
    außerdem kam es mir immer ein wenig verleumderisch vor...

    nun- sie plant in 6 monaten auf rente zu gehen- ich hoffe sie tut es, und
    lässt damit zumindest die medikamentenquelle versiegen. und hoffentlich
    lebt sie ihre sucht auch bis dahin nicht auf der arbeit aus!

    gruß, fatima

    liebe melanie

    erst muss man gegen den partner gewinnen

    dann gegen sich selbst

    ich stelle fest, dass letzteres ein viel härterer kampf ist, den ich noch
    nicht gewonnen habe, weil ich zuviel angst vor´m alleinsein habe,
    und außerdem meine hoffnung, dass mein mann und meine mutter
    es endlich doch noch angehen und beginnen ihre jeweiligen süchte
    zu bekämpfen, noch nicht gestorben ist...

    gleichzeitig das gefühl: vielleicht, wenn ich den kontakt abbreche,
    wird mein mann bzw. meine mutter DENNOCH weitermachen, und
    es hat wieder alles nix genutzt- nichtmal das "komplett-im-stich-lassen".

    vielleicht bin ich noch nicht an MEINEM tiefpunkt und habe krankerweise
    noch immer nicht genug gelitten, um beide ganz aus meinem leben
    zu verbannen! vielleicht bin ich eben doch "zu co" und verwurschtelt...

    ich versuche trotzdem optimisitisch zu sein und zu denken, ok, schritt
    für schritt, jedesmal ein neues mäuerchen hochziehen, eine kleine
    grenze: das mache ich nicht mehr mit.

    es ist nicht genug, das weiß ich, aber momentan krieg ich nicht mehr hin.

    ich unterbinde (je nachdem wie gut meine verfassung ist) diskussionen,
    biete oft keine hilfe mehr an, wo ich früher schon aufgesprungen wäre,
    und klinke mich aus vielen situationen aus.

    das ist nicht viel im verglich zu dem, was hier viele andere als konsequenz
    durchgezogen haben.

    aber mich bestärkt es trotzdem im weitermachen.

    das forum bestärkt mich auch.

    liebe grüße

    fatima

    hallo an alle!

    ich bin erstaunt, wie lange es dauern kann, sich finanziell zu ruinieren-
    und dass das harte aufkommen durch verwandte verhindert wird, dies
    aber fast schon schädlicher ist, als echte konsequenzen (schnell) zu
    tragen, und dadurch vielleicht endlcih mal die kurve zu kriegen!!!

    mein mann wohnt ja seit ca. 3 monaten von mir getrennt. er hat es
    dreimal geschafft, sein gesamtes gehalt fast vollständig auf den kopf
    zu hauen.

    seine familie (lebt im ausland) hat ihm aber wieder was zugesteckt.

    nie muss er tatsächlich RICHTIG leiden!!

    ich bin wohl fies aber ich wünschte manchmal, er sollte EINMAL echt
    bezahlen... denn dass er (früher von mir, nun teils von freunden, die
    wohl naiv sind, sowie der familie = ebenfalls naiv!!) immer wieder
    aufgefangen wird, lässt ihn sein UNMÖGLICHES verhalten batellisieren!

    er muss nichtmal groß nachdenken.

    mich belastet es, da wir noch in kontakt sind und er immer wieder jammert
    (kann jetzt nichtmal toast kaufen...) und es mich ENORME anstrengung
    kostet, nicht unterstützend (mit geld) einzugreifen, da das mein altes
    muster ist, das ich ablegen will!!

    er hat das geld jedesmal für besäufnisse und kokain auf den kopf gehauen.

    hinterher immer reue, einsicht bis hin zu: ich bin so schlimm, ich sollte
    mich umbringen...

    dass ich mir das noch antue?

    ich gebe zu, ich schaffe bisher nur eine räumliche trennung. ich habe
    unheimlich schlechtes gewissen, das es mir gut geht, ich die kinder
    noch habe und er nicht.

    es ist so bescheuert, da ich gerade gestern einiges von anderen hier
    las und genau die empfehlungen gebe, die ich selbst nicht hinkriege!

