Beiträge von Paulina

    Ich möchte mich nicht einmischen, aber ich habe Pentas Beitrag so verstanden, dass sie den letzten Beitrag von schnuffig - indem sie ihn mit ihren vorherigen verglichen hat - sehr positiv bewertet bzw. ihren Stil aufgewertet hat.

    Ich sehe das eigentlich ähnlich. Aus den vorherigen Postings von schnuffig las ich viel Oberflächlichkeit und nasses Denken heraus, während der letzte sehr ehrlich und wirklich schön formuliert war. Mein persönlicher Eindruck hat sich dadurch geändert.


    LG Paula

    Kurze Zwischenbilanz nach 8 1/2 Monaten:

    Es geht mir sehr gut!
    Die anfängliche Euphorie ist nun vorbei, das Trockensein fühlt sich schon fast "normal" an. Dabei weiß ich, dass es alles andere als normal ist. Es ist ein kostbarer, fragiler Schatz, den ich hüte wie meinen Augapfel.

    Dieses Forum hilft mir sehr.
    Anfangs bezeichnete ich die "alten Hasen" hier (still für mich natürlich)als "Hardliner", hielt ihre Ansichten für gewaltig übertrieben.
    Heute weiß ich, dass ich zu jenen Menschen zähle, die aus Leichtsinnigkeit infolge Unwissenheit wahrscheinlich ein weiteres Mal (oder weitere Male) auf die Nase gefallen, in die Falle getappt, wären. Wären hier nicht diese eingehenden, manchmal scharfen oder strengen Worte und Ermahnungen gewesen.... Sie haben etwas bewirkt bei mir. Ich merke nun, dass ich selbst immer millitanter werde was meinen Selbstschutz anbelangt.
    Klar, denn je länger meine Trockenheit andauert, desto mehr hab ich zu verlieren.
    In diesem Sinne ein herzliches Dankeschön in die Runde!

    Und sonst?
    Natürlich bin ich noch immer eitel und genieße es, Größe 38 statt 44 zu tragen. 8)
    Aber ich genieße auch die viele Zeit die mir nun bleibt, um meine Bildungslücken zu füllen, habe mich mit viel Literatur eingedeckt, gehe ins Theater und besuche Konzerte.
    Außerdem verändere ich gerade meine Wohnung. Ich experimentiere mit Farben und Einrichtungsideen. Das macht richtig Spaß! New Lifestyle!
    Und ich prüfe meine Beziehungen und pflege meine Freundschaften, in den letzten Monaten kamen sogar neue dazu. Ich nehme die Menschen um mich wieder wahr, und das auch noch mit geschärftem Blick!

    Das Leben ist sooooo lebenswert! Einfach nur schön ohne Alk!
    Bleiben wir dran, es zahlt sich aus! :D

    Herzliche Grüße an alle!
    Paula

    Guten Morgen, schnuffig!

    Tut mir leid, dass meine Meinung als Unterstellung zu dir rübergekommen ist, es war nicht so gemeint. Es war eben nur mein Eindruck und völlig arglos geschrieben.

    Ich verstehe Dich auch sehr gut was die Tatsache anbelangt, dass Du gewisse Dinge nicht ändern möchte. Anfangs dachte ich ähnlich.
    Und ich bin gescheitert. Dies hier ist mein zweiter Anlauf.

    Während ich noch vor wenigen Monaten über die Langzeitrockenen hier den Kopf schüttelte, sie insgeheim für mich als "Hardliner" oder "millitant" bezeichnete, bin ich heute sehr dankbar für diese strenge Linie und die Ratschläge, und schüttle nun meinen Kopf über die Menschen denen ich im Alltag begegne bzw. deren leichtfertige Art, mit ihren Alkoholproblemen umzugehen.

    Wir dürfen eins nie vergessen: Es geht definitiv um unsere Leben!
    Ich habe als Kind nicht Daumen gelutscht, aber Nägel gebissen. :oops:

    Liebe Grüße
    Paula

    Hallo!

    Hier findet aber eine hitzige Diskussion statt! :)
    Ich glaube, dies hier ist allgemein ein sehr emotionales Thema!

    Und was ist meine Meinung dazu?
    Nun ja, selbst ICH hab' kapiert, dass mich jedes Risiko, das ich vermeide, einen Schritt weiter bringt. Jede Risikominimierung ist für mich eine Bereicherung!
    Warum sollten wir uns denn unnötig in Gefahr begeben?
    Wäre das logisch? Macht es Sinn?

    Natürlich kann man nicht JEDES Risiko vermeiden. Manchmal findet man sich plötzlich in einer riskanten Situation wieder, Alkohol ist allgegenwärtig (und das Leben ist lebensgefährlich).

