Beiträge von Babe07

    Ob Du ihn nie richtig gesehen hast, kannst Du nur selber beantworten. Wie war er denn in seiner "Trockenzeit"? Auch besserwisserisch, egoistisch? Hat er Dich da auch schon so runtergemacht?
    Ich weiß aus Erfahrung, dass das was Du da beschreibst, eine klitzekleine "Nebenwirkung" des Saufens ist: ja nicht seine eigenen Fehler sehen müssen, dumm sind eigentlich nur die anderen, die den großen Meister nicht zu würdigen wissen...
    Zieh Dir doch sowas nicht so rein, sondern fang an, drüber zu stehen! Pass aber auf, dass Du nicht ins genaue Gegenteil verfällst und ihn verachtest. Ihr habt beide Probleme, da muss keiner den anderen verachten oder sich über den anderen stellen, das ist kein Machtkampf und kein "ich bin besser als du, weil..." Mit dem Unterschied, dass er gerade nicht anders kann, weil der Alkohol sein Gehirn regiert.

    Hey! Kopf hoch...
    Du machst das schon alles richtig, mach Dir nicht so viele Sorgen. Ich weiß, wie furchtbar man sich fühlt, ging es mir doch lange genauso. Mittlerweile juckt es mich nicht mehr, wenn mein Lebensgefährte wieder anfangen sollte zu trinken. Ich habe mein Notfalltäschchen mit Klamotten etc. gepackt im Schrank stehen und habe ihm ganz klar gesagt, dass ich ihm bei seinem Selbstmord auf Raten nicht mehr zusehen werde. Und genauso musst Du es sehen: ein Selbstmord auf Raten. Und es gibt rein gar nichts auf dieser Welt, was Du tun kannst.
    Warte ab, was als nächstes passiert, überstürze Deine Entscheidung nicht, denn damit würdest Du Dich auch nicht gut fühlen.
    Gibt es die Möglichkeit einer gemeinsamen Gesprächsstunde beim Psychologen in der Klinik, wo er entgiftet? Bei der letzten Entgiftung meines Lebensgefährten haben wir das mal gemacht.
    DAS hat mir sowas von die Augen geöffnet und ihm auch.

    Wenn Du nicht sicher bist, was Du tun sollst, dann tu erstmal gar nichts, sondern fang an, Dich um Deine Belange zu kümmern. Geh eventuell in eine Angehörigengruppe, die meisten Kliniken bieten so etwas an.
    Sei gut zu Dir selbst, alles andere kommt dann nach und nach...

    Ich finde das auf heile Familie machen ziemlich nachvollziehbar... Es sind Kinder da, man hofft, dass man doch IRGENDWANN einmal so etwas wie eine normale Familie sein kann. Wobei: was für den einen normal ist, muss es für den anderen noch lange nicht sein. Jeder muss für sich selbst herausfinden, was gut für ihn ist. Aber das funktioniert nicht von heute auf morgen und auch nicht von alleine. Und wenn man erstmal bei sich selbst angekommen ist und merkt, dass es einem in der Situation nicht mehr gut geht und lange Zeit umsonst gehofft hat, geht das alles nach und nach in die richtige Richtung.
    Das schwierigste daran finde ich, ist, seine Hoffnungen und Träume, die man vielleicht zusammen gehegt hatte, aufgeben zu müssen.

    Vielleicht kriegt er die Kurve wirklich noch selber, ja...
    Bei meinem Mann wurde aber immer wieder in der Klinik gesagt, komm rein zu uns auch wenn Du nur einen Tag getrunken hast, damit man das schlimmste verhindern kann. Da werden dann nur 2-3 Tage Krampfschutzmittel gegeben und dafür gesorgt, dass er stabil bleibt, psychisch und physisch.
    Aber egal, wie es läuft, ob er weiter trinkt oder nicht, Du kannst es von außen nicht beeinflussen, das musst Du Dir immer wieder sagen, sonst gehst Du dran kaputt, glaube mir. Und eine Mutter, die mit sich selbst zu kämpfen hat, kann ihrem kranken Sohn keine Unterstützung sein.

    Hallo und guten Morgen!
    Ich kann mir gut vorstellen, wie Du Dich fühlst, denn ich bin auch eine Co...
    Also zuerst einmal hat das mit starkem oder schwachen Willen so rein gar nix zu tun. Denn sobald er wieder zum Alkohol greift, regiert dieser alle Schaltkreise in seinem Kopf, da ist nix mehr mit freiem Willen.
    Und auf sein Versprechen, nächste Woche zu den AAs zu gehen, würde ich überhaupt nix geben. Denn bis dahin ist er wieder voll drauf und alles andere vergessen, wie Du bestimmt aus Erfahrung weißt.
    Versuche ihn dahingehend zu Motivieren - nicht durch Manipulation, Streit oder ähnliches - dass er schnellstmöglich wieder zur Entgiftung ins KH geht, denn wenn er erst ein paar Tage trinkt, sind die Entzugserscheinungen nicht so groß. Aber Du weißt, auch das muss er selber wollen.
    Bei uns in der Klinik ist es inzwischen so, dass der nasse Alkoholiker selbst an drei Tagen hintereinander anrufen muss, um seinen Willen zu zeigen, dass er wirklich weg will vom Stoff. Liegt vermutlich auch daran, dass die Stationen übervoll sind.
    Kümmer Dich evtl. darum, dass er nicht in ein normales KH geht zum Entgiften sondern eine Klinik, die darauf spezialisiert ist, wo nebenbei auch Therapieprogramme angeboten werden und ein Sozialpädagoge vor Ort ist.
    Bleib stark und achte darauf, dass es Dir gut geht! Nur so kannst Du ihm helfen...
    Ganz liebe Grüße

    Hallo!
    Ich denke, wir alle, die in einer Beziehung mit einem (nassen) Alkoholiker leben, kennen genau das, was Du da beschreibst.
    Und wie soll's auch anders sein: wir sind die Arbeitstiere, diejenigen, die nach Kräften versuchen, alles perfekt in Schuss zu halten... vermutlich, weil wir immer noch wie ein kleines Kind nach ein bißchen Anerkennung lechzen, für das was wir trotz schwieriger Umstände alles leisten.
    Ich kann Dir sagen, was bei mir in dieser Situation hilft: ich sage mir und auch ihm immer wieder "diesen Schuh ziehe ich mir nicht an". Denn einzig Du allein musst mit Deinem Arbeitspensum und Deinem Leben zufrieden sein. Arbeitest Du zuviel? Dann mach weniger. Egal, was andere sagen. Lass auch mal was liegen. Passt's ihm nicht? Soll er's selber machen...
    Man muss sich mit der Zeit klarmachen, dass es nicht an uns liegt. Wir sind nur die Blitzableiter. Und es liegt an uns, wie wir damit umgehen...
    Liebe Grüße!