Beiträge von Petter

    Hallo Kolja,

    natürlich schwirrt das ständig im Kopf herum. Es ist ja euer Kind. Wer könnte sowas abstellen?
    Es ist gut zu lesen, daß ihr Unterstützung anbietet, wenn er es zulässt. Ihr schlagt die Tür nicht zu, sondern lasst sie angelehnt.
    Das finde ich großartig.

    Ich wünsche euch eine gute Urlaubszeit!

    LG Peter

    Hallo Kolja,

    willkommen im Forum auch von mir. Ich war der trinkende Sohn und kann ein wenig aus der anderen Sicht schreiben.

    Es sehr gut, daß dein Sohn sich für einen Entzug interessiert. Ich kann auch nachvollziehen, daß ihr als Eltern euch kümmern wollt. Zwei Dinge aber stehen dem entgegen: zum einen muss er es selber angehen. Vielleicht geschieht das nun mit seinem letzten Tiefpunkt und der Aufnahme im Krankenhaus. Zum anderen steht eurem verständlichen Wunsch, dem Kind zu helfen, entgegen, daß ihr beide euch um euch selber kümmern müsst. Die große Entfernung kommt noch dazu. Wie wollt ihr das schaffen? Es ist nicht zu schaffen. Der Junge ist 35 Jahre alt, er ist gestern in der Notaufnahme gelandet und nun wird man sich um ihn kümmern. Vielleicht hat er Glück und wird nach der Erstbehandlung gleich entgiftet und entsprechend weiterbehandelt. Die Ärzte im Krankenhaus sehen schnell, was los ist und wenn er will, dann wird ihm geholfen.

    Ihr beide habt jetzt und in der Vergangenheit viel durchgemacht, ihr solltet nun euren Urlaub antreten. Denkt an euch und tut euch gutes. Lasst erstmal los und atmet durch.

    Lieben Gruß,

    Peter

    Moin Hanseat,

    ouhhhh das tut schon ohne Schilderungen weh!

    Aber es ist toll, daß du das trocken angehst.

    Mein Zahnarzt hatte sich, als er merkte, daß ich wirklich trocken bin, sehr viel Mühe gegeben.

    Immer, wenn ich mich bei ihm bedankt habe, sagte er: "Nein, Sie müssen sich selber danken. Den größten Schritt haben Sie selber getan!"

    Ich bin ziemlich sicher, daß du um das Streichen nicht herum kommst :lol:

    LG

    Peter

    Hallo Rhodorendron,

    gratuliere zu 14 Tagen ohne Alkohol. Wenn ich das mal so formulieren darf: ein ganz zartes Pfänzchen hast du mit deiner Trockenheit in der Hand. Pflege es lieber und setze es nicht mit Besuchen an solchen Veranstaltungen aufs Spiel.

    Auch wenn du HEUTE oder JETZT denkst, es sei alles in Ordnung, so kann genau dieses Gefühl innerhalb von Sekunden umschlagen und du wirst denken "Ach, was soll´s ... war doch ganz nett und das eine Gläschen."


    Hör auf die alten Hasen hier. Niemand will dir was vorschreiben. Wir alle berichten nur von unseren Erfahrungen. Das macht diese Hinweise wertvoll und wirksam. Halt dich einfach fern von Treffen dieser Art und mach statt dessen etwas anderes. Schönes. Wertvolles.

    LG Peter

    Ja, das liest sich alles verwirrend, ich weiß. Aber:

    Es geht mir gut, viel besser als noch vor einigen Tagen. Jede Veränderung bietet Chancen, das vergesse ich manchmal, wenn ich gefühlt vor einem großen Berg stehe. Ich habe erstaunliche Ressourcen, das wundert mich immer wieder. Vielleicht sind meine Nervenstränge in den letzten Jahren ein wenig dicker geworden.


    Mit jedem weiteren Tag meines trockenen Lebens habe ich neu gelernt.

    Was mich früher zum Trinken gebracht hat, waren neben der Sucht vor allem scheinbar unlösbare Probleme - die am Ende immer mit Geld und der Sicherung der Erhaltung meines von mir geschätzten Trinkerstatus zu tun hatten.

    Hatte ich Probleme, trank ich. Hatte ich diese Probleme, trank ich genauso viel. Eine vollkommen bescheuerte Geschichte.

    *schnipp*
    Wenn es wirklich berufsmäßig so läuft, wie es sich gerade entwickelt, habe ich mir eine sichere Auszeit bis zum 1. September gebastelt. Sollte es so kommen, werde ich mir nur Gutes tun .. auf Inseln fahren, die Füße hochlegen, entspannen. Von der Zukunft träumen.

    Allen einen guten Freitag den 13. :)

    Peter

    Moin!

    Da habe ich mich gestern aber gründlich vertippt. Ich meine natürlich keinen Aufhebungsvertrag, Himmel Nein!
    Ich habe mir ordentlich kündigen lassen, ich will ja keine Sperre vom Arbeitsamt bekommen.

