Beiträge von Inwen

    Hallo Renate,

    Im Grunde genommen geht es glaube ich um die Frage "kann ich ohne ihn bzw. alleine, für mich, leben?"

    Eine Frage, die Angst macht... Eine 2. Frage ist unterschwellig: WILL ich ohne ihn leben?

    Ich stecke gerade bei dieser Frage fest, deshalb verzeih bitte wenn ich mich wiederhole oder gar wiederspreche. Es ist eben "in progress".

    Für mich ist es so:
    ich MÖCHTE weiterhin mit meinem Mann leben
    ich MUSS ihn wahrscheinlich verlassen.
    Zur Zeit weiss ich nicht genau, ob ich ihn LIEBE, oder ob ich ihn wegen meiner Co-Abhängigkeit "BRAUCHE". Das versuche ich eben zu klären, frage mich ständig, ob ich überhaupt was spüre (ob gut oder schlecht - zur Zeit eher gar nichts). Das ist beängstigend für mich, da ich sonst einen sehr emotionaler Mensch bin.

    Fakt ist, wenn er nüchtern ist verstehen wir uns sehr gut. Wir sind auf jeden Fall gute Freunde, lachen viel, haben gemeinsame Interesse...
    Ein Ehe-Leben haben wir aus verschiedene Gründen nicht mehr, und ich vermisse es nicht. Glaube ich.
    Aber was ist, wenn ich wegen meinem Unwohlsein meine Gefühle-Welt tief in mir versteckt habe (es wäre nicht das erste Mal, deswegen denke ich daran), bis die Tage schöner werden? wenn ja, kann ich wirklich sagen, ob ich ihn noch liebe oder nicht?

    s ist gleichzeitig eine sehr einfache und sehr schwierige Frage, auch weil man da der Wunsch draußen lassen muss... ich darf nicht sagen "ich liebe ihn", weil ich der Wunsch nach eine Familie habe.

    Jetzt habe ich schon wieder einen Roman geschrieben... sorry

    Ach Frau Girasole...

    nun habe ich es endlich geschafft, den ganzen Faden zu lesen (ohne weitere zwischenstörung).

    woaw. Was du schon geschafft hast ist wirklich beeindruckend!
    Und es gibt auch so viele Anhaltspunkte für mich, Fragen, die ich mir auch stellen will.

    Zum aktuellen Thema, ich fühle mich ja angesprochen, da ich behaupte, mein Mann wäre der Beste. Wenn er nicht trinken würde, schon klar.
    ich meine damit den Besten für mich. Ich meine auch, er ist nicht Perfekt, er ist perfekt für mich, mit seinen (anderen) Schwächen kann ich leben. Mit seine Hobbies auch. Und manchmal streiten wir über Sachen, wir werden uns wohl nie einig werden. So ist es eben.
    Ich wollte es nur erzählen, weil es manche Anderen auch so meinen könnten, wenn sie von Seelenverwandter reden...
    oder bin ich auch total in der Rosa-Pampe festgeklebt?

    Schöne Grüße,
    Inwen

    Danke Lieber Engel :)

    Ich arbeite zur Zeit viel an mir, versuche, Muster zu erkennen, und habe auch mit meinem Mann über Co-Abhängigkeit gesprochen. Es hat ihm auch die Augen geöffnet, sagt er. Und er will heute Abend zu den AA gehen, ich bin baff!
    Ich lese auch "ich lasse Deines bei dir" und es gefällt mir sehr!

    einen schönen Tag wünsch ich Euch,
    Inwen

    Hallo,

    Und Danke, dass ihr mich zurecht gerückt habt.

    Ich spüre Wut, aber es bringt mich nicht weiter. Jedesmal, dass ich ihr zulasse, bekomme ich entweder eine weitere Entschuldigung seinerseits, oder neue leere Versprechungen... Ich müsste sie als Antrieb zur Veränderung nützen, doch ich weiss noch nicht wie.

    Ich suche mir auch jetzt professionelle Hilfe. Es ist eine notwendige Ergänzung zu diesem Forum, denke ich.

