Beiträge von Alex69

    Abend Slowly :wink: ,

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    Mit was fange ich nur an......
    Du hast solch eine mitteilsame Art, da komme ich beim Antworten gar nicht hinterher. Winken

    tu dir bloß keinen Zwang an. Ich bin derzeit halt etwas "speedig" unterwegs :wink: . Wie ich ja bereits vor einiger Zeit sagte: Maßhalten muß ich definitiv noch lernen. Dazu gehört eben auch das Schreiben hier. Mußt ja nicht immer gleich auf alles Antworten was von mir da alles kommt :) .

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    Mein "einfach nur sein" ist natürlich nur die Kür, bezogen auf mein gesamtes Leben sehe ich das als Lebenssinn an.

    Na das ist doch genau das wo ich auch hin will. Wie gesagt, das ist bei mir noch eine längere Strecke. Bis dahin erfreue ich mich an den kleinen Dingen des Lebens welche Spaß machen. Zur Zeit fahre ich ja auch ganz gut mit dieser Strategie :wink: .

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    Tatsächlich mache ich mir zur Zeit einige Gedanken und Sorgen um andere ( kleine Freundin und Freund ) aber da lässt sich kaum etwas ändern und damit muss ich leben.

    Diese Seite hat Freundschaft eben auch.

    Da hast du wohl recht. Daß da nicht immer alles eitel Sonnenschein ist ist ohnehin klar. Obwohl ich bezüglich neuer Freundschaften erst am Anfang stehe bemerke ich an mir, wie mein Interesse an meinem Umfeld praktisch mit jedem weiteren Tag Abstinenz zunimmt. Auch eine angenehme Erfahrung :) . Früher war mir eigentlich immer alles ziemlich gleichgültig. Zudem gelingt es mir immer besser mich richtig zu freuen. Es prallt nicht mehr soviel ab an mir. Mal schauen ob das ganze sich in diese Richtung weiterentwickelt.

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    Das mit deiner Mutter und deinem Vater....das dachte ich auch sofort.

    Nun, da warst du aber etwas schneller als ich. Über die möglichen Konsequenzen für meinen Vater habe ich erst am nächsten Tag in der Arbeit nachgedacht als ich mal eine ruhige Minute hatte. Vorgestern freute ich mich einfach nur daß meine Mutter soviel Interesse an meiner neuen Lebensweise zeigte :wink: .

    Ich glaube allerdings eher weniger daß meine Mutter überhaupt etwas zum Trinkverhalten meines Vaters sagen wird. Dazu (glaube) ich meine Eltern zu gut zu kennen. Genau wissen tu ich es ja aber natürlich nicht. Meine Mutter versucht eigentlich stets Streß- und Streitsituationen aus dem Weg zu gehen. Das jedenfalls habe ich wirklich von meiner Mutter geerbt :wink: . Auch wenns natürlich nicht immer richtig ist.

    Was die "Ursachenforschung" angeht: Rein rational betrachtet hast du natürlich absolut recht. Ich sehe das ganze ja tagsüber ebenso. Auch beim (für mich langsamen) Spazierengehen legt sich mein Grübelzwang schön langsam. War ganz am Anfang meiner Abstinenz noch nicht so.

    Als vollkommen umsonst empfinde ich diese Ursachenforschung an mir aber dennoch nicht. Irgendwie hatte dieses Gedankenkreisen beim Einschlafen nämlich schon lange vor der Zeit als ich massiv Alkohol trank. Ich bin mittlerweile sogar überzeugt, daß der Alk mit diesem Problem gar nichts zu tun hatte. Der Alk half mir lediglich das Einschlafproblem zu verdrängen. Normal ist mein Einschlafverhalten jedenfalls nicht. Manchmal überlege ich mir Schlaftabletten zuzulegen. Allerdings stehe ich Pharmazeutika generell ablehnend gegenüber. Möchte daher auch nicht wirklich damit anfangen. Zur Not läuft halt wieder die ganze Nacht irgend eine Geräuschkulisse.

    Wo mir das Abschalten aber immer wieder gut gelingt ist beim Lesen. Fällt mir anfangs zwar noch etwas schwer, aber nach einer kurzen Aufwärmphase lese ich dann oft zwei drei Stunden lang. Gestern wurde es doch tatsächlich halb 3 bis ich ins Bett bin. Mußte um 7 wieder raus und bin daher heute auch schon wieder angenehm müde. Ich denke, das Einschlafen klappt heute auch wieder ohne Hilfsmittel :wink:

    UUps, nun ist es doch wieder etwas länger geworden. Werde mich ab morgen versuchen ein wenig einzubremsen :lol::wink: .

    Wünsche dir und allen hier im Forum noch eine angenehme und erholsame Nacht,

    Alex

    Hallo Doc :wink: ,

    ein paar Anmerkungen zu deiner gestrigen Antwort hier.

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    Danke für die Glückwünsche zum 30.Tag, lieber Alex. Tatsächlich habe ich jetzt den ersten Monat geschafft. Fühlt sich echt gut, aber auch merkwürdig an, schwer zu beschreiben. In manchen Momenten sitze ich da und dann kommt der Gedanke "Ist dir das jetzt echt alles passiert? Du bist trockener Alkoholiker, darfst nie mehr trinken, warst in einer Suchtklinik, etc..." Verlegen

    Das mit dem richtigen Beschreiben meiner Gefühle geht mir momentan auch häufig so. Ist am Anfang halt recht schwer für seine Empfindungen die passenden Worte zu finden weil momentan ja recht viel mit uns passiert - körperlich wie seelisch. Ich empfinde das aber ganz normal.

    Das mit dem "nie mehr trinken dürfen" sehe aber ich bereits jetzt aus einem anderen Blickwinkel als zu Beginn meiner Abstinenz. Die ersten zwei bis drei Wochen habe ich teilweise ebenso empfunden wie du es geschrieben hast: Ich bin trockener Alkoholiker und darf niemals wieder trinken. Mein Denken war: "Ich WILL und MUSS! trocken bleiben". War meinem Empfinden nach aber auch gar nicht einmal so schwierig weil sich bereits nach dieser kurzen Zeit viele Dinge zum Besseren gewendet haben :wink: . Nach weiteren zwei Wochen trat das MUSS! Stück für Stück immer mehr in den Hintergrund. Mittlerweile denke ich: "Ich WILL und DARF! trocken bleiben". Ich hoffe du kannst mir da folgen. Hört sich jetzt für die alten Hasen hier sicherlich ein bischen blöde an, aber für mich ist dieses "Umkippen" dieses Denkens quasi eine Art Quantensprung.

    Weiters schreibst du: "Ist das jetzt echt alles passiert?". Momentan beschäftigt mich eher die Frage wie das alles passieren konnte. Ich betreibe derzeit viel Ursachenforschung warum ich überhaupt erst zum Alkoholiker geworden bin. Ich gebe zu, dieses Denken zieht mich manchmal ziemlich stark herunter. Finde derzeit auch keine befriedigende Antwort darauf. Ich glaube, da muß einfach noch etwas mehr Zeit vergehen. Andererseits frage ich mich auch, ob es überhaupt Sinn macht sich über das Vergangene soviel Gedanken zu machen - ändern kann man es ja ohnehin nicht mehr. Am Tag denke ich darüber eh nicht nach. Erst beim Einschlafen beschäftigen mich diese Dinge.

    Ich wünsche dir auf alle Fälle weiterhin viel Kraft und Erfolg für dein zweites trockenes Monat :D .

    Hey Slowly :wink: ,

    was das Gespräch mit meiner Mutter angeht; da geht's mir wie dir. Ich habe mich heute auch schon gefragt warum da überhaupt noch etwas nachgekommen ist. Zumal meine Mutter mit Alkohol ja ohnehin so gut wie nichts am Hut hat. Und von fast abstinenten Menschen kann man ja nicht wirklich erwarten, daß sie unsere Krankheit verstehen bzw. ernst nehmen. Andererseits haben Mütter ja so etwas wie einen, ich nenne es mal, Fürsorgereflex wenn mit ihren Kindern etwas nicht stimmt. Kennst du ja von dir :wink: .

    In dem Zusammenhang würde mich es geradezu brennend interessieren, ob sie (meine Mutter) mit meinem Vater über unser gestriges Telefonat gesprochen hat. Und wenn ja wie seine Reaktion ausgefallen ist. Werde das beim nächsten Telefonat bei Gelegenheit kurz ansprechen.

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    Wie hast du das denn gemeint ?


    Zitat:
    ............... meine (wahrscheinlich eingebildete) schlechte Langzeitperspektive zu unterdrücken.................

    Mit "Langzeitperspektive" meinte ich eigentlich meine Zukunftssorgen (Sinn es Lebens, Lebensziele, Älterwerden usw.). Du weißt doch, daß ich langfristig deinen Zustand des "einfach nur Seins" erreichen möchte. Gelingt mir derzeit aber noch nicht - da muß noch viel Zeit vergehen. Diese bösen Gedanken versuche ich eben zu unterdrücken wenn ich sie schon nicht ändern kann. Mit viel Beschäftigung und Sport gelingt mir das derzeit ja recht gut :wink: . Körperlich bin ich topfit - na ja fast schon ein bischen zu fit, bin gerade unter die 80kg Marke gerutscht :? .

    Aber wirklich lieb von dir, daß du dir Sorgen um mich gemacht hast. Muß in Zukunft etwas besser auf meine Wortwahl achten.

    Ach ja: Das mit dem eingespannt sein geht mir momentan genau so. Kommt derzeit alles auf einmal zusammen. Arbeitsstreß, neue Freunde treffen, Fischerschein, SHG usw. In meinem Falle ist es aber ein angenehmes eingespannt sein - dieses ausgelastet sein tut mir grade richtig gut. Ich behaupte mal, da wirst du momentan als alleinerziehende Mutter auf Zeit ein gutes Stückerl mehr auf Trab gehalten als ich :D .

