Beiträge von katrin78

    Danke für eure lieben Worte! Seit vorletztem Freitag ist mein Vater wieder zu Hause. Das Wasser scheint tatsächlich wieder wegzugehen, zumindest in den Beinen. Aber er nimmt ganz extrem ab. Momentan 2-3 Kilo pro Tag, was sehr beängstigend ist. Er wog an Weihnachten etwa 120 Kilo, jetzt nur noch 82 Kilo, vor ein paar Tagen noch 95 Kilo, obwohl er isst und trinkt. Meine Mama hat Angst, dass es jetzt ganz schnell geht. Habt ihr da Erfahrungswerte, was das bedeutet?

    Am Wochenende wollten wir hinfahren, aber die Kinder sind schon wieder krank... Jetzt haben beide vermutlich den Noro-Virus.
    Meine Schwiegereltern sind zum Glück seit gestern im Urlaub.
    Wir haben ein Haus für uns gefunden und werden, wenn die Bank mitspielt, voraussichtlich im Mai oder Juni umziehen. Drückt mir die Daumen...

    Kinder sind wieder fit. Mein Vater ist seit gestern zu Hause... momentan bin ich sehr beunruhigt, da seit Stunden das Telefon dort besetzt ist. Über Handy erreiche ich auch keinen...

    Bisher ging es mir noch ganz gut, aber seit gestern fühle ich mich total unwohl.

    Gestern abend waren wir mit allen Nachbarn nebenan bei meinen Schwiegereltern eingeladen. Die Nachbarn wussten natürlich auch schon Bescheid. :evil: Meine Schwiegermutter konnte es natürlich nicht lassen und hat den Nachbarn erzählt, dass ich ja wohl an diesem Wochenende hinzufahren habe. Daraufhin hat eine Nachbarin gesagt, dass ich gar nichts muss, nur wenn ich will hinfahren soll. Ich müsste das doch selber entscheiden... Fand ich ganz nett, vor allem vor den anderen Nachbarn. :lol:

    Wir haben uns gerstern und heute 4 Immobilien angeschaut. Leider mussten wir feststellen, dass mein Mann einen ganz anderen Geschmack hat wie ich... also weitersuchen... Ich habe einen Favoriten, der meinem Mann so gar nicht gefällt und umgekehrt... :roll:

    Nun ja, hoffentlich finden trotzdem baldmöglichst etwas eigenes für uns...

    VG, Karin

    Vielen Dank für die lieben verständnisvollen Worte!

    Das brauche ich auch gerade... ihr glaubt nicht, was ich gerade für ein Theater mit meinen Schwiegereltern habe... Es ist zum KoXXXX...
    Über meine Schwägerin habe ich erfahren, dass sie überall herumerzählen, dass ich mich doch total falsch verhalte, ich viiiel häufiger zum Krankenhaus hätte fahren müssen und dass sie nichts drum bei hätten, dort hinzufahren und meinen Vater zu besuchen. Man hat dort am Bett zu sitzen und muss jederzeit unterstützen und helfen,... der beste Spruch von meiner Schwiegermutter zu mir vor ein paar Tagen war, ich soll mich doch einmal richtig besaufen, das würde mir wohl mal gut tun. Da fehlten mir echt die Worte... die haben die ganze Situation nicht begriffen, dass (als ich noch nicht wusste, dass es so schlecht um meinen Vater steht) durch die Situation (Delirium) bei mir alte Wunden und Erinnerungen von früher wieder aufgebrochen sind und dass ich mit meinem Vater keine schöne Kindheit hatte und er nie wirklich für mich da war sondern mir noch Steine in den Weg gelegt hat. ich habe immer wieder versucht, meinen Schwiegereltern zu erklären, wie es in mir aussieht, aber die haben nix verstanden!!!
    Jetzt hat meine Schwiegermutter zu mir gesagt, ich hätte am kommenden Freitag, wenn mein Vater aus der Reha nach Hause kommt, hinzufahren, hat aber im gleichen Atemzug erwähnt, dass sie sich nicht um unsere Kinder kümmern kann, da sie irgendwo zum Frühstück eingeladen ist und abends Besuch bekommt... blablabla. Tja, wie soll ich das dann organisieren??? Kinder sind krank (Schweinegrippe), mein Mann ist auch mal wieder auf Geschäftsreise. Egal, was ich mache, es ist immer falsch. Meine Nerven sind langsam echt strapaziert. Ich brauche den Stress jetzt nicht auch noch zusätzlich... in dieser Woche haben wir einige Hausbesichtigungen. Wir wollen hier raus (wir wohnen in einer Doppelhaushälfte neben meinen Schwiegereltern) und bezahlen Miete an den Schwiegereltern. Sehe ich das alles momentan falsch oder viel zu eng oder ist das Verhalten von den Schwiegereltern wirklich sowas von daneben???

