Beiträge von Janine3

    Liebe Jessie

    Zitat

    Wobei man da erstmal definieren müsste, was GLÜCK genau ist (?!?)


    Für mich bedeutet glücklich sein, dass man wie Du schon geschrieben hast, mit der Welt und mit sich selber zufrieden ist, egal was passiert.
    Und dass man mit einem guten Gefühl aufsteht, und auch so den Tag abschliessen kann.

    Und warum ist es so unrealistisch, jeden Tag gut gelaunt aufzuwachen und zufrieden mit sich und der Welt zu sein?

    Das mit den Bohnen werde ich einmal probieren.
    Vielen Tag für den Tipp.


    Liebe AKKA

    Zitat

    Hast Du denn mal überlegt, was Dich glücklich machen könnte?


    Ja, aber die kann ich nur alleine ausüben, wie z.B. wandern gehen oder einfach nur allein irgendwo einen Kaffee trinken und Leute beobachten.
    Aber leider kommen dann wieder diese Schuldgefühle, weil ich jemand anders die Kinder "aufbürde". Wenn ich arbeiten gehe, macht es mir nicht viel aus. Aber wenn ich etwas für mich machen möchte, habe ich dabei ein sehr schlechtes Gewissen.
    Somit kann ich die Zeit gar nicht so recht geniessen, und mache es auch nur ganz selten :( .

    Ich habe auch sehr viel Angst, dass ich so mein ganzes Leben verpasse.
    Bis jetzt habe ich auch nicht gelebt, sondern nur versucht, irgendwie zu überleben.

    Ich weiss dass es viel schlimmere Probleme gibt, als ich es habe. Und vielleicht habe ich auch zu grosse Erwartungen.
    Aber bis vor kurzem gab es immer einen Grund, warum ich nicht glücklich sein kann. Und an diesen Gründen habe ich extrem viel gearbeitet (z.B. stottern, soziale Ängste, extreme Schüchternheit usw.).
    Aber jetzt, wo ich das geschafft habe, sollte ich doch endlich glücklich sein?

    Vielen Dank für Eure Antworten. Es tut mir sehr gut zu lesen, dass es auch anderen so geht.

    Liebe Grüsse Janine

    Hallo zusammen

    Ich weiss nicht ob mein Problem mit der Vergangenheit zu tun hat. Aber ich erzähle auch einmal etwas darüber:

    Seit ich weiss ist meine Mutter alkoholabhängig und mein Vater ist sehr jähzornig.

    In unserer Familie brodelte es irgendwie immer und ein kleiner Funken konnte eine grosse Explosion auslösen.

    Daher wollte ich am liebsten unsichtbar sein. Weil ich mich so zurückgezogen habe und kaum ein Wort sprach, liessen mich alle in Ruhe, dabei sehnte ich mich so sehr nach Liebe oder einfach nur einer Umarmung. Nur wusste ich nicht, wie ich auf die Anderen zugehen musste.
    Meine Schwester ist das pure Gegenteil. Sie setzte sich einfach auf den Schoss von z.B. den Verwandten und kuschelte mit ihnen.
    Ich konnte nur zusehen und war so etwas von traurig und eifersüchtig.

    Durch meine Schüchternheit nahmen mich die Anderen kaum wahr.
    Mit den Jahren besserte sich das aber.

    Seit bald 20 Jahren bin ich mit meinem Mann zusammen und wir haben vier Kinder. Nebenbei arbeite ich noch und ich habe angefangen, Sport zu treiben.
    Am Anfang hatte ich ein sehr gutes Gefühl dabei.
    Jetzt merke ich aber, dass ich es doch nicht nur für mich mache, sondern nur um anerkennende Blicke zu erhalten.

    Mir genügt meine eigene Familie nicht, ich bin immer noch auf der Suche nach dem glücklich sein obwohl ich doch eigentlich alles habe :(

    Ich möchte nichts verändern, aber ich möchte jeden Tag geniessen können und einfach glücklich sein.
    Warum ist das so schwierig?

    Liebe Grüsse

    Liebe AKKA

    Du hast schon etwas sehr wichtiges erkannt:

    Zitat

    ICH bin ICH und die anderen sind die anderen. Es sind nicht meine Probleme, nicht meine Beschwerden, ich muss sie nicht zu meinen Problemen machen!

    Wenn es Dir gut geht und Du Dich selber spürst, wirst Du von diesen Gefühlen nicht mehr überschwemmt.

    Zitat

    Wie hast Du das geschafft?


