Beiträge von Wacholderfrau

    Hallo Maria,

    Zitat

    Der ist nicht ungewöhnlich und es wird sich der/die eine oder andere Alkoholiker/in drin wieder erkennen. So tickt die Sucht.

    Und ob sich da Eine wieder erkennen kann! Du hast etwas sehr Wichtiges mit wenigen Worten auf den Punkt gebracht. Vielen Dank dafür.

    Liebe Grüße
    Wacholderfrau

    Hallo,

    vielen Dank, Katha, ich hoffe, du hast auch etwas Schönes geschlafen :lol:

    Ich schrieb oben - Manchmal empfand ich diese Energie-Quelle als Fluch. - und musste darüber noch eine Weile nachdenken. Denn das sehe ich natürlich nicht mehr so.
    Meine Energie und meine Kraft sind ein wahres Geschenk, ein kostbarer Schatz. Dass mir das zur Falle, sag ich jetzt mal, wurde, hat damit zu tun, dass ich erst damit umgehen lernte, als ich über 40 Jahre alt war.
    Als Kind und Jugendliche brauchte ich Stärke, die ich aus dieser Kraft und mit dieser Energie gewann.
    Als Trinkerin konnte ich diese grauenvolle Zeit nur überstehen, weil ich Durchhaltevermögen und Energie habe.

    Ich frage mich, hat nicht jede(r) Alkoholiker(in) sehr viel Energie? Wie sonst kann man so unmäßig trinken und den nächsten Tag nicht nur überstehen sondern auch noch (einigermaßen) zu funktionieren?

    Ich erinnere mich daran, dass ein Teilnehmer einer SHG, der schon länger trocken war, sagte, ein trockener Alkoholiker ist zum Erfolg verdammt, weil er ein hohes Potential an Energie hat/haben muss. Damals hat mir dieser Satz imponiert, das weiß ich noch. Erfolg interessiert mich nicht mehr. Ich habe den Ehrgeiz - oder das Bestreben (die Bezeichung gefällt mir besser), meine Arbeit gut zu machen. Das reicht. Ich möchte mich nicht mehr beweisen, zeigen, dass ich toll bin.

    Das Schöne ist nun, dass ich diese Energie für mich nutzen kann, sie mir zur Verfügung steht, ohne sie für excessives Betrinken und anschließendem Kater zu vergeuden und auszubeuten.

    Mein Wunsch ist es, einen sorgsamen Umgang zu lernen. Ich mache das schon ganz gut, glaube ich, vielleicht bin ich an einer "tieferen" Schicht angelangt, einer die für Andere vielleicht völlig normal ist, das mag sein, aber für ein schönes Gefühl ist, es überhaupt zu spüren.

    Es geht weiter auf meinem Weg. Und ich freue mich, mehr und mehr meine Bekanntschaft zu machen :lol: und mich mit mir und in mir wohlzufühlen.

    Ein schönes Wochenende wünsche ich.

    Liebe Grüße
    Wacholderfrau

    Hallo,

    ich habe mich sehr über die Rückmeldungen gefreut. Vielen Dank schnuffig, Matthias, Frank und Katha.

    Ja, wie geht es mir mit dem Schlafen gehen? Seit ich mich damit beschäftige eher nicht so gut :lol: . Ehrlich gesagt bin ich "plötzlich" jeden Abend sowas von müde und kaputt und lag diese Woche sage und schreibe schon zweimal um kurz nach 21 Uhr im Bett.
    Ich glaube, inzwischen ganz gut reflektieren zu können, was ich brauche und was ich will, was mir gut tut und was nicht. Mein Schlafverhalten gehört da allerdings nicht dazu, das ist mir klar geworden. Ich will aufbleiben, wach bleiben, ich genieße die Nachtstunden, fühle mich wohl, bis in die Puppen schöne Dinge zu tun, Dinge, die mir wichtig sind und die ich jahrelang völlig außen vor gelassen habe, weil mir trinken wichtiger war. Trinken und mich in meinem Elend suhlen is nicht mehr. Trinken und mich nach einem schöneren, einem erfüllten Leben sehnen, traurig sein, völlig idiotische Gedanken zu habe, auf die ich gegebenfalls auch noch stolz war - das ist auch nicht mehr. Das erfüllte Leben gibt es jetzt - und nicht die abgefüllte Frau. Das gefällt mir.

