Beiträge von Honeymaker

    Liebes Mäusekind,

    zuerst einmal dann herzlichen Glückwunsch zum gehabten Geburtstag, denn der scheint ja noch nicht allzuweit weg zu sein
    und dann:
    oh je, irgendwie scheint ja dein Strang ein bisschen untergegangen zu sein.

    Ich weiß auch nicht, ob ich die Richtige bin, hier zu dem Thema etwas zu sagen, da ich in erster Linie im Bereich des Co-Abhängigen unterwegs bin. Aber dennoch - auch wenn ich nicht aus eigenem Erleben schildere, kannst du vielleicht auch mit meinen Texten etwas anfangen.

    Deine zentrale Frage ist

    Zitat

    Was kann ich tun, damit sie endlich damit aufhört?

    . Darauf gibt es leider, leider nur die eine Antwort: Du kannst nichts machen. Gut, du kannst sie in einer nüchternen Stunde vielleicht noch einmal deutlich oder auch freundlich auf das Problem und auf dein Erleben ansprechen. Aber ob sie daraus tatsächlich etwas umsetzt - das kannst du leider nicht beeinflussen. Es ist auch die Frage, ob sie etwas ändern würde, wenn sie tatsächlich einmal ganz unten angekommen ist. Ich denke, manche wollen selbst dann nichts ändern - oder schaffen es einfach nicht mehr.

    Was du aber für dich tun kannst, ist nach Möglichkeit dein Leben so gut zu gestalten, wie es geht. Das würde dann zur Konsequenz haben, sich von deiner Mutter abzugrenzen. Damit meine ich jetzt nicht, einen vollständigen Kontaktabbruch, denn wie ich aus deinem Text lese, liebst du deine Ma ja trotz allem. Aber andererseits kann es meiner Meinung nach nicht sein, dass sie dein Leben vergällt. Vielleicht kannst du ja Regeln schaffen, nach denen sich der Umgang gestaltet? Ich spreche oder telefoniere nicht mit dir, wenn du getrunken hast. Wenn ich bei dir bin und du fängst an zu trinken, dann fahre ich sofort nach hause. Wenn ich bei dir ankomme und du hast getrunken, drehe ich auf dem Absatz um und fahre nach hause.
    Das wären vielleicht Möglichkeiten und auch die Sachen, die du beeinflussen kannst. Damit du trotz des Rausches deiner Mutter die Möglichkeit hast, aus deinem Geburtstag dann trotzdem etwas schönes zu machen. Nur eben leider ohne sie.

    Ganz viele Grüße, alles Liebe
    HM

    Liebe Renate, liebe Sunshine, liebe PB,

    da ich nicht PB's Strang mit meiner Geschichte entern möchte, antworte ich jetzt hier einmal in meinen Fädchen.

    Ich denke, die Fragen, mit denen ich mich jetzt immer wieder mal auseinandersetze sind stark auf die Zukunft bezogen. Wenn man so will - auf ungelegte Eier.

    Bei meinem Freund ist es so, dass er sein Leben stark - um nicht zu sagen - komplett umgekrempelt hat. Es ist auch nicht ein Rückfall, der mir aktuell Sorgen machen könnte. Meiner Meinung nach ist er weiterhin sehr motiviert, er erzählt viel von neuen Aspekten, die ihm seine Trockenheit bringen, er genießt vieles, was sich ihm jetzt neu eröffnet. Ich denke, er sieht sich derzeit meilenweit entfernt vom Alkohol.

    Mein Problem ist einfach das, dass ich eine große Befürworterin des Sprichwortes "Hochmut kommt vor dem Fall" bin. Ich will ihm damit weiß Gott keinen Hochmut unterstellen. Aber vielleicht die Frage, ob er wachsam genug ist.

    Ich kann auch derzeit nachvollziehen, dass sich aufgrund der vielen Änderungen in seinem Leben - hinter denen ich alle stehe und die ich auch gut finde - auch Stress entsteht. Ich frage mich, ob er nicht zuviel Stress in seinem Leben zulässt. Ich frage mich, ob dieser Stress nur temporär ist. Ich bin der Meinung, dass der Stress nicht so groß sein darf, um die aktive Arbeit an seiner Trockenheit zu beeinflussen. Ich kann aber derzeit ehrlich gesagt, auch verstehen, dass derzeit viel Neues auf ihn einströmt und deswegen die Gruppe zurücktritt. Ich kann es verstehen - aber mache mir deswegen doch Sorgen. Dennoch bin ich auch der Meinung, dass er selber entscheiden muss, was er stemmen kann und was nicht.

    Das ist der einzige Punkt, der mir derzeit zu denken gibt. Ich sehe ansonsten jemanden, der einen Riesensprung gemacht hat. Der sein Leben in vielen Dingen geändert hat und eine große Entwicklung vollzogen hat. Ich habe auch keinerlei Bedenken, dass er derzeit heimlich trinkt oder es tun würde. Nein, da bin ich mir sehr sicher. Und manchmal habe ich auch Angst, dass ich zu sicher bin. Auch hier - Hochmut kommt vor dem Fall :?

    Es ist aber nicht so, dass sich mein ständiges Denken um diese Frage dreht. Mein Leben geht ja auch normal weiter, mit allen meinen Sachen. Dazu kommt ja auch unsere räumliche Entfernung. Jeder von uns muss so oder so sein eigenes Ding drehen. Das möchte ich auch derzeit nicht ändern und er sieht das meiner Meinung nach auch nicht anders.

