Beiträge von Gela10

    Hallöle,

    wie man mit Abwertung umgeht, ist, finde ich, eine sehr interessante und für mich auch sehr wichtige Frage.
    Ich hatte damit früher richtig Stress und hab die Dinge, die man mir so gesagt hat, voll angenommen. In meiner Familie war das auch ein Thema.
    Ich empfinde Abwertung als respektlos, bin aber der Meinung, dass jeder Mensch einen respektvollen Umgang verdient hat. Wenn jemand abwertend mit mir umgeht, erreicht er höchstens damit, dass ich seine Botschaft entweder gar nicht oder nur begrenzt ernst nehme (kommt auf die Situation an). Teilweise gebe ich dann auch eine entsprechende Rückmeldung (kommt auch auf die Reaktion an).

    Gruß Gela

    Hallo Ihr,

    zum Thema Schuld und Gene würde ich als Eka gern auch noch ein paar Dinge loswerden.

    Meine Mutter ist trockene Alkohikerin, ihr Vater war ebenfalls Alkoholiker und hat sich umgebracht, als sie 14 war (will gar nicht wissen, wieviele Fragen für sie da offen geblieben sind).
    Äusserungen, dass ich wohl "auch nicht besser" werden würde, hat mir gegenüber keiner gebracht, allerdings wurde das ganze Thema auch vortrefflich tot geschwiegen.
    Ich selbst habe mir lange die Frage gestellt, inwieweit diese Sucht genetisch bedingt sein könnte und das hat mich massiv belastet. Ich wollte auf keinen Fall so werden, wie meine Mutter. Stück für Stück hab ich für mich selbst festgelegt, dass ich über mein Leben selbst entscheide und es in meiner Verantwortung liegt, was aus mir wird. Damit bin ich bis heute ziemlich gut klargekommen. :D
    Übrigens gibt es durchaus einige Eigenschaften, in denen ich meiner Mutter sehr ähnlich bin. Und heute bin ich stolz drauf. Nachdem sie vor 10 Jahren irgendwie vom Alkohol los kam, lernte ich den echten Menschen wieder kennen und bewundere sie für so manche Dinge. Klar hat sie auch ihre Macken, wie jeder von uns und die ein oder andere hab ich auch von ihr, aber damit kann ich ganz gut leben. :wink: Ich glaube, letztendlich sehen wir bei Süchtigen nur noch die Auswirkungen der Krankheit und nicht mehr den Menschen. Deshalb bringen Vergleiche da überhaupt nichts, sondern da geht nur noch: abgrenzen und das eigene Leben leben (kein Trotz, kein Vorbild). Und die Frage, ob die Gene schuld sind oder das erlernte Verhalten aus dem Elternhaus oder beides. Was nutzt die Antwort? Letztendlich können wir nur an unserer eigenen Verhaltensweise arbeiten (dafür ist es allerdings oft wichtig zu verstehen, wo sie herkommt). Was uns nicht gut tut, können wir ändern, wenn auch vieles nicht einfach ist und lange dauert. Aber es lohnt sich.

    Gruß Gela

    Hallo Sandmann,

    Herzlich willkommen hier.

    Als ich Deinen Text eben gelesen habe , hab ich mich ziemlich genau wieder gefunden. In meiner ersten Ehe, allerdings ohne Kind.
    Irgendwie hat nichts gepasst ich habe mich und meine Ansichten und Grundeinstellungen ständig in Frage gestellt gefühlt. Kurz, ich hatte das Gefühl eine Rolle spielen zu müssen, um geliebt zu werden und gleichzeitig wusste ich, dass dann nur die Rolle geliebt wurde, die ich spielte. Das war irgendwie unglaublich anstrengend und raubte mir meine Energie. Warum ich nichts dagegen unternahm? Weil ich nicht sicher war, ob das nicht total normal ist, denn ich hatte dieses ständige sich gegenseitig mies nörgeln ja zu Hause nicht anders kennengelernt. Aber irgendwie hat sich das alles falsch angefuhlt und ich dachte mir: He, meine Beziehung sollte mir dich eigentlich Energie geben und mich nicht fertig machen. Irgendwann wurde mir bewusst, dass es niemandem was bringt, wenn ich mir und meinem Mann was vormache. Obwohl er viele meiner Eigenschaften kritisierte, begann ich genau das zu tun, was ich für richtig hielt. Damit stellte ich unsere Ehe auf die Probe. Sie hielt nicht stand und irgendwann trennte ich mich. Heut bin ich wieder verheiratet und ziemlich glücklich, weil ich das Gefühl habe, dass ich genau so geliebt werde, wie ich bin. Und es gibt mir tatsächlich Energie.
    Was du nun machen solltest, kann ich dir nicht sagen. Das kannst du nur selbst entscheiden. Du kannst Dich fragen, ob du das Gefühl hast, du selbst zu sein. Ob Du die Dinge tun und lassen kannst, die dir wictig und wertvoll sind. Oder ob du dafür ständig diskutieren musst und dich uverstanden fühlst. Übrigens finde ich auch, dass patnerschaftliche Absprachen und soziale Kontakte nicht zuviel verlangt sind. Glaub Dir selbst. Niemand weiss so gut, wie Du selbst, was für Dich am besten ist.