    Ich habe sehr viel Energie, was ja schön ist, die meiste Zeit meines Lebens habe ich energiemäßig aus dem Vollen geschöpft, hatte selten ein Maß, wann es denn mal gut war. Manchmal empfand ich diese Energie-Quelle als Fluch.
    Es hat sich mit Sicherheit bereits viel geändert, mein Umgang mir mir ist ein völlig anderer geworden. Aber ich glaube, mein Körpergefühl, meine Körperwahrnehmung ist noch nicht so, dass ich sagen könnte, sie wäre gesund. Hm, ich weiß nicht, nee, ich glaube nicht.

    Jedenfalls habe ich nun die "Unschuld" verloren, hingebungsvoll Nacht für Nacht aufzubleiben bis ich denke, ach, jetzt könnte ich doch mal ins Bett gehen...

    Zitat

    Hab das nie verstanden, wie jemand müde werden konnte.


    Das ist eine Aussage, die mir bekannt vorkommt.

    schnuffig, du hast dich an Delfinen orientiert? :lol: Delfine waren mal meine Lieblingstiere - jetzt sind es die Krähen und Raben.

    Zitat

    früher bin ich eingeschlafen (oder hab s bewustsein verloren) wenn ich voll- und die flasche leer war. wenn ich dann aufgewacht bin war ich müde und hab mich durch n tag gekämpft.


    Schrecklich, Matthias, dass das so war und wie das war, einfach grauenvoll!

    Zitat

    Was mich betrifft gibt es diese Verbindung auf jeden Fall. Ich hatte sehr lange damit zu tun, wieder in einen halbwegs annehmbaren Schlafrhythmus zu kommen nachdem ich nicht mehr getrunken hatte - auch dann noch als es mir körperlich und seelisch schon recht lange wieder gut ging. Ich glaube, dies ist eines der Dinge die sich sehr spät wieder einspielen;


    Ich glaube, ich fange jetzt damit erst an, Frank, meinen Schlafrythmus zu suchen und zu finden, nachdem mir erstmal überhaupt bewusst geworden ist, dass ich mich so wenig schlafen lasse.

    Zitat

    Heute ist mir der regelmäßige und ausreichende Schlaf wichtiger als alles andere.


    Katha, diesen Satz habe ich inzwischen immer wieder "wirken" lassen, er gefällt mir, und ich wünsche mir, dass ich das auch bald sagen kann.

    Im Moment ist es so, dass ich es als fürsorglich empfinde, mich damit ernstzunehmen. Und in diesem Moment, also jetzt, sitze ich ein wenig verschmitzt hier, komme mir ein bisschen vor wie ein Kind, das die Erwachsene ausgetrickst hat... :lol: , weil es nämlich schon fast halb zwölf ist...
    Mag das auch nicht so bitterernst sondern mich auch ein wenig auf den Arm nehmen... :lol:

    Liebe Grüße
    Wacholderfrau

    Hallo,

    ich möchte gerne hier schreiben, was mich gerade beschäftigt. Eine liebe Forumsfreundin hat sich besorgt über meine Schlafgewohnheiten geäußert.

    Eigentlich gehört ausreichend Schlaf zu meinen erweiterten Grundbausteinen. Eigentlich. Was ich allerdings mache ist, dass ich mich im wahrsten Sinn des Wortes zu wenig schlafen lasse. Ich gehe oft erst um 1 Uhr oder später ins Bett und lese dann noch... Wenn ich arbeite steh ich spätestens um 6.30 Uhr auf.. Im Urlaub schlief ich dann schon mal bis 9.30, die Ins-Bettgehzeit war dann aber auch entsprechend später.

    Indem ich mir nun meine Schlafgewohnheit etwas bewusst mache, wird mir leider deutlich, dass ich noch immer wenig Körpergefühl habe bis zu gar keinem. Seit einem Jahr wundere ich mich, dass mich mein Körper ständig ausbremst, ich krank geschrieben werden muss(te), sozusagen lahmgelegt werden muss(te).