    also, es ist mehr distanz da, aber wohl nicht genug. ich bin SEHR erleichtert
    über die räumliche trennung.

    dennoch belastet mich sorge um ihn.

    einerseits wünsche ich, seinen einsichten würden endlich taten folgen (sprich:
    sparen, vernünftig mit geld umgehen, drogen-und alk-problem einsehen,
    hilfe suchen), andererseits sagt etwas in mir: er muss ganz am boden
    sein, alles verlieren, richtig leiden, dann hat er eine chance, sich selbst
    da rauszuholen.

    es sorgt mich dennoch, dass meine kinder ihren vater irgendwann als
    obdachlose person erleben müssen.

    oder noch schlimmer: er verliert alles und will dann bei mir einziehen!
    und ich muss ihm dann echte gegenwehr leisten!

    lebe ich nun nur in wunschgedanken?

    noch dazu meine mutter die langsam immer krasser wird mit ihrer
    alk-sucht und schon mehrere entgiftungen hinter sich hat- umsonst.

    mein leben ist eigentlich viel besser als vor noch 4 monaten.

    warum ich dennoch so ziellos bin, verstehe ich gar nicht?

    dieses forum hat mir allerdings sehr geholfen und sehr viele denkanstösse
    gegeben, ihr werdet mich also noch weiter ertragen müssen!!!
    danke für eure antworten, egal ob sie manchmal wehtun- es tut
    hauptsächlich weh, dass man in der pflicht ist, selber umzugestalten.
    ich will auch nicht nur jammern. aber ich merke, manchmal kann ich
    ncoh nicht über meinen schatten springen und stecke in ungesunden
    verhaltensweisen fest. ich hasse es, das zu bermerken, merke aber,
    dass es mir auf dauer besser tut, "klar" zu leben, anstatt in einer
    wolke aus alk, schlechtem gewissen, lügen, verdrängung und depression.

    es geht aber nur stückchen für stückchen, mit minischritten...

    liebe grüße

    fatima

    liebe sandra

    was kossi schreibt führt mich noch zu folgendem gedanken:

    diskutieren ist zeitverschwendung!

    also sobald sie lügen und man anfängt, drauf einzusteigen (zb mit
    gegenbeweisen usw) ist man schon wieder in die falle geatappt: man
    redet, handelt aber meist gar nicht.

    meine mutter kann ewig diskutieren. das bringt aber SOO selten ein
    echtes resultat (wie zb: ok, jetzt rufe ich sofort bei einer hilfestelle
    an und mache einen termin). sie verlängert eher die situation, ich
    verschwende energie und am ende (wenn´s nach ihrem willen abläuft),
    verlasse ich wütend oder resigniert die situation und gehe evtl. sogar
    dazu über, das thema mal wieder eine weile ruhen zu lassen- einfach
    um den frust eines solchen gesprächs ohne konsequenzen zu vermeiden.

    das ist eigentlich dann das, was ihr am angenehmsten ist. das thema
    hat sich sozusagen totgeredet.

    erfolgreicher bin ich, wenn ich knapp und ruhig sage: "ich weiß, du hast
    getrunken, auf weitere diskussionen lasse ich mich nicht ein, wir wissen
    beide, was los ist und nur DU kannst es ändern. und wenn du nicht willst,
    kann ich dagegen eh nichts tun. wieviel du getrunken, warum, wann etc.
    spielt für mich keine rolle mehr- wenn du es nicht zugeben kannst, dann
    lass uns lieber gar nicht weiter" -über das thema oder allgemein, je nach-
    dem ob man einen kontaktabbruch, zumindest für eine weile, plant, oder
    nicht- "diskutieren."

    ich hoffe, deine mutter hat die kraft, sich den dingen zu stellen!
    und ich hoffe für dich, dass die zeit dazwischen schnell rum ist.

    liebe grüße

    fatima

    liebe kimba,

    sicher habt ihr auch probleme aufgrund seines alkoholkonsums.

    aber es hört sich für mich so an, als seien die probleme auch in
    weiteren bereichen vorhanden, ich zitiere mal:

    Die Psychotherapeutin Robin Norwood schreibt in ihrem berühmten
    Bestseller: "Wenn Frauen zu sehr lieben": xxx

    du sagst, es täte dir leid um diesen menschen.

    tut es dir nicht leid um DICH?

    wenn nein, oder es dir zumindest weniger um dich als um IHN leidtut,
    dann ist ER DEINE DROGE, so wie der ALK SEINE- das kann zumindest
    sein, oder?

    viel glück bei deiner suche nach dir und deinem glück....

    fatima

    edit summerdream: bitte nur selbstverfasstes einfügen - keine zitate, thx

    lieber hartmut,

    darf man denn gar keine medikamente benennen? zb: meine mutter
    ist nicht nur alkoholikerin, sie mißbraucht auch medikamente. darf ich
    diese nicht namentlich erwähnen, bzw. die jeweiligen schädlichen
    wirkungen beschreiben? es handelt beispielsweise um ein verschreibungs-
    pflichtiges opiat.

    danke für die zeit und mühe die ihr in dieses hilfreiche forum steckt!

    liebe grüße

    fatima

    hallo sandra!

    gerade gestern und heute hat meine mutter mir wieder höchst überzeugend
    mitgeteilt, sie habe eine magen-darmgrippe, fieber, fuß- und hüft-
    schmerzen etc...

    dabei weiß ich von meinem vater, dass er sie gestern beim trinken
    erwischt hat (nachdem er aufmerksamer war, weil sie am tag zuvor
    eine fahne hatte).
    sie müsste aus erfahrung wissen, dass er mir das erzählt... trotzdem
    jammert sie und möchte mitleid für angebliche krankheiten-

    --- es macht einen ganz wahnsinnig!

    ich hatte mir vorgenommen, gelassen zu bleiben. aber als sie zum
    dritten mal anfing und mich als bühne für ihr schauspiel wollte (wen
    will sie überzeugen und wozu??) platzte mir der kragen-

    ich sagte (oder eher brüllte) ins tlefon: "jetzt jammer nicht herum, such
    dir halt hilfe und bring dein leben endlich in ordnung!!"

    ich konnte nicht mehr- diese geballten lügen (glaubt sie, was sie erzählt,
    selber? manchmal scheint mir, sie redet es sich selbst ein!!)...

    ich verstehe, dass du dich wunderst und nicht glauben kannst, was deine
    mutter behauptet, bzw. nicht glauben kannst, dass sie überhaupt
    versucht, dich von etwas so offensichtlich falschem zu überzeugen!

    ich denke manchmal, es ist auch selbstschutz vor der realität. also: dass
    sie lügen um sich gelcihzeitig selbst einreden zu können, die dinge seien
    doch im grunde noch in ordnung!

    ich denke, da haben sie teils schon den boden der realität verlassen!
    ich versuche (wohlgemerkt: versuche, nicht dass ich es immer schaffe...)
    diese lügen als teil der krankheit zu sehen. ab und zu nimmt man es
    trotzdem persönlich- aber eigentlich ist eben das genau die sucht!
    sie ist so stark, dass der/diejenige sich sogar selbst verbiegt und betrügt-
    und natürlich auch die angehörigen...

    jemand hier im forum erwähnte übrigens auch, dass im fortgeschrittenen
    teil der krankheit manche lügen als wahrheit empfunden werden. das
    hat sogar einen bestimmten namen- d.h. würdest du einen lügendetektor
    benutzen, würde er wahrscheinlich anzeigen, dass die person NICHT lügt,
    weil sie selbst (durch die krankheit) verfälschten erinnerungen erliegt.
    bzw. sie derart an der wahrheit herumverdrängt hat, dass teile der
    unwahrheit als wahrheit empfunden werden...

    google mal:

    Korsakow-Syndrom

    Konfabulation

    kann sie denn so überhaupt die LZT beginnen? dafür müsste sie doch
    eigentlich von neuem entgiften, oder?

    liebe grüße

    fatima

    liebe "alle"

    also ich kann nur sagen, ich lese ganz viel bei den anderen...

