Beiträge von Julia33

    Soweit fühlt es sich richtig an.

    Klar ist es sauschwer zu unterscheiden ob er es ernst meint oder er einen einlullen will. Aber wir konnten davor die letzten Wochen ja nicht mal mehr normal reden etc. Wir haben uns auch unterhalten wann es anfing wieder mehr zu werden und der Zeitraum hat sich unabhängig voneiander gedeckt.

    Wie gesagt räumlich getrennt und jeder kümmert sich auch um seine alltäglichen Angelegenheiten selbst. Nicht mehr ich um alles, damit er lernt was es heisst wenn ich nicht da bin.

    Ob es was bringt kann nur die Zeit zeigen und ob er es ernst meint. Irgendwie hofft man doch oder, solange man noch liebt. Denn danach kanns einem ja eh egal sein was mit dem anderen passiert.

    Ja er meinte den FS.

    Er sagt aber auch das er versteht warum ich es gemacht habe. Um ihn und andere auf der Strasse zu schützen und auch damit er aufwacht, weil reden nichts genutzt hat. Er hat mich nie für voll genommen in meinen Drohungen.

    Er sagt, er hätte nicht mitbekommen wie ich die letzten Wochen gelitten habe, die Momente wo er davor von ich will was ändern gesprochen hat, da sagt er das war in dem Moment auch so gemeint, nur dann kam halt wieder der Alkohol. Es wäre über die Jahre einfach zuviel geworden, aber nur dieses Reden hat nichts gebracht. Ich sitze auf meinem Balkon, geniesse die Sonne und freue mich das ich die Woche eine neue Arbeit anfange. Meine Familie wäre alles andere als begeistert wenn wir wieder zusammenkämen. Ich kann es einerseits verstehen, aber ich habe das Gefühl das mich niemand versteht, dass ich ihn liebe und wenn er wirklich das alles durchziehen möchte, ich es mit ihm gemeinsam möchte (diese Paartherapie beim blauben Kreuz z.B.). Er sagte auch wir müssen nochmal ganz von vorne anfangen, ohne Lügen, ohne Alkohol, ohne Geheimnisse. Das ist auch meine Meinung.

    Da ich aber für mich auch erkannt habe, dass ich obwohl ich es wie wir alle wahrscheinlich auch gar nicht wollte in wenigen Wochen voll in die Co-Abhängigkeit gerutscht bin und auch immer noch bin, weil man da wohl schwer nach nur einer Woche rauskommt, deswegen möchte ich für mich eine Einzeltherapie machen. Mehr über mich selbst erfahren und meine Fehler. Es gibt ja keine Garantie dafür das wir nicht nochmal, sollte jetzt alles gut gehen im Leben nochmal an diesen Punkt kommen. Und da möchte ich stark genug sein, zu sagen stopp, diesmal nicht mehr. ICh ermögliche nicht mit meinem Verhalten deines zu billigen.

    Ich liebe ihn und daran wird sich nichts ändern, aber auch ich muss meine Trümmer beseitigen, zur Ruhe kommen und meine neue Arbeit kennen lernen. Das heisst ja nicht das man sich nicht lieben und sehen darf oder? Heute Abend kommt er vorbei, wir reden einfach ganz viel und dann nimmt man sich auch in den Arm etc. Es ist wie früher. Nur das ich weiss das ich nicht mehr dahin zurück möchte wo wir die letzten 6 Wochen waren. Deshalb erstmal räumlich getrennt. Ist das ein guter Weg für mich?

    Und auch ich werde jetzt eine Therapie machen um mich von meinen Verhaltensmustern zu verabschieden um auch im Falle eines Neuanfangs nicht mehr in eben diese zurückzufallen. Er wohnt jetzt auch in der Wohnung eines Freundes, der zu seiner Freundin gezogen ist, ich in unserer und so möchte ich das auch jetzt erstmal beibehalten.

    Es wird ein langer Weg werden denke ich. Wir treffen uns auch oft die letzten Tage, reden viel. Er kennt auch meine Meinung über die Zeit, die erstmal vergehen muss. Er sagt immer das er eine Scheiss Angst hat mich ganz zu verlieren und warum es erst soweit kommen musste. Die Frau verlieren die er liebt, seinen Führerschein.

