Beiträge von Ahoi

    Zitat von Maggy09

    Hallo Ahoi,

    also, zu deinen Fragen... alles, was ich oben geschrieben hab und du zitiert hast, kann ich aktuell und seid einigen Monaten so mit XY tun. Zurzeit funktioniert das gut ... nur: da er ja hin und wieder in Gesellschaft war trinken möchte auch weiterhin und mich das an seiner Perspektive nunja, zweifeln lässt, frage ich mich halt: wielange ist das wohl noch so. Ich überlege, ob er das Ganze nur macht für mich und es deshalb eine absehbar kurze Lebenszeit hat oder er es wirklich für sich macht. Und selbst dann ist es ja noch nicht "sicher" ... also, die Geschichte mir der drohenden Wolke, die ist wohl so. Ich muss nur schauen, wie ich es bewerte, ob ich sage, wir probierens und wenns mir zu bunt werden sollte, steige ich aus( hier ist die Herausforderung wohl: schaff ich das dann? im Moment ja, aber in einiger Zeit auch noch? erkenne ich das dann?) oder ob ich gleich sage, ohne mich. Da bin ich derzeit bei ...

    Danke dir und liebe Grüße,
    Maggy

    Liebe Maggy,

    Verständnisfrage: was genau macht er NUR für dich? Aufhören zu trinken? Vergiss es. Das macht er oder nicgt. Und wenn er es macht, dann für sich. Und wenn nicht, belügt er dich. So profan ist das Spiel.

    Was willst du konkret schaffen?

    Du bist dabei, ihm zu sagen: "Ohne mich?" Warum? Es liest sich doch alles so schön: Du vertraust ihm, du verstehst ihn, du findest kontrolliertes Trinken gar nicht so abwegig ... er will ja nur hin und wieder was in Gesellschaft trinken. Das ist doch klar! Das heißt ja nix! ... oder doch?

    Warum traust du dem, von dir postulierten Frieden eigentlich so wenig, Maggy?

    Warum schreibst du immer wieder hier, obwohl du gar nicht leidest und alles nur halb so wild ist?

    Nur mal so, ganz am Rande?

    Viele liebe Grüße

    Ahoi

    Hallo Maggy,

    find ich gut, dass du über dich und deine Vorstellungen schreibst!

    Ich steige allerdings noch nicht recht durch, was davon bereits so ist und was nicht, deshalb frage ich einfach mal nach, wenns okay ist :)

    Zitat von Maggy09

    Meine Freizeit, Wochenenden und ggf. Urlaube möchte ich nach meinem Gusto gestalten, ohne Kaffeesatzlesen aus geführten Telefonaten, ob Alkohol getrunken wurde und ohne Gefahr zu laufen, dass in meiner Gegenwart übermäßig Alkohol getrunken wird.

    Kannst du das mit deinem Partner?

    Zitat

    Sogar muss ich sagen, dass ich gern selten selber mal ein Glas tränke, angenommen ich muss keine Rücksicht nehmen.

    Kannst du das mit deinem Partner?

    Zitat

    Spätestens dann möchte ich auch am fernen Horizont nicht die drohende Wolte Alkohol fürchten müssen und ob sie abregnet bei einem Problem, das sicher kommen mag, von dessen Existenz ich heute aber genauso sicher noch nichts wissen kann.

    kannst du das mit deinem Partner?

    Zitat

    ... Also in Summe wohl ein selbstbestimmtes, (so weit möglich) sicheres Leben führen ...

    Tust du das zurzeit?

    Was müsste passieren, damit du diese Wünsche umsetzen kannst?

    Liebe Grüße

    Ahoi

    Ahoi Tinkatrulla,

    das kann erfahrungsgemäß nächste Woche wieder ganz anders bei ihm aussehen :)

    Falls es also eine neue Runde geben sollte, weißt du ja, wo du uns findest ;) (Obwohl mir lieber wäre, nichts mehr von dir zu hören. Ich hoffe, du weißt, wie ichs meine :-))

    Bis dahin erhol dich gut!

    Liebe Grüße

    Ahoi

    Liebe Tinkatrulla,

    ich kann das Dilemma gut nachvollziehen, in einen Alkoholiker verliebt zu sein.

    Einen Rat, ob du auf ihn warten sollst oder nicht, kann ich dir nicht geben, aber ich möchte etwas anmerken, für den Fall, dass du bleiben solltest:

    Zitat von tinkatrulla


    Ich weiß, dass er es schon einige Male versucht hat; aber es gab eben immer wieder Ereignisse, die ihn haben kippen lassen.

    Ja, ich weiß es ist nur ein kleiner Satz, aber bei mir schrillen die Alarmglocken, wenn ich ihn lese.

    Ein Alkoholiker trinkt, weil er Alkoholiker ist.

    Es gibt für einen aktiven Trinker, einen der rückfällig wird oder gar nicht wirklich das Problem erkannt hat, immer Ereignisse, die das Besäufnis rechtfertigen. Job weg, Wasserschaden, Streit mit Mutti, Stress auf der Arbeit.