    Für Montag habe ich ein erstes Vorstellungsgespräch, beim alten Arbeitgeber, Gottseidank. Aber über Teams... das hab ich noch nie gemacht. Die "Einladung" ist schon da. Ich muss mich da mal reinfummeln... sowas in meinem Alter, also nein. Aber es hilft nix... die Zeit ändert sich rasant schnell. Ich kann mich dem wohl kaum ganz entziehen.

    Manchmal verstehe ich meine Mutter heute besser... "Warum muss sich alles ständig ändern, Junge?" :) Tja... das frage ich mich mittlerweile manchmal auch.

    Peter, heute zufrieden und trocken.

    Guten Abend!

    "Sie kosten uns hier jeden Tag Geld, wenn Sie nicht für uns arbeiten." sagte mir heute die Personaltante der neuen Firma. Am 1.5. habe ich dort angefangen und gemerkt: es geht nicht.

    Klar, daß es eine Fehlentscheidung war, hier anzufangen, dafür kann sie nichts. Aber ich kann auch nichts für ein wiederaufkommendes Trauma. Egal. Nach diesem Satz hab ich mich entschieden, bei diesem Laden schnell ein Ende zu machen. So einen Spruch habe ich noch nie gehört.

    Letzte Nacht war ich um vier Uhr wach und dachte nach und dachte nach... "Was ist wenn das und das oder wenn doch nicht..." Himmel! Um VIER Uhr! So ein Quatsch, das Leben geht vor! Und eine Auszeit kann und darf ich mich ruigen Gewissens leisten.

    Heute habe ich beschlossen: Aufhebungsvertrag und ab zum Arbeitsamt. Ich bin ganz sicher, daß ich was Gutes für mich finde. Ich will doch der armen Firma nicht auf der Tasche liegen :) Das werde ich ihr auch sagen, der Tante vom Personal, wenn ich unterschreibe. "Nicht, daß ich Sie noch mehr Geld koste!" ... Saftladen.

    Seele entrümpelt, Groll verflogen. Trocken für heute! Gute Nacht.

    Peter

    Moin Hanseat,

    heute habe ich mal in deinen Anfängen gestöbert.

    Du berichtest dort u.a. von deiner Filmsuche, in denen Alkohol Thema ist.

    Hast du den Film "Die Katze auf dem heißen Blechdach" gesehen? Mit Paul Newman und Elizabeth Taylor?

    Auch 1958, als der Film rauskam, war Alkoholismus (zumindest in den USA) schon ein wichtiges Thema.
    Es ist alles drin... Alkohol & die liebe Familie, Absturz und Neuanfang. Ich liebe diesen Film :)

    Für mich bist du übrigens schon eine kleine Ewigkeit hier. Nicht erst seit letztem Jahr.

    Herzlichen Glückwunsch zu so vielen Monaten ohne Alkohol!

    VG Peter

    Liebe Freunde,

    der Start in die neue Firma war gut. Doch ich habe mich anders entschieden. Alte Traumata kamen wieder hoch. Unfälle mit dem Zug, Gedankenblitze, Erschütterungen durch die dröhnende Flut. Alles zusammen war viel zu viel. Ich versuche immer, schnell zu entscheiden, um Wege zu ändern, wenn ich das Gefühl habe, falsch abzubiegen. Das ist manchmal vorteilhaft, manchmal weniger. Den Job habe ich an den Nagel gehängt, um mich vor weiteren schlimmen Ereignissen zu schützen. Nun bin ich auf der Suche nach Alternativen und muss erstmal die ein oder andere Ernüchterung verknusen.

    Gestern war mir auf dem Weg zu einem Bewerbungsgespräch mulmig. Ich lasse den alten Job hinter mir, den ich so geliebt habe. Nochmal ist mir durch den Kopf gegangen, ob mein Weg jetzt richtig ist, oder ob ich übertreibe,... wie auch immer. Ich war sehr nachdenklich.

    Das Gespräch war dann auch noch extrem ernüchternd. Komische Gesprächsteilnehmer, dreimal klingelte ein Handy, zweimal kamen Leute in den Raum. Die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung sind ein Witz, aber ich hab alles lächelnd :) aufgenommen. Der Arbeitgeber sitzt mit seinen 150 Kilo am Schreibtisch, jammert über Personalnot und presst seine Leute aus - alles im gesetzlichen Rahmen versteht sich. Er hat mir zweimal zu verstehen gegeben, was für ein Glück ich hätte, daß die Lage soo angespannt ist.
    Ich hoffe, ich kann ihm sein Glück verderben, mich als Arbeitnehmer zu bekommen.

    Donnerstag habe ich ein weiteres Gespräch bei einer anderen Firma und hoffe auf mehr Wertschätzung und bessere Entlohnung. Immerhin wäre das fast vor der Haustür und das ist in Zeiten von hohen Kraftstoffpreisen viel Wert.

    Als die Flut am 14.7. das Ahrtal zerstörte, habe ich nicht ansatzweise gedacht, daß die Folgen auch für mich so weitreichend sein würden. Die bisherige Firma hat einige Alternativen angeboten, die gut waren. Aber ich habe mein Trauma völlig unterschätzt und gehe einen anderen Weg.

