Beiträge von Neuweg

    Hallo und guten Abend,

    interessantes Thema, zu dem ich auch gerne etwas schreiben möchte, auf diesem Weg kann ich nämlich auch gleich noch DANKE sagen!

    Ich habe mich vor nicht allzu langer Zeit hilfesuchend an das Forum gewandt, da ich lange Zeit mit einem alkoholkranken Partner verheiratet bin und auch darunter gelitten habe. Ich hatte zuvor auch schon recht lange Zeit ausgiebig im Forum gelesen. Und irgendwie hatte ich mich auch erstmal schwer getan, mich ernsthaft hier anzumelden und offen mit zu teilen.
    Und natürlich habe ich das gemacht, weil ich mir Hilfe und Rat davon versprochen habe.

    Ich wurde nícht enttäuscht. Ich konnte wahnsinnig viel von den Meinungen und vor allem auch von den Erfahrungen vieler Teilnehmer hier mit nehmen und bin überzeugt, dass die Beiträge in meinem Thread einen nicht unwesentlichen Teil zu meinen Schritten in eine neue Zukunft beigetragen haben.

    Auch bei mir gab es einige nicht allzu kuschelige, auch harte Worte, bei denen ich auch gerne erstmal die Decke über den Kopf gezogen hätte. Aber ich denke, auch wenn einiges vielleicht erstmal weh getan hat, vieles hat mich auch wach gerüttelt und mir echt zum Denken gegeben.

    Das schöne in so einem Forum ist, man kann vieles besser oder auch leichter schreiben, als sagen. Und, man kann die Beiträge in Ruhe lesen, oder in Etappen, sie mehrmals lesen, wiederholt lesen, wenn man sie nicht verstanden hat, und man ist nicht gezwungen gleich oder überhaupt zu antworten, wie bei einem realen Gespräch.

    Manche Dinge, die bei mir geschrieben wurden, waren so bedeutungsvoll für mich, dass ich gerade dabei bin, diese Dinge für mich heraus zu schreiben und sie irgendwo hin zu pinnen, dass ich sie immer lesen kann.

    Ich bin auch wahnsinnig überrascht, was es hier für gefühlvolle, kluge und interessante Menschen gibt und wünsche mir auch bei manchem, sie mal "real" kennenzulernen. Und jeder hier hat in seinem Leben ein oder mehrere große oder noch größere Päckchen zu tragen und ich finde es toll, dass es so vielen gelingt, trotzdem (wieder) ein gesundes Leben zu führen und sogar anderen damit zu helfen. Jeder auf seine Art und Weise. Kuschelig oder hart, aber immer mit viel Mühe und Herz!
    Ich konnte für mich die wichtigsten Dinge heraus nehmen. Anderes konnte ich einfach überlesen...

    Manche, und da schließe ich mich mit ein, sind gebeutelt nach langer harter Zeit mit schlechten Erfahrungen und sind somit in diese Co-Abhängigkeit, ich sage jetzt provokant, in eine Opferrolle gerutscht. Und natürlich ist es für Leute wie uns, (und auch für Personen, die von sich aus an ihren Namen ein "chen" hängen) sehr hart, Kritiken auszuhalten. Weil immer gleich eine Schuld, ein schlechtes Gewissen aufkommt, sobald man Gegenwind bekommt. Das kann aber auch passieren, wenn dieser Gegenwind kuschelig ist. Gegenwind ist nicht das, was wir wollen, sondern wir wollen, dass alle gut von uns denken, dass wir es allen recht machen. Kritik - bloß nicht!

    Mir hat der Gegenwind geholfen, weil ich auch nach ihm verlangt habe. Ich wurde an den Schultern gepackt und gerüttelt und geschüttelt bis es klick gemacht hat. Hätte ich das nicht wollen, wäre ich wahrscheinlich sehr bald hier ausgestiegen.
    Also nochmals vielen Dank für eure Mühe und die vielen tollen Beiträge, die mich teilweise ganz tief getroffen (im guten) und weiter geholfen haben!

    Viele Liebe Grüße
    Neuweg

    Hallo weinender Engel,

    danke für die netten Worte in meinem "neuen Weg".

    Ich habe auch deinen Weg verfolgt und ich bin zuversichtlich, dass du auch eine Veränderung schaffen wirst, wieder lachen kannst und leben!
    Du hast ja schon ganz viel durchmachen müssen und bist trotzdem bereit, einen neuen Weg einzuschlagen und dass zeigt ja, dass du die viel Kraft hast!

