Beiträge von Waschbaer

    Hallo Forum,

    Hallo Pellebär,Morgenrot,Karsten,Carl Friedrich und Carmen,
    vielen Dank für eure Glückwünsche.

    @CF „Ich bin immer wieder erstaunt, dass es Herrschaften gelingt, sich vom Alkohol zu befreien, nicht jedoch vom Nikotin. „

    Nikotin zählt bis heute zu den stärksten und sucht bringenden Substanzen.
    Ich habe das Nichtrauchen des öfteren hinter mir. Immer wurde danach eine Konsumsteigerung festgestellt. Heute bin ich leider starker Kettenraucher. Leider sehe ich zwischen Alkohol und Nikotin einen gravierenden Unterschied. Alkohol verändert den Charakter und bringt eine starke Wesensveränderung mit sich. Ob ich rauche oder nicht ist meistens nur während des Rauchens sichtbar. Ich werde die Hoffnung auf ein rauchfreies Leben in Zukunft niemals aufgeben.
    Seit ca. 5 Jahren merke ich die sehr negativen Folgen des Rauchens. Aber das ist eine ganz andere Baustelle für andere „ Forums “

    Ich wünsche euch allen optimistische Monate in dieser komischen Zeit.
    Liebe Grüße
    Nobby :wink:

    Hallo,

    vielleicht kennen mich hier noch ein paar.
    Seit gestern habe ich die 10 Jahres Marke überschritten.
    Gut fühlt es sich an, aber nicht mehr besonders.
    Ich sagte nur zu meiner lieben Frau, wo sind die 10 Jahre geblieben ?
    Die Kicks, wie ich sie nannte haben sich schon lange verabschiedet.
    Alkohol ist weitgehend in den Hintergrund gerückt.
    Ich habe wieder ein Leben zurück, das ich mir vor ein paar Jahren nicht vorstellen konnte.
    Alle normalen Alltagssorgen sind noch da, aber soooo viel erträglicher als noch zu Trinkzeiten.
    Besonders die Gelassenheit konnte ich in diesen Jahren lernen. Nichts konnte bis heute meine neu entdeckte Ausgeglichenheit erschüttern. Und ja, es ist in den letzten 2 – 3 Jahren einiges in meinem Leben passiert. Viele sehr unschöne Ereignisse begleiteten meinen Weg. Alkohol wäre niemals eine Lösung oder Erleichterung gewesen. Heute bin ich einfach nur heil froh wieder so unbeschwert Alkoholfrei leben zu dürfen. Nächstes Jahr gehe ich dann endlich in Rente. Die Option dann eventuell mal wieder trinken zu können, steht für mich heute nicht mehr im Kontext.
    Meine neu gewonnene Ausgeglichen – und Gelassenheit lässt diese Option nicht mehr zu.
    Zu schön ist diese gewonnene Freiheit ohne den Griff zur Flasche. Das möchte ich nicht mehr hergeben.

    Heute weiß ich der Weg ist Steinig. Aber jeder weggeräumte Stein ist ein Meilenstein zum Erfolg.
    Bis heute begleitete mich der Satz : Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe.
    Leider konnte ich es bis heute nicht aufs Rauchen anwenden.

    Bis dann und liebe Grüße an alle
    Nobby :wink:

    Hallo woko,

    nun bin ich über 9 Jahre trocken aber deinen Satz:

    “Im Unterbewusstsein spüre ich wie er geschmeckt hat und habe Sehnsucht nach dem Gefühl beim ersten Schluck. es macht mir Angst das dieser Zustand nicht mehr weggeht.“

