Beiträge von Neuweg

    Hallo ihr!

    Danke für die Nachfrage, Renate. Ja, ich habe mich die letzten Tage etwas zurück gezogen. Ich wollte über das Wochenende mal etwas Abstand zu dem Thema haben. Ich habe mich ertappt, dass sich meine Gedanken immer nur um dieses Thema drehen, rund um die Uhr, und ich wollte einfach mal Ruhe. Um mich herum und in meinem Kopf.

    Ja, was gibt's neues? Nun, ich hätte wieder einen Termin bei der Psychologin. So langsam wird aus dem verworrenen Bild ein klares Bild. Im Prinzip kommen wir auf das gleiche, wie Kaleu oder auch andere hier vertreten: vollkommen Wurst, was oder wie ich etwas entscheide, es geht nur darum, zu erkennen, was ich will - und zwar nur ich. Und dieses wissen, was ich will dann auch um zusetzten. Da liegt wohl die Schwierigkeit, da ich sehr lange in einer ungesunden Beziehung gelebt habe und mich mit aussseinandersetzungen mit xy eben schwer tue. Das Alk Problem ist hier nur zweitrangig, am Rande zu sehen. Eine Begleiterscheinung.

    Also die nun die frage:, möchte ich noch mit xy leben und falls ja, wie möchte ich mit ihm leben?
    Zurzeit genieße ich die Ruhe und kann mir unter keinen Umständen ein leben wie früher vorstellen. Ein großer Schritt denke ich. Die Lage ist weitgehend unverändert. Xy ist von seinen großen Therapieplänen weggekommen, wird zusehends gereizter und mir gegenüber auch wieder viel angriffslustiger, vor allem vor den Kindern. Er buhlt um die Kinder auf eigenartige weise.

    Am do. Ist endlich Gespräch beim Jugendamt, bei dem ich mir erhoffe, die Therapie beim Psychologen für meinen Sohn offiziell durchsetzen zu können. Und den ungezwungenen Umgang mit der Oma, die die Kinder sehr mögen. Xy hatte den Kontakt weitgehend unterbunden, seitdem sie das Problem angesprochen hat. Zwei große Reiz Themen für xy!
    Danach werde ich entscheiden, wie die nächsten Schritte verlaufen, was ich weiter unternehme. Es muss ja weitergehen hier, denn xy ist ja immer noch im haus und wartet Auf besseres Wetter.

    Morgen früh habe ich noch ein Gespräch bei einer Frauenberatung über häusliche Gewalt / verbale Gewalt. Ich habe mittlerweile erkannt, dass sehr vieles im Argen lag und möchte das unbedingt auf arbeiten. Ich habe vieles weggesteckt und darunter gelitten, ohne viel darüber nach zu denken.

    Es ist eine anstrengende zeit, mit viel hin und her. Einige Vorwürfe, schuldzuweisungen treffen mich nach wie vor an gewohnter stelle. Auch verschiedene manipulationsversuche sind schwierig: Xy will einen neuen Sandkasten usw. Für die Kinder bauen....?!

    Ansonsten geht's gut, hab zwar einige Kilos verloren, weil mein magen spinnt, und fürchterliche haut hab ich auch, aber das wird vorbei gehen. Dafür bin ich fit im laufen, weil ich das ausgiebig mache. Tut einfach gut und hundi freut sich auch.

    Den Kinder geht's auch einigermaßen....

    Nun, ich bin weiter auf dem neuen (holprigen) weg. Aber immer feste geradeaus, zurück gibt's nicht mehr.

    Liebe Grüße

    Neuweg

    Hallo,

    nach ein paar Tagen ruhigen Lebens möchte ich gerne mal wieder schreiben.
    Die Lage hier ist weitgehend unverändert, was mir Zeit und Möglichkeit gab, über vieles nach zu denken und einige Schritte zu unternehmen.

