Beiträge von Mieni

    Danke.

    Jetzt wo ich wieder zuhause bin möchte ich schon gerne zu einem Gespräch mit meiner Therapeutin. Habe nur etwas bedenken beeinflusst zu werden und mich wieder falsch zu entscheiden. Eine Kur wäre wohl am sinnvollsten,- auch damit meinem Freund bewusst wird welche Schwierigkeiten ich mit der momentanen Situation habe. Oder ist es auch unabhängig von der Situation... das ist was mir Angst macht.

    schnuffig
    Tja, mir kam gestern auch die Frage, ob ich mich von ihm manipulieren lasse. Kann hauptsächlich nicht weg, weil die Vorstellung schon total schmerzt ihn zu verletzen. Das tut mir mehr weh, als meine Gründe zu sehen. Da stelle ich mich hinten an, dass tut nicht so weh sondern ich versinke nur im Selbstmitleid... Bin da irgendwie grad drin gefangen. Und kann mich zu nichts entscheiden was meine Zukunft betrifft. Es ist so ein herumwinden und nicht drüber reden. Er merkt es sicher, dass etwas nicht stimmt, doch so lange es nicht angesprochen ist, kann man noch den Schein aufrecht erhalten und hoffen dass es wieder gut wird. Und ich kann überlegen... und überlegen... :oops:

    Danke für die Antworten.

    Das mit dem Einschüchtern lassen gibt mir zu denken. Meine Freundin hat das letztens auch gesagt. Dabei hab ich lange gebraucht um davon weg zu kommen. Mir zu sagen, mir kann nichts passieren usw. Kellner 3mal weg schicken,- kein Problem. Jetzt ist es also doch mein Freund der mich einschüchtert, bzw ich lasse mich einschüchtern. Hm... doof. Zum Zusammen ziehen habe ich mich dann wohl auch drängen lassen. Och man. Dabei dachte ich, ich wäre einen Schritt weiter und entscheide mich halt einfach und höre auf mit dem zweifeln.

    Nunja jetzt ist es passiert. Und wahrscheinlich werde ich mich weiterhin so wischiwaschi mit der Situation befassen, also keine klaren Ansagen gegenüber meinem Freund machen können. Ich hasse das Festgenagelt werden. Wenn nicht über 600km zwischen dem neuen und alten Wohnsitz liegen würden, wäre das nicht so schlimm. Doch so, kann ich nicht immer hin und her pendeln. Und mit dickem Bauch ist auch bald Schluss damit. Und vor allem eine wichtige Frage, wo will ich das Kind entbinden, wo mit ihm leben?
    Aber immerhin, früher sagte ich mir oft, immerhin habe ich die Möglichkeit zu entscheiden,- andere haben die nicht. Ich darf wohl nur nicht so viel Rücksicht auf andere nehmen.

    Zimttee
    Kann ich ebenso gut nachvollziehen. Aus diesem Grund antworte ich schon auf Fragen und Bitten mit "Mal sehen". Ich mache gerne etwas freiwillig, aber wenn ich dazu gedrängt werde mache ich es meistens nicht. Geht dann auch soweit, dass ich kein Geburtstagsgeschenk mitbringe, weil es ja erwartet wird und ich mich gedrängt fühle... :oops:

    Hallo Seekrank,

    nun ich habe vor einiger Zeit eine Entscheidung getroffen, die ich jetzt etwas bereue. Klar, man muß auch mal Risiken eingehen und etwas Neues versuchen,- doch ich hatte schon vor der Entscheidung Zweifel ob es richtig ist was ich tu. Und jetzt, das Ganze wieder rückgängig machen... Nicht nur, dass es sehr anstrengend wäre, ich würde auch einen Menschen dadurch verletzen. Was es aber so schwer macht,- ich habe wieder Zweifel ob es das richtige ist. Was ist, wenn ich dann auch diese Entscheidung wieder bereue? Irgendwann entscheiden dann mal andere für mich,- in diesem Fall mein Freund, der dann evtl sagt, wenn du gehst gibt es kein zurück mehr. Ich mag mich irgendwie zu gar nichts mehr entscheiden. Liegt wohl evtl daran, dass ich andere Menschen mit rein ziehe...?

    sarawen
    Und dieser Mann, wollte mit dir nicht zusammen bleiben wenn ihr nicht heiratet?
    Wenn ich zu etwas gedrängt werde entscheide ich mich meistens voreilig und erst recht falsch.
    Fängt im Restaurant schon an, wenn dann der Kellner da ist, bevor ich mich wirklich entschieden habe und ich aufgrund des genervten Blickes meines Freundes dann schnell etwas bestelle. Bisher war es dann das Falsche, ich mochte es gar nicht... Schon doof dann nur auf dem Teller rum zu picken. Wie doof, echt. Sonst lasse ich mir die Zeit die ich brauche,- und wenn es ne halbe Stunde ist. Mehreres bestellen geht ja in diesem Fall nicht.