    Warum sage ich das? Meines Erachtens ist es für den Partner wichtig, das eigentliche Problem nicht zu verkennen. Zu schnell macht der geliebte Alkoholiker sein Saufen nachvollziehbar, wenn er es auf ein "Ereignis" schiebt. Mit dieser Erklärung können beide Seiten sich sehr viel länger etwas vormachen. Die Gedankenfalle lautet: "Er ist ja nicht rückfällig, weil er immer noch Alkoholiker ist, sondern, weil er einen guten Grund hatte!" Und schon ist es da - das Verständnis, das Mitleid, die Ausrede, der warme, weiche Selbstbetrug.

    Lass dich nicht in die Erlebnissphäre des Trinkers ziehen, sonst traust du irgendwann deinen eigenen Wahrnehmungen nicht mehr. Du beginnst beispielsweise ihn vor "Ereignissen" bewahren zu wollen, leidest zwar, aber zögerst, es zu äußern, weil ein Streit ja auch ein "Ereignis" sein kann, unterdrückst deinen Zorn, unterstützt deinen Partner vermeintlich, weil er zu schwach für die "Ereignisse" der Welt ist, streitest, argumentierst, willst ihm Alternativen zum Trinken bieten, wirst gebraucht, hilfst beim Aufstehen, weinst seine Tränen - und ZACK - schon kannst du dich besten gewissens als Co-abhängig bezeichnen ;)

    Einen schönen Tag dir!

    Ahoi

    Liebe Jenny,

    herzlich Willkommen hier :)

    Zitat von tatortfan


    Der Kernsatz der Therapie meines Mannes lautete "Schau was dir gut tu". Das setzt er auch konsequent um. Zu meinen Lasten, denn mit drei Kindern können nicht beide Elternteile ausschließlich auf ihre Bedürfnisse schauen.

    Lach, nee, das geht nicht! Und ich glaube, "Schau, was dir gut tut", bedeutet nicht, alle Pflichten zu vernachlässigen. Ich schau auch was mir gut tut und bügle trotzdem meine Wäsche ohne seelisch zu kollabieren. Und lasse das, was mir wirklich schlecht bekommt ...
    Ich denke, er kann Vokabeln abhören und die Küche aufräumen, ohne dass seine Psyche schaden, denn das sind zwar lästige Dinge, aber normalerweise nichts, was die Psyche an den Kollaps treibt.

    Die Frage ist: Was möchtest du gerne von ihm? Und was hindert dich daran, darüber mit ihm zu sprechen?

    Er ist trocken - und nicht krank! (Oder ist er depressiv bzw leidet unter anderen psychischen Erkrankungen? Dann will ich nichts gesagt haben.)

    Das heißt, man kann mit ihm umgehen, wie mit einem normalen Menschen. Und das bedeutet für euch beide, dass ihr endlich gleichberechtigt auf derselben Ebene miteinander sprechen könnt. Und das heißt auch sagen zu können: "Wir haben drei GEMEINSAME Kinder, für die wir beide Verantwortung tragen. Nicht nur ich."

    Ich bin gespannt, wieder von dir zu lesen :)

    Liebe Grüße

    Ahoi

    Liebe Bella,

    die Argumentation kenne ich auch. Nimm sie nicht persönlich. Ich habe gesehen, wie der Schuldige am Alkoholismus meines Ex je nach Wetterlage variiert:
    Erst war ich es, dann seine Mutter, dann sein Vater, dann seine neue Freundin, sein Kind und ab und an ist es auch einfach die Gesellschaft im Allgemeinen. Nur einer kann nichts fürs Saufen: Er selbst.

    So wenig du die Macht hast, ihn süchtig oder trocken zu machen, so wenig hast du die Macht, seinen "Letzten Funken Hoffnung" aufs Trockenwerden zu zerstören.

    Diese Behauptungen schützen seine Alkoholsucht. Und die steht an erster Stelle. Sie muss verteidigt werden.

    Zitat von Bella_28814

    Jetzt hat er mir mitgeteil das es ihm reicht, meine arrogante Art ,das ich ihn nur unter Druck setzte und Vorwürfe mache obwohl er mir normal und belanglos schreibt, das ich nicht wenigstens ein bisschen auf ihn zugehen kann, wo er doch eh selber eingesehen hat etwas ändern zu müssen und das wirklich will... Und sich nach einer Therapie wieder langsam ein gemeinsames Leben wünschen würde..

    Als ich heute früh im Haus war umd die Tiere zu füttern, habe ich dann den Antrag für die Langzeittherapie zerfetzt im Müll gefunden.
    Er hat mir mitgeteilt, dass er keine Therapie nun machen würde ... das ich endgültig den letzten Funken Hoffnung zerstört habe mit meiner herrscherischen Art.. Und das er mit mir nichts mehr zu tun haben möchte. Das ich keine normale Frau bin....

    Das zu hören tut weh und schuldig fühlst du dich auch noch. Und das ist genau der (vielleicht unbewusste) Zweck seiner Aussage.