    Doch bewusst ein solches Risko eingehen? Nein, niemals!
    So wie ich ja auch beim Wandern nicht freiwillig auf einem schmalen Grat über einem Abgrund marschiere.
    Und keine Seiltänze ohne Netz veranstalte.
    Dazu fehlt mir einfach jede Logik .....

    Schnuffig ich kann schon verstehen, dass Du Dich schön machst um als Frau Bestätigung zu finden. Brauchst Du das vielleicht als eine Art "Ersatz-Kick"?
    Wie immer, es ließe sich auch auf der Einkaufsstrasse oder im Eissalon oder, oder .. machen! In die Bar würde ich nicht mehr gehen. :wink:

    Pass auf Dich auf!
    Liebe Grüße
    Paula

    Grüß Dich!

    Ich versuche solche Situationen nach Möglichkeit zu vermeiden. Insbesondere für Firmenfeiern habe ich so gut wie immer plausible Erklärungen dafür bereit, warum ich nicht kommen werde. Das ist Einstellungssache. Ich gebe in der Firma gerne 100 % oder auch mehr, aber mein Privatleben gehört mir.

    Natürlich lässt es sich nicht immer vermeiden, bei manchen Veranstaltungen ist die Teilnahme vielleicht sogar zwingend erforderlich.
    Mir ist aufgefallen, dass die persönliche Einstellung, die man zu seinem Wasserkrug hat, wirklich maßgeblich ist.
    Ich trinke mein kaltes, klares, erfrischendes Wasser total gerne, es ist mittlerweilen mein Lieblingsgetränk geworden. :D . Dementsprechend selbstbewusst stehe ich dazu und ja - ich bin auch stolz darauf, Wasser zu trinken, während andere Leute gierig in ihre Weingläser schauen. Oft werde ich dafür sogar bewundert ....
    Mir bereitet eine solche Situation absolut kein Problem.

    Das Gefährliche daran ist nur, dass uns das Betrachten bzw. Riechen von Wein im Nachhinein triggern - als vllt. einen oder zwei Tage später - in unserem Suchtgedächtnis etwas auslösen kann. Da musst Du gut auf Dich aufpassen!

    Alles Liebe und Grüße von Paula

    Liebe Herbststurm!

    Da haben wir ja einiges gemeinsam!
    Mir wurde auch stets unterstellt dass ich die G'scheitheit mit dem Löffel gefressen habe.
    Dennoch empfand ich es aber relativ lange als völlig normal, was bei mir zu Hause abging. Auch hier gebe ich Dir Recht, Alkoholikerhaushalte sind keine Seltenheit.
    Aber als ich die Situation dann erkannt hatte, war mir mein Background schon sehr peinlich. Ich schämte mich wirklich sehr, als ich meinen jetzigen Mann erstmals mit nach Hause brachte und erfand 1000 Ausreden um mir das zu ersparen .. :oops:

    Was Du auch sehr interessant beschrieben hast ist dein Bedürfnis Dich abzugrenzen und unantastbar zu bleiben. (faulige Fangarme, modriger Atem). Ich denke auch manchmal, ich sei ja eine von ihnen und laufe daher in Gefahr früher oder später ebenso zu werden. Aber so lange uns das bewusst ist, wird diese Angst, so hoffe ich, irrational sein.

    Ich wünsche Dir einen schönen, sonnigen Tag.
    Liebe Grüße
    Paula

    Hi! :)

    Zum Thema Kontaktpflege im Zusammenhang mit Familienmitgliedern:

    Herbststurm, ich habe zu wenig Einblick in Deine Situation, um mich hier wirklich äussern zu können. Aber: Für mich hatte der Ausspruch "Blut ist dicker als Wasser" noch nie eine generelle Berechtigung.

    Ich habe zu einigen Familienmitgliedern aus gutem Grund den Kontakt abgebrochen und will ihn nie wieder fortsetzen, egal was passiert und wie nahe mir diese Personen verwandtschaftsmäßig stehen.
    Andererseits habe ich sehr nahe, eigentlich familienähnliche Beziehungen zu Menschen geknüpft, mit denen ich nicht verwandt bin.

    Oder auch meine Kinder - sie haben erst sehr spät ihre Halbgeschwister kennen gelernt und irgendwann ganz ehrlich ausgesprochen, dass sie sich denen eigentlich nicht besonders nahe fühlen, so wie sie es untereinander tun. Die Halbgeschwister sind ihnen fremd, lediglich weil sie Verwandte ersten Grades sind, werden sie sie ab und zu sehen. Aber mit ihren Freunden, die mit ihnen herangewachsen sind, fühlen sie sich enger verbunden.

