Hallo zusammen,
und noch ein Update von mir. Gestern hatten wir nach einigen Treffen vorher wiederum eins, allerdings mit einem klärenden Gespräch. Ich hab meine Überzeugung dargelegt, dass, obwohl er (evtl) erste Schritte eingeleitet hat, um sich zu stabilisieren und auch, falls er alles weitere gut anpackt und stringend angeht, ich mir die Rahmenbedingungen für eine eventuelle Beziehung, die wir beide auf eine lange Perspektive und mit Verantwortung für geplante Kinder anlegen wollen, als zu unsicher für mich ansehe. Ich hab ihn unglaublich gern, aber ich möchte nicht mein Leben auf diese Art von Sand/Pulverfass oder was auch immer bauen. Nicht mich ständig fragen müssen, kann es so funktionieren, oder sind wir (bzw er, wo ich evtl auch bloß machtlos daneben stehen kann, wenn es so ist) vom Weg, der am ehesten funktionieren kan, abgekommen und muss ich bei dem kleinsten WIndstoß anfangen, mir wirkliche Sorgen zu machen oder nicht. Ich wäre gern mit ihm zusammen gewesen, aber nicht um den Preis, mich fortlaufend in einer Warteposition zu fühlen (was sowieso schon schlimm wäre und noch schlimmer mit der Art von Lebensplanung, die wir beiden haben).
Erwartungsgemäß hat er mir widersprochen und gesagt, er bekommt das hin, er bemühe sich wahnsinnig, das müsse ich doch sehen. Darauf meinte ich, ja du bemühst dich, aber an Fakten (wie B bereits begonnene Therapie) gibt es wenig. Er sagte, das mache aufgrund des Umzugs (in 3 Monaten) keinen Sinn mehr hier. Seht ihr das auch so? Außerdem habe er sich doch informiert und seine ganze Gedankenwelt umgebaut, ich müsse doch sehen, wie stabil das alles sei. Wenn ich dann vorsichtig angemerkt hab, dass man auf Worte (denn sehen kann ich das ja nicht) nichts aufbauen kann, meinte er, sehen könne ich das am ehesten durch viele und lange Gespräche, in denen ich seine Gedanken kennen lerne. Das mag zwar sein, aber es ändert nichts an den Fakten, und die sind mir zu unsicher ... so haben wir eine Weile im Kreis geredet. Ich weiß auch, dass mich Fragen, wie die oben von mir an euch gestellet, eigentlich gar nichts mehr angehen. Allerdings würde es mich, ja was denn ... irgendwie beruhigen, mich darin bestärken, richtig gehandelt zu haben, wenn ich sowas "richtig" sehe. In dem Sinne möchte ich euch noch eine Sache schreiben. Er meinte ja vor einer Woche, er möchte (inzwischen sagt er, er wollte bloß in einer kurzen Übergangszeit, jetzt sieht er es anders und will gar nichts mehr trinken) sich prinzipiell erlauben, zu seltenen Anlässen zu trinken, als quasi eine schwache Form des kontrollierten Trinkens. Ein Grund, warum er nicht direkt sich Trinken ganz verboten hat, ist, dass wenn er jetzt (wenn wir gar keinen Kontakt mehr gehabt hätten) eine neue Partnerin hätte suchen müssen, dass ja auch zT abends und in Bars getan hätte. Und da wäre es angeblich schwer, wenn man schon vorher weiss, dass man nichts trinkt. Darauf hab ich nur gemeint (um in dem Bild zu bleiben): also gehst du das Risiko ein, obwohl du weisst, dass du nichts trinken darst, das doch zu tun und deine ganze angebliche Trockenheit und Stabilität zu gefährden und mit diesem Start dann auch die neue eventuelle Beziehung. Ich meinte, eine so schlechte "Ausnahme" fürs Trinken hab ich noch nie gehört und dass eer es dann ja wohl doch nicht sehr ernst meinen kann. Was meint ihr zu der Schilderung? Er hat das natürlich verneinte und meinte dann noch, wenn er will, dann hat er keinen Rückfall (als ich meinte, der Prozess könnte sich ja sehr lang hinziehen und ich möchte das, so leid es mir tut, nicht begleiten in eine ungewisse Zukunft).
Was ich dann sehr unter der Gürtellinie fand, war seine Aussage, dann könne er ja fast froh sein, dass meine Einstellung so zutage getreten sei, weil, nur mal angenommen, er bekommt in 5 Jahren eine schwere Krankheit, würde ich ihn dann ja auch im Stich lassen und mich trennen. Seht ihr das auch so(wie ich es auch ausgeführt hab), dass das eben nicht vergleichbar ist?
Wäre euch sehr dankbar, wenn ihr eure Meinung zum Geschriebenen äußern könntet!
Ich ahne, es ist wieder etwas konfus geworden. Ja, es war wohl klar, dass er meinen Argumenten nicht zustimmen würde, ich fühle mich aber gut, dieses Thema nun abschließend geklärt zu haben. Dass es für und kein Happy End geben wird, tut weh. Aber, wie schon gesagt, ein Leben unter einem Damokles-Schwert (und so käme es mir vor) mag ich auf Dauer nicht führen.
Mit dieser Entscheidung gewinne ich auch für mich viel. Ich kann Grübeln darüber loslassen, habe wieder mehr Energie, die ich nur für mich einsetzen kann (auch wenn die Stunden zu zweit auch schön waren). Aber unterm Strich, trotz Zweifeln, gewinne ich viel und hab das Gefühl mich richtig und vor allem endlich entschieden zu haben, endgültig.
Danke fürs Lese