Beiträge von Kim Lost

    BC, ich weiß, was du meinst. Ich habe mal mit dem Rauchen aufgehört. Nach 9 Monaten war der Schmacht auf ein Minimum reduziert. Auf einer Party habe ich dann mal geraucht. 2 oder 3 Zigaretten. Danach nicht mehr. 3 Wochen später die nächste Party. Da waren es schon 6 Zigaretten. Kurz danach dann Ostern. Freitag Party, Samstag Osterfeuer... am Sonntag rauchte ich schon morgens, da abends auch wieder ne Party war. Ich war wieder voll drauf :( Daher kann ich deinen Einwand sehr gut verstehen. Die letzten Male nicht mehr trinken hatten immer das Ziel: Danach dann gestzter. Nur ab und zu und nicht so viel. Hat natürlich nicht funktioniert. Am Ende war ich immer an dem gleichen Punkt. Deswegen auch jetzt die Entscheidung: Nie wieder, ich schaffe das nicht. Den Gedanken daran finde ich schön, der Weg ist hart, keine Frage.

    Ich muß jetzt auch erstmal aufhören zu schreiben, um mir wieder schöne Gedanken zu machen.

    LG

    Kim

    Zitat

    trotzdem immer schön achtsam bleiben (mir gehts beim griechen wie dir - nur das ich den uso gleich ablehne) aber s könnt später triggern, wenn du garnichmehr weißt wo die sch..... plötzlich herkommt!

    Das will ich, aus tiefstem Herzen. Ich beobachte mich wirklich sehr genau. Z.B. kostet es mich Kraft, hier zu lesen und zu schreiben und ich weiß noch nicht warum. Ist es die Beschäftigung mit Alkohol, die ja mit dem Lesen verbunden ist? Ich werde es rausfinden.

    Eben hab ich mich noch recht lang mit meinem Arbeitskollegen unterhalten, der seit 9 Jahren trocken ist. Das fällt mir leichter, komischerweise. Liegt vermutlich daran, das ich sehr oft beim Trinken im Internet war :( Deswegen werde ich am WE auch endlich versuchen, eine Suchtberatung bzw. SHG zu finden.

    Trotzdem danke für den Hinweis mit dem achtsam bleiben. Ich nehme es mir zu Herzen, vor allem den Hinweis, das es erst später triggern könnte.

    LG

    Kim

    Hallo BC,

    Zitat

    die Grundbausteine hast Du schon gelesen - oder?

    Interessant ist ja der Punkt 7:

    Ja habe ich und ich hab sie auch verstanden bzw. welchen Sinn sie haben.

    Zitat

    Und kannst Du Dir vorstellen, auch wenn man verschiedene Situationen nicht mit Alkohol verknüpft, sie trotzdem im Unterbewußtsein weiter arbeiten (triggern) könnten?

    Theoretisch halte ich es für möglich. Kann ja nicht mal behaupten, das ich es nicht schon erlebt habe. Z.B. habe ich mich noch nie in ein Cafe gesetzt um mich zu betrinken. Würde ich an einem vorbei gehen und da sitzen lauter Menschen, die entsprechenden Stoff konsumieren würde es vermutlich bei mir was auslösen und ich müsste schnell dran vorbei gehen.

    Ich kann doch nichts dafür, das es mir nichts ausmachte, beim Griechen. Es hat nichts, aber auch gar nichts ausgelöst im Gegensatz zu anderen Situationen.

    @ Matthias

    Zitat

    genau - selbst wenn deine gedanken in ne völlig falsche richtung gehn, kannst du durchs aufschreiben anderen helfen soche gedanken zu vermeide.

    Im Moment und wahrscheinlich auch in Zukunft werde ich meine Gedanken, die MICH betreffen, hier in diesem Forum äussern aber nicht die Gedanken anderer kommentieren. Ich möchte erstmal hier ankommen ;) Nur mal angenommen, irgendeine Situation macht mir tatsächlich nichts aus, das stimmt das für mich. Wenn ein anderer das auch meint werde ich das mit Sicherheit nicht zustimmend kommentieren. Ich kenne den nicht und will auf keinen Fall eine Sicherheit vermitteln, die ich nicht beurteilen kann.

    Zitat

    willst du das alleine tun oder bist du n "geheimnisträger" - schreib schreib schreib und schreib!

    Werde ich, versprochen :)

    @Karsten

    Zitat

    wenn man sich nicht bekannt macht, können andere Mitglieder auch nicht ihre konkreten Erfahrungen vermitteln.

    Ich werde nachher den Zugang zum geschlossenen Bereich beantragen. Dann wird es mir leichter fallen, über mich und mein Umfeld zu berichten. Hier möchte ich einfach nicht ergoogelt werden.

    Zitat

    Niemanden und schon gar nicht dir, ist damit geholfen, wenn man nur das schreibst, was hier gut ankommt, was andere lesen wollen, aber nicht den Tatsachen entspricht.

    Habe ich auch nicht vor und bisher auch nicht getan. Wenn ich jemandem schreibe, das ich es für okay halte das er nicht in eine reale SHG möchte, (weil es für mich vor 2 Jahren aus psychischen Gründen auch undenkbar gewesen wäre) dann halte ich das inzwischen für gefährlich. Ich kennen den Menschen nicht und werde ihn daher nicht in seinem Entschluß bestärken. Der steht ja fest und wenn andere ihn davon überzeugen es doch zu tun, ist das ja nicht verkehrt.

    LG

    Kim

    Hi Ghiuirgean

    Zitat

    daß Du hier keine Rechte hättest, Dich in
    irgendeinerweise zu äußern? Schreib' bitte nicht, daß Hartmut das ja wohl
    so gemeint haben wird.

    Nein, ich habe es weder so gelesen noch so verstanden. Ich habe es eher so gemeint, das ich ganz am Anfang stehe, keinerlei Erfahrung habe und somit mit meinen Gedanken eher was kaputt machen könnte als zu helfen. Ich sortiere ja selber noch.

    Zitat

    Huch Geschockt, das versteh' ich nicht, welche Strenge? Und warum die ""

    Nicht geschockt sein. Ich habe hier ja schon ein bisschen gelesen. Auch von dem einen oder anderen Rückfall und da wurde in der Tat Tacheles geredet. Die Betroffenen waren ziemlich betroffen. Aber ich las dieses Tacheles eben so, das ein Verharmlosen (die Rückfälligen hatten es verharmlost, es nicht als weiter schlimm verkaufen wollen) in diesem Fall mehr als kontraproduktiv wäre. Es würde den nächsten Rückfall nur begünstigen. Es tut mir gut, das so zu lesen. Bis vor kurzem freute ich mich ja auch, das mein Umfeld es ja als nicht so schlimm empfindet. Heute empfinde ich es eher als Belastung.

    Als meine Ärztin meinte, ein Rückfall wäre nicht so schlimm, antwortete ich sofort "Doch, für mich schon" und das war nicht so dahingesagt sondern das habe ich auch so empfunden. Ihr seid streng, aber im positiven Sinne. Strenge wird von manchen als Negativ empfunden und um niemanden zu beleidigen habe ich es in "" gesetzt. Das ist alles.

    Zitat

    Lost wie in Verlosung oder wie in verloren

    Beim Anmelden suchte ich einen Namen. Spontan viel mir Kim (Possible) und durch meinen Zustand das Lost von verloren ein. Am nächsten Tag ärgerte ich mich schon über den Namen, weil er so negativ klingt und auch ist. Aber gut, lässt sich jetzt nicht mehr ändern ;)

    Lieben Gruß

    Kim

    @ Martin

    Zitat

    Warum lässt du dir einen Ouzo vor die Nase stellen ?, wenn ich gefragt werde sage ich "nein danke".

    Ein automatisierter Gedanke von früher. Wenn ich nicht trinke nehme ich ihn trotzdem um ihn dann weiterzureichen. ICH hab zum Ouzo nicht mal gedanklich ja gesagt.

    Zitat

    Woher willst du wissen dass diese Leute "Alkoholiker" waren ?

    Aufgrund der sozial schwachen Gegend, aufgrund des ungepflegten Zustands, aufgrund der sehr heruntergekommenen Kleidung, aufgrund des Geruches und aufgrund der Getränke auf dem Tisch habe ich dieses angenommen. Wissen tue ich es nicht. Aber ein Weitertrinken könnte mich durchaus in diesem Erscheinungsbild auftreten lassen. Alkoholiker meinte ich in diesem Zusammenhang übrigens nicht böse oder herablassend oder sonst wie wertend. Übel war mir hauptsächlich wegen des Geruchs.

    @ Hartmut

    Zitat

    Bei mir waren es Erfahrungen die ich bekommen hatte. Ich fragte viel und hatte auch immer offen und ehrlich etwas geschrieben aber ohne eigene Schlussfolgerungen, was den Weg betraf . Den kannte ich ja nicht

    Das meinte ich, mit "kein Recht", war unglücklich bzw. falsch ausgedrückt. Ich möchte erstmal lernen und bei mir bleiben. Meins ist schwer genug um mich jetzt schon mit anderen zu befassen.

    LG

    Kim

    Hartmut

    Zitat

    @Kim

    ich danke dir für deine Post, die sich nahtlos an das Nasse Denken anschließt von dem wir hier sprechen . Du bist kaum ein paar Tage trocken, gehst schon wieder in Lokale und denkst das es dir nichts ausmacht wenn jemand neben dir sauft. Gleichzeit erzählst du auch für die Zukunft keine Gefahr siehst. Geschockt Nasser geht es nicht .

    Auf welche Grundlage besteht denn dein hypothetisches zukunftsweisende Denken ? Welche Erfahrungen hast du denn schon mit dem Trocken werden gemacht ? Und da du schon Trinkpausen im Hinterkopf hast, ist es nach meinen Erfahrungen , ein guter Weg dahin.

    Die Erklärung steht im Text, warum es mir nichts ausgemacht hat. Was mir was ausmachen würde: Wäre es eine trinkende Clique und da würde ich nicht hingehen. Mehr kann ich dazu nicht ausführen. Im Übrigen habe ich im Vorfeld gar nicht ans Trinken gedacht und daher auch nicht, das er was trinken würde.

    Aber du hast Recht. Ich habe hier gar keine Rechte, mich in irgendeiner Weise zu äussern, da ich keinerlei Erfahrung habe. Ich werde mich vorläufig zurückhalten, da ich keinesfalls mit meinen Gedanken irgendetwas kaputt machen, bagatellisieren möchte oder sonstwas. Ich werde mich aufs lesen beschränken und aufs berichten von mir.

    LG

    Kim

    PS: Eure "Strenge" finde ich übrigens gut :)

    Hi Karsten,

    dieser Gedanke macht mir Angst, daher beschäftige ich mich nach Möglichkeit gar nicht damit. Ich nehme im Moment vorrangig wahr. In den letzten beiden Tagen waren ganz viele Momente, in denen ich mich beobachten konnte:

    Vorgestern... das steht ja schon drin. Gestern hatte ich ziemlich viel Stress auf der Arbeit aber alles klappte gut. Ich hab es auf die Nüchternheit geschoben und hab mich tierisch gefreut. Dann aber, im Stress, ging was unter und ich kam unter enormen Druck. Als die Arbeit dann aber auch zeitgerecht auf die letzte Minute fertig wurde kam ein automatisierter Gedanke verbunden mit dem Suchtdruck: Jetzt belohnen (ihr wisst, was ich meine) aber ich habe es sofort gemerkt.

    Jetzt ein kleiner Abstecher in meine Angsttherapie: Dort lernte ich, wenn Panikattacken aufkommen, einfach weitermachen... es geht wieder weg. War hart und anstrengend das zu lernen aber es nahm mir die ANgst vor der nächsten Panikattacke. So wurden diese dann weniger.

    Ich merkte also diesen Suchtdruck und womit das zusammenhing und wischte diesen Gedanken weg. Er machte mir keine Angst, weil ich wusste, das verschwindet wieder... und es verschwand.

    Heute war es ruhiger. Als ich nach Hause fuhr kam wieder dieser Druck. Aber ich wusste, ich hatte noch nichts gegessen. Mir ist aufgefallen, das mit leerem Magen der Druck recht heftig ist. Ich habe dann schnell was gegessen und er ging wieder. Dann kam heute ein Päckchen mit GLS an. Habe von diesem Paketdienst noch nie was bekommen. Ich musste es bei einer Packstation abholen. Diese war in einem Kiosk hier um die Ecke. Ich habe einen absoluten Schreck bekommen. Das sassen 3 Alkoholiker am Tisch und es stank erbärmlich nach Schnaps. Ich fühlte eine Mischung aus Ekel und Panik. Ich wollte nur noch raus.

    Bewusst an Alkohol denke ich im Moment gar nicht. Das ist situationsbedingt. Was mich beschäftigt ist diese 3-wöchige Montage. Wir fahren da mit ca 100 Leuten im Alter von 20 - 50 Jahren hin. Da wird jeden Abend mit Sicherheit gefeiert... Durch die Beschäftigung damit, weiß ich, das ich mich dem entziehen kann und dadurch bin ich ruhiger.

    Ich will nicht mehr trinken, weil ich weiß, das ich es nicht kontrollieren kann. Das Universum hat mich heute in diesen Kiosk geführt um mir zu zeigen, wo ich nicht hin möchte. Und da geht es hin, wenn ich es nicht lasse. Ich habe Angst, wieder was zu trinken. Angst vor einer Zukunft, die mir entgleitet...

    Hi beagle, ich möchte dir einfach sagen, das ich deinen festen Willen, trocken zu bleiben irgendwie spüren kann. Ich glaube dir absolut, das du nicht planst, dir irgendeine Hintertür offen zu halten.

    Ich bin ja auch ganz frisch dabei und habe mich in diversen Situationen beobachtet. Vorgestern war ich mit einem Freund zum Essen und er hat fleissig seine (kostenlosen) kurzen und seine 2 Bier getrunken. Es hat mir absolut gar nichts ausgemacht und ich denke, es liegt daran, das ich essen gehen nicht mit saufen in Verbindung bringe. Ich bin auch in der Vergangenheit wesentlich öfter nüchtern vom Essen nach Hause gegangen als angetrunken (betrunken nie). Daher sehe ich da zukünftig für mich keine Gefahr. Im Gegenzug hat mich meine Schwester (die Bescheid weiß) gefragt, ob wir mit unseren Kindern zum Osterfeuer wollen oder ob es mir zuviel ist. Nein, da möchte und werde ich nicht hingehen, weil da läuten bei mir alle Alarmglocken.

    Da ich nun auch neu bin könnte ich mir vorstellen, das mancher hier sagen wird, das es hochgefährlich war oder ist, das ich mit jemandem (der übrigens sehr selten trinkt) zum Essen gehe der etwas trinkt. Vielleicht wird daraus auch gemacht, das ich nur eine Trinkpause machen will. Ich empfinde es aber nicht so. Die Zukunft wird zeigen, ob diese Menschen Recht haben. Ich hoffe aber nicht. Mein Wille ist weiter ungebrochen stark.
    Verstehen kann ich so eine Meinung aber allemal. Sucht ist so tückisch. Ich werde hoffentlich nie vergessen, wie oft ich mir Stoff besorgt und konsumiert habe, obwohl ich (der Verstand) es nicht wollte.

    Hi Berthold, hatte dir ja versprochen, dir hier noch zu antworten. Ich möchte dir sagen, das du unheimlich stolz auf dich sein kannst. Gut, du bist in die Falle Alkohol getappt, in die Falle Spielsucht. Leider kann sowas passieren. Das kommt in den besten Familien vor. Aber du hast es gemerkt. Viel früher als manch anderer. Und was ich richtig gut finde: Das du deine Schulden mit viel Arbeit (Nebenjob) selbst regeln möchtest. Du steckst deinen Kopf nicht in den Sand. Finde ich klasse.

    Meine Exfrau war auch sauer auf mich. Aber heute kann ich sie verstehen. Ich/Du, wir können die Vergangenheit nicht rückgängig machen. Aber wir können unsere Zukunft gestalten und das empfinde ich irgendwie sehr motivierend. Eine Motivation von mir (neben dem, das ich nicht noch tiefer abrutschen möchte, das ich mehr vom Leben haben möchte als betrunken irgendwo einschlafen und den ganzen Tag wegen dicken Kopf nichts schaffen und nichts mitkriegen) ist: Die nächste Partnerin wichtiger nehmen als den Alk. Das schaffe ich aber nur durch Astinenz.

    Du sagst:

    Zitat von Berthold


    Wasser, Brot und keine Beziehung die nächsten Jahre. Einen Mann mit Schulden will bestimmt keiner. :?

    Mach dich nicht kleiner als du bist oder vielleicht warst. Ich glaube, du hast ein grosses Herz und nur das zählt. Nicht deine Schulden. Wenn du weiter auf diesem Weg bleibst wirst du immer stolzer auf dich sein können. Das werden auch andere mitbekommen und mit etwas Abstand... vielleicht sogar deine Frau. Würde ich nicht drauf zählen aber die Hoffnung stirbt doch irgendwo zuletzt ;)

    Ich wünsche dir weiter ganz viel Erfolg auf deinem neuen Weg. Ich gehe ein Stück mit dir, ausser der Spielsucht ist meine Vergangenheit sehr ähnlich ;)

    LG

    Kim

    Bin wieder zurück und es war ein schöner Abend... trotz Alkohol... aber eben nicht für mich ;)

    Auf dem Weg zum Essen sagte ich ihm schon, das ich ihm gleich noch was erzählen möchte. Wir gingen zum Griechen und ich hatte völlig vergessen, das es dort ja den grundsätzlich beliebten Ouzo gibt. Der Wirt kam an und ich war (jetzt schon) erschrocken, als er fragte, ob ich einen Ouzo wolle. Ich sagte ja und schob ihn meinem Bekannten rüber:" Womit ich schon beim Thema bin, was ich dir erzählen möchte..." Naja, dann hab ich ihm eben alles erzählt. Er war überrascht und, wie erwartet, nicht schockiert. Danach war es dann kein Thema mehr. Er hat seine 2 Bier getrunken, ich mein Kaffee und Spezi und ich hab nichts vermisst. Es gab genug andere Themen und ich habe keine Sekunde an Alk gedacht.

    Jetzt gehe ich zufrieden und müde ins Bett. Ich finde, alles in allem war es heute ein erfolgreicher Tag :)

    Zitat von Old Flatterhand


    Wir gaben zu das wir dem Alk gegenüber
    machtlos sind und kapitulierten ganz einfach.

    Ich denke, ich verstehe, was du meinst. Er ist stärker als wir und daher nehmen wir den Kampf nicht weiter auf sondern gehen ihm aus dem Weg. Auch eine schöne Betrachtungsweise :)

    Wegen der Therapie schreibe ich später etwas. Bin jetzt ein wenig in Eile, da ich mit einem Freund zum Essen verabredet bin. Der nächste, dem ich gleich "beichten" werde, obwohl ich es nicht als Beichte verstehe. Einfach eine Tatsache die ich an mir feststellte und der ich Rechnung tragen werde. Er wird es aber verstehen.

    Eben war ich noch einkaufen und bin bei dem schönen Wetter über den Markt geschlendert. Dort war auch ein Cafe. Das erste Mal wurde mir bewusst, wieviele Menschen dort in der Sonne sassen und lecker Cappucino oder Kakao tranken und gerade mal 2 Leute mit nem grossen Bier. Leider hatte ich keine Zeit, mich dazuzusetzen sonst hätte ich mich zu den Kaffeetrinkern gesetzt und die Situation mal richtig genossen :) Auch im Supermarkt: Alkohol und Softgetränke sind in dem Markt total getrennt. Ich hab mich ordentlich mit Säften eingedeckt. Bananensaft, Pfirsichsaft, Tomatensaft und... Karottensaft. Ist gut für den Teint :D Ich sah mich mit den Kindern einkaufen, die ich versuchte irgendwie von mir wegzulotsen um heimlich noch ne Flasche aus der anderen Ecke zu holen. Das soll es nie wieder geben... und bei dem Gedanken überkam mich ein Glücksgefühl. Auch an der Kasse. Säfte auf dem Laufband. Hinter mir eine Frau... und ich brauchte kein schlechtes Gewissen haben. Nein, ich muß wirklich keine Angst vor der Trockenheit haben.

    Berthold, ich hab deine Geschichte gelesen. Du kannst immens stolz auf dich sein. Aber dazu werde ich später was in deinen Thread schreiben. Jetzt muß ich wirklich los :)

    Schönen Tag noch euch allen. Ist schön, hier zu sein :)

    und ich bin stolz darauf, das ich hier bin :) Möchte mich erstmal bei denen bedanken, dir mir im Vorstellungsthread den Arztbesuch "aufgezwungen" haben (das meine ich mitnichten negativ :wink: ) und die mich dort schon aufgenommen haben. Nun möchte ich mich auch hier kurz vorstellen:

    Getrunken habe ich eigentlich schon, seit ich Jugendlicher bin. Was mir nie, zu keinem Zeitpunkt bewusst war: Ich kann es nicht kontrollieren. Nur mal ein Bier, das gab es bei mir selten. Wenn, dann musste es bis zum Stillstand der Augen sein. Da meiner Meinung nach es viele in meinem Umfeld machten, hielt ich es für normal, für "männlich" :? Irgendwann kamen Frau und Kind und mein Konsum beschränkte sich aufs Wochenende. Daher konnte ich doch auch kein Alkoholiker sein. Also, wusste ich nicht, was meine Frau bloß immer hatte (an dieser Stelle danke ich allen, die ihre Erfahrungen im Co-Abhängigen-Forum geschrieben haben, ihr ahnt gar nicht, wie ich mich dort wiedererkannte)

    Irgendwann war die Frau dann weg. Durch diverse Hin- und Hers war es eine schreckliche Zeit für mich und ich flüchtete mich wieder vermehrt in den Alkohol. Er gab mir eine Zeitlang Ruhe und Sicherheit... bis ich immer wieder in Situationen geriet, mit denen ich weder mit noch ohne Alkohol zurecht kam. Lange Rede, kurzer Sinn, es folgten einige Therapien wegen Nervenzusammenbruch, tiefen Depressionen, Angst- und Panikattacken. NICHT wegen Alkohol!

    Nachdem die Therapien beendet waren kam eine Zeit der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Der Alkohol war mir dabei ein treuer Freund. Ich fing an mich zurückzuziehen um mich abends zu besaufen. Am Ende war ich bei 1 Flasche Sternmarke alle 2-3 Tage. Irgendwann merkte ich, das ich es nicht mehr kontrollieren kann. Ich bekam Angst, Alkoholiker zu werden (mit dem Wissen und nicht zugeben wollen, es schon zu sein). Ich versuchte einen Entzug mit dem Plan, irgendwann, jedoch gemässigter, weiterzumachen. Zu dem Zeitpunkt war mir der Kontrollverlust noch nicht bewusst. Das ging relativ gut und relativ schnell war ich auch wieder bei meinem alten Pensum.

    Vor kurzem wurde mir klar, das es so nicht weitergehen kann. Ich öffnete mein zu Stein verschlossenes Herz und (so blöd es klingen mag) die Liebe fand wieder Einzug. Was tat ich mir an, was tat ich meinen Kindern an, war der vergangene Konsum an allem schuld? Wenn ich eine neue Beziehung eingehe, möchte ich dann wieder so tun als wäre es nicht so schlimm und sie solle sich nicht so anstellen? Nein, das wollte ich nicht mehr. Am Samstag, dem 10.03. hatte ich meinen letzten Suff. Dann wachte ich auf. Ich wollte nicht mehr. Letzte Woche Mittwoch hatte ich leider einen kleinen Rückfall doch nach 2 kleinen Mischungen wachte ich auf (ich will es auf keinen Fall verniedlichen aber ich möchte trotzdem den Stolz in mir mitnehmen. Normalerweise schaffte ich es nicht, dann aufzuhören). Das machte mich noch sensibler. Ich wusste: Nein, nie wieder. Du schaffst das nicht mit: Irgendwann mal ein bisschen. Und wozu auch? Das Leben ist doch so schön ohne. ICH will nicht mehr, es ist nur das Dreckszeug, das Macht über mich haben möchte. Diesen Kampf habe ich jetzt angenommen.

    Nachdem ich hier was von Wohnung trockenlegen gelesen habe, habe ich auch die Reste weggekippt. Hier ist nichts mehr. Versuchungen gehe ich aus dem Weg. Meine Schwester, meine engsten Arbeitskollegen, mein bester Freund wissen Bescheid. Heute war ich bei meiner Ärztin, die mich nun begleiten wird. Ich werde mir nun noch eine SHG suchen, um mich weiter zu festigen. Wahrscheinlich steht eine ambulante Therapie an, da mit dem Antidepressivum Alkohol alte Depressionen hochkommen. Aber nicht mehr so schlimm, das ich sie betäuben müsste.

    Ein langer Weg liegt vor mir. Aber ich nehme ihn dankbar und neugierig an. Ich bin auch froh, hier zu sein. Die Geschichten motivieren mich, bauen mich auf, ich lerne aus ihnen. Auch aus dem Bereich der Co-Abhängigen, die mir eine weitere, neue Sichtweise des Alkoholkonsums und der Selbstlügen zeigen. Ich freue mich auf den Austausch mit euch :)

    LG

    Kim