Beiträge von lütte69

    Guten Morgen Emilene,

    Code
    Beim lesen mancher Geschichten hier ist mir aufgefallen, dass es immer wieder um Beleidigungen geht. Gehört das auch dazu?
    Das gibt mir zu denken, den wir hatten eine lange Zeit intensive Diskussionen darüber ob ich genug arbeite und wie der Haushalt zu führen sei.
    Jedoch war das vor dem Thema Alkohol, so dachte ich jedenfalls!?!

    Zum Beleidigen gehören immer zwei. Du erledigst die Dinge zu Deiner Zufriedenheit - Punkt. Wenn er andere Ansprüche hat, kann er diese doch selbst umsetzen. Mein Mann hat mir in der nassen Zet auch Dinge an den Kopf geworfen, die weh getan haben und die ich mir sehr zu Herzen genommen habe. Aber Du kannst einen nassen Alki nicht zufrieden stellen. Es gibt immer was, dass ihm nicht gefällt. Das ist meine Erfahrung. Erst der Ausstieg aus dem Hamsterrad hat mich zur Ruhe kommen lassen.

    sonnige Grüße
    Lütte

    Guten Morgen Eule,

    es liegt doch bei dir, wie viel von dir du hier schreiben möchtest. Vielleicht fällt es Dir im geschützten Bereich leichter, offen über alles zu schreiben. Da kann dann auch nicht das gesamte www mit lesen.

    Du schreibst, dass Du Dich in Deiner eigenen Wohnung nicht wohl fühlst. Kann es auch eventuell daran liegen, dass Du mit Dir selbst nicht im Reinen bist, dass Dein Kopf anders tickt als Dein Bauch? Ich hab es kürzlich schon mal geschrieben, dass ich ja auch für eine gewisse Zeit ausgezogen war. Ich hatte mein eigenes Reich, hatte die Kontaktsperre durchgesetzt - alles was ich wollte und ich war kreuzunglücklich. Mein Verstand sagte mir, dass alles so genau richtig ist und mein Gefühl hatte so Angst und Zweifel. Meine eigene Courage hat mich völlig überrumpelt. Alles war neu. Wollte ich das? War es nicht doch einfacher, sich mit dem Gewohnten zu arrangieren? Ich war innerlich total zerrissen. Dann hab ich mir ein neues Hobby gesucht, ganz viel gelesen, bin meinen Freundinnen auf den Keks gegangen, hab angefangen, mich um mich zu kümmern. So nach und nach wurde es besser. Das war ein Prozess. Wie oft hab ich auf dem Bett gesessen, mutterseelen allein und hab Rotz und Wasser geheult, aber ich bin da durch. Noch einmal brauche ich das nicht, aber ich denke, es war unwahrscheinlich wichtig für meine Entwicklung.

    Ich halte es für wichtig, erst mal bei sich zu gucken. Was kann ich tun, damit es mir besser geht, was brauche ich, was fehlt mir. Ich kann mit Seelenverwandtschaft immer nicht so viel anfangen, bin da eher rational. Seit ich akzeptiert habe, dass ich meinem Partner nur bis vor die Stirn schauen kann und NICHT weiß, was er denkt, lebe ich ruhiger. Das war ein wichtiger Punkt für meinen Mann und mich. Das sind meine Erfahrungen. Ich will damit auf keinen Fall werten. Es gibt natürlich Situationen, in denen wir ähnlich denken und manchmal verstehen wir uns ohne Worte, aber wir kennen uns inzwischen 30 Jahre, haben also viel gemeinsam erlebt und ticken in einigen Dingen ähnlich.

    Sonnige Grüße
    Lütte

    Hallo Eule,

    du hast Dich freiwillig mit diesem Mann zusammen getan, Du kannst ihn aus freien Stücken auch wieder verlassen. Ich weiß, so einfach ist das alles nicht. Aber am Ende läuft es darauf hinaus. Wir leben in einem freien Land, wo jeder zum Glück über sein Leben selbst bestimmen kann.