    wenn ich zeit hab, will ich auch oft antworten (meist nachts, wenn
    die kids schlafen)

    das lesen der beiträge der anderen ist überhaupt der hammer!

    ich habe mich hier aufgeführt wie eine irre (musste ich zwischendurch
    beschämt feststellen... wenn mich jemand soo vorm pc hocken sieht??):

    hab gelacht (oft an ganz unpassenden, traurigen stellen- weiß auch nicht,
    vielleicht aus erleichterung, dass nicht nur ich trauer in mir hab??),
    geheult, herzrasen gehabt...

    es ist teils emotional aufwühlend- aber so befreiend.

    wenn ich längere zeit nicht ins forum kann, merke ich, mir fehlt wieder
    die rückendeckung. ihr seid mein "draht" zur realität.

    das gerede unter verwandten co´s dreht sich so im kreis und ist so
    emotionsbehaftet-- das ist hier natürlich ganz anders. hier hege ich
    niemandem gegenüber böse gefühle.

    alle sind anders und doch auf gewisser ebene ähnlich durch unsere
    vergangenheit.

    ich bin so dankbar hier lesen und schreiben zu dürfen/können.

    wegen den kids ist es schwer, abends zu gruppen zu gehen-

    obwohl ich das auch noch irgendwann möchte-

    bis dahin seid ihr meine SHG. DANKE!

    liebe grüße

    fatima

    liebe tanja!

    trotz dass es dir schwer fällt: ich kann mich meinen vorrednern nur
    anschließen- gewinne distanz!

    bist du allmächtig?
    hast du mehr reserven (emotionale, finanzielle, zeitreserven) als alle
    anderen?
    bist du bereits so sehr mit dir selbst im reinen, dass du energie hast, dich
    zusätzlich auch noch um zwei (zugegeben doch derzeit recht
    aussichtslose) fälle mitzukümmern?

    wenn du auch nur auf eine dieser 3 fragen mit: NEIN! geantwortet hast,
    so heißt das für mich, dass irgendwo in dir noch ein rest überlebenswille
    da ist, der leise aber doch bestimmt fordert: ICH, TANJA, BIN AUCH
    NOCH DA!

    und mit 2 kindern ist man schon gut ausgelastet, zumal du viel allein
    machst, da dein mann oft verreist ist.

    also was sollst du tun? immer wieder ankommen, nur damit ihnen doch
    alles was du tust nicht passt, nicht genug ist oder mißfällt? das wäre doch
    wirklich verlorene liebesmüh´!

    deine kinder haben ein recht auf dich- DU hingegen hattest ein recht auf
    eltern, die klar und in kontrolle über sich und ihr leben für DICH sorgen.
    dieses haben sie gründlich versäumt. musst du, als opfer, da noch
    etwas gut machen? meinst du das wirklich?

    deine oma- das tut mir auch leid. allerdings scheint deine tante ja auch
    noch da zu sein- die meiner ansicht nach ebenso wie deine mutter in
    der pflicht ist, sich um oma zu kümmern.

    an dir rumzumäklen und dich regelmäßig zum "eigenen-frust-abladen"
    antanzen zu lassen ist natürlich sehr bequem- wesentlich angenehmer,
    als selbst zu erkennen was los ist und zb omi bei sich selbst wohnen
    zu lassen (anstatt bei zwei ganz offensichtlich kranken menschen wie
    deine ma und dein pa es sind!)

    das schlechte gewissen wird irgendwann auch schrumpfen- vergiss nicht,
    das wurde dir seit du ganz klein warst antrainiert. darum ist es ein starkes
    gefühl. dennoch- du bist kein opfer deiner gefühle, versuche durchzuhalten
    und dir selbt gutes zu tun. das gewissen wird, wenn du sich wieder ein
    bischen näher zu dir und deinen gefühlen fühlst, schon wieder verstummen!

    lass dich nicht herumjagen bis du aus dem letzten loch pfeifst- das
    wird weder die sucht deiner eltern beenden, noch deine tante und deine
    oma dazu bringen, für sich selbst gerade zu stehen!