    Na dann noch ein gutes Nächtle und nicht allzu viel Streß mit deinen Kindern,

    bis bald Alex

    Hi Dr.Gerner,

    finde ich toll, daß die dich von deinen Einschlafproblemen nicht unterkriegen läßt. Ich kämpfe ja mit dem gleichen Problem.

    Wie versuchst du denn, deine Einschlafprobleme in den Griff zu kommen? Geht es dir auch so, daß du den Zwang verspürst über so viel Dinge nachdenken zu müssen? Mich zieht das beim Versuch einzuschlafen dann immer weiter herunter bis ich schließlich aufstehe und mir eine Zigarette anstecke. Mein Nikotinkonsum hat sich vor allem deshalb seit Beginn meiner Abstinenz beinahe verdoppelt :(.

    Über tags versuche diesem Problem immer mit viel Beschäftigung und viel Sport Herr zu werden. Das mit deinem Spaziergang gestern nacht halte ich für eine sehr gute Idee. Ich gehe auch meistens nach dem Abendessen noch mindestens 1 Stunde zügig spazieren oder jogge. Allerdings versuche ich noch das richtige Maß dabei zu finden. Ich neige nämlich recht gern zur Übertreibung was die Intensität meiner Aktivitäten angeht und das ist auch nicht gut. Seit dem Beginn meiner Abstinenz habe ich bereits 7 Kilo abgenommen. Üppiges Abendessen sollte man natürlich vermeiden, obwohl ich berufsbedingt abends am meisten esse - habe da einfach die Zeit und Ruhe mir etwas gutes zu tun.

    Eine - meiner Meinung nach - schlechtere Alternative dieses Problem anzugehen wäre, es einfach mal mit laufendem Fernseher oder Musik zu probieren, sollte es mal gar nicht klappen. Ich versuche aber momentan still einzuschlafen. Gelingt mir aber noch mehr schlecht als recht.

    Wünsche dir eine gute Nacht und vor allem keine Einschlafprobleme,

    Alex (der jetzt wieder versucht still einzuschlafen :wink: )

    Einen schönen Abend, alle zusammen!

    @ Slowly

    Schön, daß du vorletzte Nacht so gut durchschlafen konntest :wink: . War bestimmt recht erholsam. Ist es denn in der Nacht immer so laut bei dir oder sind es deine Hühner in der früh? Irgendwie beneide ich dich richtig darum, daß du auf dem Land wohnst :wink: . Deine Antwort gestern habe ich dieses mal übrigens erst beim in die Arbeit fahren im Zug gelesen. Zugfahren ist übrigens auf eine entspannende Sache. Ich bin ja das erste Mal mit der Bahn in die Arbeit nachdem ich den dritten Tag auf Entzug war. War da zu down um mit dem Auto zu fahren. Seitdem fahre ich immer wenn es draußen schön ist mit der Bahn. Eine Viertelstunde Morgenmarsch und nette Leute beim Bahnfahren sind für mich ein guter Start in den Tag. Ist ganz was anderes als die 20 Minuten Stau bis ich aus der Stadt raus bin :wink:. Habe ich heute wieder gemerkt. Nervt mittlerweile richtig, das Autofahren.

    Ob ich mit dem Roller durch Deutschland toure weiß ich noch nicht so genau. Mal schauen, ob ich ein paar schöne Tage erwische. Zunächst mal geht's ja zum Arzt (Darmkrebsvorsorge) und dann zu meinen Eltern. Übrigens sehr freundlich dein Angebot :D . Komme womöglich gerne darauf zurück.

    Arbeitsmäßig ist es momentan etwas stressig, weil zwei Kollegen krank sind. Bin da immer auf Trab aber die Zeit vergeht dabei wie im Fluge. Trotzdem habe ich mich bereits gestern mit meiner ehemaligen Arbeitskollegin getroffen. Ist recht spät geworden, ansonsten hätte ich mich gestern schon gemeldet. Ihr Lebensgefährte ist übrigens auch ein passionierter Bergwanderer. Hatten uns viel zu erzählen und werden demnächst mal eine gemeinsame Tour unternehmen. Am Sonntag sehen wir uns bereits wieder. Morgen geht's dann los mit dem Fischerschein. Schön langsam muß ich aufpassen, daß mir das ganze nicht zu viel auf einmal wird :wink: .

    Nun aber zum eigentlichen Thema:

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    Dieses Gefühl habe ich auch wenn ich von dir lese, trotzdem ist die Krankheit trügerisch und wie gesagt habe ich schon viele Menschen hier auf Nimmerwiedersehen verschwinden sehen, da hat sich auch alles echt gut angehört !

    Finde ich schön von dir, daß du mich so einschätzt :D . Obwohl ich es ja selbst so empfinde tut es mir unheimlich gut, das ganze auch so bestätigt zu bekommen. Aber auch deine Anmerkung, daß hier schon viele nach kurzer Zeit wieder verschwunden sind spornt mich an weiterhin wachsam zu sein und vor allem weiterhin hier zu schreiben. Instinktiv sehe ich das ja ganz genauso, habe aber da halt noch keinerlei "Langzeiterfahrung". Daher sind deine "Ermahnungen" für mich immer ein wertvoller Schubs die Krankheit nicht zu unterschätzen :wink: .

    Ach ja, noch etwas. Ich führte gerade vor dem Schreiben hier ein recht langes Telefongespräch mit meiner Mutter. Eigentlich wollte ich nur mal wieder wissen, wie es meinen Eltern geht. Das Thema Alkohol- und Alkoholkrankheit wollte ich gar nicht ansprechen. Meine Mutter hat von sich aus gefragt wie es mir geht und sich beinahe entschuldigt, daß Sie mein "Outing" bei meinem Osterbesuch gar nicht richtig zur Kenntnis genommen hat. Sie war auf einmal sehr interessiert an der Thematik und hat mich auführlichst gelöchert wie es mir in den letzten Wochen ergangen ist. Nun ja, ich habe natürlich wahrheitsgemäß geantwortet; auch bezüglich meinen früheren Alkoholkonsums. Ich merkte während des Telefonates schon, daß sie einigermaßen entsetzt war und hatte zum Schluß fast ein bischen Gewissensbisse, daß sie sich jetzt womöglich (unnötig) Sorgen um mich macht. Trotzdem bin ich momentan gerade ziemlich erleichtert und froh, daß ganze Thema mit meiner Mutter ausdiskutiert zu haben.

    Abschließend nochmal etwas zu meinem leidigen Thema einschlafen. Gestern habe ich wieder "still" geschlafen. Hat trotz ausgefüllten Tages wieder recht lange gedauert aber ich habe es dann doch wieder geschafft. Ich glaube, ich muß da einfach ein bischen mehr Geduld haben, dann klappt das schon. Irgendwie gelingt es mir mit der Zeit immer besser mit Gewalt an nichts zu denken. Ist schwierig, das ganze in Worte zu fassen - ich hoffe du kannst das nachvollziehen.

    Wie dem auch sei, wie immer habe ich mich sehr über deine Antworten gefreut und wünsche dir für heute, daß du wieder schön durchschläfst :D

    @ Dr. Gerner

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    Ja, das mit dem hier regelmässig am Ball bleiben, habe ich auch gemerkt, dass mir das gut tut. Ich finde, dass hier der Austausch sehr gut läuft und vielleicht mehr hilft als manch SHG.
    Unachtsamkeit und Langeweile kenne ich auch, Correns. Da muss ich auch aufpassen. Verlegen
    Ich bin jetzt gerade mal 28 Tage trocken, also noch ein Welpe was das angeht... Verlegen

    Ja, der Austausch hier ist wirklich Gold wert. Auch wenn hier noch relativ selten mitschreibe tut mir alleine das Lesen schon sehr gut. Es hilft mir ungemein "in der Bahn" und auf dem Teppich zu bleiben. Ist in meinem Fall manchmal auch notwendig um nicht vielleicht zu leichtfertig mit der Krankheit umzugehen :wink: .

    Ach ja: Glückwunsch zum 29. Tag :wink: . Morgen feierst du ja dann schon dein erstes Monat Trockenheit!

    @ Carpenter

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    Da kommen tatsächlich noch mehr positive Dinge Smilie

    Das denke ich auch! Bin schon gespannt welche.

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    Bei mir war und ist es nach wie vor keine lineare Entwicklung. Ich habe auch Wochen und Monate dabei, in denen ich kaum Fortschritte spüre...bzw. vielleicht mache ich Fortschritte, bemerke sie aber nicht.

    Das werde ich mir hinter die Ohren schreiben. Man kann ja auch nicht immer Fortschritte machen. Ist doch ganz normal im Leben, oder?

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    Davon darf man sich aber nicht entmutigen lassen. Wichtiger als wenige, große Schritte sind stetige, kleine Schritte auf dem Weg nach vorne.

    Sich an den kleinen Schritten bzw. sich über die kleinen Dinge des Lebens zu freuen lerne ich derzeit gerade. Dieses "neue Denken", ich nenne es einfach mal so, hilft mir ungemein dabei meine (wahrscheinlich eingebildete) schlechte Langzeitperspektive zu unterdrücken. Diese ist vielleicht gar nicht einmal so schlecht wie ich es mir selbst vorstelle. Zumindest versuche ich mir das einzureden. Genau aus diesem Grund versuche ich ja auch mein Einschlafproblem zu lösen. Bis letzten Donnerstag brauchte ich dazu immer Hilfsmittel (Fernseher, Radio, PC) um die Stille nicht ertragen zu müssen. In der Stille beginnen meine negativen Gedanken zu kreisen - bin innerlich immer so ruhe- bzw. rastlos. Weiß noch nicht ob es mir in der nächsten Zeit gelingen wird, aber ich arbeite daran
    :wink: .

