Hey hey!
Warum sollten sich so viele irren.. ich denke nicht, dass sich so viele irren können. Ich hab heut nochmal mit meinem Doc gesprochen, wegen der Ursachenforschung. Er meinte, ich würde das viel zu verbissen angehen (ich würde zu tief gehen wollen). Es muss also gar nicht immer ein so Tiefgründiges Ding sein, was einen abrutschen lässt.
Ich bin heut nicht ganz auf dem Damm, hab mir ne Grippe eingefangen, aber ich will trotzdem versuchen, die Ursachen hier zu beschreiben.
Also, anfangs eher "harmlos".. mit meiner damaligen Freundin immer mal wieder abends ein bis zwei Flaschen Wein getrunken - edit - Weinproben besucht (wir haben nicht gespuckt) und danach trotzdem noch irgendwo ein Bierchen trinken gegangen. Evtl. sogar zu Hause noch einen Wein aufgemacht, den man bei der Weinprobe gekauft hat, weil er so lecker war.
2007 starb mein Bruder an Herzversagen (alkoholkrank). Ich griff immer zur Flasche, wenn ich besonders traurig war, damit ich die Trauer wegschieben oder wegschlafen konnte.
Das zog sich so ca 3 Jahre und wurde immer öfter. Dann verliebte ich mich neu in eine verheiratete Frau, mit der ich auch was hatte. Sie sagte immer sie liebe mich auch, sei aber nicht bereit ihren Mann zu verlassen, weil sie ihm das nicht antun könne, er hätte das nicht verdient. Also war ich unglücklich verliebt und auch noch eine Betrügerin, weil ich ja noch nicht getrennt war.
Nach 3 Monaten Betrügens hab ich es nicht mehr ausgehalten und hab mich endlich getrennt (von der langjährigen Freundin für die ich nichts mehr empfand).
Wir lebten noch 6 Monate im gleichen Haus.. Ich wollte im Folgejahr in die Schweiz, musste aber eben noch die 6 Monate warten. Tja.. Kündigungsfrist einer Wohnung 3 Monate und für die übrigen 3 Monate sah ich keinen Sinn eine Wohnung zu suchen. Also noch mehr trinken, damit man den Streit, das miese Gefühl im Bauch vergessen kann und shcon schläft, wenn sie nach Hause kommt (bloss einer Unterhaltung aus dem Weg gehen).
In der Schweiz angekommen, hab ich eine Steilkarriere hingelegt:
6 Monate einfache Servicedüse, dann befördert zur Bankettleitung (soweit so gut). Die eigentliche Restaurantleitung wurde sehr krank und so übernahm ich ihren Job auch noch. (In dem Moment eigentlich schon zu viel) An Schlaf war gar nicht mehr zu denken, wenn ich nichts trank, weil mein Kopf immer voll war mit: "Wie schaff ich das nur alles!?" Mein Tag hätte 48 Std gebraucht.
Zu guter Letzt hat man dann auch noch beschlossen ich könne ja noch ein paar Administrative Aufgaben der Leitung übernehmen. Also auch noch Betriebsassistentin. 16-18 Std Std jeden Tag, bis ich eines Morgens nicht mehr aufstehen konnte.
Burn-out
Noch nie in meinem Leben hab ich mich so mies gefühlt. Wenn ich dann aus dem Bett kam, bin ich losgezogen und hab mir Alkohol gekauft um das Gefühl versagt zu haben verschwinden zu lassen. Ich hab 3 Monate nicht gearbeitet und befand mich da in der besagten Abwärtsspirale. Wenn man sich morgens noch schlechter fühlt (wegen dem Suff) weil man ja so ein Versager ist und mittags wieder anfängt zu saufen um das Gefühl eben wieder wegzuschieben.
Irgendwie hab ich nach den 3 Monaten aber doch nochmal die Kurve gekriegt und arbeite seit dem ja auch wieder voll. Getrunken hab ich trotzdem noch. Warum? Keine Ahnung. Gewohnheit?
Warum ich aufgehört habe werde ich beim nächsten Mal erzählen. Jetzt werd ich mich erst mal gefasst machen auf Eure Beiträge..
Einen schönen Tag allen!
LG Jasmin