    Glaub mir: auch wenn es jetzt düster aussieht. Du findest den richtigen Weg und dann geht's Dir auch wieder besser.

    Liebe Grusse Gela

    Hallo noch einmal,

    Nach konzentriertem Buddeln geht's mir nun besser. Habe gerade auf dem Balkon gesessen und mich gefragt, warum es mir in letzter zeit schwer gefallen ist, einfach das hier und jetzt zu geniessen. Warum alles an mir vorbei zog...also schon wieder analysiert...jedenfalls fiel mir ein, dass sich auch da ein alter bekannter wieder eingeschlichen hatte. Immer zu sehen, was noch nicht geschafft ist, und nicht das, was schon geschafft ist. Den Bekannten werd ich jetzt mal wieder fortschicken und den Abend geniessen.

    Wünsche Euch auch einen schönen Abend
    Gruss Gela

    Hallo sunwalker,

    Keineswegs zu viel :) Ich finde sehr interessant, was du schreibst. Denn mir geht's mit dem ständigen Analysieren auch nicht toll. Kostet wie gesagt zu viel Energie und die Suche nach der perfekten Antwort oder dem perfekten Weg macht manchmal regelrecht handlungsunfähig. Und das ist auch nicht gut. Mir ist schon oft aufgefallen, dass ich mich regelrecht festgebissen hatte, dann aber alles automatisch seinen Gang lief nachdem ich ganz einfach losgelassen hatte. Manchmal steht mir der eigene Kopf im Weg. Der Autopilot klingt nach genauem Gegenteil. Vielleicht muss ich den noch kennenlernen, bevor ich einen guten Mittelweg finde. Im Hier und jetzt leben, Momente annehmen, wie sie sind, das übe ich auch gerade. Ansonsten Abschalten von Gedankenschleifen oder das Aufhalten von sich verselbstandigenden Gedanken. Und um meine Gedanken abzuschalten, werde ich jetzt im Garten buddeln gehen :D Gruss Gela

    Hallo halli,

    Also den Vergleich mit dem Beinbruch finde ich sehr gut. Wenn ich mir das bei mir anschaue, dann fühlt sich das an, als wenn das Bein damals schon ganz gut gerichtet wurde. Gerichtet auch mit Hilfe von einer Freundin und ihrer Familie, mit der ich uneingeschränkt wirklich über alles reden konnte (nachdem der Anfang einmal gemacht war und der war extrem schwer, weil ich doch eigentlich unbedingt alles totschweigen sollte). Ab und zu tauchen heute Situationen auf, mit denen ich nicht so gut zurecht komme. Bezogen auf diese Situationen kann ich dann meine Vergangenheit beleuchten, verstehen, warum ich so reagiere und entscheiden, was ich dagegen unternehme oder ob ich Hilfe brauche. Das Bein funktioniert also nicht hundertprozentig aber ich kann uneingeschränkt den Alltag meistern, bin dabei glücklich und kriege auch die Letzten wehwehchen noch in den Griff. Auf jeden Fall kann ich nur bestätigen, dass es sehr sehr wichtig ist, dass man jemanden hat, der einem zuhört und sich auf einen einlässt. Das fällt vielen sehr schwer, weil es eben oft wirklich an emotionale Grenzen geht. Insofern kann man das von niemandem einfordern, ausser eben vom Therapeuten, denn das ist schliesslich sein Job.