    VG, Katrin

    Ich war meinen Vater doch noch einmal im KH besuchen. Das war am vorletzten Sonntag. Er war a total durcheinander, konnte nichts aus eigener Kraft, hat gesprochen, als wenn er eine Kartoffel im Mund hätte und hat gebockt und geheult wie ein kleines Kind, weil er unbedingt in dem Auto eine Runde mitfahren wollte, mit dem ich zum KH gekommen war. Es war sehr heftig, aber da dachten wir ja noch, es ist nicht zu spät. Vorgestern haben mein Mann und ich ihn in der Geriatrie besucht. Da er aus dem KH den Noro-Virus mit rüber genommen hat, mussten wir uns "vermummen", um überhaupt zu ih zu dürfen. Da war er wesentlich besser zurecht als die Woche zuvor. Man konnte sich "relativ" normal mit ihm unterhalten. Ich bin schon am Samstag ohne Mann und Kinder zu meiner Mutter gefahren, haben sehr viel geredet, überlegt, wie es weitergehen soll, was mit ihm bis zum Schluss passieren soll... und ich habe gemerkt, wenn man stark sein muss, geht das auch. Ich habe so gut wie möglich versucht, meine Mutter aufzufangen und ihr das Gefühl von Unterstützung und Halt zu geben, denn sie fühlt sich jetzt schon so alleine und völlig überfordert von der Situation. Sie wollte von mir auch immer wieder hören, dass sie keine Schuld an der Situation trägt. Wir sollen ihr keine Vorwürfe machen, dass sie es nicht geschafft hat, ihn vom Alkohol fern zu halten. Nu haben wir gestern erfahren, dass mein Vater am 4. Februar in der Geriatrie entlassen wird. Jetzt müssen wir überlegen, was mit ihm geschehen soll. Meine Mutter bringt es nicht übers Herz, ihn mit seinen 54 Jahren ins Altersheim. Sie möchte erst versuchen, ihn zu Hause zu pflegen. Ich sehe das allerdings als großes Problem, denn mein Vater ist schwer. Und solange er nicht alleine auf die Toilette kann bzw. sich mehr oder weniger alleine in den Rollstuhl setzen kann, sehe ich da ein riesen Problem. Meine Mutter arbeitet ja auch noch täglich mindestens 4 Stunden. Ich bin zu weit weg. Ich kann nicht spontan helfen, wenn er auf dem Boden liegt und sie ihn nicht hoch bekommt. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie gut verstehen kann, aber dass sie unbedingt noch mehr Hilfe vor Ort suchen muss. In der Nachbarschaft, wo sie auch spontan mal anrufen kann und ein Pflegedienst, der ein- bis zweimal täglich vorbei kommen sollte... Gibt es sonst noch Möglichkeiten oder Tipps, die ich meiner Mama vorschlagen kann? Hat jemand von euch Erfahrungswerte mit dem Wasser in Beine und Bauch? Wenn es nicht gestoppt werden kann, wie geht es da weiter? Was kann passieren? Wie schnell könnte es dann schon vorbei sein?
    Viele Grüße, Katrin

