Beiträge von Kiwi19

    Sicher kenn ich das und auch die Blicke, wie von einem geprügelten Hund, erst heute früh hab ich es wieder gesehen. Aber irgnoriert. Du darfst dieses ganze Gesülze, von wegen, ich hab mein Problem erkannt, ich werde mich bessern, es tut mir soo leid, Du kannst mir vertrauen, es kommt nicht wieder vor, nicht glauben.
    Das einzigste, was du mit jeder Beteuerung erhälst, ist Stück für Stück der absolute Vertrauensverlust. Und: vertane Lebneszeit, und zwar Deine.
    Gerade bei Phasentrinkern, die ohne große Entzugserscheinungen ihre Trinkepisoden beenden, ihrem Umfeld vortäuschen, keine Alkoholiker zu sein, 2-3 Wochen nichts trinken, Leberwerte wieder auf Babyniveau fahren und dann wieder einen Anlass regelrecht suchen, um das Trinken bis zum Gedächtnisverlust zu rechtfertigen. Nach drei Tagen Stress und endlos Diskussion geht er wieder zu Tagesordnung über und hat Dich wieder um den Finger gewickelt. Und du sitzt von mal zu mal verzweifelter da und kannst es nicht glauben, dass es wieder, wieder, wieder, wieder und wieder passiert ist.

    Hallo portugalbaby,

    ich kenne Deine Gefühle und Gedanken sehr, sehr gut. Auch ich habe in den letzten 2 Jahren 2 "Rückfälle" erlebt und habe es nochmal und nochmal versucht. Immer mit der Hoffnung, bei größtmöglicher Unterstützung packt er es. Ich kann Dir sagen, Deine Zweifel sind berechtigt. Für ihn ist jetzt wieder alles in Ordnung und er hat wieder seine Sicherheit. Aber wo bleibst DU? Bist DU auf der Welt um in ständiger Angst und Sorge um ihn zu leben? Betrachte Deine Texte kritisch. Wie oft kommt darin das Wort "er" vor und wie oft "ich"?
    Deine Gedanken sind nicht bei DIR. Wie oft am TAg schweifen Deine Gedanken an ihn ab und Du vernachlässigst dadurch Dein Tagwerk? Du machst Dir Gedanken, wie es weitergeht, denkst an Zukunft, an seine Aussagen zum Thema "wir". Baby, ER denkt nur an sich, dass es ihm gutgeht und Du ihm die Stange hälst. Aber wer denkt dabei wirklich an DICH? Keiner, weil DU auch an IHN denkst. Verstehst Du, was ich meine?

    Guten Morgen liebe Ko68,

    ich gratuliere Dir zu diesem Schritt. Ich war die Letzte in einer Schlange von 67 Interessenten und hatte doch das Glück, an erster Stelle zu stehen. Also gieb die Hofnung nicht auf. Denke positiv.
    (Das sagt eine, die für sich immer denkt, das wird sowie so nichts, und sich dann tierisch freut, wenns dann klappt :lol: )
    Und wenn es doch nicht klappt, weitersuchen. Weil Perfektionismus gibt es auf der Welt nicht. Nur wir Menschen glauben, perfekt sein zu müssen. Aber selbst die Natur ist es nicht.
    Meine kleine Schnuckelwohnung ist auch nicht perfekt, aber dafür hat sie eine Tür zwischen XY und mir/Kind und, was wirklich nicht zu verachten ist, Nachbarn!
    Dass ich das mal sagen würde, hätte ich nicht gedacht, da ich ja eigentlich immer ganz froh war, dass ja ohne Nachbarn auch keiner was Peinliches mitbekommen kann. Jetzt seh ich es aber als wichtig an. Hilfreiche Zeugen z.B. wenn er (draußen) randaliert, stalkt etc.