    kann ich gut nachvollziehen, da schon sehr oft erlebt.
    Nun was mache ich damit ? Ich habe für mich diese Gefühle als Teil meiner Alkoholkrankheit eingeordnet. Sie machen mir auch keine Angst mehr. Ich analysiere eher die Situationen in der diese Gefühle oder Gedanken auftreten. Entweder ändere ich diese Situationen ( z.B nicht vor gefüllten Alkoholregalen auf meine liebe Frau zu warten) oder ich akzeptiere sie (Gefühle, Gedanken) als meine Folgeerscheinungen vom jahrelangen Alkoholmissbrauch. Auch sind diese Gedanken ja meistens nur kurzweilig. Ich glaube auch nicht daran, das es möglich ist, alle alkoholhaltigen Gedanken und Gefühle im Gehirn zu „überschreiben“. Ich habe einfach zu lange mit diesen süchtig machenden Stoff gelebt. Viel schlimmer finde ich persönlich das vergessen an Alkohol und seinen Situationen. Das würde ich für mich als gefährlich einstufen.

    Lieben Gruß
    Nobby :wink:

    Hallo Carl Friedrich,

    das hast du unter anderem zum Thema: Nach der Alkoholentgiftung, geschrieben.

    5.) Endlich zu dem Punkt gelangen, dass die eigene Abstinenz alternativlos ist und ihr absolute Priorität im Leben eingeräumt wird. Dazu gehört insbesondere, dass nicht noch irgendwo im Hirnstübchen der Gedanke herum geistert, irgendwann geht doch noch mal was mit dem Alkohol. So lange es im Kopf nicht "Klick macht", wird es nichts geben mit einer zufriedenen Abstinenz. „

    Dem kann ich nicht so ganz aus meiner heutigen Sicht zustimmen. Auch nach mehr als 9 Jahren Abstinenz geistern bei mir noch Gedanken , nicht im Hinterstübchen, sondern ganz bewusst , die immer wieder mal ein Ausloten der Trinkmöglichkeiten in Zukunft anvisieren. „Klick“ gemacht
    hat es schon sehr lange. Aber immer wieder kommt der Gedanke an ein „normales trinken“ auf.
    Was ich immer dabei mache, ist die Überlegung ob ich heute denn wirklich was vermisse. Ja, manchmal. Die verschiedenen Situationen in meinem Leben sehen auch heute noch die schönen Stunden mit dem Alkohol. Leider waren sie nicht all zu viele.
    Nun warum schreibe ich dir zu deiner These ?

    Trotz den aufkommenden Gedanken an den Alkohol, lebe ich heute sehr zufrieden mit meiner erreichten Abstinenz. Der Alkohol wird wahrscheinlich immer in gewisser Weise ein Bestandteil meines Lebens bleiben. Ich glaube so wird es ganz vielen gehen, sonst würden sich in Alkohol Foren nur Frischlinge tummeln. Die anderen brauchten es ja nicht mehr. Es hat ja „Klick“ gemacht.

    Lieben Gruß
    Nobby :wink:

    Hallo,

    die Erkenntnis Alkoholiker zu sein hatte ich ca. 10 Jahre bevor ich hier zum Forum kam.

    Mit dieser Erkenntnis verband ich sofort das nie mehr trinken „dürfen“. Das wiederum provozierte extreme Verlustängste. Meine gewonnene Erkenntnis brachte mich dazu 10 Jahre weiter im Glauben an ein kontrolliertes Trinken weitermachen zu können. Dieses NIE MEHR trinken können schwebte wie ein Damoklesschwert über meinem Kopf. Ja ich war gefangen in meinem Alkoholisierten Dasein. Erst als ich die Einsicht hatte als Alkoholiker nicht kontrolliert trinken zu können, wollte ich aus dieser vernichtenden Spirale ausbrechen. Ich habe nur ein Leben und den Rest wollte ich dieser Geißel nicht weiter opfern.
    Heute bereue ich das Erkenntnis und Einsicht so weit auseinanderlagen.
    Das Leben ist oft zu schön um es dem Alkohol zu opfern.

    Lieben Gruß
    Nobby

    Hallo LiesaB,

    Willkommen,


    “Was hat mir der Alkohol gebracht. Ich mag das Beschwingtsein, das Prickeln des Sektes, das Schwenken des Glases in der Hand........ “

    Ja, so fängt es sehr oft an.

