Beiträge von discoboffi

    hoi stracho,
    einerseits ist es besser, andererseits fühl ich mich schon mega als aussenseiter, der jetzt alleine da steht.
    ich hab vorher immer schon mal drauf angepeilt wegen dem alkohol bzw. bei gelegenheiten drauf bezug genommen ;) auf die aussage von meinem vater, dass er sich das trinken nicht verbieten lasse, nur weil sein sohn das trinken nicht im griff hat, hab ich drauf gesagt: "das bedeute ja, dass der alkohol wichtiger sei, als wir kinder. das seie eine typische alki-ausrede für mich". uah, da war er total sauer, du ;) hihi...

    hast du auch mal rabatz gemacht? ;)

    glg, discoboffi :)

    hallo senfkörnchen
    ich hoffe, du hast dich gut erholt in der reha und vor allem den urlaub genossen.
    noch eine frage: warum stellen wir eigentlich unsere gefühle in frage? ich glaube ein grosser teil unserer probleme rührt genau daher, dass wir unsere gefühle nicht ernst nehmen bzw. sie als wahr ansehen. gefühle sind ja eigentlich nicht antastbar. entweder man hat ein gefühl oder eben nicht. ich hab sogar bei gefühlen, die ich komplett als "falsch" (achtung: grosser Fehler!!) eingestuft habe im nachhinein gemerkt, dass sie zur richtigen zeit immer am richtigen ort waren. das ist ja wie ein rauchmelder im körper. gefühle haben weniger mit uns als person zu tun, vielmehr mit dem körper und dem instinkt. nur die art wie wir mit ihnen umgehen macht uns irgendwie krank? besonders, wenn eltern die gefühle der kinder nicht wertschätzen und diese verurteilen. dann ist klar, dann traut man seinem gefühl später nicht mehr.
    eigentlich obertraurig, merke ich grade, wie man menschen so das leben schwer macht, sogar ohne es zu wollen.
    ja ich und das eka! ich habe immer schön die augen zugemacht. weil: der vater trinkt ja nicht viel und ist nie besoffen. allerdings im nachhinein....war er zwar nie so am lallen und rumliegen, aber die art mit menschen umzugehen hat mich am schluss irgendwie stutzig gemacht.
    ich hab mir die familie lebenlang schön geredet und sie sogar so gesehen. ich hab halt viel fantasie ;)

    hoi zimttee

    ja die distanz. ich habe mich daran gewöhnt und fühle mich ehrlich gesagt, besser ohne die eltern. es ist einfach viel ruhiger und es ist nicht dauernd irgendwas, was man wieder richten muss oder einfach nur zuhören soll.

    ou, der link hätte mich sehr interessiert. magst du ihn mir schicken per mail oder ist das hier auch verboten? :( wollte dir eine PN hier schicken, geht aber leider nicht.

    merci für die solidarischen grüsse, die schicke ich dir doch gleich wieder mit zusätzlichen dazu zurück :)

    Zimttee : uh, das liest sich so als hättest du über mein leben geschrieben. bei mir dasselbe in grün, bloss ist hier der alki der vater. wie ist das bei deinem vater? wie steht er zu dir? handelt er auch gegen dich, um die mutter zu schützen?
    das ist das schlimmste für mich. da ist man das leibliche kind und wird vom co-abhängigen gemieden. aber mein leben lang durfte ich mir ihre schimpftiraden auf vater anhören und er sei doch das letzte etc, ihr leben wäre verpfuscht (übrigens auch, weil sie kinder hätte...noch einmal wolle sie das nicht!!!).
    das komische ist, dass solche dinge nur ab und zu vorfielen, so dass man meint, es sei doch alles nicht so schlimm in der familie. das macht es auch noch zusätzlich schwieriger, zu akzeptieren, dass es einem doch geschädigt hat. auch psychisch.
    es tut mir weh, dass du erblindest. das ist ziemlich heftig. da finde ich gar keine worte dafür. ich leide hingegen an einer angststörung/panikstörung seit ich 18 jahre alt bin. natürlich auch nur ein einbildung meinerseits, glauben die eltern. ich schiebe das ja nur vor, um gewisse dinge nicht tun zu müssen. damals wollte ich nicht mehr leben und habe mir immer überlegt, wie ich mich umbringen könnte. habe es dann nicht getan nach langem hin und her. der grund: weil ich nicht wollte, dass meine eltern das erleben müssen. ironie!