    Ich weiß auch nicht ob ich den Mut hätte, einen mir nahestehenden Menschen bei der Polizei zu melden, weil er gerade betrunken Auto fährt, aber mit den Selbstvorwürfen im Falle eines Unfalls müsste ich dann Leben. Es ist eine bescheidene Situation, in die wir uns da reinziehen lassen. Vielleicht hilft es ihm klar zu sagen, dass Du die Polizei informierst, wenn er wieder betrunken fährt, aber dann musst Du auch bereit sein, das durch zu ziehen.

    Wenn Du gehst, ist ja nicht aller Tage Abend. Vielleicht ist das der Anstoß den Dein Mann braucht um in die Puschen zu kommen. Bei uns hat es funktioniert, aber wie gesagt, dass war mir zum Zeitpunkt meines Auszuges vielleicht nicht ganz egal, aber nicht der Hauptgrund. Ich wollte/konnte so nicht weiter leben. Es brauchte auch jeder die Zeit für sich, um wichtige Entscheidungen zu treffen.

    Schön, dass Du eine Freundin hast, die Dich unterstützt. Das hat mir auch unwahrscheinlich geholfen. Jetzt bist Du wichtig.

    sonnige Grüße
    Lütte

    Hallo Gealein,

    herzlich willkommen. Mit Ratschlägen ist das immer so eine Sache, aber ich kann Dir gern von meinen Erfahrungen berichten. Die Geschichten hier ähneln sich alle und doch sind alle anders, weil wir ja als Mensch einzigartig sind. Jeder hat seine Ängste und Zweifel. Ich kann nur sagen, dass für mich die räumliche Trennung ganz wichtig gewesen ist. Nach langem Kampf hatte ich auch eine 4 wöchige Kontaktsperre durchgesetzt und von da an konnte ich etwas zur Ruhe kommen. Obwohl ich alles so wollte, war die erste Zeit ohne Kontakt total komisch, immer ein Warten. Aber als ich dann merkte, dass er die Kontaktsperre akzeptiert hatte, wurde ich ruhiger. Aber mir fehlten seine Anrufe auch :shock: . Jetzt musste ich mich mit mir auseinander setzen - kein einfaches Unterfangen.

    sonnige Grüße
    Lütte

    Hallo Shopgirl,

    Du hast so viele Fragen an deinen Alki, aber wir können sie nicht beantworten. Ich bezweifle auch, dass er dazu in der Lage sein wird.

    Alkoholismus ist eine Sucht, die wir als "Normalos" nicht nachempfinden können. Sie bewirkt, dass nur der Alk wichtig ist und alles getan wird, damit man irgendwie daran kommt. Dass dabei nahestehende Personen verletzt werden, wird in Kauf genommen.

    Du kannst echt nur zusehen, dass Du Dein Leben auf die Reihe kriegst und für Deine Tochter sorgst. Er ist für sich verantwortlich und kann mit seinem Leben machen was er will - hart für uns aber Realität.

    Gedankenkarussell stoppen ging bei mir so - Lieblingsmusik laut aufdrehen und mitsingen. Wenn man singt, kann man nicht grübeln. Das hilft kurzfristig, ansonsten versuch Deine Gedanken auf Dich zu lenken.

    sonnige Grüße
    Lütte

    Hallo Eule,

    mein Mann war auf Montage als es ans finale Packen ging. Ich hatte gerade den ersten Koffer auf's Bett geschmissen, da rief er an. Mein Herz rutschte sowas von in die Hose, mein Bauchknoten zog sich heftig zusammen und ich war wie gelähmt. War das ein Zeichen? Sollte ich nicht gehen? Das Telefonat war komisch, mein schlechtes Gewissen traktierte mich. Zu der Zeit war ich schon im geschützten Bereich und jemand von dort hatte mir seine Nummer gegeben und gesagt, dass ich jederzeit anrufen könnte. Das hab ich nach dem Anruf meines Mannes getan und dieses Telefonat hat mich wieder augebaut, mir Kraft und Mut gegeben. Vielleicht hast Du so eine Freundin, die Du in solchen Situationen anrufen kannst. Wir sind nun mal wir und können nicht aus unserer Haut, wir müssen mit uns selbst auskommen. Es ist ein langer steiniger Weg aus so einer Beziehung zu sich selbst. Ich bin ihn gegangen (einmal reicht), aber er hat sich gelohnt.

