... und es dauert Jahre bis man alles wieder klar und deutlich erkennt !
Noch ein bisschen unbeholfen entdecke ich nun den Weg zu einem Thread auf der hoffentlich richtigen Seite, nachdem ich hier jeden Tag etwas gelesen und für mich ausprobiert habe.
Meine Anmeldung in diesem Forum erfolgte kurz vor Weihnachten und nach der Aufnahme konnte ich meine Vorstellung schreiben, die aber wie ich erst heute bemerkt habe nicht von allen gelesen werden kann.
Danke an die Moderatoren, die sich meiner angenommen haben, es hat mir schon sehr geholfen "nur" für euch zu schreiben und eure Kommentare zu lesen !
Ich möchte jetzt gerne eine etwas veränderte Form meiner Vorstellung veröffentlichen:
Im Jahr 2002 habe ich einen sehr netten und symphatischen Mann geheiratet (es war nicht unsere erste Ehe), ohne wirklich zu wissen das er Alkoholiker ist. Dieses habe ich erst Jahre später für mich realisieren können. Liebe macht bekanntlich blind ! In der Phase des Kennenlernens (drei Jahre) sind wir uns fast immer einig gewesen und unser gemeinsames Hobby hat uns sehr miteinander verbunden. Während meiner Scheidung wurde ich immer von ihm unterstützt, finanziell als auch psychisch und ich weiß nicht was aus mir geworden wäre, wenn er nicht gewesen wäre.
Nach unserer Heirat hatten wir ein paar schöne Jahre, aber der Alkohol war schon immer irgendwie dabei und erst im Jahr 2008 kamen mir die ersten wirklichen Zweifel. Inzwischen hat sich viel verändert auch bedingt durch den Ehebruch 2009 meines Partner, den ich dummerweise von meinem Mobiltelefon mit anhören mußte. Gut ich hätte auch auflegen können, aber Frauen sind bekanntlich neugierig. Durch zwei Bandscheibenvorfälle an der HWS ist es mir nicht mehr möglich einen Beruf auszuüben, ich erhalte seit diesem Jahr Erwerbsminderungsrente, mein Mann ist bereits Rentner. Sein Alkoholkonsum ist nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben natürlich gestiegen. Solange wie er berufstätig war, hat er immer erst am Abend seinen, ich nenne es mal "Farbstoff" zu sich genommen, den er laut eigener Aussage bereits seit der Wende trinkt. Davor waren es andere hoch Prozentige Getränke. Ich selber trinke nur noch sehr selten Alkohol und mein Mann macht es mir schon lange zum Vorwurf das ich zwar mit anderen Personen ein Gläschen trinke, nur nicht mit ihm. Es ist merkwürdig, aber ich bekomme dann keinen Schluck runter und mein Mann schenkt schnell nach, habe ich mein Glas noch nicht leer, ist der Ärger vorprogrammiert. Also lasse ich es lieber, dann habe ich den Zoff zwar gleich, aber andersrum ekelt es mich so sehr gemeinsam mit ihm trinken zu müssen. Inzwischen kommt auch Agressivität hinzu und da kann es schon mal passieren das er auf den Tisch haut und das Geschirr zerbricht bzw. das Essen auf dem Fußboden wiederzufinden ist. Sprechen kann ich nicht mit ihm, dann bekomme ich nur zur Antwort er trinkt schon 30 Jahre und ihm fehlt nichts. Seine Werte sind in Ordnung und der Arzt meint auch alles ist in ok. Ich sehe das ganz anders, gar nichts ist ok. Seine Mahlzeiten werden geringer, der Alkohol mehr, er friert meistens obwohl hier eine Raumtemperatur von 24° herrscht, sieht schlecht aus was sich aber ändert sobald er Alkohol getrunken hat, fühlt sich morgens schlapp und kommt nicht in die Gänge. Ich selber würde wahrscheinlich den ganzen Tag liegenbleiben und nie wieder auf die Beine kommen. Seit gut 2 Jahren nehme ich Beruhigungstabletten, also auch süchtig, aber sonst könnte ich es nicht aushalten. Allerdings nehme ich dieses Medikament auch, weil ich einen regelrechten Zusammenbruch im Berufsleben hatte.
Im Moment läuft es so, das wir eine WG führen, mehr nicht ! In der Familie weiß niemand wie es hier aussieht, ich möchte niemanden damit belasten, da heutzutage jeder seine eigenen Probleme hat. Deshalb wende ich mich jetzt an dieses Forum.
Vielleicht mache ich ja auch viel falsch ... vielleicht ist das ja auch alles im grünen Bereich ... vielleicht dramatisiere ich das Ganze ... vielleicht ...
NEIN, die Liebe hat mich einfach nur blind gemacht !
Nun warte ich darauf in das geheime Forum aufgenommen zu werden.
Viele Grüße
Schalträgerin