    Paare streiten sich. Paare sagen sich in böser und guter Absicht das Schlimmste. Dass er sauer ist, ist sein Recht - aber du hast nicht Schuld an seiner Krankheit und an seiner Weigerung, gesund zu werden. Mein Exmann sieht seine Sucht einfach als Konsequenz des Problems und nicht als dessen Ursache. Es hieß: "Ich saufe, weil ich Probleme mit meinem Umfeld habe", anstatt "Ich habe Probleme mit meinem Umfeld, weil ich saufe."

    Er spielt seine Trockenheit gerade als Belohnung/Bestrafung für dich aus und nutzt sie als Rechtfertifung für sich selbst. Bist du gemein zu ihm, mag er keine LZT mehr machen. So kann er weitersaufen und die Verantwortung dafür auch noch auf dich abwälzen. Und das heißt schlicht und ergreifend, dass er absolut nicht verstanden hat, worum es bei seiner Sucht geht.

    Sucht hat nichts mit dem Verhalten eines anderen zu tun, Sucht wird nicht durch Schuldzuweisungen gelöst, Sucht wird nicht durch eine Opferhaltung besiegt, an Sucht trägt niemand Schuld. Durch alle diese Abwehrstrategien wird Sucht nur geschützt. Hör mal nassen Trinkern zu: Sie sehen sich sehr oft als Opfer der Umstände. Hör trockenen Trinkern zu: Sie sehen sich überwiegend als Verantwortliche für ihr Leben. Dasselbe bei Cos.

    Sorry für meinen wortreichen Post, aber ich wollte so detailliert sein, weil ich mir damals gewünscht hhätte, jemand sagt mir das so klar - was dann auch geschehen ist :) Ich habe nämlich sehr unter Schuldgefühlen gelitten.

    Was du tun kannst, ist dein eigenes Verhalten zu beobachten: Wie du dich in sein Denken hineinziehen lässt, wie du beginnst an dir zu zweifeln. Wie du beginnst deiner Wahrnehmung zu misstrauen. Wie du deine Simmung von seinen Alkoholismus geleiteten Verhalten abhängig machst.

    Wenn er was tut, könnt ihr neu nachdenken. So lange er trinkt, stimmt deine Wahrnehmung, dass nicht alles tippitoppi ist. Ist es nämlich auch nicht! Und das darfst du äußern.

    Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit.

    Ahoi

    Liebe Bella,

    ich kann dich gut erstehen - und ich glaube, deine Trauer ist völlig normal, richtig, wichtig und nicht abzukürzen.

    Wenn eine Beziehung scheitert - egal wie berechtigt das Scheitern ist - darf man traurig sein, den ehemals geliebten Menschen, seinen eigenen Platz in der Familie, die vermeintliche Sicherheit, die geplatzten Träume schmerzlich vermissen. Das hat, glaube ich, gar nicht immer nur was mit Alkoholismus und Co-Abhängigkeit zu tun. Das ist einfach normal bei Abschieden und Trennungen.

    Du hast die richtige Entscheidung getroffen, dich aus dieser destruktiven Beziehung zu lösen, aber das bedeutet nicht, dass du nicht trauern darfst! Das ist so nachvollziehbar. Du lebst jetzt bei deinen Eltern, hast noch kein neues eigenes Nest, bist täglich mit dem Alten konfrontiert, so richtig gute Dinge scheinen nicht zu passieren und alles ist neu und unvertraut. Das ist schwer, verwirrend, traurig.

    Und was liegt näher, als sich das Vertraute wieder herbeizusehnen? Das war zwar nicht gut, aber wenigstens bekannt und man selbst eingebunden ...

    Gestehe dir vielleicht zu, einfach zu trauern, ohne etwas dagegen unternehmen zu wollen. Wenn es einem schlecht geht, neigt man oft zu blindem Aktionismus, damit der Schmerz aufhört. Ich gehöre zu den Kandidaten, die so sind und weiß deshalb, dass es manchmal besser ist, einfach in Ruhe zu trauern.

    Du hast das Richtige getan. Solange dein Mann trinkt, wird nichts besser und du gehst unter. Das ist die Alternative zum Vermissen und traurig sein, wenn du wieder zu ihm gehst.

    Vielleicht wird er irgendwann aufhören zu trinken. Und dann kann es immer noch einen Weg geben. Aber jetzt gerade im Moment hast du keine Alternativen, wenn du dich und dein Kind nicht kaputtmachen willst.

    Lass dich von jemandem, dem du vertraust, in den Am nehmen und trösten. Du hast es wirklich gerade sehr schwer.

    Liebe Grüße

    Ahoi

    Liebe Bella,

    schau auf seine Taten, nicht auf seine Versprechungen.

    Wenn er es eingesehen hat und sich tatsächlich ändern möchte, wird er auch ohne dich die entsprechenden Schritte einleiten. Trocken werden muss er nämlich allein für sich wollen.

    Glaubst du, er wird es tun, auch wenn du nicht zurückkommst? Wenn die Antwort Nein lautet, hast du deine Antwort bereits.