    Ich ließ mich bisher glauben, nicht mehr als 5 Stunden Schlaf zu brauchen.
    Was mir klar ist, ich übergehe abends den Punkt, an dem ich ins Bett gehen könnte, weil es so viele schöne Dinge gibt, die mir gefallen, weil mir das Lesen und Schreiben im Forum so wichtig ist, weil ich die Nachtstimmung liebe, weil ich mich freue, allzeit klar und wach sein zu können. Wenn ich diesen sogenannten Punkt also übergehe, bin ich nicht mehr müde sondern kann locker bis 2 oder 3 Uhr nachts aufbleiben.

    Tatsache ist allerdings, dass ich einer Arbeit nachgehe, bei der ich fast den ganzen Tag auf den Beinen bin und ich abens erschöpft und müde bin. Erstmal.

    Gestern habe ich nun mal auf mich gehört - und lag um viertel nach neun im Bett, konnte noch maximal eine viertel Stunde lesen...

    Es ist so unsinnig zu sagen, yeah, ausreichend Schlaf gehört zu meinen Grundbausteinen... und das Gegenteil zu tun.

    Wie geht es euch mit Schlafen?, euerem Schlafrythmus?, gibt es eine Verbingung, die mit Alkohol zu tun hat? Ich würde mich über Rückmeldungen freuen.

    Gruß von Wacholderfrau

    Hallo Tina, hallo Hartmut,

    Zitat von Hartmut


    Ansonsten wundert es mich mal wieder welch Interpretationsspielraum genutzt wird um Verschwörungen oder Verknüpfungen zu bekannten Personen oder Ähnlichkeiten über Personen diskutiert wird , anstatt zur Frage zu kommen . Da sind wohl ganz tief die Co Knöpfe gedrückt und eine Schutzrolle für jemanden einzunehmen, der eventuell etwas damit zu tun at.


    Ich wundere mich auch, und zwar über den unpersönlichen und unfreundlichen Umgang mit mir. Ich habe einen Namen und wäre schön auch mit dem angesprochen zu werden, wenn ich gemeint bin.
    Deine Reaktion, Hartmut, ist für mich ein klassisches Beispiel von Interpretation. Ich habe lediglich mein Unbehagen geäußert. Ob ich nun Co bin, Verschwörungen anhänge oder eine Schutzrolle einnehme, kann ich gut im Raum stehen lassen.

    Zitat von Hartmut


    Nun erlaube ich mir ja auch zu Gegebenheiten aus dem normalen Leben zu diskutieren ohne explizit eine Person zu bestimmen. Man nimmt die Eindrücke auf und will für sich etwas erfahren . Und hier im Forum ist es nicht anderes da habe ich auch den A... in der Hose, es direkt mit der Person zu diskutieren und nicht woanders in einem fremden Thread, über Ihn, mit hypothetischen Annahmen .


    Mit meiner Person trifft das leider nicht zu. Das finde ich schade.

    Es ist also eine hyothetische Annahme meinerseits, wenn ich die Frage, um die es hier geht, auf Hellges Schreibweise beziehe, die kryptisch und orakelhaft bezeichnet wurde? Ist schon okay so.

    Ich bedaure und es tut mir leid, dass du dich angegriffen gefühlt hast, Tina. Zumindest hat deine schroffe Reaktion

    Zitat

    Ich hoffe, dass war deutlich genug

    auf mich so gewirkt.

    Zitat

    Da mag mir vielleicht der ein oder die andere was anderes unterstellen, aber das ist ja dann nicht meins.


    So viel zu klaren Worten.
    Danke schön.

    Gruß
    Wacholderfrau

    Hallo Mäuki,

    Zitat

    Mir kommt noch eine andere Aussage in den Sinn:
    Ich hätte eher sein können wie ich jetzt bin.


    Ich mache daraus mal eine Frage: hättest du denn eher sein können, wie du jetzt bist? Hättest du, bist du aber nicht.
    Ich stelle mir solche Fragen nicht mehr, weil ich sie für Energieverschwendung halte, und für Zeitverschwendung. Ich habe 6 Jahre getrunken und war 12 Jahre trocken, habe dann 8 Jahre (zum Teil mit langen Trinkpausen) wieder getrunken. Ich hatte das Wissen und die Erfahrung wie Nichttrinken geht. Tja, das hätte ich wohl besser nicht gemacht, wieder zu trinken, Mäuki, hab ich aber. Ich hätte mir einiges erspart, habe ich aber nicht. Dieses HÄTTE hilft mir nicht, es bringt mich höchstens zum Grübeln. Für mich zählt, dass ich heute auf den Tag genau 14 Monate trocken bin. Und das, was ich jetzt mache zählt und wie ich jetzt lebe.