    Parallel zu seiner Therapie will er auch weiter zur SB gehen, er möchte Strategien entwickeln. Ich hoffe, er hat es verstanden. Gestern hat er selbst das erste mal das Wort Alkoholiker benutzt. Ob es stimmt, werden die nächsten Wochen zeigen.

    So, endlich wieder Internet.

    Jetzt kann ich über die letzten 9 Tage berichten und es ist eine Menge passiert. Freitag vor einer Woche ist es mal wieder bei uns eskaliert, aus einer harmlosen Sache heraus sind dann wieder die totalen Beschimpfungen geworden.

    Er ist dann mit unserem Hund aus der gemeinsamen Wohnung verschwunden, zu seiner Mutter. Am Samstag habe ich mit ihm, nachdem er nicht kommen wollte, weil ich ja schon wieder schlechte Laune hatte, die Beziehung per Telefon beendet. Er kam dann nachmittag vorbei und das Übliche, wie sehr er mich liebt etc.

    Dann war Funkstille, er ist zwar immer brav ans Telefon aber ein wirkliches Gespräch war nicht möglich. Am Sonntag habe ich mit ihm telefoniert und ich hatte ihm ja schon mal angedroht, wenn ich mitbekomme das er wieder betrunken fährt rufe ich die Polizei. Das habe ich auch gemacht. Seinen Schein ist er für die nächsten 1-2 Jahre los.

    Ab Sonntag nacht die Beteuerungen, wie sehr er mich liebt und das er jetzt endlich mal was geschnallt hat. Er hätte nie gedacht das ich das mit der Trennung und der Polizei wirklich durchziehe. Auf jeden Fall hat er jetzt einen Termin zur Entgiftung und danach geht gleich die ambulante Therapie los. Er möchte auch das wir beim Blauen Kreuz eine Paartherapie machen um alles aufzuarbeiten. Er hat dann auch alles zugegeben wo er wie und wann die letzten Wochen gelogen hat. Meint, ich hätte ihm zwar eine üble Sache angehängt, aber dadurch hat er es kapiert.

    Ich weiss einfach nicht. Er hat das noch nie vorher gemacht, sich wirklich darum gekümmert und gesagt das er ein Alkoholproblem hat. Wir verstehen uns seitdem wirklich gut, können offen miteinander reden. Was denkt ihr? Ist das ein Silberstreifen am Horizont oder klammer ich mich an etwas? Ich weiss es einfach nicht. Habe gesagt, noch ist ja nichts passiert noch war er nicht dort, ich möchte jetzt erstmal meine Sachen regeln und zur Ruhe kommen.

    Hallo Medinina,

    ich glaube wir machen und haben alle fast dassselbe durchgemacht.

    Auch ich versuche jetzt langsam wieder zu mir zu finden und ihn seine Sachen machen zu lassen. Nicht mehr an Termine zuerinnern, Überweisungen etc. Wie gesagt es sind nur kleine Schritte, aber er muss sein Handeln selbst verantworten und ausbaden.

    Eine Frage an euch alle hier. Wie habt ihr denn gefühlsmäßig euerem Partner gegenüber reagiert, als ihr euch sicher wart was Fakt ist. Habt ihr euch anders verhalten, distanziert oder waren da noch dieselben Zärtlichkeiten da oder gab es sowas wie "Liebesentzug"?

    Ich hoffe ihr wisst was ich meine und fragen will.

    Guten Morgen E-Luise,

    Mensch, wie sich das doch alles im Grunde ähnelt. Man weiss einfach nicht mehr was die Wahrheit ist und was nicht. Wahrscheinlich irgendwo dazwischen, aber dieses zerstörte Vertrauen.

    Auch bei uns ging es gestern wieder rund. Nachdem er sich, angestrengt von der Arbeit 2 Stunden hingelegt hatte, habe ich ihn um 22:15 geweckt. Er hat dann ein Bier getrunken und schon ging die Kotzerei los. "Woran das nur liegt?" Meinte ich könnte es ihm sagen, aber er wolle es ja eh nicht hören."

    Dann minutenlanges Nachdenken und dann er glaube der Termin zur Entgiftung bleibt, er mache sich wohl manchmal selbst was vor was den Alkohol angehe.