    Wurde wohl auch diesmal zu einer Entscheidung gedrängt, die ich noch gar nicht richtig durchdacht hatte. Das wird mir jetzt klar. Diesmal kann ich mir aber Zeit lassen um zu entscheiden wie es jetzt weitergeht. So!

    Nur immer geht das nicht, dass ich eine Entscheidung wieder rückgängig machen kann. Meinen Job, den ich aufgrund eines anderen Jobs verloren habe, werde ich nicht wieder bekommen. Darauf angelegt habe ich es nicht, das wurde mir aus der Hand genommen. Doch wer träumt nicht davon, manchmal die Zeit zurück drehen zu können... Wie etwas ausgeht weiß man immer erst hinter her.

    Dann darf ich es mir wohl gestatten mich wieder umzuentscheiden...? Hin und her, so lange es eben die anderen mitmachen? Hast eigentlich recht "Seekrank",- so lange ich keine Versprechen abgebe. Mein Standartsatz auf Entscheidungsfragen ist eh schon "Ich weiß nicht"... :oops:

    In etwa kann ich mir vorstellen woher das kommt.

    Seltsam finde ich es dennoch, dass es dann auch nichts gibt, wofür ich mich zu fast 100% entscheiden will. Immer ein Haken dran, ein "aber", oder ein Risiko dass ich eingehen muss.

    Vielleicht liegt es auch daran,- meine Thera meinte sich für etwas entscheiden heißt immer auch gegen etwas?

    Wobei ich eher denke, dass schon so viel schief gelaufen ist und es doch Vermeidungsverhalten ist? Doch letztendlich ist dieses ständige Zweifeln auch keine tolle Lösung. Immer auf der Flucht, bzw mit dem schlimmsten rechnend, oder? Und damit dieses Verhalten auch gelebt werde kann suche ich mir die dazu passenden Situationen/Menschen?

    Dieses nicht festlegen können ist wohl auch eine Eigenschaft eines erwachsenen Kindes?

    Ich kann nicht mehr sagen was ich will und was nicht, weil ich angst habe mich dann falsch zu entscheiden.

    Soll ich gehen oder bei meinem Freund bleiben? :roll: Wie üblich, diese blöden Zweifel. Mag nichts mehr entscheiden. Wird doch eh alles nix. Mir wird es wahrscheinlich so oder so mies gehen.
    Deswegen halte ich mir meistens mehrer Optionen offen. Also kündige ich meine eigene Wohnung nicht, damit ich fliehen kann. Schluß mache ich mit meinem Freund aber auch nicht, damit ich zurück kann falls ich mich einsam fühle... :oops: Irgendwie peinlich.
    Ist ein Leben so möglich? Fühle mich dadurch irgendwie frei. Niemand hat mich in der Hand.

    Auch dir Paddy danke für deinen Beitrag.

    Heute ist wieder ein dunkler Tag. Depression hat mich voll im Griff und ich kann erst recht nichts mehr erkennen. Ist es die Situation die ich ändern muß? Der schlimmste Gedanke jedoch,- was ist wenn auch eine Veränderung der Situation mir nicht hilft?

    Heute war ein übler Tag, länger schlafen ging nicht mehr, also mußte ich mich doch meinen Gedanken aussetzen und die sind einfach so düster... Heultag. Und ich sehe keine Weg da raus zu kommen.

    Ein neuer Grund hier wieder weg zu gehen, ist dass ich mich so, mit Depressionen, total funktionsunfähig keinem zumuten kann. Ob mein Freund jetzt Choleriker, Alkoholiker oder was auch immer ist,- ich mach ihm das Leben mit meiner Stimmung auch noch mies. Auch seinen Traum bring ich zum Platzen,- wieder ein Grund um zu Heulen und traurig zu sein. Er macht ja schon fast alles und ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich nur das Nötigste mache. Vorwürfe gibt es kaum von ihm, aber ich fühl mich so schlecht und kann mich nicht leiden. Lieber verkrieche ich mich alleine und falle keinem zur Last.

