Hallo nochmal
Da ich nun grade mal Zeit hab (genug gelesen für heute):
Just a Dream
Vor 7 Tagen hat mich mein erster Alkoholtraum heimgesucht.
Es war eine ziemlich alptraumhafte Story von einer Veranstaltung (Open-Air-Kino?),
Abbruch und etwas fluchtartiger Heimreise. Gleich zu Anfang verlor ich
meine Frau aus den Augen und musste mich allein durchschlagen.
Unterwegs gabs bei unbekannten Menschen was zu essen und einen Schnaps.
Ich hatte den Mund nicht schnell genug aufbekommen, um zu sagen
'Danke, das darf ich nicht', und da er da schon eingeschenkt stand,
hab ich mich nicht mehr getraut, und habe getrunken, zumindest das halbe Glas.
Ich wollte hinterher wenigstens noch was sagen, aber da hatte ich
einen Krampf im Kiefer und brachte kein Wort mehr raus.
Sie gaben mir dann noch technische Unterstützung für den weiteren Heimweg,
und ein paar chaotische Kilometer später wachte ich auf,
weil ich einen Druck auf der Blase spürte.
Interessant fand ich daran, dass offenbar der Abstinenzgedanke
schon recht tief sitzt nach der doch noch kurzen Trockenzeit.
In der selben Nacht gab es noch einen Fluchttraum, ohne Alkohol diesmal,
aber dafür mit dem seltsamsten Traumerlebnis, das ich überhaupt je hatte:
Am Abend nach der wiederum chaotischen Flucht aus Kroatien (Krieg)
stehe ich an einem Tümpel mit undurchsichtig grünem Wasser, nehme einen Stock
und fange an, darin zu rühren, und da schießt mir der Gedanke durch den Kopf:
'Das ist ja dieser blöde Traum, den rührst du jetzt nicht noch mal auf'.
Sowas hatte ich nun noch gar nie erlebt.
Paar Tage später gabs nochmal einen Traum, in dem 3 Gläser Schnaps
eine Rolle spielten, aber da kann ich mich leider nicht an Einzelheiten erinnern.
Keine Ahnung, ob ich getrunken hatte oder nicht. Jedenfalls kein schlechtes Gewissen.
Ich stelle seit der Abstinenz fest, dass meine Träume meistens unterschwellig
mit diesem Thema zu tun haben, auch wenn Alkohol darin gar nicht auftaucht.
Ich wollte das hier nur mal schildern, erwarte keine sinnvolle Deutung oder sowas
von den Lesern.
Da ich nun aber grade dabei bin, hier noch eine Abschrift meiner handschriftlichen
Aufzeichnungen nach einer Meditation neulich:
Die Meditation war beendet (zum ersten Mal seit langem eine tiefe Entspannung),
ich lag im Bett und hatte beide Hände hinter dem Kopf, da rutsche ich sinnierend
noch tiefer in die Entspannung, befinde mich dann in einem Psychotherapie-Gespräch
und höre mich plötzlich sagen: 'Ich habe diese Entscheidung getroffen,
aber ich bereue sie schon...(fast/manchmal?)'.
In dem Moment zuckte ich dermaßen zusammen, dass ich mir selbst
eine scheuerte mit dem rechten Unterarm.
Da war's dann vorbei mit Entspannung. Das Adrenalin strömte.
So, nach dieser geballten Ladung muss ich nun doch noch dazusagen,
dass ich im Wachzustand keinerlei Lust auf Alkohol verspüre, in den ersten
drei Wochen der Abstinenz war es drei mal vorgekommen, dass ich dachte:
'Jetzt machste dir erstmal n Bier auf' - aber danach sofort,
blitzartig und ohne Bedauern: 'Ach nee, is ja nich mehr!' Diese Gedanken waren,
glaub ich, rein auf alte Gewohnheit zurückzuführen.
Allerdings war um die Tage der Meditation herum ein gewisses Hadern mit dem Schicksal
nicht zu leugnen - gut, dass es mich so aufgeschreckt hat.
Ich wünsche euch eine Gute Nacht und einen schönen neuen Tag
Noty