Beiträge von Paco

    Guten Morgen,

    je mehr ich darüber nachdenke was ich geschrieben habe, desto alberner kommt es mir mittlerweile wieder vor. Es ist wie so oft in meinem Leben, wenn ein Problem da ist, es zu beleuchten, rückblickend zu denken: Nee is klar, reiß dich zusammen. Du bist ja nicht allein auf der Welt, anderen geht es viel schlechter als Dir und *PUFF*, für eine kurze Zeit funktionier ich wieder, bis das nächste Problem kommt. Oh nee, man leute das KANN doch nicht richtig sein..... :(

    Lg

    Ich habe das, was ich im vorigen Post geschrieben habe, nochmal gelesen. Irgendwie bin ich erschrocken. Ich habe meine Mutter, den Alkohol nicht einmal erwähnt. Hm....mein Bauchgefühl sagt mir gerade , das das komisch ist.

    Hallo,

    kann es selbst gar nicht glauben, was ich da alles 'erledigt' habe über so viele Jahre....
    Bin schließlich auch ohne Abschluß von der Schule gegangen. Ich war erst auf der Realschule, dann Haupt und dann adieu, abgangszeugnis mit lauter 5en und 6en. Also bilderbuchmäßig den Abstieg hingelegt..... :( Hab aber dann wenigstens meinen Haupt nachgeholt und Jahre später tatsächlich ne Ausbildung gemacht und erfolgreich abgeschloßen, das waren zwei Dinge, dir mir richtig wichtig waren.....

    Dachte allerdings, das sich dann endlich alles verändert und endlich gut wird, aber im Gegenteil, die Verantwortung, Angst vor Ablehnung, etwas falsch zu machen, puh, dem war ich nicht gewachsen....

    Die Ausbildung hatte ich nach meiner ersten Verhaltenstherapie begonnen. Ich war gestärkt, den Tod meiner Muttter soweit gut verarbeitet.
    Es fühlte sich gut an, dazu zu gehören, endlich auch einen Beruf zu lernen, wie andere auch, so wie ich es eigentlich schon viel früher wollte. Als ich jedoch mit der Ausbildung fertig war und ich nun ja kein Azubi mehr war, merkte ich ganz schnell, das ich die Verantwortung mir gar nicht zugetraut habe. Ich war nicht mehr in der Rolle des Lernenden, sondern musste das gelernte umsetzen. Ich habe mich durch so viele Situationen durchgekämpft, durchgemogelt und habe letztendlich den Kampf verloren, nach gerade mal einem jahr... :(
    Dann wiederum dachte ich der Beruf wäre nichts für mich und habe nach Alternativen gesucht, jedoch wurde diese verkackte Unsicherheit und Angst immer breiter in mir, das ich nun da bin wo ich bin.
    Ich sage mir jeden Tag, es wird besser werden....Aber nö, nix.... Meine güte, es MUSS doch irgendwie gehen! Äußerlich geht es mir gut, habe eigentlich alles was ich so brauche, bin körperlich unversehrt.


    Wie macht ihr das? Kennt jemand diese Gefühle? Bin ich damit allein?!?! :x

    Für antworten bin ich sehr dankbar....

    lg Paco

    Hi,

    genau, man hat es nicht verdient, das Glück. Ich weiß zwar das es absoluter blödsinn ist, aber ich ertappe mich da immer wieder bei. Erst noch dies erledigen, das und dann z.B. ein Buch lesen, fernsehen ausruhen etc. Ich kann auch so schlecht die Zeit einschätzen, wenn ich keine klaren Vorgaben haben, ist das 'normal'? Vom Haushalt mal ganz zu schweigen, irgendwas ist immer und es kann gar nicht perfekt genug sein und tue mich da verdammt schwer 5 gerade sein zu lassen.

    Vielleicht kommt das aus meiner Familie, denn ich musste so ab dem 12. lebensjahr langsam aber sicher meiner Mutter im Haushalt helfen (mein Stiefvater, der wie einer richtiger Papa für mich war, lag mit einem Schlaganfall im Krankenhaus, er war 46), woraus mit der Zeit der GANZE Haushalt wurde, inklusive meinem bruder, Hund, einem Einfamilienhaus und garten. Natürlich musste ich auch weiterhin zur schule gehen (was ich später gelassen habe, schwänzen war eine unglaubliche Freizeitquelle, obwohl ich wusste, das es schwere Konsequenzen mit sich bringen würde, Alkohol sei dank), aber vorher noch den lütten zum Kindergarten bringen und ihn auch wieder abholen(plus natürlich die dinge, die man mit so einem kleinen Wurm machen muss, Frühstück, abendbrot, baden, usw).Zuhause wartete der neue Freund (ohne arbeit, hat nie gearbeitet) und sonnte sich in seiner Freiheit, aber gebrülle war an der Tagesordnung. Es hat sich wie ein Schneeball entwickelt, mit 18 endlich geflüchtet, aus diesem Horrorhaus, mit all dieser kälte, schmerz, verlassen sein, einsamkeit und auf der anderen Seite Liebe mütterlicherseits, wie stolz sie auf mich ist usw. Doch sogar aus der Ferne, schafte es meine Mutter mich irgendwie zu manipulieren.....Zu dingen zu bewegen, wo ich keine erklärung für hatte, warum ich es tat. Ich wollte einfach wieder 'normal' sein, ein richtiges Leben führen.