    Ich gebe aber PB auch damit meiner Meinung nach recht. Ich bin mit jemandem zusammen, der krank ist. Die Krankheit ist nur zum Stillstand gebracht. Meiner Meinung nach ist das anders, was wäre ich mit jemandem zusammen, der einmal im Jahr für 14 Tage von einer Erkältung gefällt wird und ansonsten quietschvergnügt ist. Es ist ein Fakt, der einfach da ist und der mir auch immer wieder mal Gedanken macht. Aber es ist nicht (mehr) so, dass dieser Fakt mein Leben bestimmt.

    Viele Grüße und einen schönen Sonntag wünscht
    HM

    Lieber Martin,
    Karsten hat mich auch angeschrieben, ob ich bereit bin den Chat zu übernehmen. Ich weiß ehrlich gesagt nciht, ob ich die richtige Kandidatin dafür bin, da ich nur im offenen Bereich freigeschaltet bin und im Thema "Chat" auch nicht wirklich bewandert bin.

    Andererseits - wird das so schwer nun auch nicht sein. Ich würde mich daher gerne für das Neujahr für 18.00 bis 20.00 Uhr melden. Falls jemand anders diesen Termin haben will, trete ich aber auch gerne zurück (wie gesagt, kenne mich mit der Thematik so gewaltig nicht aus). Aber ich möchte Euch auch unterstützen und wenn "Personal" gebraucht wird, helfe ich natürlich gerne.

    Ansonsten steht meine Weihnachtsplanung noch so gar nicht. Das heißt, wenn ich genaueres weiß, werde ich mir auf jeden Fall noch einmal die Liste ansehen. Vielleicht lässt sich dann auch noch etwas machen.....
    Erst einmal ganz viele Grüße
    Honeymaker

    Liebe PB,
    ich freue mich riesig wieder von dir zu hören und vor allem noch darüber, dass es bei dir und auch bei deinem Freund ja offensichtlich riesig aufwärts gegangen ist.

    Dennoch, es ist immer irgendwie ein "wackeliges" Brett - die Frage mit der Zukunft. Mein damaliger Ex hat auch eine LZT hinter sich und auch wir haben wieder zueinander gefunden. Wir wohnen aber räumlich getrennt, mittlerweile sogar mit recht großer Entfernung voneinander. Ehrlich gesagt, hat das aber auch Vorteile. Denn auch wenn ich mir derzeit keine Sorgen mache, dass er rückfällig wird, weiß ich doch auch nicht so genau, wie es mit der Zukunft aussieht. Er ist sicher der Mann, mit dem ich gerne alt werden möchte - also - noch älter als jetzt :wink: - aber er ist genauso sicher nicht der Mann mit dem ich zusammen sein möchte, falls er wieder trinken sollte.

    Manchmal denke ich, ach, nichts im Leben ist doch eigentlich sicher. Ich kann mich doch eh' auf nichts verlassen. Aber derzeit würde ich noch zu große Bedenken haben, um eine Zukunft miteinander tatsächlich auch fest zu machen (sprich: Zusammenziehen oder heiraten). Andererseits ist es ja auch noch nicht wahnsinnig lange her, dass er aus der LZT raus ist und ich frage mich manchmal, warum ich mir denn jetzt schon die Gedanken mache. Dennoch - ein bisschen schwingt es oft mit.

    Genauso ist es auch mit der Gruppe. Anfangs waren das auch richtig nette Leute und er war ja sehr interessiert. Mittlerweile höre ich nicht mehr viel von der Gruppe und ich habe den Eindruck, dass sie auch ziemlich in den Hintergrund getreten ist und auch geplante Besuche aus Stressgründen abgesagt werden. Mir geht es mit der Frage "wie ansprechen" genauso wie dir. Aber ich habe entschieden, dazu jetzt erst einmal nichts zu sagen. Er muss selber wissen was er tut und macht und auch wenn ich mir wirklich wünsche, dass er hingeht, so werde ich ihn nicht begeistern können. Ich habe auch die Befürchtung, dass ich Druck aufbaue. Und das möchte ich auch nicht. Ich versuche aber anders zu vermitteln, dass eigentlich die Gruppe ein gesetzter Termin sein sollte. Dannunddann können wir nicht telefonieren, denn dann ist ja Gruppe.

    Wir haben am WE aber einmal generell über Nachsorge und Gruppe gesprochen und ich habe dann aber formuliert, dass ich ein bisschen Angst habe, dass diese Punkte im Berufsstress vernachlässigt werden können. Das hat er aber verneint, nein, er möchte da schon am Ball bleiben.

    Dennoch - es ist wie bei dir. Es ist ein bisschen ungutes Gefühl.....

    Liebe Grüße
    HM

    Lieber Karsten, liebe Moderatorinnen und Moderatoren,
    Überhaupt - liebe Foris,
    ein bisschen verspätet - da in letzter Zeit viel unterwegs - möchte ich Euch und uns zum 11jährigen Bestehen gratulieren. Ich glaube, dass der Weg sicherlich oft nicht einfach ist und Tiefen und Stolperstellen aufweist. Dennoch hilft es auch bei dem finstersten Weg, wenn er nicht alleine beschritten wird.
    Alle guten Wünsche
    HM

    Liebe Lizzy,
    sei mir nicht böse - aber du findest fast in jedem Faden: Wenn er nicht trinkt, dann ist er der Beste.