    Jetzt hat er dann auch noch ein Bier aufgemacht,- was solls. Spielt dann auch keine Rolle mehr. Bin hier sowieso alleine. Unter der Woche arbeitet er bis in die Nacht und am WE erledigt er andere Dinge. Auch einen Samstag abend muß man ja nicht zusammen verbringen. Überhaupt verbringen wir kaum noch Zeit miteinander... Das macht es alles nicht einfacher für mich.

    Dazu kommt heute noch, dass ich Angst habe er oder meine Mutter würde sterben. :cry: Ich weiß so langsam nicht mehr was das soll mit diesen Gedanken. Hätte wohl doch mehr Therapie machen sollen,- vor allem den ganzen alten Kram aufarbeiten. Bei der letzten Therapie ging es einfach darum, dass ich mein Leben packe, also Job, Wohnung, Beziehung usw.
    Das hat schon etwas geholfen, aber nur bis zu einem bestimmten Punkt, dann kam eine Blockade die ich nicht überwinden konnte.

    Am Montag fahre ich wieder nach Hause. Auch in meine leere Wohnung. Kann aber auch bei meiner Mutter übernachten. Hoffe nur sie ist nüchtern.
    Heute sehe ich ein, dass es so nicht weiter geht. Ich muss das endlich mal alles auf die Reihe bekommen. Es gibt doch auch Menschen, die besser für mich wären... hoffe ich. Und am liebsten würde ich irgendwelche hoch wirksamen Antidepressiva nehmen, dieser Zustand ist fast nicht mehr erträglich.

    Und das Ungeborene in mir hat auch keine große Bedeutung mehr für mich. Habe angst, dass ich es nach der Geburt nicht will oder nicht versorgen kann... Nur die Vorstellung hier zu bleiben, diesen tristen Alltag mit Kind zu überstehen, besser wird das auch nicht sein. Lieber alleine, unbeobachtet. Mein Freund trägt schon seinen Anteil zu diesen Gedanken bei. Ach, alles Mist grad. Habe nur ihn hier und er baut mich nicht auf, steht mir nicht bei, sondern ist wahrscheinlich genauso mit der Situation=mir überfordert. Diese Erwartung habe ich auch nicht wirklich an ihn. Jeder kann sich glücklich schätzen, der einen Partner hat, der ihn aufbaut. Verantwortlich ist der Partner aber nicht, dass es mir gut geht. Aber das es mir schlecht geht? Das ist doch dann schon wieder Co-Verhalten... :x Oder darf man diese Erwartung an seinen Partner haben? Dass er einem beisteht und das Leid etwas verringert? Aber wenn er es nicht kann?

    Hallo Thea66,

    ich denke nicht, dass du ewig Co-Abhängig bleiben mußt.

    Ich fand den Schritt raus aus der Co-Abhängigkeit gar nicht so schlimm, denn es bring nur Vorteile mit sich und erleichtert so. Ich muß nicht mehr überall meinen Senf dazu geben, keine Ratschläge mehr erteilen, nicht mehr für andere mitdenken, mir nicht mehr das Schlimmste ausmalen. Ich kann mich einfach zurücklehnen und jeden für sich selbst und sein Leben entscheiden lassen. Ich weiß auch, dass ich nichts verhindern kann, was ein Mensch beabsichtigt zu tun. Manchmal ist es aber auch nicht leicht zu unterscheiden, wann ich besser doch was sage und wann es nicht angebracht und unerwünscht ist. Dann denke ich immer daran, dass ich einen erwachsenen Menschen vor mir habe, der selber auch denken kann.

    Wenn du leichter leben möchtest, dann ist es wirklich sehr befreiend sich aus den Angelegenheiten andere raus zu halten. Du kannst es auch erstmal aus Respekt vor der Privatsphäre des anderen machen.

    Ich habe mir einen Satz aus einem Buch bildlich so verinnerlicht. Wenn du meinst du musst aufspringen und etwas tun, etwas sagen, dem anderen Helfen, ihn retten usw. Erst mal zurück lehnen und gar nichts tun. Es ist nicht deine Angelegenheit, geht dich nichts an. Wenn jemand eine Bitte äußert, oder dich um einen Rat frägt, ist das etwas anderes. Ansonsten hast du dich nur um deine Angelegenheiten zu kümmern.