    Zitat

    Ich bin zu dem Schluß gekommen es gibt keinen Sinn im Leben.
    Das ganze Geschwafel über den Sinn des Lebens ......
    alles sinnlos.
    Man kann also die schwachsinnige Suche danach aufgeben,
    Man wird ohne gefragt zu werden in das Leben unbeschützt hineingeworfen und muß zusehen wie man damit fertig wird.


    Das habe ich bereits gelesen, als du es geschrieben hast :lol:
    Ach, was habe ich saufend und sinnierend Zeit verbracht, über den Sinn des Lebens nachzudenken... Es gruselt mich, wenn ich nur daran denke...

    Zustimmen kann ich deiner Aussage beim 2. und 3. Satz, beim 4. habe ich meine Zweifel und beim 1. bin ich klar anderer Meinung als du. :wink:

    Natürlich gibt es den Sinn des Lebens! Ich will mich nur nicht mehr mit der Frage danach beschäftigen, oder damit wie ich meinem Leben einen Sinn geben kann und und und... Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass die Frage nach dem Sinn unsinnig ist. Das Leben, nein, das ist keinesfalls unsinnig!

    Zitat

    Also kann man seine Energie dafür aufwenden im Hier und Jetzt zu leben.


    Und sich seine Lebendigkeit :lol: spüren lassen und sich seiner Lebendigkeit bewusst sein.

    Zitat

    Ich habe Feierabend,meine Arbeit war schrecklich wie immer,
    ich kann sie nicht leiden sie ist einfach fürchterlich elendig.


    Das finde ich ziemlich schlimm, wenn du das so empfindest. Das tut mir leid. Ich stelle es mir als große Belastung vor - ich finde es gut, was Katha dazu geschrieben hat.

    Nun aber mal gut für heute.

    Liebe Grüße von Wacholderfrau

    Hallo Tina,

    ich möchte dir sagen, dass mir deine Frage Unbehagen bereitet.

    Zitat von Bruce


    Gibt es da irgendeinen Kontext, aus dem diese Frage entstanden ist?


    Mein Unbehagen entstand nicht bei deiner Frage ansich, sondern weil es "einen konkreten Anlass" oder wie Bruce schreibt und fragt, einen Kontext dafür gab, der nun indirekt thematisiert wird. Insofern empfinde ich deine Frage nicht allgemeingültig sondern auf die Art zu schreiben eines bestimmten Users, nämlich hellge, bezogen. Und somit beinhaltet nicht nur die Frage sondern auch ein Teil der Antworten sogenannte kryptische Worte für mich, wie ich sie verstehe und sie auf mich wirken

    Grüße von Wacholderfrau

    Hallo Mäuki,

    dich beschäftigen so viele Dinge, stimmt's?

    Die Frage "wer bin ich eigentlich" hat mich auch schon oft umgetrieben und noch mehr die Aussage "ich bin nicht die, die ich sein könnte", die mir mehr als eine schlaflose Nacht bereitet hat. Für mich kommt letzteres gleich nach der Frage, was den Sinn des Lebens betrifft, die ich irgendwo, weit weg von mir abgelegt habe.

    Zitat von hellge


    Wenn Du die Worte erst suchen musst, sind es dann die richtigen Worte für DICH ?


    Das war auch mein Gedanke beim Lesen deines letzten Beitrags.

    Lieben Gruß
    Wacholderfrau

    Hallo Monka,

    ich möchte dich auch noch herzlich willkommen heißen.

    Was du in der kurzen Zeit alles auf die Beine gestellt hast, wie du die Erfahrungen, Anregungen und die Grundbausteine annimmst und umsetzt ist wirklich beeindruckend und richtig schön zu verfolgen.

    Zitat

    und wünsche euch allen einen tollen Abend und ein freudiges Aufwachen morgen früh.


    Ich wünsche dir auch ein freudiges Aufwachen morgen früh, du hast allen Grund, dich zu freuen.