    Hat sich hingesetzt und im Netz gegoogelt was bei einer stationären Entgiftung passiert. Dann hat er festgestellt, so schlimm wäre es ja alles bei ihm gar nicht. Sei ja keine Flasche Schnaps und überhaupt, er könne ja wenn er wolle. Er möchte nur das viele Gift rausbekommen um dann wieder "normal" mal 1-2 Abends trinken zu können. Habe ihm mal dieses Forum empfohlen, da kann er sich ganz anonym mal die Geschichten durchlesen.

    Mag ja sein das Grundzüge vorhanden sind, aber er versteht immer noch nicht das er abhängig ist. Und dann die Krönung und darauf habe ich schon die ganze ZEit gewartet, dass billige Bier sei schuld, viel zu süß, bei gutem Bier wäre das ja nie passiert.

    Ich hab fast gelacht, weil es so vorhersehbar war.

    Was ihm aber auffällt ist, dass ich mich anders verhalte, anders zu ihm bin, Sachen nicht mehr wegräume und auch oft nicht mehr so liebevoll. Dann ein spontaner Eifersuchtswahn als ich mit meinem Handy aufs Klo wollte, ich hätte was zu verbergen und ein Kampf um das Handy. Typisches Verhalten eben.

    Auch ein Grund warum ich zur SB gehe, damit ich lerne wie ich mich verhalten kann, sicher gibt es kein Patentrezept, aber z.B. soll man wenn man ausgemacht hat, dass er sagt was er trinkt es kommentieren etc

    Ach,ich wünsche dir einen einigermaßen guten Tag und Kraft für alles. Habe dann ein Vorstellungsgespräch, ich hoffe es läuft gut.

    Liebe Grüße Julia

    Liebe E-Luise,

    oha, da haben sich bei dir die Ereignisse aber ganz schön überschlagen heute. Nicht böse sein, aber bei deinem Satz mit den roten Vorhängen musste ich einfach lachen.

    Ich finde es gut, dass du jetzt Nägel mit Köpfen machst und einen Strich ziehst, ich wünschte ich wäre soweit.

    Meiner schläft grad auf der Couch neben mir, nachdem er im Wohnzimmer ein Chaos hinterlassen hat um ein Regal an die Wand zu bohren, die falschen Nägel hatte und ich mich weigerte nochmal zum Baumarkt zu fahren. Er wollte wohl nicht mehr, zuviel getrunken nehme ich mal an. Ich beseitige das Chaos nicht, obwohl es mich stört, aber das sind jetzt die kleinen Schritte für mich. Nicht mehr hinterherräumen und an Sachen erinnern, sonst wird er nie was merken.

    Wie gesagt im Moment ist er sehr "fleißig" hilft seinem Stiefvater jeden vormittag einen Garten neu zugestalten und das geht nun auch noch zwei Wochen, fühlt sich abends ausgepowert, was ihn aber leider nicht davon abhält 4-7 Bier zu trinken. Wie krank ist es eigentlich das man sich freut, wenn es mal "nur" 3 sind?

    Ich weiss es klingt nicht nett, aber ich hoffe das er mit seinen Antidepressiva und dem Alk demnächst mal auf die Schnauze fällt und vielleicht dann mal was begreift.

    Dieses Wechselbad der Gefühle ist furchtbar und wir sind doch glaub ich alle bodenständige Frauen, die nicht die Problematik wegleugnen und zusehen.

    Habe auch grad wieder so einen Tiefpunkt wo ich keine Hoffnung sehe und es mir einfach nur weh tut.

    Ich wünsche dir ganz,ganz viel Kraft für das was jetzt für dich kommt und drück dich mal virtuell.

    Ich finde es erschreckend was hier für Schicksale erzählt werden und wie leidensfähig wir Frauen offenbar sind.

    Ich dachte auch immer, wenn ich Berichte gesehen habe über Frauen die geschlagen werden etc. Hah! mir könnte sowas nie passieren, ich würde sofort gehen, wie kann man bei so jemandem bleiben?