    “Wenn ich erst einmal begonnen habe zu trinken, kann ich ganz schwer wieder aufhören. “

    Oft folgt darauf das süchtige trinken. Es ist ein schleichender, meist nicht merkbarer Weg.
    Du hast zum Glück sehr früh gemerkt das dein Weg in diese Richtung gehen könnte.


    "Am Tag danach kam dann immer der Kater. Das will ich nicht mehr. Ich traue mir nicht, was ist, wenn es mit einer Flasche nicht mehr getan ist? Werden es dann 2.......ich befrürchte, es werden 2. “

    Wenn es mit der ersten Flasche nicht mehr getan ist, folgt ein sehr langer schmerzhafter Weg.
    Viele verlassen diesen Weg mit einem hohen Preis. Dieser Preis heißt qualvoll sterben. Ich habe es persönlich im Umfeld erlebt.

    Deine Aussagen oben deuten für mich auf eine Weggablung hin. Nur einer ist der wahre und gute Weg. Du hast schon eine sehr gute Vorentscheidung getroffen. Gehe nun unaufhaltsam weiter.

    Auch deine Entscheidung keinen Alkohol mehr im Haus zu haben ist sehr gut. Wie steht es mit Gläsern die für alkoholische Getränke meist genutzt werden ?
    Als ich aus meinem Zuchthaus ausbrechen wollte, verschwand alles was jemals mit Alk. zu tun hatte. Ich zog erstmals konsequent in meiner Wohnung den kompletten Ausstieg durch.

    Heute ist bei dir Tag 12. Super das erste Dutzend. Und Morgen, aufwachen ohne Kater. Was für ein schöner Morgen. Es dürfen und werden noch viele folgen. Und mit der Zeit lernt das Gedächtnis diese Errungenschaft sehr zu lieben.

    Lieben Gruß
    Nobby :wink:

    Hallo Carmen,

    Suchtdruck über eine längere Zeit kenne ich zur Genüge. Auch nach längerer Trockenheit tauchte er immer mal wieder auf.
    Geholfen hat mir in solchen gefährlichen Situationen sehr viel Wasser oder kalten Tee trinken.
    Ich habe das Zeug dann so lange in mich hineingeschüttet bis nichts mehr ging. Geholfen hat es mir immer. Auch erkundete ich danach, welche Umstände zu diesem Suchtdruck führten.

    Einige Situationsbedingte Umstände konnte ich dabei klären ( zB. Alkoholwerbung im TV oder auch nur ein Film in dem genüsslich getrunken wurde) Viele Situationen waren für mich nicht ausfindig zu machen. Aber diese Situationen ordnete ich dann permanent zum Krankheitsverlauf ein. Trocken leben bedeutet ja nicht, keine krankheitsbedingten Symptome mehr zu haben.

    Ja Suchdruck wird im Laufe der Zeit immer seltener. Bei mir ist der starke Suchdruck nach 9 Jahren zum erliegen gekommen. Der Wunsch nach Alkohol taucht trotzdem immer mal wieder auf.
    Heute bin ich davon überzeugt das bei mir dieser Zustand nie vorüber gehen wird.
    Heute führe ich so ein zufrieden ( im Bezug zum Saufen) trockenes Leben, das ich mit den falschen Wunschvorstellungen gut zu recht komme.

    Was half mir bei Suchdruck:
    1 sehr viel Flüssigkeit bis zu abwinken trinken. !!!
    2 die Umgebung in der ich mich befand möglichst verlassen.
    3 der starke Gedanke die Situation überstehen zu wollen.
    4 sehr intensiv drüber nachdenken wohin mich das erste Glas bringen wird !!!!
    5 Das Bewusstsein aus der überstandenen Situation gestärkt fürs nächste Mal herausgekommen zu sein.

    „Aber auch diese vier Höllenstunden habe ich überstanden. Es ist zu schaffen und es geht vorbei. „
    GUT GEMACHT.