    Ich hatte z. B. ein Telefonat mit einer Beratung einer Frauengruppe, bei dem mir vor Augen geführt wurde, dass die letzten Jahre hier vieles im Argen lag und xy wohl ein recht großes Problem hat.
    Es ist verquer, dass ich Menschen von außerhalb benötige, um mir klar zu werden, dass ich die letzten Jahre in einem Chaos statt in einer Beziehung gelebt habe. Und dass dieser gelebte Traum einer heilen Familie eigentlich nichts anderes war, als eine Seifenblase, die jetzt zerplatzt ist.

    Mir war nicht klar, dass ich in vielen Situationen einen guten Grund gehabt hätte, in ein Frauenhaus zu gehen.

    Mich entsetzt das alles, ich komme mir vor, wie frisch aufgewacht.

    Und trotz dieser Einsicht keimt wieder diese Hoffnung auf. Diese Hoffnung auf die heile Familienwelt hier zu Hause, mit Kinder, Hund, Katze und Garten mit hübschen Blümchen.
    Nur weil xy nun immer noch hochmotiviert nüchtern, nett, gutgelaunt ist, abnehmen will und in dieser Rolle glänzt.

    Dass er am Wochenende über starkes Kopfweh, Pulsrasen, Wadenkrämpfen und starke Müdigkeit gelitten hat, kann man ja mal beiseite schieben.
    "Ich weiss auch nicht, was mit mir los ist..."
    Und die versteckten Schuldzuweisungen bei verschiedenen Gelegenheiten überhöre ich in alter Gewohnheit. Aber wenigstens machen sie mir nicht mehr so viel aus.

    Ich lebe zur Zeit in einem Gefühls auf und ab. Trotz all dieser Klarheit über das Problem, ist immer noch dieser Wunsch da... Wobei es gar nicht die Hoffnung auf xy ist, sondern eben diese heile Welt.

    Morgen ist wieder ein Termin bei der Psychologin. Darauf freue ich mich. Vielleicht hilft mir das, wieder ein bißchen Ordnung in meine Gedanken zu bekommen. Irgendwie habe ich zur Zeit das Gefühl, an gar nichts anderes mehr denken zu können.

    Wichtig für mich ist gerade viel reden. Und auch von anderen zu hören, dass es so nicht geht, dass ich nicht verrückt bin, sondern wirklich eine miese Beziehung hinter mir habe.

    Dieser ich-bin-verrückt-Gedanke keimt immer wider auf. Immer wieder denke ich, vielleicht war es ja gar nicht so schlimm, bist du vielleicht doch nur empfindlich (xy hat das bei Gesprächen gerne zu mir gesagt)? Dann zwinge ich mich wieder an verschiedene Situationen zu denken. Dann geht's wieder.

    Wahrscheinlich, bzw. ziemlich sicher wäre es besser gewesen, ich wäre wirklich mit Sach und Pack ganz weg und nicht nur nach nebenan.
    Diese Berührungspunkte sind wirklich zermürbend.

    Trotz allem kämpfe ich weiter mit dem Willen um eine bessere Zukunft für die Kinder und mich.

    Liebe Grüße
    Neuweg

    Hallo,

    Traurig, was es hier zu lesen gibt.
    Traurig, wie manche Menschen mit anderen Menschen umgehen.

    Ich weiß gar nicht, ob ich hier richtig bin. Ich bin gerade mit der frage beschäftigt: wo fängt psychische Gewalt an?

    Die frage stellte sich mir, als ich in meinem neue weg Faden auf re empowerment auf dieses Thema aufmerksam gemacht wurde.

    Ich habe die letzten Jahre wegen xy verhalten mir gegenüber gelitten. Ich habe den alkohol als Grund gesehen.
    Nun habe ich auf der re empowerment Seite ganz viel wieder erkannt.