    Probier es doch einfach mal aus! Bleib bei deinem Entschluss und beobachte, was er konkret für ein abstinentes Leben tut.

    Liebe Grüße und viel Kraft!

    Ahoi

    Liebe Bella,

    ich kann sehr gut nachvollziehen, wie du dich fühlst. Das ist wirklich eine schwere Situation. Du hast mein volles Mitgefühl. Ich glaube, hier bist du gut aufgehoben. Und es gibt auch reale Selbsthilfegruppen, die mir ebenfalls eine große Hilfe waren, als ich bereit war, zu gehen. Nimm jede Hilfe, die du bekommen kannst.

    Deine Zweifel kenne ich nur zu gut. Ich habe auch ein Kind, hatte ein Haus, habe meinen uneinsichtigen Exmann geliebt und all das. Ich stand 13 Jahre lang immer wieder an dem Punkt, an dem du dich gerade befindest und habe mich viel zu oft für das Bleiben entschieden ... ich bin selbst also nicht das beste Beispiel für schnelles, zielsicheres Handeln :)

    Erst am Ende meiner Beziehung wurde mir bewusst, dass der destruktive Sog einer Suchtfamilie alles mit sich reißt: das hübsche Haus, die seelische Unversehrt meines Kindes, meine eigene noch dazu und die ganze Liebe gleich mit.
    Am Ende konnte mich kein einziger der Gründe retten, aus denen ich so lange geblieben bin. Keiner dieser Gründe hat aus meinem Exmann einen trockenen Alkoholiker gemacht. Ich habe mein Leben und das Leben meines Sohnes von seiner Entscheidung abhängig gemacht, wie er mit Alkohol umgeht. Jahrelang. Ich wurde belogen und manipuliert, von meinem Ex und auch mir selbst. Versprechungen, Hoffnungen, Lügen, Rückfälle, Wut und Verzweiflung.

    Meine Geschichte ist nichts besonderes. Sie ähnelt den vielen Geschichten von Beziehungen, die an Sucht zerbrechen.

    Ich schreibe dir das, um dir vielleicht einen kleinen Blick in eine mögliche Zukunft zu geben, wenn du dich für das Bleiben entscheidest und dein Mann nicht ernsthaft aufhört zu trinken.

    Zu einer Beziehung gehören immer zwei. Die Verantwortung ist gleich aufgeteilt. Einer säuft - der andere bleibt. Beide tragen ihren Teil zur familiären Suchtstruktur bei.Der Alkoholiker ist nicht der schuldigere Teil, wenn die Beziehung zu einer Katastrophe wird, auch wenn es vordergründig so scheint. Am Ende bleibt nur, sich der Verantwortung für das eigene Handeln zu stellen. Das war mir damals gar nicht so klar. Ich habe immer wieder ihm die Verantwortung zugeschoben. Dabei ist es so einfach wie erschreckend: So lange ein Mensch trinkt, trinkt er und alles andere ist ihm nicht so wichtig. Er übernimmt keine Verantwortung für sich und andere. Nicht weil er böse ist, sondern weil er alkoholabhängig ist.

    Und daran ändern alle Liebe, alle Häuschen mit Garten, alle Hoffnungen und Pläne nichts. Für mich war es unheimlich schwierig, das zu akzeptieren.

    Ich weiß nicht, ob meine Antwort hilfreich für dich ist. Wahrscheinlich nicht so sehr. Aber zumindest findest du hier Menschen, die wissen, wovon du sprichst.

    Ich wünsche dir viel Kraft - wenn du so klar schreiben kannst, wenn du neben dir stehst, hast du schon mal eine wichtige Ressource für alles weitere entdeckt :) Ich fand deinen Post nämlich sehr gut strukturiert und klar.

    Viele liebe Grüße

    Ahoi

    Liebe Trixi,

    klar kann es in jeder Beziehung kacke laufen. Man kann lediglich schauen, ob die bestehenden Umstände den steten Quell von Unglücklichsein nicht wesentlich wahrscheinlicher machen.

    Deshalb sagte ich ja auch, dass ich zum Beispiel - trotz noch so großer Verliebtheit - keine Beziehung mit einem verheirateten Mann oder anderem Problembären beginnen wollen würde. Ebenso würde ich mich mit einem Mann, der wie ich einen Job und Führerschein hat, wohler fühlen, als mit einem, bei dem einfach zu viele grundsätzliche Baustellen auf dem Zettel stehen. Da wäre mir die Augenhöhe wichtig. Ich möchte wissen, dass mein Partner für sich sorgen kann.

    Auch würde ich mich sicherer fühlen, wenn mein Freund seit fünf Jahren trocken ist, als seit fünf Wochen ...

    Ich habe einfach keinen Bock mehr, mir den Schmerz einzuladen. Okay, wenn ich in einer Beziehung bin und ein Problem entsteht, laufe ich nicht weg, aber ich bin zu verbrannt, um so einzusteigen ... das muss für dich nicht gelten.