    Es geht ja nicht darum, über Wert und Schwäche eines Menschen zu entscheiden. Oder zu sagen "Gewogen und für zu leicht befunden". Sondern es geht darum, dass auch dein Leben durch seine Sucht zur Hölle gemacht wird. Ein Mensch darf bei aller Liebenswürdigkeit natürlich schwach sein - aber darf er dir bei aller Liebenswürdigkeit auch das Leben vergällen?

    Mit vielen Grüßen
    Honeymaker

    Liebe Aurora,
    ich hatte jetzt länger nicht mehr in dein Fädchen geschaut und bin über die letzten Einträge ganz erschrocken. Es tut mir sehr leid, dass sich die Wünsche und Hoffnungen an deinen neuen Job so heftig zerschlagen haben.

    Aber es kann auch nicht sein, dass dich ein Job so fressen kann, dass dabei jetzt auch noch deine Gesundheit leidet. Ich denke, du hast jetzt erst einmal das Richtige gemacht und dich rausgezogen und alles weitere wird sich dann finden. Ich denke auch, dass sicher ein solcher Schritt nicht einfach ist - denn wir wollen ja immer alles gut machen. Aber manchmal ist es dann einfach besser zu sagen: OK, dann gebe ich eben (erstmal) auf und sammele neue Kräfte und dann werden wir sehen.

    Fühl' dich von hier erst einmal ganz herzlich gedrückt
    alle guten Wünsche
    Honeymaker

    Liebe Lizzy,
    dann auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.

    Mir ist beim Lesen deines Eingangstextes insbesondere dieser Satz aufgefallen:

    Zitat

    Ich hatte gehofft, wenn ich mich an all das halte und mich infomiere, damit ich keine Fehler mache, wird er sich bald für den Entzug entscheiden.

    Das war auch das, was ich damals versucht habe. Ich habe auch gedacht, wenn ich alles richtig mache und mich bemühe und unterstütze, ja dann muss er es doch irgendwann einsehen und in eine Therapie gehen oder sich einfach überhaupt irgendwie helfen lassen.

    Dieser Weg hat aber nicht funktioniert. Denn ich habe mich ja bemüht und gemacht und getan. Aber eben nicht er.

    Ich finde es gut, dass du Grenzen aufgesetzt hast und damit auch signalisiert hast, was du von seinem Trinken hältst. Aber ich lese aus deinem Text, dass das auch nicht mehr funktioniert, oder? Ich habe das damals auch versucht, aber es war so schrecklich schwer, es einzuhalten - zumal jemand da ist, der im vollen Kopf ja auch ständig versucht, gegen diese Grenzen anzurennen und sie auszutesten. Ich habe damals schrittweise in diversen Punkten nachgegeben - ich wollte nicht immer die strenge, konsequente, teilweise dann auch unfreundliche sein - und das hat mich damals noch einmal mehr gefressen. Auf Dauer ist es - in meinen Augen - fast unmöglich konsequent zu bleiben und dennoch irgendwie eine Partnerschaft aufrecht zu erhalten.

    Ich pflichte auch Lütte bei, dass der "Titel" Co-abhängig hier jetzt nicht das Entscheidende ist. Ich denke, dieser Begriff hat auch viele Facetten. Ich habe auch versucht, alles richtig zu machen, mich dazu fast zerrissen, mir nur noch Gedanken gemacht und eine Ärztin sagte zu mir" Sehen Sie - und das ist Co-Abhängigkeit". Für mich hat sie damit Recht, denn mir war auch schon klar, dass das so war, denn in diesem Gefühl war ich ja schon fast nicht mehr ich selbst. Und gegen dieses Gefühl wollte ich dann irgendwann gegensteuern - mir war auch egal wie es hieß.

    Ich wünsche dir erst einmal alles Gute
    Honeymaker

    Liebe Georg(ina) :wink: ,
    dann erst einmal willkommen im Forum.

    Du stellst die Frage, woran du erkennst, dass dein Vater ein "Problem mit Alkohol hat". Naja, ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das irgend jemand - außer einem Arzt tatsächlich beantworten kann. Wäre es nicht einfacher, zu formulieren, womit denn Euer Problem anfängt, dass er vermutlich zu viel trinkt?

    Weil grundsätzlich kann er ja so viel trinken, wie er möchte, denn es ist ja nicht verboten. Aber irgendwo fängt es ja auch dann an, die Atmosphäre und das Zusammenleben zu vergiften. Ist er unzuverlässig, hält Verabredungen nicht ein, verkommt/verschmutzt seine Wohnung, kann man ab bestimmten Zeiten nicht mehr mit ihm reden etc. etc. und vor allem - stört das Eure Beziehung? Ich gehe ja mal davon aus, dass sie ja mal gut war, wenn er denn in die Einliegerwohnung eingezogen ist. Das sind Punkte, die ich einmal ansprechen würde.

    Generell die Frage - oder hier ist es sogar dann Aussage - zu stellen: "Papa, mir ist aufgefallen, dass du zu viel trinkst" - ist vielleicht dann zu pauschal und er kann sich in Ausreden flüchten. Aber vielleicht die eine oder andere Situation schildern, wo man sich durch seine Art gestört fühlte oder sich geärgert hat und dann nachzufragen ist möglicherweise zielführender. Denn es geht dich ja etwas an, wenn er in deinem Haus zu viel trinkt und es deswegen Streit gibt.

    Generell wird aber die Frage bleiben, ob er zugibt, dass sein Konsum gestiegen ist oder möglicherweise nicht mehr so einfach zu kontrollieren ist...Ich würde aber raten, das Problem nicht mehr lange unerledigt zu lassen, denn wenn Euch sein Konsum stört, dann ist es leicht, dass sich durch längeres Nichtansprechen irgendwann zum Groll auswächst....