    Wir Co's sind schon ne spezielle Sorte. Du sträubst Dich zu gehen wegen einer Verantwortung, die Du ihm gegenüber fühlst, weißt aber, dass Dein Mann betrunken Auto fährt. Meldest Du das der Polizei?

    Ich wünsche Dir viel Kraft für's Packen. Du kannst das schaffen, glaub einfach wieder an Dich.

    sonnige Grüße
    Lütte

    Hallo Katrienchen,

    na, geht doch. Jetzt kommt endlich Bewegung in die Sache. Was mal wird, ist zur Zeit völlig Banane. Jetzt bist Du an der Reihe. In der ersten Zeit hab ich mich mit diesem Gedanken nich wohl gefühlt, er war neu und mein altes Denken sagte mir, ich wäre egoistisch. Heute seh ich das anders, wenn ich mit mir im Reinen und mit meinem Leben zufrieden bin, dann sind auch die Menschen, die ich in mein Leben lasse in einer ähnlichen Verfassung.

    Sunshine steht immer mit einer riesigen Flasche Shampoo da und wäscht uns den Kopf, aber mir hat das sehr geholfen. So mit gewaschenem Kopf denkt es sich viel freier und ich war bereit, für neue Wege.

    Genieß Dein Wochenende
    sonnige Grüße
    Lütte

    Hi,

    hast Du vielleicht einen anderen Nick, den wir verwenden könnten? Es sträubt sich alles in mir dich böse Frau zu nennen.

    Der Weg zur Trennung war bei mir relativ kurz, nachdem ich geschnallt hatte, das und was in meinem Leben schief läuft. Es hat knapp 3 Monate gedauert. Ich hatte damals auch riesige Angst vor einer Trennung, aber mir war bewusst, dass sich nichts ändern würde, wenn ich bleibe. Im Gegenteil, irgendwann hätte ich mich völlig aufgegeben. Ich hatte Glück, dass ich eine preiswerte, kurzfristige Unterkunft gefunden hatte. Mit der emotionalen Trennung war es weitaus schwieriger. Er hat es natürlich nicht verstanden und hat immer versucht mich zu kontaktieren, bis ich nach einem Monat eine Kontaktsperre durchgesetzt hatte. Das war ein echter Kampf. Aber nur so konnte ich zur Ruhe kommen. Meine Tochter ist schon aus dem Haus gewesen zu diesem Zeitpunkt, aber sie war es, die mir mehr oder weniger die Augen geöffnet hat.

    Vielleicht ist der Urlaub allein genau das Richtige für Dich, um dich mal abzulenken, mal auf andere Gedanken zu kommen.

    Wie Dein Mann die Trennung aufnimmt, weiß natürlich niemand. Aber hab keine Scheu die Polizei zu rufen, wenn er dich bedroht. Ich habe solche Erfahrungen zum Glück nicht gemacht. Vielleicht flößt es ihm auch Respekt ein, wenn Du nicht mehr alles mit dir machen lässt und er reagiert anders als du jetzt denkst.

    Dann würde ich Dir empfehlen einen dicken Block Post it's zu kaufen und auf jeden Zettel zu schreiben: "ICH BIN NICHT SCHULD" und dann klebst Du sie für Dich gut sichtbar auf. Das ist nämlich ne ganz fiese Masche von den Alkis, ihren Co's die Schuld für ihr Elend und ihr Saufen müssen in die Schuhe zu schieben. Das klappt so lange, wie Du Dir die Schuhe anziehst. Also versuchen, sie stehen zu lassen.

    So eine Trennung ist bei jedem anders und sicher für keinen leicht. Mich haben Ängste, Zweifel und Tränen ein ganzes Stück begleitet, aber der Weg hat sich gelohnt. Wichtig ist, dass Du den Glauben an Dich und Deine Kraft wieder findest.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld.
    sonnige Grüße
    Lütte

    Hallo gute Frau,

    das ist ja echt heftig. Ich wurde auch immer gefragt wo ich war. Mochte dann schon nicht mehr weg, weil der Arme dann zu Hause saß und frustriert war und ich böses Mädchen hatte Spaß. Na nicht wirklich, weil ich schon Angst vorm zu Hause hatte. Ja, kuscheln, küssen usw. ist mit ständiger Fahne nicht mehr schön. Da kann ich Dich verstehen.