    Gruss Gela

    Und was ich noch loswerden möchte:

    Sunwalker, du schaltest gerne auf Autopilot? Ich bin genau das Gegenteil. Analysiere und bewerte alles und wünsche mir nichts mehr, als diese Kontrolle einfach mal aufgeben zu können, abzuschalten und mal darauf zu vertrauen, dass schon alles gut wird. Denn zum einen kostet das ständige analysieren verdammt viel Energie und zum anderen krieg ich in Situationen, die sich meiner Kontrolle entziehen, schlicht die Panik. Für mich heisst es also hauptsächlich: ABSCHALTEN lernen. Aber das werde ich auch noch hinkriegen. Dann bin ich wieder eine. Schritt weiter und jeder Schritt vorwärts ist schliesslich ein guter Schritt. Was ich aber eigentlich sagen will: Würde mich freuen, wenn Du mir was von dem Autopiloten erzählst.

    Okaysekuchen, deine zwei Aussagen kann ich nur voll unterschreiben. Die Entscheidungen aus Liebe sind dabei definitiv die besseren, denn Angst lähmt und auch für mich ist nichts wichtiger als gegenseitige Achtung von und für die Menschen, die mir wichtig sind. Genau das ist etwas, was eigentlich selbstverständlich sein sollte, weil grundlegende Basis für vertrauensvolle Kommunikation. Aber genau das lernen wir Ekas zu Hause nicht, weil Alkoholismus das eben verhindert. Ich reagiere auch heute noch sehr extrem, wenn sich jemand anderen gegenüber respektlos verhält. Da hat sich schon mancheiner ordentlich drüber gewundert.

    Gruss Gela

    Hallo,

    Ich finde diesen Thread richtig gut und werde jetzt immer mal wieder rwinschreiben, wenn ich meine, etwas für mich zu tun. Kürzlich habe ich mir ein Buch geleistet mit dem Untertitel "Du musst nicht kämpfen, um zu siegen"Es werden viele asiatische Grundprinzipien beschrieben, unter anderem auch Achtsamkeit. Bin sehr gespannt, ob mich das einen mm weiter bringt.

    Gruss Gela

    Hallo mal wieder,

    Also ich finde den unterschiedlichen Umgang mit dem Wegschmeissen echt interessant. Bei mir war es nämlich genau anders herum. Ich hab immer sehr viel weggeschmissen, oft auch Dinge, um die es mir später leidtat. Von einer gewissen Zeit zu Hause, in der es mir einfach mies ging, hab ich zum Beispiel gar nichts mehr. Meine erste Ehe ging schief, aus der Zeit habe ich auch nichts mehr. Ich habe heute das Gefühl, ich war damals ein anderer Mensch, allerdings hab ich gerade in diesen Phasen auch sehr viel gelernt und ohne sie wäre ich wiederum heute ein anderer Mensch. Als ich am Ende dieser Ehe mit nichts ausser mir und meinem Job dastand hab ich gemerkt, dass nichts zu haben auch ein sehr befreiendes Gefühl sein kann. Und letztendlich ist das alles nicht so dramatisch, solange man sich selbst hat und morgens gut in den Spiegel schauen kann. Ob man seine Vergangenheit ad acta
    legen sollte, kann wohl nur jeder für sich selbst entscheiden. Ich hatte das lange getan, wurde jedoch jetzt wieder mit ihr konfrontiert. Dabei habe ich festgestellt, dass es mir bis zu einem gewissen Punkt hilft, mich damit zu beschäftigen, ich dann aber auch wieder Abstand brauche, um nicht zu sehr in alte Gefühlswelten zurückzugeraten. Denke den richtigen Mittelweg zwischen Konfrontation und Abstand kann auch nur jeder für sich selbst finden. Zu viel Konfrontation hält auf alten Wegen fest, doch der Weg muss sich ändern. Zu wenig lässt aber vielleicht auch nicht die richtige Richtung finden, weil man unbewusst manchen alten Bekannten ausweicht...

    Hallo Sunwalker,

    finde die Idee für diesen thread extrem gut.

    Ich werde mich in autogenem Training versuchen, sobald ich was passendes gefunden habe. Aus dem gleichen Grund:brauche innere Ruhe. Was ist ein MBSR- Training?
    Regelmäßig auszumisten finde ich auch wichtig, denn weniger ist mehr. Allerdings bin ich da mittlerweile nicht mehr ganz so rigoros, weil schon manche Dinge bei mir Jahre gelegen haben, bis ich mich wieder für sie begeistern konnte. Braucht halt alles seine Zeit.