    Lieben Gruß
    Nobby :wink:

    Hallo Dante,

    natürlich passieren mir auch ab und an Ausraster. Ich habe gelernt mit meiner eigenen Strategie
    schnell wieder auf den Boden zurückzufinden.
    Mir fallen dann immer sehr schnell schlimme Berichterstattungen ein.
    Ein Beispiel von unzähligen anderen, ist der vor kurzem gezeigte Beitrag zu Haiti. Am Strandgebiet so weit das Auge reicht, Luxus pur. Im Hinterland, was hier wenige auf dem Schirm haben, Elend ohne Ende. Dort leben Familien von sage und schreibe 44 Cent 3 Tage. Hungern ist dort Standard.

    Was um Himmels Willen sind da meine GROßEN PROBLEME ?
    Eben, Nix !

    Immer wieder helfen mir solche Gedanken auf den Boden der Vernunft zurückzukehren.
    Der Ausraster wird schnell zu einem „ Es wird schon weitergehen“ Gefühl.

    Lieben Gruß
    Nobby :oops:

    Hallo Cadda,

    „Wie kann sich Suchtdruck denn noch äußern? Vielleicht ist die Frage blöd. Aber wie gesagt dachte ich immer, wenn jemand von Suchtdruck spricht, sind diese oben beschriebenen Gedanken gemeint. „

    bei mir äußerte sich Suchtdruck genau so wie du es oben beschreibst.
    Bei bestimmten Situationen z.B Werbung, spürte ich den Alkohol in meiner Kehle hinunterlaufen.
    Das ging einher mit Fantasie-Schlucken und ich spürte förmlich den Alkohol.
    Ja, ich wurde nervös, schwitzte vermehrt, spürte ein starkes Kribbeln samt Gereiztheit.
    Diese Situationen überwand ich nur durch reine Willenskraft. Da war von Trockenheit noch gar nichts zu spüren.
    Heute erlebe ich solchen „ Druck“ nicht mehr. Auch brauche ich heute keine Willenskraft mehr um trocken zu bleiben. Trockenheit ist für mich heute ein Zustand. Nicht mehr und nicht weniger. Einfach da und fertig.

    Die Kicks kommen und gehen und ich lebe einfach damit. Sie gehören wahrscheinlich noch ganz lange als Nebenerscheinung zu meinem nüchternen Leben.

    Lieben Gruß
    Nobby :wink:

    Liebe Sue,

    schön dich hier immer mal wieder zu lesen. 7,5 Jahre trockenen Fußes ist schon etwas besonderes.
    Ich empfinde längere Nüchternheit, bei der ständigen Alkoholverfügbarkeit, als ein großes selbst erarbeitetes Geschenk.
    Geschenk deshalb, weil in meinem Kopf immer wieder was neues, altes ausgepackt werden darf.
    Oft macht es Freude wieder Gefühlsachterbahnen fahren zu dürfen.

    Liebe Grüße
    Nobby :wink:


    Hallo Carl Friedrich,

    die Kicks die ich empfinde, sind mit Drucksituationen nicht vergleichbar.
    Suchtdruck verspürte ich in den ersten 3 bis 5 Jahren meiner Nüchternheit.
    Die „Kicks“ wie ich sie nenne, lassen mich immer mal wieder nur die netten Dinge
    des Alkoholmissbrauchs spüren. Dazu zählen vorgegaukelte Entspannung,
    Unzählige falsche I Punkte (Steigerung) nach schönen Erlebnissen.
    Falsche Steigerung der Konzentration bei schwierigen Unternehmungen / Arbeiten.
    Alles das und noch weitere Kick-Punkte sind aber nur der verzehrte Blick eines Alkoholikers.
    Heute darf ich nüchtern leben und schaffe daher die Kicks als reine Lüge zu entlarven.
    Ich denke immer jeden seltenen Wunsch nach Alkohol bis zum Ende.
    Das Ergebnis bleibt bei mir immer das gleiche. Durch und durch Suchtmensch den ich mit viel Gefühl in seinen Schranken halte.
    Zu meinem Glück entstehen diese Kicks immer seltener.

