Beiträge von Florena

    Hallo,

    vielen Dank RenateO für deinen Text. Dabei ist mir erst bewusst geworden dass es sich wirklich manchmal ein bisschen so anfühlt, als trage ich die Lasten aller mir nahe stehenden Personen irgendwie auf meinen Schultern. Ich werde mir überlegen, wie ich da wieder raus komme. Danke für deine verständnisvollen Worte.

    Hallo meine Lieben,

    kurzes Update: An der Co-Front gibt es wenig neues, außer das ich nun endlich einen Termin bei einem Psychotherapeuten gemacht habe, im Herbst... (er ruft an, wenn früher was geht). Meine Mutter hat allerdings vor wenigen Wochen eine schlimme Krebs-Diagnose bekommen, sodass meine Zeit im Moment sehr begrenzt ist.

    Liebe Grüße

    Die Magenspiegelung war ein Spaziergang, zugegeben, ich hab mich auch ins Land der Träume schicken lassen =) Ohne Befund. Laut der Aussage der Ärztin kommen nun sehr wahrscheinlich die Bronchien als Ursache in Frage, da diese auf dem Lungenröntgenbild nicht beurteilt werden können. Mal schauen, wie es weiter geht. Vielen Dank für´s Daumen drücken =)

    So, heute geht es zur Magenspiegelung. Ich zittere vor Angst, nicht vor der Untersuchung, aber vor der Diagnose. Werde die zwar heute eher nicht kriegen weil ja die Gewebeproben erst untersucht werden müssen, aber trotzdem, kann ja sein eine erfahrene Ärztin wie sie sieht das auch so schon. Ich hab so Angst...

    Drückt mir die Daumen.

    Hallo Karl,

    eins möchte ich anmerken zu deinem Fahrplan, Punkt 4: Es ist richtig, das sie krank ist und das du das, was sie sagt, nicht persönlich nehmen solltest, aber hab immer im Hinterkopf, dass sie etwas gegen ihre Krankheit tun kann, aber nicht will bzw. momentan noch nicht in der Lage dazu ist. Viele (auch ich) neigen nämlich dazu, gewisse Verhaltensweisen dann mit der Begründung zu entschuldigen, das der Süchtige ja krank ist und es nährt meiner Meinung nach auch den Gedanken, jemanden "nicht im Stich lassen zu können in seiner Krankheit" und trägt zu dem ohnehin schon schlechten Gewissen wegen der eigenen Machtlosigkeit bei.

    Es fällt schwer, zu glauben, dass man nicht helfen kann, denn das fühlt sich an wie ein Eingeständnis der eigenen Unfähigkeit. Das ist es auch, allerdins nicht in dem negativen Sinn wie es klingt. Fähig, ihr zu helfen, in dem Stadium des Verleugnens, ist niemand, es sei denn du kennst jemanden der zaubern kann...

    Also Katharsis, mal ehrlich, schön wenn du so ein nüchterner, erwachsener Mensch bist, der so einfach gehen kann, aber warst du das schon immer? Wenn ja, frage ich mich, wenn du so gut klar kommst, warum du dann in diesem Forum bist. Und wenn nicht, erinnere dich mal bitte an den Anfang deines Weges. Deinen Beitrag hier finde ich äußerst anmaßend, verurteilend und arrogant! Dir scheint mit deiner Geschichte jegliche Form von Mitgefühl oder Verständnis abhanden gekommen zu sein. Ein kleines bisschen Empathie ist immer angebracht, vielleicht findet man für das, was man sagen will, dann nicht ganz so harte Worte. Hast du noch nie die Beherrschung verloren? Warst du noch nie in einer Ausnahmesituation? Hast du noch nie etwas verwerfliches getan? Dein Post kommt mir vor, als hättest du ohne Reflektion und Distanz einfach raus gelassen, was dir gerade durch den Kopf geht. Als wärst du davon überzeugt, der inzige klar sehende Mensch zu sein, aber es gibt niemals nur eine richtige Sichtweise. Wir sind hier alle keine Therapeuten, das ist hier ein Forum, Meinungsaustausch ist das Zauberwort. Wenn du dich in einer realen Shg so auslassen würdest... "hält solange aus bis er sich endlich als Opfer fühlen kann". Gehts eigentlich noch?

