Beiträge von Schneegans

    Hallo Seidenraupe,

    lieben Dank für deine Antwort!
    Ja, ich hatte irgendwie auch bissel mehr Initiative oder Informationen von meiner Ärztin erwartet aber ich hatte den Eindruck sie war mit mir und meinem Eingeständnis Alkoholikerin zu sein etwas überfordert. Immerhin soll ich nächste Woche nochmal zum Ultraschall und zum EKG kommen und ja, sie hat mir halt noch den Namen der Suchtberatung genannt. Was den Entzug betrifft hatte ich sie angesprochen aber ich glaube sie wusste da tatsächlich keine Antwort drauf?!
    Nun denn, ich bin recht euphorisch und denke ich bin auf dem richtigen Weg - der wird mit Sicherheit noch seeeeehr lang und auch schwierig aber ich kann das schaffen. Und so wie mein aktueller Gesundheitsstand ist MUSS ich den auch schaffen. Ich freue mich dieses Forum hier gefunden zu haben weil ich mich da schon nicht mehr so ganz alleine im Kampf gegen die Sucht fühle weil es auch andere Menschen gibt die dagegen ankämpfen oder den Kampf bereits zufrieden gewonnen haben - das gibt mir Mut.

    lg von der Schneegans

    hallo Paranoia,

    ich stehe genau wie du ganz am anfang! und genau wie du es sagst, der olle Alkohol ist irgendwie voll im alltag involviert, die Gewohnheit schreit sofort laut auf wenn ich den Tagesablauf verändern möchte. ich war jetzt heute bei meiner hausärztin und habe das allererste mal in meinem leben zugegeben, dass ich ein alkoholproblem habe - es war nicht ganz so schlimm wie befürchtet weil ich wirklich auf hilfe hoffe, alleine komme ich aus meiner spirale nicht raus. besonders angenehm war es natürlich auch nicht weil ich irgendwo im Hinterkopf auch noch dieses "mein Gott reiß´ dich doch zusammen und lass´ das Saufen einfach bleiben!" habe. Allerdings ist es bei der Alkoholkrankheit nicht mit zusammen reißen getan und von daher gehe ich jetzt den empfohlenen Weg: Arzt und nächste Woche ein Termin bei der Suchtberatung (ging leider nicht eher). Bis dahin süffel ich so wenig wie möglich weiter weil ich wirklich Respekt vor den Folgen eines kalten Entzuges habe. Wie auch immer, ich wünsche uns beiden, dass wir den richtigen Weg für uns finden und nüchtern und gesund werden!

    lg Schneegans

    ...das hört sich sehr düster an, war aber für mich hier im Forum so etwas wie ein "Weckruf". Ich habe mich gestern im Vorstellungsbereich ein wenig erklärt und kopiere das der Einfachheit halber jetzt hier nochmal rein:

    Ein freundliches Hallo an alle!