    Ich finde das eigentlich völlig logisch und normal.
    So habe ich mich diesbezüglich auch von sämtlichen Konventionen und vor allem aber von gesellschaftlicher Scheinmoral befreit: Es ist mir völlig wurscht, ob es nun Onkel, Tante, Opa, Oma, Cousine oder sonst jemand ist: Wer mir bewusst Böses angetan hat, möge mir fernbleiben. Ich habe weder das Bedürfnis noch die Pflicht mit solch einer Verwandschaft Kontakte zu pflegen.

    So sehe ich es halt. Bin gespannt was Du davon hältst!

    Ich lass Dir einen lieben Gruß da
    Paula

    Weisst du, ich glaube es ist ganz wichtig, das Schicksal auch annehmen zu lernen.
    Dazu gehört vielleicht auch ein bisschen Demut.

    Wenn Du noch sehr dagegen angekämpft hättest, Du hättest ihr nicht helfen können. Wenn du noch so viele Hebel in Bewegung gesetzt hättest, es hätte nichts verändert. Es hätten weder Deine Liebe noch Deine Engagement dazu beitragen können, den Verlauf der Dinge zu beeinflussen, egal wie viel davon Du aufgebracht hättest.
    Was geschehen musste ist geschehen.

    Dort wo sie jetzt ist, ist sie besser aufgehoben al shier.
    Versuch Ihr Leben sowie Ihr Ende zu respektieren. Es war und ist unabänderlich.

    Liebe Grüße
    Paula

    Ich unterscheide zwischen Tratsch, konstruktiver Kritik und Abwertung meiner Person.

    Tratsch lässt mich kalt. Es war und ist mir schon immer völlig egal, was andere Leute, vor allem Unbekannte, über mich reden.

    Für konstruktive Kritik bin ich dankbar. Sie veranlasst mich dazu, mir einen Spiegel vor Augen zu halten und meine Person oder mein Handeln neu zu überdenken.

    Persönliche Abwertung hingegen empfinde ich nahezu immer als sehr starke Kränkung. Sie findet dann für mich statt, wenn ich als Mensch gezielt und bewusst herabgewürdigt werde.
    Das kann in einer Mobbingsituation ebenso geschehen wie in einer Beziehung.

    Z.B. fühle ich mich persönlich abgewertet, wenn meine Erwartungen, Wünsche oder Bedürnisse trotz Klarstellung nicht ernst genommen oder einfach ignoriert werden.

    Wie ich damit umgehe? Ich denke, man muss Wünsche auch irgendwann loslassen können und wende mich in den meisten Fällen ab. Eine gezielte Abwertung meiner Person ist etwas das ich wenn überhaupt nur sehr sshwer vergeben kann.

    Gruß, Paula

    Hallo Petra!

    Das klingt einfach sensationell!
    Und so ähnlich sehen auch meine Resümees/Bilanzen aus!
    In den ersten Monaten war ich richtig euphorisch, mit der Zeit fühlt sich das neue Lebensgefühl bald normal an und man möchte es nie wieder missen!

    Ich wünsche dir viel Freude auf Deinem weiteren Weg!

    @ Deniis: :shock:
    ES GIBT KEINE NEGATIVEN ASPEKTE!!!
     (*bittehinterdieohrenschreib*)

    LG Paula

    Hallo Tennis!

    Bezüglich Lesen und Sport und schließe ich mich meinen Vorschreiberinnen vollinhaltlich an.
    Also auch von mir einen kleinen Schubser in Richtung frische Luft! :lol:

    Versuch doch mal zu erkunden was dir wirklich Spass macht; es muss ja nicht unbedingt Laufen sein - vielleicht steckt ein Judo-Ringer, Kickboxer, Scater oder Profi-Radler in Dir?
    Wenn Du eine Sportart gefunden hast die Dir wirklich Freude bereitet könnte das die perfekte "Ersatzdroge" für Dich sein!

    Und was das Lesen anbelangt gibt es ja auch so viele Möglichkeiten: Ich bin z.B. draufgekommen, dass ich Krimis mag, ein paar Bildungslücken auf den Gebieten Geschichte-Kunst-Philosophie füllen möchte bzw. bin ich zur Zeit vertieft in die "Psychologie der sexuellen Leidenschaft" 8)
    Es gibt eine unendliche Auswahl von Büchern die einen so richtig fesseln und die Zeit nur so verfliegen lassen!

    Begib Dich auf eine spannende Reise in Dich selbst und finde Deine Interessen heraus - wirst sehen, es macht Spass!

    Liebe Grüsse von
    Paula

    Hallo Honey!

    Mein aufrichtiges Beileid!

    Mir erging es ebenso. Meine Mutter starb 2005 an derselben Krankheit.
    Trotz meines ambivalenten Verhältnisses zu ihr versuchte ich in ihren letzten Jahren mein Bestes, um ihr zu helfen.