    Viel Gluck und Mut
    HM

    Liebe Ratsuchende,
    ja, die Situation ist einfach sehr schwierig. Jeder von uns hat einmal darin gesteckt oder steckt auch noch darin. Sicher ist das überhaupt kein Trost, aber es geht vielen so wie dir. Ich kann mich auch noch sehr gut an die erste Hilflosigkeit erinnern, an den Versuch, doch selber etwas machen zu wollen und den Glauben, dass es doch einen Weg geben muss.

    Das Schwierigst an der ganzen Geschichte ist aber zu akzeptieren, dass die Initiative etwas gegen seine Suche zu unternehmen, von ihm kommen muss. Ich finde es gut, dass er immerhin zur Suchtberatung geht, bin aber auch ein bisschen skeptisch, ob das viel bewegen kann. Wenn ich deine Texte richtig lese, war es ja sehr stark deine Initiative. Ich habe den Verdacht, dass er das nur um des lieben Friedens willens macht. Aber andererseits - mal sehen, was er damit anfangen wird.

    Dennoch würde ich dir raten, auch für dich eine Beratung in Anspruch zu nehmen, oder aber die Hilfe von anderen Betroffenen zu zuchen (Stichwort: Al-Anon). Klar, da gibt es auch nicht ein Heilmittel, aber es hilft allein schon, sich mit anderen Betroffenen austauschen zu können. Hier kannst du dann auch offen reden, das macht es vielleicht einfacher. Ob du den Freundeskreis einweihen willst, oder nicht - naja, das weiß ich auch nicht. Ich habe es seinerzeit so gehalten, dass meine Freunde wussten, was los ist. Ich wollte nicht meine Probleme unter den Teppich kehren und so tun, als wäre alles bestens. Seine Freunde waren seine Angelegenheit. Da habe ich mich rausgehalten. Ich denke, du solltest das machen, womit du dich besser fühlst. Wenn du mit Freundinnen über Eure Probleme reden willst, dann meine ich, solltest du dich nicht durch irgendwelche Loyalitätsgefühle abhalten lassen. Andererseits bin ich aber auch nicht der Meinung, dass es deine Aufgabe ist, den Freundeskreis quasi "aufzuklären". Das sollte er doch - wenn er es denn irgendwann soweit einsieht - selbst erledigen.

    So oder so ist es aber schwierig, über seine Sucht zu reden, wenn er das nicht will und aggressiv reagiert und das ist meiner Meinung nach auch ein Zeichen, dass er sich derzeit nicht als süchtig sieht. Aber wie jetzt damit umgehen? Wie äußert sich denn überhaupt sein Konsum - hast du denn nur an den gefundenen Flaschen gemerkt, dass er trinkt? Bei meinem war das seinerzeit so, dass er eigentlich überhaupt nicht verbergen konnte, wenn er getrunken hatte. Allein die Aggressivität war dann etwas, was ich nicht mehr ertragen konnte.

    Aber auch, wenn du sein Verhalten derzeit nicht ändern kannst - es geht insbesondere darum, wie du dir dein Leben vorstellst. Wie stark belastet der Alk bereits Euer Zusammenleben? Ist Euer Leben jetzt noch so, wie du es dir vorgestellt hast? Wo sind deine Wünsche? Vielleicht ist das auch ein Ansatz, mit dem du argumentieren kannst: "Ich wünsche mir, dass wir wieder mehr gemeinsam unternehmen? Wieder reden können?" Auf jeden Fall denke ich aber, dass es nichts bringt, mit Konsequenzen zu drohen, wenn du sie nicht umsetzten kannst. Wenn du sagst, dass eine Trennung oder Scheidung derzeit keine Alternative für dich ist, dann ist das auch so. Mir war es seinerzeit auch nicht möglich, mich zu trennen, denn dafür hing ich zu sehr an meinem. Aber mit zunehmender Sucht blieben die Gefühle dann doch auf der Strecke und allein für mich, war es irgendwann klar, dass ich gegen die Sucht keine Chance hatte. Ich wünsche dir, dass es in Eurer Beziehung nicht so weit kommt. Aber du wirst in nicht in eine Behandlung oder Gesundung hereinreden können. Das muss von ihm selbst kommen.

    Ganz besonders glaube ich auch nicht, dass eine neue Schwangerschaft jetzt etwas an seinem Trinkverhalten ändern könnte. Hier geht es mittlerweile m.E. um Sucht und dafür braucht er keine Gründe. Auch wenn alles allerbestens läuft, braucht er sein Zeug - sage ich jetzt mal so, ohne seine Trinkmengen zu kennen.

    Ich wünsche dir viel Kraft und sieh' auf dich selbst. Du kannst ihn nicht auf irgendeinen Weg bringen - aber du kannst gut zu dir selber sein.
    Alle guten Wünsche
    HM

    Hi Maggy,
    ich kenne dich so gut wie gar nicht, nur so ein bisschen über das Forum hier und deinen Mac gar nicht. Also - was soll ich denn raten?

    Ich kenne niemanden, der alkoholabhängig war oder ist und bei dem kontrolliertes Trinken geklappt hat. Bei meinem Freund hat es auch nicht funktioniert. Das heißt, wenn er abhängig ist und es lediglich mit kontrolliertem Trinken probiert, wird er meiner Einschätzung nach alsbald wieder auf dem Level sein, wo er schon mal war. Ist er nicht abhängig, kann es möglicherweise klappen. Möglicherweise. Ich kenne aber auch da niemanden, dem es tatsächlich gelungen ist, sein Level einzuschränken.