    folter! ah ja, das hört sich ja ganz toll an. so fühlt es sich teilweise auch an, wenn auch nicht ganz so übel. aber wenn man das immer wieder erlebt, schaltet man irgendwie einfach nur noch ab und wartet bis es vorbei ist.

    nun werde ich böse. das hast du schön geschrieben. das sage ich auch immer zu meinem mann und fühle mich dabei trotzdem immer irgendwie wie ein schafs im wolfspelz. wenn man in einer gesunden familie aufgewachsen wäre, wüsste man sich zu wehren.

    ich hoffe, noch mehr von dir zu lesen, ich sehe mich total in deinen beiträgen. tut irgendwie gut zu wissen, dass man nicht allein mit denselben gedanken und nöten kämpft.
    man hofft ja trotzdem, dass irgendwann die vernunft siegt und ein entzug passiert. ich hege da hoffnung, aber ich rechne ehrlich gesagt, nicht damit.

    ich grüsse dich lieb,
    discoboffi

    Hoi Zimttee
    Das macht mich jetzt schon ein wenig nachdenklich, dass ich nicht eingeladen bin zum Standesamt.
    Die denken bestimmt, ich will nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Ich habe ja nicht mehr gross auf die Mails von der Bald-Schwägerin geantwortet. Dachte halt, wenn er wirklich was will, kann er sich ja melden. Leid tut sie mir schon, aber so sehr auch nicht. Sie hat mich mal um Rat gebeten, wegen der Alkoholsucht von meinem Bruder. Ich sagte ihr damals, ich würde so nicht heiraten wollen. Als ich ihr von meiner Situation berichten wollte und ein wenig "Hilfe" auch von ihr wollte, hat sie gesagt, sie halte sich da raus, das wäre was zwischen mir und meinen eltern. das fand ich krass. zumal ich ihr auch zugehört hatte und ich glaube...irgendwie passt sie echt gut zu meinem bruder ;) öhhh...na ja....da hält sich mein mitleid seither doch in grenzen. sie hat sich auch schon selber informiert und rennt trotzdem ins unglück. sie muss eben jetzt heiraten hat sie gesagt, sie sei schon 28. pfffff...ha ha..ja genau! ich bin 36...das war eine lustige situtation, als sie so vor mir stand.

    komisch ist, die haben so ne homepage gemacht und da bin ich mit drauf, sogar mit foto....immer schön den schein wahren. kennst du das auch!? immer und überall...ganz krass.

    wie lange es wohl braucht um co-abhängig zu werden? sie kennt ihn erst zwei jahre, aber ich glaube zwei wochen haben schon gereicht. kaum hat man den ersten suff akzeptiert, ist's auch schon vorbei und der alki kann sein spiel weiterziehen, weil er grad eben beim ersten mal gelernt hat, dass er es so machen kann auch in zukunft.

    hoi immergrün
    du hast schon recht, die antwort will man ja doch nicht bekommen, es wären nur weitere vorwürfen, wie negativ ich mich entwickelt habe und das ich asozial sei. das kenne ich schon auswendig ;)
    es ist schlimm, dass man immer der schuldige ist in den augen des alkoholikers. ich habe mir vorgenommen, wenn ich meinen vater noch mal wiedersehen, ihm klar zu sagen, dass ich enttäuscht bin, dass er immer vor dem leben davon läuft und es sich leicht macht mit dem alkhohol (das sagte er mir immer...bis auf den alkohol, da ich nicht trinke). schlimm, dass ich das seit ich kind war auch noch geglaubt habe, auch wenn das innere gefühl mir immer gesagt hat, ich bin doch nicht so!

    das letzte jahr war schon intensiv. jeden tag denkt man dran und wälzt alles hin und her. das ist anstregend, besonders für meinen partner, aber er macht das echt gut. ich kann nach der langen zeit immer noch mit ihm darüber sprechen und er ist voll da und hilft und steht hinter mir. das hat einiges leichter gemacht. denke ohne ihn, wäre ich ganz schlecht beinander geblieben.

    ich hoffe, dass mein vater und mein bruder eines tages doch noch zur vernunft kommen und aufhören zu trinken. ich fände es schlimm, wenn sie ihr leben so wegwerfen. ich denke oft, mein vater ist jetzt schon 60 jahre alt und hat vom leben nicht viel gehabt so. das ist ja kein leben. und dann tut er mir wieder leid. aber eben...er ist erwachsen und kann entscheidungen fällen. wenn er es nicht tut, dann ist das halt so.