    ich hoffe, du sammelst wieder etwas kraft und mut-

    dass du hier alles erzählst, zeigt ja, dass du bereits berchtigte zweifel
    an den derzeitigen umständen hegst- und dies nun ändern möchtest!

    viel erfolg!

    liebe grüße

    fatima

    liebe f.t.2010!

    sie hat ja echt noch was an energie übrig, dich von allen seiten zu
    belagern...! stelle mir grad vor was wohl wäre, wenn du um die
    ecke wohnen würdest... wahrscheinlich würde sie bereits vor deiner
    tür campen oder so, hehe

    ich hoffe du überwindest deine wut (immer noch besser als depression)
    und schaffst es, dich wieder auf "deins" zu konzentrieren!

    sein eigenes leben aktiv zu leben hilft manchmal mehr als 1000 bücher.

    arbeit hilft vergessen!

    nimm sie nicht zu ernst als person- eigentlich ist es ja ihre suchtpersönlichkeit
    die dich noch zurückhaben will, damals hat alles so gut funktioniert, als
    du das spielchen mitmachtest, und ihr euch immer wieder im kreis
    gedreht und gedreht und gedreht hat...

    es muss schwer für sie sein, dass du dich diesem jetzt so konsequent
    entziehst- möge es ihr helfen... sicher ist leider auch das nicht.

    nur eins ist sicher: du wirst wieder ein normales leben führen, wenn ihre
    klammerversuche endlich aufhören (auch ewig beschimpfen ist schließlich
    die verzweifelte suche nach einem gesprächspartnerund menschlichen-
    wenn auch negativem- kontakt...)

    viel kraft und grüße!

    fatima

    hallo so_anders!

    ich kenne das auch!

    allerdings ging es bei mir so weit, dass ich es sogar mit freundinnen
    hatte. also nicht nur bei partnern.

    ich hatte so einen hang zu dominanten freundinnen, die dann auch
    immer bestimmten: welche kleidung ist cool, welche typen sind toll,
    welche drogen,--- weiß der henker, eben alles.

    ich habe mich oft ausgenutzt gefühlt.

    ich habe versucht, mich völlig auf andere menschen einzustellen.

    seit jahren versuche ich, umzulernen. mein partner (ehemann) ist
    auch recht dominant.

    allerdings sehe ich es auch so: man ist nicht nur opfer, man ist auch
    täter gegen sich selbst!

    der gedanke NICHT NUR opfer zu sein, hat mich ein bischen aufgebaut.

    da war ich plötzlich nicht mehr die passive, der alles einfach so
    (unerklärlicherweise und ungerechterweise) geschieht- sondern ich
    dachte: hey, wenn ich dazu beitrage DASS es so kommt, kann ich ja
    auch AKTIV was dagegen tun!

    es sind nur kleine schritte, aber sie haben doch eine wirkung.

    zb zwinge ich mich manchmal innerlich:

    biedere dich jetzt nicht an! sag: nö, find ich gar nicht. meine meinung
    ist folgende...

    das konnte ich früher GAR nicht! immer nur in den augen der anderen
    lesen, was sie jetzt wollen/erwarten etc.

    das war schon krank von mir, dass ich auch dann zustimmte, wenn es
    mir nichtmal nutzte- also auch, wenn der andere völlig einverstanden oder
    einer anderen meinung komplett gleichgültig gegenüber gestanden wäre!

    ich MUSSTE einfach erkennen, welche antwort ist gewünscht...

    aber ich habe einen hang dazu, und so wird das wohl auch immer sein.

    ich bin mir nur wichtig genug, mich da ein bischen "umzubauen"- und
    erstaunlicherweise sind manche beziehungen in meinem leben dadurch
    wirklich besser geworden!

    andere, die eben ein marionettchen brauchten, haben das interesse
    verloren- naja, im nachhinein keine großen verluste...

    und wie ist das bei dir? hast du das auch bei allen sorten von menschen,
    diese "gefallsucht" oder "sucht nach nähe"?

    lg fatima

    hallo an euch alle!