    Hört sich evtl erst mal hart und komisch an. Doch etwas anderes funktioniert meiner Meinung nach bei einem Co-Abhängigen nicht. Ich weiß, es hört sich egoistisch und bequem an, doch das ist gesundes verhalten. Einem Menschen zu gestatten, sein Leben so zu leben, wie er es möchte. Und ihn auch das tun zu lassen, was er für richtig hält. Ob ich das für richtig halte, ist wieder eine andere Sache.

    Danke euch. Das Schreiben schafft doch etwas Klarheit in meinem Kopf. Heute ist wieder ein Tag, an dem ich denke, ist doch gar nicht so schlimm. Klar, es ist nicht ideal. Aber zum Aushalten.

    Anders wird es wieder aussehen, wenn er einen Ausraster hatte oder die Bierflasche aufmacht, was beides so ungefähr 2-3 mal die Woche passiert.

    5 Jahre hatte ich bei meinem letzten Freund diese Zweifel, ob ich mit ihm zusammen bleibe oder gehe. Erst als er in eine manische Phase rutschte, konnte ich nicht anders als fliehen. Denn da war ihm wirklich nicht zu helfen, eine Zwangseinweisung wäre das sinnvollste damals gewesen,- doch so Co-Abhängig war ich dann doch nicht mehr, dass ich meinte ich sei für ihn jetzt verantwortlich.

    Im Moment habe ich keine Ahnung davon wie mein zukünftiges Leben aussehen soll. Das wird dann auch eh das Kind mitbestimmen. Wobei ich nicht nur Mama und Hausfrau sein möchte. Durch diese Zweifel hänge ich auch irgendwie in der Luft, weiß nicht, wofür ich mich entscheiden soll. Vieles habe ich hier noch gar nicht aus den Kartons ausgepackt. Und manchmal denke ich daran mir eine Tasche zu packen, falls ich doch mal schnell weg will. Es ist jetzt nicht so schlimm,- doch nach den bisherigen Erfahrungen habe ich irgendwie recht schnell die Schnauze voll von sowas. Ich kann mir eben auch gut vorstellen, wie eine Beziehung noch sein kann,- da kann es viel mehr geben. Meine Ansicht ist, dass das Leben zu kurz ist um sich mit anderen rum zu ärgern oder sogar zu leiden, wenn man es ändern kann. Doch diesmal bin ich wieder reingedappt.

    Finde es schon interessant, dass der Umgang mit einem Choleriker ähnliches Verhalten fördert wie der Umgang mit einem Alkoholiker. Dieses ständige Aufpassen um sofort bereit zu sein die Situation zu retten. Bei einem Alkoholiker versuchte ich dafür zu sorgen, dass er keinen Grund hat um zu Trinken,- jetzt versuche ich zu verhindern, dass der Choleriker einen Grund hat um sich aufzuregen... schon verrückt. Habe mich da irgendwie selbst ausgetrickst.

    Ja und das mit dem entscheiden. Vor über 2 Monaten hatte ich mich dazu entschieden mit ihm zusammen zu ziehen, obwohl ich schon Bedenken hatte. Ich dachte diese Entscheidung wäre erst mal die Beste. Wäre ich nicht schwanger geworden, wären wir evtl gar nicht mehr zusammen. Und jetzt fühle ich mich auch irgendwie verpflichtet dem Kind seinen Vater nicht vorzuenthalten.
    Aber wenn es nicht mehr geht, kann ich auch nichts daran ändern. Ich mag vielleicht noch einiges ertragen können,- meinem Kind mag ich einen explosiven Vater nicht zumuten. Und wenn ich meine Traurigkeit auf das Kind übertrage ist das auch nicht ideal. Das stimmt schon.

    Ich frage mich nur, inwieweit kann ich mich von ihm und seinen Macken abgrenzen. Ich versuche ja jetzt schon die ganze Zeit auf das Bier trinken nicht zu reagieren, es nicht mehr an mich ran zu lassen. Ich weiß, ich werde irgendwann gehen, von so her sind meine Erwartungen in ihn als Partner nicht mehr all zu groß. Auch möchte ich mich nicht mehr so verängstigen lassen von seinen Wutausbrüchen. Ich möchte da echt mal drüber stehen. Fühle mich ansonsten so verletzbar und empfindlich.