    Wünsche euch allen noch eine erholsame Nacht und einen guten Start in den neuen Tag,

    Alex

    Hallo Dr. Gerner,

    auch von mir ein herzliches Willkommen und Gratulation zu Entscheidung nichts mehr zu trinken :wink: .

    Das mit dem Alkoholflaschen wegbringen kenne ich selbst nur zu gut. Na ja, bei mir waren es zum Schluß eher Wein-Tetrapacks. Erst am sechsten Tag nach meinem Saufstops habe ich die Reste meines vorherigen Lebens entsorgt und der Rest des angebrochenen Weines in den Ausguss gegossen.

    Ich freue mich schon mehr von dir hier zu lesen und freue mich auf regen Austausch :D . Bin selbst auch noch ganz frisch.

    Lg und eine gute Zeit,

    Alex

    Hallo alle zusammen :D !

    @ Slowly

    Schön, daß dir meine Gutenachtgeschichte vom letzten Freitag so gefallen hat :D . Ob Bayern das schönste Bundesland ist, darüber könnte man streiten. Auf alle Fälle ist der Freizeitwert hier bei uns in den Voralpen schon phänomenal, das muß ich schon sagen. Das ganze hat mich übrigens auf eine Idee gebracht. Ich überlege mir gerade, ob ich im nächsten Urlaub mit dem Roller eine Deutschlandtour drehen werde - quasi mal alle Bundesländer abfahre. Ich war z. B. noch niemals in den neuen Ländern - eigentlich eine Schande. Vor allem die Mecklenburger Seenplatte reizt mich. Das wird ja mein erster Urlaub seit Jahren ohne Alk. Ist auf der einen Seite natürlich sehr schön, auf der anderen Seite habe ich etwas Bammel davor, daß ich nicht weiß wohin mit der ganzen Zeit. Daher wär so eine Tour die ideale "Beschäftigungstherapie" für mich.

    Ansonsten geht es mir mit dem Schlafen so einigermaßen gut. Übers Wochenende bin ich ohne Hilfsmittelchen eingeschlafen. Hat zwar wieder einige Zeit lang gedauert, aber es funktionierte. Gestern lief dann wieder die ganze Nacht das Radio :( . Aber ich arbeite dran. Bei mir ist es ja nur das Einschlafen. Durchschlafen tue ich dann immer recht gut. Wenn ich da an die Saufzeiten denke! Da bin ich immer mehrmals die Nacht aufgewacht. Gerade das Durchschlafen empfinde ich als eines der schönsten Geschenke meiner neu gewonnen Abstinenz. Und natürlich das Träumen.

    Genaugenommen ist das Einschlafproblem bei mir der einzige Nachteil des Nichttrinkens. Und was den Notfallkoffer betrifft: Nußkuchen gehört schon mal dazu, aber verallgemeinert betrifft das ja alles Süße. Geknabbert habe ich ja auch zu nassen Zeiten schon gerne, allerdings nur Salziges und Saures. Schokolade habe ich da jahrelang nicht angerührt. Mich würde ja einmal interessieren, warum das so ist? Ich bin offensichtlich nicht der einzige dem es so geht.

    Wie geht es dir übrigens mit dem Ein- bzw. durchschlafen? Du sprachst etwas von Bauarbeiterknete - du meinst damit wohl Ohrstöpsel, oder? Ist es denn so laut bei dir? Mir ist ja schon aufgefallen, daß du sehr oft in der Nacht schreibst. Mich freut es übrigens immer sehr, wenn ich morgens beim Frühstück hier von dir lesen darf. Ist praktisch fast schon so eine Art Ritual geworden :D . Dennoch hoffe ich, daß du einen erholsamen Schlaf findest.

    Was gibt's sonst noch? Dieses Wochenende habe ich beim Einkaufen eine ehemalige Arbeitskollegin getroffen. Sie ist gerade beim Umziehen und hat alle Hände voll zu tun. Habe ihr dann kurzerhand geholfen, daher hatte ich letztes Wochenende auch keine Zeit hier reinzuschauen :wink: . Dieses Wochenende treffen wir uns und plaudern ein bischen über die "alten Zeiten". Noch eine Sache ist mir beim Samstagseinkauf passiert. Als ich gedankenverloren und etwas von der Arbeit gestresst in den Supermarkt ging, habe ich doch glatt vor dem Weinregal angehalten. War irgendwie eine Reflexreaktion ohne böse Absichten. Ist schon erstaunlich, was einem das Hirn doch manchmal für Streiche spielt. Es geht also weiterhin (positiv) vorwärts, kann mich nicht beklagen :D .

    @ Carpenter

    Hallo,

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    es ist nicht ungewöhnlich, daß einem die Abstinenz irgendwie zu einfach vorkommt. Ich habe mich in der Anfangszeit auch immer gewundert, daß es relativ einfach ging und kein Saufdruck aufkam. Da schien mir etwas faul zu sein...ist es aber nicht. Denoch bedeutet es nicht automatisch, daß es immer so einfach bleiben muß. Man kann auch nach nem halben Jahr plötzlich ne Phase haben, in der man plötzlich gefährdet ist. Nicht umsonst kommt es auch nach Jahren immer wieder zu Rückfällen. Die Gründe dafür sind vielfältig, haben aber aus meiner Sicht immer damit zu tun, daß die Wachsamkeit nachgelassen hat.

    Das bedeutet nicht, daß man den ganzen Tag mit Argusaugen durch die Welt marschieren muß...oft recht es schon, kleine Rituale zu pflegen...z.B. hier kurz reinschauen, sich seiner Krankheit wieder bewußt machen. Denn irgendwann kommt es einem normal vor, abstinent zu sein. Das ist einerseits gut, weil sich das Leben dann eben nicht mehr nur darum dreht, wie man die Nachwirkungen der eigenen Alkoholkrankheit in den Griff bekommt, andererseits kann dadurch auch die Wachsamkeit nachlassen.

    Ich denke, sich immer mal wieder bewußt machen, daß man krank ist, vorbelastet ist, ist der Schlüssel. Unabhängig davon, ob einem die Abstinenz leicht fällt oder nicht.

    Vielen Dank für deine Einschätzung, Carpenter. Das schöne daran ist, daß sich das ganze mit meinem Gefühl ziemlich deckt. Ich wollte das ganze wohl noch einmal von zweiter Hand bestätigt haben, da ich eben nichts falsch machen möchte. Mit Argusaugen renne ich auch nicht durch die Gegend. Mir ist eben nur Aufgefallen daß ich seit drei, vier Wochen nicht mehr im 24-Stunden-Takt denke. Ich hatte da halt etwas Angst, daß ich da zu unvorsichtig bin.

    Meine Abstinenz ist mittlerweile gefühlsmäßig zu Normalität geworden. Das heißt selbstverständlich nicht, daß meine Wachsamkeit nachlässt. Andererseits: Wie wichtig Wachsamkeit ist, habe ich vor zwei Wochen beim Einkaufen gemerkt. War nicht in meinem üblichen Discounter einkaufen und wollte mir noch ein Mundwasser kaufen. Hatte gerade noch gesehen, daß da Alkohol drin war und dann eines ohne Alkohol genommen. Gerade bei Lebensmittel ist Aufmerksamkeit angesagt; da muß ich in Zukunft noch etwas besser aufpassen.

    Das Forum ist für mich in der Tat eine große Stütze und die ideale Ergänzung zu meiner realen SHG. Nicht nur die vielen Erfahrungen und Tips von langjährigen Alkoholikern sondern auch die Threads der Neulinge (wie ich) sind im Gesamtpaket sehr hilfreich. Ach noch etwas: Klingt vielleicht ein bischen komisch. Aber um mir meine Krankheit immer wieder zu vergegenwärtigen hilft es mir ungemein meinen eigenen Vorstellungstext zu lesen. Unglaublich (schön), was sich bereits schon jetzt zum Positiven verändert hat :D . Ich bin ja selber gespannt darauf, wie ich mich weiterentwickeln werde. Ich habe das Gefühl, daß ich da immer noch ganz am Anfang stehe und noch viele weitere positive Dinge folgen werden :D .

    @ Dr. Gerner

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    Ich habe mir jetzt überlegt, dass ich mir einen Zettel mache, wo ich aufschreibe, was ich durch den Alkohol verloren habe ( da reichen 2 Frauennamen ) und den in mein Portmonaie stecke...dann wenn ich mal irgendwann Suchtdruck bekomme, hole ich den Zettel raus und erinnere mich nochmal, dass der Alkohol mir die schlimmste Zeit meines bisherigen Lebens bescherrt hat... Verlegen

    Auch eine sehr schöne persönliche Idee für den Notfallkoffer :wink: . Sozusagen eine Art "Schocktherapie" was der Alkohol alles anrichten kann.

    Apropos Schocktherapie: Ich möchte ergänzend noch etwas hinzufügen worüber wir heute in unserer SHG gesprochen haben. Es ging hier quasi im übertragenen Sinn auch um das Thema Notfallkoffer. Mir als Neuling in unserer Gruppe wurde sozusagen als "Hausaufgabe" aufgegeben sich einmal durchzurechnen wie viel ich denn zu nassen Zeiten übers ganze Jahr getrunken habe. Bis dato habe ich mir immer nur meinen täglichen Alkoholkonsum vor Augen gehalten - und der war schon deprimierend.

    Ich bin also einmal so frei und stelle hier meine "Jahresbilanz" für 2013 ein:

    Mo - Fr: 1.25 ltr Wein täglich, also insgesamt 6 Liter
    Sa und So nochmals 6 Liter

    Macht also 12 Liter Wein pro Woche

    12 Liter x 52 Wochen = 624 Liter

    Hinzu kommen noch die Urlaube wo grundsätzlich niemals weniger als 3 Liter pro Tag getrunken wurde.

    Insgesamt waren das also pro Jahr in etwa 700(!) Liter Wein. Also ungefähr 10 Badewannen voll oder 0.7 Kubikliter. Oder umgerechnet in Bier etwa 1.5 Kubikliter bzw 150 Kästen!