    Du hast recht: Selbst mit den bombigsten Voraussetzungen kann alles schief laufen :)

    Die Sache mit der Schmerzgrenze ist so schwierig, weil es einem ja oft wie dem vielzitierten Frosch geht, der den langsamen Temperanturanstieg des Wassers gar nicht als Schmerz empfindet.

    Du wirst das schon machen, egal ob es gut geht oder nicht! Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn du uns an deinen Erfahrungen teilhaben lässt.

    Liebe Grüße
    Ahoi

    Guten Morgen Trixi,

    Zitat von Trixy


    Denkst du, dass per se alle Partner von Alkoholikern Co-abhängig sind/werden? Wenn nein, was muss passieren oder wie muss jemand/die Situation sein, dass es nicht dazu kommt oder so ist?

    Das weiß ich nicht. Die Angehörigen, die ich in SHGs kennengelernt habe, waren es. Die, die es nicht sind, brauchen vermutlich auch keine Gruppe ...

    Zitat von Trixy

    Dein Rat hört sich so nach "Nimm die Beine in die Hände und renn!" an und das kann ich tatsächlich auch verstehen. Aber ich muss erst für mich ausloten, ob es tatsächlich keinen Weg gibt, ohne mir selbst zu schaden. Ich glaube daran, dass es Abstinente Alkoholiker gibt, die Partner haben, die nicht co-abhängig sind oder meinst du, dass sie es nur gut verstecken? Bitte gerne ehrlich!

    Ach nee, rennen musst du nicht, du bist ja noch nicht am Ende :)

    Ein (erprobter) abstinenter Alkoholiker käme für mich als Partner durchaus in Frage! Ich habe hier und in meiner real-life SHG einige kennengelernt und sie waren wirklich starke Persönlichkeiten, die absolut fähig sind, Beziehungen zu führen.
    Ich glaube, da muss auch der Co nichts verstecken, weil er sich bei einem nicht-süchtigen Partner gar nicht wie ein Co aufführen muss. Aber für einen unreflektierten Co wäre so ein Partner vermutlich auch gar nicht interessant und umgekehrt.

    Ich glaube übrigens auch, dass man es unter Umständen gemeinsam schaffen kann.

    Du aber bist an einem Punkt, an dem du noch die Wahl hast, dich überhaupt darauf einzulassen. Ich schildere dir einfach meine persönlichen Überlegungen, ohne dass sie auf dich zutreffen müssen. Ich will dir auch nichts ausreden - was mir ohnehin nicht gelänge.

    Ich selbst würde mich in deiner Situation fragen, ob ich wirklich eine Beziehung mit einem gerade kurz vor der LZT-Therapie stehenden Alkoholiker eingehen will. (Ebenso, wie ich mich prinzpiell fragen würde, ob ich eine Problem-vorprogrammierte Beziehung z.B. zu einem Mann, der auf einer Ölbohrplattform arbeitet oder verheiratet ist, führen möchte ...)

    Die Voraussetzungen dieser Beziehung sind ein ungleiches Setting: Du gesund und bereit alles auf Rot zu setzen, er noch verstrickt und gefangen in der Sucht, den ersten Schritt in eine nüchterne Welt gehend. Er ist noch krank. Er muss sich helfen, genesen, an sich denken. Ob da überhaupt die tiefen Ressourcen für eine Partnerschaft da sind, weiß ich nicht.

    Dein Freund wird vermutlich und zu Recht (!) nun sich erst einmal zum Mittelpunkt seines Lebens machen, wenn sich in seinem Kopf ein Schalter umgelegt hat. Er wird sich um sich selbst kümmern, kämpfen müssen, sich verändern, sich an die erste Stelle seines Lebens setzen, weil es um ihn geht, gehen muss. Klingt gut, aber ich wüsste, dass in dieser Phase wenig Kapazitäten für mich und meine Sorgen da wären- meine Bedürfnisse während dieser (langen Phase) würden nicht gleichberechtigt an erster Stelle stehen. Denn mir wäre die Gesundung des Geliebten wichtiger als meine eigenen Wünsche. Alleine darauf hätte ich schon keine Lust und Kraft - ich bin einfach zu egoistisch dafür geworden.

    Dann noch die leider realistische Möglichkeit, dass Rückfälle kommen etc. Der Schmerz, den das mit sich bringt, die Kraft, die es kostet, wieder aufzustehen, sich zu überlegen, wie es weitergehen soll, die Enttäuschung der Frust ... Und dann steigst du wieder aus? Echt? Nach nur einem Rückfall? Nachdem du all das andere mitgemacht hast? Einfach wegschmeißen, das was du an Kraft und Zeit und Zweifeln investiert hast? Und dann ist da ja noch die Liebe ... bleibt man konsequent, wenn man so sehr liebt?

    Letztlich muss er in dieser Zeit an sich denken. Und ohne es im verliebten Schädel zu merken, dreht sich wieder alles um ihn. Jedenfalls besteht die Gefahr.