    Lieben Gruß
    Nobby :wink:


    Hei Correns,

    “Trockensein bildet bei mir jedoch die Basis für ein gesünderes Leben, da ein Risikofaktor wegfällt.
    Wäre ich nicht trocken, würde ich nicht nur mir, sondern auch den Personen in meiner Umgebung schaden.
    Deswegen akzeptiere ich die Langweiligkeit des Trockenseins zu Hundert Prozent! “

    hier steht alles drin, wie ich mich zur Zeit sehe und fühle.
    Diese Basis treibt mich immer weiter vorwärts. Hoffentlich noch sehr sehr lange.

    Lieben Gruß
    Nobby :wink:

    Hallo Linde,
    Hallo Sunshine,

    deine „ Darf ich fragen, in welchen Belangen Du Dich speziell eingeschränkt fühlst? “
    beantworte ich dir gerne.

    Es gab vor kurzem ,eine Verabschiedung im privaten Bereich, von einen meiner Arbeitskollegen in den verdienten Rentenstand. Des weiteren gab es eine Arbeitskollegen Kegel Veranstaltung.
    Ich weiß dort wird auch vermehrt Alkohol getrunken. Nun ja, heute nach längerer Trockenheit könnte ich den Versuch wagen, dort hinzugehen.
    Ich hätte ja jetzt meinen eigenen Willen jeder Zeit das Geschehen zu verlassen.
    Nur traue ich meinem eigenen Willen noch nicht richtig über dem Weg. Meine kleine Einschränkung besteht im nicht hingehen.
    Diese selbstauferlegte Einschränkung mache ich aber aus Erfahrungen aus trinkenden Zeiten. Diese Einschränkungen bedeuten für mich keinerlei Verzicht sondern fördern meine jetzt wiedererlangte freie Entscheidung zum vernünftigen Handeln. Dieses Handeln war ja Jahrzehntelang durch den Alkohol mehr geprägt als durch mich.

    Ich empfinde gewisse Einschränkungen nicht als Last sondern als notwendiges Mittel in bestimmten Situationen.
    Dazu gehören ja auch viele Einschränkungen wenn ich mein schönes Hobby Wildlife Fotografie betreibe.
    Einschränkungen sind ja nichts schlimmes sondern dienen als Mittel zum Zweck.

    Lieben Gruß
    Nobby :wink:

    PS: Auf in die neue Brutsaison :D , solange es sie noch gibt. :roll:

    Hallo Linde66,

    zu der Frage wie es mir geht, es geht so.
    Mit fast 62 Jahren sammeln sich die körperlichen Wehwechen wie Briefmarken im Album an. Ich lerne ständig damit zu leben und sie als meins zu akzeptieren.

    "Ihr Langzeittrockenen habt so viel zu geben, einfach durchs Aufschreiben von eurem Alltag.„

    Das sehe ich komplett anders. Mein Alltag unterscheidet sich nicht wesentlich von nicht Alkoholikern. Arbeiten, Einkaufen, Essen, Urlaube, Schlafen, Hobbys.

    Ich verabscheue „soziale watsup und fatzebog“ als Geißel der Gesellschaft.
    Aber wer es braucht sollte dort seinen ach so wichtigen Alltag aufschreiben.
    Dankbare Leser wird er/sie dort zu Hauff finden.

    Was mich eventuell von anderen unterscheidet sind immer noch die auftretenden Kicks
    in Beziehung zum Alkohol. Noch immer schlägt das kurze heftige Verlangen zum Stoff zu.
    Heute habe ich gelernt damit umzugehen. Mir ist immer wieder bewusst, es kann jeder Zeit und in allen möglichen und unmöglichen Situationen passieren.
    Durch mein absolut gelebtes Lieblingswort „Risikominimierung“ fühle ich mich diesen Kicks nicht einfach nur ausgeliefert.
    Bei allen Kicks und in der daraus resultierenden Erfahrungen weiß ich immer mehr, meine heutige Alkoholfreiheit in vollen Zügen zu genießen.
    Und ja, im Gegensatz zu trinkenden Menschen muss ich Einschränkungen hinnehmen.
    Aber die paar wenigen Einschränkungen ermöglichen mir heute ein durchaus zufriedenes und oft glückliches Leben.
    Heute nach fast 9 Jahren ohne jeglichen Alkohol empfinde ich mein Leben wieder sehr lebenswert.
    Ich kenne viele Zeiten da war es genau andersrum.
    Bei alle dem spielt der Alltag in meinem Leben nur noch eine ganz normale Rolle.
    Diese Rolle schaffe ich heute mit ganz normalen Dingen zu füllen. Somit kann ich auch durch mein Aufschreiben nicht viel geben was einen anderen Alltag betrifft.