    Ich bin beim Nachrechnen gelinde gesagt über mich selbst erschrocken, auch wenn es nur simple Mathematik ist. Wie konnte das passieren? Es wird ja kein Mensch gezwungen Alkohol zu trinken. Es ist doch sehr merkwürdig, daß man sich erst mit klarem Kopf solche Gedanken macht. Zu nassen Zeiten war dieser Konsum für mich ganz "normal".

    Das schlimmste für mich persönlich an der Sauferei war aber die vergeudete Lebenszeit. Sechs wertvolle Jahre habe ich verschwendet. Ich finde daß das sogar der wichtigste Aspekt ist den man sich stets vor Augen halten sollte, wenn es mal brenzlig wird :wink: .

    @ Forum

    Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch einmal ein großes Dankeschön an das komplette Forum und den Betreibern und Moderatoren hier loswerden. Ich finde so etwas ist nicht selbstverständlich. Wie ihr ja aus meinem Vorstellungstext entnehmen könnt bin ich in meinem größten Suff nur durch Zufall auf euch gestoßen. Wäre das nicht passiert, dann würde ich mit Sicherheit heute noch trinken und eben hier nicht lesen und schreiben. Ihr seid mir hier alle wirklich eine sehr große Hilfe :wink: .

    Liebe Grüße an euch alle und eine gute trockene Zeit wünscht euch

    Alex

    Hey Slowly,

    die Wanderung gestern tat mir wirklich gut, wenngleich sie auch für mich etwas anstrengender war als das üblichen Joggen oder Wandern im ebenen Gelände. Habe mich mal so richtig ausgepowert aber auch die Ruhe der Berge mit allen Sinnen genossen. So alleine wie du meintest ist man übrigens beim Bergwandern gar nicht. Habe einige interessante Menschen während der Wanderung und am Gipfel getroffen und recht nette Unterhaltungen geführt :wink: . Trainieren fürs Bergwandern ist übrigens nicht verkehrt. Sogar ich habe heute in der Arbeit gemerkt, daß mir noch einen leichten aber angenehmen Muskelkater in den Beinen hatte. Die Wendelsteintour von der Talstation aus ist aber auch eher eine schwierige Route. War aber ganz nach meinem Geschmack.

    Bei einem Erlebnis mußte ich übrigens an dich und deinen Kater denken. Kurz vorm Gipfel machte ich eine kurze Rast und aß nen Apfel. Ich saß auf einem Felsen und beobachtete eine Alpendohle (ein recht schöner schwarzer Rabenvogel mit roten Füßen und gelbem Schnabel). Diese Vögel sind recht zutraulich und intelligent. Außerdem ernähren sie sich oft von menschlichen Abfällen. So legte ich meinen Apfelbutzen auf den Boden und wartete. Tatsächlich kam der Vogel angeflogen und machte sich sofort an den Butzen. Etwa 1/2 Meter von mir entfernt. Das ganze ging so ca. 10 Minuten lang. Hört sich jetzt vielleicht komisch an, war für mich aber ein total schönes und entspannendes Ereignis - wie bei der letztens.

    Was das Wandern selbst betrifft so glaube ich nicht einmal, daß das alleine eine Frage des Alters ist. Mir begegneten auch eine Menge junger Leute. Das schöne an einer Bergwanderung ist meiner Meinung nach die Stille. Ab einer gewissen Höhe hört man keine Zivilisationsgeräusche wie Autos mehr usw. Natur pur einfach. Gerade in unserer hektischen Zeit heute ist so ein Gefühl einfach unbezahlbar! So etwas macht auch "angenehm süchtig" :wink: . Wird also nicht mein letzter Berg gewesen sein.

    Apropos (unangenehme Nacht)-Stille: Gut, daß ich hier gestern Abend noch reingeschaut habe. Ich habe deinen Rat beherzigt und das Einschlafen mal ohne Hilfsmittel probiert. Dauerte zwar schon ziemlich lange, die Gedanken begannen wieder zu kreisen aber irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen. Bin heute morgen das erste Mal seit langem vom Wecker geweckt worden. Habe letzte Nacht noch heftiger geträumt als normalerweise. Wahrscheinlich weil es keine Nebengeräusche gab. Werde es übrigens heute Nacht wieder versuchen. Dieses mal dürfte mir der Regen helfen. Momentan schüttet es bei uns wie aus Kübeln. Die Regentropfen prasseln derzeit nur so an mein Dachfenster. Also auch eine willkommene Ablenkung.

    Dennoch möchte ich irgendwann einmal meine innere Rast- und Ruhelosigkeit überwinden. Oder so wie du es neulich ausgedrückt hast - "einfach nur sein". Bis ich soweit bin wird es aber noch unbestimmte Zeit dauern. Letzte Woche habe ich ja von der Gesellenprüfung meiner zufriedenen Abstinenz geschrieben (Maßhalten, Nichtrauchen und Freundeskreis). Habe mir anschließend überlegt was denn dann die Meisterprüfung meiner zufriedenen Abstinenz beinhalten könnte. Das Gefühl zufrieden "einfach nur zu sein" habe ich nun als ersten Baustein in diese Agenda aufgenommen :D .

    Was das Maßhalten betrifft, so habe ich gestern auch einen Schritt rückwärts gemach :wink: . Habe gestern noch vier Stücke meines Apfel-Schmand-Kuchens verdrückt :wink: . War wirklich recht lecker. Meinem Nachbarn habe ich die Hälfte des Kuchens gegeben, selbst ich kann unmöglich alleine so eine Kalorienbombe allein verdrücken. Ist übrigens recht gut angekommen. Nächstes Mal gibt's wieder Nußkuchen - der ist länger haltbar. Bei der Gelegenheit fällt mir gerade ein, daß ich neulich beim Nachdenken übers Kuchenbacken einen gedanklichen Rückfall hatte: Habe ein gutes Rezept für einen Rotweinkuchen entdeckt - Mist da ist Alkohol drin :evil: .

    Ansonsten bin ich aber recht erfreut, daß ich bereits seit vier Wochen überhaupt keinen Saufdruck mehr habe. Allerdings empfinde ich das auch etwas gefährlich. Manchmal kommt es mir so vor, als ob das mit der Abstinenz zu einfach ist. Ich bin da jedoch besonders auf der Hut - zumal es bei mir das erste Mal ist, daß ich meine Alkoholkrankheit offensiv angehe. Aus den Meetings bei meiner SHG sowie den Erfahrungen hier aus dem Forum weiß ich wie schnell so ein Rückfall passieren kann. Das hilft mir sehr weiterhin wachsam zu bleiben.

    Danke dir noch vielmals für den guten Ratschlag mit dem Einschlafen gestern. Habe mich darüber sehr gefreut. Werde jetzt noch etwas Lesen und dann wieder versuchen bei Ruhe zu schlafen. Allerdings hat es gerade zu regnen aufgehört.

    Ganz liebe Grüße und eine gute Nacht,

    Alex

    Hallo Slowly,

    schön zu lesen, daß du dein Tief offensichtlich überwunden hast :wink: .

    Das mit dem "richtig Ausdrücken können" ging mir ja auch oft so. Vor allem bei meiner letzten Beziehung. Ich bin eigentlich immer jedem Streit bzw. Konflikt aus dem Weg gegangen und habe den ganzen Ärger in mich hineingefressen oder zum Schluß eben weggetrunken. Erst jetzt erkenne ich schön langsam, daß das ein ganz großer Fehler war. Probleme gehören in einer Beziehung oder Freundschaft eben ausdiskutiert, auch wenn es manchmal wehtut. Von daher ist es mir auch so wichtig, daß ich bei meinem nächsten Besuch bei meinen Eltern auf eine alkoholfreie Umgebung bestehe, nicht nur wegen der Rückfallgefahr. Ich sehe das als ganz wichtigen Prozess für meine "Streitbarkeit" an.

    Was das Wandern betrifft: Es ist doch toll, wenn du dein Trainingssoll übererfüllt hast. Wichtig dabei ist doch nur, daß es Spaß macht. Gut, wie wild durch die Gegend rasen ist natürlich auch nicht das Wahre. War bei mir die ersten zwei, drei Wochen nach dem Alkstop so. Wahrscheinlich um mich abzulenken. Mittlerweile werde ich aber auch schon "gemütlicher". Das jeden Menschen irgendetwas antreibt ist irgendwo doch natürlich, oder? Es macht einfach Spaß zu sehen, wie sich die eigene Kondition Stück für Stück verbessert. Solange man es nicht übertreibt finde ich das ganz ok.

    Zitat

    Gestern Abend als ich mit meinem Kater durch unser Grundstück spazierte ( ohne Leine natürlich ),
    da war ich sowas von langsam und entspannt, auch gedanklich, das war mir neu.........

    Dein Kater geht mit dir spazieren? Gut erzogen, würd ich sagen :D . Da sieht man einmal, wie positiv Haustiere auf uns Menschen wirken. Hätte auch gern ein Katze, wird von meinem Vermieter aber nicht geduldet.

    Zitat

    Wow, dachte ich, das ist ein toller Zustand.
    Gedankenfrei.

    Eine schöne Vorstellung. Da bin ich leider noch lange nicht so weit. Habe vorgestern einmal versucht ohne Fernseher oder Computer einzuschlafen. Leider unmöglich. Bei Stille in der Nacht drehe ich durch.

    Aufs Angeln freue ich mich schon tierisch. Keine Ahnung ob sich Angeln und Lesen kombinieren lassen. Ich lasse mich da (hoffentlich positiv) überraschen.