    Guten Morgen Ko,

    eher die kleinen Schritte sind es ja, die uns weiter bringen sollen. Meine Schritte sind nach außen auch nicht sichtbar (es sei denn, ich schreib sie hier auf) das verschafft mir die nötige Zeit, alles so zu richten, dass es am Ende für mich auch passt, aber xy verschaffe ich dadurch auch die Bequemlichkeit des nichts-tun-müssens, da ja vermeintlich eh alles o.k. ist. Das ist aber nicht mehr mein Problem. Ich habe es erkannt, ich kann ihn nicht davon überzeugen, dass er eines hat und ich will es auch nicht mehr. Das führe ich mir immer vor Augen. Und ich erinnere mich nun bewusst an die fürchterlichen Szenen, damit ich mich von der vermeintlichen Ruhe dazwischen nicht von meinem Weg abbringen lasse.
    Es hieß immer, vergiss doch, was gewesen ist, ich werde mich bessern, ist doch eh schon besser geworden. Nein, für mich ist alles so present und das ist auch gut so. Angst hat doch auch eine positive Wirkung; wenn wir sie erkennen und zulassen, schützt sie uns davor gleiche Fehler wieder zu machen. Auf ganz natürliche Weise. Nur wenn wir zulassen, dass sie uns lähmt und wir dadurch ins ausharren und ducken verfallen, ist sie schlecht.
    Ich will erst vergessen, wenn ich hier raus bin, solange lasse ich die Erinnerungen zu.

    Hallo Katrin,

    theoretisch ist es doch ganz einfach:
    - sieh der Tatsache ins Auge: erkenne die Abhängigkeit Deines Mannes als gegeben an und trenne Dich endgültig von der Hoffnung, dass das alles nur ein böser Spuk ist, der von alleine wieder verschwinden wird.
    - akzeptiere den Krankheitswert des Alkoholismus: überwinde Deine Schuldgefühle, höre auf zu helfen und versuche, die Krankheit, die Eskapaden und die Folgen nicht mehr zu verheimlichen.
    - bleibe konsequent: kündige nichts an, was Du nicht durchführst oder durchführen willst; andersherum führe aber die Dinge durch, die Du ankündigst.
    - übernimm Verantwortung für Dein eigenes Leben und übergib ihm die Verantwortung für seins. Er ist nicht länger ein Teil von Dir selbst, für dessen Handlung Du verantwortlich bist.

    Hallo Maggy09,

    vor ca. 12 Jahren war ich in etwa so einer Situation wie Du. Ich habe gespürt, dass der Konsum von meinem xy nicht "normal" ist. Da war auch mein Wahrnehmungssinn nicht von so vielen Eskapaden und Entschuldigungen vernebelt. Ich hatte es ganz richtig erkannt und hätte damals sofort die Konsequenzen ziehen müssen. Für mich, nicht für ihn. Nach Jahren war es dann immerer schwerer meinem Wahrnehmungssinn wieder zuzuhören. Es hat mich ordentlich Mühe gekostet, mir selbst wieder zu vertrauen und zu erkennen, dass ich ihm hierin nicht mehr vertrauen kann. Dass er es mir zu oft versprochen und sich entschuldigt hat.
    Aber sogar nach unserer 1. Trennung, in der er er wieder eine trockene Phase demonstriert hat, hab ich ihm geglaubt.

    Maggy09 trau Dir selbst

    Guten Morgen Ko,

    ich hoffe, du hast heute einen guten Tag, im wörtlichen Sinne.

    Bei dem Thema "Kindesentzug" kann ich Lindi nur zustimmen. Da brauchst Du nichts zu befürchten.

    Auch wenn ich schon immer gearbeitet habe, habe ich einfach nie Geld zur Seite gelegt-das mache ich erst jetzt!

    Hier stehe ich wieder.Alles verbraucht bei den jämmerlichen Versuchen mich zu trennen. Aber: Deine Tochter bettelt Dich darum an, zu gehen! Dein Sohn ist zaghaft auf dem Weg zu äußern, dass es ihm ähnlich geht. Ist das nicht genug?

    Deine Sorgen bzgl. "passender Wohnung", jedes Kind sein Zimmer usw. und es soll ja auch nicht nur eine Flucht-/Rückzugsmöglichkeit als Übergangslösung sein, wir wollen ja ankommen und bleiben dürfen. Habe ich bei mir untersucht: In den Situationen wo meine Angst zu bleiben > Angst vor dem Horror bei Trennung war, war mein Anspruch gering. Sch... auf Balkon etc. In den Phasen, wo es ruhig zuhause ablief, schraubten sich auch meine Wünsche wieder hoch und ich versetzte mich selber wieder in den Abwarten-Teetrinken-Modus. Aber genau das ist sie doch, die Endlosschleife. Wir können nicht warten und hoffen auf "bessere Zeiten", das haben wir uns und unseren Kindern doch immer wieder zugemutet. Sie haben keine Einsicht in Ihre Krankheit, wir müssen Einsicht in unsere haben. Wir können die Männer weder überzeugen noch retten. Sie wollen es nicht, wir sind die Spaßbremsen in ihrem Leben. Sie haben unsere Aktionen von Hilfe noch mehr als Grund und Entschuldigung für Ihr Trinkverhalten missbraucht. Und das wird sich auch nach trockenen Phasen nicht ändern, das Fatale ist nur die Zeit dazwischen, in denen wir uns einreden, dass doch alles noch ein gutes Ende findet.