    schöne pfingsten und liebe grüsse :)
    discoboffi

    hallo schnuffig :)
    es ist wirklich manchmal fast belustigend obwohl es das ja eigentlich doch nicht ist. solange ich darüber lachen kann und den kopfel schütteln, erträgt man es komischerweise aber irgendwie auch besser :)

    ich habe schon einige briefe verfasst, so wie du, aber irgendwie habe ich diese nie verschickt. die beiden würden eh nur lesen, was ihnen ihr eigener filter auferlegt. von daher kann es nur anders rüberkommen, als man es meint. das ist wie perlen vor die säue werfen...

    der hals wird übrigens besser... :) ich habe angefangen mit einem theraband übungen zu machen und es wird immer besser. die steifheit lässt nach. wie schlägt es sich bei dir nieder?

    liebe grüsse

    ja dieses auf und ab immer! das geht mir auch so. da denkt man eigentlich ist es klar und logisch, dass das jetzt so läuft und man so handelt und am nächsten tag denkt man, man sei vielleicht zu hart!
    und beim schlagen hört es ja sowieso auf. aber wenn man davon betroffen ist, kann man das noch so oft sagen, wenn man in der situation ist, ist alles nochmal anders.
    lg

    das hört sich änhlich an wie bei mir. : edit gute hilfe erfahren. schau doch dort mal vorbei, leider ist es nur auf englisch.
    edit - bitte keine Links einbinden - edit

    nun habe ich also den absagebrief zur hochzeit geschrieben. er ist ziemlich "gut" geworden. nach vielen "schlaflosen" nächten und etwa 3 entwürfen bin ich nun sicher, dass der text so okay ist. ich war nach dem schreiben erleichtert. da wusste ich gleich, das ist das richtige. ich hoffe nun, das das auch anhält. und hoffe, mein bruder versteht es auch einigermassen. obwohl ich davon nicht überzeugt bin. man sieht ja immer nur seine eigene wahrheit. ein brief kann tausend gesichter haben, auch wenn er eigentlich anders gemeint ist.

    DANKE FÜR EURE HILFE UND EUER VERSTÄNDNIS. Es hat mir mega viel geholfen.

    uih krass! das ist bei mir dasselbe. ich bin auch eisprinzesschen (zitat: du bist ein eisklotz)! oder ich bin wie mein "erzeuger" wie es immer so schön hiess. auch eine nette umschreibung gell! ;)

    mir macht genau diese thematik auch viele probleme mit mir selber. ich denke dann manchmal, bin ich jetzt wirklich der arsch hier? dabei ist nur die realität verzerrt auf der seiten der anderen. ich wurde bisher auch immer von der familie als sündenbock benutzt. kontakt habe ich seit bald 2 jahren nicht mehr. interessanterweise hat meine neue art, dinge anzusprechen, dazu geführt, dass ich ausgegrenzt wurde und man mich monatelang ignoriert hat (telefonate wurden weggedrückt am handy). das sagt ja schon alles. schuld bin natürlich ich. in ihren augen.

    das was wir hier ausführen, ist lediglich gesunder selbstschutz! das hat mich egoismus nichts zu tun.

    Liebe tini1309
    bei mir ist es genau das gegenteil. ich gebe gar nicht gern! bzw....ich erwarte dann wie ein kleines kind, dass ich gelobt und verhätschelt und gedrückt werde.
    ich habe in der partnerschaft eine art zweite persönlichkeit entwickelt, die ab und zu tagsüber hervorkommt. ich benehme mich dann wie ein kleines mädchen meinem mann gegenüber. ihn stört das nicht. es hört sich jetzt gaga an, aber es ist wie ein spiel, ich weiss ja, dass ich das tue. allerdings meist nur in situationen, in denen ich innerhalb der partnerschaft unsicher bin und nicht weiss, ob ich den partner jetzt mit etwas nerve.

    wenn du einen wirklich NETTEN mann findest, dann bin ich sicher, dass wenn du ihn vorher darüber informierst, wie es dir dabei ergeht, sobald es enger wird für dich, er das auch 100% verstehen kann. das ist auch eine form von vertrauensbeweis ihm gegenüber. meine erfahrung ist auch, dass männer es sehr sehr gerne mögen, wenn sie helfen können und die frau betüdeln. und damit meine ich nicht, dass man ihn ausnutzt. du kannst viel geben, vielleicht am anfang nicht das, was du möchtest, aber schritt für schritt, geht das immer besser.