    Zitat

    Ich befürchte nur, dazu bedarf es einer erneuten Krise.
    Oder:
    ( Ich denke ich sollte meine elektronischen, von mir hauptsächlich zur Kommunikation genutzten Medien abstellen Traurig )

    Nun ja, man kann doch beides zu gleichen Teilen machen. Im Internet lesen und Bücher. Ohne Internet möchte ich auch nicht sein. Ich schaue eigentlich recht selten fern, mag es nicht irgendetwas vorgesetzt zu bekommen. Im Internet kann man sich gezielt informieren - bin da ein bischen ein "Infojunkie" . Ein gutes Buch zu lesen ist für mich aber eine ganz andere Art der Entspannung. Man konzentriert sich ganz anders auf den Inhalt. Beim Lesen im Net beginne ich oft zu lesen, entdecke nen Link, dann geht's eben da weiter usw. Eigentlich keine richtige Entspannung, wenn ich drüber nachdenke. Ein gutes Buch auf der Couch zu lesen beruhigt mich derzeit ungemein. Hätte ich bis vor kurzen selber nicht geglaubt. :D

    So, nun geht's ins Bett. Möchte morgen führ um Halb 6 in die Berge fahren. Es steht eine große Bergwanderung mit 1300 Höhenmeter an. Wird dieses mal etwas herausfordender als beim letzten Mal. Der Rucksack ist gepackt und die Bergschuhe stehen bereit. Außerdem habe ich heute ein neues Rezept probiert: Apfel-Schmand-Kuchen. Riechen tut er schon mal super. Werde mich mit diesem morgen nach der Tour belohnen. Hoffentlich hält das Wetter noch - gegen Abend meldet der Wetterbericht bei uns Regen.

    Zitat

    Ich freue mich immer von dir ( euch ) lesen zu können, ich hoffe auch noch in 3-6-9-12-....... Monaten !

    Danke dir, das Kompliment gebe ich gerne zurück. Und ich werde auch noch 3-6-9-12-...... Monaten schreiben. Versprochen :D !

    Liebe Grüße und eine GuN8,

    Alex

    Hallo Stan,

    schön daß es dir zur Zeit einigermaßen gut geht und es wohl (körperlich) nichts allzu ernstes ist. Ich habe in der letzten Woche oft an dich gedacht.

    Freut mich, daß du dir für die nächste Zukunft bereits einige Ziele gesetzt hast. Auch wenn es dir momentan vielleicht noch etwas schwer fällt sich mit den kleinen Schritten zufriedenzugeben empfinde ich das für sehr wichtig. Denn aus diesen kleinen Schritten kann im Laufe der Zeit vielleicht doch etwas Großes werden, oder? Etwas, worüber du dir momentan noch gar nicht im Klaren bist :wink: . Dasselbe hoffe ich im übrigen auch für mich selbst .

    Ich wünsche dir weiterhin gute Besserung und daß es mit Glotterbad recht bald klappt. Das wird schon :D .

    Liebe Grüße und eine gute Nacht,

    Alex

    @ Marco

    Danke dir für deine Ausführungen :D .

    Daraus kann ich einiges mitnehmen. Vor allem das mit der "doppelten Persönlichkeit" finde ich äußerst interessant. Daher wahrscheinlich auch der Name marcomarco, oder? Wobei du mich hier ein klein bischen mißverstanden hast. Ich selbst habe ja erst seit 2008 mit dem exzessiven Trinken begonnen. Die "innerer Leere" empfinde ich aber schon wesentlich länger.

    Allerdings hat mich dein eigener Thread doch sehr zum Nachdenken über die Thematik "innere Leere" und Alkohol angeregt. Denn getrunken habe ich davor ja auch schon. Und längere Trinkpausen gab es dabei nicht. Ein bis zwei Wochen waren da das Maximum. Ansonsten habe ich von 1996 bis 2008 vielleicht 2 bis 3mal die Woche getrunken. Unter der Woche waren das vielleicht mal zwei bis drei Gläschen Wein. Übers WE maximal eine Flasche. Aber dennoch: Getrunken habe ich eigentlich immer. So gesehen kann ich von mir sagen, daß meine derzeitige gut sechswöchige Abstinenz die längste seit ungefähr 25 Jahren ist. Hm, unter Umständen könnte das also doch etwas damit zu tun haben.

    Auf jeden Fall finde ich es hochinteressant, daß man sich mit klarem Kopf mit solchen Dingen so intensiv auseinandersetzt. Macht mir gerade wirklich Spaß. Bin echt gespannt, ob dieser "Lernprozess" so weitergeht.

    Eines macht mir aber ein bischen sorgen: Du hast ja bei dir geschrieben, daß du seit Mitte letzten Jahres immer nach ca. drei Monaten rückfällig geworden bist. Das zeigt mir, daß man sich niemals zu sicher sein darf. Auch nach Jahren Abstinenz nicht. Predigen ja auch die alten Hasen in meiner SHG. Im übrigen finde ich klasse, daß du bereits jetzt schon das Alkoholproblem so akkurat angehst, auch wenn es noch ab und an Rückschläge gibt. Ich habe zu dieser Einsicht 10 Jahre länger gebraucht.

    Was macht eigentlich das Motorradhobby? Derzeit auch so fleißig unterwegs?

    @ Slowly

    Freut mich außerordentlich für dich, daß du nach zwei Jahren Abstinenz das ganze für dich so sehen kannst. Das gibt mir Hoffnung und Zuversicht :D . Ich hoffe auch, daß es mir irgendwann auch einmal reicht einfach nur da zu sein. Das ist eine wirklich sehr schöne Zukunftsaussicht. Ich will wohl manchmal alles zu schnell auf einmal haben. Ich muß wohl noch lernen das ganze mit etwas mehr Geduld anzugehen. Man könnte aber auch sagen "slowly" :lol: .

    Apropos Geduld: Mit dem Wandern habe ich auch wieder angefangen. Ist besser als immer nur exzessiv zu joggen oder massiv Sport zu betreiben. Allerdings habe ich festgestellt, daß mein Gehtempo immer noch zu hoch ist. Ich muß mich dann ab und an dann selbst ein wenig einbremsen um die Natur auch genießen zu können. Das wird aber schon.

    Demnächst werde ich übrigens mit dem Fischerschein beginnen. Das ist dann ja ein ganz neues Hobby für mich bei dem man nebenbei auch noch ein gutes Buch lesen kann. Bin schon gespannt ob mir das gefallen wird. Jedenfalls ist das Angeln eine exzellente Übung sich in Geduld zu üben.

    Liebe Grüße an euch beide und natürlich auch an alle anderen hier im Forum,

    Alex

    Hallo Slowly,

    merci dir für deine wie immer ausführliche Antwort :) . Möchte auch wieder etwas näher darauf eingehen.

    Zitat

    Nein, an meinem Sohn liegt es nicht, dass es mir manchmal nicht so gut geht, obwohl ich ihn manchmal an die Wand .... .

    Er raucht wohl hin und wieder aber was den Alkohol betrifft, bin ich relativ optimistisch.

    Freut mich zu lesen. Wobei ich das mit dem Rauchen auch nicht auf die leichte Schulter nehmen würde. Ich habe in deinem Thread ja gelesen, daß dein Sohn in der 8. Klasse ist. Dürfte also erst so um die 14 sein. Ohne dir jetzt Angst machen zu wollen, finde das schon recht früh. Aber gut, im Vergleich zum Alk ist das Rauchen wohl das "kleinere Übel".

    Zitat

    Doch das kann natürlich auch täuschen...... tun kann ich ja eh wenig und das was mir möglich ist, habe ich getan.

    Ich kann deine Bedenken als Mutter sehr gut verstehen. Vor allem wenn man dabei an seine eigene Jugend denkt. Aber gewisse Erfahrungen müssen die Heranwachsenden selber machen. Alles zu verbieten ist da ja eher hinderlich. Ist schon recht schwierig, da den Königsweg zu finden. Irgendwas macht man da ohnehin immer falsch.

    Zitat

    Was deine Eltern betrifft:

    Ich bin gespannt was du erzählen wirst über euer nächstes Treffen.

    Du wirst lachen: Da bin ich selber gespannt. Werde allerdings erst im nächsten Urlaub meine Eltern wieder besuchen. Der ist im Juni.

    Zitat

    Ob du tatsächlich den A**** in der Hose hast, auf den kurzen Alkoholverzicht zu bestehen.

    Tja, einfach ist das nicht für mich. Aber ich werde definitiv darauf bestehen. Bei meiner Mutter sehe ich da auch nicht das Problem. Mein Vater hat da allerdings seine eigene Ansicht der Dinge. Er selbst sieht seinen Alkoholkonsum als völlig normal an. So nach dem Motto: Bei uns in Bayern ist Bier ja ein Grundnahrungsmittel. Oder: Die Franzosen trinken auch jeden Tag ihren Liter Rotwein und werden 100 Jahre alt. Außerdem könne er jederzeit auf den Stoff verzichten. Das war seine Aussage als meine Mutter ihn auf seinen Alkoholkonsum bei meinem "Outing" ansprach.

    Zitat

    Ich glaube das zu lernen, ist genau so wichtig wie ein alkoholfreies Umfeld zu haben, um trocken zu werden und auch zu bleiben.

    Das hast du wohl recht. Auch wenn dieser Lernprozeß für mich persönlich steinig ist. Für meine langfristige Abstinenz ist das aber unabdingbar. Es geht her ja nicht nur um meine Eltern, sondern allgemein um das gesamte Umfeld. Wenn ich das im familiären Umkreis schon nicht schaffe, wie ist es dann erst bei einem neuen Freundeskreis?

    Zitat

    Ist doch auch spannend zu sehen, wie dein Vater damit umgehen wird und wenn er ( wahrscheinlich ) auch Alki ist, dann kannst du ziemlich sicher sein, dass es schwer wird für ihn.