    Für mich wäre das nichts mehr. Die Risiken einer solchen Partnerschaft würden bei einer nüchternen Bilanz überwiegen. Und meine romantischen Gefühle waren bislang leider nicht mein bester Ratgeber ...

    Einen schönen Tag wünsche ich dir!

    Ahoi

    Klar, verstehe ich alles, Trixi.

    Aber hör dir einfach selbst zu: Einerseits bist du noch gebeutelt von den Erlebnissen an seiner Seite, andererseits fragst du dich bereits, ob du wieder eine Beziehung mit ihm führen willst. Einerseits reicht dir ein Jahr Abstinenz nicht, andererseits willst du jetzt schon wissen, wie du nach der LZT mit ihm umgehen sollst ... Du willst nicht rein und willst nicht raus. Abstand wäre vielleicht keine schlechte Idee, angesichts deiner Unklarheit.

    Vier Wochen Nüchternheit sind bestimmt ein guter Anfang, aber meiner Erfahrung nach noch kein echtes Aufatmen wert. Häufig fangen die Schwierigkeiten erst danach wieder an, wenn die erste Euphorie gewichen ist und der Alltag oft die bewusste Entscheidung gegen das Trinken fordert. Ich habe das mehr als einmal mitgemacht und erst nach 12 jahren was daraus gelernt :/

    Wie sollst du vorgehen? Ich weiß es nicht. Die Liebe ist immer so ein schlagkräftiges Argument gegen den unromantischen Rat: "Such dir jemanden, der nicht trinkt." ... Wären wir befreundet, würde ich dir das raten und dir erzählen, was auf dich zukommen kann und wie du dich selbst verlierst und was das Versprechen eines nassen Alkoholikers wert sind ... aber das weißt du ja alles selbst. Ihr wart schließlich schon ein Paar.

    Zitat von Trixy


    Aber wie geh ich denn vor? Ich will ihm nicht sagen, wenn das und das so läuft, dann könnte ich mir das und das vorstellen. Auch wenn ich mir selbst darüber im Klaren wäre.

    Warum willst du das nicht? Um ihn zu schonen oder ihn nicht unter Druck zu setzen? Und wo bleibst du? Falls einer der beiden Antworten zutrifft, bevormundest du ihn in Gedanken. Er ist erwachsen und darf selbst entscheiden, wie er mit einer klaren Ansage umgeht.

    Zitat von Trixy

    Suggeriere ich ihm mit dem Kontakt schon, dass es Hoffnung gibt und laufe Gefahr, dass er es doch nur deswegen macht?
    Darf man ihm beistehen (Kontakt halten) oder muss er das ganz alleine auf die Kette kriegen, nach der LZT?
    LG

    Mach dir nichts vor: Ob du an ihm klebst wie Florence Nightingale oder ihn verlässt - er muss es so oder so alleine schaffen! Da haben wir Geliebten mit Rettungwahnvorstellungen leider viel weniger Einfluss drauf, als wir denken.

    Merkst du was? Du glaubst echt, seine Rettung hängt von dem ab, was du sagst oder tust. Das ist Co-Denken. So viel zur Frage, ob du drinsteckst ...

    Ich weiß, es klingt irgendwie alles nicht sehr hoffnungsvoll und menschenfreundlich, was ich schreibe. Und letztlich ist es auch egal, wie ich das sehe. Es geht darum, was DU willst, wie DU leben möchtest. Mach das nicht abhängig von den Entscheidungen deines Freundes - die vielleicht sehr unübersichlich ausfallen können.

    Liebe Grüße

    Ahoi

    Liebe Trixi,

    herzlich Willkommen hier :)

    Ich verstehe dein Dilemma.

    Zitat von Trixy

    Wir sind uns einig, dass ich diese Zeit dann nutze und erst danach eine Entscheidung treffe, in wie weit ein gemeinsames Leben „wieder“ möglich ist und was ich kann und will. Die Frage ist also nicht, wie komme ich da raus, sondern wie erkenne ich, ob ich Gefahr laufe, wieder reinzurutschen? Kann man je ohne Angst zusammenleben?

    Doch, genau das IST die Frage :) Du bist mittendrin.

    Es braucht eine Menge Zeit da "rauszukommen" - innerlich. Mehr als man denkt, meistens. Du beschäftigst dich mit exakt den Fragen, die man sich stellt, wenn man verstrickt und ganz und gar noch nicht abgesprungen ist.

    Deshalb meine Idee: komm doch erst einmal wirklich raus, bevor du dich mit den Fragen des erneuten Reinrutschens beschäftigst und wie du mit ihm umgehen sollst, falls, wenn, hätte würde, wäre ...

    Wenn er in einem Jahr erfolgreich abstinent lebt und du ihn dann immer noch willst, gib der Sache eine Chance. Ich halte so etwas nicht per se für unmöglich.

    Du wirst dich nicht grundlos von ihm getrennt haben - warum willst du wieder da rein? Was ist deine Motivation, wenn du dich ganz ehrlich selbst befragst?

    Die Aussicht auf LZT kann auf einen Co wirken, wie Kekse beim Krümelmonster ... es ist sooo verführerisch, wenn einem die lang ersehnte Möhre vor die Nase gehalten wird.