    Ich habe angefangen zu joggen und ins Fitness zu gehen. Einfach nur etwas für mich. Und ich frage mich dauernd wie es mir geht (ist etwas seltsam, aber mir hat es geholfen :wink: ). So kann ich besser bei mir bleiben.

    Leider gelingt es mir auch nicht immer. Wenn der Sturm vorbei ist, entschuldige ich mich bei den Kindern (mach mich aber nicht klein) und sage ihnen, dass sie nichts dafür können. Dass ich ein Problem habe und nicht sie.

    Alles Liebe

    Hallo Shena

    Auch ich erkenne mich in Deinem Beitrag wieder.

    Zitat

    Dazu kommt meine Angst Menschen gegenüber. Ich rede nicht viel, bin eher zurückhaltend und höre lieber zu. Es ist für mich schrecklich auf Geburtstage mit der ganzen Verwandschaft gehen zu müssen, eine Mitarbeiterversammlung zu besuchen, auf Partys zu gehen, mit Vorgesetzten zu tun zu haben usw. , ich verkrampfe lediglich und fühle mich so unwohl - am liebsten würde ich einfach abhauen, fliehen. Oft finde ich auch Entschuldigungen um einfach nicht teilnehmen zu müssen


    Seit ich mehr zu mir schaue, mich selber immer wieder frage, ob ich mich wohl fühle, kann ich offener auf Menschen zugehen.
    Mir ist es immer noch peinlich, wenn ich meine Gesichtsfarbe wechsle, aber ich überlege mir nicht mehr, was sich wohl der Andere denkt.
    Und auch wenn einmal der Gesprächsstoff ausgeht, fühle ich mich nicht mehr dafür verantwortlich.

    Schau zuerst zu Dir, mach alles dafür, dass Du Dich wohl fühlst und dass es Dir gut geht. Dann fällt es Dir viel einfacher, Dich in der Öffentlichkeit zu Bewegen.

    Liebe Grüsse

    Hallo AKKA

    Leider kenne ich diese Gefühlsausbrüche nur zu gut. Die Gefühle kamen jeweils mit so einer Wucht, dass ich die Situation auch gar nicht mehr verlassen konnte.
    Bei jedem Konflikt fühlte ich mich persönlich betroffen und reagierte auch dementsprechend.

    Aber wenn ich es schaffe, mich von den Kindern gefühlsmässig zu distanzieren, kann ich viel besser auf die Situation reagieren.
    Egal ob sie sich streiten, ob unabsichtlich etwas kaputt geht oder etwas ausgeleert wird, ich behalte einen klaren Kopf.

    Ich übernehme die Gefühle nicht mehr, sondern kann das Problem bei den Kindern lassen.

    Das geht aber nur, wenn ich nicht schon vorher aus irgend einem Grund überfordert bin. Denn dann klappt die Abgrenzung bei mir nicht mehr.

    Liebe Grüsse

    Zitat

    ..nicht weil sie mir fehlt sondern weil ich dinge tun muss die ich nie wollte.


    Niemand will die Mutter oder den Vater im Stich lassen.
    Und trotzdem ist es manchmal (leider) notwendig. Denn jeder ist für sein eigenes Leben verantwortlich.
    Auch Du hast ein Leben!

    Zitat

    Wie geht denn das "Unser/Mein Leben"...


    Eine gute und auch sehr schwierige Frage...

    Probier bei jeder Tätigkeit zu fühlen, ob Du es wirklich, mit dem Herzen gern machst, oder ob es nur ist, weil ein Anderer für Dich entschieden hat.

    Zitat

    Kann man lernen ein leichteres Leben zu leben? Es sind nicht immer so schwer zu machen? Ich wünschte mir Unbeschwertheit.

    Wenn ich mein Kopfkino abstellen kann und nur noch die Sache sehe, die ich ausübe, dann hatte ich schon oft das Gefühl von Leichtigkeit und Zufriedenheit. Manchmal, aber selten, war ich sogar richtig glücklich.

    Liebe Grüsse
    Janine

    Lieber Bernd

    Versuche zwischendurch im Alltag zu spüren was Du fühlst und fasse es in Worte. Das ist am Anfang ganz schön schwierig, wird mit der Zeit aber einfacher.

    Zitat

    mich richtig öffnen zu können was auch die Ehe belastet


    Überlege Dir einmal, welche Angst dahinter steckt. Wenn Du spürst, dass dieses Gefühl wieder hochkommt, lass es mal hochkommen und schau es Dir genau an.

    Liebe Grüsse Janine