    Gruss Gela

    Huhu,

    So, nun hatte ich einige zeit abstand. Mein Problem begleitet mich weiterhin. Die Grübelmuhle rattert im Hintergrund und ich kann mich auf nichts wirklich konzentrieren. Zwei dinge werde ich jetzt unternehmen. Ich werde zur Entspannung wieder malen. Hab ich früher gerne gemacht und konnte immer gut dabei abschalten. Wichtig ist mir dabei, dass das nicht an irgendein Ergebnis oder ziel geknüpft ist. Mir geht's nicht darum, mir hinterher irgendwelche tollen Bilder an die wände zu hängen, sondern ich möchte mich einfach nur austoben. Und ich werde Autogenes Training ausprobieren. Habe diese konzentrationsubungen immer gehasst, wohl auch, weil ich so gruselig schlecht darin war. Ein ruheloser geist eben. Jetzt wird es wohl zeit, den mal zur ruhe zu bringen. Mal sehen, wie das wird

    Gruss gela.

    Hallo Just,

    nein, das ist alles andere als einfach...und ob das ein typisches EKA-Thema ist, kann ich Dir nicht sagen.
    Grundsätzlich ists halt einfach sch..., dass wir ausbaden müssen, was unsere Eltern verbockt haben. Das fühlt sich ungerecht an und wenn was ungerecht ist, dann ists natürlich erstmal verdammt verlockend, nach Gerechtigkeit zu schreien und den Eltern zu sagen. So, nun sieh zu, wie du das wieder hinkriegst.
    Aber: Leider bringt uns das an dieser Stellen nicht weiter. Es ist unser eigenes Leben und wir wollen ja leben. Da bleibt uns also nix anderes übrig, als das selbst in die Hand zu nehmen und die Vergangenheit Stück für Stück hinter sich zu lassen.

    Gruß Gela

    Hallo superunknown,

    wenn ich mir deine Beschreibung nun mit ein bis zwei tagen abstand anschaue, kann ich nur heftigst zustimmend nicken. Genau das mein ich. Sich mitteilen und entweder kein offenes Ohr kriegen oder einfach nicht verstanden werden.
    Ich möchte einfach lernen, mit genau diesen Situationen entspannter umzugehen. Normalerweise kann ich das auch. Mich muss nicht jeder verstehen. Aber bei meinem Mann ist mir das eben wichtig und grundsätzlich bleibts das auch. Aber es muss eben auch ihm mal gestattet sein, dass er aus Stress für nen Moment kein offenes Ohr hat, ohne dass ich gleich die Panik kriege. :wink:
    Naja, son bisschen mehr Abstand hab ich jetzt schon gewonnen, bin also etwas entspannter...

    schönen Abend und Gruß
    die Gela

    Hallo Melinak,

    ja, in Frage gestellt hab ich mich in letzter Zeit mehr als genug, da hast Du wohl recht.
    Und ich hab mich auch lange gefragt, warum das jetzt auf einmal wieder so ist, denn lange lange war doch alles gut. das hatte ich dcoh alles schon hinter mir gelassen. Denke, es liegt wirklich daran, dass ich in meinem job jetzt an einem punkt stehe, wo ich mich weiterentwickeln möchte (weil der derzeitige Stand anfing, mich zu langweilen) auch in konzentrierten Momenten merke, dass ich das Hirn dazu habe und das es mir wirklich Spaß macht, aber irgendwie von diesen wirklich konzentrierten Momenten viel zu wenige habe.

    Na gut, ist wohl gerade alles einfach nen Tick zu viel und ich sollte Abstand gewinnen, sonst wirds nur immer wirrer. Ja, ich kann mich mit grübeln durchaus auch in meine eigenen Themen verbeißen und auch das kann kontraproduktiv werden. :wink: Melanie, danke für den Hinweis, sozusagen fürs runterholen.

    Gruß Gela

    Hallo Superunknown,

    wie geht´s Dir?