    Dann: Dein Mac hätte gerne, dass Ihr wieder ein Paar seid. OK - was hat er denn geändert, seitdem du dich getrennt hast. Was hat er aktiv anders gemacht? Du fandest den Zustand unerträglich - deswegen hast du dich ja getrennt - also, was ist jetzt anders? Wenn nichts anders ist - aus welchem Grund sollte es dann jetzt klappen?

    Wir sollen dir aber immer noch sagen, welche Entscheidung richtig ist und welche nicht. Das kann hier aber keiner. Keiner kennt dich, keiner kennt deinen Freund und selbst wenn es so wäre - keiner wüsste hier was richtig ist. Warum traust du dir nicht selber?
    Fragt mit Gruß
    HM

    Maggy, sei mir bitte nicht böse - vielleicht ist es aber auch einfach zu warm - eine Flut von komplizierten Fragen, die ich jetzt mehrfach durchgelesen habe, ohne auf einen grünen Zweig zu kommen.

    Eins ist mir aber aufgefallen:

    Zitat

    dann kann man das Ruder bestimmt noch rumreißen


    Wer ist denn "man"?

    Dann auch eine Frage von mir: Warum ist dir denn die Zustimmung/ Billigung des Forums für einen Neustart so wichtig? Du möchtest mit deinem Freund einen Neustart vollziehen. Dann mach' es doch. Du entscheidest doch für dich, was du für richtig hältst und was nicht.
    Hier wird es wie immer im Leben sein, einige finden es richtig, einige falsch und einige sagen nix.

    Von daher - ich meine es wirklich nicht böse - aber ich kann nichts Hilfreiches zu deinen Fragen beitragen. Sorry.
    Mit Gruß
    HM

    Liebe Syrinx,
    von mir auch ein herzliches Willkommen im Forum.

    Mich hat deine Geschichte fürchterlich traurig gestimmt. Es erinnert mich viele zu sehr an meine eigene. Ja, der Mann, den man von Herzen liebt. Der aber süchtig ist, der lügt, der betrügt, der versteckt - dem man ehrlich gesagt, nicht einmal trauen kann.

    Das Problem ist, wie glaubst du, kannst du beeinflussen, dass er mit dem Trinken aufhört? Dass er stabil trocken werden kann? Ich fürchte, dazu gibt es nur eine Antwort: Das wirst auch du nicht können. Er lehnt eine neue Langzeit-Therapie ab. Ich vermute, die Begründung ist die, dass die letzte ja nicht viel gebracht hat. Das ist ja ein Leben unter der "Käseglocke" und hat mit der Realität nicht viel gemein. Eine Selbsthilfegruppe oder die AA ist vermutlich auch nichts. Denn so schlimm ist es bei ihm ja nicht. Er kann das schon so schaffen und alle trinken ja ab und zu etwas. Das ist doch normal und so ein "leichter Weißwein", ach, der kann ja nicht viel schlimmes anrichten.

    Syrinx, ich fürchte, dein Partner will sein Problem nicht sehen oder er kann es nicht sehen. So oder so läuft das aber auf das Selbe hinaus. Ich habe das bei meinem Ex auch so erlebt. Natürlich wollte er ein "normales", selbst bestimmtes Leben - aber er wollte auch den Alkohol. Wer aber einmal in der Sucht drin hängt, der kann nicht beides miteinander kombinieren. Er muss sich für eins entscheiden. Wer dann dennoch beides will, der muss lügen und täuschen und tricksen. Das wird er vermutlich auch schon seit Jahren so machen, deswegen kann er das bestimmt auch recht gut.

    Es war für mich als Partnerin erniedrigend, das einzusehen. Es war erniedrigend, wenn wir zuhause auf dem Balkon saßen und der andere schlich sich immer in ein anderes Zimmer, wo vermutlich der Vorrat gebunkert war, es war ein fürchterliches Gefühl der Ohnmacht, wenn immer und immer wieder Freizeitziele gezielt ausgesucht wurden, wo er einfach an Alk kam. Es war traurig und ernüchternd, wenn wir abends nicht telefonieren konnten, weil er dann wieder betrunken war. Oder weil wir uns nicht sehen konnten, weil er lieber trinken musste. Ausreden gab es dafür in Hülle und Fülle. Schließlich sollte ich ja nicht sehen, wie die Realität aussieht, nämlich dass er schon lange wieder richtig "drauf" war. Mir versuchte er ja zu verkaufen, dass er gelegentlich trinken kann.

    Bezeichnend finde ich hier auch, dass du schreibst

    Zitat

    angeblich ist sein Vorstellungstermin hier geplatzt

    . Ich vermute mal, dass das ein sehr wichtiger Termin war? Aber aus deinen Worten kann ich entnehmen, dass du ihm das ja auch nicht so ganz glaubst. Mir würde auch die Frage einfallen - Warum ist er denn geplatzt? Hat der mögliche Arbeitgeber doch was anderes zu tun, oder war dein Freund nicht in der Verfassung hinzufahren? So oder so - vermutlich lügt er dich wieder an. Wie schmerzhaft ist das, immer wieder nachfragen und überlegen zu müssen, ob er jetzt die Wahrheit sagt.

