Beiträge von Herr Rossi

    N Guden, Silberkralle, um mal in deinem Dialekt zu bleiben,
    das Zeug ist astrein in Branntweinessig angesetzt.
    Über die Problematik des versteckten Alkohols hab ich schon nachgedacht und auch teilweise darauf geachtet, wenn ich den Verdacht hatte, es könnte was drin sein. Aber wie soll man das händeln. Warten meine Synapsen jetzt aufs Rasierwasser? Konflikte vermeiden tut Not aber total reinsteigern um homöopathische Dosen auszumerzen? Ich will mich nicht vor jedem Bissen damit beschäftigen, ob irgendwie Alk enthalten sein könnte oder nicht. Ketchup enthält auch Essig. Die Problematik ist mir klar, aber zum Alk-Hypochonder will ich nun auch nicht werden. Das Dreckszeug ist nunmal allgegenwärtig.

    Hallo Kopfhoch,
    alkoholfreies Bier ist Mist. Hab ich auch versucht am Anfang und hat bei mir wahrscheinlich auch zum Rückfall beigetragen. Es ist der Geschmack, die Flasche, das zischen beim Öffnen, der Geruch. Dein Suchtgedächtnis wartet auf solche Gelegenheiten. Alkoholfreies Bier wird in der Regel wie normales Bier gebraut und der Alkohol nachher entzogen. Dies gelingt nie komplett, sodass du eine kleine Menge zu dir nimmst. Probier mal einen eiskalten Tomatensaft mit bisschen Ta..."edit"...weltbekannte Pfeffersosse in schweineteuren Miniflaschen. Ich find´s gut. Oder mal einen richtig guten Fruchtsaft. Und nicht "saufen", sondern zelebrieren!
    Das geht auch mit Obst. Nicht einfach mampfen, sondern schön auf einen Teller anrichten, etwas Käse dazu und schön genüsslich verspeisen. Ist für mich eine Art Belohnung und macht mir Spaß.

    Guten Abend,
    der erste Arbeitstag war gut. Wurde nett aufgenommen und die Aufgabe war in der Hälfte der Zeit erledigt. Ich denke, ich bin etwas überqualifiziert. Naja, kann ich stressfrei arbeiten die nächsten Wochen. Die nächsten Tage geht´s erst mal so weiter wie heute.Gleich geht´s ins Bett, hab etwas wenig und schlecht geschlafen und bin jetzt ziemlich müde. Ausreichend zu schlafen ist mir ziemlich wichtig geworden, seit ich nicht mehr trinke.
    Ist sozusagen einer meiner persönlichen "Grundbausteine".
    - gesund und regelmässig essen
    - min.7 Std. schlafen
    - ab 18:00 Uhr Feierabend
    - 3 Liter Wasser pro Tag
    - vor 7:00 Uhr aufstehen
    - weniger Kaffee, Zigaretten und Knabberzeug (Salz und Fett)

    zieh ich jetzt fast 6 Wochen durch, fällt manchmal schwer, hat aber meine Leistungsfähigkeit enorm gesteigert. Ich hoffe ich krieg das so beibehalten.
    Ist auch manchmal ein kleiner Kampf, besonders die Kippen.
    Die sind genauso ätzend wie Alk.

    Gute Nacht erst mal, Mister Rossi sucht sein Bett...

    Guten Morgen allerseits, morgen Matthias,
    meine Beharrlichkeit der letzten Wochen hat sich ausgezahlt.
    Morgen früh beginne ich bei meinem neuen Arbeitgeber.Vollzeit, geregelte Arbeitszeiten, Sa. und So. frei und das Geld wird auch reichen.
    Auch ein tolles Gefühl, wenn man merkt, dass man seine Dinge in den Griff bekommt. Dieses Jahr war bis jetzt richtig hart, ich hab oft daran gedacht alles hinzuschmeissen. Den heutigen Stand hätte ich im Suff nie erreicht. Das wäre unmöglich gewesen.

    Morgen Bruce, morgen Kommal,
    Mit dem"nass denken" hast du wohl ins schwarze getroffen. Gestern stand ich an der Ampel und als Querverkehr fuhr eine Riesenbierflasche auf einer LKW-Plane vorbei. Darauf springt das Hirn natürlich sofort an. Wenn´s ein Apfel oder sonstwas gewesen wäre,hätte ich wahrscheinlich noch nicht mal drauf geachtet. Auf die (unterbewusste)Denke hab ich aber keinen Einfluss, nur auf die aktiven Gedanken bzw. die Aktion, die darauf folgt. Wie ist es denn bei dir? Ich bin ja gerade mal trockengeschleudert, wie Karsten das mal irgendwo passend formuliert hat. Du bist schon ein paar Jahre trocken. Ich denke, die Mechanismen werden ein Leben lang bleiben.
    @ Bruce, bei mir kam das irgendwie so rüber. Wer ist schon wirklich glücklich? Die Menschen, die das von sich behaupten lügen. Aus meiner Sicht hat es eher mit Zufriedenheit zu tun. Glücklichsein ist, glaube ich, eher ein zeitlich begrenzter Zustand.