    Und das Gefühl habe ich heute noch, bin voller scham, traue mir wirklich nichts zu und flüchte wo ich kann, bzw. ich halte situationen, in denen ich mich unwohl fühle aus, in dem ich eine Maske aufsetze und somit den Eindruck vermittel, ich bin soo nett (bin ich zwar auch) aber nicht so übertrieben. Ich will irgendwie immer angepasst sein... Das kostet mich ungeheuer viel Kraft, das sehe ich auch ein. Aber mein Gefühl sagt mir, wenn du sagst was du denkst, dann kann es sein, das man sich von dir abwendet. Und verdammt, das will ich doch gar nicht.

    Hm, was tust/ihr damit es besser wird, das man sich besser annehmen kann? Meine Therapie hilft mir schon, habe nur das Gefühl es zieht sich wie ein Kaugummi. Suggestion habe ich nich nicht probiert, kann mn das zuhause machen? Ich weiß zwar nicht ob es was wäre, aber schaden kanns ja sicherlich nicht oder?!

    Danke fürs lesen *erleichtertist* :)

    Liebe Grüße Paco

    Hey Gartenblume,

    Vielen dank für deine Antwort :)

    Du hast das Wort Sumpf benutzt.

    Ich denke so trifft es die situation ganz richtig. Man versucht voran zu kommen, aber man (ich) stecke irgendwie fest. Mal kommt man etwas heraus und mal sackt man wieder ein ganzes Stück ein, dabei fühlt ich mich so macht bzw hilflos. Für jeden anderen habe ich in der Vergangenheit , aber auch in der Gegenwart , ein offenes Ohr, Ratschläge und bin meistens zur Stelle. Wenn es aber mal um mich geht, dann fällt es mir so verdammt schwer Hilfe in Anspruch zu nehmen. So musste ich (wie so viele) ja sonst auch alleine klar kommen. Wenn ichir etwas gutes tun möchte, wie du es an dir beschreibst, dann fällt mir auch das sehr schwer, weil ich muss es mir ja
    irgendwie verdient haben.... :( irgendwie verrückt, ich weiß....


    In Therapie bin ich zur Zeit . Ist meine zweite Jetzt. Wie gesagt, die erste ging ca 1 Jahr, nachdem meine Mutter 2004 starb.

    Und nun die 2., nachdem ich 2010 einen Zusammenbruch hatte , weil ich keine Kraft hatte irgendetwas zu bewältigen....

    Ein nochmaliges HALLO an euch!

    Bin nun endlich angemeldet, hatte schon ein wenig im Vorsteungsbereich geschrieben.
    Tja, wie fang ich an, bzw. wie mach ich weiter?

    Ich werde momentan mit einer Welle von Erkenntnissen überrollt und kann es immernoch nicht richtig fassen. Ich bin ein eka.

    Wie ich im Vorstellungsbereich schon geschrieben habe, wusste ich zwar das etwas nicht stimmte, jedoch hab ich versucht es zu ignorieren. Bis vor ca. 2 Jahren der schuß nach hinten los ging und ich bildlich gesprochen in mir zusammen sackte. Es ging nichts mehr, beruflich, privat etc. Ich hab versucht mich weg zu schließen, als wenn es mich gar nicht gäbe....4 mon später habe ich dann eine Therapie begonnen, die auch noch läuft. Das komische ist, ich habe, bevor ich EUCH gefunden habe, zwar die alkoholabhängigkeit meiner Mutter als Hauptthema in meinem leben registriert, aber NIE gesehen oder gemerkt, was das mit mir zu tun haben soll. Ich wollte und habe versucht ihr immer wieder auf die Beine zu helfen. Ich merke erst hier bei euch, das man SELBST dabei drauf gehen kann....

    Meine mutter ist 2004 an den folgen des Alkohols verstorben. Ich kann da auch gut mit umgehen, heute. Kurz nach ihrem tod sah es anders aus. 3 mon. Danach erlitt ich den ersten Zusammenbruch. Die Arbeit habe ich verloren und machte dann die 1.Therapie , um die unendlich scheinende Trauer zu bewältigen. Das ich nicht mehr so um sie Trauer hat wohl auch funktioniert, das habe ich bewältigt, was nicht heißen soll, das sie mir nicht fehlt.

    Aber jetzt hier und heute denke ich , es ging aber nie wirklich um mich. Weil ich es gar nicht zulassen will/wollte? Ich möchte mir sooo gerne unter die arme greifen, mich lieb haben, aber ich scheine eine Maske auf dem Gesicht zu tragen, die es mir gar nicht möglich macht, mich WIRKLICH zu sehen....Oder gesehen zu werden.

    Ihr glaubt gar nicht , wie froh ich bin, hier sein zu dürfen! DANKE fürs lesen:-)

    Lg paco