    Deswegen geht mir der Satz von einer Alanon-Angehörigen bei einem Meeting nicht aus dem Kopf,- Zufrieden leben... unabhängig davon ob der Alkoholiker trinkt oder nicht.

    Es kann auch sein, dass dies sich dann eher zu einer Zweck-Beziehung entwickelt. Für das Kind. Darunter leiden darf dann aber keiner,- sonst leidet auch das Kind, das ist klar.

    Ach ich weiß es nicht. Ich bin erst mal froh, dass es mir heute mal recht gut geht. Ich weiß, dass dies jetzt aber wieder ein neues Spiel ist bei dem es in meinem Kopf hin und her gehen wird.
    Eine Freundin sagte mal, dass sei oft zu beobachten bei Alanon oder Co-Abhängigen. Sie vertrauen ihrer Wahrnehmung nicht und probieren ständig das selbe immer und immer wieder aus,- um am Ende doch wieder auf das selbe Ergebnis zu kommen.

    Danke für eure Antworten.

    Wenn ich jetzt doch nur für mich alleine entscheiden könnte. Doch jetzt muss ich auch noch bedenken, was für das Kind am sinnvollsten ist.

    Jetzt im 7. Monat bringt es mich nicht wirklich weiter über die Auswirkungen einer Alkoholabhängigkeit des Vaters vor der Zeugung oder der Medikamenten bei der Entwicklung nachzudenken. Ich kann es nicht mehr ändern.

    Das AD habe ich abgesetzt, nachdem mir auch die Gynäkologin dazu geraten hat. Nicht dringlich, doch wirklich gut sei es halt nicht. Geplant war das Kind nicht, heißt aber nicht das es ungewollt ist. Es war ein Spiel mit dem Zufall. Verantwortungslos, leichtsinnig,- wie so oft der Verstand aussetzt wenn ich mich alleine und einsam gefühlt habe. Verstand aus, Augen zu und rein ins Drama. Innerlich flehend, dass es doch gut gehen mag, der Mensch sich ändert und ich glücklich mit ihm werde...

    Ich muss jetzt irgendwie das Beste draus machen. Jetzt muss ich wirklich.. Wenn ich vorher noch so rum trielen konnte, meine Situation verharmlost hatte,- jetzt geht das nicht mehr. Jetzt sollte ich mein Inneres aufräumen und verarbeiten was noch quer liegt, damit ich einigermaßen bei Kräften bin wenn das Kleine da ist. Sonst werde ich wirklich total abhängig von diesem Mann sein, der grad meine ganze Existenz sichert...

    Im Sommer war diese berufliche Enttäuschung wohl der Auslöser. Ich muß immer noch dran denken, dabei waren es nur 2 Wochen die ich dort gearbeitet habe. Aber ich habe mich so mies behandeln lassen. Ob mein Absturz daran liegen kann?
    Das Beenden des vorherigen Arbeitsverhältnisses war auch nicht so toll, was mich wieder in die Arme meines Ex getrieben hatte. Es war alles offen,- keine gegenseitigen Verpflichtungen, kein Wort von Beziehung,- und dann das... Wenn ich den Job nicht sowieso los geworden wäre, hätte ich ihn auch wieder sausen lassen müssen aufgrund der Schwangerschaft. Denn es war körperlich schwere Arbeit, für Schwangere absolut ungeeignet. So dachte ich, ist mir wenigstens eine Entscheidung abgenommen worden, denn die Chefin war echt grausam und hatte vormittags schon ne Alkoholfahne... aber es war mein Traumjob.
    Kann es manchmal echt nicht glauben was ich so erlebe...
    Fühle mich dem Schicksal ausgeliefert, wie ein Staubkorn im Wind mal hier hin mal dahin getragen.

    Jetzt bin ich dann im 7. Monat.
    Habe grad mit meiner Mutter auch telefoniert. Sie macht mir Mut und Hoffnung. Ich kann jederzeit gehen, bin ja nicht verheiratet. Ich solle halt darauf achten, dass es dem Kleinen gut geht. Und wenn mein Partner Ausraster hat, sei das natürlich nicht gut, wenn das Kleine mal da ist. Ich wollte ihr erst nicht sagen wie es so läuft im Moment, damit sie sich keine Sorgen macht,- doch sie hat halt auch schon ihre Erfahrungen gemacht und sieht dann vorrangig das praktische und veränderbare an einer Situation.