    Wie gesagt: Bin selber gespannt wie er reagieren wird. Ich sehe meinen Vater nicht als Alki an. Alkoholmißbrauch liegt aber meiner Meinung nach schon vor. Interessant auch, daß ich bereits nach so kurzer Zeit Abstinenz eine Art "Antenne" entwickle was den Alkohol betrifft. Als ich meine Eltern zu Saufzeiten besuchte war es mir eigentlich egal, daß immer zwei Kästen Bier im Keller standen. Im Gegenteil: War sogar froh drum, bediente mich ja selbst manchmal daran. Zu Ostern nahm ich das das erste mal so richtig wahr.

    Zitat

    wie geht es dir ?

    Keine Angst, ich habe deine freundliche Eingangsfrage nicht vergessen! Mir ist eben nur aufgefallen, daß man in der heutigen Zeit zwar oft gefragt wird wie es einem geht, aber meistens ist das ja nur eine oberflächliche rhetorische Floskel. Von daher möchte ich hier einmal versuchen eine ehrliche Antwort zu geben. Obwohl ich nicht sonderlich gut darin bin meine Gefühle zu zeigen oder niederzuschreiben. Bin ja grundsätzlich ein recht introvertierter Mensch.

    Wenn es rein um die körperliche Seite geht, dann geht es mir sehr gut. Ich war ja gut zwei Wochen nach meiner Entscheidung nichts mehr zum Trinken beim Arzt und habe mich gründlich durchchecken lassen. Soweit alles in Ordnung. Cholesterinwerte sind zwar ein bissel erhöht und der Blutdruck etwas zu niedrig, aber ansonsten keine Probleme. Sogar die Leberwerte sind im grünen Bereich (auch der Gamma-GT-Wert) was mich positiv überrascht hat. Habe da eigentlich schlimmeres befürchtet. Im Urlaub werde ich auf Anraten meines Arztes - Hausarzt hatte ich bisher noch gar nicht, weil ich nie zum Arzt ging - die Darmkrebsvorsorge und eine Darmspülung machen lassen. Auch sonst geht es mir körperlich recht gut. Vor allem meine Kondition verbessert sich durch das viele Sporttreiben praktisch täglich. Spornt mich momentan richtig an noch mehr zu tun :wink: .

    Was die seelische Komponente angeht bin ich zweigeteilt - habe da sozusagen ein Janusgesicht:

    Was die kurzfristige Seite - also das in den Tag Leben angeht - geht es mir seit dem Alkstop wirklich super. Vor allem am morgen. Bin wieder topfit und freue mich auf den Tag. Ich schlafe zwar relativ kurz (6 Stunden), aber das war früher auch so. Vor allem schlafe ich jetzt richtig durch und träume auch wieder. Ich dachte bisher immer, daß es am Alter liegt wenn man nicht mehr träumt - oder man sich nicht an seine Träume erinnern kann. Jetzt weiß ich: Es war der Alk. Wobei meine Träume die ersten zwei Wochen nach der Abstinenz teilweile recht wirr waren. Außerdem stecke ich alltägliche Streßsituationen mittlerweile souverän weg. Eine gewisse Gelassenheit hat sich breit gemacht. Erst jetzt wird mir allmählich klar, daß ich früher im Prinzip nur zu 70% funktionierte. Es hat zwar für die Arbeit und das Alltägliche gereicht, aber mehr eben auch nicht. Außerdem lese ich wieder recht viel - nicht im Internet sondern Bücher. War ja als Kind schon so ne Leseratte. So weit, so gut, könnte man sagen.

    Da ist aber eben auch die langfristige Perspektive. Was die betrifft bin ich ziemlich mies drauf. Ich habe irgendwie kein größeres Ziel mehr wofür es sich zu leben lohnt. Ich möchte mich aber nicht beschweren. Habe einen guten Beruf, keine finanziellen Probleme und gesundheitlich sollte ich dankbar sein, daß mir nichts wehtut und auch sonst keine schlimmen Krankheiten habe. Manche Leute wären froh drum. Aber dennoch fühle ich so eine - wie soll ich das beschreiben - innere Leere. Wenn ich an die entfernte Zukunft denke graust mir eigentlich. Ich weiß, ich werde immer älter, immer gebrechlicher und sterbe irgendwann. Ja, hört sich schlimm an. Das Allerschlimmste ist ja, daß ich mich über mich selbst ärgere, wenn ich über solche Sachen oder den Sinn des Lebens grüble. Stan hat das in seinem Thread äußerst schön beschrieben - hätte glatt von mir sein können. Ich drehe mich da immer ständig im Kreis und versuche bestmöglich erst gar nicht solche Gedanken zuzulassen. Gerade beim Einschlafen ist es besonders schlimm. Daher läuft auch die ganze Nacht der Fernseher oder irgendeine DVD. Stille ist vorm Schlafengehen absolut unerträglich. Mit dem "Freuen" ist da auch so eine Sache bei mir: Gefühlsmäßig prallt irgendwie alles an mir ab. Ob mir Gutes oder Schlechtes widerfährt ist mir egal. Ich muß mich zwingen irgendetwas zu empfinden - mittlerweile gelingt mir das aber wieder etwas besser.

    Ich sollte vielleicht noch erwähnen, daß das ganze nichts mit dem Alk zu tun hat. In diesem merkwürdigen Zustand befinde ich mich schon seit mindestens 15 Jahren. Dies und die Trennung von meiner damaligen Partnerin vor 6 Jahren mit aus mir (vermutlich) einen Alkoholiker gemacht - ich grüble momentan sehr oft darüber nach warum es überhaupt soweit gekommen ist. Eine Erkenntnis habe ich aber selbst nach dieser kurzen Abstinenzzeit für mich schon gewonnen: Der Alk macht es nur noch schlimmer. Diese Erkenntnis ist für mich äußerst wichtig.

    So, nun ist mein Text doch etwas länger geworden als ich gedacht habe. Ja, das Forenschreiben muß gelernt sein - auch das ist neu für mich. Irgendwie unglaublich: Das erste Mal in einem Forum angemeldet und dann ist es das Alkoholikerforum. Wer hätte das vor 10 Jahren gedacht :x .

    Ich danke dir nochmals vielmals für deine aufmunternden Worte. Das tut mir momentan richtig gut :wink: . Wünsche dir noch ein schönes Wochenende,

    Alex

    .


    :):wink::x:wink:

    Hi Slowly,

    danke dir wirklich für deine ehrliche Einschätzung einiger meiner Aussagen hier. Das hilft mir, das ganze auch aus einer anderen Perspektive zu sehen und mögliche Fehler zu vermeiden. Das tut echt recht gut :D .

    Mir fällt es halt momentan noch relativ schwer z. B. mich mit meinen Eltern diesbezüglich zu zoffen. Ich bin eher jemand, der derartigen Konflikten eher aus dem Weg geht also diese offen auszutragen. Obwohl es oftmals notwendig wäre einfach mal auf den Tisch zu hauen - weis ich ja auch. Finde das schon ganz richtig wie konsequent da das damals mit deiner Mutter durchgezogen hast. Wenn ich meine Eltern das nächste Mal besuche werde ich das Thema Alkohol nochmals konkret ansprechen. Bis dahin dürfte ja noch einige Zeit vergehen.

    Zitat

    Darum kann ich dir nur raten, nehme alle Möglichkeiten und Chancen die sich dir bieten in Anspruch und beherzige die Grundbausteine.

    Wenigstens die erste Zeit ( ein Jahr ist glaube ich gar nicht so schlecht ) und achte auf ein alkoholfreies Umfeld !

    Zuhause ist selbstverständlich kein Alkohol und ein alkoholfreies Umfeld wird momentan gerade wieder aufgebaut :wink: . Das gute daran ist ja, daß ich es selbst in der Hand habe mit welchen Menschen ich mich abgebe. Alte "Saufkumpanen" habe ich ja gottseidank nicht (mehr). Vor einer Situation graust es mir aber jetzt schon ein bischen: Unsere nächste Betriebsfeier diesen Sommer. Da wurde bzw. wird immer recht viel getrunken. Ich war da früher ja auch immer ganz massiv dabei. Mich beschäftigt diese kommende "Streßsituation" aber bereits jetzt schon mehr als mir lieb ist. Ich denke dieses Jahr werde ich einfach nicht hingehen.

    Wünsche dir übrigens nochmals alles gute, daß du dein derzeitiges Stimmungstief recht bald überwindest. Ich hoffe, es hat nichts mit deinem Sohn zu tun. Ich stelle mir das speziell in deinem Fall recht schlimm vor, vor allem bei deinem Wissen und deinen eigenen Erfahrungen bezüglich der Alkoholkrankheit.

    Lg und eine GuN8,

    Alex

    Hallo Stan,

    habe mir gerade deinen Thread durchgelesen.

    Vieles von dem, was du hier aus deinen Erinnerungen geschrieben hast empfand ich ganz ähnlich. Als ich meinen Kalten Entzug durchgemacht habe hatte ich plötzlich genau solche "Gedankenfetzen" bis zurück in die Kindheit. Dinge an die ich mich heute mit klarem Kopf nicht mehr erinnern kann. Irgendwie fand ich diese "Erfahrung" interessant. Du kannst übrigens deine Empfindungen recht schön niederschreiben - beneide dich da richtig drum :wink: .

    Auch das mit der Unzufriedenheit kenne ich. Ich habe grundsätzlich ja keinen Grund zu klagen. Trotz guten Berufes und glücklicherweise keinen weiteren Schäden körperlicherseits durch meinen exzessiven Alkoholkonsum fühle ich mich innerlich oftmals "leer" und frage mich häufig nach dem Sinn des Lebens: Arbeiten bis 67, danach Rente und dann?

    Aber ich denke, man sollte es aus einer anderen Sichtweise betrachten. Sich an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen. Mir hilft es in den wenigen Wochen meiner Abstinenz ungemein jeden Augenblick, ja jede Situation einfach nur zu genießen. Gelingt mir nicht immer, aber meistens jedenfalls. Irgendwie geht es mir mit dieser Einstellung von Tag zu Tag etwas besser.

