Hallo ihr Lieben,
auch ich habe lange gebraucht um einen Punkt zu erreichen, an dem ich endlich zur Einsicht kam.
Ich glaub es fing dieses Jahr im Mai an... zuerst waren es Kleinigkeiten, die mich einfach anfingen zu stören... heute weiß ich, daß ich einfach nicht länger bereit war, diese Kleinigkeiten vor mir selber zu verleugnen.
Bis August steigerte sich das immer mehr... ich hatte in der Zeit dann solch massiven Streit mit meinem Ex, daß er einfach allein in Urlaub gefahren ist. Während dieser Woche brachte ich überhaupt nichts auf die Reihe, ich hing ständig meinen Gedanken nach, fragte mich was er wohl gerade machte usw. Die leidtragenden waren, wie ich jetzt weiß, meine Kinder - nicht ich.
Nach seinem Urlaub dann die große Aussöhnung...und kurz darauf dann Erpressungen meiner Seits, bis hin zu Selbstmorddrohungen. Für mich waren das nicht nur Drohungen, ich hatte wirklich massive Selbstmordgedanken. Ich war fest davon überzeugt, daß ich ohne diesen Mann nicht weiterleben wollte, nicht ohne ihn existieren könnte. Ich wußte wo, ich wußte wie, ich wußte wann (die Kinder mußten ja versorgt sein) - ich hatte sogar schon Abschiedsbriefe auf dem PC.
Freitag vor 2 Wochen dann der entgültige Tiefpunkt. Er hat sich von mir getrennt. Ich saß da, wie erstarrt. Nicht fähig mich zu rühren, geschweige denn zu atmen. Ich wollte nur noch sterben. Irgendwann hörten die Gedanken dann auf durch meinen Kopf zu rasen, und ich kam zu dem Entschluß mich jemandem an zu vertrauen.
Meine Freundin brachte mich dann wieder auf den rechten Weg zurück. Und heute weiß ich, daß ich Co-Abhängig (mein Vater war Alkoholiker, meine Mutter Co, mein Ex ist auch Alkoholiker), Beziehungssüchtig und Eßgestört bin. Und ich fing an um Hilfe zu schreien, wie ich noch nie in meinem ganzen Leben geschrien habe.
Ab jetzt bin ich der Mittelpunkt in meinem Leben. Ich habe erkannt, daß es nur diesen einen Menschen gibt, den ich Lieben muß, und der alle meine Aufmerksamkeit und Hingabe verdient (mal von den Kidis abgesehn, die zählen mind. genau so viel).
Schwer ist für mich nicht ohne diesen Mann zu leben, schwer ist es, nicht zu wissen was er wann wo mit wem tut. Der Kontrollzwang hält sich bei mir noch sehr hartnäckig... aber das ist ein Ansatzpunkt, daran kann ich arbeiten.
Ich wünsche jedem hier, sich aus seiner Abhängigkeit lösen zu können. Um ein freies, selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Liebe Grüße
Verena