    Bei mir geht es "nur" um ständige oft ungerechtfertigte Kritiken, immer so ein Gefühl, nie etwas richtig zu machen. Um Demütigungen wie: wie doof kann man denn sein, du bist doch das allerletzte, du kriegst nichts mehr auf die Reihe, reiss dich mal zusammen.....
    Dazu kamen Bevormundungen, ich musste ständig Dinge rechtfertigen, erklären warum ich etwas wie mache. Du machst nie wieder..., oder so was kommt nie wieder vor...

    Neue Freunde waren immer gleich vollidioten oder schwachsinnig.
    Für xy ist eigentlich niemand recht, wenn er oder sie es nicht so macht, wie xy es für richtig hält.
    Machte ich einen Fehler, konnte xy sich stundenlang darüber aufregen, immer wieder davon

    So ging das immer auf und ab. An manchen Tagen total schlecht, an anderen Tagen wieder Harmonie pur.

    Ich empfand das als sehr belastend. Nie konnte man wissen, was als nächstes kommt. Wird er heute sauer, oder nicht.
    Persönliche Dinge betraf das auch.

    Die Auswirkungen bei kr passen irgendwie auch ins Bild. Ich hatte immer so ein ungutes Gefühl, wennxy da war. Immer die Angst, etwas falsch zu machen. Hatte ich das immer wieder mal angesprochen, da meinte er, ich Spinne und sei empfindlich.

    Ist das psychische Gewalt. Wo fängt das an?

    Viele Grüße
    Neuweg

    Hallo ihr,

    Ja, ich bin froh, dass ich mich durchgesetzt habe, es gab natürlich Konflikte, die ich für mich Ganzheit bewältigen konnte.
    Danke Olli für den Tipp, mir reale Hilfe zu suchen. Ich wohne sehr ländlich, dass Angebot ist sehr gering, ich habe mich deshalb schonkundiggemacht. Aber ich habe eine Psychotherapeutin mit suchterfahrung gefunden, zu der ich seit letzter Woche regelmäßig gehe. Am Donnerstag ist der nächste Termin, da freue ich mich darauf.

    Fisole, zu deiner frage, ob ich einen Mann brauche, um mich gut und sicher zu fühlen? Nein, brauche ich nicht. Erstens waren die letzten Jahre nicht gut und sicher. Zweitens habe ich die letzten Jahre eher alles gemacht, wie eine Alleinerziehende Mutter. En leben alleine, macht für mich organisatorisch zumindest kein Problem.
    Emotional wohl auch nicht.
    Ich bin seit 16 Jahren mit xy zusammen. Und da ich mich die letzten Tage mal etwas mit dem Thema psychische Gewalt auseinander gesetzt habe, musste ich feststellen, dass viele Schwierigkeiten vielleicht nicht nur mit dem Alkohol zusammen hängen.
    Das leben hier im haus war immer so eine Gratwanderung zwischen Demütigungen, Harmonie, Streit, Bevormundung, auf Händen tragen, ständigen Kritiken und Beschwichtigungen. Nie war ich mir sicher, was als nächstes kommt. Immer musste ich Angst haben, eine Kleinigkeit falsch zu machen und deswegen streiten und mich rechtfertigen zu müssen. Immer wieder Ärger wegen ungerechtfertigten Kleinigkeiten.
    Ich denke über die Jahre nimmt einem das die kraft und das Selbstbewusstsein. So das man sich dann nicht mehr an Konflikte herantraut.
    Ich erkenne gerade täglich mehr und ich werde noch viel an mir arbeiten müssen.

    Liebe Grüße
    Neuweg

    Hallo ihr,

    Da waren heute wieder viele nette Beiträge, über die ich gerne nachgedacht habe.
    Die Diskussion über Werte hat mir gefallen. Ich glaube, ich bin die letzten Jahre irgendwie so im Strom mitgedümpelt, ohne mir über so etwas Gedanken zu machen. War damit beschäftigt, zu funktionieren.