    Ich wünsche dir vel Glück mit der Entscheidungsfindung!

    Ahoi

    Liebe Maggy,

    Zitat von Maggy09

    Was ich dann sehr unter der Gürtellinie fand, war seine Aussage, dann könne er ja fast froh sein, dass meine Einstellung so zutage getreten sei, weil, nur mal angenommen, er bekommt in 5 Jahren eine schwere Krankheit, würde ich ihn dann ja auch im Stich lassen und mich trennen. Seht ihr das auch so(wie ich es auch ausgeführt hab), dass das eben nicht vergleichbar ist?

    Das hält mein Exmann mir und seiner gesamten Familie vor =) Jeder hat irgendwann fix und alle zu ihm gesagt: ich bin da, wenn du trocken werden willst, aber wenn du dich entscheidest, weiter zu trinken, dann ist das deine Verantwortung.

    Seine Argumentation: Ich kann nichts dafür, dass ich euch terrorisiere, missbrauche, belüge und manipuliere, denn das ist meine Krankheit! Und gegen eine Krankheit ist man machtlos! Wenn ich Krebs hätte, würden sich alle um mich kümmern, anstatt Abstand zu nehmen.
    Logisch ...

    Ich habe damals geantwortet: Der Unterschied ist, dass du deine Krankheit stoppen kannst und ein Krebskranker im Zweifelsfall keine Chance hat. Und die meisten Krebskranken nehmen alle Hilfen wahr, die es gibt. Du entgiftest nicht einmal freiwillig.

    Für ihn ist seine Krankheit der Freischein, um weiter zu saufen, mit dem Anspruch, dass seine Umwelt ihn dabei unterstützen, knuddeln und alles vergeben soll.

    Es ist ein mieses Argument, dass das schlechte Gewissen aktivieren soll. Und wahrscheinlich glauben sie es selbst, was wiederum eine Aussage darüber ist, wie weit es mit wirklicher Krankheitseinsicht aussieht.

    Halt die Ohren steif!

    Liebe Grüße

    Ahoi

    Hallo Lene,

    ich kann das alles gut nachfühlen. Bei mir liegt das Ganze jetzt knapp zwei Jahre zurück, aber die (inneren) Ketten haben sich erst lange nach der Trennung gelöst. Nicht nur die Co-Fesseln, sondern auch die lange gemeinsam zurückgelegte Lebensstrecke mit Kind und Pipapo. Der klare Schnitt ist meist nur ein frommer Wunsch - nicht nur bei Co- und Trinker- Konstellationen.

    Wie jeder Schnitt, muss auch dieser heilen und das braucht Zeit. Ich dachte auch erst einmal: Puh, also das hätt ich geschafft und war dann doch ziemlich empört über die viele Zeit, die ich brauchte, um mich, mein neues Leben und den Zwangskontakt zum Ex zu sortieren. ich wollte das alles schneller, verdammt noch mal :D Aber du kannst dein voriges Leben nicht einfach abstreifen wie ein paar Schuhe. Es gehört zu dir und es verdient, sanft und mit genug Zeit in ein neues transformiert zu werden :) (Klingt beknackt, aber ich hoffe, du weißt, was ich sagen will)

    Der Kopf wird sich vermutlich noch eine Zeit lang um ihn drehen. Das ist wahrscheinlich natürlich - ein Karussel stoppt ja auch nicht abrupt, sondern dreht sich noch eine Weile, bis es zum Stillstand kommt.
    Hab Geduld mit dir.

    Auch die Wut ist meines Erachtens ein wichtiger Schritt, denn dieses heftige Gefühl schafft in gewisser Weise Distanz und lässt die eigenen Grenzen, die oft verwischen, wenn man im Co-Film ist, deutlich spüren. Wenn man wütend ist, bemerkt man viel schneller, wenn man Gefahr läuft, sich manipulieren und verarschen zu lassen.

    Die Warteschleifensituationen hatte ich nach der Trennung einige Male - und habe sie gehasst! Aber das Gute ist: Es sind nur noch zwei Wochen, eine überschaubare Zeit, die du nutzen kannst, um dich selbst wahrzunehmen. Denn wenn erst einmal der organisatorische Kram von Auszug bis Anwalt ansteht, bleibt dafür efahrungsgemäß nicht sehr viel Zeit.

    Ich wünsche dir viel Kraft und einen schönen Sonntag

    Ahoi

    Liebe Ko68,

    das ist ja frustrierend mit der Wohnung. Gibt es denn aktuell einen möglichen neuen Wohn-Kandidaten?
    Wie fühlst du dich, wenn es wieder einmal nicht geklappt hat?

    Ich drücke deinem Sohn auch die Daumen!

    Liebe Grüße

    Ahoi

    Hallo Kaninchen,

    das ist eine vertrackte Situation. Ich kenne das heimliche Trinken gut, mir sind ständig irgendwelchen leeren Flaschen entgegengepurzelt, wenn ich an höher gelegene Schränke musste ...