    Und jetzt? Stecke ich selbst in so einer Situation. Keine körperliche Gewalt, aber seelisch. Es war eigentlich alles "gut" bis ich gemerkt habe was mit ihm los ist und ihn offen darauf angesprochen habe.

    Irgendwie habe ich ich in mir die stille Hoffnung, wenn er mich wirklich liebt und ich meine Konsequenzen ziehe, dann passiert vielleicht was. Vielleicht völlig utopisch, ich weiss.

    Ich habe mich in einen sicherlich nicht perfekten Mann verliebt, aber wer ist das schon. Aber er hat mir zugehört, sich auch für meine Sachen interessiert, nachgefragt, mir das Gefühl gegeben mich wirklich zu lieben.

    Jetzt habe ich Angst vor den Stimmungsschwankungen, vor dem falschen Einschätzen der Situation, vor Fragen die er sowieso wieder falsch verstehen will.

    Manchmal habe ich das Gefühl. ich könnte neben ihm in Flammen aufgehen und es würde nicht interessieren. Ich bin halt da, wie ich immer da war und in den letzten Wochen immer zurückgekommen bin. Und ich frage mich ob er gar nichts mehr empfinden kann, weil der Alkoholkonsum alles benebelt oder ob doch noch GEfühle da sind?

    Grade kam wieder ich liebe dich von ganzem Herzen. Man würde es gerne glauben. Glauben das alles irgendwann gut wird und man doch noch eine schöne Zukunft hat, gemeinsam.

    Ich will es reduzieren weil ich dich liebe....Na ja klar und wenn er es nicht tut, habe ich ja nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder will er und kann nicht mehr oder er kann und will nicht.

    Schwer an seine eigenen Grenzen zu stoßen und merken, reden bringt einen kein Stück weiter, im Gegenteil. Zu wissen, dass der Mensch den man liebt krank ist und man nie helfen können wird.

    Liebe E-Luise,

    ich habe selbst bemerkt wie er mich anfängt zu manipulieren. Wie er mich anfängt zu kontrollieren. Und wie er mir versucht hat unterschwellig die Schuld an etwas zu geben. Das zermürbt weil man irgendwann an sich selbst zweifelt und fragt ob man blöd ist.

    Im Moment ist er relativ liebevoll und bemüht sich. Einlullen???? ISt auch egal was ich ihm an den Kopf werfe, habe ihn neulich einen erbärmlichen Säufer genannt vor lauter Wut.....Ich will dich nicht verlieren, ich liebe dich...Ich will das alles wieder wird wie davor.

    Ja wahrscheinlich bevor ich wusste wie viel er trinkt.

    Ich erschrecke selbst vor meinem Gefühlswirrwarr.

    Vor dem Schmerz, den ich bis vor ein paar Tagen hatte und vor meiner Distanz jetzt.

    Zwischenzeitlich hatte ich mich sogar gefragt ob ich Gespenster sehe und es vielleicht gar nicht so schlimm ist wie ich dachte. Weil er ja immer brav zur Arbeit ist, wenn ich heimkam war die Wohnug sauber, Vögel gefüttert etc. Er ist nie irgendwo unangenehm aufgefallen.

    Ich hatte wohl auch das Bild des Alkoholikers im Kopf der nichts mehr geregelt bekommt und dabei übersehen, dass das ja kein Prozess von heute auf morgen ist. Habe hier gestern gelesen, das sind Männer seit 25 Jahren abhängig und leiten eine Firma.

    Ich meine ich bin mir seit 5 Wochen sicher, dass er Alkoholiker ist, mit mal einem größeren mal einem geringeren Konsum. Vielleicht muss auch ich erstmal die gesamte Tragweite begreifen um endlich eine Entscheidung für mich zu treffen und zu spüren hat er sein Problem nie bekommen. Wars finanziell knapp sind erst seine Ex-Schwiegereltern eingesprungen, jetzt meine Eltern. Irgendjemand hat schon immer alles geregelt.

    Ist jemand der süchtig ist wirklich so berechnend? Also sieht er wirklich die Realität nicht mehr. Schwierig als nichtsüchtiger Sachen nachzuvollziehen, weil ich mir denke so ist doch kein Mensch.

    Und was auch weh tut ist die Erkenntnis das man sich in einem Menschen getäuscht hat.