    Was mir hier seit längerem fehlt sind die vielen kleinen und großen Geschichten des Trocken -werdens. :roll:
    Dort konnte ich oft mehr über mich lernen als woanders. :idea:

    Liebe Grüße
    Nobby :wink:

    Hallo Antje,

    als ich die ersten Tage in der Entzugsklinik war, überraschten mich viele ungewohnte Eindrücke und Gefühle.
    So viele Süchtige, mit den unterschiedlichsten Charakteren, hatte ich bis zu dem Zeitpunkt noch nicht erlebt.
    Bei mir waren auch die ersten Tage von großer Scham gefüllt.
    Mein Kopf drehte sich sehr um dieses Thema. Auch die Vorstellung, jetzt womöglich immer ohne Alkohol leben zu „müssen“ machte mir große Angst. Nun ich war ja aus eigenem Willen in dieser Klinik. Aber nach dem ersten richtigen „trocken„ Tag drehten sich alle Gedanken nur um mich und den Alkohol. Wie sollte es auf Dauer so weitergehen ? Wie werde ich die Zukunft ohne Alkohol meistern ? Wie wird meine Frau mit alle dem fertig werden ? U.s.w. Da blieben in den ersten langen Tagen nicht viele Gefühle für Außenstehende übrig. So nach einer gefühlten langen Woche in der Klinik freute ich mich das erste Mal auf meine Frau.
    Es ist ein großer Umbruch der im ersten und zweiten nüchternen Jahr passieren wird.
    Es werden gute und schlechte Tage kommen. Aber meine liebe Frau und ich haben es im laufe der Zeit mit vielen schönen und traurigen Gesprächen geschafft den Suchtverlauf zu stoppen.
    Lass deinem Freund seine Zeit und er wird den Weg wieder zu dir finden.

    Lieben Gruß
    Nobby

    Hallo kamarasow,

    „Es gibt Menschen die trinken regelmäßig, Menschen die trinken ab und zu und Menschen die trinken selten oder gar nicht. Das sind Tatsachen in der Gesellschaft. Betreibt man Mannschaftssport in einem Verein, dann trifft man genau diese Kategorien. Wo setze ich mir da selbst Grenzen? Hattest du vor Augen, dass man beispielsweise mit dem Mannschaftssport auch aufhören könnte? Ja, das wäre eine Lösung. Aber nicht meine. Nur durch den Sport bin ich dort wo ich bin „

    Mein Arbeitskollegen treffen sich gemeinsam zum Grillen. Dort wird mehr oder weniger gebechert.
    Ich habe mich bei vielen Bekannten sehr früh geoutet. So vermied ich viele unnötige Diskussionen.
    Mannschaftssport ist Mannschaftssport. Aber warum sollte ich als alkoholkranker Mensch danach am „ Trinkgelage“ teilnehmen. Das gehört nicht mehr zum Mannschaftssport.

    Obwohl ich nicht mit meinen Arbeitskollegen zum Trinken mitgehe, haben wir ein sehr gutes Arbeitsverhältnis. Die meisten verstehen meine Haltung auch nach 8 trockenen Jahren sehr gut.
    Ich bin heute Dankbar und ein bisschen Stolz solche Entscheidungen wieder ohne Zwang treffen zu können.

    Gruß Nobby :wink: