Beiträge von Elisa-Chrissy

    Liebe Ko,
    ich bin neu hier und hab deine Geschichte gelesen. Es könnte auch meine sein. Du hast so viele Sachen geschrieben, in denen ich mich wiedergefunden habe. Man freut sich z. b. nach Hause zu kommen, aber da ist auch so ein blödes Gefühl, was wird mich erwarten. Und dann ein Blick auf den Mann genügt, und man weiß was los ist. Es ist wie ein Schlag in die Magengrube. Ich war auch schon sehr, sehr nahe an der Trennung, habs dann aber nicht geschafft - aus Liebe? Jedenfalls nicht aus Angst um ihn, eher noch aus Existenzangst um mich und unsere Kinder. Bin ja auch noch irgendwie finanziell abhängig von ihm. Das klassische Bild, Mann verdient das Geld, Frau hat nur einen nicht so gut bezahlten Teilzeitjob.
    Ich unterstütze dich total in deinem Mut, einen neuen Weg zu gehen, von dem man im vornehinein weiß, dass er wirklich etwas ändern wird.
    Es ist nicht einfach, Außenstehenden seine Situation zu erklären. Keiner würde ihn als Alki bezeichnen, ist ja nicht ständig besoffen, steht normal in seinem Beruf, da trinkt er auch nicht, aber trotzdem ist sein Trinkverhalten halt nicht normal und seine Benehmen in angetrunkenem Zustand beeinträchtigt die ganze Familie. Nur blöd rumreden und Streit suchen.
    Oft hat man die Nase so dermaßen voll, aber dann möchte man einfach sein wie andere auch - eine normale Familie. Aber das ist man eben nicht und wird es nie sein, auch nicht für einen Tag, da macht man sich was vor.
    Liebe Ko,
    wie klappt das finanziell bei dir bei einer Trennung? Denkst du, er macht Probleme bei der Unterhaltszahlung für die Kinder? Denkst du, er wird danach richtig abrutschen oder wird es ihm egal sein oder wird er aufwachen? Lauter so Fragen, die man sich stellt.
    LG, Elisa-Chrisssy

    Hallo zusammen!
    Ich möchte nur ganz vorsichtig etwas anmerken. Ich habe das Gefühl, dass hier ganz schön harte Worte fließen. Mag sein, dass sie der Wahrheit entsprechen. Aber Sonnenschein (und auch ich) suchen doch moralische Hilfe hier im Netz. Man möchte doch nicht niedergemacht werden und das Forum gleich wieder verlassen wollen. Ich versteh natürlich, dass jeder ehemals Betroffene uns Angehörigen die Augen öffnen will, aber geht das nicht auch ein bisschen einfühlsamer, so dass wir nicht gleich wieder abhauen wollen?

    Liebe Sonnenschein, ich kann dich gut verstehen. Man möchte einfach nicht wahrhaben, dass die Fassade nicht nur bröckelt, sondern eigentlich schon zusammenbricht. Man will doch einfach nur eine ganz normale Familie sein. Das habe ich mir immer nur gewünscht. Dann kommt wieder eine gute Zeit, ein paar Tage ohne Bier, dann denkt man sich, ist doch gar nicht so schlimm, es geht ja auch ohne, du übertreibst vielleicht doch. Und dann ist es wieder anders uns es zieht dir den Boden unter den Füßen weg....

    Ich versuche immer wieder, mein eigenes Leben wichtig zu nehmen, nicht immer alles von ihm abhängig zu machen. Das ist nicht einfach, denn man möchte doch einfach nur, dass die ganze Familie zusammen ist.
    Ich hab zumindest eingesehen, dass ich die Trinkerei nur schlimmer mache, indem ich schimpfe, nörgle und dadurch schlecht drauf bin.

    LG, Elisa-Chrissy