    Er denkt das alles gut wird, dass es wieder so wird wie es mal war, wenn wir beide wieder Arbeit haben und er funktioniert dann ja auch. Jetzt kocht er grade für uns.

    Aber selbst wenn, seine Sucht ist ja deswegen nicht verschwunden und die Spirale kennt ja nur einen Weg. Abwärts. Ich weiss das alles und doch kann ich noch nicht handeln. Ich hoffe durch euch und meine Gespräche bald den Mut zu finden und zu gehen, für ihn aber vorallem für mich.

    Hallo Weißbär,

    ja ich denke er baut auf das Mitleid mit dem Hund meiner Eltern und mir. Er weiss wie mein Vater auf Hunde "abgeht" und das er unseren Hund schon voll ins Herz geschlossen hat. Ich will unsere Maus auch auf jeden Fall behalten.

    Ich weiss das lässt bei ihm tief blicken, er versteht auch nicht warum ich mich trennen wollen würde. Er hat doch kein Problem. Er reduziert es doch schon und geht mit zur SB. Was will ich denn?

    Er sieht es einfach nicht.

    Ja, vielleicht würde meine Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt rigoroser Ausfallen, wenn ich selbst finanziell gefestigter wäre und nicht die Behördenrennerei etc dranhängen würde, zu der ich mich grad einfach nicht in der Lage sehe.

    Ich denke ihr werdet das Gefühl der inneren Leere kennen. Man denkt sich egal, wie ich mich entscheide es wird falsch sein.

    Ich habe dieses GEfühl von tiefer Liebe vorher noch nie so empfunden. Ich wollte nie heiraten. Und letztes Jahr habe ich voller Überzeugung bei seinem Antrag ja gesagt. Heute bin ich mir (jetzt im Moment) nicht sicher, ob er das aus Überzeugung getan hat oder um sich an mich zu binden. Ich stelle im Moment einfach alles in Frage. Selbst Worte und Gesten, die bis vor Entdecken des tatsächlichen Konsums für mich schön und normal waren, haben gerade einen komischen Beigeschmack.

    Ich frage mich ob ein Alkoholiker wirklich in der Lage ist reelle Gefühle zu empfinden. Es gibt diese Momente, die schön sind. Wo wir beide gleichzeitig das gleiche sagen oder denken. Aber ich spüre im Augenblick eine gewisse Distanz meinerseits.

    Wie gesagt, ich bin so hin und hergerissen. Ich weiss das er ne Menge Mist durchgemacht hat, habe ich aber auch. Ich weiss das ich kämpfen kann, hatte als Kind Krebs und auch das war ein Kampf. Das ist alles sicherlich keine Entschuldigung fürs Saufen, tausend andere machen viel, viel schlimmere Sachen durch und zerbrechen nicht.

    Ich versuche nur zu verstehen wie es dazukommen konnte. Keine Ahnung warum ich das verstehen will. Er hält sich selbst für schwach und wertlos und wenn ich ihm in der Zeit in der wir jetzt zusammen sind gesagt habe, was er eigentlich ist und worauf er stolz sein kann, dann sitzt er da und weint.

    Ich wünschte mir jemand würde mich zwicken und mir sagen alles nur ein böser Traum.

    Diese Leere in mir, kenne ich von mir kaum. Nur einmal, als ich meinen Job bei der Polizei aufgeben musste, weil ich krank war (Ausbildung).

    Klassiche Co-abhängigkeit wohl, dass dieser Gedanke ich könnte ihn retten einfach nicht abzustellen ist und sich abwechselt mit, ich muss gehen, damit was passiert und wenn nichts passiert, dann will er eben nicht.

    Der erste Schritt wäre wohl mir klar zu werden was ICH will. Ich hoffe auch, dass mir die Einzelgespräche bei der SB weiterhelfen. Ich merke selbst wie in mir Aggressionen sind, wie ich ihn schütteln möchte und schreien möchte siehst du es nicht was du kaputt machst!

    Und dann ist noch dieser Punkt.

    Mitleid. Wenn ich gehe, nehme ich alles mit. Die beiden Autos, fast die ganze Einrichtung, die Küche die in der Wohnung ist haben meine Eltern abgelöst. Er bleibt mit nichts.