    Ich kenne das Gefühl, nicht mehr lachen zu können. Keine Freude mehr zu empfinden und dieses Glücksgefühl, einfach nur am Leben zu sein. Ich versuche das auch wieder zu finden, indem ich bewußt schaue: was gefällt mir, wo ist Glück und Freude?

    Ich habe festgestellt, dass alleine die Erkenntnis, dass man das verloren hat, schon ein großer Schritt ist. Und wenn an anfängt nach zu denken und nicht nur noch funktioniert ist schon viel erreicht. Wenn man sich mit sich und seinem Leben auseinandersetzt und ernsthaft was ändern will, schafft man es bestimmt auch.

    Ich hatte das Gefühl, plötzlich aus einem langen Albtraum aufgewacht zu sein, und gar nicht mehr zu wissen, wo ich eigentlich bin.

    Mir hat das Lesen und schreiben hier sehr viel geholfen. Außerdem schreibe ich Tagebuch, um meine Gedanken zu sortieren. Ich habe da meine Ziele reingeschrieben, meine Ängste, was mich glücklich macht und was nicht. Da lernt man sich ganz neu kennen, weil man sich eben mit sich auseinander setzt und nicht nur die Marionette für jemanden ist.

    Du schaffst das, weil du ja willst und stark bist. Und du hast dir ja schon Hilfe geholt und auch schon etwas verändert!

    Alles Gute

    Neuweg

    Hallo Kaleu,

    die müssen müssen Männer, haha, ja da haben sich hier ganz viele eingenistet. Ich werde sie wohl beim nächsten Saubermachen wollen / dürfen mal mit dem Besen verjagen.

    Komisch, den Kindern sagt man: Nein, du mußt dein Zimmer nicht aufräumen, du willst es, damit es wieder schön ist. Und du mußt auch nicht die Hausaufgaben machen, sondern du willst es, damit du was lernst.

    Was helfen kluge Sprüche, wenn man es selbst nicht besser macht?

    Momentan habe ich das Gefühl, dass ich mehr von den Kindern lernen sollte, als sie von mir. Sagte mein Sohn doch vor einiger Zeit, als er krank war und ich ihm sagte, dass ich mir Sorgen um ihn mache: "Mama, du sorgst dich immer um alle, wer sorgt sich denn um dich? So wirst du doch auch noch krank."

    Ja, Kinder sind herrlich ehrlich und wirklich bei sich selbst. Das möchte ich jetzt anerkennen und unterstützen, und auch leben. Die Zeiten sind vorbei als ich zu den Kindern sagte: Kinder, jetzt hören wir auf zu lesen ich muss noch die Griffe in der Küche putzen (und in Gedanken: weil euer Vater gleich nach Hause kommt und wahrscheinlich schlechte Laune hat, bis er die erste Flasche Wein intus hat und sich dann über schmutzige Griffe ausgiebig aufregt).
    Was für ein Quark, was für eine vergeudete Zeit und wie schade für die Kinder.

    Das müssen müssen. Es gibt sicher Dinge, die getan werden müssen, aber das kann man ja vielleicht trotzdem versuchen gerne zu machen und mit Freude.

    Und - ich muss mein Leben und mich nicht ändern, sondern ich will es. Ich muss auch nicht xy endlich aus dem gemeinsamen Haus werfen, sondern ich mach es, wenn ich es will.
    Derzeit bin ich sehr zufrieden und kann ohne diesen Druck, dass es weitergehen muss, ganz gut leben. Und ich habe die Möglichkeit, mir Gedanken zu machen, was ich für mich will.
    Weil eigentlich träume ich schon seit langem von einem neuen eigenen zu Hause. Ich denke, ich möchte gar nicht mehr zurück in das gemeinsame Haus. Da war so viel, der Gedanke ist mir eigentlich fast schon zuwider. Die Kinder würden sich sicher auch in einem neuen Haus wohlfühlen...? Aber das alles muss, nein will ich noch in Ruhe überdenken.

    Und bis dahin laufe ich noch ein paar mal barfuß durch das Gras....

    Liebe Grüße

    Neuweg

    Hallo ihr Lieben,

    ich habe mich eine Weile nicht gemeldet. Ich habe mir ein schönes Wochenende mit den Kids gemacht und nach Luft geschnappt.
    Lindi, dein Beitrag war echt super und ist leider auch wahr.