    Ob ich weiß, was ich will. Keine Ahnung, momentan beschäftigt mich mehr die frage, was ich nicht (mehr) will.
    Irgendwie habe ich das Gefühl, langsam erwachsen zu werden. Mit Mitte dreißig kein schlechter Zeitpunkt.
    Ich habe darüber nachgedacht, was ich so die letzten Jahre getan habe (Größere Entscheidungen), was ich eigentlich gar nicht wollte. Und ich denke mit dieser frage auch an die Zukunft.

    Aber das wissen allein reicht nicht, da hat Olli recht. An der Ausführung hapert es doch gewaltig. Ich bin einfach immer noch wahnsinnig Konfliktscheu. Aber ich habe mir vor einiger zeit eine liste mit Punkten gemacht, die ich (an mir) ändern möchte,, bzw. Punkte mit verschiedenen Zielen. Und da kommen immer mehr Häckchen hinten dazu (für gemacht).

    Heute habe ich mich durchgesetzt. Ja, tatsächlich! Wirklich, für mich ist das eine tolle Leistung!? Ich habe die therapeutische Behandlung durchgesetzt, obwohl xy dagegegn war. Vor wenigen Wochen war das noch undenkbar.
    So rappele ich mich auf, Schritt für Schritt vorwärts.

    Girasole, zu dieser Therapiesache... Nein,, natürlich macht er noch keine. Er hat den Hausarzt angerufen, und um einen Termin gebeten,um eine Therapie zu besprechen, obwohl er die eigentlich nicht braucht...
    Die ich Trink nichts gute Laune ist deutlich abgeflacht, jetzt kommt das Wochenende... Hmm....
    Ich werde dieses mal nicht enttäuscht sein!
    Er wird in eins zwei drei Tagen wieder trinken. Und da bin ich darauf gefasst und kann vielleicht sogar miir den Schultern zucken. Vielleicht, vielleicht macht es mir auch doch noch etwas. Aber nicht mehr so wie früher. Weil ich gelernt habe, weil ich einen neuen weg gehen will, und weil Unterstützung habe, auch von euch.
    Obwohl ich die Veränderung an xy heute gemerkt habe, geht es mir heute Abend gut.

    Ich habe mich übrigens genau in diese re empowerment Sache eingelesen und einiges erkannt. Das hat mich erschreckt, mein verhalten hat mich erschreckt.
    Ich bin viel zu Jung mit xy zusammen gekommen....

    Liebe Grüße

    Neuweg

    Guten Morgen,


    Hallo Lea,

    vielen Dank, sehr aufbauende Worte.
    Das mit den Harmoniekrümelchen finde ich einen guten Vergleich.

    Hier wurde einmal etwas von HArmonieteufelchen gesprochen. Von denen bin ich tatsächlich sehr befallen.
    Geht schon wieder los damit. Mein Sohn hat heute Nachmittag seinen wöchentlichen Termin beim Psychologen.
    XY will das überhaupt nicht mehr, da dort die Probleme offen angesprochen werden.
    Er würde am liebsten die Therapie sofort abbrechen.
    Ich will das natürlich nicht und muss mich dem stellen und merke schon wieder, wie meine Konfliktscheu, meine Harmoniesucht an mir arbeitet.
    Das ist natürlich ein Riesen Quark, weil hier ja eigentlich null Harmonie ist.
    Ich muss mir wirklich selber in den ... treten, mich zusammenreißen.
    Natürlich kommt er mit Argumenten, dass wer ja jetzt beim Hausarzt angerufen hat und jetzt ich in der Pflicht bin, auf seine Bedingungen einzugehen.
    Aber eigentlich war ja ich in dran, Bedingungen zu stellen.
    Er hat es nicht kapiert.

    Lea, du hast recht. Überstürzen sollt ich nichts. Aber dieses rumgeiere sollte auch nicht mehr zu lange gehen.

    Diese Therapie, die er angeblich machen will, ist Mist. Er hat es gestern deutlich gesagt, was er davon hält "Psychokram".