    Wie viele von den anderen Forenteilnehmern haben uns in den letzten Wochen die Augen geöffnet und gesagt, kein Alkoholiker fängt gleich mit der Schnapsflasche am Morgen an, es kommt schleichend, langsam, aber unaufhörlich. Der stinkende, grabschende Zellhaufen neben uns wird nicht von selbst verschwinden, auch wenn wir noch so darauf hoffen und darum beten. Für sie ist alles gut, solange sich die Zahnrädchen weiterdrehen. Wir halten ihr Leben stabil. Aber halt nicht unseres und das unserer Kinder. Kein Kind ist traumatisiert davon, dass es nicht in einem Traumhaus aufwächst, aber von dem Umgang der Eltern miteinander werden Sie für den Rest des Lebens geprägt. Das müssen wir verhindern.


    Die Beleidigungen uns und den Kindern gegenüber werden nicht weniger, wie sehr wie sie auch versuchen auszublenden und nicht ran zu lassen, wir hören Sie ja doch.

    Hallo liebe KO, hier auch Co,

    Ich frage mich oft, warum ich nicht schon viel früher gegangen bin. Ich habe im Laufe der Zeit so vieles für meinen Partner übernommen, fühlte mich auch richtig verantwortlich für ihn. Wollte ihm aufzwingen, was eigentlich nur ich wollte, dass er nicht mehr trinkt. Das er ein Problem mit Alkoholl hat, habe ich doch eigentlich schon sehr früh gesehen und trotzdem immer wieder die Augen verschlossen, mir eingeredet, es sei nicht so schlimm, gehofft,..

    Ich würde jetzt mal sagen: nicht nur diese Zeilen, sondern Dein ganzer Post spricht mir aus der Seele, als hättest Du mein Leben gelebt und ich mir jetzt selbst zugesehen und den Kopf geschüttelt.
    Was Dir und mir aber momentan nicht weiterhilft. Wir stehen haargenau an der gleichen Stelle, wo es nicht vorwärts gehen will. Aber wir müssen: Sorry, ja wir müssen. Für uns und für unsere Kinder.

    Auch ich habe bereits die 24te Wohnung besichtigt und komme immer noch mit einem unguten Gefühl an die gemeinsame Wohnanschrift zurück (mehr ist es für mich nicht mehr), wenn ich weiß, er ist da. Oder ich erschrecke jedesmal, wenn er nach Hause kommt. Das kann nicht gesund sein und nicht weitergehen. Auch hatte ich schon eine angemietet, aber sie nach 3 Monaten (ohne eine Nacht darin wieder gekündigt) Bedeutet, auch eine Wohnung nimmt Dir die Angst vor dem allein sein nicht. Deine Kinder werden in ein paar Jahren die Möglichkeit haben, sich eine eigene Wohnung zu suchen. Was ist dann mit uns? Wir sitzen dann immer noch hier. Und Entschuldigung, jünger werden wir nicht. Es ist unser Leben!

    Gestern fiel mir auf dem Weg nach Hause ein, wie schlecht es seinem Vater derzeit geht. Ebenfalls Alkoholiker. aber der ist jetzt 76. Will ich noch solange warten, bis es sich auf natürliche Weise von selbst erledigt? Ich nicht, Du schon?

    Wie war Dein Gespräch beim JA letztes Jahr? Was haben die Dir gesagt?
    Komm, wir packen es gemeinsam!

    Hallo girasole
    jetzt bin ich freigeschaltet und kann mich endlich bei Dir melden. Ich habe Dein Tagebuch von Anfang an verfolgt. Interessanterweise hast du Dich genau zu dem Zeitpunkt von Deinem xy getrennt, wie ich mich das erste Mal... :cry: Nur Du hast es durchgezogen und ich bin noch immer zu labil mit gefühlt 5 Mio Gründen, schön nach vorne geschoben. Dein ganzer Weg nach der Trennung bis zur Scheidung, Deine Selbst-Motivation und Dein Umgang mit den Manipulationen haben mir die letzten Tage wieder unheimlich Mut gemacht, es nochmal anzugehen und selbst endlich "trocken" von meinem xy zu werden, mich selbst zu finden. Ich wünsch Dir alles Liebe und Gute
    Deine Co2003