    Gestern war xy beim Hausarzt, da er ja eine Therapie machen will??! Ich bin mit, warum auch immer. Im Voraus hatte ich den Gedanken, dass es gut und richtig ist, im Nachhinein habe ich mich geärgert.

    Naja, ich war gut gewappnet, hatte mir mein imaginäres Schutzschild umgebunden und mir passende Worte zurecht gelegt. Mir fest vorgenommen, außer diesen Worten wirklich nichts zusätzliches zu sagen. Nun, die Worte waren wohl nicht das, was xy hören wollte!? Er reagierte teilweise recht ärgerlich, sogar angriffslustigm, auch vor dem Arzt. Ab und zu versuchte er vernünftig zu sein. Letztendlich war es doch dann so, wie Linde es im Beitrag geschrieben hat.
    Ein A-Problem gibt's nicht, ich übertreibe und erwarte nur ein süßes sorgenfreies Leben, tat alles aus Egoismus. Außerdem trinkt er seit vier Wochen ja nichts und will ja zur Therapie, um mir zu beweisen, dass da nichts ist. Außerdem soll ich mit zur Therapie, da ich ja eher noch eine brauche als er.
    Dann sind wir unzufrieden und ärgerlich heim gefahren. Ein verschenkter Abend, den ich besser in der Badewanne verbracht hätte.
    Ich beginne (endlich!!) ärgerlich zu werden - all die Kraft und Tränen der letzten Jahre...

    Aber ich will ja nach mir schauen und in die Zukunft!
    Ich bin fleißig daran, mich selber kennen zu lernen. Erlebtes zu erkennen, zu hinterfragen. Verhaltensweisen zu überdenken und das alles mit dem Ziel, wieder eine eigene Person zu werden. Mir ist ja soooo viel klar geworden.
    Der Abstand tut gut. Ich habe eine gute Therapeutin, mit der ich prima klar komme. Wir sind darauf gekommen, dass es in meinem Leben eigentlich keine Geborgenheit gab, viele Schicksalsschläge, die mich einfach auch in die Co-Abhängigkeit getrieben haben. Ich habe Schutz bei xy gesucht, einen Halt, sowas wie einen Vater und das hat natürlich prima gepasst.

    Nun muss ich Schritt für Schritt wieder in eine Selbstständigkeit finden und das eigene Denken wieder lernen, wie ein kleines Kind.
    Die Therapeutin hat auch den Druck rausgenommen, denn manches ist schon harte Arbeit, die Zeit braucht.
    Ich finde das alles irgendwie sehr interessant und spannend. Es kommen viele Dinge zu Tage und eben auch meine Kindheit. Ich werde mich in der nächsten Zeit auch mal bei den EKAs niederlassen, denn da gehöre ich auch hin.

    Was mache ich noch? Viel an die frische Luft, mit Hundi. Da ich die letzen Jahre eigentlich gar keine Freude mehr an vielen Sachen finden konnte, versuche ich von meinen Kindern zu lernen. Die können sich freuen über Vögel, Blumen, schöne Steine.... Ich bin die letzen Spaziergänge oder beim Joggen extra bewußt mit offenen Augen unterwegs gewesen, um Dinge zu suchen, die mir Freude machen. Ein blühender Baum, die bunten Blumen, Schmetterlinge... Klingt kitschig, ich weiß, aber es gibt (wieder) so viel zu sehen, als ob jemand eine Augenbinde entfernt hat. Nicht immer nur grübeln und verzweifelt sein, sondern die schönen Dinge sehen.

    Wenn meine Tochter lacht und begeistert ist und ich wieder Gedanken Kreisel, dann versuche ich mich auf sie zu konzentrieren, mich vom lachen anstecken zu lassen.... Denn so soll es ja sein.

    Ich setze mich täglich immer eine viertel oder halbe Stunde hin, nur für mich, höre Musik, lese, entspanne, was auch immer. Man glaubt nicht, wie schwer mir die ersten Male gefallen sind. Ich wußte gar nichts mit mir anzufangen, war unruhig und hatte ein schlechtes Gewissen, wegen der Arbeit, die liegen bleibt?!

    Es gibt noch viel zu erkennen und zu lernen und zu verstehen. Aber eins nach dem anderen.