    Das AD nehme ich jetzt schon seit 6 Wochen nicht mehr. Hatte es auch nur 1,5 Jahre genommen. Viel geholfen hat es eben nicht, deswegen habe ich es ausschleichen lassen und mich hier in die Obhut meines Freundes begeben. Viel schlimmer konnte es ja nicht mehr werden,- ob ich sie nehme oder nicht,- ich war vorher schon so platt und habe nichts mehr auf die Reihe bekommen. Doch so wie ich es schon öfter erlebt habe, wird es auch diesmal wieder bergauf gehen,- geht ja nicht anders. Wenn ich das AD längere Zeit genommen hätte wäre ich vorsichtiger gewesen.

    Ich weiß nicht, ob es jetzt was bringt, mich zu fragen ob mein Freund trinkt oder nicht. Habe aber bedenken wegen den Auswirkungen, den Schäden die ich dadurch dennoch unbemerkt dazu bekomme. Es ist ja nicht das Trinken an sich was diese krankmachenden Auswirkungen hat, sondern dieses komische miteinander umgehen, welches nicht mehr normal/gesund ist. Wenn ich auch meine Macken durch die Vergangenheit abbekommen habe,- ich hatte mich damit auseinandergesetzt und versucht mich dennoch auf einen gesunden Weg zu begeben. Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich diesen kranken Kram wieder mit mache. Eine Beziehung, die irgendwie keine ist zu leben,- wieder diese Verdrängung und Verleumdung. Anstatt offen und ehrlich zu sein,- sich seinen Problemen zu stellen. Jetzt wird doch wieder so getan, als wäre alles ok. Keine Gespräche, sondern Schweigen.

    Klar, es war ein Versuch. Alleine ging es mir mies, wollte probieren ob es mir bei/mit ihm besser geht. Fehlanzeige... Es gibt ihn nicht den einfachen Weg,- oder den Retter in der Not. :roll:

    Hallo Lindi,

    ja wird mein erstes Kind sein. Und ja, hast recht, dann kann ich mein Kleines glücklich machen,- wenn ich es schaffe.

    Sortieren? Oft möchte ich so tun als wäre doch alles ok. Ist es vielleicht ja auch. Bis ein Ausraster von ihm kommt oder die Bierflasche aufgemacht wird. Ich weiß, dass ich bei diesem Thema arg empfindlich reagiere und auch immer arg kritisch bin, ob ich es denn nicht übertreibe. Und dann sage ich mir auch wieder, ich will es so nicht, ich will nicht ständig mit Alkohol konfrontiert werden. Am Anfang dachte ich noch, ich muß lernen nicht in jedem der mal was trinkt einen Alkoholiker zu sehen. Und da habe ich wohl den Fehler begannen, war zu leichtgläubig und hab nicht richtig hingeschaut.

    Hallo Forie´s,

    dieser eine Spruch geht mir nicht aus dem Kopf: Der Angehörige kann ein zufriedenes Leben führen, unabhängig davon ob der Alkoholiker trinkt.

    Das heißt ja dann überhaupt emotional unabhängig von jeglichen Situation sein zu können. Bzw. sein Leben leben zu können.

    Wie auch immer,- ich habe es auf jeden Fall wieder hinbekommen mich in eine Situation zu bringen, die mir nicht gut tut, bzw mit der ich nicht klar komme. Wieder die Frage ob der Partner jetzt alkoholabhängig ist oder nicht.
    Die Frage ob ich gehen soll oder bleibe.

    Bin ein erwachsenes Kind, meine Mutter ist Alkoholikerin. Hatte auch immer viele Alkoholkranke, Angehörige und EKS in meinem Umfeld. Mein letzter Partner war es dann auch,- bei ihm blieb ich 5 Jahre. So wirklich Ruhe kam in mein Leben bisher noch nicht. Wenn keiner da war, der mir einen Grund zum Verzweifelt sein gegeben hat, ging es mir auch nicht sonderlich gut,- Depressionen u.a. Die letzten Arbeitgeber waren auch Alkoholiker...