    Und mit dem Auszug meint er auch nichts ernst.
    Wenn ich s richtig machen will. Schaue ich nach einer eigenen Wohnung und fertig. So wie mir von den meisten geraten wird. Punkt aus fertig. Jetzt liegt es an mir, dies auch zu tun.
    Und natürlich ist das total schwierig nach all den Jahren, die ich das hier mit gemacht habe. Ohne eine Rest Selbstwertgefühl, einfach hinzustehen. Und dann noch, wenn er doch jetzt Therapie macht und alles gut wird....und so.
    Wir werden sehen, was (noch) in mir steckt?!


    Liebe Grüße

    Neuweg

    Hallo Sunshine,

    nun, eigentlich bin ich ganz zufrieden mit mir, was ich bisher erreicht habe. Ich denke nicht, dass ich jammere. Ich habe viel gemacht und erreicht, was ich mir vor ein paar Wochen noch nicht erträumt habe. Ich habe viel gelernt und verstanden.
    Ja, ich habe auf und abs. Zweifel, Angst, Wut, Trauer, Entschlossenheit. Aurora schrieb ja auch, dass es ihr so ging. Ich möchte hier im Forum eigentlich auch nicht den Eindruck machen, dass ich jammere. Ich finde es halt aufbauend zu hören, dass es bei anderen auch so war, oder auch schief ging, oder auch gut ausging. Was auch immer.
    Ich arbeite viel an mir, ich denke, dass ist, was zählt.
    Und auch wenn du recht behältst, und ich tatsächlich wieder den Weg rückwärts gehe, habe ich trotzdem gelernt.
    Ich sehe das ein bißchen wie so eine Schaukel, die immer höher hin und her pendelt, auf jeder Seite ist ein Partner. Und irgendwann überschlägt sich die Schaukel, und dann ist die Zeit gekommen.
    Ich werde bald wissen, ob meine Schaukel schon genug Schwung hat.
    Bis dahin, genieße ich die Ruhe und freu mich, soweit gekommen zu sein.

    Ich teile deine Meinung, dass die Kinder sehr wohl eine Rolle spielen. Die gehören einfach dazu. Sie sind ein Teil von mir!

    Liebe Grüße

    Neuweg

    Hallo,

    nein, ich wohne nicht bei ihm. Ich glaube, ich muss das nochmal klarstellen.
    Ich bin getrennt von ihm, bin bei der Schwiegermutter. Die wohnt aber nur 200 m weit weg.
    Er will eigentlich ausziehen, schiebt das aber vor sich her, und er will eine Therapie machen, oder auch nicht.
    Ja, ich denke, er will mich weichklopfen.
    JA, es ist möglich, dass ich Zweifel habe, die ich derzeit unterdrücke.
    JA, es ist genau dass, was ich will. Erstmal Ruhe einkehren lassen. Ich sehe keine Veranlassung, mir Hals über Kopf eine Wohnung zu suchen, zumal es auch mein zu Hause ist. Bis das geklärt ist, soll er gehen. Macht er das nicht bis in zwei Wochen, muss eine Wohnungszuweisung geklärt werden, oder ich gehe mit den Kindern.
    Ein Gespräch mit dem Jugendamt steht an, sobald die gute Frau Zeit hat, um eben manches während der Trennungszeit zu klären.
    Und ja, ich tue mich schwer, das so durch zu beißen, wie ich das hier vorhabe. Und ich bin hier, um mich über meine Zweifel aus zu tauschen und erhoffe weiter ein bißchen moralisch Unterstützung.

    Vielen Dank

    Liebe Grüße Neuweg

    Hallo Ihr,

    vielen Dank für die vielen Beiträge. Hatte wieder schön viel zum Nachdenken.