    Der Wunsch, abends froh in Bett gehen und beim Einschlafen mich auf den nächsten Tag freuen zu können, hat mich viele, viele Jahre begleitet. Manchmal bin ich abends früh ins Bett gegangen, damit der Tag endlich vorbei ist, weil ich mein Dasein nicht mehr ertragen habe - und morgens bin ich mit dem gleichen unerträglichen Lebensgefühl aufgewacht. Mir war bewusst, was ich mir mit dem Trinken antue und trotzdem war es so schwer, damit aufzuhören.
    Heute kann ich früh oder spät ins Bett gehen und noch gemütlich lesen, ganz wie ich möchte, weil ich egal zu welcher Uhrzeit dazu in der Lage bin. Und sehr oft kann ich mich auf den nächsten Tag freuen, einfach so...

    Liebe Grüße
    Wacholderfrau

    Hallo,

    danke dir, liebe Verena.

    Ja, ich hatte eine schöne und entspannte Zeit, aber mit viel Kraft - davon kann gerade keine Rede sein. Dann geht halt nicht viel anderes als arbeiten, ausruhen und trainieren. Durch meine Verletzung im Juli hatte ich viel weniger Bewegung als "normal" und körperlich ziemlich abgebaut... normal ist nun eben das, was jetzt ist :lol: ich bin abends nach der Arbeit ziemlich fertig und kann keine großen Sprünge mehr machen :lol: (is wohl auch besser so)
    Anfang der Woche musste ich noch jammern und stöhnen, irgendwie habe ich heute das Gefühl, ich passe mich meiner derzeitigen Situation ganz gut an, und es passt wirklich so, wie es ist.
    Meistens ist es so, wenn ich nicht so kann, wie ich eigentlich will, gerade was Bewegung und meine Beweglichkeit angeht, entsteht bei mir schnell das Gefühl der Hilflosigkeit. Davon ist nichts zu spüren, es ist Heiterkeit, die ich spüre. Keine Ahnung, warum, und es gefällt mir, mich nicht danach zu fragen. 8)

    Liebe Grüße

    Liebe Verena,

    Zitat

    Ich bin unglücklich obwohl ich glücklich sein sollte. Ich weinte obwohl ich lächeln sollte...

    Wer sagt das denn, dass du glücklich sein solltest, dass du lächeln solltest? Offfensichtlich bist du gestern Abend nicht glücklich gewesen sondern unglücklich und dir war nicht zum Lächeln, dir war nach weinen zumute. Hast du den Anspruch an dich, dass es dir immer gutgehen muss?

    Schicke dir das mal mit lieben Grüßen
    Wacholderfrau

    Hallo Mäuki,

    meine Gedanken über Vertrauen haben sich heute immer wieder hin und herbewegt. Es gab eine Zeit, in der ich mich innerlich völlig abgeschottet habe, zwar Kontakte zur Außenwelt hatte, aber gefangen war in meinem Schweigen. Es gab oberflächliche Bekanntschaften, die zu oberflächlichen Freundschaften wurden, ich habe geheiratet, und ich fühlte mich unerträglich einsam. Dann kam der Alkohol dazu. Ich glaube nicht, dass ich dir erzählen muss, welche Auswirkung das hatte. Ich war nur noch dicht und baute eine Mauer um mich. Verzweifelte Versuche, vom Alkohol wegzukommen, scheiterten und machten alles noch schlimmer. Irgendwann ging gar nichts mehr.
    Dann kam eine Wende, mein Leben begann sich zu ändern, es wurde zu vorher und nachher.
    Mein Leben konnte sich natürlich nur ändern, weil ich vor dem Alkohol kapituliert hatte und Hilfe zulassen konnte, das hieß für mich, dass ich die Hände, die sich mir reichten, nehmen konnte. Das war sehr, sehr schwer und es dauerte lange, sehr lange, aber da entstand ganz langsam Vertrauen.
    Über diesen Prozess könnte ich wohl einen Roman schreiben...