    Wie du dich verhalten sollst?
    Wie möchtest du dich denn verhalten?
    Mir hat (viel zu spät) der Besuch einer Suchtberatung und einer realen SHG geholfen. Ich musste erst einmal die Krankheit begreifen und verstehen, dass Kontrollieren und Maßregeln, Zetern, Bitten, Betteln und Flehen absolut keinen Sinn ergeben. Ein Alkoholkranker hört nicht für jemand anderen auf zu trinken. Da hat man leider keinen Ich-bin-aber-die-große-Liebe-Joker ...

    Sollst du den Dialog aufnehmen?
    Klar. Ihr seid ein Paar. Es wäre komisch, nicht miteinander zu sprechen und die Situation einfach so im Raum stehen zu lassen. Nur, dass du sie durch Gespräche trockenlegst, solltest du nicht erwarten.
    Ihr Vorwürfe zu machen ist auch nicht sehr produktiv.

    Wenn sie zumacht und alles totschweigt?
    Dann kannst du nicht viel machen, außer deine persönlichen Konsequenzen ziehen. Wenn ein Gespräch nicht mehr möglich ist, ist eine Weile lang Abstand manchmal das beste.

    Ich kann deine Überforderung gut verstehen. Es ist bestimmt auch ganz gut für dich, hier zu schreiben, denn dabei sortieren sich die Gedanken oft besser.

    Herzliche Grüße

    Ahoi

    Hi Clärchen und shunshine_33,

    ich finde auch, dass du, sunshine_33, sehr wertvolle Beiträge schreibst und du hast mir schon auf deine sehr trockene und witzige Art einige Einsichten beschert - auch wenn ich gar nicht angesprochen war :) Ich finde es auch toll, dass du dich für die Cos hier so einsetzt und wäre echt betrübt, wenn du nicht mehr hier bei den Cos schreiben würdest.

    Dennoch gebe ich dir auch recht, Clärchen, es trifft einfach nicht den Kern des Problems eines verzweifelten Cos in der schlimmen Phase, ihn auf ein Selbstmitleidsproblem runterzubrechen. Meistens ist in dieser Phase schon so viel passiert, so viele Anstrengungen unternommen worden, so viel Liebe und Selbstachtung den Keller runtergegangen, dass der Co sich einfach zu kraftlos und ratlos fühlt, um einfach mal eben die langjährige Beziehung zu beenden. Und das nicht, weil er im Selbstmitleid versinkt, sondern weil er sich nicht zu helfen weiß, weil er emotional und materiell zu verstrickt ist, weil er sich fürchtet, weil er seelisch abhängig ist und weil er bereits sehr viel aktiv getan hat - auch wenn es nichts genutzt hat. Cos sitzen ja nicht faul da, jammern und tun nichts - auch wenn es so aussehen mag. Sie haben unheimlich viel investiert (wenn auch in die falsche Aktie) und es ist schwer einen Lebensplan, eine Liebes-Vision, das eigene Verhalten mal eben so in die Tonne zu kloppen, gerade wenn man sich eh am Ende seiner Kraft fühlt. Und meist hält nicht das Selbstmitleid den Co, sondern die Angst. Da lohnt sich das Ansetzen meines Erachtens viel eher.
    Außerdem ist der generelle Rat, den Trinker stehenden Fußes zu verlassen auch nicht die einzige Weisheit. Es gibt auch Paare, die es zusammen geschafft haben ...

    Wenn es so einfach wäre, ein Problem zu lösen, könnte man einem Alki ja auch raten: "Du hast ein Problem mit dem Saufen? Na, dann hör doch einfach auf zu trinken." Im Grunde ist es so einfach, aber in der Praxis sind diese Ratschläge meistens nicht von goldenen Erfolgen gekrönt.

    Wahrscheinlich müssen beide Parteien es aushalten können, vom jeweils Nicht-Betroffenen nicht verstanden zu werden. Und dagegen hilft eigentlich nur: erklären und nachfragen.
    :)

    Liebe Grüße

    Ahoi

    Liebe Up and Down,

    herzlich Willkommen hier!

    Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber einem Suchtkranken per Vertrag die Trinkmenge zu diktieren ist genauso erfolgversprechend wie der Sonne das Scheinen zu verbieten.

    Letztlich möchtest du dich nicht von ihm trennen, weil du finanziell und emotional von ihm abhängig bist. Dass deine Kontrolle bzw. Erpressung nichts nützt, begreifst du mittlerweile selbst.

    Frage dich doch einfach, ob du bei ihm bleiben würdest, wenn er nicht aufhört zu trinken und sich keine Hilfe sucht. Das wird dir den Grad deines momentanen Zustandes ganz gut aufzeigen. Und nur an dem kannst du etwas ändern. Nicht an dem deines Partners.

    Aber schließe mit dem Gedanken ab, er hört deinetwegen auf zu trinken oder du müsstest ihn nur gehörig unter Druck setzen: Das funktioniert nicht.

    Liebe Grüße

    Ahoi