    gefühle hast du. das ist nichts, das man nicht hat oder nicht mehr haben kann oder was einem abhanden kommt. du stellst sie nur in frage, das stellt sich dann wie eine wand zwischen dir und dem gegenwärtigen gefühl. das kenne ich nur zu gut. wenn du keine emotionen hättest, würdest du diese frage gar nicht stellen. wo nichts ist, kann man auch nichts bemerken.

    eines habe ich von meinem partner gelernt, dass ich alles viel zu eng sehe und wichtig nehme. seit ich das geändert habe und gemerkt habe, dass z.b. gar nichts passiert, wenn man mal da oder dort absagt (eine stresssituation für mich), weil niemand das wirklich interessiert ob ich komme.
    wir nehmen uns auch irgendwie wichtig.
    wenn du dir diesen druck nicht machst, wirst du auch nicht mehr so das gefühl haben, alles müsse nach plan laufen.

    ich glaube sowieso fest daran, dass der richtige partner, das alles erträgt. bei mir ist es so. wenn du dich selber so annimmst, kann auch ein mann dich so annehmen, mit allen "tücken" ;)

    liebe grüsse
    discoboffi

    (ich hoffe es hört sich nicht schulmeisterlich an, ich bin schweizerin...deshalb...verzeih mir mein deutsch..)

    hoi gartenblume
    das finde ich gut, dass du trotzdem hingehst. so lernst du, in seiner nähe anders zu reagieren. toll! ich freu mich, dass das bei dir so gut voran geht. es wird bestimmt mit jedem mal besser.
    dass dein vater zirrhose hat, tut mir natürlich sehr leid. das ist nicht schön, auch weil es eine zusätzliche belastung ist für dich oder wie gehst du damit um?

    Hallo an euch alle :)
    vielen dank für eure antworten und dass ihr euch die zeit genommen habt zu meiner zwickmühle!
    ich fühle mich wohler, da ich nun auch sehe, dass ich nicht nur einfach ein fiesling bin, der nur macht, was ihm gefällt.

    Immergrün : das ist eine interessante bemerkung von dir! die einladung war gedruckt, auch nicht von hand unterschrieben. die zukünftige braut hat 2x versucht mich per mail zu erreichen, sie ist bereits co-abhängig nach sehr kurzer zeit und nimmt wie meine mutter beim vater, meinem bruder alles aus der hand und hat das ruder übernommen. mein bruder selber hat sich nie gemeldet. sogar zu meinem geburtstag am 14. januar dieses jahr (ich hatte ihm letztes jahr am telefon gratuliert) kam nur eine sms. und das eine halbe stunde vor mitternacht, bevor mein geburtstag vorbei war.
    wegen der hochzeitseinladung: die war echt 08/15 mässig, also keine persönliche sache, diese einladung hat jeder bekommen. komisch finde ich, dass man als schwester nicht zum standesamt eingeladen wird (einen monat vor der kirchlichen trauung). ist das normal? ich kenn mit mit hochzeiten nicht so aus.

    @laywer & silberkralle: ihr habt recht! es fällt mir nur schwer, das durchzuführen, weil ich angst vor den konsequenzen hab. obwohl ja eigentlich eh schon alles am arsch ist.

    gartenblume : das ist unfassabar, dass diese angststörungen so häufig sind. ich dachte erst, das sind einzelfälle! ich merke, dass die angst kommt, wenn ich dinge tue, die ich eigentlich selber nicht tun würde oder wenn man mir tausend mal vorher sagt: vergiss das nicht, mach das!
    vor einer woche habe ich einen alten brief gefunden, den mir meine mutter mal geschrieben hat, als ich 23 jahre alt war. der brief ist voll mit anweisungen, kein liebes wort. mein arsch sei zu dick, sie hätte schöne mode gesehen, aber eben..mit dem arsch geht das nicht. und lauter solche abfälligen dinge. dabei ist sie nur co-abhängig. sie will auch immer alles kontrollieren. kein wunder engt das die psyche ein. woran leidest du denn genau? bei mir ist es angst vor enge bzw. klaustrophobie (lift, flugzeug etc, alles wo man einfach nicht mehr weg kann wenn man es möchte) und mittlerweilen schon sozialängst, wenn freunde zu besuch kommen, dreh ich vorher schon am rad. aus lauter aufregung. ich denk dann immer, was ist wenn die kommen und ich panik krieg, weil sie kommen. voll gaga...
    wie ist das bei dir?