    Ich hätte mir diese Mühe ebensogut sparen können, denn sie wollte sich nicht helfen lassen. Auch ich hatte im Nachhinein Schuldgefühle und fragte mich, ob ich etwa zu wenig oder auf die falsche Art und Weise geholfen hätte. Oder ob ich sie vielleicht mit einer Zwangseinweisung retten hätte können, schließlich stellte sie zumindest eine Gefahr für sich selbst dar.

    Heute weiß ich dass ihr nichts und niemand helfen hätte können, weil sie es einfach nicht wollte. Hätte sie leben wollen, hätte sie nach dem Strohhalm gegriffen den ich ihr immer wieder hingehalten habe bzw. von sich aus Hilfe angefordert.

    Kann es sein dass es bei Deiner Mutter ähnlich war?

    Dass Dein Verhältnis zu ihr angespannt war ist verständlich. Dass Du dich distanziert hast und manchmal sauer auf sie warst, kann ich gut nachvollziehen. . All das habe ich auch getan, aus einer Art Selbstschutz und Verzweiflung heraus. Das ist völli gnormal und kein Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben .....

    Ich wünsche Dir alles Liebe und viel Kraft für die nächste Zeit.
    Paula

    Hallo!

    Könnte dies nicht auch damit zu tun haben, dass Alkohol auf das Belohnungszentrum des Gehirns einwirkt?
    Ich würde das was man dadurch vorgegaukelt bekommt als "Kick" bezeichnen, aber Glücksgefühl .... nein, das ist etwas ganz anderes.

    @Spedi: Hut ab! Auf wirklich ALLE Drogen inkl. Süßigkeiten, Zigaretten, etc. verzichten zu können, finde ich grandios.

    LG Paula

    Zitat von herbststurm

    ich habe dort viel gelernt, warum ich in manchen situationen wie reagiere oder fühle und daß ich ein kleines wildes mädchen in mir habe....

    Das kenne ich zu gut! Manchmal denk' ich ich, ich seh' bloß erwachsen aus! :)

    Hat es nicht schon auch etwas Positives, wenn man dieses wilde, kleine Mädchen in sich bewahrt hat? Wenn wir im Grunde unserers Herzens noch immer ein wenig ungestüm, spontan und aufsässig sind, an Gerechtigkeit glauben und meinen, der Welt Bäume ausreissen zu können? :)

    Wie geht es Dir heute?

    Liebe Grüsse!

    Ich kann mir beim Aufkeimen von Verzichtsgedanken auch sehr gut mit bildlichen Vorstellungen helfen. In meinem speziellen Fall reicht es vollends, mir zwei verschiedene Paulas - eine schlanke und eine fette - vorzustellen. Mehr brauch' ich nicht, um solche Gedanken ganz schnell verschwinden zu lassen. :roll:

    Was könnte das bei Dir sein?
    Schließ mal die Augen und stell Dir vor, wie Dennis mit ausgebreiteten Armen da steht. In einer Hand hält er ein funkelndes Päckchen voll Lebensfreude - da sind Gesundheit, ein langes Leben mit der Famiile und strahlende Kinderaugen drin. In der anderen Hand eine Flasche Pils.
    Für eines von beiden musst du Dich entscheiden.
    Was würdest Du behalten wollen und was würdest du wegwerfen?

    Nochmals liebe Grüsse
    Karin

    Liebe Herbststurm!

    Es tut mir so leid für Dich ... furchtbar, was man Dir angetan hat!

    Was mich an Deiner Geschichte sehr fasziniert ist, dass Du es trotz dieser schrecklichen Zustände geschafft hast, zwei Studien abzuschließen. Hut ab!

    Ich bin Laie auf dem Gebiet der Psychologie, aber rein vom Gefühl her bezweifle ich, dass man eine solche Lebensgeschichte allein bewerkstelligen und die inneren Dämonen ganz allein vertreiben kann.

    Warst du nicht zufrieden mit Deiner Therapeutin?
    Vielleicht lohn es sich, eine/n andere (n) auszuprobieren?

    Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen weiteren Weg!

    Grüße von
    Paula

    Hallo Dennis!

    Ich würde diese "Nie wieder ein Pils" - Gedanken ganz schnell verscheuchen. Als ich anfangs solche Gedanken hatte, sagte ich mir immer: "Daran möchte ich vorläufig nicht denken."

    Wenn Du versuchst, stattdessen umso intensiver an die Vorteile Deiner Trockenheit zu denken, wirst Du automatisch optimistischer und Deine Einstellung verändert sich. Gedanken kann man selbst sehr stark beeinflussen.

    Danke für Deinen Eintrag in meinem Thread. Hat mir sehr geschmeichelt.
    :)

    Liebe Grüsse und alles Gute!
    Paula