    Wie soll es jetzt für Dich weitergehen. Wie soll Dein Leben aussehen?

    Du darfst Anrufe auch gern mal ignorieren. Ich weiß, super schwer, aber möglich.

    sonnige Grüße
    Lütte

    Hallo Katrienchen,

    dann lass mal Deine Gefühle ordentlich raus, damit Platz für Neues ist. Ich bin echt durch den Wald gelaufen und hab die Bäume angeschrien. Wir hatten doch unsere Gründe so oder so zu handeln und in dem Moment fühlte sich das für uns richtig an. Im Nachhinein stellt sich das nun als falsch raus. Ärgerlich, aber nicht mehr zu ändern. Du hast doch jetzt die Möglichkeit die Dinge anders zu gestalten. Es ist doch gut, dass Dir das jetzt bewusst geworden ist und Du nicht noch länger in diesen System verharrst. Nutze den Schwung, den Du hast für Veränderungen.

    sonnige Grüße
    Lütte

    Hallo Eule,

    es geht ja erst mal um Dich. Du bist unglücklich und fühlst Dich in Deiner Umgebung nicht mehr wohl, sonst wärst Du wahrscheinlich nicht hier gelandet. Grund ist der Alkoholkonsum von Deinem Mann. Es ist sein Leben, mit dem er machen kann, was er will. Du kannst ihn nicht ändern. Also 2 Möglichkeiten:
    1. Alles bleibt so wie es ist. Er trinkt und du bist unglücklich und unzufrieden. Das kann ewig so weiter gehen, bis Du eventuell eines Tages zusammen brichst.

    2. Du veränderst was. Du kannst ja nur was bei Dir verändern, denn für Dein Leben trägst Du die Verantwortung. Mir hat der räumliche Abstand enorm geholfen - wäre ich geblieben, wäre ich wieder eingeknickt und hätte um des lieben Friedens gute Miene zum bösen Spiel gemacht und wäre irgendwann zu Grunde gegangen. Also weiter mit den kleinen Schritten. Packen kann ja auch befreiend sein.

    Ich weiß nicht, ob wir das Thema schon mal hatten, aber oft hilft es auch, sich den Alk als Geliebte vorzustellen. Würde Dein Partner die Zeit des besoffen Seins mit einer anderen Frau verbringen - wärst Du noch da?

    Code
    das hält mich noch. Und die Hoffnung

    Die gibt es immer und ich will sie dir auch nicht nehmen. Aber jetzt ist die Gegenwart wichtig, die muss verändert werden, damit du wieder glücklich und zufrieden sein kannst. Der Ausgang ist so ungewiss und es gibt so viele Möglichkeiten, dass es müßig ist, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Wenn Du mit Dir alleine zufrieden sein kannst, kannst Du es auch wieder mit einem Partner, egal wer es dann ist. Bei mir hat es mit meinem Ehemann geklappt, andere sind glücklich in einer neuen Beziehung und wieder andere leben gern allein. Es gibt so viele Möglichkeiten. Das, was Du jetzt erhoffst, möchtest du in einem Jahr vielleicht gar nicht mehr.

    Ich will dir immer noch Mut machen, dich wieder in den Fokus zu rücken, dein Leben wieder in die Hand zu nehmen und deinen Weg zu gehen und natürlich wieder an Dich zu glauben.

    ganz herzliche Grüße und gedrückte Daumen
    Lütte

    Hallo Emilene,

    Dein Titel ähnelt meinem von vor 5 Jahren sehr. Auch ich hab meinen Wahrnehmungen nicht mehr getraut. Wir waren nach außen eine normale Familie - beide in Arbeit, Haus und Hof. Nach außen alles supi und innen war der Apfel verfault. Vieles von dem was Du schreibst erinnert mich an diese Zeit - Bauchschmerzen beim nach Hause fahren. Das ist für mich schlimm. Vom Partner nicht mehr geküsst werden wollen. Das ist für mich schlimm. Nicht mehr miteinander reden können. Das ist für mich schlimm.