    Es gibt Momente da denke ich mir, ok, vielleicht merkt er es dann und dann kommt der andere Moment, wo ich mir denke, hey, du liebst ihn, er ist kein schlechter Mensch, er ist krank.

    Ich bin einfach noch nicht an dem Punkt wo es mir egal ist, weil er mir nicht egal ist.

    Vielen Dank für die nette Begrüßung,

    ja wo bleibe ich? Das frage ich mich auch schon seitdem. Gestern war ich an so einem Punkt wo ich mir sagte, ich muss für mich was tun, habe mich mit einem Kaffee auf den Balkon gesetzt und mir die Sonne ins Gesicht scheinen lassen und dachte mir, ok, ich kann es nicht ändern, aber ich kann mich ändern.

    War ihm gegenüber auch recht distanziert, er hat es bemerkt, denn alle 5 Minuten kam was ist los Schatz, liebst du mich noch.

    Ich weiss nicht genau ob es noch die Liebe ist, wie vor einigen Wochen. Ich sehe einen fremden Menschen vor mir und manchmal noch den alten.

    Manchmal denke ich, hey ich gehe einfach, um wieder das Gefühl zu haben durchatmen zu können und frei zu sein. Dann wieder bricht das HElfersyndrom voll durch und ich erinnere mich an unsere Träume und die schönen Zeiten. Ich bin so hin und hergerissen in meiner GEfühlswelt.

    Auf der einen Seite weiss ich das kein Mensch sich beleidigen lassen muss, dass es keine Liebe bis zur Selbstaufgabe gibt, andererseits ist der andere Teil in mir, der denkt, was ist wenn ich gehe? Ich weiss ER MUSS ES WOLLEN.

    Wenn ich ausziehe und er bleibt (er wird nicht in eine gemeinsame Kündigung einwilligen, hat er schon gesagt), und er zahlt die Miete nicht, muss mein Vater einspringen, er musste im September für uns bürgen, da wir ja beide zu diesem ZEitpunkt arbeitslos waren und die Bürgschaft noch Bestand hat. Habe mit dem Vermieter schon gesprochen, er weiss Bescheid, kann aber nichts machen. Und es würde meine Eltern zum jetztigen ZEitpunkt auch finanziell ruinieren. Dann ist unser Hund, den er vor 2 Monaten ohne mein Wissen aber mit meinem Geld aus dem Tierheim geholt hat, ich hänge an dem Hund, möchte ihn auch nicht da lassen, weil ich nicht weiss ob er sich dann auch wirklich so kümmert wenn ich weg bin, bisher tut er es. Er steht auf dem Kaufvertrag.

    Ich bin immer noch in so einem Schockzustand, teilweise, weil mich die Ereignisse überrollt haben.

    Ich weiss es alles ganz einfach nicht. Wenn ich mich von aussen sehen würde, würde ich sagen, Mädel nimm die Beine in die Hand und renn! Aber wenn man mit drinsteckt, dann sieht das ganz schnell anders aus.

    Hallo zusammen,
    vielen Dank das es euch gibt. Habe hier die letzten Tage viel gelesen und mich wiedergefunden. Schlimm, dass es so viele von uns gibt und schön das man nicht alleine ist.

    Ich versuche es so knapp wie möglich zu halten, weiss aber nicht ob mir das gelingt.

    Seit Ende Februar sind mein Freund und ich beide arbeitslos. Er ist 7 Jahre jünger und hatte früher schon mal ein Alkoholproblem, das während seiner unrühmlichen Vergangenheit auch schon zu Auflagen geführt hat. Er hat es aber geschafft von der Zeit in der JVA während seiner Jugend sich in eine stellvertretende Führungsposition zu arbeiten. Leider wurde er da Betriebsbedingt letztes Jahr gekündigt (er hat einen Sohn, SCheidung läuft).