    Ich hab natürlich fleißig weiter gegrübelt (was meiner Konzentration nicht unbedingt geholfen hat :wink: ), aber ich denke es sind auch wieder ein paar Cent-Stücke gefallen und die wiederum haben eine kleine Lawine ausgelöst.
    Die Frage bleibt für mich vorerst, wie ich mit meiner Angst vor "allein sein, obwohl jemand bei mir ist" (weiß nicht, wie ich das anders beschreiben soll) umgehen kann. Warum habe ich davor eigentlich solche Angst? Weil ich das schon mal erlebt habe und sich dieses Gefühl richtig richtig fies angefühlt hat. Daraufhin hab ich beschlossen, dass ich das nie wieder erleben will. Und danach hab ich mein handeln ausgerichtet...Das ist ne glatte Vermeidungstaktik!!! Meine Konsequenz war nun nicht, mich auf niemanden mehr einzulassen. Immerhin. Aber die Konsequenz ist, dass ich die Panik kriege, weil mein Mann mal vorübergehend zu wenig Zeit zum zuhören hat. Daran kann ich gerade nichts ändern. Ich bin machtlos.
    Aber wer sagt mir eigentlich, dass ich das Gefühl, dass daraus entsteht, wieder als so richtig schlimm empfinde? als nicht erträglich? Ich bin doch inzwischen auch gereift, kann besser damit umgehen, wenn ich mich dem stelle...muss also keine Angst davor haben und auch nicht die Panik kriegen. Kann meine eigene Machtlosigkeit mal für ne Weile annehmen (weil ich unterm Strich ja genau weiß, dass er was ändern wird).
    Und wenn ich so drüber nachdenke, dann habe ich diese Vermeidungstaktik schon an anderen Stellen gefahren...Uih, daraus kann ganz schön schnell ein Minenfeld und damit ein Spießroutenlauf entstehen. Und der bringt uns selten dahin, wo wir eigentlich hin wollen. Der führt auch schnell mal in die Sackgasse!!
    Fazit: mich meiner Angst stellen. Überlegen, wo sie herkommt, akzeptieren und dann loslassen und dann kann ich mich auch wieder mit der Situation auseinandersetzen, die mir solche Angst gemacht hat. Und für die findet sich auch ne Lösung...

    Oje, eigentlich ist´s doch dein Thread und ich labere hier nur von mir :oops: Aber vielleicht kommen Dir ja ein paar Dinge davon bekannt vor und du kannst was damit anfangen? :D

    Winke winke,
    die Gela

    Hallöle,

    also ich muss feststellen: Dieser Schuh drückt mich nach wie vor. :roll:

    superunknown : zu Deinem Geschwister - Kann es sein, dass es da gar nicht soooo anders tickt, als Du, sondern alles nur noch besser durchplant und kontrolliert? Sozusagen noch mehr Aufwand in die Struktur reinsteckt? Hast Du Dich mit Deinem Geschwister da mal drüber unterhalten? Würde mich wirklich interessieren.
    Meine Schwester tickt da übrigens wirklich anders als ich. Sie versucht gar nicht erst, mal irgendetwas zu erreichen. Sagt, sie ist so zufrieden, wie ihr Leben ist und damit ists gut....Wäre schön, wenn ich ihr das glauben könnte, aber warum ist sie dann dauernd am jammern und gleichzeitig am Nörgeln an ihren Mitmenschen? :?:

    Jedenfalls bin ich mir immer sicherer, dass dieses "gleichzeitige Handeln und Grübeln" ein gezwungenermaßen erlerntes Verhaltensmuster ist, und erlernte Verhaltensmuster lassen sich auch wieder verlernen und damit auch ändern.
    Und ich krieg auch raus, wie das geht. :!: Wichtig ist mir das, weil ich in meiner beruflichen Entwicklung gerade an einem Punkt stehe, wo es von "Aufträge mit Hilfe von einigem Know how ausführen" in "eigene Ideen entwickeln" übergeht. Wenn ich mich mal wirklich auf etwas konzentrieren kann, dann gelingt mir das auch sehr gut und vor allem macht es mir dann echt Spaß. Die vorherige Stufe begann dagegen, mich etwas zu langweilen.
    Aber das funktioniert eben wirklich nur mit vollständiger Konzentration und die fällt mir soooooo schwer. Ich brauch immer mehrere Anläufe, scheitere ohne Zeitdruck kläglich, schieb es dann vor mir her, kriege ein schlechtes Gewissen, ärgere mich, fange erst "kurz vor 12 an", wenn der Zeitdruck entsprechend ist. Dann krieg ich die Konzentration auch hin, frag mich, warum ich nicht schon früher angefangen habe, ärgere mich wieder und kann nur noch ein gerade so akzeptables ergebnis bringen, weil die Zeit für mehr nicht reicht. :evil:

    Wenn ich rausgekriegt habe, wie ich das ändern kann, schreib ich es euch. Vielleicht kann das ja noch jemand gebrauchen.