    mir hat mal jemand gesagt: wer 20 jahre gebarucht hat, um so zu
    werden, der braucht auch 20 jahre, um wieder ganz anders zu werden.

    so pessimistisch bin ich zwar nicht.

    aber was ich daraus für mich ziehe:

    NICHT zu perfektionistisch zu sich sein und erwarten, der erfolg müsse
    bei der benennung des problems sofort eintreten!

    wir sind eben jahrelang auf etwas geeicht worden- wie auch immer sich
    das beim einzelnen ausdrückt, gemeinsam haben doch alle:

    man hat erkannt, so will man nicht ewig weiterleben!
    so, wie man ist, lebt man nicht glücklich!

    aus dem wunsch nach veränderung können taten folgen (die kleinen,
    regelmäßigen sind besser als die großen einzelaktionen!), aber auch
    frust, wenn die erwartungen zu hoch geschraubt waren.

    jeder tag, an dem ich mich nicht gehen lasse, nicht deprimiert herumhänge,
    nicht kleine süchte befriedeige (ewig lang im netz surfen, ewig lang
    unwichtige statt akut weichtige dinge zu tun, ewig überlegen, was mir
    an mir alles NICHT gefällt)-

    ist ein erfolg mehr auf meiner liste.

    die "guten" tage haben definitiv stück für stück zugenommen.

    und das beste: ich erkenne es, und meine eigene zufriedenheit darüber
    reicht mir völlig aus! ich brauche keinen mehr, der das beklatscht oder
    mir sagt, wie er/sie das jetzt findet/bewertet.

    ich habe zugang zu mir gefunden, nicht immer, aber öfters.

    diese innere stimme ist glaub ich bei vielen zugekippt worden.

    aber obwohl sie lange nicht gehört hatte (und glaubte, ich werde nur
    durch andere bestimmt: er ist glücklich, also bin ich froh, sihr geht´s schlecht,
    also kann ich nicht guten gewissens froh sein blabla...)-

    es gibt sie! und jetzt hör ich sie eben häufiger mal und THAT FEELS GOOD!

    lg fatima

    lieber thassilo

    schön, dass ihr zu zweit seid. das wird euch sicher helfen, den absprung
    leichter zu schaffen.

    zumindest hilft es sehr, zu wissen, man ist nicht allein- und selbst wenn
    die realität dadurch nicht schöner wird- indem man sich selbst auch noch
    krank macht, wird alles nur NOCH schlimmer.

    mein vater ist leider auch co. er sucht flaschen, kippt sie leer, forscht,
    ob aus dem medizinschrank medikamente fehlen, wirft auch dort dies
    und das weg... hat es was genützt? nein!

    er glaubt ihr auch ihre reue nach dem absturz, er denkt, da sitzt tatsächlich
    die frau, die er vor langer zeit geheiratet hat- aber der alk spricht
    zeitweise aus ihr, das ist gar nicht mehr sie... und das ist hart
    für einen ehepartner.

    er kann wohl nicht glauben, dass der alk sogar stärker als liebe, ehe,
    zusammengehörigkeit mit partner und kind sein kann!

    der alk IST stärker.

    ich für meinen teil beginne, das zu akzeptieren.

    seit ich mich um mich kümmere (hab auch ab und zu anfälle von schlechtem
    gewissen deshalb) geht es mir zum ersten mal BESSER.

    und ich fühle mich KLAR, nicht mehr so verstrickt in das netz dieser
    krankheit.

    ich schaffe es teilweise schon, ganz gelassen zu bleiben, bei dingen,
    wo ich fürher ausgerastet bin, zb wenn sie wieder auf diese coole tour
    kam (alk-aggressivität) und so vor sich her redete nach dem motto:
    ich hab den durchblick, ich trinke gar nicht, du lügst doch etc...

    ich habe wieder einen draht ZU MIR.

    das wünsche ich euch, deiner schwester und dir auch!

    und schenke deiner mutter echt mal so ein buch. manchmal gräbt so ein
    buch nach jahren raus und plötzlich fällt es einem wie schuppen von den
    augen! es ist nie zu spät.

    lg

    fatima