    ich grüsse euch alle von herzen,
    discoboffi

    hallo zusammen :)
    ich bin grad per zufall hier reingestolpert. es ist das erste mal, dass ich lese, dass jemand auch panikattacken hat. ich bin nie drauf gekommen, dass diese von dem alkoholproblem her rühren!!!!! bin grad etwas "erleuchtet". die familie hat meine attacken als einbildung abgetan und wenn ich was nicht konnte, heisst es: reiss dich zusammen!

    ich denke ich muss jetzt einiges überdenken! die kindheit vergessen braucht zeit. zum glück definiert sie nicht die zukunft bzw das heute. das muss man sich bewusst sein. man kann heute anfangen, anders zu handeln. auch wenn man ein schlechtes gewissen kriegt von. ich werde wohl die hochzeit von meinem alkoholkranken bruder nicht besuchen. wie ich ihm das beibringen soll, weiss ich nicht, aber ich denke, man muss auch hier mal vergessen, dass es der bruder ist. fakt ist: er kümmert sich null um mich. ich interessiere ihn gar nicht. seit über einem jahr nichts mehr gehört. dann eine einladung? na ja...da muss man auch mal sagen...wäre es nciht der bruder, würde man ganz klar nicht mal mehr sich aus freundlichkeit abmelden....
    ich denke wir haben zuviele "unterdrückungsmuster", die uns so handeln lassen, damit es für die "anderen" und den alkoholiker stimmt. oder was meint ihr?

    apropos verhältnis zu den anderen co-abhängigen: meine leibliche mutter steht hinter meinem stiefvater....das hat sehr weh getan. ich habe beide seit 2 jahren nicht mehr gesehen, weil ich "ungemütlich" wurde....

    ganz liebe grüsse
    :)

    Hallo Ihr Lieben
    Ich hab mal wieder die Augen lieber zugemacht, statt zu handeln. Bis am 30. Mai muss ich mich für die Hochzeit meines Bruders an oder abmelden. Er ist Alkoholiker, auch mein Vater ist Alki. Vater habe ich bald 2 Jahre nicht mehr gesehen, ich habe auch mit Mama keinen Kontakt mehr, sie steht hinter Vater, eine ganz typische Co-Abhängige.
    Nun weiss ich nicht, ob ich an die Hochzeit soll. Sagen wir mal so: Ich möchte nicht. Dann kriege ich gleich aber auch total ein schlechtes Gewissen, weil er ja heiratet, das ist ja auch ein wichtiges Fest. Wenn ich hinginge, würde ich es aber nicht gebacken kriegen, so zu tun als wäre nichts, damit andere Leute nichts merken. Zudem leide ich seit Jahren an einer Angststörung, diese wird von meiner Familie jedoch als Einbildung und "die tut nur so" behandelt. Ich weiss genau, ich krieg Probleme, wenn ich da hin muss.

    Was würdet Ihr tun? Meine Lösung momentan wäre, dem Bruder einen Brief zu schreiben und es zu erklären. Allerdings bin ich auch da ein wenig sauer, weil ich von ihm nie was höre und wenn nur wenn er was will (und im alkoholisierten Zustand).

    Irgendwie komme ich auch nicht aus diesem Modus raus, dass ich keine Energie mehr aufwenden möchte für die Alkoholiker in der Familie, weshalb ich mich immer mehr abschotte bzw. auch Angst habe, dass dies z.B. bedeutet, dass mein Bruder mit mir nichts mehr zu tun haben will, wenn ich nciht komme.

    Warum sind diese Entscheidungen so schwierig?! Immer diese "allen es recht machen" Tuerei...