    Vor dem Hintergrund, dass es ja jetzt schon mehr als schwierig ist, überhaupt eine Beziehung aufrechtzuerhalten, kann ich dir nur dringend raten, die Frage des Zusammenziehens noch einmal gut zu überlegen. Ich glaube nämlich nicht, das sich etwas ändert, wenn ihr zusammenwohnt. Ich glaube nicht, dass er nur deswegen trinkt, weil er ja so einsam und alleine ist. Das mag mit ein Grund sein, warum jemand rückfällig werden könnte. Aber wenn er süchtig ist, dann trinkt er ob er alleine oder mit jemandem zusammen ist. Im letzteren Fall wahrscheinlich dann heimlich und mit einem Sack voll Lügen, den er dem Partner auftischt.

    Es tut mir auch jetzt leid das zu sagen, weil mir das auch immer so schwer gefallen ist, zu hören: Aber Ihr habt nur dann eine wirkliche Chance, wenn er aufhört und vor allem, wenn er aufhören will. Und zwar ganz - keinen Tropfen mehr, kein "Ach-das-geht-ja-ab-und-zu". Nein, es geht nicht und er kann dahin nicht wieder kommen. Das sind übrigens haargenau die Worte von meinem Ex - dahin möchte er auch wieder kommen. Fragt man sich natürlich warum - ist es denn so wichtig, Alkohol in seinem Leben zu haben??? Aber das sieht man auch die Wertigkeit, mit der das Zeug bemessen wird.

    Ich kenne auch die Worte zum Thema "an der Schwelle des Todes stehen" und sich "für das Leben entscheiden" und "sein Leben zurück haben wollen". Ja, das sind schöne Worte. Vielleicht hatten sie auch einmal eine Berechtigung. Vielleicht hatte er sich auch einmal auf den Weg gemacht. Aber meines Erachtens hat er den jetzt verloren.

    Ich weiß auch, wie schwer die Situation ist, wenn du ihn nicht "fallen" lassen willst, aber von dieser Situation regelrecht gefressen wirst. Aber versuche wenigstens, dich aus einem möglichen "Totalschaden" herauszuhalten - halte dein Leben so in der Hand wie es nur geht und baue nicht auf eine räumliche Nähe, in der du in erster Linie belogen und hingehalten wirst. Du hast einmal zu ihm gesagt, dass du "keine Beziehung zu dritt willst" - aber genau die führst du jetzt. Ich habe sie auch geführt und was mich davon abgehalten hat, eine Entscheidung zu verlangen, war das, dass ich ganz genau gewusst habe, dass die nicht zu meinen Gunsten ausgehen würde.

    Ganz viele Grüße, alles Liebe
    HM

    Guten Abend (Naja) Lenka,
    warum solltest du sie denn nicht weiter lieben? Ich kann doch jemanden lieben, trotz seiner Schwächen. Ich muss mich doch deswegen nicht rechtfertigen müssen. Aber oft habe ich das Gefühl, dass das so ist. Ich vermisse meinen Ex auch noch, immer noch. Ich finde auch, dass das mich nicht zu einem "schwachen" Menschen macht. Es ist bei mir nur ein Gefühl, dass dann auch immer mit ein bisschen Schmerz verbunden ist. Aber ich denke, das kann ich mit mir aushalten.

    Es ist aber dennoch auch die Entscheidung, nicht mit ihm zusammen sein zu wollen, wenn er trinkt. Weil ich mich irgendwo ja auch ganz gerne habe :wink: und ich möchte mir mein Leben nicht zur Hölle machen lassen.

    Aber grundsätzlich an Gefühlen ändert das nichts. Natürlich liebst du deine Mutter weiter - aber vergiss' dabei nicht, gut zu dir selbst zu sein und dein Leben nicht in den Hintergrund zu drängen.

    Gute Nacht und alles Liebe
    HM

    Liebe PB,
    ich denke, das ist die Frage, mit der wir uns regelmäßig alle verrückt machen - oder verrückt gemacht haben: Was ist das richtige zu tun?
    Was hilft? Vielleicht geht es auch weiter mit: Wie auf den richtigen Weg bringen? Oder in die richtige Richtung drehen?

    Damit wäre ich dann auch schon beim Thema: Ich habe mir auch darüber den Kopf zerbrochen, wie ihn in der "Spur halten". Klingt jetzt blöd - gemeint war, wie motivieren, wie unterstützen? Aber de facto war es doch: "In der Spur halten".

    Rückblickend halte ich das jetzt eigentlich für Blödsinn. Ich konnte ihn nicht in der Spur halten. Wie denn auch? Aber ich habe mir die ganze Zeit einen Kopf gemacht, was denn richtig wäre, was tun, was lassen? Ich glaube, ich hätte mir einiges an Hirnerei erspart, wenn ich einfach das gemacht hätte, was ich wollte. Zufällig war das sowieso genau das selbe: Ich wollte Zeit mit meinem Freund verbringen, wollte ihn sehen, wollte ihn besuchen. Damit dann also doch wieder richtig für mich - aber vielleicht aus den falschen Motiven. Nämlich aus den Motiven etwas bewegen zu wollen.

    PB, was ich damit meine: Vermutlich gibt es derzeit kein richtig oder falsch. Wenn du Zeit mit deinem Freund verbringen willst, wenn du ihn sehen willst, wenn du mit ihm die Klinik besuchen möchtest - dann mach es doch. Du möchtest es doch. Aber wenn du ihn nur besuchst, weil du möchtest, dass er es schafft - dann weiß ich nicht, ob das für dich eine gute Idee ist. Genauso, wenn du dir Besuche regelrecht verkneifst, weil er ja möglicherweise "lernen soll, alleine zu recht zu kommen" etc.