    Er hat über sich selbst immer gesagt das er gerne Bier trinkt, weil es ihm schmeckt und mir ist in dem 1 1/4 Jahren die wir zusammenleben auch nie ein über länger andauernden Zeitraum übermässiger Alkoholgenuss aufgefallen. Im September kamen seine psychischen Probleme wieder (zu dieser Zeit war er arbeitslos), er wurde vor 5 Jahren schon mal medikamentös wegen Depressionen behandelt. Diese inklusive Zwangsgedanken kamen dann jetzt im September wieder. Zu diesem Zeitpunkt hat er auch wieder mehr getrunken und sich mir gegenüber oft ungerecht und zurückhaltend verhalten. Ich hab immer zu ihm gestanden und er hat sich dann wieder in ambulante Behandlung begeben und nimmt seit Ende November Antidepressiva. Im November haben wir beide auch wieder Arbeit gefunden (er sogar einen super bezahlten Job, der ihm auch noch Spass gemacht hat). Leider war er dann zu Beginn wegen der Depression einige Wochen krank, was dann jetzt auch letztendlich zur Kündigung in der Probezeit geführt hat. Oder vielleicht auch das andere Thema wer weiss?

    Kurz nach der Medikamenteneinnahme ging es wieder aufwärts. Er hat die ersten Wochen nur alkfrei getrunken und auch zwischen uns war es richtig, richtig gut.

    Tja und vor 6 Wochen hatte ich schon das Gefühl das er etwas viel trinkt und habe ihn darauf angesprochen. Ja, ich weiss, ich schraub es wieder runter aber den ganzen Tag daheim das macht mich krank....
    Und vor 5Wochen habe ich lauter leere Flaschen im Kühlschrank gefunden + den leeren Bierkasten (innerhalb von 36 Stunden). Die üblichen Beteuerungen und der klassische Satz ich kann ja aufhören wenn ich will.

    Einen Tag später habe ich ihn beim heimlich trinken im Schlafzimmer erwischt, dann im Auto. Habe meine Sachen gepackt, viele Tränen bei ihm und wieder das Versprechen, ich schraube es runter, ich liebe dich....ihr werdet das ja alle kennen. Und das er weiss das er es die letzten Tage übertrieben hat.

    Was soll ich sagen, bin natürlich dem klassischen Kontrollzwang erlegen, habe für mich auch gleich einen Termin bei der Suchtberatung gemacht, er wusste davon hat den ersten Termin aber verstreichen lassen.
    In den Wochen bis jetzt ist einiges passiert, ich bi n 4 Tage zu einer Freundin gefahren, komme wieder heim und was war das Ende vom Lied? Er war mit einem Freund Abends weg, geendet hat es auf der Polizei. Gefährliche Körperverletzung steht im Raum, weil sie einer jungen Frau geholfen hatten, die Ärger mit ihrem Freund hatte und dann ging es los. Mein Vater ist selbst bei der Polizei, sagt Zeugenaussagen abwarten, es gibt Widersprüche über die angeblichen Tritte. Er hatte 1,84 Promille, der Freund noch etwas mehr. Was soll ich sagen, an dem Abend habe ich mich von ihm getrennt, nicht nur deswegen , sondern auch weil er mit einer alten Freundin heimlich gemailt hat und es wieder abgestritten hat. Ich glaube zwar nicht das da was gelaufen ist, aber in Anbetracht der eiskalt ins Gesicht Lügerei wegen dem Alkohol, fällt es schwer zu vertrauen.

    Leider habe ich die Trennung genau 12 Stunden durchgezogen und war wieder da. Er sagt immer das er mich über alles liebt und mich niemals verlieren will, vielleicht ist das ja auch so.
    Letzte Woche sind wir dann gemeinsam zur Suchtberatung gegangen (habe bis zuletzt nicht geglaubt das er mitkommt). Natürlich war er dort über seinen Konsum nicht ehrlich, hat dann aber von sich aus vorgeschlagen, dass wir ein paar Termine zusammen machen und dann jeder alleine, um einen Weg zu finden was man tun kann.

    Es war dann zwischen uns auch ruhiger, bis auf ein zweimal. Er reagiert sehr, sehr schnell verbal aggressiv und ich komme da immer nicht hinterher. Vorallem beim Thema Alkohol natürlich und dann ist es auch zweimal zwischen uns verbal sehr ausgeartet, unterstes Hartz 4 Niveau, hat sich dann aber auch wieder beruhigt.