    Trau Deinen Wahrnehmungen, Deinen Gefühlen - sie sind für Dich richtig.

    Ihr seid beide erwachsen und für jeder ist für sein Leben verantwortlich. Als ich das auch gefühlsmäßig verstanden hatte, fiel mir ein Stein vom Herzen. Ich musste mich um mich kümmern und konnte seine Verantwortung bei ihm lassen.

    Was gesagt und getan wurde, ist Vergangenheit und nicht zu ändern - Punkt. Du kannst jetzt schauen, wie ein zufriedenes Leben für Dich aussehen soll und kannst beginnen darauf zu zugehen.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld.
    sonnige Grüße
    Lütte

    Liebe Eule,

    ich kann dich gut verstehen, sehe mich selbst noch in dieser Situation. Erst diese Bauchschmerzen bezüglich des heimlichen Auszuges, dann diese Angst als er mich suchte. Ich hatte echt Angst vor meiner eigenen Courage und war völlig am Verzweifeln. Mein Kopf sagte, es ist die einzige Möglichkeit und mein Bauch wollte zurück, wollte nicht das Neue und Unbekannte. Zu Hause war ich unglücklich, aber es war das Gewohnte, damit konnte ich umgehen. Das war eine Zeit, die ich nicht noch einmal brauche, aber sie war so enorm wichtig für mich, für uns. Der Ausgang ist erst mal egal. Du bewegst Dich, gibst Dir eine Chance. Das ist es, was zählt. Ich weiß, aus meiner Position sagt sich das leicht, aber meine Erfahrung ist, das Zeit und Geduld ne Menge richten können. Gedanken, die Du jetzt mit wenn und hätte verbringst, hatte ich auch, sie brachten mich aber nicht weiter. Pläne schmieden, Kleinigkeiten umsetzen - das brachte mich weiter.

    Du darfst traurig sein, Du darfst zweifeln, du darfst glücklich sein. Du darfst auch Entscheidungen revidieren. Nur ich würde es an Deiner Stelle erst mal mit der räumlichen Trennung probieren - zur Not auch mit Kontaktsperre, wenn Du fühlst, dass es besser für Dich ist. Alles andere zeigt die Zeit. Sei lieb zu Dir und hab Geduld mit Dir - Du bist es wert.

    Schicke dir eine liebe Umärmelung.
    sonnige Grüße
    Lütte

    Hallo Shopgirl,

    herzlich willkommen im Forum. Das grausame am Alkoholismus für die Angehörigen und Freunde ist, dass jede Hilfe sinnlos ist, solange der Betroffene nicht von selbst trocken werden will. Im Gegenteil, oft bewirkt unsere Hilfe, das der Alkoholiker weiter trinkt, weil sich ja jemand kümmert. Er hat die Verantwortung für sein Leben und wenn er sich zu Tode säuft, dann ist das sein Ding. So traurig und unverständlich das für uns auch ist.

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    bin so verwirrt, ich weiß jetzt, das er zu nassen zeiten uns angelogen hat, aber wie ist das, wenn er trocken war? 
    Kann man sein verhalten , seine gewohnheiten so schnell ändern??

    Das ist so ein bisschen wie Jekyll und Hyde. Im nassen Zustand kommen Züge zum Vorschein, die im trockenen Zustand undenkbar wären. Wenn Du mal bei den Alki-Geschichten ein bisschen quer liest, wird dir einiges klarer.

