Beiträge von Luna_

    Vielen Dank für eure netten Worte zu meinem Einstieg. Ich freue mich auf dem Austausch und weiss schon jetzt, dass es eine gute Idee war, hier mitzumachen. Schon weil sich bei den vielen Teilnehmern hier immer auch einige mit ähnlichem Background finden, und man nicht mehr so im eigenen Saft schwimmt.
    Für mich persönlich war es die Tatsache, dass ich wirklich die Erfahrung aus erster Hand hatte und trotzdem in die selbe Falle getappt war, der schwierigste Teil meiner Suchtgeschichte, den ich zu akzeptieren hatte. Das war auch maßgeblich der Grund, warum ich mir erst sehr spät Hilfe geholt habe. Denn ich dachte, wie blöd kann man denn eigentlich sein…
    Dieses ganze "Vater-Trauma" hatte ich 20 Jahre schlichtweg verdrängt, bzw. ich glaubte ich hätte damit abgeschlossen. Nun blieb mir im Rahmen der Auseinandersetzung mit meiner eigenen Sucht nichts anderes übrig, als die längst verarbeitet geglaubten Erlebnisse aus Kindheit und Jugend wieder ans Licht zu bringen. Das Fazit daraus war, dass schon lange bevor ich selber das erste Glas trank, der Alkohol mein Leben schon maßgeblich beeinflusst und geprägt hatte.
    Es hilf mir zu wissen, dass ich damit nicht alleine dastehe. Ich weiss auch das mir der Austausch mit euch helfen wird, meine Abstinenz weiterhin aufrecht zu erhalten und mich in diesem Sinne stärkt. Denn ich will auf keinen Fall das Leben meines Kindes weiterhin negativ prägen wie ich es täte wenn ich einfach so weitergemacht hätte…dann wäre ich ja tatsächlich so wie der Vater. Eben dann als "Mutter-Trauma".

    Viele Grüße, und einen guten Start in die neue Woche,
    Luna

    Hallo, Ich bin Luna und neu hier.
    Allerdings habe ich das Forum schon früher besucht und viel gelesen, nur selber was schreiben wollte ich halt nicht.

    Das lag in erster Linie daran, weil es für mich so unglaublich schwer zu verarbeiten war, dass ich, obwohl ich die Tochter eines Schwerstalkoholiker war der sich im Alter von nur 51 Jahren mit allem drum und dran erfolgreich totgesoffen hatte, irgendwann begriffen habe, dass ich mich genau auf den selben Weg gemacht hatte.
    Ich kann mich gut erinnern, dass ich früher dachte, eine Gruppe für Kinder alkoholkranker Eltern würde mir helfen. Irgend wann, ich kann den genauen Zeitpunkt wie die meisten nicht bestimmen wann es wirklich Sucht wurde, kam dann die Erkenntnis, das dieser Zug wohl für mich abgefahren war, nun war ich selber Alkoholiker geworden und dazu auch Elternteil.
    Mann muss wissen, mein Vater hatte damals wirklich nichts ausgelassen was das klassische Alkoholikerbild hergibt, mit Bedrohungen, Pöbeleien, Selbstmordversuchen, und Gewaltausbrüchen bis hin zur Todesursache durch innerliches verbluten.
    Natürlich habe ich versucht das ganz anders zu machen, habe überwiegend die Sucht verheimlicht, und nach außen hin noch leidlich gut funktioniert, immer gepflegt, hab gearbeitet etc.
    Innerlich fühlte ich mich jedoch völlig verkommen und schlecht, wusste ich doch schon länger was los war mit mir, was den Bedarf diese Erkenntnis besser wegzutrinken natürlich immer weiter steigen ließ.
    Dann kam die Zeit, wo ich merkte, nicht mehr in der Lage zu sein beide Seiten zu bedienen, sprich die versoffene und die funktionierende, dazu kam, das es mir auch nicht mehr gelang, meinen sich stetig steigernden täglichen Alkoholkonsum vor meinem nun schon jugendlichen Kind zu verbergen.
    Ich habe da im Anfang 2012 eine Entscheidung treffen müssen, entweder ich lasse alles vor die Hunde gehen und trage den Alkoholismus noch weiter in die nächste Generation, oder ich ziehe einen konsequenten Schlussstrich.
    Seitdem ist es mir gelungen dank Suchtberatungsstelle (denen bin ich wirklich sehr dankbar, ich glaube ohne deren Unterstützung wäre ich nicht so weit gekommen), ambulanter Therapie und der intensiven Beschäftigung mit diesem Thema, anfangs wirklich viel Sport und anderer mich vom Trinken abhaltender neuer Freizeitaktivitäten abstinent zu bleiben und in meinem Leben wieder Sinn zu sehen.
    Soviel fürs Erste, um mich mal vorzustellen, ich werde allerdings in Zukunft vorziehen mich im anonymen Bereich einzubringen, dass ziehe ich der Präsenz in einem gänzlich offenen Forum vor.
    Viele Grüße,
    Luna

    Hallo hier,
    beim Thema Laufen kann ich mich gut einklinken.
    Nachdem ich Anfang 2012 den Alkohol und gleichzeitig das Kettenrauchen
    gestoppt habe, bin ich gegen die Sucht erst mal gelaufen wie irre, und eigentlich auch bis es wegen Überlastung nicht mehr ging und ich mir was anderes überlegen musste. Heute habe ich so ein Pensum von ca. 40 km in der Woche. Ich brauche das immer noch regelmäßig zur Ruhe zu kommen obwohl ich da heute auch über mentale Entspannungstechniken verfüge.
    Aber ich bin mir sicher das ich den Ausstieg aus meiner Sucht ohne das anfangs zugegebenermassen recht exessive Sport treiben nicht geschafft hätte.
    Tja, neben gelaufenen Blasen ist mit dann auch mal der ein oder andere Fussnagel blau geworden.
    Trotz eingelaufener Schuhe. Muss dann wohl an den Socken gelegen haben.
    Grüße,
    Luna