    Aber: ich lebe... ich konnte den Trümmern entkommen und kann jetzt neu anfangen. Andere können das nicht (mehr). Also Kopf hoch und weiterleben... trocken, nüchtern und fern jeder Betäubung.

    Danke fürs Lesen!

    Peter

    Hallo,

    eigentlich hat mein Senf hier nichts zu suchen, vermute ich.

    Einige Tage, bevor Linde die deutlichen Worte über die "Endlosschleife Erwachsener" fand, habe ich aufgehört, in diesem Thema zu lesen.
    "Was? Fast 120 Beiträge und immer noch keinen Schritt vorangegangen?" ging mir mehrmals durch den Kopf. Lange Texte, viel Selbstmitleid und manchmal ein schnelles Beleidigtsein, aber für meine Begriffe vor allem zu wenig Bewegung ihrerseits. Das ging mir auf die Nerven, aber mehr auch nicht: "Nudeltantes Kaffeerunde les´ich nicht mehr."

    Es kann durchaus sein, daß mir als Alkoholiker die Antennen fehlen, um zu erkennen, was für Angehörige wichtig ist und ganz oben steht. Natürlich hätte ich die Kinder auf dem Schirm haben müssen, hatte ich aber nicht. Ich merkte nur vom Gefühl her, daß da etwas sehr schräg läuft.
    Erst als ich kapierte, daß vieles von dem, was Nudeltante schrieb, vor den Kindern geschieht, wurde mir schlecht und ich schämte mich, daß ich das nicht begriffen hatte.

    Ich bin Linde dankbar, daß sie diese deutlichen Worte gefunden hat und dachte spontan: "Das wird ein Dammbruch!", weil sie damit offensichtlich vielen aus der Seele gesprochen hatte... und so kam es auch. Für Nudeltante dürfte das Hereinstürzen von harscher Kritik ziemlich schlimm gewesen sein. Sie hat zuvor schon empfindlich reagiert, wenn mal Kritik geäußert wurde, aber diese vielen Reaktionen werden hoffentlich mehr bewirken, als lediglich einen kurzen Rückzug aus dem Forum. Ich hoffe und wünsche ihr, daß sie daraus etwas zieht - nämlich endlich zu handeln. Wenn es so weiter geht, wird ihr das Handeln aus der Hand genommen, im schlimmsten Fall von einem gewalttätigen Mann. Im besseren Fall durch das Jugendamt.

    Mir hat dieser Dammbruch die Augen geöffnet, was Angehörige durchmachen und worauf ich hier beim Lesen mehr achten muss.

    VG Peter

    Hallo Leonhard,

    das kommt mir bekannt vor. Hab´Geduld! Einfach drin rumblättern und gucken, was gerade passt.

    Das musst du nicht immer wie ein Lehrbuch lesen :lol:

    Ich mache auch beides - es klappt wunderbar. Mal hier, mal dort, mal beides.

    LG

    Hallo Bella,

    ja, das solltest du tun und diesen Termin bei der Beratung wahrnehmen. Es wird dir helfen, weiter nach vorne zu blicken.

    Vielleicht solltest du ihn an diesen Termin gar nicht weiter erinnern. Eigentlich sollte er von selber drauf kommen, oder? Angestossen hattest du ihn ja bereits. Der Gedanke, dir selber auch Hilfe zu suchen, ist auf jeden Fall gut!

    VG Peter

    Hallo Leonard,

    danke das du deinen Weg hier mit uns teilst!

    Du hast eine ganze Reihe günstiger Umstände und Angebote für deinen Weg in die Abstinenz gefunden und genutzt. Das hast du wirklich gut gemacht. Schön, daß du immer noch auf dem Weg bist!

    Ich war nicht so klug, als ich im Frühjahr 2006 meinem Tiefpunkt entgegenstolperte und habe zuhaus kalt entzogen habe. Heiss weiss ich, daß das sehr gefährlich und falsch war. Ich habe Glück gehabt und es überstanden.

    Für mich waren meine sicheren Häfen AA, online und vor Ort und - nach einigen Wochen dann auch dieses schöne Forum. Beide Angebote ergänzen sich gut, finde ich. Darum mache ich nachwievor beides, mal mehr und mal weniger intensiv. Aber auch nach so langer erfolgreicher und zufriedener Trockenheit habe ich nie von beidem wirklich abgelassen. Eine SHG, gleich welche, ist meine Lebensversicherung.

    Es freut mich zu lesen, daß dir deine Trockenheit gefällt und du so zufrieden damit bist! Bin gespannt auf den weiteren Austausch mit dir hier im Forum.

    VG Peter

    Hallo Leonard,

    herzlich willkommen hier im Forum. Ich bin Peter und auch Alkoholiker.

    Wir sind hier eine verläßliche Selbsthilfegruppe, die 24 Stunden geöffnet ist :)

    Ich wünsche dir einen guten Austausch hier!

    Peter