    Ich meine, du solltest das machen, womit du dich in erster Linie wohl fühlst und in zweiter Linie dann was möglicherweise gut für ihn ist. Vermutlich ist das dann ohnehin das selbe.

    Wie die Geschichte ausgeht, das kannst du ohnehin nicht voraussehen. Bei mir war es seinerzeit so, dass einerseits die Beziehung in die Binsen ging und er dann auch wieder rückfällig geworden ist. Oder umgekehrt - was weiß ich. Es hat nichts geändert, dass ich ihn besucht habe und Zeit mit ihm verbracht habe. Es hätte aber auch nicht geändert, wenn ich das nicht gemacht hätte. So oder so, wollte ich ihn aber sowieso sehen, also war es für mich keine vertane Liebesmüh.

    Richtig oder falsch - meiner Meinung nach kann das leider niemand beurteilen.

    Dir ganz viele Grüße
    HM

    Liebe Lenka,
    dann erst einmal herzlich willkommen im Forum.

    Ich glaube, dass es mir auch das Herz zerreißen würde, wenn ich diesen Krankheitsverlauf bei einem nahen Familienmitglied miterleben müsste. Ich denke, es ist einfach fürchterlich, immer wieder die Abstürze mitzuerleben und zu sehen wie es abwärts geht. Aber jetzt kommt das "Aber": So sehr du auch helfen möchtest und dich dabei aufreibst, ich glaube nicht, dass irgendetwas fruchten würde. Es sei denn, deine Mama will das selbst. Und ich glaube nicht, dass sie das derzeit möchte.

    So krank deine Mutter ist, so ist sie dennoch eine erwachsene für sich selber handelnde Frau. Ich hoffe, das klingt jetzt nicht kalt und herzlos. Aber selbst jetzt wird sie ja einen Teil ihres Lebens noch geregelt bekommen. Aber du sollst auffangen, was ihr jetzt gerade schmerzlich fehlt, du sollst ihr das Alleinsein nehmen. Aber vermutlich zu ihren Konditionen: Also weiterhin mit Alkohol.

    Lenka, du sagst bereits jetzt, dass dich die jetzige Situation zerreißt. Aber wie soll es denn gehen, wenn du sie bei dir aufnehmen würdest? Dann hättest du ja nichts mehr, wo du dich einmal für dich zurückziehen könntest, wo du für dich eine Pause machen kannst. Meinst du nicht, dass es dann komplett deine Kräfte übersteigen würde?

    Dann ist mir in deiner Beschreibung auch besonders der Satz aufgefallen:

    Zitat

    Ich frage mich ständig, ob ich sie vielleicht nicht doch aufnehmen soll und sie in eine Klinik bringen soll.

    Natürlich ist es das, was vermutlich das Beste für sie ist - die Klinik. Aber das meinst du und das meine ich - vermutlich aber nicht deine Mutter. Wenn sie das aber nicht möchte und auch nicht bereit ist, erst einmal zu entziehen und dann trocken zu leben, dann kann sie niemand dazu zwingen. Nach wie vor trifft sie ihre eigenen Entscheidungen - da machst du nix....

    Ich schreibe dir auch deswegen, weil es mir leid tut, dass du dich mit Schuldgefühlen zermürbst. Vermutlich machst du schon mehr, als du eigentlich geben kannst - vielleicht mehr als du geben solltest. Aber komplett dein eigenes Leben einzuschränken oder aufzugeben - das ist mehr als irgendwer verlangen kann und das ist auch ein Anspruch den du nicht an dich selber stellen solltest.

    Ich wünsche dir viel Kraft in dieser Situation und schicke dir alle guten Wünsche
    HM

    Zitat

    Finde es nur schwierig zu entscheiden, wenn ich quasi das Gefühl hab, wenn ich mich jetzt gegen laufenden Kontakt entscheide, dann wars das eh. Oder sehe ich das falsch?

    Ich weiß es nicht. Naja, irgendwo ist es ja schon pragmatisch zu sagen: Wenn wir uns nicht sehen, dann bringt es eh' nichts und damit ist dann Ende. Ich neige dann auch anzunehmen, dass er es so meint.

    Grundsätzlich würde das ja nicht viel ändern. Denn eigentlich seid Ihr ja eh' "getrennt".....Naja, aber eigentlich doch nicht so? Oder sehe ich das verkehrt? Ich denke, hier stellt sich jetzt die eigentliche Gretchenfrage: Meinst du denn es ist jetzt eine Änderung bei ihm eingetreten, die für dich eine Gemeinsamkeit nicht nur erträglich sondern auch schön sein lässt?

    Das fragt mit Gruß
    HM

    Hallo liebe Maggy,

    ich finde, du liest dich doch schon deutlich sortierter.

    Ich hatte vorher manchmal den Eindruck, dass du versuchst zu taktieren. "Ich trenne mich, damit er etwas macht, damit er einsieht." Aber meiner Meinung nach kann man auch damit keinen Druck ausüben. Ich provoziere, dass du mich - und damit etwas dir Wichtiges - verlierst und dann passiert das oder das. Ich glaube, dann wird es einfach schwierig, wenn dann einfach (oder auch nicht einfach) der Spieß umgedreht wird. So nach dem Motto: "Wenn wir uns nicht mehr sehen, hat das ja eh" keinen Sinn". Dann stehe ich da, mit meiner - sicherlich gut gemeinten - Taktik.