    Morgen alle zusammen,
    lustig, unter meinem letzten Beitrag steht gerade ein Banner:"Hören Sie mit dem Rauchen auf. Werden Sie unaufhaltbar."
    Das "Rauchen" könnte man genausogut durch trinken ersetzen. Den Steit, von dem ich gestern berichtete, hab ich aus der Welt geschafft und kann jetzt in der Firma mitarbeiten, wenn´s brennt.(war meine eigene bis vor 6 Monaten).
    Bruce , deinen Strang hab ich komplett gelesen.
    Bei dir kam manchmal so eine "Easyness" rüber, obwohl du es scheinbar auch nicht leicht im Leben hast. Hat mich schon beeindruckt. Immer was positives aus einer eigentlich negativen Gesamtsituation zu ziehen, muß man auch erst mal schaffen. Ich werd´mal bei "Silberkralle" anfragen, ob ich ein Praktikum machen kann...

    Hallo Matthias, hallo Bruce und alle anderen,
    ein richtiges Hobby hatte ich eigentlich noch nie.
    Was ich wirklich gerne hätte, wäre ein kleines Wohnmobil. Meine Freundin übrigens auch. Aber das wird wohl noch ein paar Jahre warten müssen, bis unser Haus renoviert und fertig bezahlt ist. Das Hauptziel ist im Moment mit dem Alkohol fertig zu werden, ansonsten brauche ich keine längerfristigen Pläne zu machen.

    Hallo Forum,
    Heute war der Teufel los in meinem Kopf. Irgendwie war den ganzen Nachmittag der Gedanke da, etwas zu trinken. Total verrückt, vier Wochen hatte ich keine Probleme damit. Keine Angst, ich bin standhaft geblieben und habe nichts getrunken. Im Moment ist alles wieder normal. Stattdessen habe ich eine Gemüsesuppe gekocht und davon soviel gegessen, dass ich pappsatt war. Als Nachtisch gab es eine Tafel Schokolade und einen einstündigen Spaziergang. Das war´s.
    Irgendwie macht mich das gerade nachdenklich.Ein Teil meines Gehirns sagt:"Trink eine Dose Bier, dann geht das weg"- der andere sagt:"Lass es sein, sonst liegst du wieder in der Ecke!!". Im Moment überlege ich, wie ich mein Gehirn austricksen kann.

    Hallo Pink Lady,
    das erste Glas stehen lassen ist klar, besser ist es gar nicht erst in die Nähe desselben zu geraten.
    Was mir immer gefehlt hat ist ein strukturierter Tagesablauf und eine gesunde Portion Egoismus.
    Beides muß ich lernen. Früher wäre ich nie im Leben am Feiertag um 7:00 Uhr aufgestanden. Entweder noch voll oder kein Bock oder beides. Andererseits hab ich immer die Leute bewundert, die so ein "geordnetes" Leben hatten. Ich wollte das auch, aber der Alk war stärker. Die erste Hälfte meines Lebens habe ich sozusagen verplempert, was mach ich mit der zweiten? Auch verplempern oder gar wegschmeissen? Wenn ich weitersaufe, wird es so sein. Es gibt jeden Tag kleine Glücksmomente, man muß sie nur erkennen.
    Wenn du dauernd voll bist, erkennst du gar nix mehr. Das versuche ich mir vor Augen zu halten.

    Hallo Forumsgemeinde,
    nachdem Karsten mich nun freigeschaltet hat eröffne ich einen neuen Strang
    zwecks kurzer Vorstellung. Eine ausführliche Vorstellung folgt dann im geschlossenen Bereich.
    Herr Rossi ist 37 Jahre alt, von Beruf Handwerker, lebt am Rande der schönen Eifel. Die letzten 10 Jahre hat er jeden Tag gesoffen, das letzte Jahr soviel, als wenn es kein Morgen mehr gäbe. Im Juli hat mir dann mein Körper die Quittung zukommen lassen in Form eines 10 tägigen Klinikaufenthaltes. Hat mich zwar nachdenklich gemacht und auch einen Monat abstinent sein lassen, begriffen hatte ich allerdings überhaupt nichts.
    Das änderte sich nach einer Kiste Pils und einer Flasche Wodka in der Woche danach ohne Alkohol und der Entdeckung dieses Forums. Heute habe ich den 32. Tag nach dem Rückfall entspannt begonnen und es geht mir gut. Saufdruck ist zur Zeit nicht da, aber ich weiss um die latente Gefahr in der wir schweben. Ein neuerlicher Rückfall meinerseits wird wahrscheinlich auf der Intensivstation oder bei den Radischen enden.
    Diese Einsicht und die Einsicht ernsthaft krank zu sein ist die Quintessenz meines Rückfalls. Eine weitere große Hilfe ist der offene Umgang mit meinem Problem, was mir zugegebenermassen immer noch schwer fällt.
    Aber ich gewinne viel mehr, wenn ich nicht saufe: Keine Lügerei, kein Verstecken, keine Kopfschmerzen, keine Fahne, keine Angst vor der Polizei, weil angesoffen im Auto unterwegs, mehr Kraft, mehr Schlaf, kein schlechtes Gewissen, usw. Diese Liste kann man endlos fortsetzen.
    Die Pro-Sauf-Liste fällt kurz aus und davon ist die Hälfte gelogen. :D .
    Ich hab das jahrelang nicht begriffen, so nass war ich und musste fast draufgehen.Aber ich sehe es auch positiv, vielleicht hätte ich es nie begriffen, wenn es nicht so gekommen wäre. Sozusagen eine zweite Chance, die ich nutzen will.
    So, jetzt geht´s ab unter die Dusche und danach zum Mittagessen.
    Ich schreibe dann heute Nacht nochmal was, vorher komme ich nicht dazu. Oder morgen.

    Euch allen einen schönen Feiertag!