    Es ist aber nicht notwendig ihn zu verstehen. Du merkst selbst schon, wie nahe Dir das geht und das Du dich nur ganz schlecht abgrenzen kannst. Für mich war die Erkenntnis wichtig, dass er für sein Leben die Verantwortung trägt und seine Entscheidungen trifft, auch wenn sie mir nicht gefallen. Richte den Fokus auf Dich und Deine Familie. Er kann sich professionelle Hilfe organisieren. Die Angebote hier in Deutschland sind sehr vielfältig.

    sonnige Grüße
    Lütte

    Hallo Eule,

    kleine Schritte sind super, damit geht jede Reise los. Ich habe es genauso gemacht. Auch die Zweifel, Ängste und Unsicherheiten haben mich begleitet. Aber die Zeit hilft dabei ungemein. Und logisch machen wir Fehler. Wichtig ist doch nur daraus zu lernen und sie nicht zu wiederholen. Solange es sich für Dich richtig und gut anfühlt, ist es auch richtig und gut. Im Rückblick war vielleicht nicht jede Entscheidung optimal, aber sie hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin - glücklich und zufrieden.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld für Deinen Weg
    sonnige Grüße
    Lütte

    Hallo Katrienchen,

    ich bin nach 20 Jahren Ehe von heute auf morgen ausgezogen und hatte echt damit zu tun ihm klar zu machen, dass ich absolut keinen Kontakt erst mal möchte. Meine Gedanken kreisten eh schon ausschließlich um ihn und was er sagte und tat und jeder neue Kontakt hat das befeuert. So konnte ich nicht zur Ruhe kommen. Dann hat er eine 4wöchige Kontaktsperre akzeptiert und ich konnte mich langsam runterfahren und gedanklich von ihm weg kommen. Für mich war 0-Kontakt das Richtige.

    Was verbindet Dich denn außer "ihm" noch mit seiner Mutter? Hilft es Dir mit seiner Mutter ständig um das gleiche Thema zu kreisen oder könnt ihr euch gemeinsam von ihm ablenken? Vielleicht hilft dir diese Frage bei einer Entscheidung.

    zu 3. Was ich auch während meiner Trennung gelernt habe ist, dass es mühselig ist, sich über ungelegte Eier den Kopf zu zerbrechen. 1. kommt es anders und 2. als man denkt :wink: . Lass die Zeit arbeiten und schau, wie du dann zu dem Thema stehst.

    Ich weiß, dass sich das alles leicht anhört und so schwer umzusetzen ist. Ich hab auch stundenlang mutterseelenallein auf dem Bett gesessen und geheult, gezweifelt und geschimpft, aber es war unsere Chance und wir haben sie genutzt. Wir sind beide wieder gemeinsam glücklich.

    Ich kann Dir nur immer wieder raten, zu dir, deinen Bedürfnissen und Wünschen zurück zu finden. Dafür kannst du was tun.

    Viel Kraft und Geduld
    Lütte

    Hallo Katrienchen,

    ich glaube aber, es ist das beste in jetzt alleine zu lassen. Das ist etwas, was mir vor 5 Jahren auch nicht in den Kopf wollte, aber aus heutiger Sicht weiß ich, dass mein Gehen der richtige Schritt war. Was passiert, wenn Du gehst? Du kannst zur Ruhe kommen, dich um dich kümmern. Er kommt vielleicht zur Besinnung und findet einen Weg vom Alk weg oder er säuft weiter, am Ende egal, hier geht es um Dich, um Dein zufriedenes Leben. Diese Erkenntnis, dass es egal ist, was ich tue, er entscheidet ob er trinken will oder nicht, war fundamental für mich. So ist es nicht nur beim Trinken. Jeder ist für sich verantwortlich. Sicher helfen und unterstützen Partner sich, aber das geschieht auf Augenhöhe, die meines Erachtens in einer Alki-Co-Beziehung nicht gegeben ist. Es ist vielleicht abgedroschen, aber mir hat der Spruch "wenn jeder sich um sich sorgt, ist für jeden gesorgt" ne Menge weiter geholfen.

    Ich kenn all die Teufelchen, die etwas anderes Reden und hinter dem Alki steht ja auch der Mensch, den wir lieben, aber es ist niemandem geholfen, wenn 2 Leute an der Sucht zu Grunde gehen. Ich bin es in kleinen Schritten und einem großen Schritt (mein Auszug) angegangen. Kein leichter Weg und voller Zweifel und Tränen, aber er hat sich gelohnt.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld
    Lütte