    Schwierig ist natürlich immer die Frage, ob ein Bemühen da ist. Wenn er eine Beratung in Anspruch genommen hat, ist das meiner Meinung nach schon mal gut. Ich würde es aber schon wieder kritisch sehen, wenn er die Ergebnisse dann nicht umsetzt. Aber es gibt auch sicher andere Punkte, die man sich mal genauer ansehen kann. Versucht er denn Alternativen zu dem zu finden, was er bisher getrunken hat? Experementiert er mit Sachen, die ihm sonst schmecken? Seit dem ich zum Beispiel keinen Alk mehr trinke, findest du bei mir die buntesten Fruchsäfte und Limos. Ich muss ja schließlich nicht nur mit Wässerchen vor mich hin "darben". Es gibt ja super Alternativen. Macht er so etwas? Hat er sonst etwas geändert? Oder zieht er immer noch fröhlich mit seinen trinkenden Kumpels durch die Gegen und alles ist so wie immer?

    Ich denke aber auch generell, dass es schwierig ist, eine Entscheidung aufrechtzuerhalten, die nur vom Kopf getroffen wurde. Das hast du ja auch einmal bechrieben, das die Trennung nur eine Kopfsache war. Aber ich glaube, dass bei ruhigem Betrachten der Situation und einfach noch mehr Zeit, auch Kopf und Herz zu einer gemeinsamen "Lösung" kommen. Ob die dann heißt, OK, ich sehe noch eine Basis um den Weg weiter gemeinsam zu gehen. Oder ob sie heißt, ich möchte dann - in Liebe - loslassen. Aber das wird sich dann zeigen.

    Gut finde ich aber auf jeden Fall, dass du dir weiterhin hier einen Austausch suchst. Auch wenn das manchmal auch hier ein bisschen dauert, ehe ich oder auch die "Mitstreiter" antworten. Aber manchmal weiß ich auch zu Einträgen nichts wirkliches zu sagen. Oder ich möchte auch nichts sagen, weil das Medium des Internets zu falschen Eindrücken führen kann. Wenn ich hier etwas schreibe, wirkt das gerne wesentlich flapsiger oder krasser als ich es urpsrünglich gemeint habe. Darum sage ich manchmal eben lieber nichts.

    Dir aber erst noch einmal ein schönes Rest-WE
    Viele Grüße
    HM

    Hallo Maggy,
    ja, mein letzter Eintrag ist tatsächlich schon geraume Zeit her. Das Gute an diesem Eintrag war aber - immerhin war damals bei den letzten Schreiben schon eine gute Wut oder vielleicht auch nur Resignation dabei. Ein "mach-doch-was-du-willst-ich-kann-es-eh'-nicht-ändern".

    Wie es seitdem weiter gegangen ist, ist recht kurz erzählt. Wir haben keinerlei Kontakt mehr. Nada, niente, gar nichts. Ob ich noch oft an ihn denke? Ja. Ob ich ihn vermisse? Ja. Ich denke auch, das es manchmal schöner wäre, wenn er jetzt dabei wäre. Bis ich dann überlege, wie es wirklich wäre. Entweder wäre er von Anfang an zu voll um überhaupt aufzukreuzen, oder er wäre verkatert und würde ohnehin nichts zur Unterhaltung beitragen. Oder - was am Schlimmsten wäre - er würde sich dann ein paar Glas trinken, wenn ich dabei bin: Denn er kann das ja kontrollieren.
    :lol:

    Ich lebe auch weiterhin allein, ich bin auch weiterhin single. Ich habe auch niemanden getroffen, der ihn hätte irgendwo ersetzten können oder in den ich mich verliebt habe. Aber ich weiß eins: Ich bin für jeden Tag dankbar, an dem ich nicht ständig diese Grübelei durchleben muss, ständig mir einen Kopf über seine Trinkerei mache und mir ständig Strategien überlege, wie ich ihn am nächsten Glas vorbei kriege. Ich möchte auf diese Ebene nicht mehr zurück.

    Ob sich diese Frage stellt - das heißt, ob es irgendein "Zurück" überhaupt geben könnte, das sei sowieso mal dahin gestellt. Er hat ja seinerzeit die Beziehung geschmissen. Ich weiß nicht, ob ich es gekonnt hätte. Aber ich habe auch nicht - wie vorher immer - versucht, die Wogen wieder zu glätten und wieder einen Kontakt herzustellen. ´Nach dem reinen "Wollen" gefragt, würde ich für mich gesprochen sagen: Ja, ich würde das wollen. Aber nur wenn er sich tatsächlich um ein trockenes Leben bemüht und nicht mehr trinkt. Damit meine ich dann auch nicht "nur" Nicht-Trinken. Sondern, dass er auch tatsächlich "trocken" leben will und daran arbeitet. Wäre das so, dann würde ich für mich noch einen Versuch wagen. Aber auch ohne zu wissen, ob ich wieder vertrauen könnte. Ob es wieder funktionieren könnte.

    Aber so wie es war, ohne dass sich irgendetwas geändert hat: Nein, das will ich nicht mehr. Mir geht es jetzt gut, bei mir ist eigentlich alles stabil und geglättet. Gottseidank. Sicherlich ist es auch teilweise einsam. Aber mit diesem Gefühl kann ich besser leben als vorher mit dieser ganzen verzweifelten Strampelei - am Ende des Tages für nichts.....

    Viele Grüße
    HM