    Dann mag ich mich jetzt auch mal vorstellen - ich bin definitiv Alkoholikerin, leider! So richtig hänge ich eigentlich in dem "Sumpf" drin seit ich aufgehört habe zu arbeiten vor ca. 15 Jahren. Meine Tochter wurde eingeschult, ein Hund zog hier ein und mein Tag hatte irgendwie plötzlich keine richtige Struktur mehr. Klar, Alkohol spielte auch als Teenie am Wochenende eine große Rolle für mich innerhalb der Clique, aber unter der Woche wäre ich nie auf die Idee gekommen mich alleine hinzusetzen und was zu trinken.
    Vor ca. 15 Jahren änderte sich mein Trinkverhalten schleichend - ich trinke nur Bier und war lange Zeit der Meinung, es sei ja kein richtiger Alkohol und führe nicht wirklich zu einer Sucht. Tatsächlich sahen meine Abende aber so aus, dass ich nach ca. 10 Bier á 0,5l ziemlich wankend ins Bett fiel, am nächsten Tag kaum in der Lage war mein Kind zu versorgen und statt mich um den Haushalt zu kümmern erstmal meinen Rausch ausgeschlafen habe. Vor 10 Jahren wurde ich mit 38 Jahren überraschend schwanger, ein Wunschkind, welches aber eigentlich 8 Jahre zu spät kam und wir auch nicht mehr mit gerechnet hatten. Da war klar, KEIN Alkohol mehr da schwanger! Funktionierte auch prima aber... mit dem Abstillen kam auch das erste Bier wieder auf den Tisch und zack - heute ist mein Sohn 10 Jahre alt und ich trinke tagtäglich mein Kontingent an Bier. Es steigerte sich natürlich allmählich Stück für Stück - und so wie ich bisher rauslesen konnte bin ich wohl so eine Art "Spiegeltrinker". Es gibt keine Phasen mehr in denen ich lallend oder wankend durch die Gegend laufe - aber ich fange am frühen Vormittag an zu trinken und "süffel" mich so durch den Tag. Dabei finde ich mich selbst grässlich, komme aber nicht aus meiner Haut.
    Vor 2 Jahren fing ich wieder an zu rauchen (nach 10 rauchfreien Jahren) und obwohl ich bis dahin körperlich topfit war, war das wohl der berühmte "Tropfen". Mein Körper hat unendlich gewarnt, der Arzt hat auch gewarnt von wegen selten miserabler Blutwerte vor allem die der Leber - und sein Original-Wortlaut war "wenn´s vom Saufen kommt SOFORT aufhören sonst nimmt die Gesundheit schaden!". Ich war daraufhin total angefressen weil ich dachte, SO kann der doch nicht mit mir reden, spinnt der?!
    Nun, heute weiß ich, er hatte Recht und ich hätte sofort aufhören müssen - hätte aber nicht geklappt weil ich definitiv der Meinung war, das bissel Bier kann nicht Schuld sein (mein Gott, die 5 bis 6 Liter täglich... ohne Worte).
    Aktueller Stand ist heute, ich war am Montag im Labor und habe morgen früh meinen Termin bei der Ärztin um die Werte zu besprechen. Die können nicht gut sein weil ich (obwohl ich vor 6 Monaten wieder aufgehört habe zu rauchen) körperlich total unfit bin. Ich komme keine Treppe hoch ohne mich setzen zu müssen und kann fast nichts mehr körperlich leisten ohne das mir schwindelig wird und der Kreislauf absackt - alles geht nur noch in Zeitlupe Traurig
    Tja und dann sind da ja noch meine Familie und Freunde - mein Mann kriegt das ganze Dilemma ja seit 20 Jahren mit. Hin und wieder ist es mal Thema aber im großen und ganzen vertraut er wohl drauf, dass ich schon weiß was ich mache. Nur neulich ließ er mal verlauten "zuzuschauen wie meine Frau sich tot säuft" und "ob es an ihm liegt?"
    Ehrlich gesagt, ich konnte wohl sagen, dass er definitv nicht der Grund meiner Trinkerei ist aber ich konnte und kann auch jetzt nicht sagen WARUM ich eigentlich den ganzen Tag über trinke?!
    Wie auch immer, ich bin jetzt an einem Punkt angelangt an dem mir der Spruch (den habe ich auch hier irgendwo gelesen und der hat sich mir ziemlich eingebrannt) "Trocken oder Tod"! als Leitformel dient und ich auch endlich bereit bin aufzuhören für MICH und MEINE Gesundheit.
    Ich werde mich also morgen früh meiner Ärztin offenbaren und die Karten auf den Tisch legen -> ich schaffe es leider nicht den Alkohol einfach stehen zu lassen, ich brauche Hilfe und Unterstützung weil ich keinen Alkohol mehr trinken möchte (und auch Angst habe im Alleingang einfach alles wegzulassen) und ich hoffe, dass meine Ärztin mir da weiterhelfen kann.

    So, jetzt habe ich mich mal "kurz" vorgestellt, bissel Schiss vor morgen früh 9 Uhr und der Wahrheit - aber ich bin fest entschlossen dem ganzen jetzt ein Ende zu setzen und nüchtern und gesund zu werden!

    Der aktuelle Stand heute ist, meine Ärztin findet meine Blutwerte mehr als bedenklich (ich bin ja auch wirklich körperlich total unfit), hat mir eine Telefon-Nummer genannt und ich habe nächste Woche einen Termin bei der Suchtberatung vereinbart - eher ging es bei denen leider nicht. Ob ich nun auf eigene Faust nichts mehr trinken soll oder bis dahin warten soll um nichts zu riskieren - so richtig schlüssig bin ich mir da nicht. Die letzten Wochen habe ich viel hier im Forum mitgelesen und teilweise waren da Schilderungen vom "kalten Entzug" die mich schaudern ließen.

    So, das war jetzt mal mein Éinstieg hier und ich freue mich riesig Euch gefunden zu haben und hoffe auf ein bissel Unterstützung und/oder die eine oder andere Anregung falls ich mal durchhängen sollte, auch Kritik nehme ich als Denkanstoß gerne in Kauf - naja, gerne ist vielleicht bissel übertrieben :wink:

    lieber Gruß von der Schneegans