    Und wie geht es mir inzwischen mit Vertrauen? Da ist nicht einfach zu beschreiben. Es gibt mittlerweile einige sehr gute und intensive Freundschaften. Ich bin ein viel offener Mensch geworden, ich kann über Dinge, die mich bewegen, die mich berühren, die mich betreffen, ohne Probleme sprechen. Ich glaube, ich habe ein ganz gutes Gespür entwickelt, wem ich etwas erzählen oder auf wen ich mich einlassen will. Meistens. Nicht immer. Und das ist ein Problem, das ich noch immer habe, immer wieder, nicht oft, aber eben ab und zu. Es passiert mir manchmal, dass ich zu viel Vertrauensvorschuss gebe, auf eine sehr naive Art vertrauensselig bin, und da habe ich mich teilweise in ziemlich unangenehme Situationen gebracht. Meistens habe ich aber wirklich großes Glück mit meinen Mitmenschen :wink:

    Das reicht mal für heute. Ich hoffe, du hast ein für dich gute Arbeitsnacht.

    Lieben Gruß
    Wacholderfrau

    Hallo Mäuki,

    ich finde den AUstausch mit dir anregend und er tut mir gut.

    Zitat

    Und gerade hier gehören gerade auch Probleme hin,
    weil sie sind ja meist der oft versteckte Anlaß zur Sucht,
    denke ich jedenfalls.

    Das sehe ich auch so. Und für mich gilt es Wege zu finden, in problematischen Situationen anders zu reagieren, als ich es früher getan habe, mich nicht mit ALkohol zu betäuben oder auf andere Weise die Flucht zu ergreifen.

    Jeder kann hier selbst bestimmen, was und wem er schreiben möchte. Du bestimmst, was du erzählen und wem du antworten möchtest.

    Mich bewegt, beschäftigt die Frage, was Vertrauen für mich bedeutet. Nun aber erst mal arbeiten gehen...

    Liebe Grüße
    Wacholderfrau

    Hallo Andreas,

    von mir aus kannst du auch gerne jammern...

    Zitat von Carpenter


    Gut, daß man nix mehr trinkt. Das wäre nämlich wieder so ne Saufspirale...Saufen aus Stress, dann Saufen, weil man wegen dem Saufen zuviel liegen läßt, dann wieder Saufen, weil man nicht mehr rumkommt. Dieses Hamsterrad steht erfreulicherweise auf dem Speicher :)


    Möchtest das Hamsterrad nicht lieber wo einbuddeln? :lol:

    Ich wünsche dir gute Besserung.

    Lieben Gruß
    Wacholderfrau

    Hallo,

    danke Verena, dass du mich hier besuchst.
    Ich kann mittlerweile gut Ruhe geben und vor allem: mich in Ruhe lassen, auch mal nichts tun, rumgammeln, einfach alles stehen und liegen lassen - und etwas, was völlig neu für mich ist, mich ausschlafen lassen. Ich gehe gerne spät ins Bett, weil ich die Nacht liebe, die besondere Nacht-Stimmung, die ganz anders ist als die am Tag (haha, sag ich jetzt nichts weiter dazu). Aber ich bin auch Frühaufsteherin, weil ich die Stunden am Morgen auch liebe. Jedenfalls liegt mein Ausschlafrekord bei 9.30 Uhr. Das ist mir in meinem Urlaub gelungen.

    Morgen arbeite ich nach drei Wochen Urlaub wieder. Mal schauen, ob meine Eingliederung in die Zivilisation glückt...
    MIr ist gerade sehr deutlich bewusst geworden, wie dankbar ich dafür und darüber bin, dass ich meine Urlaubszeit nicht für exzessiver Besäufnisse missbrauchen muss. Jederzeit kann unerwartet Besuch kommen, oder ich kann spontanen Einladungen folgen. Ich kann ausschlafen oder früh aufstehen, ganz wie ich möchte. Ich kann entspannt an meinen Lieblingsplätzchen am Fluss sitzen, ohne gepeinigt vom Alkohol zu sein. Ich muss nicht planen, wann und wo ich Nachschub besorge und die leeren Flaschen entsorge...
    Dies so aufschreiben zu können, macht mich gerade richtig glücklich.

    Liebe Grüße

    Liebe Verena,

    Zitat

    Vielleicht schreibe ich auch wieder mehr jetzt hier


    das wäre 8)

    Ich möchte dir gerne mal erzählen, dass ich öfter an dich denke, ich verrate dir auch weswegen...

    Zitat von Rockqueen


    Mir geht es gut, ich tue viel für mich, verwöhne mich, liebe mich. Das ist meines Erachtens super wichtig :wink:

    Zitat von Wacholderfrau


    Das hörst sich ja richtig gut an. Wie hast du das in dieser relativ kurzen Zeit hingekriegt? Ich finde es sehr schön, dass du sagen kannst, ich verwöhne mich, liebe mich. Toll.