    Liebe Grüße
    Neuweg

    Hallo ihr,

    Vielen dank für die vielen tollen Beiträge. Ich hatte wieder viel zum nachdenken.

    Girasole, ich geb dir recht, mit wegschieben oder unter den Teppich kehren der Schuld ist nicht geholfen. Und das Thema Schuld ist derzeit für mich ganz wichtig.
    Schuldgefühl, verantwortlich sein für jemand anderes ist bei mir ein riesiges Problem. Das betrifft nicht nur xy. Das betrifft auch die Kinder und andere. Ja sogar der Hund. Er ist vor einer Weile in eine Scherbe getreten und ich habe mich sofort schuldig gefühlt. Die Scherbe lag in einem Bach, ich konnte sie nicht sehen, oder habe sie dahin gelegt. Ich konnte nichts dafür, aber trotzdem sofort- schuldig gefühlt. (Übrigens hatte xy damals nichts besseres zu tun, als dass auch gleich nochmal betonen, dass ich eben Schuld bin. Blödsinn.)

    Was ich eigentlich sagen wollte, dieses schuldig sein ist ein Problem, dass sicher eine Ursache hat, die ich auch aufarbeiten muss.

    Die frage ist nun: ändere ich etwas, damit ich aufarbeiten kann, oder arbeite ich auf, damit ich etwas ändern kann?
    Wahrscheinlich ist das bei jedem unterschiedlich.

    Ich für meinen Teil nutze den Abstand zu xy, um auf zu arbeiten. Ich versuche viel an mir zu arbeiten, versuche mich kennenzulernen, meine Bedürfnisse zu erkennen, in mich hinein zu horchen. Und da ich das mein halbes leben eigentlich nie gemacht habe, ist das nicht ganz einfach. Aber der Wille ist da, und die Erkenntnis.
    Ich möchte z.b. Gerne endlich mal was neues lernen, z.b. Cajon oder Gitarre. Hab ich nie gemacht. Warum nicht? Klar, weil xy das als Blödsinn abgestempelt hat - also War das auch für mich Blödsinn... So ging's mit Joga, mit Sport, mit Freundinnen, .... Alles Blödsinn oder Schwachsinn.

    Dmit ist nun Schluss. Ich versuche jetzt Schritt für Schritt mir Meine wünsche zu erfüllen.
    Ein großes Ziel wäre auch eine Kur mit den Kindern.

    Es gibt viele Berührungspunkte mit xy, aber sie machen mir lange nicht mehr so viel aus. Ich bin souveräner geworden.
    Aber, er weiß immer noch, wie er mir diese Schuld ein impft. "Du machst alles kaputt, die Kinder Leiden wegen dir, wenn es jetzt eh aus ist, kann ich ja auch wieder trinken.....) ja, das trifft mich. Aber ich bekomme keine Panik mehr, atme feste aus und denke bei mir - ruhig, alles ok.

    Ohne Schuld wird es nicht gehen, ohne Verantwortung auch nicht, wie auch immer es hier weiter geht. Ich muss eben lernen, damit um zu gehen. Und bis dahin versuche ich, nach mir zu schauen. Deshalb werde ich in den Ferien ganz viel unternehmen, will mal eine alte Freundin besuchen, die ich schon ewig nicht mehr gesehen habe, hab einen Frisör Termin... Es gibt so vieles - und ich muss nicht rechtfertigen, warum die Griffe in der Küche schmutzig Sind, oder kein Speiseöl eingekauft ist. Ich muss mir nicht anhören, dass ich es mir den ganzen Tag schön mache, nachdem ich stundenlang im Garten geschuftet, alles versorgt, besorgt und die Kinder betreut habe.

    Das fühlt sich gut an. Ein Vorgeschmack auf das was kommt?

    Liebe Grüße neuweg

    Hallo ihr,

    Schuldgefühle in die Ecke drängen geht wohl nicht, da hast recht girasole. Aber aushalten, öder sie akzeptieren, dass wäre prima.

    Xy kam am Wochenende und hat sich entschuldigt, Besserung gelobt, sprach von einem Neuanfang und Therapie usw.
    Ganz viele Sachen und es war hart. Gleichzeitig waren aber auch wieder schuldzuweisungen dabei, wieso ich ihn so hasse, er trinkt ja schließlich nix mehr und hat kein Problem.....
    Sein Auszug wurde besprochen, das war wieder so wachsweich. Er will jetzt erstmal sich um die Therapie kümmern und nicht um eine neue Wohnung.

    Ich hab ich zum Teufel gewünscht und mich nach Umarmung und heile Welt gleichzeitig gesehnt. Das ist wirklich so verquer. Wut und Mitleid in einem. Ich habe mich gut geschlagen, aber Wippe leider immer noch und ärgere mich, nicht so richtig geradlinig zu sein.
    Naja, derzeit geht es und ja eigentlich ganz gut mit der Oma Lösung.

    Man spricht hier immer von Co-Knöpfen, die gedrückt werden. Was kann man darunter verstehen? Schuldgefühl und Harmoniesucht habe ich schon entdeckt. Was gibt es noch für Co- Knöpfe?

    Was mit übrigens auch aufgefallen ist, beim lesen im Forum - sehr viele hier, die erkennen und etwas ändern wollen, sind so in etwa in meinem alter, so grob zwischen 30 und 40.
    Hat das einen Grund, was meint ihr?

    Ich mache mir zur zeit auch viele Gedanken über meine Kindheit und meine alkoholkranke Mutter. Sind co Knöpfe mit eka Symptomen vergleichbar?
    Vielleicht mache ich in nächster zeit auch mal bei den ekas im Forum mit?

    Übermorgen gehe ich wieder zu meiner Therapeutin, außerdem habe ich nochmal Gespräch mit der Frau von der Frauenberatung. Darauf freue ich mich, es tut gut zu reden, viele Jahre hab ich zu viel geschwiegen.

    Was ich nun auch verstärkt machen möchte, ist Dinge zu machen, die mir Gut tun. Ich wollte schon immer mal Gitarre lernen. Außerdem will ich wieder ins fitnessstudio und in die Sauna. Mal sehen, wie ich das auch zeitlich auf die Reihe bekomme.

    Ich denke, mir geht es eigentlich schon gut. Meine Denkweise, und meine Art zu kommunizieren Haben sich sehr verändert, dass habe ich auch bei dem Gespräch gemerkt. Vor einem Jahr wäre das ganz anders gelaufen!

    Liebe Grüße

    Neuweg

    Hallo und danke für die Beiträge!

    Kaleu, ich freue mich auf Erklärungen über Schuld. Würde mich brennend interessieren.

    Lindi, danke für den Tipp mit dem wippen. Nimmt ein bisschen den druck raus. Ich möchte allerdings schon weiter kommen und Klarheit schaffen. Es wird Streit geben, da hast du recht. Eine vernünftige Kommunikation ist eh nicht mehr möglich. Außer Schuld Zuweisungen kommt da nichts mehr.

    Girasole, bestimmt hat diese Schuldsache viel mit der Vergangenheit zu tun. Meine Mutter war auch Alkoholikerin. Allerdings habe ich kaum noch Erinnerung mehr an die schlechten Sachen.
    Schuldgefühle kommen bei mir bestimmt auch durch das lange zusammen leben mit xy, der eigentlich immer irgendwie Schuldige sucht, auch andere.

    Wo auch immer sie herkommen, jetzt Brauch ich erst mal eine große Ecke, wo ich sie hin schieben kann.

    Liebe Grüße

    Neuweg

    Hallo und danke für schubs und Hopp!

    Kaleu, wieder interessante Worte, viel zum nachdenken.

    Über die schuldsache würde ich gerne mehr hören, ich halte das eigentlich für das größere Problem. Dieses ständige schlechte gewissen.

    Dieses neue ungewisse leben macht mir keine Angst. Ich Sehne mich danach, neues aus zu probieren, zu entdecken, auch mich selbst neu zu entdecken.
    Wie du sagst, es ist dieser gewohnte Rahmen, eine Art Schutz aus Gewohnheit um mich rum. Aber nur ist er zu eng geworden, ich fühle mich eingesperrt. Ein goldener Käfig. All dieser knatsch, die sorgen, der Stress... Ich Kriege keine Luft mehr.
    Ich bin im goldenen Käfig gesessen, in meinem trauten Heim mit Gemüsebeet, Sandkasten und Schaukel. Und hatte keinen Platz zum atmen, zum leben.

    Ich würde mich auch sehr über ein neues zu Hause freuen. Neu anfangen, neues aufbauen, neue Menschen....

    Und Hopp!

    Es wird, bald, es ist alles bereit,
    nur noch ein winziges überwinderle.

    Neuweg

    Hallo Kaleu,

    Deine Beiträge sind der Hammer und dieser ging mir richtig nah, so dass ich einen Klos im Hals hatte. Jedes Wort, dass du schreibst, ist richtig.
    Das Stille Kämmerlein habe ich bereits hinter mir und diese Jacke ist abgetragen. Leider bin ich In dieser Jacke groß geworden.
    Und um den Mülleimer, den ich treten soll, ist derzeit eine dicke Schmutzschicht namens Schuldgefühl.

    Wie hast du das mit dem Schuldgefühl in den griff bekommen, was hast du erkannt?
    Wie kann ich lernen, mit damit umzugehen und sie auszuhalten. Weil ohne, wird es nicht gehen.

    Der Schwung ist da, was mir gerade fehlt, ist der letzte entscheidende schubs. Wie, wenn man auf einem Sprungbrett steht und steht und sich nicht traut, und dann kommt der Moment, und man Springt.

    Viele liebe Grüße

    Neuweg

    Guten Morgen,

    Schuld, Mitleid, schlechtes Gewissen. Tja, da reichen zwei Sätze von xy zu später Stunde, um mir mir diesen Gefühlen den Schlaf zu rauben.

    Gestern Abend war ich mit dem Hund fort und bin ihm begegnet. Zwei Sätze mit Schuldzuweisungen und wie schlecht es ihm geht und zack. Ich habe das Gespräch sofort beendet und bin gegangen. Trotzdem, mein Schutzschild ist immer noch dünn und brüchig.
    Dabei bin ich aber auch so wütend, trotz Mitleid, Schuld usw. Er sieht nur sich, sich, sich (hab ich hier im Forum auch schon so oft gelesen). Ihm ist es Wurscht, dass er wie ein Elefant im Porzellanladen herumtrampelt, Gefühle seiner nächsten nahenstehenden Personen verletzt, seine eigenen Kinder!
    "ich habe doch alles getan!" Was denn? Einmal beim Arzt angerufen, um einen Termin gebeten, den er ja sowieso nicht braucht, der Blödsinn ist!?

    Ja, er trinkt nichts. Aber das macht er das nicht nur um zu beweisen:" Ätsch ist gar nicht so, wie ihr alle sagt."?

    Ja, er ist außerordentlich nett zu den Kindern. Aber macht er das nicht nur, weil er will, dass es ihnen gut geht? Da hätte er ja wirklich schon früher beginnen können. Nicht jetzt, wo es zu spät ist.

    Ich bin wütend und unausgeschlafen. Irgendwie reichts mir. Aber ich glaube, die Wut ist ok, um das weiter durch zu stehen.

    Viele Grüße
    Neuweg

    Guten Morgen,

    tja, Schuld, Mitleid, schlechtes Gewissen. Tja, da reichen zwei Sätze von xy zu später, um mir mir diesen Gefühlen den Schlaf zu rauben.

    Gestern Abend war ich mit dem Hund fort und bin ihm begegnet. Zwei Sätze mit Schuldzuweisungen und wie schlecht es ihm geht und zack. Ich habe das Gespräch sofort beendet und bin gegangen. Trotzdem, mein Schutzschild ist immer noch dünn und brüchig.
    Dabei bin ich aber auch so wütend, trotz Mitleid, Schuld usw. Er sieht nur sich, sich, sich (hab ich hier im Forum auch schon so oft gelesen). Ihm ist es Wurscht, dass er wie ein Elefant im Porzellanladen herumtrampelt, Gefühle seiner nächsten nahenstehenden Personen verletzt, seine eigenen Kinder!
    "ich habe doch alles getan!" Was denn? Einmal beim Arzt angerufen, um einen Termin gebeten, den er ja sowieso nicht braucht, der Blödsinn ist!?

    JA, er trinkt nichts. Aber das macht er nur um zu beweisen:" Ätsch ist gar nicht so, wie ihr alle sagt."

    Ja, er ist außerordentlich nett zu den Kindern. Aber macht er das , weil er will, dass es ihnen gut geht? Da hätte er ja wirklich schon früher beginnen können. Nicht jetzt, wo es zu spät ist.

    Ich bin wütend und unausgeschlafen. Irgendwie reichts mir. Aber ich glaube, die Wut ist ok, um weiter in die Gänge zu kommen.

    Viele Grüße
    Neuweg

    Hallo und danke für die vielen Beiträge,

    Also, das Jugendamt ist nicht dazu da, Entscheidungen zu treffen. Das war mir auch bewusst, dazu gibts ja das Familiengruft. Mir ging es eigentlich nur um die zwei Punkte Umgang mit Oma (ganz besonders die Tatsache, dass er schlecht vor den Kindern über sie redet), und psychologische Behandlung des Sohnes (er redet schlecht von dem Psychologen vor dem Sohn). Das Jugendamt vermittelt eigentlich in solchen Situationen, aber heute war das etwas wachsweich. Später bei Gicht kann dieses Gespräch aber doch wichtig sein.
    Für die Sache mit dem Wohnrecht ist der Anwalt zuständig, das habe ich schon einen. Aber ich schrecke irgendwie noch vor so Gerichts und rosenkriegs Sachen zurück. Ich hatte mal wieder die Hoffnung, friedlich diese Dinge lösen zu können. Alte Harmoniesucht. Aber ich muss wohl endlich begreifen, dass das vorbei ist. Es war mir ja klar, dass das heute wieder etwas in Gang bringt und die ruhigen Tage bei Oma auch irgendwann mal vorbei sind. Aussitzen kann ich das ja nicht.

    So wies aussieht geht es nun los. Xy benimmt sich sehr seltsam, wedelt mit Papieren vor mir rum, tut dann heimlich, pfeift, singt und guckt mich böse an.
    Abends kommen wir immer wegen der Kinder und gute Nacht sagen zusammen.

    Er fühlt sich weiterhin im recht - bestätigt natürlich, dass er immer noch nichts trinkt. Aber sein verhalten ist deswegen überhaupt nicht normaler oder netter...

    Tja nun, was tun. Morgen Anwalt? Wohnungszuweisung im Eilverfahrens. Offizielle Einleitung des rosenkriegs mit Pauken und Trompeten? Ojeoje, was für eine...

    Aber ich halte mir gerade immer den Gedanken vor Augen: schlimmer wird's nimmer! Nun, ich halte euch auf dem laufenden.

    Geschaffte, traurige, zufriedene, wütende und trotzdem liebe Grüße
    Neuweg

    Hallo Ihr,

    so, nun ist dieser Teil auch hinter mir.
    Ich denke, ich habe mich beim Jugendamt ganz gut geschlagen. Ich habe meinen Standpunkt vertreten, die Punkte, die mir wichtig waren angesprochen - und bin vor allem nicht weich geworden.
    XY machte den Eindruck, als wäre er aus allen Wolken gefallen. Mir unbegreiflich, da ich eigentlich nichts gesagt habe, was wir nicht schon besprochen hatten. Er sieht gar nichts ein, leugnet sein Problem und ist weiter gegen seine Mutter und die Psychologische Behandlung. Und alle sind die bösen, die ihm nur schaden wollen.
    Leider hat die Dame beim Jugendamt bei allem Verständnis usw. nicht wirklich zu einer Lösung beigetragen, sondern ist der Meinung, dass wir dies untereinander klären sollen. Das wird so aber leider nicht mehr möglich sein.

    Naja, wir werden sehen, wie es weiter geht.

    Ich bin froh, dass gut hinter mich gebracht zu haben und freue mich, es gut überstanden zu haben. Vor gar nicht langer Zeit wäre das undenkbar gewesen.
    Natürlich werde ich mich wieder mit xy auseinander setzen müssen. Ich habe keine Ahnung, wie das jetzt noch wird. Da ist wieder alles möglich, je nach Tagesform.

    Liebe Grüße

    Neuweg

    Hallo Renate,

    Witzig, das Wort "Abenteuerlust" hat xy bei seinen vielen Vorwürfen wegen meines derzeitigen Verhaltens auch benutzt.
    Nein, von Abenteuern habe ich wirklich genug und Ruhe ist für mich und die Kinder mal das wichtigste. So wie du gesagt hast, die Zustände haben mich hierher gebracht.
    Leider hat er das so nicht erkannt.

    Ja, jeder soll sein leben leben können. Diese Woche hat er mir erklärt, er könne nichts wegen seiner Therapie unternehmen, da er ja schließlich voll arbeitet und nicht immer wegen so "eines Blödsinn" freimachen könne.
    Ich bin so viel gelassener geworden und konnte so für mich denken: dann lass es halt!