    Kaleu und Sunshine, ihr habt sehr recht. Ja, ich denke, dass vieles in mir damit zu tun hat, dass ich die Liebe, die Gute sein will. Ich will es richtig machen, für die Kinder, die eine glückliche Kindheit wollen. Für die Schwiegermutter, die hofft, dass die Schweigertochter daür sorgt, dass der Sohn wieder gesund wird. Für die Freunde, die denken, prima, er macht eine Therapie, da kann sie ihn unterstützen und alles wird gut. Und für das Forum, die mich warnen und sagen, geh besser heut als morgen.

    Ja, ich hab keine Ahnung, was ich eigentlich will. Vielleicht ist das der Kern des Problems? Ich bin Jahre mit der Meinung durchs Leben, die Leute lassen sich viel zu schnell scheiden, haben keinen Sinn mehr für die Familie, und das mir das nicht passieren wird. Ich möchte es richtig machen. Das war so mein denken.

    Jetzt frage ich mich gerade, ist es wirklich besser, Umzugswagen und tschüss. Hat es was mit „Anstand“ zu tun, es nicht so zu machen. Oder ist es wirklich die Angst jede Menge Leute zu enttäuschen?

    Vielleicht ist das wirklich der Anfang einer neuen Runde. Vielleicht auch nicht. Aber wenn es so wäre, wäre es so unnormal? Vielleicht bin ich noch nicht so weit, eben diesen an mich selbst denken. Das muss ich vielleiht erst einmal lernen.
    Gesrtern war mein erstes Gespräch mit der Psychologin. War ok. Aber in die Tiefe ging das natürlich noch nicht.

    Der Zustand ist immer noch der gleiche. Wir sind getrennt, allerdings ist es mit der räumlichen Nähe und mit den Kindern nicht möglich keine Berührungspunkte zu haben. Er benimmt sich nett und anständig und will eine Therapie machen „dass eine Ruhe ist“......!?
    Mir geht es soweit gut, den Kindern auch. Fürs erste.
    Beim Jugendamt wird es nochmal Gespräche geben, die für viel Aufregung sorgen.

    Er hat ein Zeitlimit, ich bin derzeit standhaft, viel machen kann man gerade nicht.
    Wenn es wieder wüst wird, sieht man weiter.

    Das gute ist, ich bin mittlerweile so gut informiert und ich denke ich habe diese innere Distanz gefunden, dass ich gerade relativ ruhig in die nahe Zukunft blicken kann.
    Ich weiß, vielleicht fängt er Streit an, und hat dann einen Grund zu trinken. Vielleicht will er es aussitzen und hofft, um die Therapie herumzukommen. Ich sitze nicht freudig zu Hause und denke, alles wird gut.

    Aber im Moment ist es ruhig, mir geht es gut und ich bin auf alles gefasst und vorbereitet. Es gibt für mich gerade keinen Grund, etwas vom Zaun zu brechen.
    Ich kann die Zeit nutzen, mir Gedanken über mich zu machen, und was ich wirklich will, wer ich eigentlich bin. Dazu gehe ich zum Psychologen.

    Und ich kann mich mit vielen Fragen ausseinander setzten, die sich gerade so auftun.

    Susanne, ich habe mich in das Thema gestern lange eingelesen. Ich bin sehr erschrocken, habe vieles erkannt. Vieles auch wieder nicht. Ich werde mich damit noch weiter beschäftigen.