    Hallo Doreen,

    ich hätte fast das Gleiche schreiben können wie du. Ich weiß genau, wie du dich gerade fühlst, denn hier haben wir genau die gleiche Situation, außer, dass mein Papa nicht auf der Intensivstation liegt sondern seit einer Woche in der Geriatrie ist. Wir haben am Donnerstag erfahren, dass er Leberzirrhose im Endstadium hat. Hinzu kommt das Wasser, welches bis jetzt in die Beine und in den Bauchraum gelaufen ist und immer weiter steigt. Uns hat man gesagt, er hat eine Lebenserwartung zwischen 2 Monate und 2 Jahre, wobei ersteres wahrscheinlicher ist. Ich drücke dich ganz doll! Halte du auch durch! Wir schaffen das!!!

    Hallo alle miteinander. es ist nicht kurz vor 12, es ist zu spät! wir haben heute erfahren, dass er an Leberzirrhose im Endstadium hat. Er ist seit zwei Tagen in einer Geriatrie untergebracht und nun versucht man ihn dort wieder etwas mobiler zu bekommen, dass zu Hause sterben kann. Die Ärzte sagen, er hat noch 2 Monate bis 2 Jahre, aber eher doch 2 Monate... Meine Mutter ist völlig fertig und wir haben mit soetwas im Leben noch nicht gerechnet. Somit hat sich nun auch die Entzugsklinik erledigt. :(:(:(:(:(:(:(:(:(

    Also, bevor ich irgendwelche Lügengeschichten erzähle, sage ich entweder die Wahrheit oder gar nichts dazu. Meine Eltern wollten früher einmal, dass ich lüge und erzähle, dass mein Arm verbunden ist, weil ich die Treppe runtergefallen bin. Ich habe aber meinen Freundinnen erzählt, dass mein Vater mir im Zorn beinahe den Arm (völlig ohne Grund) gebrochen hätte (da ich nicht eingesehen habe, weshalb ich etwas anderes erzählen sollte)...

    Meinst du nicht, dass in Wirklichkeit die nähere Umgebung deiner Eltern (Verwandtschaft, Freunde, Nachbarn) von der Alkoholsucht weiß, auch wenn deine Eltern es nicht nach außen tragen? Ich bin mir absolut sicher, dass die Nachbarn meiner Eltern, Papas Arbeitskollegen und alle anderen näher Bekannten davon wissen, ohne dass man je mit denen darüber gesprochen hat.

    Ich bin ja damals nach dem Abi ausgezogen und habe mich sehr schwer in der Schule getan, habe so gerade mein Abi geschafft. Als ich dann während meiner Ausbildung in meiner eigenen Wohnung war und Abstand von dem Ganzen hatte, habe ich meine Gesellenprüfung mit einer super EINS bestanden, ein Stipendium erhalten... Ich denke, es liegt auch ein bisschen mit an der Situation, dass ich mich in der Zeit aus meiner Familie rausgezogen habe. Mit meiner Mutter hatte ich regelmäßigen Kontakt, meinen Vater habe ich im Jahr höchstens 3mal gesehen, obwohl meine Wohnung nicht einmal 2km entfernt war.