    Hallo Karl,

    herzlich willkommen hier. Ich bin noch nicht so weit wie die meisten anderen hier und möchte dir deshalb keine tollen Ratschläge geben, deren Einhaltung mir selbst noch extrem schwer fällt obwohl ich weiß, das sie richtig sind.

    Dennoch möchte ich dich wissen lassen, dass ich, obwohl ich in meiner Beziehung das Ziel der Gewalt war, es sehr mutig finde, das du den Gewaltausbruch deiner Frau gegeüber so offen zugegeben hast. Das es falsch war, weißt du selbst, und das es nicht wieder vorkommen darf, aber ich habe auch Verständnis dafür, denn das was deine Frau die antut ist seelische Gewalt, und jedes Opfer hat früher oder später den Drang, sich zu wehren. Wie oft hab ich bei meinem XY nach einer Prügelatacke die Fantasie gehabt, ihm weh zu tun, aber irgendwann war ich so zermürbt das ich nicht mal mehr fähig war, mich zu wehren. Ich ließ alles nur noch über mich ergehen, in der Hoffnung es ist schneller vorbei. Irgendwann war es mir auch egal, was er mir körperlich antat, denn das Schlimmste war ohnehin das, was er in meinem Kopf anrichtete. Ich kannte mich selbst nicht mehr, bin auch jetzt noch ein Wrack, und es wird mich verdammt viel Arbeit kosten, mich zu normalisieren.

    Ich kann dich nur bitten, lass es nicht soweit kommen. Auch wenn Heim und Geschäft dran hängt. Man kann auch mit sehr wenig Hab und Gut glücklich sein, sehr glücklich, aber wenn erst der Mensch kaputt ist ist Glück nicht mehr möglich und nur sehr schwer wieder herzustellen. Gerade wenn deine Kinder noch nicht erwachsen sein sollten, gib ihnen ein gutes Beispiel. Stell dir nur mal vor, was du ihnen raten würdest, wenn sie das selbe später durchleiden würden wie du jetzt, und nun stell dir vor sie hören nicht auf diesen Rat...

    Mitfühlende Grüße.

    Hallo Silberkralle,

    ja da hast du wohl recht. Ich denke mehr daran, wie es ihm geht, was er macht, als an mich. Aber ich bin auch (noch) nicht in der Lage, das zu ändern. Ich zwinge mich manchmal, indem ich mir eine Aufgabe Suche, zum Beispiel das Bad mal gründlich putzen, oder Wäsche oder was immer gerade anfällt. Aber irgendwann ist alles getan, und dann sitze ich da und es geht weiter...


    Hallo Sunshine,

    du hast völlig recht, die Liebe ist kein Tauschgeschäft und das Wort "Arbeit" ist auch deshalb in Anführungszeichen, weil es nicht ganz trifft, was ich meine, aber mir ist nichts besseres in den Sinn gekommen. Vielleicht ist es so besser ausgedrückt: Ich hab solange gekämpft, ausgehalten, Tränen, Kraft und einen großen Teil von mir selbst investiert ohne den "Lohn* - besser gesagt -Erfolg- zu haben, in eine glückliche, gleichwertige Partnerschaft zu gelangen. Jeder, der verucht zu helfen, möchte doch am Ende auch das es nicht umsonst war, oder? Ich meine, wenn ich zum Beispiel jeden Monat einen Betrag von 100 Euro an Kinderheim spende und nach 3 Jahren merke ich, es ist nie was bei den Kindern angekommen sondern irgendwer hat sich das Geld in die Tasche gesteckt, dann ist das doch auch ärgerlich, einerseits weil die Hilfe keine Früchte trägt und andererseits weil jemand anderes den Nutzen daraus gezogen hat. Sehr komischer Vergleich, aber es ist im Prinzip das gleiche. Ich investiere, eigenlich ohne etwas zu verlangen, dennoch erwarte ich ja einen gewissen Effekt, der aus meiner Investition hervorgehen soll, der aber nicht an gewünschter Stelle eintritt.