    Schön zu lesen, daß es dir momentan offensichtlich wieder etwas besser geht. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, daß alles gut wird :D . Und Gratulation zu deinen 65 Tagen Abstinenz. Soweit bin ich noch nicht :wink: .


    Lg,

    Alex

    Hallo slowly,

    vielen Dank für deine ausführliche Antwort :D .

    Ich bewundere aufrichtig, wie konsequent du deine Abstinenz auch gegenüber deinen Familienangehörigen durchgezogen hast. Das war bestimmt alles andere als einfach. Das wurde mir vorgestern erstmals so richtig klar.

    Andererseits möchte ich ja keinem Menschen irgend etwas verbieten. Wenn jemand in meiner Gegenwart trinken möchte, dann soll er das auch tun (dürfen) - stört mich nicht. Ich beanspruche aber selbiges Recht für mich wenn ich selbst nichts mehr trinken möchte bzw. darf! Aber genau das scheint eben nicht ganz so einfach zu sein. Da wird mit zweierlei Maß gemessen!

    Eines habe ich aus diesem - nennen wir es mal "gesellschaftliches Erlebnis" - gelernt: Für meine gerade erst beginnende Abstinenz ist das Alleine sein ein klarer Vorteil. So werde ich nicht auf diesem langen Weg abgelenkt und kann erst einmal zu mir selber finden. Im übrigen habe ich auch festgestellt, daß man mit fremden Menschen eher über das Problem Alkohol sprechen kann als mit dem engsten Familienkreis. Am Karfreitag bin ich bei einer Bergwanderung in einen Gasthof eingekehrt setzte mich neben ein älteres Ehepaar. Es entwickelte sich ein langes, ausführliches Gespräch über Gott und die Welt. Irgendwie kamen wir dann auch auf das Thema Alkohol zu sprechen und ich outete mich. War für mich nicht schwer und mir wurde alles Gute auf meinem weiteren Weg gewünscht. Das freute mich sehr :D.

    Dennoch ist mir natürlich klar, daß für mich ein Freundeskreis zu einer zufriedenen Abstinenz dazu gehört. Da ich diesbezüglich aber praktisch bei Null anfange kann ich es ganz langsam angehen lassen und mir die richtigen Freunde aussuchen. Schön langsam tut sich bezüglich meiner gesellschaftlichen Kontakte auch einiges. Auch wenn es derzeit nur so Kleinigkeiten wie Smalltalk beim Zugfahren oder ähnliches sind.

    Auch bei meiner zweiten großen Baustelle der zufriedenen Abstinenz mache ich Fortschritte: dem Maßhalten. Ich bemühe mich seit zwei Wochen auch mal gemütlich zu Gehen oder Radfahren (anstatt zu joggen oder wie ein Wilder durch die Gegend zu rasen). Vor allem beim Sport neige ich ja doch gerne zu massiven Übertreibungen. Durch das ganze habe ich innerhalb der ersten drei Wochen Abstinenz über 5kg abgenommen. Derzeit halte ich meine 81kg bei gut 1.90 Größe aber. Helfe allerdings am Abend auch mit 1 bis 2 Tafeln Schokolade nach. Mochte ich zu Saufzeiten übrigens gar nicht.

    Das dritte Thema, das leidige Nikotin habe ich aber noch nicht angepackt. Kommt im Juni wenn ich Urlaub habe. Weis ja eh noch nicht wie ich diese Zeit totschlage. Die letzten Jahre habe ich meine Urlaube immer im stillen Kämmerchen versoffen. Eine gute Gelegenheit also, dieses lästige Laster auch loszuwerden.

    Diese drei Themen sind für mich sozusagen die "Gesellenprüfung" meiner eigenen zufriedenen Abstinenz :wink: .


    Zitat

    Bleibe dir treu, du kannst dein bester und treuester Freund ( und Familienangehörige ) sein ! Smilie

    Diesen Satz werde ich auf alle Fälle beherzigen. Diesen Satz werde ich auf jeden Fall beherzigen.

    Zitat

    Und wer weiß was deine Eltern lernen werden aus deiner Offen- und Trockenheit.
    Du gibst ihnen die Chance dazu.

    Hm, mal schauen was die Zeit bringt. Meine Mutter selbst trinkt so gut wie keinen Alkohol. Mein Vater aber schon über den normalen Durst hinaus. Mir ist es eigentlich ja egal, ob sie draus was lernen. Es geht ja um mein Leben.

    Wünsche dir eine gute Zeit,

    Alex

    Hallo an alle Foristen!

    Ich hoffe ihr habt ein schönes Osterfest verbracht und seit wieder guter Dinge für die kommende Woche :D .

    Ich habe ja wie bereits angekündigt über Ostern meine Eltern und Verwandte besucht und dabei u. a. einige interessante, teilweise auch deprimierende Erfahrungen zum Thema Alkohol gemacht.

    Doch der Reihe nach. Ich habe ja bereits vor über zwei Wochen mit meiner Mutter telefoniert und ihr gesagt daß ich Alkoholiker bin und damit aufgehört habe. Soweit so gut.

    Am Samstag angekommen versuchte ich das Thema zu konkretisieren, doch bin dabei eher auf Unverständnis gestossen. Meine Mutter begrüßte zwar meine Entscheidung, hat aber die tiefere Problematik meiner Krankheit nicht im geringsten erfaßt. Mein Vater ignorierte das Thema eigentlich völlig. Muß dazu sagen, daß er selber vier bis fünf Halbe Bier täglich trinkt - allerdings über den ganzen Tag verteilt. Ich habe dann recht schnell aufgegeben tiefer in die Materie einzusteigen. Auch daß ich eine SHG besuche habe ich nicht erwähnt; wäre wohl auch nicht verstanden worden.

    Tja und gestern waren wir - meine Eltern, Bruder und Schwägerin nebst Kindern beim Chinesen Essen. Da wurde mir ersteinmal bewußt, wie schwierig es in unserer Gesellschaft ist dem Alkohol aus dem Weg zu gehen. Es gab einen Pflaumenlikör als Apperetiv und einen Sake als "Abschiedstrunk". Als der Wirt mit dem Liikör daherkam dachte ich mir zuerst daß es blöd kommt vor der Familie nicht mitzutrinken. Da ich allerdings mit dem Auto gefahren bin hatte ich recht schnell eine passende Ausrede parat und rechte den Likör kurzerhand meinem Bruder rüber. Trotzdem weis ich aus den Gesprächen mit meiner SHG, daß das der falsche Weg ist. Man sollte offen zu seiner Krankheit stehen. Irgendwie war es mir aber gestern nicht möglich das in dieser Form so offen anzusprechen - vor allem meinem Vater hätte das wohl gar nicht gepasst.

    Ansonsten geht es mir recht gut und habe ein recht schönes Ostern verbracht. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich verstehe mich mit meinen Eltern sehr gut. Aber daß ich mit ihnen nicht offen über mein Alkoholproblem sprechen kann deprimiert mich schon.

    Was mich interessieren würde: Habt ihr in eurem Familienkreis/Beziehung ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder geht das bloß mir so?

    BTW: Das erste Mal seit etlichen Jahren habe ich Ostern nüchtern erlebt :D .

    Lg,

    Alex

    Hi Jim,

    letztens hattest du folgendes gepostet:

    Zitat

    Manchmal wache ich nachts auf und denke ich sei stockbesoffen. Dann merke ich, dass alles ok ist und penne weiter. Komisch, oder?

    Manchmal habe ich es auch, dass ich entweder geistesabwesend oder auf was anderes konzentriert da sitze und auf einmal den Eindruck habe, eine monstermaessige Fahne zu haben. Was natuerlich nicht sein kann. Das geht nach ein paar Sekunden vorbei und hat auch keinen Druck oder sonstige Reaktionen zur Folge. Erstaunlich, was das Gehirn fuer Streiche spielt.

    So eine merkwürdige "Erfahrung" hatte ich letzte Nacht auch. Ich habe geträumt, daß ich wieder getrunken habe. Eigentlich wars ein Alptraum. Während des Traumes habe ich mir gedacht versagt zu haben. War ein saudummes Gefühl. Als ich dann aufgewacht bin war ich heilfroh, daß es eben nur ein Traum war.

    Aber es ist schon erstaunlich wie weit das Denken an Alkohol meine Gedanken beschäftigt (leider). Tagsüber in der Arbeit habe ich derzeit überhaupt keine Probleme, daß ich Alkohol denke. Gut, ich trank ja zu Saufzeiten auch erst immer abends oder eben massiv an Wochenenden. Und eben an den Wochenenden kommen mir schon öfters böse Gedanken. Hat sich aber in letzter Zeit auch schon etwas gelegt :wink: .

    Ansonsten geht's mir so wie dir. Meine Nüchternheit wird mittlerweile "normal", was ich als gut empfinde. Ebenso wie du betreibe ich viel Sport und gehe auch sonst wieder Hobbys nach, welche ich in den letzten Jahren massiv vernachlässigt habe. Außerdem habe ich jemanden aus meiner SHG kennengelernt der leidenschaftlich gerne angelt. Ich möchte demnächst wenn man wieder Zeit ist die Fischerprüfung machen. Ist sicher ein angenehm entspannendes Hobby. Ich bin dabei an der frischen Luft und lesen kann man dabei auch. Außerdem habe ich das bisher noch nicht gemacht. Wie du in meinem Thread schon richtig gesagt hast. Immer den Hobbys nachzugehen, welche man zu Saufzeiten gemacht hat dürfte auch Dauer auch nicht optimal sein - erinnert einen womöglich zu sehr an das "alte Leben".

    Lese übrigens immer recht gerne in deinem Thread. Bist auf einem guten Weg, meiner Meinung nach :wink: .