    Zum Thema Liebe... ich weiss auch nicht. Ich spüre eben Wut, wenn er getrunken hat, und Liebe, wenn wir zusammen sind... Doch jetzt, wo ich mein eigenes Leben umkrämple, kommen mir auch da Zweifeln. Wahrscheinlich werde ich in einiger Zeit feststellen müssen, dass es doch keine Liebe ist, sondern nur der Wunsch, dass unsere schöne Geschichte nicht ganz kaputt gegangen ist... aber noch habe ich es nicht wirklich begriffen.

    Ich stehe ganz am Anfang dieser Wende, und mir wird jeden Tag etwas klarer. Eure Antworten helfen mir sehr dabei.

    Ich lese auch viel hier, und muss mir auch denken "wahnsinn, wie die Geschichten sich ähneln manchmal... "
    Und das ich viel Wut in den Texten gefunden habe war falsch ausgedrückt von mir. Ich wollte auch auf keinen Fall Vorwürfe machen! Ich habe bloß bis jetzt keine Geschichte gelesen, wo beide Partner zusammen arbeiten können, und das macht mich traurig, weil ich doch einsehen muss, das dass wahrscheinlich einfach nicht machbar ist.

    Ich muss mich offensichtlich von noch viele Illusionen lösen. Ich war schon immer positiv, optimist, und naiv...

    Lg
    Inwen

    Hallo Lindi, und vielen vielen Dank für deine Antwort!

    Ja, ich habe viel geschrieben, und alles durcheinander, es tut mir leid, es musste raus! jetzt kann ich ein Gang runter schalten.

    Nein, mir war nicht klar, dass er zusammenbricht. Mmhh...

    Mein Standort ist: ich will handeln, damit es mir besser geht. Mit oder ohne ihm. Lieber mit. Aber ohne Alkohol auf jeden Fall. Selbst 1x pro Woche ist zuviel.
    Das weißt er auch, wir haben heute Abend darüber reden können.

    Schöne Grüße,
    Inwen

    Ich habe 5 Jahre lang an mir gezweifelt. Wenn er getrunken hat, sieht es man ihm an seinem Gesichtsausdruck, und ich spüre in mir so einem Ekelgefühl. Da er mir aber immer wieder gesagt hat, er wäre doch nur müde, wollte ich ihn fragen, und ich fragte mich immer wieder "was ist, wenn er tatsächlich nur müde ist? kann ich dann so distanziert sein, so kaltherzig? das wäre doch so ungerecht!" und so habe ich mich immer wieder gezwungen, freundlich mit ihm zu sein, auch wenn ich ihn am liebsten zum Teufel geschickt hätte. Das nagt am meisten an der Substanz. Gegen seinem eigenen Bauchgefühl und Ekelgefühl zu kämpfen, weil die Möglichkeit besteht, das er "unschuldig" ist. Jetzt mache ich das nicht mehr. Wenn er betrunken heim kommt, oder nur halt "heiter", schicke ich ihn ins Bett oder ins Bad, dann habe ich meine Ruhe... und meine Einsamkeit.

    Früher (und heute immer noch ein bisschen) habe ich mir sehr viel Sorge gemacht, eben weil er überall einschläft und unglaublich ungeschickt ist. Ich hatte Angst, dass er in der Badewanne ertrinkt, wenn er dort einschläft. Aber er schließt die Tür ab und nichts weckt ihn, weder klopfen, noch mit dem Licht "spielen", noch rufen, nicht einmal ein lautes Wecker. Also habe ich aufgegeben. Heute lasse ich ihn schlafen, wo er ist, außer er ist draußen (Balkon) und es ist kalt. Ich bin so abgebrüht dass ich nicht weiss, wie es mir gehen würde, wenn ich ihn tot finden sollte. Manchmal denke ich, ich wäre ziemlich erleichtert... das klingt schrecklich, ist es ja auch, und es macht mich sehr traurig, wenn ich auf solche Gedanken komme.

    Dann kommt aber das Wochenende, da ist er meistens nüchten, und wir verbringen sehr schöne Stunden zusammen.