    Darüber habe ich nie nachgedacht. Zu Hause wurde immer heile Welt gespielt und meine Mutter lebt irgendwie damit, ohne das Problem meines Vaters nach außen zu treten. Ich glaube, sogar mit ihren Freundinnen spricht sie nicht darüber. Früher als kleines Kind dachte ich immer, es wäre normal und in allen Familien so, dass die Papas nach der Arbeit oder am Wochenende auf ihrer Couch sitzen, dort Bier trinken, rauchen, sich von Frau und Kinder bedienen lassen und Fernseh gucken. Erst als wir in der Schule (etwa 6. oder 7. Klasse) einen Infotag über Alkoholsucht hatten, bei dem trockene Alkoholiker ihre Gescichte erzählt haben und wir ein Informationsblatt bekommen haben, auf dem einige Punkte standen, die man mit "Ja" oder "Nein" beantworten musste, ist mir klar geworden, dass mein Vater Alkoholiker ist. Das muss jetzt etwa 18 Jahre her sein. Ich war ziemlich geschockt. Einen Tag später kam mein jüngerer Bruder zu mir, genauso geschockt, da auch an seiner Schule dieser Infotag stattfand. Ihm ging es genauso wie mir. Wir wurden durch unsere gleichen Gedanken und Eindrücke bestärkt, dass wir Recht hatten mit unserer Vermutung. Meine Mutter habe ich daraufhin angesprochen, sie wollte aber von dem Thema nie was wissen und hat (bis vor 3 Wochen) nie mit mir darüber geredet. Mein Bruder hat in den ganzen Jahren nie was dazu gesagt. Ich war diejenige, die als Jugendliche Kontra gegeben hat. Wenn er mal wieder von mir bedient werde wollte, habe ich ihm dann z.B. gesagt, dass ich seine Sucht nicht noch unterstütze und dass er sich sein Bier gefälligst selber holen soll. Das ist mir dann allerdings zum Verhängnis geworden, denn mein Vater hat mir seit dieser Zeit das Leben richtig schwer gemacht. Ich bin damals kurz nach dem Abi ausgezogen, da ich seine Psychospielchen nicht mehr aushalten konnte. Meine Mutter sagt damals immer nur zu mir, ich soll mich von ihm einfach fern halten und nichts sagen, dann wäre es für mich nicht mehr so schlimm. Mein Bruder sagte mir damals mal, ich solle es so machen wie er, einfach das machen, was Papa verlangt, dann wäre das Leben angenehmer...
    Ich habe in meinem Freundeskreis immer offen darüber gesprochen. Klar ist es einerseits unangenehm, aber es ist meine Art, über Dinge, die mich beschäftigen, im Freundeskreis darüber zu sprechen.

    Hallo, ich befürchte auch, dass es so kommen wird, dass er nach der Reha wieder nach Hause kommt und nicht in die Suchtklinik geht. Und solange er keine Therapie macht, wird es nichts werden mit dem Trocken werden.
    Ich war gestern da und bin heute völlig aufgelöst. Es war ein echt schlimmer Anblick. Nun liegt er dort seit 3 Wochen, kann nicht stehen, nicht laufen, kaum sprechen (sehr undeutlich, als wenn er eine Kartoffel im Mund hat), redet wirres Zeug etc. Er hat versucht, uns zu überreden, dass er Geld bekommt. Er wollte unbedingt mit dem Auto fahren, mit dem wir angekommen sind (mit wir meine ich meine Mutter, meinen Bruder und mich) und hat geheult und gebockt wie ein Kleinkind und wollte nicht verstehen, dass das nicht geht. Er hat nach unten geschaut und die ganze Zeit gebrabbelt, wie enttäuscht er doch von uns sei...
    Sein Gesicht sieht schief aus, aber einen Schlaganfall haben die Ärzte ausgeschlossen. Wenn ich ehrlich bin glaube ich nicht, dass er noch mal wieder richtig wird... kann es mir momentan nicht vorstellen. Und wenn er dann irgendwann nach Hause käme, weiß ich auch nicht wie das funktionieren soll. Mit meinem Mann habe ich seit Freitag abend nicht mehr bzw. nur noch das Nötigste gesprochen. Ich weiß gar nicht, was er hat und warum er mich nicht einfach mal in den Arm nimmt und mich tröstet und lieb fragt, wie es gestern war...

    Ich denke nicht, dass Mann sich zurückgesetzt fühlt. Er ist sowieso kaum zu Hause.Und wenn ich mit meiner Mutter telefoniere, ist er NIE zu Hause. Auch gestern abend war er bis gegen Mitternacht mit seinen Freunden unterwegs (Männerstammtisch einmal im Monat). Außerdem haben wir kaum noch darüber gesprochen, da wir meistens nur über unsere Firma sprechen.