    Viele liebe Grüße

    Neuweg

    Hallo Girasole,

    das ist eine gute Frage und vollkommen berechtigt. Und die Antwort liegt ja irgendwie auf der Hand.
    Heute morgen bin ich mit so einer Traurigkeit und Schwere aufgewacht. Die letzten Tage war ich so voller Tatendrang und jetzt habe ich das Gefühl, ich würde einen Lastwagen auf den Schultern tragen.
    XY dagegen ist ausgeglichen, gutgelaunt, geht walken und trinkt nichts, verhält sich höflich und verständnisvoll. So dass ich natürlich wieder ins zweifeln komme.
    Das komische ist, ich hab das ja so kommen sehen, wurde hier auch gewarnt. Jeder hier wird mir sagen, dass macht er, um mich zufrieden zu stellen, dass er irgendwann weiter trinken kann. Trotzdem kommt da wieder die Frage auf, was wenn es nicht so ist.
    Die vernünftige Antwort darauf ist - dann war er die letzten Jahre einfach nur so scheußlich zu den Kindern und mir. Ohne Alkoholsucht, dass macht es ja auch nicht besser.
    Der nächste Gedanke - so schlimm ist er ja nicht, hat ja auch viele gute Seiten.
    Ich dreh mich mit den Gedanken gerade im Kreis. Ich weiß nicht, ist das normal?
    Die Trennung besteht weiterhin. Ich versuche jetzt an den Erinnerungen fest zu halten, was alles mieses war. Versuche dieses eideidei Verhalten richtig ein zu ordnen, und am besten mich darüber ärgern.
    Irgendwie würde ich mir wünschen, er würde sich heute Abend so richtig betrinken, so dass ich wieder diese gewünschte Rechtfertigung habe, vor mir und vor ihm.
    Ich bin wirr - ich gehe jetzt eine Runde laufen. Draußen scheint die Sonne, Hundi wartet, das wird guttun. Hier sitzen und Trübsal blasen und Gedankenkreisel drehen, bringt ja nichts.

    Viele Grüße

    Neuweg

    Hallo Leceni,

    vielen Dank für deine Nachricht. Wahrscheinlich ist es wie überall, es kommt darauf an, bei wem man landet. Diese Sb. ist wohl eine ältere erfahrene Frau.

    Was die Situation hier angeht: Obwohl er mir die letzten Tage Riesen Vorwürfe gemacht hat, was ich alles kaputt gemacht habe und wie falsch ich alles sehe, benimmt er sich heute total vernünftig, höflich, behandelt mich fast wie ein rohes Ei. Es ist erstaunlich und in mir steigt natürlich die Frage auf: Ist das wirklich nur Manipulation - oder will er wirklich?

    Ich halte an der Trennung weiter fest. Die Bereitschaft von ihm auszuziehen, sinkt merklich. Damit hatte ich gerechnet.
    Ein Therapie will er Immer noch machen, unternommen hat er jedoch noch nichts.

    Wie auch immer, die Nettigkeit und diese Bemühungen machen mir Angst, da natürlich wieder Zweifel kommen. Bis jetzt beiße ich schön brav die Zähne zusammen, bleibe auf Abstand, bestehe auf die Trennung und weitere Schritte. Aber ich merke, wie mir die Puste gerade ein bisschen ausgeht und ich mich nach Harmonie sehne und Sicherheit.
    Aber morgen ist ein neuer Tag mit neuer Kraft.

    Den Kindern geht's gut, sie haben wieder ihren Schulalltag, der sie auf Trab hält und von vielem ablenkt.

    Gute Nacht

    Neuweg

    Hallo, das mit der schriftlichen Regelung hat der Anwalt gesagt, be deim ich heute war?!
    Jetzt warten wir das Gespräch mal ab. Vielleicht ändert sich das alles auch ruck zuck, wenn y
    xy heute oder morgen wieder ganz anderer Meinung ist!
    Hast du denn schlechte Erfahrungen mit dem Jugendamt?

    Kann jemand etwas über Erfahrungen mit Jugendämter berichten?

    Grüße Neuweg

    Hallo Olli,

    danke für deine Meinung.
    Nein, ich bin nicht Meinung, dass das Jugendamt hier ein Superlösung für alles findet. Ich seh sie auch nicht als Ehe-, Sucht, oder sonstwas Berater.
    Und natürlich sind sie unparteiisch und in erster Linie für das Wohl der Kinder da.