    Gruß Gela

    Hallo Faithfully,

    als ich eben Deinen Beitrag las, fiel mir zuallererst ein ganz bestimmter Punkt ein und deshalb möcht ich den auch sofort loswerden.

    Sobald Deine Tochter alt genug ist, muss ihr unbedingt jemand erklären, dass die Alkoholsucht ihres Vaters absolut und überhaupt nichts mit ihr zu tun hat. Dass sie weder Schuld daran ist, noch irgendetwas daran ändern kann. Dass das allein sein persönliches Problem ist.

    Das klingt für Dich jetzt wahrscheinlich sehr merkwürdig. :)
    Doch ich kann mich noch verdammt gut daran erinnern, wie schuldig ich mich an der Alkoholsucht meiner Mutter gefühlt habe und wie sehr ich mich als Versagerin empfunden habe, weil ich nichts, aber auch gar nichts daran ändern konnte. Meine Gedanken kreisten ständig um sie und ihr Problem und so habe ich Schule und alles andere eher wie durch Nebelschwaden (plakativ und übertrieben, aber die Richtung triffts) wahrgenommen. Mich nicht ausprobiert, wie andere das in dem Alter tun und mich selbst deshalb auch erst viel später kennengelernt.

    Nun ist dein Ex ja nicht ständig präsent und damit ists eine andere Situation. Ob Du ihm Besuchsrecht einräumen solltest, oder nicht, kann ich dir allerdings nicht beantworten.

    Gruß Gela

    ...lass mich noch anfügen, warum ich mir nicht nur fast, sondern sehr sicher bin, dass du es schaffst.

    1. hast du den Mut für Versuch und Irrtum und lässt Dich nicht unterkriegen, holst Dir eben Hilfe, wenn Du nicht mehr weiter kommst und das ist, denke ich, das allerwichtigste.

    2. bist Du gerade auf dem besten Weg, zu lernen, wie du vor der Sackgasse handeln kannst. Und das ist noch toller. :D

    Gruß und einen schönen Abend
    Gela

    Hallo Superunknown,

    Danke, das kann ich gebrauchen. :D

    und gleiches wünsch ich Dir natürlich auch. Vor allem, dass Du weiterhin Deinen Weg findest. Aber ich bin mir da fast sicher, dass Du das schaffst.

    Habe gerade in den anderen Threads bezüglich Angst noch einiges zu den "inneren Kindern" gelesen. Und da fiel mal wieder centweise ein Groschen. Wie hab ich mich früher gefühlt? Schrecklich einsam. Weil meine Eltern miteinander beschäftigt waren, lief ich halt nebenher, fühlte mich von niemandem verstanden...
    Vor diesem Gefühl hab ich Angst. Dass wir uns wegen Zeitmangel schleichend voneinander entfernen und dann keinen Zugang mehr zueinander finden. So liefs bei meinen Eltern, so läufts bei meiner Schwester. Ich hatte gottseidank mit den Eltern meiner Freundin ein besseres Vorbild...und weiß deshalb, dass das auch anders geht.
    Aber letztendlich zeigt mir das nur einmal mehr, dass ein Gespräch mit meinem Mann dringend notwendig ist ... solange wir einen Zugang zueinander haben. :)

    Gruß Gela

    Huhüle,

    superunknown: ja, kann ich, muss ich, werde ich. Wird halt nicht so einfach, weil es auch ihn betrifft und ich da keinen Zugzwang erzeugen will. Aber letztendlich kann und darf ich ihm nix vormachen. Bisher hat er immer verstanden und mir gings danach besser, weil meistens beim Gespräch noch ein paar postive Dinge kamen, die ich so nicht erwartet hätte. Mal sehen. Morgen abend wirds wohl ne "ruhige Minute geben".

    Sonnenblümchen: ja, ich neige auch dazu, Dinge, bei denen ich mich machtlos fühle, erstmal beseite zu schieben. Aber das führt immer nur dazu, dass es noch schlimmer wird, weil ich selbst nichts dagegen unternehme. Denn machtlos sind wir immer nur im Zusammenhang mit dem Partner aber über uns selbst behalten wir doch die Handlungsfähigkeit.

    Gruß Gela