    Nein, mein Vater würde sich für mich nicht so aufopfern. Als ich vor elf Jahren meinen Blinddarm entfernt bekommen habe, war er in den zwei Wochen nicht einmal da, obwohl das Krankenhaus nur etwa 800m vom Elternhaus entfernt steht. Da war ich schon zu Hause ausgezogen. Beim Auszug hat er mir damals auch nicht geholfen, nur gemeckert, dass ich zu laut bin beim Möbel demontieren und beim Kisten packen. :shock:

    Es kann sein, dass die Ärzte mit ihm gesprochen haben und er möchte tatsächlich keinen Entzug machen. Nur die andere Klinik wäre für beides geeignet, egal ob er einen Entzug mit Therapie machen möchte oder nicht.

    Momentan leidet meine Familie definitiv darunter. Auch gegenüber meinen Schwiegereltern muss ich mich ständig deswegen rechtfertigen. Die können das einfach nicht verstehen. "Meinst du nicht auch, dein Vater erwartet das von dir, dass du ihn besuchst? Wir hatten damals auch Probleme mit unseren Eltern und sind trotzdem ins Krankenhaus gefahren, wenn sie krank waren." Ich versuche dann immer zu erklären, dass man das nicht vergleichen kann, denn wenn mein Vater wegen einer anderen Krankheit im Krankenhaus liegen würde, würde ich mich da ja innerlich auch nicht so sträuben.
    Ich war zu Abi-Zeiten einmal beim Neurologen, der mir gesagt hat, ich soll doch bitte eine Psychotherapie machen, um alles aufzuarbeiten. Ich war jedoch zu feige und habe es nie in Angriff genommen. Vielleicht muss ich damit jetzt doch mal anfangen!?

    Mir liegt etwas schwer auf dem Herzen, auch wenn ihr mir den Rat gegeben habt, gewissen Abstand zu halten...