    Ich gehe klar meinen Weg, freue mich darüber - auch über mich, das finde ich schon mal gut, vielleicht darf ich "ich liebe mich" auch noch erleben? :lol: . Im Moment bin ich froh, so wie es ist.

    Zitat von Rockqueen


    ich bin mir sicher dass du "ich liebe mich" auch noch erleben wirst und ich glaube das dauert gar nicht mehr lange :)
    Mir hat mein Freund damals geholfen (zu der Zeit waren wir ja noch nicht zusammen) und er hat mich so sehr unterstützt, ihm verdanke ich auch sehr viel. Er hat mir auch mal in den Ar**h getreten wenn ich lustlos war, gerade anfänglich. Irgendwann hatte ich meine Lebensfreude dann wieder und brauchte den Tritt nicht mehr.

    Ich musste gar nicht lange suchen, um unseren kleinen Austausch vom letzten Jahr zu finden.

    Mir geht es gut, ich tue viel für mich, verwöhne mich, liebe mich. Trifft der schöne Satz von dir immer noch zu?
    Ich würde sagen, ich freunde mich mehr und mehr mit mir an, fühle mich sehr oft in guter und angenehmer Gesellschaft mit mir, und es gibt inzwischen Momente, in denen ich mich mag, manchmal auch bisschen sehr mag, oder mich halt nur gut leiden kann, oder mich dann aber auch mal wieder altdummdoofhässlich finde, was nur noch selten vorkommt und ich auch nicht mehr darauf eingehe - auf diesen Verrat an mir :lol:

    Liebe Grüße
    Wacholderfrau

    Hallo Mäuki,

    ich habe deine Zeilen nun schon mehrmals gelesen. Ich finde es bemerkenswert, wie du es schaffst, so wesentliche, wichtige Dingen in Worte zu fassen. Das beeindruckt mich wirklich. Danke dir dafür. Es sind nicht nur Worte, die ich lese, es ist eine Geschichte vom Leben, die du erzählst.

    Wenn du möchtest, schreibe ich auch gerne mehr...
    ... gehe mal das schöne Leben genießen - JETZT :wink:

    Lieben Gruß
    Wacholderfrau

    Hallo Mäuki,

    Mitleid ist etwas, was ich überhaupt nicht brauchen kann, aber Mitgefühl und Verständnis tun mir gut.
    Ich habe noch über das Verstehen nachgedacht. Natürlich möchte ich verstanden werden, mich verstanden fühlen. Wichtiger ist mir, glaube ich, dass ich im Lauf der Jahre mich verstanden habe, verstanden, warum ich so bin, wie ich bin, warum ich so handle, wie ich handle, auf Dinge reagiere, wie reagiere. Ich schreibe, ich glaube, weil ich es nicht weiß, ob zuerst das Verständnis von mir für mich oder von anderen für mich da war. Ich weiß es nicht mehr.
    Ich lege keinen Wert darauf, von allem verstanden zu werden, und sehe es wie du, mache verstehen viel, manche weniger und manche gar nicht. Ich bin davon nicht mehr abhängig.

    Zitat

    auch heute erlebe ich häufig extremen Stimmungswechsel,
    man denkt alles ist gut,

    Und dann wird ein Schalter umgeklappt,
    und da ist gar nichts gut.

    Aber ich übe ja das Leben noch,
    ich glaube allerdings das es noch einige Stunden werden.

    Oh, wie das kenne! Und wie ich iüberhaupt zu der Annahme kommen konnte, dass es jemals überhaupt auch nur einen Moment gut war. Diese Zweifel. Und ich würde mir alles nur einreden, mir vormachen, dass ich etwas wie Glück empfinden kann, Zufriedenheit, ja, schönreden, würde ich... am Ende der Fahnenstange kam dann der Selbsthass, abgrundtiefe Verachtung mirgegenüber.

    Ich habe das schon lange nicht mehr so erlebt, und wenn, dann in völlig abgeschwächter Form.

    Wie geht es dir heute? Magst du erzählen, was es mit dem Schalter - und davor - auf sich hat?

    Schicke dir Grüße
    Wacholderfrau