    Im Sommer diesen Jahres hat es mich dann nach einer großen beruflichen Enttäuschung zusammengelegt. Trotz Antidepressiva. Habe jegliche Verpflichtungen schleifen lassen. Und dazu auch noch schwanger... Das Ende vom Lied. Bin zu meinem Freund gezogen, habe alles aufgegeben, etliche km von zuhause weg. Ganz alleine jetzt hier mit ihm. Und... ich glaube er ist auch Alkoholiker. Auf jeden Fall ist er ein Choleriker. Womit ich schon schwer klar komme, denn ich habe bisher immer nur Alkoholiker ausrasten sehen. Wenn ich dann meine Antennen ausfahre um die allgemeine Situation zu beurteilen,- tja könnte schon sein, dass mich mein Gefühl nicht täuscht. Und das läßt mich manchmal so verzweifeln und auch im Selbstmitleid versinken. Nimmt das denn nie ein Ende. Kann es mir nicht mal gut gehen.

    Und jetzt,...? Habe das AD aufgrund der SS abgesetzt, auch weil es mir eh nicht viel gebracht hat und ich von der Einnahme von Psychofarmaka eh nicht überzeugt bin. Besser geht es mir jetzt allerdings auch nicht. Vieles ist mir gleichgültig und ich bin so antriebslos, dass ich auch jetzt meinen noch verbliebenen Verpflichtungen nicht nachkomme. Die Vorstellung hier alles wieder abzubrechen... wie soll ich das schaffen? Zuhause wäre ich ja dann auch wieder alleine, also besser würde es mir dort auch nicht gehen.
    Einfach durchhalten denke ich deswegen. Unabhängig davon, ob dieser Mann, bei dem ich jetzt wohne trinkt oder nicht... Kann da auch nicht mehr Beziehung zu sagen,- das ist schon wieder Feuer an dem ich mich verbrennen kann. Keine Lust mehr mich auf einen anderen Menschen einzulassen,- und so sieht diese Beziehung zur Zeit auch aus. Distanziertheit. Auch von seiner Seite aus. Leben nur so nebeneinander her,- jetzt im zweiten Monat in einer gemeinsamen Wohnung. Das fühlt sich jetzt schon so gescheitert an. Wir reden auch nicht drüber, was soll es auch bringen frag ich mich. Ich werde niemandem mehr sagen, dass mich sein Trinken stört. Er weiß es, wiederholen werde ich es nicht. Er trinkt jetzt nicht viel, und dennoch, wenn ich sehe er macht sich eine Bierflasche auf stößt mich das ab und Verzweiflung und Traurigkeit kommen hoch. Vorher war es ja eine Fernbeziehung, da habe ich dieses regelmäßige Trinken nicht mitbekommen. Und jetzt weiß ich, dass er schon wegen mir nicht täglich trinkt, was er aber wohl machen würde, wenn ich nicht da wäre.

    Und dabei soll es mir doch gut gehen,- bekommt das Kind das wirklich schon mit? Diese Verzweiflung, Traurigkeit usw.
    Dann denke ich auch, evtl sehe ich die Situation schlimmer als sie ist,- eben durch die depressiven Gedanken? Und dennoch, es fühlt sich nicht richtig an.

    Irgendwie muß ich trotzdem wieder hoch kommen. Wenn ich wieder gehen sollte, dann muß ich einigermaßen fit sein. Überlege, ob ich bis nach der Geburt warte... Meine alte Whg ist leer,- zurück in diese will ich auch nicht, zuviel Erinnerungen. Mit Baby dann gehen wird wohl aber auch nicht einfach. Ach, dazu tut mir dieser Mann auch leid. Er will doch das alles gut ist und ich glücklich bin. Habe ein schlechtes Gefühl dann an Trennung zu denken. Er ist, wie er ist,- anders kann er nicht. Und ich würde ihm das Gefühl geben er sei ungenügend... Och man. Das war schon oft mein Problem,- andere glücklich machen, selbst wenn ich dafür leiden muß. Mein eigenes Leid erscheint mir erträglicher, als wenn ich jemanden unglücklich mache. Ich hasse diese Macht, die ich dabei über andere Menschen aufgedrückt bekomme. Und ich hasse es, anderen Menschen gegenüber verpflichtet zu sein, nur weil sie mir helfen oder gutes getan haben.

    Sry für diesen chaotischen langen Text.