    Inzwischen waren wir das zweite Mal bei der SB und die Suchtberaterin hat festgestellt, dass ich mindestens genauso therapiebedürftig bin wie er und ab nächster Woche haben wir Einzeltermine.

    Letzte Woche hatte er auch eine plötzliche Einsicht und erzählte mir eine Stunde lang wie er fühlt und das ihm das kommende Vorstellungsgespräch so Auftrieb gegeben hat, dass er kapiert hat das was passieren muss und das auch seine Gesundheit auf dem Spiel steht, dass er es gut fand das mein Vater mit ihm Tacheles geredet hat und er möchte zur Entgiftung……und er versteht wie ich mich fühle. Fragte mich da schon in welchem Film ich jetzt wieder bin.

    Tja, am nächsten Tag war von Entgiftung keine Rede mehr. Der Konsum, hmmm, wir hatten in der SB ausgemacht, dass er mir Abends sagt was er getrunken hat. Sind jetzt so im Durchschnitt 4-6 Bier. Stimmt meistens auch, aber ich weiss ja nicht was er unterwegs trinkt (ich rieche keine Fahne mehr wenn er heimkommt und das was er hier trinkt, sagt er auch).

    Das er früher getrunken hat, wusste ich vorher. Meine Eltern kannten ihn ja beide aus „alten Zeiten“ dienstlich und er hat mir auch erzählt, dass er am Ende seiner Ehe (also vor gut 1 ½ Jahren) sehr viel getrunken hat), letzte Woche habe ich seine Nochfrau getroffen und wir haben uns unterhalten. Er hatte das Problem schon wohl in relativ großem Maße bevor der gemeinsame Sohn geboren wurde (danach wollte er nämlich aufhören) und das war 2008. Mit Flaschen verstecken, lügen. Sie hat ihm dann Abends einen Kasten Bier hingestellt, damit er zumindest nicht mehr weggeht. Wenn ich jetzt zurückdenke, fallen mir Sachen wieder ein. Am Anfang unserer Beziehung dieses starke , grundlose Schwitzen, einmal ist er mir im Bad umgekippt, Herzrasen. Und ich sage damals noch vielleicht sind es Entzugserscheinungen, dachte aber nicht im Entferntesten tatsächlich in ein dauerhaftes Alkoholproblem.

    Vielleicht hat er damals beflügelt vom Verliebtsein tatsächlich weniger getrunken. Zweimal habe ich Flaschen im Wäschekorb gefunden (sind von meinem Bruder, der hat zu diesem Zeitpunkt bei uns gewohnt), in meinem Auto (sind auch vom Bruder), mein Gott warum war ich so blind????

    Seit gestern frage ich mich allerdings warum er mit zur SB geht. Sind auf das Thema Gesundheit gekommen und ich sagte ja man hat nur ein Leben und du machst es mit diesem Scheiss kaputt, er wurde sofort aggressiv „nervst du mich schon wieder mit diesem Thema, woher willst du das wissen, hast du Medizin studiert oder was?“ Und Abends, er war in der Küche, hab gehört das er am Kühlschrank war und getrunken hat (was er ja seit der SB ungeniert vor mir tut) und auf einmal hat er das kotzen angefangen (neulich schon mal, da habe ich den Notarzt gerufen weil Blut dabei war), ich komme in die Küche, was macht er, übergibt sich fertig und macht sich erstmal ein Bier auf.

    Er hat sich so verändert. Wo ist der Mann, der mir vor einem Jahr einen wunderschönen Heiratsantrag gemacht hat, der mir immer das Gefühl gegeben hat was besonderes zu sein? Wir streiten so viel, nicht wenn wir uns neutral unterhalten, aber man hat ja schon Angst was über das Thema zu sagen und ihn an seine Versprechungen zu erinnern.

    Er sagt auch immer das er weiss das er zuviel trinkt und er sei ja schon am runterschrauben, aber gut 4-7 Bier....

    Gott, ist das lang geworden. Entschuldigt bitte, aber es tut gut sich mal alles von der Seele zu schreiben. Es ist schlimm, daneben zu sitzen, es klar zu sehen und zu zuschauen wie der andere sich mit Alkohol und der Kombi Antidpressiva systematisch zu Grunde richtet.