    Deswegen hatte ich mir gedacht, nach dem gescheiterten Ultimatum: es wäre doch das beste, wenn er in der Nähe seiner Arbeitsplatz eine kleine Wohnung nehmen würde, und wir sehen uns am Wochenende... Aber er hat sofort abgeblockt.
    Wie könnte ich ihn aber dazu bringen, dass er auszieht? schließlich zahlt er ja die Miete, und mit seiner Arbeit und die lange Fahrt nach Hause hat er auch keine Zeit, sich eine Wohnung zu suchen. Aber ich finde es unfair, wenn ich mit dem Kleinen ausziehen müsste. Wenn es nicht anders geht mache ich das natürlich.

    Noch eins: ich habe viele Faden hier gelesen, und immer wieder fällt mir auf, das eine gewisse Feindseligkeit, eine Wut auf dem Partner zwischen den Zeilen zu lesen ist. Ich bin meinem Mann nicht böse. Das, was aus uns geworden ist, ist unser eigene Schuld. Er macht es ja auch nicht mit Absicht, höchstens ist es Faulheit und Ratlosigkeit... Ich will ihn nicht verlieren, und ich will nicht, dass mein Sohn ohne sein Vater aufwächst, die beiden vergöttern sich gegenseitig! :)
    Hat jemand hier so eine Trennung durchgemacht und trotzdem eine Gute Beziehung mit dem Ex? wenigstens vor dem Kind?

    LG
    Inwen

    Hallo Zusammen,

    Bin ich froh, Euch gefunden zu haben! Ich wusste nicht mehr weiter...

    Wie ich in meine Vorstellung geschrieben habe, bin ich noch sehr verliebt in meinem Mann. Dazu haben wir einen kleinen Sohn, den wir beide wahnsinnig lieben.

    Ich habe meinem Mann übers Internet kennengelernt, da war ich noch in Frankreich, er in Deutschland. Wir haben uns verliebt und in 2008 bin ich "rüber" zu ihm. Wir wohnten noch in seinem Kinderzimmer bei seiner Mutter. Er war damals schon krank, seine Familie hat ihn überhaupt nicht respektiert, als Mensch.
    nach 2 Jahren habe ich mich um unser Auszug gekümmert, ich habe seiner Mutter gesagt, dass wir umziehen... Dieser Frau sagt man normalerweise nicht sein, seine Söhne schon gar nicht! Also muss ich immer die "schlechten" Nachrichten sagen (nein, am Sonntag kommen wir nicht, usw). Naja, wir sind halt umgezogen.
    An dem Zeitpunkt hat er nicht jeden Tag getrunken, aber halt 4-5 Mal die Woche. So viel dass er keine Kontrolle mehr über sein Körper (Gleichgewicht, Geschick...) hatte. Gewaltätig ist er nie, er schläft nur überall ein (ich habe ihn vor Kurzem draußen unter einem Auto gefunden, bei minus 7°)
    Ich habe für ihn fast alles getan. Nur zur Klinik hinter mir schleifen konnte ich doch nicht.
    Ich lüge unserem Umfeld an (selbst mein Schwager, wenn er fragt wie es meinem Mann geht), übernehme die Verantwortung für ihn wo ich nur kann, Versuche, Alles richtig zu machen, jeden zufrieden zu stellen und sehne mich nach jedem kleinsten Lob oder Anerkennung. Ich bin derart perfektionnistin geworden, dass ich es nicht mag, wenn mein Mann den Boden wischt, ich weiss, dass ich es nachher heimlich wieder machen darf... ich nehme Alles, wirklich Alles persönlich. Ich bin furchtbar Kontrollsüchtig geworden und untersuche oft unsere Wohnung nach Flaschen. Oft finde ich 1l Wodkaflaschen.
    ich zerbreche... Als ich schwanger geworden bin, haben wir uns sehr gefreut, und ich hatte sehr viel Angst, dass es dem Kinde irgendwas passieren könnte, wegen der Flasche. Habe mir versprochen, hoch und heilig, Nie lasse ich Ihn an das Kind ran, wenn er nicht absolut nüchtern ist. NAja, klappt die ersten Monaten...
    Versteht mir nicht falsch: ich bin nicht stolz darauf, dass ich einem Alkoholkranken zu Vater gemacht habe. ich bin nicht stolz darauf, geglaubt zu haben, es könnte sich alles zum Guten wenden... Aber so war es nun mal.

    Und jetzt muss ich aufhören, der kleine Prinz wacht auf...