    Weiterhin alles gute und einen schönen Abend,

    Alex

    Hi Jim,

    nüchtern betrachtet bin/war ich tatsächlich ein "Gute Laune Säufer". In Streßsituationen hatte ich eigentlich eher weniger Lust auf Alk. Ich bildete mir immer ein, daß mir Dinge welche mir auch so Spaß machten toppen zu müssen. Teilweise kam aber auch Langeweile dazu. Unglaublich, daß ich allmählich erst jetzt kapiere wie falsch dieser Denkansatz war. Aber besser spät zu dieser Erkenntnis kommen als nie. Außerdem steht einem ohne Alk viel mehr Zeit zur Verfügung wie ich finde. Ich merke es vor allem übers Wochenende :wink: .

    Zitat

    Ich wette mit die, wenn es ein Alkoholverbot gaebe, wuerde innerhalb von 2 Jahre Karneval und Oktobefest abgeschafft.

    Die Wette gewinnst du :D !

    Gegenwette: Ich wette mit dir, daß wenn der Alkohol jetzt erfunden würde dieser in relativ kurzer Zeit verboten wäre. Die gesellschaftlichen folgenden sind ja eigentlich schlimmer als bei fast allen anderen legalen wie illegalen Drogen - Heroin einmal ausgenommen. Aber der Alkohol ist halt schon seit der Antike fest im Gesellschaftsleben der Menschen verankert. Abschaffen geht nicht mehr; siehe die Prohibition in den USA in den 30ern des letzten Jahrhunderts.

    Lg,

    Alex

    Hallo Jim & marco,

    zum Thema Kaffee und Rauchen:

    Diesbezüglich bin ich zweigeteilt. Zu Saufzeiten trank ich täglich eine gute Kanne Kaffee. In der früh gleich zwei, drei große Tassen um für die Arbeit fit zu sein. Während der Arbeit kam dann nochmals locker diesselbe Menge hinzu. Morgens war ich ohne Kaffee immer ziemlich down. Seit dem Alkstop bin ich in der früh aber topfit, sprudle förmlich über vor Energie. Tags zuvor hatte ich ja stets nen guten Liter Wein intus (unter der Woche). Die letzte Tasse habe ich montag vor einer Woche getrunken. Irgendwie habe ich den vielen Kaffee wohl gebraucht um die Entzugserscheinungen des Alks zu beseitigen.

    Bei den Kippen ist es (leider) genau andersrum. Zu Saufzeiten etwa 6 bis 7 Stück täglich. Eine vor der Arbeit, eine nach Feierabend und beim Saufen am Abend die restlichen. Heute sind es 10 bis 12 am Tag. Bin jetzt nicht gerade ein Kettenraucher aber es findet schon so eine Art Suchtverlagerung statt. Auch Süßes schmeckt mir derzeit recht gut.

    Zitat

    Meine Frage: Kann es sein, dass Ich (oder mein Gehirn, das ja noch süchtelt) die Realität (noch) nicht annehmen will?
    Und dass ich mit allen Mitteln versuche einen Zustand herbeizuführen, der einem Rausch ähnelt, auch wenn ich das bewusst nicht will?

    Ich denke da ist mehr als ein Quentchen Wahrheit dran. Du versucht dich mit anderen Dingen bzw. Süchten abzulenken. Klar ist auch nicht unbedingt gesund, aber ich würd sagen daß eben die Trockenheit absolute Priorität hat. Ich bin auch gespannt wie lange es bei mir dauert die Realität (was immer das ist :wink: ) angenommen zu haben.

    Ich würde mir aber bezüglich der "Nebenlaster" derzeit auch keinen allzugroßen Kopf machen. Immer alles Stück für Stück der Reihe nach. Das Projekt "Nichtraucher werden" möchte ich im Juni, wenn mein nächster Urlaub ansteht angehen. Sonst könnte es durchaus passieren, daß meine Kollegen meine gereizte Laune ausbaden müssen :twisted: .

    Zitat

    Wenn man so will haben wir JETZT Verantwortung vor unserem spaeteren ich.

    Das ist ein äußerst schöner Ansatz, Jim. Werde das bei meiner Trockenheitsarbeit auch einarbeiten. Mensch, wenn unsere Politiker auch nach dieser Maxime handeln würden, dann hätten wir wohl keine Kriege uns sonstige schlimme Sachen mehr auf der Welt :wink: .

    Lg an euch beide,

    Alex

    Hallo marcomarco,

    danke dir für die freundliche Begrüßung.

    Am Ball bleiben werde ich auf alle Fälle. Auch wenns manchmal nicht ganz einfach ist. Die viele neu gewonnene Zeit muß ja ausgefüllt werden. Habe damit derzeit kein Problem damit - momentan sprudle ich förmlich über vor Energie.

    Das ist für mich aber machmal Fluch und Segen zugleich. Ich neige nämlich dazu alles was ich mache zu übertreiben. Das war in den letzen 4 Wochen nicht anders. Bei mir ist irgendwie alles was ich mache extrem. War aber schon immer so. Ich esse meißt zu viel, zu scharf oder zu süß und beim Sport ist es nicht anders. Irgendwie habe ich derzeit das Gefühl in meinem ganzen Leben noch nie richtig zur Ruhe gekommen zu sein. Momentan beschäftige ich mich sehr viel mit diesen Gedanken. Ich muß endlich lernen Maß zu halten. Das hat derzeit neben der Abstinenz höchste Priorität.

    Ich bin der dieser Woche zweimal ganz bewußt langsam im Wald spazieren gegangen. Tat mir richtig gut. Auch das Bücherlesen hilft mir derzeit zur Ruhe zu kommen. Ist halt ganz was anderes als ständig im Net von Seite zu Seite zu springen. Maßhalten ist für mich der Schlüssel zur zufriedenen Abstinenz überhaupt.

    Zum Thema Roller: Du wirst keinen neuen 300er mit Zweitakt finden. Selbst die 125er sind heute durchwegs 4T. 2-Takter mit mehr als 50ccm werden meines Wissens nach heute ja aufgrund von Emissionsvorschriften gar nicht mehr zugelassen. Obwohl ich sagen muß, daß ich damals den Zweitaktgeruch bei meiner ersten 80er Yamaha liebte :D .

    @ Jim

    Zitat

    Alk macht Dinge nicht spannender und einen schon gar nicht besser in irgendwas.

    Diesen Satz kannst du in Stein meißeln :) . Ich merke das auch in jeder Situation. Bis auf eine kurzfriste Erleichterung hat das Teufelszeug nur Nachteile. Das halte ich mir auch stets immer vor Augen, sollte es mal kritisch werden. Samstag vor zwei Wochen war ich so eine Situation. Viel unterwegs gewesen, Wetter war super und die ganze Zeit beim Nachhause laufen dachte ich massiv daran den schönen Tag mit Alk zu toppen. Nach einer Viertelstunde zuhause waren dann die "bösen Gedanken" verschwunden - habe mit einer Tafel Schokolade ein bischen nachgeholfen. Im Nachhinein habe ich mich aber über mich selbst geärgert, daß überhaupt so einen Unsinn denken konnte. Aber solche Situationen werden wohl leider noch öfters auftreten.

    Euch beiden und allen hier im Forum eine schöne Zeit,

    Alex

    Hallo Jim!

    Vielen Dank für die freundliche Begrüßung. Ich lese ja auch schon einige Zeit in deinem Thread mit und glaube glaube sogar, daß wir beide am selben Tag mit dem Saufen aufgehört haben :wink: .

    Das mit dem Nachdenken über meine Situation geht mir übrigens ganz genauso wie dir. Gut, ich lebe alleine und habe daher auch alle Zeit der Welt dazu. Teilweise ist dieses Revue passieren lassen der letzten Jahre für mich äußerst erschreckend. Vor allem am vor dem Einschlafen. Ich kann mir bereits jetzt nach einigen Wochen ohne Alk nicht mehr erklären wie ich soweit abstürzen konnte. Für mich ist das eine äußerst deprimierende Erkenntnis. Manchmal frage ich mich auch, ob nicht doch etwas jemand bemerkt haben könnte. Diese Woche wurde ich in der Arbeit angesprochen, daß ich neuerdings so ausgeglichen wirke. Auf der einen Seite freut mich das natürlich, auf der anderen Seite war ich vorher wohl "schlecht drauf". Stimmt ja irgendwo auch.

    Zum Thema PC- oder Konsolenzocken. Ja, das war vor Jahren wirklich ein leidenschaftliches Hobby von mir. Ich habe das eigentlich schon immer Alk dabei getrunken weils irgendwie mehr Spaß machte. Auch nach der Trennung von meiner damaligen Partnerin 2008. Danach fing ich wieder zu Spielen an - vor allem Rollenspiele und Egoshooter. Da konnte ich mich nächtelang vergnügen - kennst du ja :wink: . Egoshooter konnte ich aber ab 2011 im Prinzip vergessen da ich meißt zu besoffen war um vernünftige Ergebnisse abzuliefern. Zum Schluß spielte ich gar nicht mehr - ich las eigentlich während des Trinkens nur noch.

    Nach dem Alkstop dachte ich mir mal wieder zu zocken. Nach einer halben Stunde langweilte mich das. Irgendwie gibt's mir nichts mehr. Ist wahrscheinlich auch das Alter :lol: .

    Ansonsten frische ich derzeit eben meine alten Hobbys wieder auf. Und neue werden dazukommen - da bin ich mir sicher. Was das Fernsehen und DVD-Schauen angeht: Da geht's mir genauso wie dir. Zu Saufzeiten langweilte mich das regelrecht. Mittlerweile ziehe ich mir abends mit großen Vergnügen meine alten Lieblings SciFi-Serien rein. Habe ja fast alle Kollektionen. Weiters beginne ich auch wieder intensiv zu lesen - vor allem wissenschaftliche Bücher.

    Soweit bin ich also auf einem guten Weg, jedenfalls kann ich mich derzeit nicht beschweren. Hoffe, das bleibt so.

    Lg,

    Alex