    Aber man kann vielleicht jetzt erst einmal ein paar Dinge festlegen, die die nahe Zukunft betreffen, dass es den Kindern einigermaßen gut geht. Damit meine ich zum Beispiel den Umgang mit der Oma. Es gibt wohl auch die Möglichkeit beim Jugendamt eine Art schriftlicher Vertrag auszuhandeln, bei dem diese Dinge geregelt werden. So auch, dass er jetzt auszieht, dass er nüchtern sein muss, wenn er die Kinder hat, wie und wie oft die Kontakte zu den Kindern sind...
    Mit solch festen Regeln sind die Kinder und ich ja auch vor den ständigen Schwankungen verschont.

    Weißt du, es ist nicht im meinem Interesse, die Dinge mit einem Riesen Streit zu lösen. Wenn er jetzt tatsächlich zeitnah auszieht ist ja alles gut, wenn nicht kann man ja immer noch den nächsten Schritt machen.

    Ich weiß, dass heute, morgen oder in drei Tagen wahrscheinlich wieder alles anders aussehen kann und ich rechne auch mit allem Möglichen.
    Aber ich bin doch der Meinung, jetzt viel erreicht zu haben.
    Ich halte euch auf dem Laufenden.

    Viele Grüße Neuweg

    Hallo Leceni,

    also, morgen früh hab ich eine Rechtsberatung. Morgen Mittag einen Termin bei einer Psychologin mit Suchterfahrung. Dann wird auf jeden Fall ein Termin beim Jugendamt stattfinden, wenn die Sb. endlich mal da ist und dann auch Zeit hat. Paarberatung, ich weiß nicht. Ich denke, dass wird erst spruchreif, wenn wirklich eine Therapie gemacht wurde und wir es überhaupt nochmal versuchen.
    Viellecht hast du recht und das Single leben gefällt ihm wirklich?

    Ich vermute nicht nur, sondern bin überzeugt, dass hier nur ein Vertrösten und Ruhigstellen stattfindet. Ich glaube fast, dass morgen schon die ersten Versuche kommen, mich zu überzeugen, dass er doch nicht ausziehen muss.
    Er sieht den Fehler nach wie vor nicht bei sich, bzw. beim Alkohol.

    Aber für heute bin ich erstmal froh, dass man zumindest soweit eine Basis gefunden hat, dass dieser Hick hack um die Kinder nicht mehr stattfindet.

    Bei dem Gespräch beim Jugendamt wird schon auch noch einiges gesprochen werden. Auch über den Umgang mit seiner Mutter ggü. der Kinder. Die Oma verbieten, das geht einfach nicht.

    Ich werde es bald merken, ob die Koffer gepackt werden, oder nicht. Jetzt, da ich schon so viel geschafft habe, wird mir manches leichter fallen und ich kann auch schon ganz anders Bedingungen stellen. Auf jeden Fall habe ich schon viel gelernt und bin gewachsen. Ich habe auch keine solche Angst mehr. Und wenn eine gewisse Distanz da ist, ist ja auch nochmal einiges ganz anders. Wenn er dann Durst hat und trinkt, sitz ich im Haus und habe meine Ruhe und die Kinder ihren Frieden.... Was will ich denn mehr?

    Also Auszug ist der nächste wichtige Schritt, davon will ich mich nicht abbringen lassen.

    Gute Nacht

    Neuweg

    Hallo Susanne,

    Ich sehe das ehrlich gesagt auch so.
    Ich wollte auch nicht den Eindruck machen, das alles gut ist und weiter heile Familien Welt.
    Aber er ist aus dem haus Un die Kinder und ich haben jetzt zeit Auf zu atmen. Xy und ich sind weiterhin getrennt, ich sehe uns nicht als paar. Uns wenn er was mit den Kindern machen möchte, bitte sehr, dann nüchtern und ich versuche mir solange eine schöne zeit zu machen.

    Aber eins nach dem anderen. Morgen ist ein neuer Tag mit neuen Höhen und tiefen...

    Neuweg