    Aber das ist auch eigentlich nicht das Hauptproblem, das eine Andere nun möglicherweise eine normale Beziehung kriegt, für die ich so lang gekämpft habe. Das was mir am meisten zu schaffen macht ist das ich so kaputt bin und das nicht kann. Auch wenn ich im Grunde weiß, das es richtig und gesund ist für mich, nichts neues zu beginnen sondern erstmal mich selbst zu normalisieren, so muss ich ganz ehrlich sagen: Ich gönne es ihm nicht, so einfach alles hinter sich zu lassen und von vorne beginnen zu können. Warum sollte es ihm besser gehen als mir?

    Es geht sooo langsam voran. Alles, was ich bisher verinnerlicht habe ist die Tatsache, dass diese Beziehung keine Zukunft hat, und trotz allem was vorgefallen ist und trotzdem das ich ihn wirklich nicht zurück will als Partner vergeht das schlechte Gefühl einfach nicht, die Gedanken an ihn verschwinden nicht, mein Kopf sagt ganz klar: Ich wünsche mir, das er eine neue Partnerin hat, damit ich endlich den Absprung schaffe und die Endgültigkeit akzeptiere. Ich glaube, ich vertraue mir selbst nicht, bis ich mit eigenen Augen seine Neuorientierung gesehen habe. Wie kann ich es schaffen, nicht davon abhängig zu sein, das er mir die Endgültigkeit vor Augen führt? Ich meine, bei dem Gedanken daran wieder eine Beziehung mit ihm zu führen stellen sich mir die Nackenhaare auf, aber trotzdem hoffe ich auf diesen Beweis?

    Ich werde wohl doch nicht um eine Therapie drum herum kommen, ich will ja auch irgendwann wieder glücklich sein.

    So meine Lieben,

    da das Thema Krebs jetzt erstmal vom Tisch ist möchte ich mich wieder dem Problem widmen, weswegen ich eigenltich hier bin.

    Er ist jetzt schon eine ganze Weile weg, und noch immer knabbere ich daran und meine Gedanken drehen sich um ihn. Ich kann gar nicht verstehen, warum.

    Ok, bisher war er jede Woche mindestens 1 Mal da um seinen Sohn zu sehen. Wenn er nüchtern war, haben wir etwas gemeinsam mit den Kindern unternommen. In letzter Zeit kam er immer nüchtern, er weiß ja, das er sonst nichts erreicht außer dass ich die Polizei rufe und da er ja nun eine eigene Wohnung hat hat er es sich verkniffen, besoffen hier aufzutauchen und Stress zu machen. Ich bin soweit, dass ich mir nicht mehr vorstellen kann, eine Beziehung mit ihm zu führen, und dennoch tut es weh. Er war jetzt 2 Wochen nicht hier. Ich glaube, er hat jemanden kennengelernt. Aber warum tut der Gedanke denn weh? Ich will ihn doch gar nicht mehr als Partner! Ich denke auch oft in diesem Zusammenhang, warum er sich einfach so eine neue Partnerin suchen kann während ich mich allem gegenüber verschließe? Mich stört diese Ungerechtigkeit das er in der Lage ist, sich neu zu verlieben und ich das Thema Partnerschaft überhaupt nicht in Frage kommen lasse (n kann)!

    Ich habe mich dabei erwischt, wie ich zu seinem Fenster sehe, wenn ich vorbei fahre und schaue, ob Licht brennt. Warum? Es fällt mir so schwer, sowas abzulegen. Ich bin doch keine Stalkerin?! Zuletzt wollte er noch eine stationäre LZT machen, glaube ich vielleicht noch immer an ihn? Ist es die egoistische Angst, dass eine Andere nun die Früchte meiner "Arbeit" an ihm erntet? Ich verstehe mich selbst nicht, anscheinend habe ich in den letzten Jahren nichts gelernt und in den letzten Monaten keine Fortschritte gemacht. Dabei gibt es durchaus Momente, in denen er und das was er tut mir egal sind, aber diese Momente sind nicht von Dauer, ich kann sie nicht festhalten.

    So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass ich nur zufrieden und stark sein kann, wenn ich weiß, er ist immer noch da und versucht an mir zu rütteln. Vielleicht bin ich noch kaputter, als ich dachte. Ich hab mir so lange gewünscht, er würde Ruhe geben und einfach nicht mehr auftauchen, aber jetzt, wo es so ist, fühle ich mich auch wieder mies.

    Was ist bloß mein Problem...

    Verzweifelte Grüße

    Hallo Ratlos 12,

    auch ich möchte dich hier willkommen heißen, auch wenn ich selbst noch nicht in der Position bin, dir gute Ratschläge zu geben, da ich noch viel zu labil bin im Bezug auf meinen XY.

    Dennoch möchte ich dir sagen, dass auch ich diese Vorwürfe, Lügen, Schuldzuweisungen und nicht zuletzt das flehende Hilferufen zu Genüge kenne, die Geschichten ähneln sich doch alle sehr, bei dem einen ist es extremer, beim anderen nicht so sehr. Und das ist mein bisheriger Fortschritt, ich habe begriffen das ich nicht Schuld an seinen Sauftiraden bin, an keinem einzigen Rückfall, ich bin nicht der schlechte Mensch als den er mich dauernd darstellt, der ihn im Stich lässt und nicht hilft. Dein Text macht auf mich den Eindruck als wärst du im Gegensatz zu vielen anderen, allem voran im Gegensatz zu mir, sehr standhaft, bleib dabei und lass dir nichts von ihm einreden!

    Jeder trifft die Entscheidungen für sein eigenes Leben, und zwar bewußt. Auch wenn er Suchtkrank ist, es ist seine freie Entscheidung zu trinken und niemand sonst trägt die Verantwortung dafür. Du hast ganz richtig erkannt, du kannst ihm nicht helfen. Das ist das tückische. Man meint, eine Stütze erleichtere ihm den Ausstieg, aber es ist immer das Gegenteil der Fall, jeder Beistand wird zu einem neuen Stützpfeiler gemacht um den anderen in eine Abhängigkeit zu treiben. Vielleicht nicht bewußt - aber es ist so.

    Ich wünsche dir hier ganz viele gute Ratschläge die dir helfen, hier sind ne Menge Leute die diesen Weg erfolgreich gegangen sind.

    Liebe Grüße

    Oh ja das kannst du laut sagen. Ich wurde ja geröntgt und musste dann nochmal ins Wartezimmer, und als der Arzt mich dann rein gerufen hat zum Sono und zur Auswertung und als erstes sagte: Also die Lunge ist unauffällig. hab ich angefangen zu heulen und den Arzt gedrückt. Man dieses Gefühl will ich nicht nochmal haben, ab morgen ist schluss mit rauchen. Hat jemand Durchhaltetipps? :)

    Hallo meine Lieben,

    Gott sei Dank kann ich gutes berichten. Zwar ist die Ursache für das Blut nicht gefunden, aber zumindest ist das Röntgenbild der Lunge unauffällig, keine Entzündung oder Metastasierung zu erkennen. Auch Leber, Nieren, Galle, Blase und Umgebungslymphknoten sind ohne Befund (außer ein Gallenstein, aber das ist nichts Ungewöhnliches). Jetzt muss ich noch in nächster Zeit zum Gastroentrologen und den oberen Verdauungstrakt checken lassen, ich nehme an da wird sich das aufklären. Ich bin soooo erleichtert. Vielen Dank für eure aufmunternden Worte, ich weiß nicht was ich gemacht hätte wenn ich mich nicht hier hätte ausheulen können und so hoffnungsvolle und liebe Antworten bekommen hätte. Danke dafür!

    Hallo, ich wollte mich nur mal wieder zwischenmelden. Im Moment hab ich leider ganz andere Probleme als meinen XY, ich war mal Krebspatientin und seit einigen Tagen habe ich blutigen Husten. Ich befürchte das schlimmste, nämlich Metas in der Lunge, ich hoffe so sehr das ich unrecht habe, aber das wird sich nächste Woche klären. Ich habe Angst und bin alleine. Ganz alleine, ich habe nur meine Kinder. Und die stehen alleine da wenn´s mich erwischt. Naja, ich will euch damit nicht bequatschen, wollte nur erklären warum ich jetzt vielleicht einige Wochen oder auch Monate eventuell nicht schreibe.

    Huhu ihr Lieben,

    ja, ich gebe mir Mühe alles zu ordnen, freut mich, dass man das schon etwas merkt :D

    Die Bücher werde ich mir sicherlich mal bestellen, mal schauen, vielleicht hilft es ja auch mir.

    Der Schritt, mich um eine Therapie zu bemühen fällt mir sehr schwer. Ich habe Angst, dass ich schon am Telefon erzählen muss, worum es geht, ich hatte ja auch meine anderen Ängste schonmal ausgeführt... z.B. dass man mich für zu labil hält um meine Kinder zu erziehen und man sie mir weg nimmt.

    Trotzdem wollte ich heute in einem Anfall von Mut einen Therapeuten kontaktieren, mit enttäuschendem Ergebnis. Nummer eins: Anrufbeantworter weil Weiterbildung, keine Kapazitäten für Neupatienten bis Ende des Jahres. Nummer zwei: Persönlich am Telefon, nur die Aussage keine Kapazitäten für Neupatienten. Nummer drei: Anrufbeantworter, Keine Kapazitäten für Neupatienten bis Mitte 2014 ( :!: ). Das waren die ersten 3 Versuche von 5 Möglichen in meiner Stadt. Wenn ich mir vorstelle da ruft ein akut Suizidgefährdeter an und bekommt das zu hören, was ich heute gehört hab, na dann Prost Malzeit. Ich hatte ja nur einmal jemanden persönlich am Telefon und der sagte mir sofort, als ich nach einem Termin fragte, dass er keine neuen Patienten aufnimmt.

    Alternativ gäbe es noch eine psychatrische Tagesklinik, allerdings glaube ich, die ist für schwerere Fälle als mich und außerdem möchte ich nicht den Tag da verbringen, sondern nur die Zeit, die eine Sitzung so dauert.

    Jedenfalls habe ich erstmal entmutigt aufgegeben. Diese 3 waren die einzigen mit akzeptablen Bewertungen bei Jamameda oder wie das heißt. Mal schauen, vielleicht starte ich einen neuen Versuch bei dem, der "nur" bis Ende des Jahres ausgelastet ist.

    Ja, das mit dem Partner kommt sicher, irgendwann, nur nicht jetzt. Eine Freundin riet mir: "Eine Trennung ist extrem viel einfacher mir einer neuen Bekanntschaft". Da hat sie wohl recht, sie ist allerdings eine starke Persönlichkeit die ihre Meinung und ihre Bedürfnisse vertritt und auch mit starkem Willen durchsetzt, wenns drauf ankommt. Davon bin ich sehr weit entfernt, würde ich mich jetzt in was neues stürzen ist der nächste Absturz vorprogrammiert.

    Ich habe auch wirklich aktuell gar keine Lust darauf, wieder irgendwas mit irgendwem Absprechen zu müssen. Ich möchte meine Belange und alles was die Kinder und mich irgendwie betrifft ganz allein entscheiden. Ich hab ja schonmal irgendwo angerissen, dass ich nichts mehr entscheiden durfte weil es IMMER Stress gab, egal wie ich entschied, und wenn ich gar nicht entschied gab es genau deshalb Ärger. Das betraf die kleinsten Dinge, wie z.B. darf der Kleine ein Glas Limo haben oder muss er Tee trinken. Im Nachhinein, wenn ich das selbst so lese, war es eine sehr zermürbende, schlimme Zeit für mich, ich hab das Ruder für mein Leben vollständig aus der Hand gegeben, als hätte ich ihm ne Generalvollmacht für alles erteilt. Das will ich nicht wieder. Momentan bin ich zu keinem Kompromiss bereit und der Gedanke, irgendwas mit einem Mann absprechen zu müssen, widerstrebt mir zutiefst.

    Das wird sich bestimmt noch ändern, aber das braucht viel Zeit glaube ich.

    Hallo girasole,

    vielen dank für deine Worte, da bin ich doch gleich 3cm größer 8)

    Ich glaube, ich hänge schon noch an dem Mann, mir kommt es nicht darauf an, irgendeine Beziehung zu führen um einfach nur nicht allein zu sein. Der Gedanke an einen neuen Partner ist für mich soooo weit weg, scheint in meinem Kopf völlig absurd. Es wird bestimmt irgendwann soweit sein, aber aktuell oder in naher Zukunft... nein. Kann ich mir nicht vorstellen, dazu fehlt mir der Wille wieder jemandem zu Vertrauen, jemanden in MEIN Leben zu lassen dass viel zu lange gar nicht meins war, völlig fremdbestimmt, bwohl dass vielleicht der falsche Ausdruck ist, ich habs ja quasi so gewollt oder zumindest zugelassen.

    Da der "aktuelle" XY nicht der erste Sozialfall in meinem Leben war, sondern sich dass irgendwie wie ein roter Faden durch mein Leben zieht, dass ich Männer mit Problemen anziehe wie das Licht die Motten, hab ich mir fest vorgenommen, genau hinzuschauen, bevor ich in Zukunft jemanden näher kennenlerne und dass ich mich in einen Glaskasten setze, an dem Amors Pfeile abprallen und die Tür erst aufgeht, wenn ich das will. Einfach gesagt, aber ich versuche es auf jeden Fall.

    Natürlich waren nicht alle meine Partner Alkoholiker oder anderweitig Abhängige, aber irgendwas war immer. Das Kind im Körper eines Mannes, dass ich für jeden kleinen Mist an die Hand nehmen musste. Oder der ewig Arbeitsunwillige, der meinte man müsste ihm den Arbeitsplatz nach Hause tragen, die Kollegen könnten ihn sowieso nicht leiden und überhaupt, hier im "Osten" lohnt es sich gar nicht zu arbeiten, für die paar Kröten stehe er nicht auf. Oder der Mann mit Hang zum Nationalsozialismus, eine besonders gute Wahl meinerseits, wo doch meine beste Freundin eine Deutsch-Brasilianerin ist. Schön war auch der Vater meiner großen Tochter, der mir von Anfang an sagte, ich sei die erste, bei der er treu wäre... und es natürlich nicht war.

    Bin ich eigenlich wirklich so blöd zu glauben, ich könne mit genug Liebe alles erreichen? Denke ich denn, ich kann die Welt verändern? Ganz schön dämlich. Es muss sich dringend bei MIR was ändern. Der Weg hat begonnen.

    Bis jetzt war ich tapfer, aber die Gefühle sind nach wie vor gemischt. Ich bin einerseits ein klein wenig stolz auf mich, dass ich durchhalte, obwohl ich nicht sicher bin, dass dies der Fall wäre, wenn der Druck seitens meiner Familie und Freunde nicht so groß wäre. :oops:


    Andererseits ist auch immer noch die Sehnucht nach dem gemeinsmen Leben da, dass ja irgendwann mal schön war. :cry: Die Einsamkeit, die mich oft übermannt, ist auch ein für mich noch sehr schwer zu händelnder Aspekt. Aber ich halte durch.


    Heute morgen war er das letzte mal da. Wollte rein, wollte reden, beteuerte seine Absicht, eine erneute Therapie zu machen und diesmal trocken zu bleiben. Ich hab es nicht zugelassen. Nach stundenlangen Diskussionen gab ich ihm 8 Euro, damit er im Obdachlosenheim unterkommt die nächsten 2 Tage(eine Übernachtung da kostet 4 Euro), bis er Termin bei der Suchtberatung hat. Vielleicht hätte ich das nicht tun sollen, aber damit habe ich jetzt erstmal 2 Tage Ruhe vor ihm. Diesen endlosen Diskussionen stand zu halten habe ich noch nicht so drauf, ab einem bestimmten Punkt suche ich dann den nächstmöglichen Ausweg. Oft war es das Wieder-rein-lassen, aber das ist ja nun kein Ausweg mehr für mich. :?