    Ich grüsse Euch ganz doll :)

    hallo senfkörnchen
    ich bin auach ein EKA, weiss es allerdings so richtig erst seit noch nicht langer zeit.
    ich finde es auch nicht berauschend, wenn andere sich besaufen. allerdings finde ich auch, dass du dich da nicht selber damit in gedanken in frage stellen solltest. es ist nun halt mal so. und wenn du das nächste mal in einer runde bist, wo es jemanden gibt, der betrunken ist, dann sag dir einfach mal selber, dass deine gefühle okay sind und akzeptiere es. wäre es nicht so, würdest du dich evt auch besaufen und es noch lustig finden. genau diese haltung hält dich ja davon ab. sei stolz drauf :)

    liebe gela10
    ich danke dir herzlich für deine liebe und motivierende antwort. ich sehe mich in deinen gedanken und erfahrungen selber, du hast recht. das ist also ein muster, dass sich so hinzieht. bei meinem bruder können sie nicht so ausarten wie bei mir, weil er auch trinkt. macht eigentlich sinn.

    weisst du, ich bin froh, dass du mir das sagst, dass ich mich selber nicht vergessen darf. ich bin auch ständig nur mit den gedanken bei ihnen und wie sie auf diesen inhalt oder einen anderen inhalt meines briefes reagieren würden. ich habe schon 3 briefe aufgesetzt und keiner wird "passen", das hat mich gestern abend fast wahnsinnig gemacht. dann wurde mir klar, dass ich mich hier mit etwas beschäftige, dass ich eigentlich wie immer NICHT möchte, tue es aber trotzdem. deine nachricht heute bestätigt mich, das habe ich echt gebraucht. wenn es nach mir ginge, dann würde ich nur noch meine ruhe wollen. das war mir so gar nicht bewusst. man hat ja auch ein schlechtes gewissen. aber mir gegenüber hat ja auf der anderen seite keiner ein schlechtes gewissen. von daher ;)

    wie gehst du oder bist du mit dem dann später umgegangen mit ihnen? hast du noch kontakt? meine mutter hat mir eine lapidare nachricht geschickt vor ein paar tagen, ob ich nichts mehr mit ihnen zu tun haben wolle. dann soll ich so fair sein und es ihnen sagen. wieder mal wird mir die verantwortung übergeben über das, was am ende rauskommt. ich denke ich werde nun für mich einfach nur ihnen gegenüber klar machen, dass der zug abgefahren sei und mich das nicht mehr interessiert. schliesslich muss ich nicht wieder das messer am hals ertragen. so fühlt sich das nämlich an, was mir da wieder an endzeitszenario untergeschoben wird.
    boah, ich wollt es wär endlich vorbei. muss das jetzt unbedingt zu ende bringen. ich träum nämlich nachts nur noch psycho-zeug. fffffff
    danke dir nochmal, dass du dir die zeit genommen hast, zu antworten und mit mir deine sicht und erfahrungen geteilt hast! :)

    hallo gela10 :)
    das buch habe ich auch gelesen. es gefiel mir (wenn man das so sagen kann, lieber man müsste es nicht lesen) gut und es war mein erster kontakt mit dem thema alkoholismus in der familie. nun habe ich auch ein anderes buch noch gelesen, das würde ich auch empfehlen. ich fand es noch ein bisschen besser, weil mehr info drin ist (es ist auch viel grösser als das andere buch).
    Es heisst "familienkrankheit alkoholismus". Du findest es hier:
    zum Buch bei amazon

