Liebe Nici, deine Worte sprechen mir echt aus der Seele, das tut gut, lieben Dank.
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die Trauer über den Verlust des Partners ist doch schon so lange da, oder nicht ?!!
Das stimmt, aber fatalerweise habe ich das immer wieder verdrängt. Ich bin überhaupt eine Meisterin des Verdrängens, merke noch nicht einmal, wann und wie ich verletzt werde oder vergesse es gleich wieder. (Im Gegensatz zu meinem Mann, der geradezu ein über Jahrzehnte angelegtes Museum seiner Verletzungen pflegt!) Da bleibt dann nur ein dumpfes doofes Gefühl...
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Es braucht mal wieder ein Grund fürs Trinken oder Nichtaufhören. Und wenn es es nicht mit deiner Zustinnung geht <> dann halt wegen deiner Ablehnung
Wohl wahr! So schwankt sein Verhalten mir gegenüber auch zwischen "lieber" (verkumpelter) Zuwendung und vorwurfsvoller Gehässigkeit, doch beides eben, um Saufen zu rechtfertigen. Und das ist nicht mehr gesundes Beziehungsleben, schon lange nicht mehr.
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Er wird dann wahrscheinlich erst recht provozieren unds "laufen lassen", mit Kinder in der Umgebung schwer da weg zu schauen
Genau das passiert gerade. Und ich bin froh, dass ich die Kinder nun miteinbezogen habe in den offenen Dialog, aber natürlich werde ich mit ihnen nochmal über Sucht sprechen. Auch gestern, als er schrie, nun sei er hier wohl der Böse, widersprach ich entschieden und betonte, er sei schwer suchtkrank und MUSS etwas daran ändern wollen.
Mit Trennung haben wir alle schon Erfahrung, denn ich habe mich schon einmal von meinem Mann getrennt, er hat Therapie gemacht, und dann sind wir wieder zusammengekommen, haben sogar geheiratet und ich habe meine wunderschöne Wohnung wieder gekündigt (ich verfluche heute den Tag!) Damals (vor acht Jahren) ist mir die Trennung auch schwer gefallen und war dann leichter als gedacht, aber damals hatte ich eine Affäre mit einem anderem Mann und habe mich deswegen vor allem schuldig gefühlt. Dass Alkohol unser Hauptproblem war, hatte ich gar nicht gesehen! Für die Kinder war es damals schon gut, sich zu trennen, und sie waren beide auch dagegen, dass wir heirateten. Warum habe ich nicht auf sie gehört? Naja, wir hatten eine grandios schöne Hochzeit, und auch noch eine schöne Zeit danach, doch dann nahm der Alk wieder zu und fing an, meinen Mann zu verändern....
Die Kinder sind nun berechtigterweise gestresst von dem Hin und Her, auch das ist ein großer Grund für mein langes Zögern.
Und wohl die Erkenntnis, das die nächste Trennung die endgültige sein wird. Und die Horrorvision als alte Schachtel zu vereinsamen. (die Kinder sind ja bald eh weg) Ich weiß wohl, das die Angst vor dem Alleinsein der schlechteste Grund zum Zusammenbleiben ist, aber ich habe sie trotzdem.
Und dann die vielen tollen Erlebnisse, die wir gemeinsam hatten - Erinnerungen, die wie Messer stechen. Viele unserer Freunde halten uns, glaube ich, immer noch für ein tolles Paar.
Entschuldigt den langen Text, aber das tut so gut, hier zu schreiben...
Liebe traurige Grüße
Ette