    Ansonsten läuft mein Leben ok, ich versuche, mich unter Leute zu bringen, war eine Freundin besuchen, auch 2 Mal abends aus mit Bekannten. Glücklicherweise habe ich in den letzten und kommenden Wochen einige Geburtstage und eine Hochzeit, einige sehr willkommene Anlässe, dem einsamen Alltag etwas zu entfliehen und Mensch zu sein, selbstständiges ICH zu sein, Bekanntschaften aufleben zu lassen, die mal hätten Freundschaften werden können, wenn nicht mein altes Leben so anstrengend und zermürbend gewesen wäre.


    Wie lange war ich auf keiner Feier mehr, ohne XY zu bewachen wie ein Schießhund, damit um Gottes Willen nichts schief geht :roll: Jahre. Es tut gut, sehr gut sogar, aber ein Wehrmutstropfen bleibt, wahrscheinlich eine kleine Schädigung die ich aus der Beziehung zurück behalten habe: Ich fühle mich ohne meine Kinder an meiner Seite nicht gut.

    Obwohl ich weiß, sie sind bei meiner Mutter in guten Händen mache ich mir ständig Gedanken, ob nicht doch was passiert, der Kleine ist noch so experimentierfreudig, schaltet den Herd an, klettert auf Fensterbänke, rennt auf Straßen ohne zu schauen, er ist halt noch klein.

    Auch spielt ein schlechtes Gewissen eine Rolle, ich lasse die Kinder alleine, wo ich ihnen doch so viel zugemutet habe, wo ich doch bei ihnen sein sollte, wo sie doch Spaß hätten, wenn ich sie mitnehmen würde, auch wenn sie zu der Zeit im Bett sein sollten. Ich fühle mich furchtbar egoistisch, wenn ich jetzt alleine raus gehe mit dem Zweck, MEIN Innerstes zu heilen, Spaß und Freude in MEIN Leben zu holen, es fühlt sich wirklich nicht gut an. Ich hoffe, das normalisiert sich irgendwann.

    Hoffnungsvolle Grüße

    Also zuerst mal: Sunshine du hast natürlich recht, aber soweit bin ich noch nicht. Ich bin voll und ganz damit beschäftigt, erstmal einen geregelten Alltag allein mit den Kindern zu schaffen, und an Zukunftsträume oder dergleichen kann ich noch gar nicht denken. Den Stand der Dinge meines Ex erzähle ich nicht, weil es hier jemanden interessiert oder auch nicht, sondern weil es momentan einfach noch zu MEINER Geschichte gehört. Die Aussage bedeutet nichts anderes als dass in 10 Tagen das Theater vermutlich weiter geht. Ich sehe dass hier eigenlich wie ein Tagebuch, dass andere, die in einer ganz ähnlichen Situation wie ich sind oder waren, mitlesen und kommentieren können. Wenn das falsch ist, möge mir das bitte jemand sagen.

    Die Schuldgefühle sind einfach da. Das ist das Resultat der letzten Jahre meines Lebens. Ich traue mir selbst nicht mehr. Wie oft hat er mir erfolgreich eingeredet, dass ich mit nur einbilde, dass er nach Alkohol riecht, weil ich so übersensibel wäre, soweit, dass ich wirklich dass Gefühl hatte ich drehe langsam durch.

    Mein Selbstvertrauen ist ganz weit unten, ich durfte zwar Entscheidungen treffen, doch wenn diese nicht mit seinen Ansichten überein stimmten, gabs Ärger. Irgendwann sagte ich nur noch: "Entscheide du" oder "was wäre dir denn am liebsten" oder ähnliche Sätze, das nervte ihn dann und es gab Ärger weil ich nicht mehr entschieden habe. Alles was ich machte oder sagte war falsch, ich muss erstmal neu lernen, dass ich auch etwas wert bin, dass ich auch Dinge richtig mache und dass ich nicht das bin, als was er mich immer betitelt hat.

    Ich komme offenbar nicht so schnell voran wie es sein sollte. Aber ich merke, es wird besser, sehr langsam und mit Rückschlagen, aber eine lange intensive schlechte Zeit braucht wahrscheinlich auch eine lange intensive Erholungsphase.

    Vielen Dank für die guten Wünsche Kleine79, meine Schritte sind klein aber auch so kommt man voran.