    Vor einiger zeit habe ich mich so sehr nach Klarheit gesehnt. Dieses Wort Klarheit hat für mich eine Wahnsinns Bedeutung. Ohne Klarheit geht eigentlich nichts vorwärts und ich hoffe morgen beim Gespräch mit eben dieser Klarheit meine drei mir wichtigen Punkte für die Kinder klären zu können. Die zwei sind mir ,nach wie vor das wichtigste!
    Einen großen Teil für diese Klarheit habe ich auch dem Forum zu verdanken. Nach diesem Wirrwarr-leben ist es unheimlich wichtig, sich austauschen zu können und gesunde Sichtweisen zu lesen.

    Heute morgen hatte ich ein Beratungsgespräch bei einer Frauengruppe. Auch das hilft viel zu einer normalen, bzw. Gesunden Sichtweise, die ja nach so einer Beziehung verloren gegangen ist. Die Frau war echt Super und schaffte es auch mit wenigen einfachen Sätzen eben diese Klarheit zu schaffen.
    Sie bietet mir für die nächste zeit auch häufige regelmäßige Gespräche an, die ich gerne nutzen will.

    Ich kann jedem in so einer Situation empfehlen, sich Hilfe von außerhalb zu holen. Wo und wie auch immer. Man braucht unbeteiligte Außenstehende, die neutral und "klar" den eigenen Kopf wieder zurecht Rücken.
    Wenn man mal angefangen hat, sich Hilfe zu holen, sieht man doch schnell, dass das Angebot recht groß ist. Sogar hier auf dem Land gibt's doch einige gute Möglichkeiten.

    So jetzt werde ich noch eine runde mit dem Hund gehen, dann früh schlafen, dass ich morgen meine Sinne beisammen habe.

    Liebe grüsse
    Neuweg

    Hallo und vielen dank für die netten Worte!

    Ja Lindi, du hast gut erkannt. Mein ganzes Leben hat sich nach und um xy gerichtet, habe ich danach aufgebaut. Da ich sehr Jung und er elf Jähe älter war, war er bestimmt auch so etwas wie ein Vater Ersatz. Doch nun bin ich erwachsen geworden und strebe danach, das in die große weite Welt zu ziehen::))
    Leider habe ich niemanden mehr, außer meine Tante. Meine Eltern sind früh gestorben und ich habe keine Geschwister. Meine Familie ist also Familie.
    Diese Umstände machen das alles nicht einfacher und ich habe noch viel vor mir.
    Die letzten Tage waren zum kraft sammeln. Ich sehe vieles anders und vor allem etwas gelassener.
    Zu Beginn meines neuen Ges wollte ich alles auf einmal, Hau Ruck, nach Schema F. Ich habe festgestellt, dass d nicht geht und manche Dinge eben einfach so geschehen, man kann nicht alles steuern. Ich schwimme so in einem flussstrom mit, mal schneller mal langsamer, aber zurück geht nicht mehr.

    Morgen kommt wieder Schwung in diesen Strom. Beim Gespräch beim Jugendamt bin ich nun wider gezwungen, mich mit xy auseinander zu aetzen, Stellung zu beziehen und wichtige Dinge auch durch zu setzten. Bisher war dies nicht meine Stärke. Ich habe Angst, freue mich aber auch, dass wieder etwas weiter geht. Morgen wird einziges entschieden. Wie ich weiter machen werde, was weiter geschieht, ob ich gewrungen bin, das große Programm mit Rechtsanwalt und wohnungszuweisung USW. Zu fahren, oder ob man es ruhig regeln kann. Ich kann das überhaupt nicht Vorhersagen. Die Stimmungen von xy sind eine einzige achterbahn. Und ich weiß auch nicht, wie er sich morgen gibt. Bestimmt hat er sich ja auch einiges überlegt.
    Drückt mir den Daumen

    Liebe Grüße
    Neuweg

    Hallo,

    Ich habe auf meinem weg sehr viel Hilfe und Unterstützung in den Meinungen und Erfahrungen von euch alten und jungen Hasen gefunden. Es waren tolle Gedanken und Anregungen und auch knallharte Worte dabei.
    Ich möchte dafür auch unbedingt nochmal sagen: Danke!

    Hey Renate, deine Beiträge bei meinem "neuen weg" waren toll und unverzichtbar, du kannst bestimmt noch vielen anderen helfen!

    Liebe Grüße

    Neuweg