    Nun liegt mein Vater schon seit 3 Wochen im KH und ich war noch nicht einmal da. Wie ja schon erwähnt, wohnen wir etwa 100km entfernt, sind selbständig (arbeiten sehr viel) und haben zwei Kleinkinder. Zunächst wollte meine Mutter nicht, dass wir vorbeikommen, dann war mein Mann eine Woche geschäftlich unterwegs und ich musste noch mehr arbeiten. Außerdem sind die Kinder seit 1,5 Wochen im Wechsel dauerkrank (erst ein Magen-Darm-Infekt und seit einer Woche haben beide hintereinander die Grippe mit hohem Fieber) Unser Großer darf erst Mitte nächster Woche in den Kindergarten... Mit meiner Mutter telefoniere ich täglich und versuche mit ihr Lösungen zu finden, wie es weitergehen soll und mache mich schlau, was es für Möglichkeiten gibt, bin also in jeder freien Minute mit diesem Thema beschäftigt. Da es letztes Wochenende mit einem Besuch durch die kranken Kinder nicht geklappt hat und ich keine Betreuung finden konnte (meine Schwiegereltern lagen auch mit der Grippe im Bett), konnte ich nicht hinfahren und wollte natürlich auch keinen Virus dort anschleppen. (Klar, wenn ich ehrlich bin, war ich auch ganz froh nicht hin zu müssen und einen triftigen Grund dafür zu haben, da ich mich nicht gerne damit konfrontieren möchte...)
    Nun ist mein Mann seit ein paar Tagen wieder da und ich habe gedacht, dass er hinter mir steht, mich unterstützt und mich auch versteht... (es kommen alle alten schlechten Erinnerungen wieder hoch, die durch den Alkoholkonsum meines Vaters ausgelöst wurden)
    Gestern abend habe ich ihm dann von dem letzten Telefonat mit meiner Mutter erzählt, dass er am Dienstag in eine Reha-Klinik verlegt werden soll. Wie sonst auch habe ich während des Gesprächs versucht zu helfen und die Homepage dieser Rehaklinik geöffnet. Laut Inhalt haben wir dann herausgefunden, dass diese Klinik nicht auf Suchtkrankheiten spezialisiert ist, sondern sich nur auf die Gerontologie spezialisiert hat. Das hilft meinem Vater vielleicht, wieder auf die Beine zu kommen, aber dies hat nicht mit einer Entzugsklinik zu tun. Es gibt allerdings in der Nähe einer Klinik, die beides verbindet und sich darauf spezialisiert hat. Die hat auch einen guten Ruf. Also habe ich mit meiner Mutter besprochen, dass sie am Montag den Arzt darauf anspricht und fragt, warum er denn nicht in die "bessere" Klinik überwiesen wird. Ich war absolut geplättet, als mein Mann zu mir sagte, ich hätte ja wohl kein Recht mich da einzumischen und soll meine Mutter mit meinen Ratschlägen in Ruhe lassen, denn es interessiert mich ja eh nicht, sonst wäre ich in den letzten 3 Wochen ja schon mal dagewesen... Das hat mich nun völlig umgehauen, konnte die letzte Nacht nicht schlafen und könnte nur heulen und mich verkriechen. Ich weiß so gar nicht, was ich davon halten soll. Ich bräuchte eigentlich jemanden, der versucht mich zu verstehen, mich zu unterstützen und wo ich mich anlehnen kann. Nun zeigt er mir die kalte Schulter und ist völlig überrascht und zeigt Unverständnis für meine heftige Reaktion (habe die Nacht unten auf der Couch verbracht, da mich das so sehr verletzt hat). So, musste mich mal eben ausk....en. DANKE! Wie seht ihr das? Mache ich tatsächlich alles falsch? Bin momentan völlig ratlos und fühle mich richtig schlecht.
    :cry::cry::cry:

    Ich muss leider heute meine Einschätzung zu "Wie geht mein Partner damit um" revidieren. :cry:

    Nun liegt mein Vater schon seit 3 Wochen im KH und ich war noch nicht einmal da. Er wurde ursprünglich wegen einer Lungenentzündung eingeliefert, aber 2 Tage später lag er - bis heute - im Delirium. Wir wohnen etwa 100km entfernt, sind selbständig (arbeiten sehr viel) und haben zwei Kleinkinder. Zunächst wollte meine Mutter nicht, dass wir vorbeikommen, dann war mein Mann eine Woche geschäftlich unterwegs und ich musste noch mehr arbeiten. Außerdem sind die Kinder seit 1,5 Wochen im Wechsel dauerkrank (erst ein Magen-Darm-Infekt und seit einer Woche haben beide hintereinander die Grippe mit hohem Fieber) Unser Großer darf erst Mitte nächster Woche in den Kindergarten... Mit meiner Mutter telefoniere ich täglich und versuche mit ihr Lösungen zu finden, wie es weitergehen soll und mache mich schlau, was es für Möglichkeiten gibt, bin also in jeder freien Minute mit diesem Thema beschäftigt. Da es letztes Wochenende mit einem Besuch durch die kranken Kinder nicht geklappt hat und ich keine Betreuung finden konnte (meine Schwiegereltern lagen auch mit der Grippe im Bett), konnte ich nicht hinfahren und wollte natürlich auch keinen Virus dort anschleppen. (Klar, wenn ich ehrlich bin, war ich auch ganz froh nicht hin zu müssen und einen triftigen Grund dafür zu haben, da ich mich nicht gerne damit konfrontieren möchte...)
    Nun ist mein Mann seit ein paar Tagen wieder da und ich habe gedacht, dass er hinter mir steht, mich unterstützt und mich auch versteht... (es kommen alle alten schlechten Erinnerungen wieder hoch, die durch den Alkoholkonsum meines Vaters ausgelöst wurden)
    Gestern abend habe ich ihm dann von dem letzten Telefonat mit meiner Mutter erzählt, dass er am Dienstag in eine Reha-Klinik verlegt werden soll. Wie sonst auch habe ich während des Gesprächs versucht zu helfen und die Homepage dieser Rehaklinik geöffnet. Laut Inhalt haben wir dann herausgefunden, dass diese Klinik nicht auf Suchtkrankheiten spezialisiert ist, sondern sich nur auf die Gerontologie spezialisiert hat. Das hilft meinem Vater vielleicht, wieder auf die Beine zu kommen, aber dies hat nicht mit einer Entzugsklinik zu tun. Es gibt allerdings in der Nähe einer Klinik, die beides verbindet und sich darauf spezialisiert hat. Die hat auch einen guten Ruf. Also habe ich mit meiner Mutter besprochen, dass sie am Montag den Arzt darauf anspricht und fragt, warum er denn nicht in die "bessere" Klinik überwiesen wird. Ich war absolut geplättet, als mein Mann zu mir sagte, ich hätte ja wohl kein Recht mich da einzumischen und soll meine Mutter mit meinen Ratschlägen in Ruhe lassen, denn es interessiert mich ja eh nicht, sonst wäre ich in den letzten 3 Wochen ja schon mal dagewesen... Das hat mich nun völlig umgehauen, konnte die letzte Nacht nicht schlafen und könnte nur heulen und mich verkriechen. Ich weiß so gar nicht, was ich davon halten soll. Ich bräuchte eigentlich jemanden, der versucht mich zu verstehen, mich zu unterstützen und wo ich mich anlehnen kann. Nun zeigt er mir die kalte Schulter und ist völlig überrascht und zeigt Unverständnis für meine heftige Reaktion (habe die Nacht unten auf der Couch verbracht, da mich das so sehr verletzt hat). So, musste mich mal eben ausk....en. DANKE! Wie seht ihr das? Mache ich tatsächlich alles falsch?

    Habt ihr Wut, Trauer oder fühlt ihr Mitleid? Seht ihr auch die Probleme, die zur Alkoholsucht geführt haben und könnt ihr es ein wenig verstehen? Oder gebt ihr dem anderen Elternteil die Schuld? Oder etwa auch selbst? Fühlt ihr euch hilflos oder seid ihr voller Elan, etwas zutun und zu helfen?

    Ich habe einige Berichte gelesen und war erstaunt darüber, wie viele der EKAs früher auf der Seite des Alkoholikers standen...

    LG, katrin

    Da ich eine gewisse Entfernung zum Elternhaus habe, geht es bei uns ganz gut. Somit ist das Alkoholproblem meines Vaters meistens kein Thema bei uns. Wenn ich allerdings mit den Kindern für ein paar Tage meine Eltern besuche, ist es für mich um so schlimmer. Ich komme jedesmal völlig fetig nach Hause und mache mir tausend Gedanken darüber. Jedesmal sagt mir mein Mann: "Dann fahre doch nicht mehr hin. Du weißt doch, dass dein Vater Alkoholiker ist und sich auch gerne mal daneben benimmt, z.B. blöde Sprüche rauslässt, die dich verletzen. Warum regst du dich denn noch darüber auf?" Im Grunde hat er Recht, aber ich besuche ja nicht nur meinen Vater, sondern auch meine Mutter, meinen Bruder und meine alten Schulfreunde. Und vor allem meiner Mutter möchte ich das nicht antun, und meine Kinder sind gerne dort!
    Ich bin 4-5mal im Jahr bei meinen Eltern, also nicht so oft. Wir bekommen etwa genauso häufig Besuch. Bei uns reißt sich mein Vater immer ziemlich gut zusammen, so dass meine Schwiegereltern meinen Vater noch nie so heftig erlebt haben. Mein Mann kommt selten mit zu meinen Eltern - nur, wenn es unbedingt sein muss. Er hört nämlich jedesmal die gleiche Laier von meinem Vater (dass er doch so schwer malochen muss und dass er es doch so schwer hat blablabla). Deswegen kann ich das gut verstehen.
    Jetzt, wo mein Vater im KH liegt und es ihm gar nicht gut geht, hört mir mein Mann sehr verständnisvoll zu und erkundigt sich auch ständig, ob ich was Neues gehört habe. Er wäre sogar Bereit gewesen, mit mir hinzufahren, wenn ich es gewollt hätte. Er ist aber auch Realist und sagt mir knallhart, dass er denkt, dass mein Vater sich niemals therapieren lassen wird und dass wir ihm nicht helfen bzw. überreden können. Und ich befürchte, da hat er Recht.

    Es ist gut so, dass du mir die "Wahrheit" schreibst. Klar höre ich die Realität nicht gerne, aber tief in meinem Inneren weiß ich es selber, dass ich nichts ausrichten kann. Meine Mutter hat heute nachmittag nach einem langen Telefonat mit mir mit dem Arzt gesprochen und ihm alles erzählt. ENDLICH! Aber auch der Arzt sagte ihr das gleiche, was du mir geschrieben hast. Wenn er nicht will, haben wir eh verloren. Und er würde eine "Betreuung" nicht empfehlen. Nun hält dieser Zustand schon eine Woche an.
    Vielen Dank!

    Da ich etwa 100 km vom Elternhaus entfernt wohne, zwei Kleinkinder habe und auch noch mit meinem Mann selbständig bin, habe ich bis jetzt nu alles übers Telefon mitbekommen. Ich war selber noch nicht da, werde aber in den nächsten Tagen hinfahren, wenn ich die Kinder irgendwo unterbringen kann. Mein Mann ist natürlich auf Geschäftsreise. Ist für mich also momentan ziemlich schwierig für mich, da vernünftig zu agieren. Problematisch ist ja auch das Verhältnis zwischen meinem Vater und mir. Er würde mir wahrscheinlich irgendwas nicht ganz so Nettes an den Kopf werfen und mir die Schuld an allem geben. Außerdem bin ich für ihn immer noch das unmündige Kind, welches ihm nichts zu sagen hat, denn nur er hat recht.

    Es stimmt schon, dass ich befürchte, dass er sich gegen eine Therapie sträuben würde, was sehr wahrscheinlich ist. Mir ist auch bewusst, dass er seeehr viel aufzuarbeiten hat und ohne eine Psychotherapie die Sucht niemals in den Griff bekommen kann, selbst wenn er es wollte. Es ist sehr viel vorgefallen in unserer Familie (z.B. mehrere Suizidfälle in der Familie, einer davon in unserer Garage vor etwa 16 Jahren). Ihm ist auch immer sein "besserer" Bruder vorgehalten worden. Nach dem Tod meiner Oma vor 3 Jahren gab es dann auch noch einen bitterbösen Erbstreit usw.
    Meine Mutter, mein Bruder und ich haben einfach die Angst, sobald er zu Hause ist, dass er sich das Leben nimmt. Meine Mutter arbeitet halbtags und kann nicht immer hinter ihm stehen und aufpassen, dass er sich nichts antut, das Haus abfackelt oder sonstiges. Er ist unberechenbar. Deshalb möchte meine Mutter ihn in Sicherheit wissen und ihm die Möglichkeit geben, wenn auch erst einmal gegen seinen Willen, alles aufzuarbeiten und aus dem Kopf zu kriegen, dass Depressionen mit anschließendem Suizid nicht unbedingt erblich ist (denn das bildet er sich ein). Also, wie ihr lest, ist meine Mutter inzwischen immer mehr bereit, etwas zu tun. Was sie nur niemals machen wird, meinen Vater unter Druck zu setzen, denn dann ist die Angst einfach zu groß, dass etwas passiert. Deswegen ja auch die Idee mit der "Betreuung".
    LG, Katrin