    hallo ihr lieben
    ich bin an einem punkt, wo ich mich abgrenzen muss. lange wusste ich nicht, wie sehr der alkohol unsere familie sein muster aufgezwungen hat. heute bin ich nicht mehr so scheinweltblind. ich weiss aber nicht, wie ich mich gegen (das wort "gegen" finde ich schon schlimm erwähnen zu müssen) meine eltern wehren soll, wie mit ihnen umgehen. seit ich denken kann, ist der alkohol ein thema. natürlich nur so ein beiläufiges. viele male habe ich meine mutter getröstet und mir anhören müssen, was für ein arschloch der vater sei. meine mutter ist zudem narzisstisch. es geht immer nur um sie und nie um die gefühle und das leben der anderen. alles muss nach ihrem willen geschehen. so wurde ich schon früh zum stillen kind, dass nie seine meinung äusserte, weil sie eh immer "falsch" war. hinzu kamen viele sticheleien "dein arsch ist zu dick, du musst abnehmen". das erste mal als ich ca 5 jahre alt war. es sind immer die anderen schuld an ihrem leid und ihrem leben. sie hat mir auch schon mal gesagt, wenn sie nochmals zur welt käme, würde sie keine kinder mehr wollen. UND: ich solle das NICHT falsch verstehen! kann man es überhaupt anders verstehen? ich denke nicht.
    nun ist kurz vor weihnachten 2010 alles eskaliert. die eltern haben mir und meinem lebenspartner eröffnet, sie würden die weihnacht bei einem ihrer kunden feiern. ich war schockiert, fing an zu weinen und sagte: "was ist das für eine familie, die weihnachten nicht beisammen ist." es hiess ich sei überempfindlich wie immer. dann war der tag da, der 24.12. und ich fühlte mich wie jemand, der keine familie hat und weihnachten im Schnellimbiss verbringt und nachbarn dabei beobachtet wie sie mit ihren familien feiern. das hat mich so mitgenommen, dass ich am 25. keine lust mehr hatte, bei den eltern vorbeizugehen zu kaffee und kuchen. ich habe abgesagt. die antwort: hast du probleme in deiner partnerschaft? nein, hatte ich nicht. meine antwort: ich melde mich im neuen jahr, also 1 woche nach heute). das war wohl zuviel für sie. seither wurde ich ignoriert. es kamen keine neujahrswünsche (ich habe welche verschickt). am 14. januar war mein geburtstag, meine mutter gratulierte nicht, mein vater schickte eine sms um zu zeigen, dass man NICHT per sms gratuliert bzw kommuniziert (er hat mich 2x in seinem leben angerufen bisher).
    ich war geschockt und habe seither einen steifen hals (wirklich wahr!). mir ist das so eingefahren, meine mutter ignoriert mich, straft mich mit nichtbeachtung. noch mehrmals versuchte ich sie anzrufen. bis sie anfing, meine anrufe wegzudrücken und den wiederholten wahlruf ankündigte, dass das handy abgestellt sei. ich konnte es nicht glauben. ich hatte mir doch immer ihre sorgen angehört und nun wollte sie nicths mehr mit mir zu tun haben? weil ich mal nicht nach ihrem muster funktionierte? weil ich eigene entscheidungen getroffen habe? ich weiss es nicht.
    dann die erste mail von ihr im märz 2011. ich solle mich an vater wenden, und einen termin mit ihm vereinbaren, wenn ICH willens sei zu einem gespräch. ich rief ihn an, er beschimpfte mich mit "psychotante", "ich sei früher "besser" gewesen", "dein lebenspartner kann ja nichts!". er hat am telefon gespielt mit seiner macht, mich jederzeit aus der familie zu werfen. ich hab geweint. es war sehr schlimm. ich fragte: wir müssen das doch lösen? er wollte keine lösung bieten. ich solle für mich schauen, was ich ihnen alles angetagn hätte und dann wieder kommen. irgendwann später mal.
    ich habe mich nicht mehr gemeldet. dann im oktober 2011 eine mail von der mutter, sie wolle mich treffen für ein klärendes gespräch. eine mail wie von einem geschäftspartner. ich konnte nicht darauf reagieren, ich war noch zu verletzt von ihrer abneigung und ihrer nichtbeachtung.
    letzte woche 17. februar 2012 wieder dasselbe mail. und die frage, ob ich überhaupt noch mit ihenn zu tun haben wolle. und wenn nicht, solle ich so FAIR sein und es ihnen mitteilen. war es fair, dass sie mich ignoriert hatte? was sie da schreibt, hatte ich schon im april hinter mir. ich musste mich damit auseinandersetzen, dass mich meine mutter nicth mehr wollte.
    nun möchte ich auf diese mail antworten. und weiss nicht wie. ich habe einen brief verfasst, der sehr sachlich ist, von mir spricht, wie ich die dinge sehe und dass ein "klärendes" gespräch nur wieder dafür genutzt wird, das eigentliche problem des vaters unter den teppich zu kehren.
    und ganz schlimm ist, dass ich nciht weiss, wie ich mit der mutter umgehen soll, die mich so im stich gelassen hat. zu tief hat sie mich verletzt. aber wie immer fordert sie weiter von mir.
    ist es gut, einen brief zu schreiben? was sind eure erfahrungen? ich habe angst, dass sie es wieder nicht verstehen und ich wieder das a*** bin. wie immer. darf ich ihnen sagen, so nicht mit mir! und fordern, dass sie das problem erst lösen, bevor sie mit mir zu tun haben dürfen? wie mache ich das? ich bin sehr froh um jede antwort auf diesen thread. und dankbar, wenn jemand überhaupt bis hierhin gelesen hat.
    ich kann sehr schwer mein "schicksal" einschätzen und manchmal schäme ich mich, dass ich hier jammere. andere haben schlimmere eltern? ist das schlimm was mir wiederfährt oder kann man das von einem kind verlangen sowas mitzumachen?